Ein Jahr ganz Roth

August 2019 - August 2020
A 357-day adventure by Matthias Read more
  • 293footprints
  • 20countries
  • 357days
  • 1.9kphotos
  • 105videos
  • 79.2kkilometers
  • 56.4kkilometers
  • Day 357

    So, jetzt ist aber wirklich Schluss

    August 19, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Kinder wollten unbedingt noch bei Oma und Opa bleiben, so dass Sandra und ich allein mit der Bahn nach Freiburg gefahren sind. Die 4 werden Ende der Woche nachkommen.
    Wir haben uns gefreut, ein viertes Mal in unser schönes Zuhause zu kommen.

    Ein unglaublicher Dank gilt unseren Freunden, vor allem Maria, die sich liebevoll um unser Haus und Garten gekümmert haben. Auch der Kühlschrank hat sich jedes Mal auf wundersame Weise gefüllt. Ein unglaubliches Gefühl, geliebt und willkommen zu sein.

    Und damit ist jetzt auch wirklich Schluss mit den Einträgen in diesem Reisetagebuch. Sandra hat festgestellt, dass sie nach Neuseeland eigentlich noch nicht ankommen wollte, nach der Radtour aber zu sehr. Jetzt nach Afrika fühlt sich das genau richtig an. Wir haben viel erlebt und glaube ich aus dem Jahr trotz Corona das Beste gemacht. Wir sind sehr dankbar für diese Zeit und dass uns das Glück immer hold war.

    Der Traveltracker sagt: 293 Footprints, 357 Tage unterwegs, 20 Länder, knapp 80.000 km aber den werde ich jetzt mal abschalten.

    Jetzt geht das Leben in Freiburg weiter und darauf freuen wir uns. Irgendwann wartet bestimmt das nächste Abenteuer auf uns.
    Read more

  • Day 356

    Save flight...

    August 18, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Die gesamte Rückreise gestaltete sich wirklich überaus angenehm. Nach 6 Stunden Aufenthalt auf dem leeren Flughafen des Kilimandscharo International Airports ging es weiter nach Äthiopien. Auf den Flughäfen konnten wir immer adäquat Abstand einhalten und die Asiaten in den Ganzkörperschutzanzügen bewundern.

    In Addis Abeba hatten wir dann noch einmal knapp 2 Stunden Aufenthalt bis wir in die nahezu leere Maschine nach Frankfurt gestiegen sind. Hier waren höchstens ein Viertel der Plätze belegt sodass jeder von uns problemlos eine Sitzreihe mit drei Sitzen für sich hatte. Gerade Paul ist der absolute Turboschläfer. Hinlegen, schlafen, mit der Landung erholt und lächelnd in den Tag starten.

    In Frankfurt angekommen ging es dann zum obligatorischen Coronatest. Bei erwartetem negativen Ergebnis sind wir dann weiter zu unserer zweiten Basis bei Sandras Eltern gefahren. Diese waren ebenso froh wie wir, dass wir nun endlich sicher und hoffentlich ohne jegliche ansteckende oder auch nicht ansteckende Erkrankung wieder auf deutschem Boden gelandet sind.
    Read more

  • Day 355

    Time to ... say goodbye

    August 17, 2020 in Tanzania ⋅ ⛅ 27 °C

    Und auch der dritte (bzw. vierte) Abschnitt unserer Reise geht zu Ende. Nach einem wie üblich reichhaltigen Frühstück und einigen mundschutzarmen Abschiedsbildern geht unsere sehr familiäre Zeit hier zu Ende. Toll wars. Ein echtes Erlebnis.

    Zum Abschied haben sich noch einmal alle (inklusive Management und GM) eingefunden. Vor allem für die „einfacheren Mitarbeiter“ ohne Alternative hoffen wir, dass die Durststrecke bald vorbei ist.

    Die Rückreise startete ebenso ereignisreich wie die Hinreise. Elefanten, Giraffen, Krokodile, Nilpferde, Löwen und Warzenschweine sahen wir noch einmal in großer Zahl. Leider blieben uns die Leoparden und Geparden verwehrt. Macht nichts. Mit dem kleinen Flieger in der erster Reihe ging es dann ohne Zwischenlandung direkt an den Kilimanjaro International Airport. Coronamäßig hatten wir bei nahezu keinen Touristen Bedenken.
    Read more

  • Day 354

    Vielschichtig

    August 16, 2020 in Tanzania ⋅ ⛅ 19 °C

    Unser letzter Tag hier im Paradies der Serengeti ist angebrochen. Wir sind dankbar für die unglaubliche Möglichkeit die sich uns hier geboten hat. Mit fliegen trotz Reisewarnung, einer weit abgelegenen Location und der (retrospektiv unbegründeten) Angst vor durch Mücken übertragenen Krankheiten sind wir subjektiv schon ein gewisses Risiko eingegangen. Die Ängste und Bedenken waren aber schnell verflogen und die Zeit hier macht alle Gedanken wieder wett.

    Neben dem ganzen Luxus hatten wir auch die Möglichkeit, (z.b. während eines gemütlichen Grillens mit Musik) mit den Locals in tiefere Gespräche zu kommen und einen Einblick in die afrikanische Kultur zu erlangen. Es ist schon grotesk, wie die Made im Speck zu leben und gleichzeitig zu wissen, dass 90 Mitarbeiter von 250 jetzt gekündigt wurden. Eine sozial Absicherung besteht dahingehend, dass eine Art Rentenkasse angelegt wird. Die Auszahlung erfolgt aber nach jedem Arbeitgeberwechsel. Prinzipiell kann das Geld an den neuen Arbeitgeber übertragen werden, kann aber auch durch den Arbeitnehmer direkt Verbraucht werden. Und, wen wunderts: wenn es weg ist ist es weg. Dann muss man gucken wo man bleibt.

    Auch die Idee, sich einfach einen neuen Arbeitsplatz zu suchen ist bei dem weggebrochenen Tourismus nicht ganz einfach.

    Die kompromisslose Härte des Lebens wie wir sie bei den Zebras erlebt haben, ohne Netz und doppelten Boden ist hier viel mehr etabliert als bei uns. Ich kann mich hier an die Zeit in der Chirurgie in Südafrika erinnern während derer ich gelernt habe: Menschen sterben nun mal.

    Nicht um Leben und Tod, aber ebenfalls unangenehm ist die Situation mit einem Schwarzafrikaner des Sicherheitsdienstes, den ich als Patient hatte. Seit einigen Tagen beklagte er diffuse Bauchschmerzen. Durch seinen Supervisor wurde aber klar mitgeteilt: wenn du jetzt hier gehst, brauchst du nicht wiederkommen. Krankheit = Entlassung.

    Heute morgen haben wir ihn dann um 5 Uhr morgens notfällig mit einer Gallenkolik versorgt. Nach einer einigermaßen erfolgreichen Analgesie, durfte er sich dann sechs Stunden in den Bus setzen um über holprige Schotterstraßen ins Krankenhaus zu kommen. So ist nun mal das Leben hier. Das ganze wird dann noch grotesker, wenn Stephan über einen Fall von völliger medizinischer und kostenintensiver Überversorgung berichtet, wie wir sie alle in deutschen Krankenhäusern schon oft erlebt haben.

    Ein Wort noch zu Corona: die Menschen hier sind sehr gläubig und glauben, dass die richtige Ernährung, eine naturheilkundliche Therapie und beten helfen wird. Die Regierung hat sich ganz offiziell dazu entschieden keine Infektionszahlen mehr weiter zu geben, da sie der Meinung sind dass dies hauptsächlich Angst verbreitet. Corona existiert, das wissen auch die Menschen hier. Allerdings sagen verschiedene sehr reflektiert, dass es kein richtig großes Problem sei. Die meisten können zu Hause mit Ingwertee und Inhalationen gut versorgt werden. Nur wenige gehen ins Krankenhaus und natürlich sterben auch welche. Insgesamt finde ich ein sehr reflektierter Umgang mit diesem unglaublich angstbesetzten Thema.

    Wir sind dankbar für die Zeit, die Erlebnisse und die Möglichkeit unser Bild der Welt wieder ein kleines Stückchen zu erweitern.
    Read more

  • Day 353

    Verfahrene Situation

    August 15, 2020 in Tanzania ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach ausgiebigen Regenfällen am Vorabend durften wir noch einen dritten und unglaublich beeindruckenden Gamedrive erleben. Zum Einen haben wir ein Nashorn gesehen. DAS Nashorn. Denn es gibt wohl nur ein einziges hier in der gesamten Serengeti. Sonst muss man nach Goro Goro fahren um diese Tiere zu sehen.

    Zum Zweiten wurde uns ein kleines Abenteuer beschert, da sich der sehr geländegängige Allradwagen festgefahren hatte. Über eine Stunde brauchten wir um ihn mit vereinten Kräften und ziemlich verdreckt aus dem Matsch zu befördern. Mobilfunknetz gab es an der Stelle, an der wir dann alle aus dem Auto kletterten übrigens nicht.

    Zum Glück haben wir die zwei männlichen Löwen, die nur ca. 1-2km von dort entfernt SECHS Zebras erlegt und verspeißt haben erst danach gesehen. Ein absolut unglaublicher Anblick, auch so Auge in Auge mit so einem mächtigen Tier! Zwischendurch hat uns der Löwe mal kräftig angefaucht...
    Read more

  • Day 352

    Safari mit Tele

    August 14, 2020 in Tanzania ⋅ ☁️ 20 °C

    Auch die Eindrücke während der Safari lassen sich mit einer richtigen Kamera deutlich schöner festhalten. Hier ein paar Eindrücke. Besonders beeindruckend war der Büffel mit den unterschiedlich farbigen Augen und das Krokodil kurz nachdem es sein Mittagessen erlegt hatte. 2 Minuten später war von dem Tier übrigens nichts mehr zu sehen.Read more

  • Day 351

    Pool Party

    August 13, 2020 in Tanzania ⋅ ☁️ 20 °C

    Nachdem alle bisherigen Bilder mit dem Smartphone aufgenommen wurden, bin ich unglaublich glücklich, dass ich mir eine professionelle Nikon Spiegelreflexkamera sowie 2 herrliche Objektive (20-200 / 2,8 und 200-500 / 4,5) hier aus dem Fundus ausleihen durfte. Es macht einen riesen Spaße mit Zeit und Motiven in die Photographie abzutauchen.

    Die Bilder sind alle vom Pool aus entstanden.
    Read more

  • Day 350

    Zeitmanagement

    August 12, 2020 in Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

    Aufgrund der bisherigen Schilderung könnte man zu der Auffassung kommen, dass wir einfach gemütlich in den Tag hineinleben. Aber dem ist mit Nichten so. Alleine die täglichen 4 bis 5 Stunden die wir mit Essen verbringen, müssen gut geplant werden... :)

    Neben 2 Servicekräften, die dauerhaft für uns zuständig sind, haben wir auch zwei Chefköche, die uns um Sorgen. Simon hat lange auf einem großen Kreuzfahrtschiff der Reederei Roy Caribbean gearbeitet und zaubert abwechslungsreiche und ausgefallene Hauptgänge und Salate.

    Barath kommt aus Indien und hat früher bei Kempinski gearbeitet. Er ist Chef der Patisserie und nutzt die Gelegenheit der aktuell abwesenden Gäste um neue Kreationen wie z.b. ein Nachtisch nur aus Mais (Mais Eis und Mais Gebäcke...) mit und an uns auszuprobieren. Zu jedem Essen kommt einer, fragt wie es schmeckt und präsentiert uns einen Vorschlag für das nächste anstehende Essen.

    Wir nicken immer kräftig und freuen uns über alles was kommt. Die Ankündigung der ausgefallenen Speisen führte dazu, dass ich einmal zu Sandra sagte: "was haben wir jetzt gesagt, was uns schmeckt?" Da aber alles schmeckt, ist das kein Problem.

    Der Zeiger der Waage dreht sich bedrohlich und im Uhrzeigersinn weiter. Aber das hat ja bald auch ein Ende. Die 1 bis 2 Stunden im Fitnessstudio gehören fest in den Tagesablauf. Die Kinder sind vor allem motiviert, da sie hier einen Zugang zu YouTube haben und Harry Potter auf Englisch sowie verstehen sie Spaß gucken dürfen.

    Schule und Homeoffice mit Aussicht müssen ja auch noch eingeplant werden. Ihr seht also, eine echte Herausforderung, dies alles in nur 24 Stunden unterzubringen.
    Read more

  • Day 349

    Discovery Center

    August 11, 2020 in Tanzania ⋅ ☀️ 29 °C

    Ebenfalls aktuell leider nahezu ungenutzt befindet sich in der Lobby ein großes und unfassbar liebevoll eingerichtetes Discovery Center. Hier finden sich Teile des Skelettes einer Giraffe oder dem Kopf eines Elefanten. Unglaublich viele Artefakte, Bilder und Wissensbeiträge sind Detailverliebt und teilweise auch kindgerecht dargestellt.

    Auf großen Touchbildschirmen finden sich interaktive Programme um die Wildnis der Serengeti kennen zu lernen. Die Kinder lieben vor allem die durchlaufenden Naturreportagen. Und vor allem Silas weiß immer viel über die Tiere zu erzählen...
    Read more

  • Day 348

    Die Gäste kommen ... und gehen

    August 10, 2020 in Tanzania ⋅ ☀️ 28 °C

    Seit Tagen steigt hier die Anspannung. Nachdem die ersten Gäste ja wegen Problemen mit dem Verbindungsflug ihre Reservierung storniert haben, sollen nun endlich die ersten Gäste kommen. Auch hier dürfen wir die Grenzen unserer Vorstellungskraft wie so oft in diesem Jahr mal wieder erweitern.

    Am Sonntagmittag landete der russische Unternehmer und Multimillionär mit seiner neuen Freundin sowie deren Tochter auf dem gleichen kleinen Flugplatz, den wir damals nutzten. Einen Hubschraubertransfer gibt es nicht, so dass die drei ebenfalls mit dem normalen Safari Jeep hierhergebracht wurden. Sie verbanden die Strecke gleich mit einem kurzen Gamedrive. Im Vorfeld wurden durch das Reisebüro die kulinarischen und sonstigen Vorlieben des exquisit reisenden VIPs übermittelt. Als Unterkunft wählten sie die Präsidentenvilla für 12.000 $ pro Nacht. Wir waren zwei Tage zuvor schon einmal drin und hsben ein paar Bilder gemacht. Besonders ist hier sicherlich auch der einzigartige Blick auf einen Flusslauf, in dem sich eigentlich immer unzählige Tiere befinden. Natürlich neben einem riesigen Privat Pool, 4 Stockwerken, eigener Küche und eigenem Fittnessstudio...

    So richtig viel hatten sie unserer Ansicht nach davon aber nicht. Nach dem Flug und der Fahrt ist man sicherlich erschöpft. Den nächsten Morgen haben sie sich für eine Ganztagesausflug entschieden um die Migration der Büffel durch einen bekannten Flussabschnitt zu beobachten. Morgens um 6:30 Uhr sind sie im Dunkeln losgefahren, um abends gegen 8:00 Uhr wieder bei Dunkelheit zurückzukehren.

    Den nächsten Morgen ging es um 3:30 Uhr in Richtung Flugplatz um eine private Ballonfahrt zu genießen. Rückkehr war dann gegen 10:00 Uhr. Da sie zu dem Zeitpunkt wohl schon alles für sie relevante gesehen hatten, entschieden sie sich die letzte Nacht (bezahlt) verfallen zu lassen und direkt weiter Richtung Küste zu fliegen. Wirklich krass…

    Ob das mein Leben wäre, ich glaube es nicht … Traurig aber: mit der Abreise stehen aktuell keine weiteren Buchungen für den Zeitraum unsere Anwesenheit an. Eine verrückte Zeit.

    Spaßeshalber habe ich mal die Rechnung für unsere halbe Maschine Wäsche aufgenommen, die wir zum Glück nicht zahlen mussten.
    Read more