Auf nach Norden

abril - agosto 2016
Una aventura de 109 días de Monika Leer más

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    9 de julio de 2016, Noruega ⋅ ☀️ 12 °C

    Nach der Stadtbesichtigung in Kristiansund am Vormittag geht weiter die Küste entlang. Hinauf und hinunter führt mich die Straße, keine flachen 100m entlang des Ozeans. Mit meinem Hunger sieht das anders aus, da geht es nur hinauf. Immer mehr Gedanken kreisen um das Thema Essen, der Hunger wird immer größer. 15 km, d. h. eine Stunde Fahrzeit sind es bis zum nächsten Dorf in dem ich vermutlich einen Imbiss, eine Tankstelle mit Essbarem oder ein Cafe finden werde. Ob sich das mit meiner Energie ausgeht weiß ich nicht. Falls mich der Hunger überwältigt, falls mich die Kraft vorzeitig verläßt werde ich den Kocher auspacken. Aber nein, ein Supermarkt taucht aus dem nichts auf. Ich kaufe ein und mache mich gierig über das Essen her.

    Was ich normalerweise esse? Nun ja, auf jeden Fall ernähre ich mich ganz anders als in meinem Alltag zu Hause. Hier schaue ich nicht auf gesundes Essen, sondern auf Nahrhaftes, schnell Verfügbares und doch soll es schmackhaft sein. Kohlenhydrate nehme ich sicher genug zu mir, ein Jausenbrot ist schnell gemacht und ich esse reichlich davon. Der Belag wechselt ein wenig. Butter kann ich bei diesen kühlen Temperaturen gut bei mir haben, zum Schmelzen ist es deutlich zu kalt. Ansonsten bringe ich mit Käse, Wurst, Fischdosen und Gurke Abwechslung in die Mittagsjause.

    Habe ich Zeit, spielt das Wetter mit und finde ich einen geeigneten Platz zum Kochen, packe ich den Benzinkocher aus. Nudeln, Reis, Kartoffeln oder Couscous mit Fertigsauce, Käse oder Salat gibt es dann. Frisches Obst und Gemüse bemühe ich mich alle paar Tage einmal zu kaufen und zu essen. Da der Transport von Weichem in meinen vollgestopften Taschen schwierig ist, kann ich das nicht im Voraus kaufen, deshalb gibt es diese frischen Sachen so selten. Bei Fisch und Fleisch habe ich auch die Schwierigkeit, dass ich es relativ schnell zubereiten und essen muss. Und ich weiß nie, wie das Wetter in einer Stunde sein wird und ob mir die Landschaft einen geeigneten Kochplatz erlaubt. Vorausplanen geht somit nur sehr begrenzt. Aber ich bemerke schon, dass ich in den nächsten Wochen mehr auf ausgewogene Ernährung achten sollte. Eiweiß fehlt mir auf jeden Fall. Leider lassen sich auch Eier schwer transportieren. Milchgetränke kaufe ich mir jetzt des Öfteren und hoffe, so genügend Eiweiß zu bekommen.

    Ein leidliches Thema bei der Ernährung ist Süßes. Begann ich am Anfang meiner Reise mit 2 Stück Mehlspeise, so bin ich mittlerweile bei 5 Stück auf einen Sitz. Das ist deutlich zu viel aber da kann ich mich nicht zurückhalten. Hungrig und gierig verspeise ich alles Süße was ich kaufe auf einmal. Nachdem mir die Mehlspeisen zu langweilig wurden, die Abwechslung ist sehr gering, versuchte ich es mit Schokolade. Ich kaufte eine große 200g Tafel, vermeintlich für die nächsten Tage. Sie reichte für einmal öffnen und aufessen. Mehrmals versuchte ich, mit einer 200 g Schokolade länger als 1/2 h auszukommen, vergeblich. Jedes Mal aß ich die große Tafel sofort nach dem Öffnen auf. Jetzt kaufe ich keine Schokolade mehr und bei den Mehlspeisen reduzierte ich auf 2 Stück pro Mahlzeit. Ich bin gespannt, wie das weitergeht.

    Und in einem Lokal essen war ich auch ein paar Mal, ist aber schon länger her. Das letzte Mal war ich in Oslo während des Komfortwochenendes mit meiner Freundin in einem Restaurant, bevor in Deutschland wurde ich einige Male von Freunden zum Essen eingeladen. Extra feines Essen gab es in einem ehemaligen Schloss, ich mit meiner einzigen Alltagshose die ich bei mir habe - einer Laufhose . In einem schicken Lokal in Flensburg aß ich mit Bernd auch vorzüglich. Alleine kaufte ich mir hier in Norwegen mal eine Pizza, ein paar Mal Wurst mit Kartoffelpüree und gelegentlich Pommes. Aber alleine essen gehen, darauf habe ich keine Lust. Und ja, bei diversen Gastgebern wurde ich auch vorzüglich bekocht. Ansonsten bereite ich mir meine bescheidenen Mahlzeiten auf meinen Campingkocher mit einem Topf zu. Satt werde ich und die Esskultur kann ich zu Hause wieder aufleben lassen.
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  • Straßen und Radwege

    10 de julio de 2016, Noruega ⋅ ☀️ 16 °C

    Neben den Naturschönheiten erlebe ich das Radfahren auf den Straßen hier in Norwegen als besondere Herausforderung, aber auf schönen und sicheren Straßen.

    Die norwegischen Autofahrer könnten sich wir Österreicher und Deutsche zum Vorbild nehmen. Sie fahren ruhig, stressfrei und bleiben vor jeder Bergkuppe oder Kurve geduldig hinter mir. Unglaublich! Oft werde ich als Radfahrer ungeduldig und wünschte, sie würden überholen. Aber nein, auf jeder Straße mit noch so wenig Verkehr, solange die Sicht nicht frei ist, werde ich nicht überholt. Auch die LKWs, als ich noch auf Straßen mit LKW Verkehr unterwegs war, auch sie bremsen sich ein und fahren einen Hügel hinter mir hoch. Unvorstellbar bei uns in Mitteleuropa! Und dieser enorme Seitenabstand mit dem ich überholt werde ist auch sehr freundlich, wohlwollend und radlerfreundlich. Werde ich doch einmal riskant überholt, so hat das Fahrzeug ein deutsches oder polnisches Kennzeichen.

    Mit Karten und Informationsmaterial über das Radfahren in Norwegen bin ich bestens ausgerüstet. Ich kann damit gut planen und finde immer wieder wenig befahrene und landschaftlich beeindruckende Nebenstraßen. Ich teile mir die Straßen nur mit BewohnerInnen der Gegend und einigen Motorräder. Heute sehe ich seit einigen Tagen zum 1. Mal wieder einen LKW und die Straßen mit den deutschen Wohnmobilen sind überschaubar. Ein paar Tage in der touristischen Gegend um "Trollstigen" und die "Atlantikstraße" mußte ich mir die Straße mit vielen Wohnmobilen teilen, aber jetzt ist das auch wieder vorbei. Das Straßennetz wurde hier in den letzten Jahren deutlich sichtbar verbessert. Viele neue Brücken, neue Tunnels und neuer Straßenbelag bemerke ich.

    Es fährt sich gut auf diesen Straßen hier, wenn nur diese Steigungen nicht wären! Längere flache Strecken hatte ich in Norwegen noch nicht. In den letzten Wochen hatte ich keinen flachen Kilometer. Hinauf und hinunter, die ganze Zeit! Die Steigungen sind moderat und fast immer unter 10 %, und im Schnitt sind sie zwischen 3 - 10 Kilometer. An manchen Tagen überprüfe ich die gefahrenen Höhenmeter. Heute mache ich in hügeligen Gelände bei 80 Tageskilometer über 1000 Hm, das war etwas mehr als an den meisten Tagen. In den Bergen fahre ich allerdings deutlich über 1000 Höhenmeter am Tag. Die Abfahrten sind auch sehr toll. Gleichbleibend steil bergab, wenig Kurven und ich kann das Rad schön laufen lassen. Diese Abfahrten sind herrlich!

    Einen Tag hatte ich sehr steilen Anstiegen zu bewältigen. In meinem Radreiseführer war beschrieben, dass man diese Steigungen nicht fahren kann. "Absteigen und das Rad hinaufschieben" hieß es. Aber ich konnte nicht absteigen. Ich fuhr diese steilen Straßen so langsam hinauf sodass ich beim Aussteigen aus den Klicks zu langsam gewesen wäre. Ich hätte mich mit ziemlicher Sicherheit auf die Straße oder in den Straßengraben gelegt. Das wissend trat ich mit Druck in die Pedale und fuhr auch diese steilen Anstiege hoch. Zum Glück stellen diese kräfteraubenden Steigungen eine Seltenheit dar.

    Radwege gibt es hier nur als Tunnel- oder Autobahnumfahrung. Diese Radwege sind meistens gut in Schuss aber spärlich beschildert. Falls auf einer Landstraße ohne einen dieser Gründe unerwartet ein Radweg beging, so ist eine Schule in der Nähe. Die Schulen sind, warum auch immer, öfters etwas außerhalb des Ortkerns. Und zu den Schulen gibt es immer einen von der Fahrbahn getrennten Radweg. Vielleicht sind die Schulen deshalb außerhalb des Ortes damit die Kinder zu regelmäßiger Bewegung kommen?

    Und wie du auf den Bildern sehen kannst, fahre ich diese Straßen heute bei Sonnenschein, blauen Himmel und sommerlichen Temperaturen. Ein ganzer heißer Sonnentag hier in Norwegen.
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  • Willkommen in Trondheim

    11 de julio de 2016, Noruega ⋅ ⛅ 17 °C

    Mit dem Dauerregen ist es anscheinend vorbei, ich hatte einige trockene Tage, gestern sogar sommerlich heiß. Heute pedaliere ich gemütlich mit wenig Höhenmeter in die drittgrößte Stadt Norwegens, Trondheim mit 200.000 Einwohnern und einer großen Universität.

    Nach 3 ruhigen Tagen wird es hier wieder spannend, ich habe einiges zu erledigen. Ich möchte meinen Rückflug fixieren und buchen, ich brauche eine neue Landkarte für die letzen 1300 km und ich brauche dringend einen Haarschnitt. Mal schauen, ob das in dieser kleinen Großstadt möglich ist.

    Aber zunächst einmal erzähle ich dir meine ersten Eindrücke dieser Stadt. Super nett wirkt diese Stadt schon in den Randbezirken. Ein toll beschilderter Radweg führt mich mühelos ins Zentrum der Stadt und auffallend viele Radfahrer sind unterwegs.

    Die Stadt erinnert mich im ersten Moment an Bremen, bunte Häuser entlang der Straße mit Kopfsteinpfaster, viele Radfahrer und auf den 1. Blick nette Menschen. Es wirkt gemütlich. Die Bewohner geben mir bereitwillig Auskünfte über den Weg zu meinem Quartier und sind im Gespräch sehr hilfsbereit und freundlich. Ich habe für heute ein Zimmer in einem "Vandrerhjem" reserviert. Hier heißen die billigen Hostels nicht Jugendherberge sondern Wandererheim, ein treffender Name finde ich. Das " Vandrerhjem" liegt ganz oben am Berg, steil, wirklich steil geht es hinauf. Und es erscheint mir schon von außen als gute Wahl. Das Zimmer teile ich mit einer anderen Frauen, die nette deutsche Zimmerkollegin konnte ich schon kennenlernen. Das ganze Haus hat eine angenehme Atmosphäre, es ist ziemlich neu und sauber. Hier werde ich mich 2 Tage aufhalten, meine Gedanken und Erlebnisse ein wenig ordnen und zur Ruhe kommen.

    Abends fahre ich nochmals hinunter ins Stadtzentrum. Es gibt hier so viel zu sehen, jede Straße erscheint mir anders. Bunte Holzhäuser, Ziegelhäuser, belebte Plätze, Fußgängerzonen mit vielen jungen Menschen, jede Menge Lokale, ..... Eine lebendige Stadt, eine tolle Stadt, so richtig zum Wohlfühlen. Heute sind schon einige Läden und Cafes geschlossen, aber Bars und Restaurantes sind reichlich vorhanden und alle gut besucht. Die Stadt begeistert mich ungemein. Auch die passende Landkarte für meine Weiterreise finde ich auf Anhieb.
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  • Trondheim

    13 de julio de 2016, Noruega ⋅ ⛅ 13 °C

    Trondheim, eine sehr gemütliche und nette Stadt mit viel Sehenswerten! Für 2 Tage und 3 Nächte lasse ich mich im gemütlichen Vandrerhjem dieser Stadt nieder. Einige Erledigungen stehen an, die Stadt reizt mich zum Besichtigen und relaxen möchte ich auch.

    Den längst fälligen Friseurbesuch bringe ich gleich am Vormittag hinter mich. Der neue Haarschnitt und mein Aussehen wird mir nach 2 Stunden unter der Schere immer unwichtiger, ich will nur aufstehen und mich bewegen. 3 Stunden benötigt der Friseurlehrling um jedes meiner Haare einzeln zu schneiden.

    Anschließend mache ich mich auf die Suche nach einem Reisebüro um meinen Rückflug zu buchen. Schnell ist auch das erledigt und jetzt ist es fix: In 3 Wochen fliege ich vom 1500 km entfernten Tromso nach Wien.

    Und dann nehme ich mir Zeit, lasse mich einfach treiben und schlendere durch die Stadt. Viel Wasser gibt es hier, Trondheim liegt am Meer, an einem Fjord der sich ins Landesinnere zieht, an einer Flussmündung und einen Kanal gibt es auch noch. Das viele Wasser ist toll in die Stadt integriert, neue und alte Brücken führen über diverse Wasserarme. Viele Wohnhäuser und Plätze liegen am Wasser, Boote gehören zum Stadtbild und geben dem Zentrum einen besonderen Flair. Auch hier stehen moderne Gebäude neben Jahrhunderte alten Holzhäusern und Ziegelbauten, diese bunte Mischung gefällt mir immer wieder.

    Trondheim besitzt eine große Universität, dementsprechend viele junge Menschen leben hier. Reges Leben auf den Straßen und Plätzen , aber auch die zahlreichen Cafes, Bars und Restaurantes sind gut besucht. In die Markthallen zieht es mich auch in dieser Stadt und die kreative Verbindung zwischen Holz, Ziegel und Glas fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.

    An Sehenswürdigkeiten, Kultur und Museen mangelt es hier nicht. Von der Festung kann man die ganze Stadt überblicken und bewundern. Der Nodarosdom ist ein kunstvoll verzierter Prachtbau aus dem 12. Jahrhundert und stellt über die Grenzen hinaus ein Nationalheiligtum dar. Viele Menschen pilgern hierher, auch ich sah in den letzten Tagen einige Wanderer auf diesem Pilgerweg. Neben diesem imposanten Dom gibt es noch unzählige Kirchen und Klöster aus verschiedenen Epochen mit sehr unterschiedlichen Bauweisen.

    Der einzige Fahrradlift der Welt ist hier in Trondheim eine Sehenswürdigkeit und führt eine steile Straße zur Burg hoch. Diesen einmalige Lift, es gibt ihn tatsächlich kein 2. Mal auf der ganzen Welt, möchte ich auf jeden Fall ausprobieren. Er wurde von der norwegischen Bahn errichtet und soll mehr Menschen zum Radfahren motivieren. Er ist kostenlos, mit genauer Gebrauchsanweisung versehen und eine Touristenattraktion. Alle Radfahren probieren ihn und die nichtradfahrenden Touristen stehen daneben und schauen interessiert zu. Ich brauche einige Versuche um am Rad bleiben zu können, aber alle Zuschauer, Fotografen und auch ich haben Spaß dabei. Viele Touristen warten auf Radfahrer die hochfahren wollen um ein Foto machen zu können. Ich wurde bei meinen Versuchen vielfach fotografiert.
    Und wie funktioniert dieser Lift? Neben der Straße verläuft eine Schiene mit einer kleinen Plattform für den rechten Fuß. Zu Beginn positionierst du das rechte Pedal nach oben, ansonsten streift es am Gehsteigrand und stellst den rechten Fuß in die angezeigte Position auf der Schiene. Mit einen Knopfdruck startest du den Lift und die Halterung mit deinem rechten Fuß bewegt sich in der Schiene nach oben. Wichtig dabei ist es, dein Körpergewicht auf das rechte Bein zu bringen und es so weit als möglich nach hinten zu strecken. Nur so gelingt es, der Schubkraft der kleinen Plattform unter dem Fuß den nötigen Widerstand zu geben und nicht hinauszufallen. Gelingt es nicht, das Bein hinten zu halten, fährt dir der rechte Fuß davon ☺. .... und du musst vorzeitig aussteigen. Mir passiert es etliche Male, dass mein Bein mich überholt und dann ist die Fahrt vorbei. Ich muss öfters den Lift nach wenigen Metern verlassen. Eine Schweizerin hilft mir, die richtige Position zum Hinauffahren zu finden. Sie benötigte 2 Stunden um mit dem Radlift hochzukommen. Einige Zeit und Versuche brauche ich auch, aber ich habe viel Spaß dabei.

    Trondheim ist auch für seine kulinarischen Spezialitäten und Fische bekannt. Schon am Weg hierher sah ich etliche Fischfarmen in den Fjorden wenige Kilometer vor der Stadt. Ich besuche den Fischmarkt, leider ohne Hunger. Kurz bevor aß ich Schokotorte mit Kaffee - und das gleich 2x - in einen der zahlreichen gemütlichen Cafes. Hier sitzen viele Menschen stundenlang in Unterhaltungen vertieft im Cafe. Ich fühle mich so wohl wie in einem Wiener Kaffeehaus. Am Fischmarkt kaufe ich Fischcake und Fischbolle für mein Abendessen, es schmeckt nicht so besonderes, aber ist okay. Jetzt kenne ich Fischcake und - bolle auch.

    Teilweise verbringe ich die Abende mit meiner 19-jährigen Zimmerkollegin im Aufenthaltsraum des Vandrerhjem. Wir kochen gemeinsam Bratkartoffel mit Ratatuille und Lachs, als Dessert gibt es Zitronencreme mit Bananen. Übervoll, ich habe zu viel gegessen, bestaunen wir das Abendrot und führen lustige Unterhaltungen.
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  • Höhe Grönland

    14 de julio de 2016, Noruega ⋅ ⛅ 13 °C

    Die Wohlfühl- und Relaxingtage in Trondheim sind Vergangenheit, ich bin wieder auf der Straße. Nach einem deftigen Frühstück um 7.30, Käseomlett mit Röstkartoffel, starte ich den Tag mit einer Bootsfahrt über dem Fjord. Das ausgiebige Frühstück ist deutlich spürbar, ich komme gut voran und leide nicht an Hungergefühlen. Ich bin auf allen Ebenen frisch aufgetankt und fit.

    Doch etwas ist wesentlich anders als bis jetzt, ich habe ein klar definiertes Ziel und einen fixen Termin. Ich muss spätestens am 1. August in Tromso sein um alles Nötige für den Transport meines Rades im Flugzeug vorzubereiten um am 3. August nach Wien fliegen zu können. Bis jetzt fuhr ich jeden Tag solange ich Lust hatte, ich musste keinen Zeitplan einhalten. Und jetzt? Ich bin unschlüssig, wie ich meine Tagesetappen mit diesem fixen Termin planen soll? Ich habe nach meinem Infomaterial noch 1400 km zu fahren, in der Praxis werden es meistens mehr. Ich habe nicht viel Spielraum im Zeitplan bis Tromso, aber es sollte sich mit meinem Tempo in 3 Wochen gemütlich ausgehen. Keine ungeplanten radfreien Tage mehr, keine Pannen und diverse Zwangspausen, keine Relaxtage bei Schönwetter am Meer? Oder ich fahre wie eine Wilde, soviele Kilometer pro Tag als möglich und verschaffe mir so die Möglichkeit, doch noch Pausen nach Interesse, Wetter und Laune machen zu können. Normalerweise fahre ich 80 km pro Tag, das wären 18 Tage. Die Höhenmeter werden um eine Spur weniger werden, der Wind aber heftiger und er kommt meistens aus Nordwest. Somit fahre ich großteils gegen den Wind was die fehlenden Höhenmeter ausgleicht. Heute rollt das Rad so gut und leicht mit mir, ich mache wenig Fotostops, wenig Essenspausen und obwohl ich das Zelt schon um 19.00 aufbaue, wurden es 115 km. So habe ich am 1. Tag mit Zeitvorgabe beinahe einen halben Tag herausgefahren.

    Der heutige Tag geht aber gemütlich los, die ersten 30 km fahre ich leicht wellig. Das Wetter ist trocken, aber der Himmel ist mit dunklen Wolken bedeckt. Starker Gegenwind bläst mir um die Ohren. Trotzdem die Steigungen zunehmend mehr werden, wird mir immer kälter, die Temperaturen sind unter 10 Grad...... Auf dem Breitengrad, auf dem ich mich derzeit bewege, liegt auch Grönland. Du staunst? Ich war sehr überrascht als ich das hörte. Dass ich so weit nördlich bin hätte ich nicht gedacht und eigentlich könnte ich mich freuen, dass es nicht noch kälter ist. Der Golfstrom ist für das relativ warme Klima für diesen Breitengrad (64 nördl. Breitengrad) verantwortlich. Mir ist trotz wärmenden Golfstrom kalt und ich packe eine neue Schicht wärmender Kleidung aus meinen Taschen. Die Winterhandschuhe hatte ich schon einige Male in Verwendung, die dicken Neopren - Überschuhe kamen heute erstmals zum Einsatz. Noch habe ich Reserve an Winterkleidung im Gepäck, aber bleibt es so kalt wird es nicht mehr lange eingepackt bleiben.
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  • Norwegische Nächte

    15 de julio de 2016, Noruega ⋅ ⛅ 11 °C

    Hell sind die Nächte hier, so richtig dunkel wird es schon lange nicht mehr. Mittlerweile ist es die ganze Nacht so hell, dass ich im Freien ohne Licht lesen kann. Warum ich das weiß? Die Helligkeit läßt mich immer wieder nicht schlafen. Mal bin ich um 3.00 noch wach, dann wiederum bin ich um 3.00 schon wach. Verrückt ist das mit dem Licht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Dunkelheit vermissen würde, aber ich freue mich tatsächlich auf die dunklen Nächte in Wien.

    Meine Schlafplätze sind großteils in freier Natur. Es ist überraschend einfach, jeden Abend einen geeigneten Platz für mich und mein Zelt zu finden. Ein guter Schlafplatz muss flach und eben sein, mit dem Fahrrad erreichbar und auf jeden Fall windgeschützt. Der Wind würde alle Tätigkeiten im Freien durch seine Kälte unangenehm machen. Das Aufbauen des Zeltes, das Kochen, das Umpacken der Taschen und die Vorbereitungen für den nächsten Tag wären äußerst kalte Angelegenheiten. Gibt es zusätzlich in der Nähe Wasser aus der Leitung, einen Bach, See oder Meer, so ist dies ein extra Plus. Bei Regenwetter suche ich mir nach Möglichkeit einen Platz in der Nähe einer trockenen Unterstellmöglichkeit zum Ein-und Auspacken der Taschen. Aber die Busstationen haben ausgedient, sie waren mir wochenlang eine große Hilfe, jetzt brauche ich sie nicht mehr. Es hat schon tagelang nicht geregnet ☺.

    Zu Beginn der Regenperiode machte ich den Fehler und suchte Schlafplätze unter Bäumen in der Ansicht, dass mich diese vor dem Regen schützen. Weit gefehlt! Unter Bäumen trocknet nichts. Der moosbewachsene Waldboden ist mit Wasser vollgesaugt und das Wasser tropft noch lange von den Bäumen auch wenn es nicht mehr regnet. Einer meiner schlechten Schlafplätze war nach einem Regentag in solch einem Wald. Zusätzlich grenzte das Waldstück an ein Industriegebiet in dem die ganze Nacht Lastwägen an- und abfuhren. Ich habe daraus gelernt.

    Dazwischen nächtige ich immer wieder auf Campingplätze um mich zu pflegen und meinen Körpergeruch in akzeptablen Grenzen zu halten. Die Campingplätze sind recht unterschiedlich ausgestattet, teilweise sehr einfach nur mit Duschen und WC bis hin zu Plätzen mit allem Schnickschnick wie Geschäft, Restaurante, Wassersport, Minigolf, Animation, ... Der Preis richtet sich nach der jeweiligen Ausstattung und Lage von € 5,- bis € 30,-. Mir gefallen die einfachen Campingplätze besser, aber mitunter freue ich mich auch über eine Waschmaschine.

    Die Warmshowers, die Online - Gemeinschaft für Radreisende, funktioniert in Norwegen eigentlich nicht. Es gibt wenig WSs, von diesen sind einige nicht aktiv und der Rest reagiert nicht auf Anfragen. Ich schrieb bis jetzt rund 15 Anfragen und bekam 3 Antworten, 2 von in Norwegen lebenden Deutschen und nur eine von einem Norweger. Das habe ich bis jetzt in keinem anderen Land erlebt und finde ich schade, aber "So what".

    In Oslo wohnte ich mit Andrea in einem einfachen Hotel im Zentrum der Stadt. Ein nettes Hotel und ein schlichtes, geschmackvolle eingerichtetes Zimmer. In Trondheim nächtigte ich in einem "Vandrerhjem", einer Jugendherberge. Dieses Haus fand sie auch sehr angenehm: Schöne Lage am Berg mit toller Aussicht auf die Stadt und den Hafen, freundliches Personal, viele nette Gäste, eine gut ausgestattete Küche mit Kühlschrankbenützung, jederzeit Kaffee zum Selbstbedienen, trockener Stellplatz für das Fahrrad, ..... Ich konnte dort gut relaxen, gut essen und mich für meinen Endspurt frisch machen.

    Ansonsten kann ich zu den norwegischen Nächten nichts berichten. Aber was ich auf dieser Reise noch machen möchte ist, eine Nacht mit dem Rad fahren. Dazu müßte das Wetter etwas besser werden, die Nächte sind derzeit zu kalt um sie außerhalb des Schlafsackes zu verbringen.
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  • Kystriksveien

    16 de julio de 2016, Noruega ⋅ ☁️ 11 °C

    Kystiksveien heißt übersetzt "Küstenstraße". Diese Straße ist 650 km lang und verläuft die Westküste entlang von Steinkjier, das liegt 110 km nördlich von Trondheim, bis Bodö. Sie wird als eine der schönsten Küstenstrecken Norwegens beschrieben und führt über zahlreiche Inseln, Landzungen und Halbinseln, entlang von Fjorde, Flüssen und Seen. Dementsprechend viele Fähren und Brücken gibt es auf dieser Strecke. Innerhalb eines Kilometers fahre ich über 3 Brücken, überquere 2 Flüsse und einen Fjord. So eine gewaltige Brücke mit dem Rad zu überqueren ist immer wieder ein schönes Erlebnis für mich. Der Blick von der Brücke aufs Wasser, das felsige Ufer, die Klippen und die Berge ist jedes Mal ein Highlight. Oft weiß ich nicht, ob neben oder unter mir ein See oder Fjord liegt. Sehe ich Seerosen, kenne ich mich aus, es ist ein See. Die meisten Seen sind hier mit Seerosen bewachsen, so auch der See bei meinem gestrigen Schlafplatz. Die Fjorde erkenne ich bei Ebbe an der Uferzeichung, ich sehe am felsigen Ufer eine Linie die vom regelmäßigen höheren Wasserstand herrührt.

    Da diese Straße sehr weit westlich und nahe am offenen Meer verläuft ist sie dem Wind stark ausgesetzt. Heute sehe ich zum 1. Mal hier in Norwegen Windräder, das heißt für mich nichts Gutes. Da der Wind meistens von Nordwesten kommt, wird er gegen mich blasen und mich bremsen. Windstärke 6 sah ich in der Wetterprognose, bis jetzt fuhr ich gegen Stärke 3 und das war schon heftig zu spüren. Ich weiß nicht, welche Windgeschwindigkeit das ist, aber das ist vielleicht auch besser.

    Und die Höhenmeter? Ein Radfahrer meinte, dass es nördlich von Trondheim flach zu fahren ist, aber davon habe ich noch nichts bemerkt. Gestern fuhr ich bei 110 km 1930 Höhenmeter, wenig finde ich das nicht. Trotzdem oder gerade deshalb ist die Strecke eine Wucht! Neben den vielen Gewässern gibt es unglaublich tolle felsige Küsten, beeindruckende Berge und faszinierende bewaldete und kahle Landstriche.

    Ab heute bin im Norden Norwegens unterwegs, ich überquerte die Grenze ins Nordland. Der Polarkreis ist nicht mehr weit, vielleicht 2 Tage entfernt. Doch bevor ich ins Nordland komme, quert noch ein Elch vor mir die Straße. Zum Glück fahre ich bergauf und bin somit langsam unterwegs. So gibt es keinen Zusammenstoß und die Elchmutter kann mit ihrem Kind langsam und gemächlich vor mir die Straße queren. Auf der Straßenmitte blieben die Beiden stehen, schauen mich neugierig an und laufen anschließend davon. Ob ich so furchterregend aussehe, mit meinen vom Wind geschwollenen oder übernächtigen Augen?

    Meine Nächte sind nach wie vor sehr kurz, mitunter schlafe ich nur wenige Stunden. Der Grund dafür ist nicht weil ich mir keine Zeit zum Schlafen nehme. Nein, die Nächte werden noch immer täglich heller. Je weiter ich in den Norden komme, umso heller bleibt es 24 Stunden am Tag. Schaue ich vor dem Einschlafen aus dem Zelt bin ich von der Helligkeit und dem schönen Anblick meiner Umgebung überwältigt, ausgeputscht und hellwach. So wird es immer wieder 3.00 bis ich endlich einschlafe.
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  • 3 x Fähre

    17 de julio de 2016, Noruega ⋅ ⛅ 11 °C

    Bin ich zu langsam oder zu schnell? Habe ich den Regen eingeholt oder er mich? Keine Ahnung, auf jeden Fall regnet es wieder. Die ganze Nacht höre ich den Regen auf mein Zelt prasseln und auch am Morgen regnet es. Zum Glück bin ich auf einen Campingplatz mit Unterstellmöglichkeit. So kann ich in Ruhe meine Sachen im Trockenen packen. Nur meine gewaschene Kleidung von gestern ist nicht trocken, ich stecke sie nass in meine Taschen.

    Zum Losfahren ziehe ich mir so ziemlich alle warmen Kleidungsstücke an, ich möchte nicht frieren. Mit Wintertrikot, Flies- und Windjacke und Regenponcho fahre ich im Regen ohne Frühstück los. Das Frühstück plane ich für die 1. Fähre des Tages, in 90 min müßte ich dort sein. Gleich der erste Anstieg treibt mir den Schweiß aus den Poren, ich habe es mit der warmen Kleidung zu gut gemeint. Ich warte auf das 1. Bushäuschen um mich im Trockenen einiger Kleidungsstücke zu entledigen, aber nein, keine Busstation liegt auf dem Weg. Als der Regen schwächer wird bleibe ich doch stehen und ziehe einige Kleidungsstücke aus. Nach einer ebenso langen Abfahrt im Regen erreiche ich den Fährhafen in dem gerade meine Fähre ankommt.

    Einsteigen, € 3,50 bezahlen und rauf auf die Fähre. Viel Zeit habe ich nicht, nur 20 min dauert die Fahrt und doch habe ich einiges zu erledigen. Für mein Fahrrad suche ich einen überdachten Abstellplatz, packe die nasse Wäsche aus und platziere sie auf dem Rad zum Trocknen. Und dann gehts rein in die warme Stube. Richtig warm ist es im Salon, seit Tagen bin ich wieder einmal in einem Raum. Ich suche mir einen Sitzplatz bei einer Steckdose zum Aufladen des Tablets, meine Regenkleidung platziere ich hier im Raum zum Trocknen. Und jetzt brauche ich dringend etwas zu essen. Butterbrot mit Käse und hartgekochtem Ei habe ich bei mir, mit diesem Hunger schmeckt es mir doppelt so gut wie zu Hause. Kaum bin ich mit dem Essen fertig muss ich wieder meine Sachen packen und aussteigen. Nochmals schaue ich und nein, ich habe nichts vergessen und hinunter zum Rad und runter von der Fähre.

    Beim Aussteigen staune ich, auf dieser Insel scheint die Sonne! Freudig packe ich die Regensachen weg und richte die nassen Kleidungsstücke wieder zum Trocknen auf den Gepäcksträger. Ich fahre los, und wieder ein Staunen, der Wind kommt von hinten! Das gibt es doch nicht! Fahre ich etwa in die falsche Richtung? Das kann nicht sein, es gibt keine andere Straße. Verunsichert fahre ich mit Rückenwind weiter. Zusätzlich zum Rückenwind ist diese Küstenstrecke flach, zum 1. Mal in Norwegen eine flache Strecke. Die Felswände sind einige Hundert Meter ins Landesinnere gerückt und so ist genug Platz für eine flache Küstenstraße. Norwegisch flach ist die Straße, im Vergleich zum Donauradweg noch immer hügelig. Auf 100 km kommen hier auf dieser flachen Straße nur 500 Höhenmeter. Mit knapp 20 km/h - ich bekomme beinahe einen Geschwindigkeitsrausch - fahre ich dahin.

    Die Sonne verschwindet leider schnell wieder und der Regen kommt zurück. So packe ich die Regenkleidung wieder aus, die nassen Kleidungsstücke wieder ein. Dieses Wechselspiel wiederholt sich einige Male bis es sich so richtig einregnet. Dunkle Wolken versperren mir die Sicht auf die felsigen Gipfel der "7 Schwestern" an meiner rechten Seite. Schade, das wäre bei Schönwetter sicher eine sehr eindrucksvolle Landschaft. Beim Wechsel der Kleidung in einem Bushäuschen treffe ich eine schweizer Radreisende. Wir trinken gemeinsam Kaffee, tauschen uns aus, lachen gemeinsam und fahren nach einiger Zeit im Regen in entgegengesetzte Richtung weiter.

    Stunden später komme ich zur nächsten Fähre. Wieder habe ich Glück, sie fährt in 10 min ab. Ich habe noch Zeit um mir eine Pizza zu besorgen die ich auf der Fähre esse kann. Die Fahrt dauert diesmal nur 10 min und nach der Pizza steige ich schon wieder aus.

    Diesmal erwartet mich starker Regen und sehr schlechte Sicht. 20 flache km habe ich bis zur nächsten Fähre, der Wind hat gedreht und kommt wieder von vorne. Ich pedaliere in gleichmäßigen Tempo dahin und realisiere die kargen Felsen und die stürmische See neben mir nur am Rande. Ich hoffe, solche Küstenabschnitte bei Schönwetter nochmals durchfahren zu können.

    Auch die 3. Fähre des Tages ist bei meiner Ankunft schon in Sichtweite. Ich darf mit dem Rad als Erste einsteigen und sichere mir wieder einen Sitzplatz bei einer Steckdose. Wieder nehme ich eine Jause zu mir, mittlerweile ist es 19.30. Ich möchte heute viele Kilometer machen, am Abend noch ein Stück fahren und deshalb nütze ich alle notwendigen Nichtradfahrzeiten zum Essen. So spare ich Zeit und kann wieder radfreie Zeit für die Lofoten bei Sonnenschein - so ist meine Hoffnung - herausfahren. Da ich mit dieser Fähre 50 min unterwegs bin lohnt es sich, meine nassen Radschuhe und -handschuhe mit Papier auszustopfen. Die Handschuhe werden trocken, die Schuhe nicht wirklich. Auch die nasse Kleidung lege ich unauffällig rund um mich zum Trocknen auf, aber die Socken und Hosen werden heute sicher nicht mehr trocken. Für mich zu schnell ist auch diese Fahrzeit vorbei.

    Beim Aussteigen ist es stark bewölkt, aber niederschlagsfrei. Ich bin unschlüssig, ob ich noch weiterfahren oder mich gleich nach einem Schlafplatz umschauen soll. Nach wenigen Kilometern Fahrt sehe ich einen tollen Nachtplatz und bleibe stehen. Zum wiederholten Mal hänge ich die Wäsche auf, koche mir eine Suppe, stelle das Zelt auf und schlüpfe hinein. Schon nach wenigen Minuten prasselt wieder der Regen auf mein Zelt, aber ich habe für heute alles erledigt. Ich werde vermutlich gut schlafen an diesem ruhigen Ort, beim Friedhof der Kriegsopfer des 2. Weltkrieges.
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  • Ein langer Tag

    18 de julio de 2016, Noruega ⋅ ⛅ 9 °C

    Seit mein Rückflug fixiert ist und ich zu einem bestimmten Zeitpunkt in Tromsö sein muss, habe ich Stress beim Fahren. Ich fahre wie eine wilde, mindestens 100 km pro Tag müssen es sein, bei jedem Wetter und jeder Wegbeschaffenheit. Es gelingt mir auch, aber gemütlich ist das nicht mehr. Ich schränke die Pausen ein, gestalte den Tag effizienter und verzichte auf diverse kleine Annehmlichkeiten wie z. B. eine 2. Kaffee - und Kuchenpause. Für Unterhaltungen mit entgegenkommenden RadfahrerInnen oder sonstige Reisende nehme ich mir allerdings immer Zeit.

    Vor 8.00 sitze ich heute schon am Sattel, ein langer Tag wird das. Beim Überspielen der Fotos staune ich, dass die Besichtigung der tollen Steinkirche aus dem Jahr 1200 erst heute war. Gefühlsmäßig liegt es Tage zurück.

    Ja, am Morgen war es noch trocken und ich freue mich, dass meine gestrige Wäsche bald trocken sein wird. Aber weit gefehlt, es beginnt bald zu regnen und das Wechselspiel von gestern mit Regenkleidung und Wäsche trocknen wiederholt sich. Jetzt hängt die Wäsche im Zelt und wird bis in der Früh vermutlich auch nicht trocken sein.

    Im Laufe des Tages mache ich wieder eine Essenspause auf der Fähre, überquere Fjorde über tolle Brücken und habe erstmals einen langen Tunnel von 3 km zu durchfahren. Über Tunnels hatte ich gestern Abend ein lustiges Gespräch mit einer Norwegerin. Sie konnte es nicht fassen, dass ich alleine und mit dem Rad hier in Norwegen herumfahre. Als das Gespräch schon beendet war kam sie nochmals zu mir und fragte mich, was ich bei den Tunnels mache. "Licht einschalten und durchfahren", sagte ich. Sie machte große Augen, staunte und war einen Moment sprachlos. Dann erzählte sie , dass sie einmal mitten in einem Tunnel einen panischen Radfahrer ins Auto geladen hatten und ihn aus dem Tunnel brachten.

    Was erlebte ich noch heute? Regen, jede Menge Regen mit vereinzelten Schneeflocken! Zum Glück gibt es wieder Bushäuschen und ich nütze sie reichlich zum Kochen, Essen, Umziehen, Taschen Ein-und Auspacken, Aufwärmen, .... Die Besiedlung ist hier im Norden deutlich weniger, vereinzelte Häuser gibt es immer wieder, aber Dörfer sind eine Besonderheit und durch eine Stadt komme ich nur alle paar Tage. Auch Tankstellen zum Aufwärmen und Trocknen sind spärlich, heute finde ich keine Einzige im richtigen Moment.

    Beinahe hätte ich heute vergessen, mir frisches Zeitungspapier für meine nassen Radschuhe zu besorgen. Über Nacht sollen die Schuhe mit Papier ausgestopft schließlich wieder trocknen und meine letzten Papiervorräte habe ich gestern verbraucht. Dank der Mülltrennung finde ich das Gesuchte einfach.

    Und weil der 100er noch nicht voll ist, mache ich am Abend noch einen Bergpass, trocken hinauf und im Nieselregen hinunter. Leider ist die Sicht wieder so schlecht, dass ich keine Gipfel und Gletscher sehen kann. Die dunklen Felswände mit unzähligen Wässerfällen sehe ich jedoch. Und auch der Blick hinunter zum Fjord ist trotz Bevölkung wunderschön. Aber die Nacht will ich diesmal nicht am Berg verbringen, zu oft war mir in letzter Zeit kalt. Auch heute fahre ich trotz 2 Paar Überschuhen - warme Neopren und darüber Regenüberschuhe - stundenlang mit nassen, kalten Füßen.

    Abendessen gibt es wieder im Bushäuschen und anschließend findet sich schnell ein geeigneter Schlafplatz. Um 21.30 steige ich vom Rad und beende die Fahrt. Ein feuchter und trotzdem schöner Tag ist zu Ende.
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  • Polarkreis erfolgreich überquert ☺

    19 de julio de 2016, Noruega ⋅ 🌙 9 °C

    Was für ein Tag! Der Tag beginnt ruhig, ich fahre in Winterkleidung los, fahre durch herrliche Berglandschaften neben dem Fjord, gemütlich und schön. Als ich in der Mittagspause auf den Fahrplan meiner nächsten Fähre schaue, ist es mit der Ruhe vorbei. Um die Fähre zu erreichen muss ich mich beeilen oder lange warten. Ich entscheide mich fürs Beeilen und lege an Geschwindigkeit zu, eine Stunde volle Kraft voraus und ich komme rechtzeitig zum Hafen. Die Fähre leider nicht, auf Grund eines Gebrechens hat die Fähre eine Stunde Verspätung. Ich nütze die Zeit zum leidlichen Wäsche waschen - es regnet nicht und die letzten Kleidungsstücke sind beinahe trocken - und zum Essen ☺.

    Und dann steige ich in die Fähre. Mittlerweile ist es sonnig, blauer Himmel und im Windschatten ist es richtig heiß. Mit dieser Fähre überquere ich den Polarkreis! Herrliche Berge, Küstenlandschaften und das Meer, genial! Und das alles im Sonnenschein! Meine Winterkleidung wechsle ich gegen Sommerbekleidung, kurz - kurz und ich genieße rundum.

    Aber was dann kommt übertrifft alles bisherige. Die dann folgende Landschaft läßt alles verblassen was ich bisher gesehen habe. Wilde, unberührte Berglandschaften, ein Matterhorn nach dem Anderen, Stein - und Felswüsten, und daneben das türkisfarbene Meer. Ich komme aus dem Staunen und Bewundern nicht heraus, ein Bild schöner als das andere. Durch diese bezaubernden Berge und Felsen faher ich einige Stunden bis zur nächsten Fähre.

    Ich sehe die Fähre ablegen, ich komme zu spät. In einer Stunde fährt laut Fahrplan die Nächste. Wie kann ich die Wartezeit nützen? Zeit zum Abendessen, es ist 19.30 und ich habe heute noch keine warme Mahlzeit zu mir genommen. In einer Stunde kann ich kochen, essen und wieder einpacken, denke ich mir. Schnell baue ich den Kocher auf, Nudeln mit Tomaten sind schnell gekocht. Kaum ist das Essen fertig, sehe ich die Fähre anlegen. Sie kommt frühzeitig, es sind erst 20 min vergangen. Schnell verstaue ich alle Kochutensilien notdürftig und während die Autos die Fähre verlassen, esse ich meine Nudeln. Dann ist auch schon Zeit zum Einsteigen, .... So ein Stress, das mache ich nicht mehr. 10 Minuten Fahrzeit zur anderen Seite des Fjords sind auch recht kurz. Ich wasche das Geschirr auf der Toilette, verstaue die Kochsachen ordentlich in den Packtaschen, fülle meine Trinkflaschen nach und schon muss ich aussteigen. Eine stressige Fahrt ist das.

    Obwohl es mittlerweile 20.00 ist steige ich nochmals aufs Rad um diesen Stress loszuwerden. Das Radfahren macht Spaß, es rollt gut und ich fahre noch 30 km bis zur nächsten Fähre. Heute kann ich nicht mehr übersetzten, es fährt kein Schiff mehr, aber mein Zelt stelle ich gleich neben der Anlegestelle auf. Morgen um 6.45 werde ich wieder aufs Schiff steigen und dann habe ich mein Wochenpensum bald geschafft und auf den Lofoten fahre ich wieder ruhiger.
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