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- Jun 27, 2024, 6:09 PM
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 127 m
- NorwayNord-Trøndelag FylkeHøylandetBrembuHessinghaugan64°36’45” N 12°21’30” E
27. Juni
June 27 in Norway ⋅ ⛅ 26 °C
Was für eine rauschende Nacht, in der ich zumindest die ersten Stunden ganz gut schlafen konnte. Ab um zwei bin ich immer mal wieder wach und um fünf beginnt es schlagartig zu regnen. So muss ich halbdösig und doch hastig zusehen, dass das Zelt-Cover drüber kommt, bevor alles richtig nass ist. Es ist aber wieder mal nur eine Art Beschäftigungstherapie, denn nach einer halben Stunde ist alles wieder gut und das Zelt hat bis zum Frühstück Zeit zu trocknen. Um zehn bin ich abmarschbereit und obwohl ich dachte, es ist schon alles tierisch laut hier, mehr geht nicht, krachen auf einmal sehr tief zwei Jagdflieger über mich hinweg, so dass ich mich ziemlich erschrecke und das als Ansage nehme: „Junge, nu‘ geh endlich los!“
Erst mal geht es nach Grong, recht idyllisch gelegen, auf einer Seite von hohen Bergen begrenzt, auf der anderen Seite ein weiter Blick. Es ist tatsächlich eine kleine Stadt, wie ich sie schon länger nicht hatte. Im Baumarkt am Weg frage ich nach Gas, sie verweisen mich auf einen Intersport-Laden kurze Zeit später, den ich in einem richtigen Einkaufszentrum finde. Zufällig ist das Gas gerade im Angebot, so dass ich nicht diese Koma-Preise abledern muss. Und die Supermärkte sind die Tage so dicht beieinander, dass ich schon heute abend den nächsten hab und im Moment also nichts kaufe.
Aus dem Ort raus geht es erst mal wieder auf die E6, heute allerdings nur gute 10km. Es ist aber etwas anders von der ganzen Ansicht her, sie verläuft hier entlang recht steiler Berge, die teils bis 600m steil aufragen, während ich fast auf Meereshöhe bin. Entsprechend ist es kurvig und manchmal geht der Fels bis zu einem Meter dicht an den weißen Randstreifen heran, so dass ich mich spute, diese schmalen Stellen zu passieren. Gegen zwölf komme ich an ein Viadukt, das die Bahnstrecke über das Tal und den Fluss Namsen führt. Ich mache hier eine Pause in der Hoffnung, mal einen Frachtzug passieren zu sehen, da ich gestern einige mit Containern beladene auf der Strecke habe fahren sehen. Außer einer kleinen Baulok passiert allerdings nichts und so ziehe ich gegen eins bei ziemlich heißem Wetter weiter.
So warm wie heute ist es lange nicht gewesen und ich schwitze wie das böse Tier. Deshalb muss ich auch entlang der Straße an einem ganz einzelnen Haus mal kurz vorsprechen, um meine Thermoskanne noch mal mit Wasser aufzufüllen. Um drei verlasse ich endlich die Fernstraße, es geht jetzt Richtung Nordwesten durch ein paar Berge entlang einer kleineren und ruhigeren Straße. Gegen sechs komme ich an einem See entlang, an dem mein Pensum für heute erreicht wäre und ich Wasser holen will. Kann mich aber weder mit dem See und einem Platz, noch mit der Brühe daraus anfreunden. In drei bis vier Kilometern komme ich schon nach Høylandet, dem nächsten Ort mit Supermarkt. Vielleicht laufe ich noch bis dahin. Vorher kommt aber noch ein kleiner Rastplatz an der Straße, ich sehe hier Fahrzeuge stehen und frage den ersten Wohnmobillisten nach Wasser. Leider ist es kaum ein Becher voll, den er abgeben kann und so setze ich mich auf eine Bank, trinke den Schluck und frage danach eine Bank weiter bei einem deutschen Paar mit Naumburger Kennzeichen. Es sind Petra und Frank, sie sind seit Mai unterwegs, waren schon am Nordkap und haben als Rentner einfach Zeit und Muße. So entwickelt sich daraus ein kompletter Heimatabend, an dem sie mir neben ihrer eisernen 5Liter-Wasserreserve noch diverse andere Schmankerl überlassen. Es ist doch so schön, wenn ich Wörter wie DDR und Harzer Käse hier in Norwegen weder übersetzen noch erklären muss. Dabei wird es am Ende Mitternacht und ich parke mein Innenzelt auf dem frisch gemähten Rasen dieser Anlage. Vielen Dank Euch beiden für den schönen Abend.Read more
Hallo Fabian, ich verfolge nicht regelmäßig, aber doch ab und zu, wo du rumgeisterst. Respekt. Ich wünsche dir, dass du weiterhin viele nette Leute kennenlernst und gut vorankommst. VG Sabine [.]