Diesmal werden die Alpen zu Fuß überquert; 7 Tage von Gmund am Tegernsee nach Sterzing in Südtirol. Die Netto-Wanderstrecke von 120 km wird durch Bus, Taxi, Boot und Bergbahn ergänzt. Gepäcktransport und Hotels wurden von der Reiseagentur gebucht. Read more
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  • Day 1

    Etappe 1: Gmund --> Wildbad Kreuth

    August 8, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Die gestrige Anreise mit dem Auto wurde durch sintflutartige Regenfälle und einige kleine Staus ergänzt. Trotzdem waren wir recht entspannt in Bad Wiessee am Tegernsee angekommen.
    Vor dem Hotel noch ein kurzer Besuch im Jod-Schwefel-Bad und mit einer Inhalation die Atemwege für die nächsten anstrengenden Tage durchgepustet.
    Die Berge waren aus unserem Zimmer in Sichtweite, aber wegen der tief hängenden Wolken nicht zu sehen.
    Für das Wetter schien mir meine lange Wanderhose nicht ausreichend, weil
    1. schon 15 Jahre alt und als 10€-Aldi-Hose keine Top-Qualität
    2. sie noch zu Hause im Schrank hängt ;-)
    Also direkt zum Intersport gefahren und die Wander-Kollektion komplettiert.

    Heute morgen sagte die Wetter-APP nur geringe Regenwahrscheinlichkeit voraus, so dass wir die Regenklamotten nicht mitnahmen. Und die Wetter-APP hatte Recht und bekommt heute 5 Sterne.
    Keine Sterne bekommt das Hotel für den falschen Busfahrplan, der uns zusätzliche 30min Wartezeit an der Haltestelle kostete. Mit dem Bus fuhren wir zum Start nach Gmund und starteten unser Abenteuer um 9 Uhr.
    Die erste Etappe führte uns zunächst an der Ostseite des Tegernsees in welligem Gelände durch saftige Wiesen, dunkle Wälder und auch ein paar Ortschaften. Der Blick auf den Tegernsee und die schöne Landschaft ringsrum verlangte natürlich immer nach einem Foto mit dem Handy.
    Am Südende des Sees wurde die Wanderung durch eine kurze Überfahrt mit dem Ruderboot ergänzt. Wir durften uns allerdings im Boot ausruhen und der Kapitän ruderte selbst.
    Etwas bergan wanderten wir weiter zur Talstation der Wallberg-Seilbahn. Die Gaststätte dort sollte unsere Mittagspause sein. Aber wir hatten (wieder einmal) nicht mit den Ruhetagen gerechnet. 2 Tage pro Woche in der Hauptsaison; da lässt sichs wohl ruhig leben.
    Also unseren Plan geändert und mit der Wallbergbahn zum Gipfelrestaurant gefahren. Die Kartoffelsuppe und die Reibedatschi waren lecker; die Aussicht von dort oben auch beeindruckend.
    Im Tal verlief der Weg dann meistens an der Weißach entlang bis Wildbad Kreuth. Das dortige Bad wird ja jedes Jahr im Januar von der CSU für ihre Klausur-Tagung genutzt.
    Auf dem Weg bergab zur Bus-Haltestelle gab es dann noch leckeren Kaffee und Kuchen zwischen Fisch-Aufzuchtbecken.
    Der öffentliche Bus sollte uns dann zurück ins Hotel bringen. Nach 20min Warten nach der offiziellen Abfahrtszeit verließ uns aber die Geduld und wir wanderten 3km weiter zu einer anderen Haltestelle, an der mehrere Busse abfahren sollten. Mit einem Sprint auf den letzten 100 Metern erreichten wir gerade noch den Bus, der uns glücklicherweise im Rückspiegel gesehen hatte. Beim Umsteigen dann nochmal 15 min zusätzliche Wartezeit auf den verspäteten Bus; man denkt dabei doch gleich an den öffentliche Nahverkehr in Karlsruhe.
    Um 17:30 erreichten wir dann endlich unser Hotel und die ersehnte Dusche.
    Anstrengend war die heutige Wanderung trotz der 27 km nicht; allerdings die Bus-Transfers schon.
    Kleine Statistik:
    27 km Wanderung
    290 hm bergauf
    230 hm bergab
    300m Ruderboot
    825 hm Bergbahn auf und ab
    x km Bus
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  • Day 2

    Etappe 2: Wildbad Kreuth - Achenkirch

    August 9, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute ist bestes Wetter vorausgesagt. Der Rucksack kann also recht leicht gepackt werden. Das ist sicher hilfreich, da eine Etappe mit vielen Höhenmetern ansteht.
    Erstmals war aber wieder ein Bustransfer zum Startort notwendig. Der gecharterte Bus war pünktlich - Überraschung -
    Überraschend war auch die Beladung mit ca. 50 Alpenüberquerern.
    Nach dem Ausstieg sind wir dann schnell losgelaufen, um der Meute zu entkommen. Auf den ersten 300 flachen Metern noch Einige überholt und somit als Erste in den steilen Anstieg gestartet. Die Pole Position haben wir dann auch mit viel Schweiß verteidigt. Auf sehr schönen und teilweise schwierigen Wegen ging es auf 7km 800m bergauf. Nur ein paar Rindviecher (keine Wanderer) mussten überholt werden.
    Kurz nach dem Grenzübertritt nach Österreich war dann Mittagspause. Spiegeleier mit Speck füllten die Reserven wieder auf.
    Von da an gings nur noch bergab. Die 10km bis zum Ziel war ein geschotterter Forstweg; sehr langweilig. Nur etliche Ameisenhaufen und ein erfrischender Bach sorgten für Abwechslung.
    Für die geplante Busfahrt zum Hotel waren wir aber viel zu früh dran. Wir könnten jedoch den früheren Bus nehmen, falls der kommt. 10 Minuten waren schon über der Abfahrtszeit; kein Bus in Sicht. Also schon Plan geändert und Abmarsch in die nächste Gaststätte für ein kühles Bierchen. Da kommt der Bus gerade doch noch. Tickets mussten wir nicht lösen; er wollte seine Verspätung einholen.
    Zum Umsteigen in die nächste Buslinie waren wir ein paar Minuten zu spät. Aber die Busse sind ja zuverlässig verspätet und so klappte es perfekt mit dem Anschluss.
    Im Hotel standen unsere Koffer schon vorm Zimmer. - perfekt-
    Nach einer Dusche sind wir noch vor zum Achensee gelaufen und haben im 18 Grad Wasser ein erfrischendes Bad genossen.
    Relativitätstheorie:
    Nach 2km Anstieg mit 20% ist eine 10% Steigung relativ einfach.
    Gesamt Statistik:
    44 km Wanderung
    1150 hm bergauf
    1010 hm bergab
    300 m Ruderboot
    825 m Bergbahn auf und ab
    x Kilometer Bus
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  • Day 3

    3. Etappe: Achenkirch -> Maurach

    August 10, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Wettervorhersage versprach aufkommenden Regen. Deshalb haben wir die heutige kurze Etappe (14km) am Westufer des Achensees sofort nach dem Frühstück in Angriff genommen. Den Gaisalmsteig kannten wir schon vom Achenseelauf: wunderschöner Pfad mit teilweise schwierigen Passagen. Im Wandertempo aber mit etwas Trittsicherheit gut zu bewältigen.
    Bei der ersten kurzen Rast auf der Gaisalm eine leckere Johannisbeerschorle getrunken und dann gleich den 2. Teil des Gaisalmsteigs in Angriff genommen. Hier verhinderten nur Geröllfelder und viele Wurzeln ein höheres Tempo.
    Nach 9km sind wir in Pertisau angekommen. Für eine Mittagspause war es noch zu früh. Deshalb gingen wir auf einem flachen breiten Weg am Ufer zum Südende des Sees nach Maurach, das auch schon unser heutiges Etappenziel war.
    Dort gab es leckere Knoblauch- Suppe (stinkt überhaupt nicht) und Speck-Brot.
    Zum Hotel fuhren wir mit der Achenseebahn (historische Dampflok) hinunter ins Inntal und mit der Zillertalbahn pünktlich nach Fügen.
    Im Hotel ging es dann gleich ins Außen-Schwimmbad mit ca. 24 Grad.
    Dort fielen dann auch endlich die versprochenen Regentropfen.
    Fazit: Bahnen statt Busse nehmen
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  • Day 4

    Etappe 4: Fügen -> Hochfügen

    August 11, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute Morgen begann die Etappe direkt vom Hotel in Fügen mit einer Seilbahnfahrt auf das Spieljoch. Die Höhendifferenz von 1220m war deshalb schnell überwunden.
    Bei 15 Grad starteten wir zwischen Wolkenfetzen die Wanderung. Auf einem steilen und schmalen Weg liefen wir gleich auf die geführte Gruppe auf, die heute vor uns gestartet war. Kompromisslos nutzten wir jede Gelegenheit zum Überholen. Den Ruf 'Bergziegen' nahmen wir als Kompliment auf.
    Die Wolken lösten sich schnell auf und wir hatten Aussicht auf die tolle Landschaft. Während 3 ältere Wanderer an der ersten Hütte schon ihr erstes Weizenbier genossen, gaben wir uns mit einer Tasse Kaffee zufrieden.
    Oberhalb der Baumgrenze verlief der Weg zwischen Azaleen und Heidelbeeren. Diese naschten wir immer wieder zwischendurch.
    Zur Mittagspause auf der Loas-Alm fanden wir gerade noch 2 freie Plätze. Viele Mountain-Biker erholten sich hier nach der langen Anfahrt aus dem Inn-Tal. Die Mehrzahl ist schon mit Motor-Unterstützung unterwegs.
    Auf dem Abstieg nach Hochfügen luden etliche Bäche zur Erfrischung ein, da die Sonne uns ganz schön einheizte. Die Lufttemperatur näherte sich 30 Grad.
    Auf den Ruhebänken kam dann das stets mitgenommene Desinfektionsmittel zum Einsatz: Williams-Birne.
    Im Hotel dann gleich ins Schwimmbad gesprungen und eine Massage für die müden Beine gegönnt.
    Morgen steht die schwierigste Etappe an, deren Hänge wir heute schon im Blick hatten.
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  • Day 5

    Etappe 5: Hochfügen -> Mayrhofen

    August 12, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 14 °C

    Die tief hängenden Wolken versprachen heute keine Weitblicke auf das Bergpanorama.
    Von 1480m Höhe in Hochfügen führte der Weg über den Rauhenkopf (2268m) wieder runter zum Melchboden auf 2000m. Die Gesamtstrecke war nur 11,2 km lang bei über 900hm. Entsprechend ging es steil bergauf und bergab.
    Nach 2km Aufstieg war die Wolken-Untergrenze bereits erreicht und die Sichtweite war stark eingeschränkt. Sogar das Fotohandy reklamierte das Reinigen der Kameralinse. Dies brachte aber auch nix.
    Der Weg bis zur Mittagspause auf der Rastkogelhütte war trotzdem gut zu finden. Die dortige Nudelsuppe schmeckte hervorragend und gab uns neue Kraft für das kalte und feuchte Wetter. Erstmalig benutzten wir eine dünne Windjacke.
    Die nächsten 200 Höhenmeter brachten eine überraschende Wendung. Wir waren jetzt über den Wolken und hatten auf sehr schönen Wanderwegen tolle Weitlicke auf die Berge ringsum.
    Die ersten echten Regentropfen fielen dann auf den letzten 200m vor dem Ziel Melchboden. Nass waren wir eh schon; vom schweißtreibenden Anstieg und den Tautropfen der Wolken.
    Mit dem Bergsteiger-Bus fuhren wir dann 1370 Höhenmeter runter nach Mayrhofen im Zillertal.
    Hier betrachten wir jetzt das aufziehende Gewitter und die Wettervorhersage für morgen: leichte Regenfälle den ganzen Tag.
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  • Day 6

    Etappe 6: Mayrhofen -> Pfitsch

    August 13, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 9 °C

    Nach heftigem Gewitterregen heute Nacht wurden wir zunächst mit dem Bus zum Schlegeis-Stausee gefahren. Dort hatte es nur 7 Grad, einen vollen Stausee, aber von oben kam nix Nasses dazu. Die lange Wanderhose und die gefütterte Regenjacke kamen zum ersten Einsatz. Der kühle Ostwind trieb uns das Tal hinauf.
    Problematisch waren nur ein paar kleine Wegstücke, die sich der Bach zu eigen gemacht hat, da die Regenmassen der Nacht nicht mehr ins Bachbett passten.
    Am Pfitscher Joch überquerten wir die Grenze nach Italien. Niederschlag gab es auch nicht; das wäre dann wohl Schnee gewesen. Ziemlich durchgefroren erreichten wir nach kurzem Anstieg die Pfitscher Joch Hütte. Eine warme Nudelsuppe stärkte uns mal wieder.
    Von dort oben erblickten wir schon unser heutiges Ziel im Tal.
    Die restlichen 11 km ging es nur noch bergab; oberhalb der Baumgrenze noch mit dem frischen Ostwind; danach auf schönen Waldwegen bis zum Talboden.
    Das saftige Grün der Wiesen wurde nur teilweise von der Gülle gebräunt. Neben den Augen hatte es die Nase aber auch schon längst bemerkt.
    Bis auf ein paar Regentropfen wieder mal auf den letzten 200m (das hatten wir nicht gebucht; habs wohl im Kleingedruckten überlesen) sind wir trocken angekommen.
    Das morgige Ziel unserer Reise 'Sterzing' stand schon auf einem Verkehrsschild. Die leichte letzte Etappe das Tal hinaus wird wohl etwas langweilig nach den vielen Eindrücken in den Bergen in den vergangenen Tagen.
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  • Day 7

    Etappe 7: Pfitsch -> Sterzing

    August 14, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute morgen noch gemütlich gefrühstückt und und dann den Rucksack sehr leicht gepackt, da der Regen gerade aufgehört hat und die Sonne uns schon anlächelt.
    Auf dieser letzten Etappe wanderten wir auf schönen Wegen größtenteils bergab. Nur ein paar kurze Abschnitte auf der Bundesstraße störten die ländliche Idylle. Viele duftende Kuhställe am Wegesrand und die frisch gedüngten Wiesen brachten uns der Natur sofort wieder näher.
    Unser Ziel Sterzing sahen wir schon aus großer Entfernung am Talende.
    Auf den Bänken am Wegesrand wurde der restliche Schnaps vernichtet und die Blicke gingen zurück auf die beeindruckenden Berge.
    Beim Einlaufen im Sterzing spielte eine Band; allerdings nicht extra für uns, sondern für das Sommerfest anlässlich des morgigen Feiertags in Italien.
    Bei Ankunft im Hotel haben wir sofort den Whirlpool im Freien besetzt.
    Nach dieser Entspannung waren wir aber schon wieder rastlos und machten einen Rundgang durch das schöne Sterzing, das wir bisher nur von der Vorbeifahrt auf der Brenner-Autobahn kannten.
    Am Ende der Reise hatten wir widersprüchliche Gefühle. Einerseits glücklich am Ziel angekommen zu sein, andererseits etwas traurig, dass die Woche in der wunderschönen Natur nun vorbei ist.
    Danke liebe Leser für euer Interesse an unserer Reise.
    Hier noch ne kleine Statistik der reinen Wanderstrecke (kanns nicht lassen ;-)
    Strecke 117,3 km
    Bergauf 3655 hm
    Bergab 4173 hm
    Netto-Laufzeit 29 h 44 min
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