Uydu
Haritada göster
  • Gün 27

    … wear some flowers in your hair!

    10 Ekim 2023, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich sind meistens die ersten paar Minuten in einer Stadt ausschlaggebend, ob ich sie lieben werde oder nicht. Spüre ich den Vibe? Gefällt mir, was ich sehe, rieche, aufschnappe? So war es in Venedig, so war es in New York. Und es ist wieder geschehen. Auf dieser Reise. Zum ersten Mal.

    „Be sure to wear some flowers in your hair“ - eine Liedzeile, die wohl wie keine andere für diese Stadt steht. Ein viktorianisches Haus aus „Full House“, das große Berühmtheit erlangte und in dieser Stadt zu finden ist. Oder diese beeindruckende Hängebrücke mit 2.737 Metern Gesamtlänge, die wohl eines der berühmtesten Wahrzeichen in den gesamten USA darstellt. San Francisco, du hattest mich schon kurz nach der Ankunft.

    Nachdem wir Harry abgegeben hatten, ging es direkt mit dem Uber in unser Hotel, ein Holiday Inn, gut gelegen inmitten der Stadt. Wir wollen nach Ankunft eigentlich nur noch kurz die Gegend erkunden und uns etwas zu Essen holen, merken aber schnell, dass Ella gut drauf und in der Trage sehr zufrieden am Beobachten ist.

    Also laufen wir weiter und landen in Chinatown (natürlich nach einigen steilen Straßen, die uns beim Hochlaufen durchaus unsere gesamten Anstrengung kosten und mich sehr an Lissabon erinnern). Wir genießen den Trubel, die verschiedensten Gerüche, darunter auch streng riechende Fischgerüche, die chinesischen Zeichen überall und Zutaten, die uns sonst nicht so über den Weg laufen. Nach einigem Rumschauen kaufen wir in zwei Läden Dim Sum, gedämpfte oder frittierte Teigtaschen mit unterschiedlichen Füllungen, fürs Abendessen ein.

    Dank des Paares, das wir bei der Camperabgabe kennengelernt haben, haben wir auch noch zwei Tickets für die Cable Car übrig, die wir dann auf unserem Rückweg direkt nutzen. Wir sind völlig fasziniert von dem tollen Fahrgefühl und den einzigartigen Wägen, die in liebevoller Handwerksarbeit innerhalb von zwei Jahren gebaut und verziert und immer noch per Hand gesteuert werden. Ella liebt vor allem die Kordel, die zum Bimmeln an den Kreuzungen getätigt wird, und würde sie natürlich selbst gerne die ganze Zeit betätigen. Wir kommen ohne große Kordel-Zwischenfälle am Hotel an und genießen noch das Abendessen (wiedermal romantisch im Badezimmer).

    Am nächsten Tag beschließen wir nach einer Auszeit im Pool (Baden ist bei Ella nach wie vor mega angesagt!) und ihrem ersten Nap im Hotel, den Hop-on Hop-off Bus zu nehmen, in der Hoffnung einen guten Überblick über die Stadt zu bekommen und gleichzeitig Ella mit Busfahren zu begeistern. Wir starten bei einem winzigen Teil der Lombard Street, (die ist nämlich super lang), die als „kurvenreichste der Welt“ bezeichnet wird. Innerhalb der 145 Meter werden 33 Höhenmeter überwunden. Danach geht es weiter an den Pier39, eigentlich war das nicht das nächste Ziel, aber Ella findet Busfahren wohl doch nicht so toll wie erhofft. Wir gehen etwas shoppen, essen zu Mittag (die restlichen Dim Sum vom Vortag, Ella fand sie auch lecker), schauen Seerobben und Möwen an und genießen das, wenn auch sehr touristische Flair.

    Schönerweise schläft Ella dann schnell in der Trage ein, wir setzen uns im Doppeldeckerbus nach oben an die frische Luft und fahren eine ganze Weile mit dem Bus, lauschen den Infos über Kopfhörer und genießen die Aussicht. Unser letzter Stopp des Tages sind dann die „Painted Ladies“, viktorianische, mehrfarbig gestrichene Holzhäuser, aus dem 19. Jahrhundert. Wunderschön! Philipp und ich haben uns eventuell eins ausgesucht. Oder auch schon eins der anderen, die wir davor gesehen haben. Das wäre dann schon das zweite Haus, das wir kaufen müssen, neben dem in Carmel-by-the-sea. Ella hat die Ladies verschlafen und ist erst auf dem Rückweg ins Hotel wieder aufgewacht.

    Unseren letzten vollen Tag in Frisco starten wir nach Poolauszeit und Ellas Nap im Haight-Ashbury, dem Hippieviertel der Stadt, von dem aus der Summer of Love (1967) die Welt eroberte. Dort gefällt es uns sehr: Shops mit tollen Dingen, schöne Cafés und eine Ben&Jerry‘s Eisdiele. Hier haben aber auch schon Berühmtheiten wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und sogar Marilyn Monroe gewohnt.

    Danach ist Ella-Zeit: wir finden im nebenan gelegenen Golden Gate Park einen Kinderspielplatz und treffen die Eltern von Noel, elf Monate alt und für einige Zeit Ellas Spielgefährte. Die drei sind auch auf Elternzeitreise bleiben aber vor allem in und um Frisco. Als Noel anfängt vor Müdigkeit zu schreien, kommentiert sein Vater das nur mit den Worten „Noel, chill mal“ - ich nehme mir vor, das künftig auch mal auszuprobieren.

    Danach nutzen wir nochmal den Bus, um die Golden Gate Bridge von allen Seiten zu bewundern und nehmen so langsam Abschied von dieser Stadt. Eine Stadt, die so viel zu bieten hat: wundervolle viktorianische Häuser, ein trubeliges Chinatown, ein chilliges Hippieviertel, ein beeindruckendes Bankenviertel mit Hochhäusern vergleichbar zu Frankfurt (ebenso leider vergleichbar die doch immer wieder sichtbaren Obdachlosen und Drogenabhängigen), durch die vielen Parks sehr viele grüne Ruheoasen und den Strand, die Piere und das Wasser. Ich hätte gerne zwei, drei Tage mehr hier verbracht. Aber ich bin sicher, mit einem viktorianischen Eigenheim kommen wir bald wieder. Natürlich nur mit ganz vielen Blumen im Haar.
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