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- Dag 69
- mandag 14. januar 2019
- ⛅ 20 °C
- Høyde: 19 m
ChileEdificio Isabel Brown Caces - Pontificia Universidad Católica de Valparaíso33°2’52” S 71°36’42” W
Valparaiso - Foto Special

Ein paar weitere Eindrücke von bemalten Wänden und Türen..
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- Dag 72
- torsdag 17. januar 2019
- ⛅ 17 °C
- Høyde: 781 m
ArgentinaMendoza32°53’21” S 68°51’5” W
Mendoza (ARG) - vino, vino, vino

Kurve um Kurve erklimmen wir die Anden, irgendwo im nirgendwo überqueren wir die Grenze von Chile nach Argentinien und ein paar Stunden später erreichen wir Mendoza. Auf unser Hostel freuen wir uns besonders denn es erwartet uns gratis Wein ab 21 Uhr und Pancakes UND ein Ei zum Frühstück, eine wahrlich erfreuliche Abwechslung zum gewohnt langweiligen Toast mit Butter und Confi.
Eigentlich alles tiptop, wäre da nicht ein Schmerz irgendwo beim Herz, der mir seit ein paar Tagen keine Ruhe lässt. Auf Empfehlung spazieren wir los zum öffentlichen Spital. Nach zwei falschen Versuchen landen wir am richtigen Eingang. Die Sekretärin verlangt meinen Pass, tippt etwas in den Computer und ich darf Platz nehmen, bis ich aufgerufen werde. Ich suche das WC auf und bin erfreut, dass immerhin eines der beiden mit einer Türe versehen ist. Seife und WC Papier = Fehlanzeige. Anschliessend nehme ich wieder Platz, doch kurz darauf möchte die Putzfrau putzen. So müssen alle einmal rausgehen und dürfen der "Putzshow" zusehen. Nach weniger als 30 Minuten werde ich hereingerufen. Dani muss draussen warten. Der freundliche Assistent stellt mir ein paar Fragen, nimmt Rücksprache mit dem Arzt und schickt mich dann zum Röntgen. Einfach den Gang entlang, Treppe hoch, links, geradeaus und da soll ich mich wieder melden. Phuu zum Glück darf ich Dani nun mitnehmen, der kann sich Wegbeschreibungen besser merken. Nach dem Röntgen werde ich wieder nach unten geschickt, es wird alles besprochen und entschieden, dass es noch ein EKG gibt, um jegliche Abnormalitäten ausschliessen zu können. Diesmal kommt der Arzt mit und übergibt mich dem EKG Ausführer. Dann die Erleichterung, es ist zum Glück alles in Ordnung vermutlich ein Muskelschmerz oder eine Entzündung. Nach einer Spritze in den Arm darf ich wieder nach Hause und die Erlaubnis, Wein trinken zu dürfen, habe ich erhalten! Dabei habe ich gelernt, dass Medizin hier für alle gratis ist, ob Ausländer oder nicht. Wow, Danke! Doch wie das finanziell funktionieren soll (oder eben nicht), frage ich mich jetzt nicht. Zurück im Hostel sind wir dann aber so müde, dass uns nicht mal mehr der gratis Wein zum aufbleiben animieren kann.
Dafür steht am nächsten Tag einer Weintour nichts mehr im Wege. Wir besuchen 3 Bodegas (Weingüter) und dürfen in jeder etwa 3 Weine degustieren. Mit jeder zusätzlichen Degustation wird die Tour etwas amüsanter:-).
Den letzten Abend verbringen wir mit Marcelo und Lisandro, zwei Mendozaner, welche ich vor 7 Jahren in Nicaragua kennengelernt habe. Natürlich wird ein Asado zubereitet - selbstverständlich mit dem einen und anderen Gläschen Wein.
Nun freuen wir uns auf die Wärme! Mit dem Flugzeug geht's nach Jujuy (Chuchui usgsproche) im Nordwesten von Argentinien.Les mer
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- Dag 78
- onsdag 23. januar 2019
- ☀️ 31 °C
- Høyde: 1 268 m
ArgentinaSan Salvador de Jujuy24°11’8” S 65°17’59” W
Jujuy - Roadtrip Tag 1-4

Wir scheinen in einer anderen Welt angekommen zu sein. Dünklere Gesichter, wärmere Temperaturen, ausgeprägtere Kultur - man spürt die Nähe zu Bolivien. Jujuy ist eine Provinz im Nordwesten von Argentinien und besteht neben der Hauptstadt San Salvador de Jujuy aus vielen malerischen Dörfer. Für die nächsten 7 Tage sind wir stolze Besitzer eines schicken VW Gol (nein, kein Golf!). Von San Salvador geht's nach Humahuaca, Tilcara, Purmamarca, Salina Grande und anschliessend Salta.
Es ist schwierig, diese unglaublichen Landschaften in Worten zu beschreiben. Alle paar Kurven wechselt das Panorama komplett, das vermeintlich beste Fotomotiv wird wenig später getoppt und sobald man denkt schöner kann es nicht mehr werden, folgt das nächste Highlight. Wir fahren auf einem Salzsee, schlängeln uns über eine Schotterstrasse auf 4300m hoch, kurven durch immergrüne Wälder, werden von Kakteen begleitet und von fantastischen Gesteinsformationen eingeschüchtert.
Da uns die Höhe leicht zu schaffen macht, greifen wir auf die Methoden der Einheimischen zurück, die Coca Blätter. Das sind die Blätter derselben Pflanze, aus dener Kokain hergestellt wird. Aber keine Angst, die Blätter sind völlig legal, erzeugen keinerlei drogenähnliche Wirkung, sondern sind hier ein Naturheilmittel. Sie unterstützen die Verdauung, helfen bei Kopfschmerzen und machen die Höhe verträglicher. Es funktioniert so: man nimmt ein Häufchen Blätter, legt diese schön aufeinander und quetscht sie dann zwischen Zähne und Backen. Dort bleiben sie ein bis zwei Stunden, wobei immer wieder etwas Saft ausgesogen wird. Nun wissen wir auch, wieso wir immer wieder einseitigen Hamsterbacken begegnen:-)Les mer
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- Dag 82
- søndag 27. januar 2019
- ⛅ 25 °C
- Høyde: 1 173 m
ArgentinaSalta24°47’21” S 65°24’1” W
Salta - Roadtrip Tag 5-7

In Salta gabeln wir Mathias und Seraina auf, ein Aarauer Pärchen, welches wir in Mendoza kennengelernt haben. Also genau gesagt haben wir nur Mathias kurz vor unserer Weiterreise im Hostel kennengelernt und herausgefunden, dass wir ähnliches vorhaben in Salta. Seraina lag krank im Bett und so war unser Treffen hier in Salta ein halbes Blinddate. Zum Glück war es erfolgreich und so stand der gemeinsamen Weiterreise nichts mehr im Weg.
Auf dem Program steht eine 3 Tägige Tour von Salta nach Cachi, nach Cafayate und zurück nach Salta. Mit Hits von Gölä und Baschi (und ab und zu ein Metal Lied für Dani's Gemüt) cruisen wir durch farbige Täler, wunderschöne Landschaften, hunderte Kakteen, einsame Lamas... Einfach fantastisch! Dass wir fast die einzigen Touristen weit und breit sind, macht das ganze nicht weniger spektakulär!
Wie das so ist, wenn man Leute aus dem Nachbarkanton trifft, findet man oft eine gemeinsame Bekanntschaft heraus. Bei Dani und Mathias ist dies niemand geringerer als derselbe Tattowierer aus Watt-ZH! Da darf ein Fotogruss an den Künstler natürlich nicht ausbleiben, welcher sich ordentlich freut über das gemeinsame Foto:-)Les mer
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- Dag 84
- tirsdag 29. januar 2019
- ⛅ 16 °C
- Høyde: 3 522 m
ArgentinaTolar Grande24°35’23” S 67°23’46” W
Salta - Tolar Grande

Alles hat mit einem Foto angefangen... Dani ist in einem Blog auf ein Bild gestossen, dass ihn nicht mehr los liess: einen perfekt dreieckiger "Gupf", welcher inmitten einer Salzebene empor ragt. Doch google maps macht uns klar, dass dieses Fotomotiv irgendwo im nirgendwo liegt und es unmöglich gewesen wäre, diesen Gupf in unseren Roadtrip zu integrieren. So haben wir dieses Ausflugsziel wohl oder übel begraben.
Ganz aus dem Kopf gelöscht war es jedoch noch nicht und so habe ich den Autovermieter aus Gwunder gefragt, ob man da hinfahren könnte. Wie erwartet lautete die Antwort NEIN - der Weg sei schlecht befahrbar und unmöglich ohne 4x4. Aaaber es gäbe 3-Tages-Touren ab Salta. Kaum wieder im Hostel, durchstöberten wir das Internet und haben einige Tourenanbieter gefunden, nun fehlen uns jedoch noch zwei weitere Personen. Kurzerhand konnten wir unsere neuen aargauer Freunde überzeugen und der Tour steht nichts mehr im Wege! Mit unserem Reiseguide Renato und seinem 4x4 Wagen stürzen wir uns ins Abenteuer. Renato ist Argentinier durch und durch - trinkt Mate, kaut den ganzen Tag Coca Blätter und seine Religion ist der Fussball. Mit ihm haben wir nicht nur einen allwissenden Guide gefunden sondern ein Entertainer mir viel Sarkasmus und Humor. Unser Tagesziel ist Tolar Grande, etwa 360km und 6-7 Fahrstunden Richtung Westen. Die Strassen variieren zwischen betoniert, schotterig, sandig und erdig. Auf dem Weg müssen wir - natürlich mit Koka Blätter in aller Munde - den 4560m hohen Pass "abra de alto chorillo" überwinden, was sich in unserern Körper durchaus bemerkbar macht. Nun ist die Puna, so heisst die argentinische Hochebene, erreicht. Wir passieren einsame Dörfer, die Teufelswüste, Salzseen, ausgetrocknete Salzebenen und immer den einen oder anderen Volkan, teilweise schneebedeckt, im Blickfeld.
Das Dorf Tolar Grande liegt auf 3700m (!), besteht aus etwa fünf Strassen und entstand damals, als ein Bahnhof hier gebaut wurde. Von hier fährt nämlich ein Zug über die Anden nach Chile - leider aber aktuell nur noch für Güter. So steht das Dorf heute ganz im Zeichen der Minen. Tonnenschwere Lastwagen schmücken das Dorfbild und es ist schwierig sich vorzustellen, wie die den Weg von Salta bis hierher geschafft haben. Renato ist besorgt darüber, dass diese Naturschönheiten hier früher oder später der Gier nach Rohstoffen - in diesem Fall Lithium, Gold und Silber - komplett zum Opfer fallen.
Am nächsten Tag besuchen wir zuerst die "ojos del mar", kleine Seen in der Salzebene. Weiter geht's zum El Arenal, einen Sandhügel, den es zu besteigen gilt. Ich muss passen, die Höhe setzt mir zu. Die anderen 3 krabseln die 300m hoch und werden mit einem fantastischen Panorama belohnt.
Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zum lang ersehnten Gupf, ständig in der Hoffnung, dass nicht plötzlich einsetzender Regen die Strasse unpassierbar macht. Doch wir haben Glück und werden von Sonnenschein und einigen Dekorationswolken begleitet. Von weitem scheint der Cono de Arita (offizieller Name des Gupfs) unscheinbar, schliesslich ragt er nur etwa 200 Meter aus der Salzebene empor. Er sieht aus wie ein perfekter Vulkan, ist jedoch keiner. Renato erklärt uns, dass die Geologen bis heute keine Erklärung dafür haben, woher er kommt und was er genau ist. Seine eigene Vermutung ist, dass er vor Millionen Jahren durch das Aufeinandertreten von tektonischen Platten hierhin verschoben wurde.
Wie dem auch immer sei, wir erfreuen uns ab seiner Schönheit und können nicht genügend Fotos schiessen. Mit den Wolken im Hintergrund hat er sich heute perfekt herausgeputzt, um sich uns von seiner schönsten Seite zu zeigen. Dani ist begeistert, wir andern auch. Kommt hinzu, dass es hier kaum Touristen gibt und wir die ganzen Naturwunder praktisch für uns alleine haben.
Am Abend verabreden wir uns mit Renato zum Nachtessen. Er taucht mit seinem Wagen auf und wir sollen einsteigen, es wartet eine Überraschung auf uns. Wir fahren etwa 10 Minuten in die Wüste hinein und müssen dann die Augen schliessen, währenddem er aussteigt. Kurz darauf dürfen wir auch raus und es wartet eine Flasche Champagner mit 4 Gläser auf uns. Da sich leider keine Sterne zeigen wollten, hat er die Überraschung etwas vorgezogen und wir konnten den letzten Sonnenstrahlen gute Nacht sagen.
Am dritten Tag steht die Rückreise nach Salta an. Renato ist ein toller Fahrer, erfüllt auch den einen oder anderen Fotostopp Wunsch (hauptsächlich von den weiblichen Fahrgästen verlangt) und bringt uns sicher wieder nach Salta. Nun heisst es goodbye, Seraina und Mathias zieht es bereits diese Nacht weiter nach Chile, wir bleiben noch einen Tag hier und planen dann unsere Weiterreise nach Chile.Les mer
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- Dag 86
- torsdag 31. januar 2019 08:41
- ⛅ 19 °C
- Høyde: 1 206 m
ArgentinaSalta24°46’26” S 65°25’32” W
Adios Argentina - Mate, Carne & Fussball

Salta, 7 Uhr morgens und der Bus fährt los in Richtung Anden mit Destination San Pedro de Atacama in Chile. Noch vor Abfahrt wird ein Frühstück serviert, bestehend aus einer Guezli Rolle und einem Becher mit Teebeutel oder Kaffeepulver - Zeit, um ein paar Gedanken über Argentinien zu verlieren:
Mit einem weinenden Auge verlassen wir nun dieses fantastische Land! Insgesamt 40 Tage hat uns Argentinien in seinen Bann gezogen. Mit einer Länge von 3700km sind riesige Distanzen zu überwältigen. Pflanzte man das Land in Europa ein, würde es sich von Kopenhagen bis in den Süden von Ägypten strecken. Einzigartig ist auch die Grenze mit Chile welche sich über 5300km ausdehnt.
Bei diesen Dimensionen ist es auch nicht verwunderlich, dass sich das Klima, die Menschen, die Natur und die Landschaften immer wieder von einer komplett anderen Seite zeigen. Das Land hat soviel zu bieten und doch steckt es seit Jahren in einer wirtschaftlichen Kriese. Die Einheimischen sind gut gebildet und können nicht nachvollziehen, wieso es dem Land nicht besser geht. Der eine oder andere klagt uns sein Leid über den Staat. Vor 3 Jahren hat man für 10 Pesos einen Dollar bekommen. Heute kostet er 40 Pesos. Die Preise sind überall angestiegen doch die Löhne steigen kaum. Eine Reise ins Ausland ist für die Einheimischen somit praktisch nicht finanzierbar. Und trotzdem scheint es ein zufriedenes Volk zu sein. Die Menschen machen das beste daraus und versuchen das Leben zu geniessen. Die Armut ist gering, Bildung und Medizin sind gratis. Sie sind stets freundlich, geduldig, herzlich und absolut nicht aufdringlich, was das Reisen sehr angenehm macht. Ob im Reisebüro, am Busterminal oder in der Autovermietung - man wird stets geduldig beraten und es ist absolut kein Problem, wenn man nicht gleich bucht, sondern sich das ganze nochmals überlegt.
Im grossen und ganzen ist Argentinien ein sicheres Land um herumzureisen. In Städten ist natürlich Vorsicht geboten aber sobald man in kleineren Dörfer unterwegs ist, scheint Kriminalität kein Thema zu sein.
Die Argentinier lieben Fussball! Dass Fussball hier zulande als Religion gilt, ist wohl kaum übertrieben. Maradonna ist der Fussballgott schlechthin! Messi hat mit Argentinien noch keine Titel geholt, deshalb hinkt er etwas hinterher.
Für Fleischliebhaber ist Argentinien eine gute Adresse. Carne (Rindfleisch) gibt es überall. Mal ist es etwas zäh, öfters aber unglaublich zart - und für uns Schweizer zu einem regelrechten Spottpreis. Da könnt ihr euch ja denken, was es an unserem letzten Abend in Argentinien zu Essen gab:-)
Wir können Argentinien wärmstens weiter empfehlen, ob nun wegen dem leckeren Essen, dem weltbekannten Wein, den anspruchsvollen Trekking Touren, den atemberaubenden Landschaften, der eisigen Winde in Ushuaia, des bezaubernen Nordens mit den vielen Farben oder der gutmütigen Einheimischen! Hasta luego Argentina!
Mittlerweile ist es 12 Uhr, schönstes Wetter und geschätzte 30 Grad Aussentemperatur. Unser Morgenkaffee/tee Becher wartet immer noch auf heisses Wasser, aber das ist jetzt auch egal. Bald sollten wir Salta erreichen. Jep richtig gelesen, dort wo wir um 7 Uhr morgens gestartet sind. Um etwa 10 Uhr informiert uns der Fahrer, dass er schlechte Nachrichten hat: der Pass de Jama sei gesperrt, zu viel Schnee. Eine Ausweichroute gibt es nicht. Nachdem der ganze Bus einmal leer geschluckt hat, treten wir die Rückreise an und hoffen, dass es morgen klappt. Also so schnell habe ich mir das hasta luego (bis bald) Argentina dann doch nicht vorgestellt...Les mer

ReisendeBeeindruckend diese Zahlen!😮 Wie viele Stunden habt ihr schon im Bus / Auto verbracht?😇
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- Dag 90
- mandag 4. februar 2019
- ⛅ 22 °C
- Høyde: 1 180 m
ArgentinaSalta24°47’28” S 65°24’12” W
Schnee zerstört Wüstenträume

Nun sind 5 Tage vergangen seit wir hier in Salta stranden. Auch der zweite Versuch, die trockenste Wüste der Welt (!) in San Pedro de Atacama zu erreichen scheiterte - wegen Schnee (!) auf dem Pass (auf 4200 M.ü.M.). Immerhin vernehmen wir, dass es in der Wüste zurzeit rekordverdächtig regnet (!) und wir nichts verpassen.
Beim dritten Versuch - wo eine Schlammlawine auf der Strasse den Weg zur Grenze erschwerte, der Bus zu spät ankam und die Nacht vor der Grenze verbringen musste - waren wir, Gott sei dank, nicht an Board. So haben wir uns damit abgefunden, einfach mal zu warten und dabei waren wir sogar sehr fleissig! Bolivien, Peru und Ecuador sind nun geplant! Zudem sind wir fast täglich zum Busterminal spaziert um die chaotische Lage abzuchecken. Dabei muss man sagen, dass sich unser auserwähltes Busuternehmen (Geminis) vorbildlich verhalten hat. Das Geld erhielten wir anstandslos zurück.
Unser tägliches Highlight war das Essen! Gleich drei Stammrestaurants haben wir in unserer Wartezeit erkoren und diese abwechslungsweise besucht. Butterzartes Rindsfleisch und ausgezeichneter Malbec Wein haben uns den Aufenthalt versüsst.
Es ist nun Montag, der Geminis Bus fährt nicht, da die Chauffeure die Ruhezeiten einhalten müssen. Fast haben wir die Reise heute mit dem Konkurrenten Pullmann angetreten, wollten jedoch unserem Stammbus treu bleiben und morgen mit Geminis reisen. Doch wieder kommt alles anders - der Pass ist erneut schneebedeckt und Pullmann muss die Rückreise antreten. Geminis vertröstet uns auf Donnerstag. Pullmann fährt evtl. morgen wieder doch wir haben nun genug von diesem Kasperlitheater, Plan B muss her und der heisst Bolivien - wohl oder übel vorerst ohne Wüstenstopp! Morgen geht's nach La Quiaca an der Grenze zu Bolivien, wo noch ein Übernachtungsstopp geplant ist, bevor es zu Fuss über die Grenze in unser 4. Land geht. Hasta luego Argentina zum Zweiten:-)Les mer
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- Dag 93
- torsdag 7. februar 2019
- ⛅ 21 °C
- Høyde: 2 956 m
BoliviaTupiza21°26’36” S 65°43’4” W
Tupiza - Hola Bolivia

Wir haben es nun geschafft, Argentinien zu verlassen! Zu Fuss spazieren wir über die Grenze von La Quiaca nach Villazon und möchten dort einen Bus nach Tupiza nehmen. 20 Bolivianos kostet dieser Minibus pro Person für ca 2h, das sind umgerechnet etwa 7 Franken!! Wollen die uns abzocken??? Doch wir haben keine andere Wahl, los geht's. Etwa in der Hälfte merken wir, dass wir den Wechselkurs verwechselt haben und wir nur etwa CHF 2.50 bezahlt haben, ein Schnäpli!
Tupiza ist ein gemütliches Dörfchen inmitten eindrücklicher Felsformationen. Den ersten Tag widmen wir der Planung. Wir klappern diverse Reisebüros ab, lesen Kommentare auf tripadvisor bis wir unsere Agentur gefunden haben! Mit Natural Adventure buchen wir für den Folgetag eine Rössliriite Tour und anschliessend eine 4 Tagestour bis zur Salzebene von Uyuni.
Ab 7 Uhr gibt es Frühstück in unserem Hostel. Wir staunen nicht schlecht, als es um 7h50 erst gerade vorbereitet wird. Anderes Land, andere Sitten. Überpünktlich um 8h55 stehen wir vor unserer Agentur, voller Vorfreude auf die Rösslitour. Als bis um 9h10 weder unsere zwei französischen Tourkollegen noch irgend ein Guide aufgetaucht ist, erkundigen wir uns bei einem Herr, der in der Agentur sitzt. Natürlich weiss er nicht Bescheid. Er versucht jemanden anzurufen, doch erfolglos... Und plötzlich stellt Dani die alles entscheidende Frage: was isch denn eigentlich für Ziit? Und sofort ist alles klar. Der Herr und die Rezeptionistin brechen in Gelächter aus, als uns bewusst wird, dass Bolivien eine Stunde hinter Argentinien ist. Wir sind eine Stunde zu früh! Und nun ist auch klar wieso das Frühstück noch nicht bereit war:-)
Das Umland von Tupiza ist optimal, um es hoch zu Ross zu erkundigen. Wie in einem gemütlichen Wilden Westen Streifen, streift die eindrückliche Landschaft an uns vorbei.
Am Nachmittag geht es mit einem Touri Bus noch in eine anderen Ecke. Wie sind die einzigen Teilnehmer und erfreuen uns ab einer Privattour. Schön und gemutlich bis fast zum Schluss. Auf dem Rückweg möchte unser Fahrer den im schneckentempo fahrenden Lastwagen vor uns überholen. Das gelingt auch fast, nur hat er wohl die Länge des Busses unterschätzt und ist zu früh wieder eingebogen. Es knatterte etwas und wie halten an, um die Situation zu klären. Resp. unser Guide, denn Dani und ich warten gespannt im Auto. Wir können jedoch erkennen, dass die Stossstange runterhängt. Es wird diskutiert, telefoniert und einige Minuten später rollt ein Jeep an mit zwei Mechaniker. Nun wird weiter diskutiert und plötzlich wird der Lastwagenfahrer agressiv gegenüber dem einen Mechaniker, es kommt leicht zu Körperkontakt doch der Sohn des Lastwagenfahrers kann eine Schlägerei vermeiden. Wir können nicht deuten, was das Problem ist. Ein paar Minuten später rollt ein Mototaxi heran und eine Frau und einen Mann steigen aus. Wie wir später erfahren, die Besitzer der Lastwagenfirma. Wir können die Situation nach wie vor nicht genau deuten doch wenig später kommt unser Fahrer zurück und weiter geht's. Er erklärt uns, dass der Lastwagenfahrer angetrunken war und es sein Fehler war. Schliesslich war ja die Stossstange kaputt, also sei der Lastwagen von hinten in unseren Touribus gefahren. Naja, interpretationssache... So kann ich die Agressionen des Lastwagemfahrers irgendwie nachvollziehen. Wir sind zum Glück dann aber doch noch heil in Tupiza angekommen.Les mer
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- Dag 97
- mandag 11. februar 2019 07:00
- ☁️ 10 °C
- Høyde: 3 673 m
BoliviaUyuni20°27’41” S 66°49’38” W
Salar de Uyuni - 4 Tagestour

Die grösste Salzpfanne der Welt, der Salar de Uyuni, liegt in Bolivien. Er ist über 10'000 km2 gross, also etwa gleich gross wie einen Viertel Schweiz! Von Tupiza aus möchten wir eine Viertagestour durch das bolivianische Hochland machen, wo am letzten Tag dann das Highlight (eben der Salar de Uyuni) auf uns wartet.
Um 7 Uhr morgens holt uns Hernan, unser Fahrer und Guide für die nächsten 4 Tage, im Hostel ab. Mit dabei ist eine Köchin und unsere Tourgenossen, ein französisches Geschwisterpaar. Am ersten Tag steht vor allem viel Fahrzeit an. Immer wieder dürfen wir uns an der Anwesenheit von Lamas erfreuen. Wir besuchen unterwegs das Pueblo Fantasma, ein "Phantom Dorf" wo einst Silber augegraben wurde, heute jedoch nur noch ein paar Ruinen von den damailigen Wohnhäuser übrig bleiben. Gemäss einer Legende haben die Bewohner mit dem Teufel einen Pakt abgeschlossen, damit er ihnen durch die Mienen zu Reichtum verhilft. Die Einwohner haben sich jedoch nicht an ihre Versprechungen gehalten und somit hat sie der Teufel ausgelöscht.
Wir erreichen ausserdem auf der Strecke einen neuen Höhenrekord, 4855 Meter!
In Quetana Chico, das aus nichts mehr als ein paar Häusern besteht, erwartet uns das erste Übernachtungsrefugio. Von aussen erweckt es eher den Eindruck einer unfertigen Baustelle. Das es viel geregnet hat in letzter Zeit funktioniert der Generator nicht und ausser im Essensraum funktioniert kein Licht. Unsere Betten sind Betonklötze. Es ist kalt im Haus doch zum Glück erhalten wir warmen Tee. Die Heldin des Tages ist unsere Köchin. Sie verwöhnt uns mit einem hervorragenden Nachtessen inklusive Suppe. Wenig später fallen wir auf 4150m mit etwas schwerem Atem in den Tiefschlaf, müde aber zufrieden.
An Tag zwei klingelt der Wecker bereits wieder um 6 Uhr. Als erster Stopp wartet der "Lama Selfie Ort" auf uns. Die Selfies gelingen nicht optimal, dafür können wir die Gesichter der eingezäunten Lamas schön festhalten. Weiter geht es zur Laguna Verde. Dieser See sollte bei etwas Wind in wunderschönem Grün erleuchten. Bei Ankunft ist alles bewölkt doch wir haben Glück und schon bald verziehen sich die meisten Wolken. Der Wind will jedoch nicht so recht und so geben wir uns auch mit der türkisen Farbe des Sees zufrieden.
Nun erfreuen wir uns an einem heissen Bad in der Thermalquelle eines Vulkans. Einfach herrlich! Nach 20 Minuten müssen wir wieder raus, wegen den vielen Mineralien. Und schon hat uns die Köchin Saida wieder ein leckeres Menü vorbereitet. Zum Glück sitzen wir drinnen, als es plötzlich mit voller Ladung zu hageln beginnt! Innert kürzester Zeit verfärbt sich die Landschaft weiss. Als sich die Lage etwas bessert, fahren wir weiter. Nun liegt sogar ein wenig Schnee auf der Strecke, unglaublich. Wir fahren durch die Steinwüste Dali (desierto de dali), die ihren Namen vom Spanischen Maler Salvador Dali erhalten hat, da dieser einige Gemälde mit solcher Landschaften gemalt hat. Nur haben sie bei der Namensbenennung wohl nicht bedacht, dass in der Regenzeit tiefe Wolken und schneebedeckte Vulkane nicht viel mit farbigen Landschaften zu tun haben.
Als nächstes folgt das heutige Highlight, die Geysire auf knapp 5000 Meter! Ein etwa zwei Kilometer grosses Geothermalgebiet, wo immer wieder Wasser aus dem Boden in die Höhe schiesst. Der Grund dafür ist Hitze im Erdboden. Geysire befinden sich in der Nähe von Vulkangebieten. Wenn Wasser im Erdboden auf heiße Steine trifft, wird es erhitzt. Als heißes Wasser und Dampf braucht es plötzlich mehr Platz und sucht einen Ausweg. Wegen dieses Drucks schießt es durch ein Loch im Boden nach oben wie eine Fontäne. Normalerweise sieht man die Fontänen am morgen am besten wegen der kalten Luft. Da es aber gerade wieder leicht hagelt und kalt ist, sind wir dem schlechtem Wetter zur Abwechslung mal dankbar, da wir so das Spektakel hervorragend beobachten können.
Eigentlich sollte nun ein weiteres Highlight folgen, die Laguna Colorada (farbige Lagune) mit ihren Flamingos. Leider verdirbt uns der Regen die Sicht etwas, trotzdem überwinden wir uns, den kurzen Spaziergang zu bewältigen. Wir kommen ziemlich nahe an die Flamingos ran, was echt cool ist. Auch Lamas versüssen uns den Spaziergang.
Total nass und ohne Autoheizung sind die weiteren zwei Stunden bis zu unserem Refugio in Villa Mar kalt und nicht gerade lässig. Immerhin haben wir im zweiten Refugio nun Licht und Strom. Wir warten eine gefühlte Ewigkeit, bis wir endlich essen erhalten und sind froh, uns nachher endlich unter der warmen Decke aufwärmen zu können.
Tag 3 begrüsst uns zum Glück wieder mit Sonnenschein. Wir besichtigen den WM Pokal und das Lama, beides sind Steinformationen inmitten im Nirgendwo.
Bei der Laguna Negra (schwarze Lagune), inmitten eines Steintals, kommt der Affe aus Dani raus. Er klettert hoch oben über die Steinwand und erfreut sich ab den vielen Viscachas. Das sind Hasengrosse Tiere, die Beine haben wie Käguruhs, einen Schwanz wie Eichhörnchen und Ohren wie der Hase.
Hier sind wir ebenfalls auf den Spuren von Quinoa! Die Naturgegebenheiten scheinen optimal zu sein, dass dieser Superfood hier gut wächst. Auf der langen Fahrt erzählt uns Hernan ein bisschen aus seinem Leben. Er ist in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen. Es gab eine Mahlzeit pro Tag und zwar immer die selbe. Er hat mit 14 angefangen zu arbeiten und später zog es ihn in die Mienen, bis sein Rücken kaputt war und er eine Alternative brauchte. Durch den guten Lohn in den Mienen konnte er sich diesen Jeep leisten, wo er nun damit im Tourismus Touren anbieten kann. Heute ist er 35 Jahre und hat ein Kind. Auch unsere Köchin Saida hat ein Kind. Leicht verlegen kommt zur Sprache, dass es dasselbe Kind ist und die beiden ein Paar sind, wie süss!:-)
Langsam nähern wir uns der Salzpfanne. Aber zuerst beziehen wir noch unser letztes Refugio in Colchani. Wir sind begeistert, es ist ein Salzhostel! Boden, Betten, Wände, Tische, Stühle... alles ist aus Salz, was auch der unvermeidbare Schleck mit der Zunge bestätigt. Da wir so begeistert sind, haltet sich der Frust über nicht funktionierendes fliessendes Wasser (=kein Händewaschen, keine richtige WC Spülung...) in Grenzen. Nach einem warmen Tee und frisch gepoppten Popkorns begeben wir uns zur Küste des Salars, um von dort aus den Sonnenuntergang zu bestaunen, wie hunderte weitere Touristen ebenfalls. Die Stimmung ist hinreissend, die sinkende Sonne und die Blitze in der Ferne stehlen sich gegenseitig die Show.
Bei unserem letzten Abendessen in der Gruppe wird sogar Wein aufgetischt. Beim Zapfen entfernen ist Daniel etwas zu euphorisch und so landen ein paar rote Tropfen auf unseren Hosen. Aber das ist ja kein Problem hier, man nimmt eine Handvoll Salz vom Boden, reibt die Flecken ein und schon sind sie verschwunden.
Am vierten und letzten Tag unserer Tour werden wir bereits um 4h30 geweckt. Ohne Früstück geht's los Richtung Salar. Heute ist der ganze Vormittag ihm gewidmet. Wir fahren soweit in die Salzpfanne hinein, bis wir einen guten Blick haben um den Sonnenaufgang zu geniessen. Da 10-20 Zentimeter Wasser auf der Salzschicht liegen, heisst es Schuhe ausziehen und raus. Aber brrrr nach 10 Sekunden fühlen wir die Zehen kaum mehr und suchen wieder Unterschlupf im Auto. Kurz bevor uns die Sonne zuzwinkert, wagt es Dani nochmals raus, klettert auf das Autodach un beobachtet das ganze von oben - mit eiskalten Füsse.
Nach dem Frühstück im Salzhotel inmitten des Salars steht das unerlässliche Fotoshooting in der Salzpfanne an. Durch den vielen Regen in den vergangenen Tagen wirkt die ganze Ebene wie ein riesengrosser Spiegel und es ist kaum zu erkennen, wo der Horizont endet und wo der Himmel beginnt. Etwa zwei Stunden geniessen wir dieses einzigartige Szenario und schiessen hunderte Fotos.
Der Abschluss der Tour bildet der Zugfriedhof in Uyuni. Irgendwie schräg, dass bei all den Naturhighlights der Zugfriedhof ein fester Bestandteil der Tour ist. Wir hatten das grosse Glück, dass wir wie auch bei vielen anderen Stops, fast die einzigen Touris waren, da die meisten Tourjeeps von Uyuni oder von San Pedro in Chile starten und zu anderen Zeiten unterwegs sind. So kletterte das Daniäffchen von Wagen über Wagen und geniesst es sichtlich.
Unsere Tour endet damit, wir verabschieden uns von allen und geniessen unsere erste Dusche nach vier Tagen.
Unser nächstes Ziel: Atacama Wüste in Chile. Wir sind guten Mutes, dass es nun endlich klappen soll!Les mer
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- Dag 97
- mandag 11. februar 2019 10:00
- Høyde: 3 673 m
BoliviaUyuni20°27’41” S 66°49’38” W
Salar de Uyuni - Foto Special

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- Dag 103
- søndag 17. februar 2019
- Høyde: 2 441 m
ChileSan Pedro de Atacama22°54’29” S 68°11’60” W
San Pedro de Atacama - Hallo Wüste!

So ganz einfach macht es uns San Pedro auch diesesmal nicht! 14 Stunden soll die Fahrt mit dem Bus von Uyuni hierher dauern🙈 Das möchten wir uns nicht antun. So entscheiden wir uns für den etwas teureren dafür direkteren Weg und buchen zwei Plätze in einem Jeep, der Touris nach San Pedro zurückbringt, die die Uyuni Tour von dort aus machten und nun zurückfahren. Dies bedingt jedoch erneut eine Übernachtung in villa mar, dafür viel weniger Fahrzeit und Essen inklusive:-). Die Fahrt beginnt ganz gut, bis jedoch nach etwa 2 Stunden das Licht den Geist aufgibt. Es ist langsam dunkel und wir haben erst etwa die Hälfte hinter uns. Das kann ja heiter werden. Zudem regnet es auch noch. Wir sehen schwarz als der Fahrer aussteigt, die Motorhaube öffnet und sich als Mechaniker versucht. Doch wenig später ist das Problem tatsächlich gelöst und die Fahrt kann mit Licht weitergehen. Am nächsten Morgen fahren wir bereits um 4h30 los, um die Grenze zu einer guten Zeit zu erreichen, schliesslich öffnen die ein bisschen wie sie wollen. Die Fahrt ist wunderschön, die Landschaft schneeweiss und der Sonnenaufgang zwischen den weissen Bergen lädt einem zu frühmorgendlichen Tagträumen ein.
Nachdem an der Grenze umgerechnet zwei Franken für den Ausreisestempel entrichtet wurden und die schikanierende Einreisebehörde in Chile uns reingelassen haben, kommen wir wenig später endlich im lang ersehnten San Pedro der Atacama an, das Tor zur Wüste.
Die Regenfälle in den letzten Wochen haben grossen Schaden angerichtet. Häuser sind eingestürzt, Strassen unpassierbar und 6 Menschenleben fielen dem Unwetter zum Opfer. Aus diesem Grund sind bei unserer Ankunft erst zwei Touren offen, doch fast täglich öffnen weitere und so können wir doch noch aus dem vollen schöpfen. Zudem meint es die Sonne mehr als gut mit uns und wir haben Top Wetter mit 20-35 Grad, kaum Wolken und keinem einzigen Regentropfen.
Die Hauptstrasse in diesem Wüstendorf ist voller Agenturen, die alle etwa die gleichen Touren im Angebot haben. Wir haben uns auf folgende begeben:
*Geysires El Tatio*
Die drittbekanntesten Geysire der Welt befinden sich 90 Kilometer von San Pedro entfernt. Nichts für Langschläfer! Morgens um 5 beginnt die Tour, da der Dampf der Fontänen frühmorgens am besten zu sehen ist. Eindrücklich, wie sie überall in die Höhe ragen. Minus 2 Grad kalt sei es. Zum Glück bin ich für die kalten Temperaturen ausgerüstet und ziehe fast alle warmen Kleider an, die ich habe. Nun gibt es hier ebenfalls warmes Thermalwasser. Zäck zäck und Dani ist im Wasser. Bei mir braucht es ein bisschen mehr Überwindung, alle meine Schichten auszuziehen. Aber man kommt wohl nie wieder hierher also möchte man sich ja nichts entgehen lassen. Als ich schon halbwegs umgezogen war ruft mir Dani zu, dass es vielleicht ein bisschen kalt sei für mich. Ja toll! Janu jetzt gibt es kein Rückzieher mehr, nichts wie rein. Und tatsächlich, wie ein heisses Bad, dass schon seit zwei Stunden ausgekühlt ist. Immer wieder kommen sehr heisse Quellen, die wir zu ergattern versuchen doch lang halten es wir hier drin nicht aus. Anschliessend besuchen wir ein ausgestorbenes Städtchen, wo man einen Lama Spiess degustieren kann.
*Tour astronomico*
Endlich stehen die Sterne wortwörtlich gut am Himmel für eine Sterneguck-Tour. Schon lange habe ich darauf gewartet und dass es genau am 14. Februar so weit ist, ist doch umso romantischer.
Die Tour war nun drei Wochen nicht im Angebot, wegen zu vielen Wolken und seit gestern nun wieder möglich. Um 22h45 fahren wir für etwa 15 Minuten raus aus dem Städtchen bis wir einen dunkeln Ort finden. Bereits fünf Teleskope sind aufgebaut für unsere Gruppe, bestehend aus etwa 20 Tourteilnehmer. Doch nun geht es nur noch abwärts. Der etwa 40 minütige eintönige Monolog über die Sterne erinnert an eine langweilige Schulstunde wo man sich konzentrieren muss, nicht einzuschlafen. Durch die Blicke durch das Teleskop sind die Sterne immer noch nur Punkte, nur etwas Grössere. Planeten sind keine zu sehen, da der Mond zu hell leuchtet und auch ein Foto mit den Sternen (was eigentlich bei all diesen Touren inklusive ist) ist deshalb sinnlos. Einzig der Mond durch das Teleskop anzuschauen ist cool, da man die Oberfläche zu Gesicht bekommt. Zum Glück bleibt diese Tour aber die einzige Enttäuschung währen unseres Aufenthalts.
*Valle de la Luna / Mondtal*
Es gibt verschiedene Theorien, wie das Mondtal zu seinem Namen kam. Meine bevorzugte ist, dass es hier etwas aussieht wie auf dem Mond. Durch die Regenfälle in den letzten Wochen hat sich Salz an der Oberfläche festgesetzt, was das ganze umso atemberaubender macht.
*Laguna Cejar*
San pedro meinte es gut mit uns in den letzten Tagen. Noch auf der valle de la luna Tour erfahren wir, dass die Laguna cejar nun ebenfalls wieder offen ist. Da das nette münchner Pärchen, das wir auf der valle de la luna Tour getroffen haben, die Tour auch gebucht hat, sprinten wir sofort ins Büro und erledigen die Formalitäten für die Tour am nächsten Nachmittag.
Der erste Stopp mit Badespass in der besagten Lagune war die Tour schon wert. Baden wie im toten Meer mit 40% Salzgehalt, fast menschenleer und mit einem wunderschönen Andenpanorama. Ein Traum. Nach 30min müssen wir, wegen den vielen Mineralien im Wasser, wieder raus und duschen. Weiter geht es mit einer Lagune in der sich Mikroorganismen, die für unsere Ozonschicht verantwortlich sind, befinden. Nach einer Disskussion über die Entstehung des Menschen und nicht wirklich interessanter Umgebung gibt es Zvieri. Pisco Sour für die Meisten, für mich (Dani) Wein und Snacks. Eine zweite Weinflasche wird geöffnet die wir nun zu fünft trinken. Im angetrunkenen Zustand geht es weiter zu den Ojos del Mar (Meeresaugen). Zwei kreisförmige Löcher voll mit Wasser mitten in der Wüste. Mit einem Kopfsprung geht das etwas kühlere Badevergnügen weiter. Die jolenden Brasilianer in unserer Gruppe sind nun ein wenig abgekühlt und so endet die Tour mit einem Grinsen im Gesicht.
*Sandboarden im valle de la muerte*
Noch bevor die Tour beginnt, wird uns eine Überraschung angekündet! Da die Strasse im Todestal drin noch nicht wieder komplett offen ist, erwartet uns einen Kilometer Fussmarsch hin und zurück zu den Dünen. Klingt easy aber mit Snowboard (ja die Bretter sind die gleichen wie im Schnee), Snowboardschuhen, Helm, Rucksack ist das doch wieder einmal eine eher sportliche Abwechslung.
An den Dünen angekommen wird ein Sessel- oder Bügellift schmerzlich vermisst, so geht es die
140m jedesmal zu Fuss hoch. Doch die atemberaubende Landschaft und die Fahrt herunter entschädigen - es ist absolut geil! Die unerfahrenen in unserer Gruppe halten zuerst Unterricht, Dani, ich und noch drei weitere geübte Snowboarder können gleich loslegen. Mir gelingen sogar Kurven, Dani rast steckengerade runter wie ein Profi. Ein Heidenspass. Nach etwa 7 mal rauf und runter gehen dir Kräfte langsam aus und wir machen uns ready für den Fussmarsch zurück.
Da es nicht sehr weit ist zurück ins Dorf, spazieren Dani und ich zurück. Nur finden wir die Brücke über den Fluss nicht, vermutlich hat sie der Regen zerstört. So heisst es Schuhe aus und hoffen, dass es nicht zu tief ist:-)
*Mueso del Meteorito*
Hier in der Wüste wurden schon einige Meteoriten gefunden. Nicht dass hier mehr geben würde als sonst irgendwo aber sie sind halt einfacher zu finden. Wie unterscheidet man nun einen Meteorit von einem Erdstein? Am besten hilft ein Magnet weiter, denn die meisten Meteoriten sind magnetisch. Natürlich gibt es auch Ausnahmen aber das wäre nun zu komplex.
Cool ist, dass wir mehrere echte Meteoriten anfassen dürfen.
Somit verabschieden wir uns von der Wüste und von Chile und fahren diesmal mit dem Bus zurück nach Uyuni, Bolivien. Unsere zwei Fahrer stecken wir in die Kategorie "Spassdis". Die Wartezeit beim Grenzübergang wird mit einem Bier überbrückt, ob das wohl der Grund ist, dass der Bus abfährt bevor alle Gäste wieder drin sind? Ein aufmerksamer Passagier weist die Fahrer daraufhin, dass wohl noch zwei fehlen. Aus den zwei wurden dann etwa 10 und zum Glück kommen wir heil in Uyuni an - diesmal ein Zwischenstopp - um am nächsten Morgen nach Potosi zu gelangen, die Statt mit dem reichen Berg.Les mer
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- Dag 103
- søndag 17. februar 2019
- ☀️ 18 °C
- Høyde: 2 416 m
ChileSan Pedro de Atacama22°55’26” S 68°12’5” W
Chile - unglaublich...lang..und schmal

Insgesamt haben wir wohl etwa 3 Wochen in Chile verbracht. Was mich fasziniert ist der Umriss dieses Landes und die Vielseitigkeit! Es zieht sich über 4000 km in die Länge und ist im Schnitt 180 km breit. Das Land ist auf alle Seiten abgeschirmt vom Rest der Welt - im Norden die Wüste, im Osten die Anden Bergkette, im Süden und im Westen das Meer. Dies erklärt vielleicht die mühsamen Grenzübergänge, man möchte keine neuen Krankehiten, Bakterien, Insekten etc ins Land bringen. Chile hat keine besondere Küche auch wenn wir oft lecker gegessen haben. Burger, Pommes, Pizza und Pasta stand oft auf der Menükarte. Die Chilenen sind ein freundliches Volk und es geht ihnen verhältnismässig gut. Wir haben auch immer wieder Einheimische getroffen, die ihr eigenes Land bereisen.
Ihr spanisch ist nicht immer ganz einfach zu verstehen. Sie verschlingen die Wörter und verwenden teils eigene Ausdrücke.
Fussball gehört zu Chile wie die Strassenhunde. Sie gehören niemandem und allen. Teils haben sie sogar Hundehäuschen, die für sie aufgebaut wurden. Sie sind friedlich und begleiten einem gerne mal auf einem Spaziergang.
Erdbeben sind für die Einheimischen kein Grund zur Unruhe. Man soll sie geniessen wenn sie kommen und erst rennen, wenn die Einheimischen rennen. Jederzeit könnte das nächste kommen und vieles zerstören aber die Devise heisst Ruhe bewahren. Aufgrund der tektonischen Platten die hier ab und zu aufeinanderstossen bebt die Erde nicht selten. Sogar ein Drink wird Terremoto (Erdbeben) benannt. Er ist so süss, dass man den Alkohol kaum merkt. Trinkt man genügend davon und steht auf, hat man das Gefühl die Erde bebt.
Die Wüste, die Bergen, die Vulkane und die Stadt der Grafitis werden uns noch lange in toller Erinnerung bleiben. Chile ist auf jedenfall ein cooles Reiseland, wo es vieles zu entdecken gibt! Adios Chile.Les mer
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- Dag 106
- onsdag 20. februar 2019
- ⛅ 12 °C
- Høyde: 3 971 m
BoliviaPotosí19°35’25” S 65°45’19” W
Potosi - Der Berg der Menschen frisst

Die Diskussion und Recherche betreffend dem Besuch der aktiven Minen im Cerro Rico (reicher Berg) findet bereits einige Wochen bzw. einige Tage vorher statt. Ist es gefährlich? Wieviel schädliche Stoffe atmen wir ein? Ist es moralisch vertretbar? Platzangst usw.? Anscheinend hat der Berg schon über 8 Millionen Menschen "gefressen". 1545 wurde er entdeckt und Potosi galt lange als die reichste Stadt Südamerikas. Heute ist sie eine der Ärmsten, irgendwie tragisch.
Als wir in der höchsten Stadt Boliviens (4070m hoch) ankommen, lächelt uns der Berg schon von weitem an.
Wir können ihm nicht widerstehen und entschliessen uns, die Minen zu besuchen und melden uns für die Morgentour an. Mit dem Bus fahren wir zuerst ins Depot wo wir mit Jacke, Hosen, Gummistiefel, Helm und Lampe entsprechend eingekleidet werden. Anschliessend geht es weiter in einen kleinen Laden, um Geschenke für die Mineure zu besorgen. Über Helme, Lampen, Getränke, Dynamit, Schaufeln und weiteren Arbeitsmaterialien ist hier alles zu finden, was man so braucht um in den Minen zu arbeiten. Unser Guide Oskar erzählt uns bei dieser Gelegenheit, wie das so läuft in den Minen: Der Berg gehört dem Staat und es gibt sogenannte Cooperativas wo man sich einmieten kann und dann quasi eine Mine zum Arbeiten erhält. Keinerlei Erfahrung ist notwendig und wenn wir möchten, können wir uns gleich mit Matetial eindecken (jeder Mineur muss seine eigenen Arbeitsutensilien kaufen) und in den neuen Job einsteigen. Nach reiflicher Überlegung lehnen wir jedoch dankend ab und begnügen uns noch ein bisschen länger mit dem Reiseleben.
Nun zurück zu den Geschenken, wir erwerben jeweils eine Flasche Süssgetränk, eine Flasche Wasser und eine Stange Dynamit (ja richtiges Dynamit) mit Zündschnur und Zünder für 34 Bolivianos (4.90 Chf) alles zusammen. Zur Stärkung erhalten wir noch ein Schluck 96% Alkohol, welcher in der Mine das wohl beliebteste Getränk ist wie wir später selber noch erfahren. Prost.
Bei der Mine angekommen, gehen wir noch schnell hinter die Steinhaufen ein Angstbisi machen und schon verabschieden wir uns vom Tageslicht für die nächsten 2 Stunden. Die einzige Lichtquelle sind unsere Stirnlampen. Wir betreten die Minen der 2. grössten Cooperativa am Cerro Rico und müssen schon das erste Mal rennen (auf ca. 4500MüM!), denn uns kommen mit 2 Tonnen Gestein gefüllte Looren entgegen (ja die Mine ist in Betriebszustand!). Im letzten Moment springen wir auf die Seite und die Looren donnern eine nach der anderen an uns vorbei. Die leeren Looren, die noch ca. 400kg. wiegen, werden auf der gleichen Schiene wieder hereingezogen und müssen, bei entgegenkommenden Looren, aus den Schienen gekippt und anschliessend wieder aufgerichtet werden. Immer wieder übergeben wir den vorbeidüsenden Mineuren mit riesigen Hamster-Cocablätter-Backen unsere mitgebrachten Geschenke. Beim Tio angekommen erklärt unser Guide (Oskar war wirklich herrvorragend und er arbeitete 24 Jahre in dieser Mine), dass die Mineure nur ausserhalb der Minen an Gott glauben, jedoch drinnen der Tio und Patchamama (Mutter Erde) verehrt werden. Der Tio ist eine teufelsähnliche Figur, ihm wird unter anderem möglichst purer Alkohol geopfert, damit er den Mineuren möglichst pure Mineralien zurückgibt. Nach einer kurzen Zeremonie geht es weiter einen extrem engen Schacht hinauf. Klettern ist angesagt und für Menschen die nur wenig mehr als wir auf den Rippen haben, wäre diese Kletterpartie nicht möglich. Oben angekommen können wir mit dem hier arbeitenden Mineur sprechen (wir können allgemein mit allen Mineuren sprechen und so viele Fotos machen wie wir möchten). Nach dem schweisstreibenden Abstieg geht es weiter den Korridor entlang. Ich merke nebenbei, dass ich bereits nach 100m die Orientierung verloren habe. Als nächstes steht uns ein Abstieg von ca. 35m bevor. Über kleine Holzbretter überqueren wir Löcher deren Tiefe wir nicht genau sehen können (und wollen). Leitern und Seile suchen wir vergeblich. Auf allen Vieren krakseln wir schweren Atems herunter. Unten angekommen dürfen wir uns an einer Silberader als Mineure versuchen. Mit Feustel und Meissel bearbeiten wir den Fels und sind nach ein paar Sekunden bereits ausser Atem. Als Andenken dürfen wir ein wenig Silbererz mitnehmen. Wir opfern und trinken noch ein 96% Alkoholfläschchen mit den Mineuren (zum Glück mit 50/50 Wasser verdünnt). Nun geht es weiter denken wir. Aber falsch gedacht. Da man von Gott 2 Hände, 2 Augen etc. erhalten hat, soll man auch 2 Alkoholfläschchen trinken. Somit geht die Trinkrunde weiter. Wir bleiben sicher 30 Minuten hier unten, die Mineure scheinen das Alkohol-Chränzli mit uns zu geniessen. Auch erfahren wie noch etwas mehr über das Leben der Mineure. Wenn sie Neulinge im Job sind, verdienen sie 30 Bolivianos (4.50 Chf) pro Tag. Nachdem sie sich schon etwas auskennen (nach 1-2 Wochen) gibt es ein Gehalt von 130 Bolivianos (knapp 20 Chf). Wir sind mittlerweile voller Staub, die Hände sind weiss. Nun ist es nicht besonders lecker, sich mit diesen Händen die Cocablätter ins Mund zu stecken. So wird zuerst über die Hände gebrünzelt, damit diese wieder "sauber" sind und erst dann erfolgt die Einnahme.
Nachdem wir nun den Alkohol endlich fertig getrunken haben, überreichen wir hier unser Dynamit-Geschenk und widmen uns dem Aufstieg. Oben angekommen geht es in gekrümmter Haltung wieder Richtung Ausgang. Nicht jedoch ohne alle 50m auf die Seite springen zu müssen. Vor dem Ausgang treffen wir noch Mineure die den gleichen Weg wie wir machen, jedoch mit 50kg. Gestein im Rucksack. Diese Mineure sind jedoch nicht langsamer als wir! Nach den 2h in der Mine wissen wir den aufrechten Gang und die frische Luft sehr zu schätzen.
Ist es gefährlich? Ja sicherlich. Aber unser Guide hat uns super betreut. Wieviel schädliche Stoffe atmen wir ein? Wissen wir nicht genau aber wir hoffen unser Alibi-Mund-Nasen-Tuch hat uns geschützt. Ist es moralisch vertretbar? Ja wir denken schon. Die Mineure freuen sich über die Geschenke und Gespräche. Platzangst usw.? Hatten wir zum Glück nicht und steckengeblieben oder schlimmeres sind wir auch nicht.
Für 18'000 Menschen (darunter ca 360 Frauen) ist dieses Leben im Cerro Rico Alltag, für uns zum Glück einmalig. Wir sind nach dieser Tour total erledigt aber sind der Meinung, dass sich dieses once-in-a-lifetime Erlebnis mehr als gelohnt hat.Les mer

ReisendeUi, nein, das ist gruselig 🙈 und abenteuerlich🤪 und mutig 😇 Zum Glück 🍀 können wir diesen spannenden Bericht lesen 🙆
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- Dag 110
- søndag 24. februar 2019
- Høyde: 2 847 m
BoliviaLa Madona19°2’23” S 65°14’48” W
Sucre - Die überraschende Hauptstadt

Erst wenige Tage vor unserer Ankunft haben wir überraschend erfahren, dass Sucre die Hauptstadt Boliviens ist - und nicht wie gedacht La Paz. Zwar ist dort der Regierungssitz, trotzdem ist Sucre nach langem hin und her, bis zu kriegerischen Auseinandersetzungen, nun ofiziell gemäss Verfassung die Hauptstadt.
Die Stadt überrascht durch ihre Schönheit. Weisse Häuser prägen das Stadtbild, viele gemütliche Restaurants und Kaffees versüssen den Aufenthalt. Ihren Reichtum verdankt die Stadt dem Cerro Rico von Potosi. Als der Berg den Leuten noch viel Reichtum bescherte, suchten diese einen besseren Ort um zu leben und wurden mit Sucre fündig. Es hat ein milderes Klima und ist mit ca 2500m einiges wärmer als das über 4000m hohe Potosi.
Der Name Sucre stammt vom revolutionären Führer Antonio José de Sucre und nicht wie man denken könnte von Zucker auf französisch übersetzt
Als Unterkunft erwartet uns ein altes Herrenhaus und wir erfreuen uns ab einem schönen Doppelzimmer mit einem schönen Innenhof. Nicht zum ersten Mal haben wir ein gewöhnungsbedürftiges Bad - die Dusche besteht aus einer Brause und einem Drehkopf, Vorhang oder einen Rand gibt es nicht - sprich der ganze Badzimmer-Boden ist pflotschnass. Dafür kann man gleichzeitig Zähne putzen oder das WC nutzen;-)
Wir werden freudig von Helen und Felix empfangen, ein sympathisches schwedisches Paar, welches wir im Hostel in San Pedro de Atacama kennengelernt haben. Sie waren bereits in La Paz, als sie feststellten, dass sie vergessen haben Sucre zu besuchen. Immerhin nur 10 Busstunden entfernt... auf dem Weg von La Paz nach Sucre merkten sie plötzlich, dass ihre Pässe nicht mitgekommen sind, die warten noch im Hotel Safe... Zwei wirklich amüsante Zeitgenossen:-)
Nach der ersten Nacht entdecke ich drei Stiche am Nacken - alle beieinander. Dani entdeckt drei an seinem Arm und an seiner Stirn sind 4 rote Punkte zu sehen. Alarmstufe rot - wir befürchten das Schlimmste. Sogleich informieren wir eine Mitarbeiterin über unseren Wanzen Verdacht. Wie wir später erfahren haben sie anschliessend unser ganzes Zimmer auseinander genommen und das Bett neu angezogen und so wie es scheint erfolgreich, es kommen keine weiteren dazu.
Nebst einer "Walking" Tour, auf der wir viel Spannendes über Sucre erfahren haben, buchen wir erstmals eine Pub Crawl Tour. Bei dieser Tour geht man von Bar zu Bar, erhält überall einen anderen Drink und lernt das Nachtleben kennen. Normalerweise bestehen solche Tours aus einem Guide und x ausländischen Touristen, die sich betrinken möchten - was eigentlich nicht unser Ding ist. Das Spezielle an unserer Tour ist, dass sie zum ersten Mal überhaupt stattfindet. Die Werbung scheint nicht so gut funktioniert zu haben und so sind die beiden Schweden und wir zuerst die einzigen Teilnehmer, später kommt noch ein Spanisch-Bolivianisches Paar dazu. Aber das Tolle ist, dass 7 Einheimische dabei sind und zwar alles Guides dieser Agentur, welche die erste Pub Crawl Tour nicht verpassen möchten. So haben wir jede Menge Spass, sie alle erzählen stolz, wo sie in Ihrer Jugend illegal getrunken haben (in Bolivien ist Trinken auf der Strasse illegal) und organisieren uns jede Menge Drinks. Das Gute ist, dass die Tour bereits um 8 Uhr begonnen hat und um 12/1h fertig ist und nicht wie in anderen Städten erst um Mitternacht beginnt.
Was nicht so Spass macht, ist dann das Aufstehen am nächsten Morgen. Zum Glück haben wir kein grosses Programm und so gibt es einen Faulenz Tag.
Dafür sind wir am Sonntag wieder voller Tatendrang und es wartet eine tolle Überrachung auf uns - Carneval! Um 10 Uhr morgens sind die Strassenrände bereits gefüllt mit Schaulustigen, etwa 30 Minuten später beginnt die Parade, die bis am Nachmittag dauern wird. Bunte Farben, prachtvolle Kleider, stimmungsvolle Musik, lachende Gesichter - ein Gaumenschmaus für die Augen! In den Lücken der aufeinanderfolgenden Gruppen wird die Strasse zu einer Schaum-Spray-Schlacht der Kinder. Auch wir werden nicht verschont und kriegen ein paar weisse Schaumflecken.
Nach einer guten Stunde steht unser nächster Programpunkt an - Dinosaurierspuren! Hier sollte die grösste Sammlung der Welt sein! (Völlig überflüssig) ausgerüstet mit Helmen nähern wir uns mit etwa 30 Gleichgesinnten der berühmten Wand mit den Spuren. Man sieht die Fussabdrücke gut, trotzdem haut es uns irgendwie nicht um. Faszinierend ist jedoch der Gedanke, wie unglaublich alt die sein müssen und wie sie entstanden sind und gefunden wurden, schliesslich gehen die Spuren senkrecht die Wand hinauf. Unser Guide klärt auf: Früher war dort ein See mit viel Schlamm. Durch die speziellen Mineralien wurden diese Abdrücke versteinert. Als die tektonischen Platen aufeinandergestossen sind, erhebte sich die ganze Ebene zu einem Berg. Wegen einem Erdbeben vor ca 50 Jahren hat sich eine Zementfirma dort installiert und begonnen, den Berg abzubauen für Zement. Irgendwann stiessen sie auf schlechte Mineralien für Zement und haben den Abbau gestoppt. Durch Wind und Regen wurden die Dinosaurier Spuren plötzlich sichtbar und so nahm das Ganze seinen Lauf. Purer Zufall also diese ganze Entdeckung.
Wir runden unseren Aufenthalt in Sucre mit dem Besuch der Wasserfontäne ab. Ein wunderschönes Schauspiel zwischen Musik, Farben und Wasser begeistert unsere Sinne und lässt uns fast die Zeit vergessen.
Wir schaffen es noch pünktlich vor 21 Uhr ans Busterminal, wo unser Bus uns über Nacht nach Cochabamba bringen wird.Les mer
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- Dag 113
- onsdag 27. februar 2019 20:29
- Høyde: 2 704 m
BoliviaRío Rodeo18°8’3” S 65°45’43” W
Torotoro - Nationalpark

Stromausfall, Wasserausfall, verfärbte Wäsche, kein Wlan, Baustelle im Hostel - und trotzdem haben wir diesen Ort liebgewonnen. 4 Stunden Schotterpiste im Minibus liegt dieses 1500 Menschenseelendorf von Cochabamba, der nächstgrösseren Stadt entfernt.
Schon die Anreise ist ein Abenteuer!
Genau wenn wir für einmal nicht gehofft haben, das der Bus aus Sucre pünktlich ankommt, war dieser eine Stunde zu früh in Cochabamba! Man sollte das Busterminal nicht bei Dunkelheit verlassen, da die Gegend nicht sehr sicher ist. So setzen wir uns im Halbschlaf in das Café und warten zwei Stunden, bis es um 6h30 genügend hell ist, um mit dem Taxi zur Minibus "Station" zu fahren. Diese Minibusse fahren los, sobald sie mindestens 7 Personen haben. So geht die Warterei weiter und eine Stunde später geht's endlich los. Unser Fahrer scheint wohl eine Ralley Karriere hinter sich zu haben, so wie der um die Kurven cruist. Er scheint sich aber gut auszukennen und fährt, wo nötig, auch mal vorsichtig. Auf dem Weg steigen Leute aus und andere gabeln wir auf. Unterwegs machen wir noch einen kurzen Essensstopp, wo wir uns mit einer Art Gerstensuppe für 5 Bolivianos (80 Rappen) stärken. Eine Stunde später kommen wir kurz nach 12 Uhr heil in Torotoro an.
Den Nachmittag nutzen wir, um uns von den Reisestrapazen zu erholen und die nächsten beiden Tage zu planen.
Tag 1 machen wir mit einem südkoreanischen Pärchen und zwei Deutschen eine Tagestour zu der Ciudad de Itas und zur Höhle Umajalanta. Da der Guide nur spanisch kann und alle unsere Gruppengenossen diese Sprache nicht beherrschen, dürfen Dani und ich Dolmetscher spielen. Ja, Dani versteht inzwischen bereits soviel, dass er sogar für andere übersetzen kann!
Die Ciudad (Stadt) de Itas besteht aus einem "Gerichtssaal", einer "Gospelkirche" und einem "Theater". Wer jetzt meint es handelt sich um eine richtige Stadt, täuscht sich. Dies sind alles natürliche Felsformationen, die mit etwas Kreativität eben diesen "Lokalitäten" ähnlich sehen. Hier wohnt auch niemand, früher wurde dieser Ort lediglich von Dieben gebraucht, die ihre geklauten Kühe hier versteckten. Der rund 2.5 stündige Rundweg über Stock und Stein macht Spass und lässt uns immer wieder das schöne Umland beobachten, nur leider etwas bewölkt.
Am Nachmittag geht's in die Tropfsteinhöhle. Ich habe mit ein paar Fotostops und ein paar Erklärungen gerechnet doch meine Erwartungen wurden übertroffen. 2 Stunden brauchen wir, um den 600 Meter-Rundweg zu bewältigen. Wir klettern an Seilen die Höhle rauf und runter, quetschen uns liegend durch unglaubglich enge Gänge (ein paar Kilos mehr und wir wären definitiv stecken geblieben - ich und der Rest der Gruppe auf jedenfall; für Äffchen Dani war das easy..), laufen mal gebückt und mal geht es kriecherisch vorwärts. Anstrengend für Arme und Beine, einmal von oben bis unten braun vor Dreck aber richtig abenteuerlich.
Am Abend freuen wir uns auf eine fantastische Dusche - das Wasser ist heiss und der Strahl fantastisch - ja das erlebt man in Südamerika nicht jeden Tag und ist ein Grund zur besonderen Freude.
Auf die Regendusche nach dem Nachtessen könnten wir jedoch gut verzichten. Auch wenn es nur ca 200 Meter vom Restaurant zurück zum Hostel sind, genügt das, um auf halbem Weg die Regenmemge zu ver-x-fachen und uns pflotschnass zu machen. Auch die Elekrizität hält dem Unwetter nicht stand und so ist es wenig später vorbei mit Strom. Gute Nacht.
Am Tag 2 besuchen wir Dinosaurierspuren, den Canyon und den Wasserfall El Vergel. Wegen dem starken Regenfall am Vortag können wir den Wasserfall leider nur von weitem betrachten, da der Weg dorthin drei Mal den Fluss überquert und das unter diesen Konditionen nicht möglich ist. Trotzdem eine schöne gemütliche Wanderung der ganze Ausflug. Heute gibt's leider keine Dusche, da es im ganzen Dorf kein Wasser hat. Auch die Menuauswahl im Restaurant ist dementsprechend sehr eingeschränkt, immerhin gibts noch Pizza.Les mer
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- Dag 117
- søndag 3. mars 2019
- ⛅ 16 °C
- Høyde: 3 699 m
BoliviaVinto17°58’20” S 67°5’37” W
Oruro - Karneval

Vor etwa einer Woche sind wir auf die Idee gekommen, wir könnten nach Oruro an den Karneval gehen. Respektive haben wir in einem Restaurant gegessen und der Besitzer hat uns vom grössten Karneval Boliviens vorgeschwärmt. Die Situation auf booking.com, wo wir eigentlich immer unsere Unterkünfte buchen, sieht düster aus. Noch ein Hotel hat Zimmer frei für 1000$ für zwei Nächte. Die haben den Preis gerade mal ver-10-facht. Oruro hat ausser dem jährlichen Karneval nicht viel zu bieten aber dieses eine Mal im Jahr platzt die Stadt aus allen Nähten. Meine Hoffnung war schon fast gestorben, als ich auf Air BnB eine Unterkunft für 15$ pro Nacht pro Person gefunden habe. Sofort gebucht! Osmar der Gastgeber meldet sich wenig später und gibt uns weitere Tipps.
Am 1. März ist es soweit und wir kommen im 3700 Meter hohen Oruro an. Osmar holt uns vom Busterminal ab und bringt uns in die Unterkunft. Ein einfaches Zimmer mit zwei quitschenden Betten, dreckigem Boden und einem Geruch als wäre etwas frisch lackiert worden. Das Gemeinschaftsbad hat gerade kein Wasser aber sollte morgen wieder kommen. Osmar selber wohnt nicht hier, die Unterkunft war von seiner Grossmutter und das ist das erste Mal, dass er drei Zimmer vermietet, nur für den Karneval. Am Abend um 22 Uhr treffen wir uns mit Osmar und 10 weiteren Touristen, welche ebenfalls durch Osmar eine Unterkunft gefunden haben, am Ort, wo der Umzug morgen beginnen wird. Die ganze Strasse verwandelt sich in eine riesige Openairparty. Obwohl Strasse ist nicht ganz korrekt, eigentlich sind hier die Zuggleise. Doch für den Karneval werden diese jeweils kurz über-betoniert.
Auf jeden Fall wird getrunken, gegessen, gemalt, gehandelt und Sitzplätze für den Umzug werden verkauft. Osmar vermittelt uns die Sitze eines Freundes von ihm, wo wir auf der Tribüne einen Zweitagespass für knapp 50 Franken kaufen.
Um etwa 1 Uhr morgens kommen wir an der Plaza an, wo der Umzug dann enden wird.
Dani und ich verabschieden uns und kehren zur Unterkunft zurück.
Am 2. März steht der grosse Umzug an. Er beginnt um 8 Uhr morgens und dauert bis um ca 3 Uhr in der Nacht(!). Wir sind ab 10 Uhr anwesend und geniessen das Spektakel. Diese Farben, diese Masken, diese Kostüme, diese Musik, diese Stimmung... Nicht erstaunlich dass dieser Carneval zu den 10 besten der Welt gehört. Ein pures Feuerwerk für Augen und Ohren. Am späteren Nachmittag machen wir eine Siesta & Essenspause und kehren dann wieder zum Geschen zurück. Da dieser Umzug zu Ehren der Virgen Socavon (Jungfrau der Bergwerkstollen) veranstaltet wird, wird tagsüber kein Alkohol getrunken. Doch ab 19 Uhr ist dieser erlaubt und so verwandeln sich die Zuschauer mehr und mehr in ein Partyfolk und verdecken die Sicht. Dani und ich haben genug gesehen für heute und gehen um 21 Uhr nach Hause.
Am 3. März treten alle Gruppen nochmals auf aber in umgekehrter Reihenfolge. Um 9 Uhr klingelt der Wecker. Auch unser Zimmernachbar aus Chile, Pablo ist schon auf. Soeben hat er von einem Cousin von Osmar (wohnt in unserem Air BnB) erfahren, dass Osmar in der Nacht auf Samstag gestorben ist. Wir sind geschockt! Eben noch waren wir am Freitag mit ihm unterwegs und er hat sich so gut um uns gekümmert. Was genau passiert ist, weiss man noch nicht. Pablo kehrte Freitag Nacht etwa um 3 Uhr zurück und Osmar muss zu diesem Zeitpunkt extrem betrunken gewesen sein, er habe dann noch bolivianische Freunde getroffen..
Nachdem wir die Nachricht etwas verdaut haben, gehen wir erneut zum Karneval. Nicht mehr ganz so spannend wie gestern. Die Energie scheint den einen Gruppen etwas verloren gegangen zu sein - auch nicht erstaunlich, wenn sie vermutlich die letzte Nacht kaum geschlafen haben. Auch die grossen, wunderschönen Masken, sind nur noch selten zu sehen, wurden in den meisten Fällen durch Hüte ersetzt.
Nach dem Mittag kommt das befreundete Paar von Osmar; Boris und Rita auf uns zu, welche uns die Plätze verkauft haben. Sie haben eine traurige Nachricht für uns, welche wir ja bereits vernommen haben. Sie fragen uns aus über Freitag Nacht, weil bis jetzt noch nicht bekannt ist, mit wem er anschliessend unterwegs war. Sie erzählen uns, dass man ihn am Samstag Morgen auf einem Tribünen Sitzplatz gefunden habe. Er sah aus als habe er geschlafen, bis dann jemand merkte, dass er wohl für immer eingeschlafen ist. Vermutlich konnte sein Herz die Alkoholmenge nicht verarbeiten.
Sie erklären uns noch einiges zum Karneval, wie das so läuft. Boris scheint irgendwie an Dani Gefallen gefunden zu haben. Ständig gibt es einen Handshake und er würde uns später ein Abendessen kochen (was natürlich nicht zustande gekommen ist).
Am späteren Abend, als wir eigenrlich schon heim gehen wollen, überredet er uns, noch zu bleiben. Er stellt uns all seine Freunde und Freundinnen vor. Zwei Freundinnen sind begeistert, Schweizer kennenzulernen und möchten auch gleich ein Selfie mit uns machen. Wir bleiben noch eine Weile, trinken noch ein Bierchen und tanzen zu der Musik. Boris erwähnt immer und immer wieder, wie er uns mag, wie er zwar mit Osmar einen Freund verloren hat, er ihm dafür zwei neue Freunde gebracht hat. Zudem seien wir seine ersten ausländischen Freunde.
Allgemein sieht man kaum Gringos (wie hier alle Nicht-Südamerikaner genannt werden). Von den über 300'000 Besucher sind die Mehrheit Einheimische oder bolivianische Touristen.
Wie verlassen Oruro am folgenden Tag mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Karneval war definitiv ein Highlight und wer die Chance hat, irgendwann einmal zu Karnevalszeit in Bolivien zu sein, sollte sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen.Les mer
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- Dag 121
- torsdag 7. mars 2019
- ⛅ 16 °C
- Høyde: 3 659 m
BoliviaVilla Pabón16°29’20” S 68°7’15” W
La Paz - Die hohe Nicht-Hauptstadt

La Paz, die grösste Stadt Boliviens ist irgendwie so ganz anders als andere Städte und sie gefällt uns. Der Präsident und das Parlament sind hier zu Hause, dennoch gilt Sucre als Hauptstadt.
Auf 3640 Meter, inmitten von Hügeln gelegen, fragt man sich, wer auf die Idee kam, hier eine Stadt zu bauen. Als öffentliches Transportmittel sind seit 2014, nebst Bussen auch Gondeln im Einsatz. Ein Billet für eine Fahrt kostet 3 Bolivianes, also etwa 40 Rappen. Wechselt man die Gondel-Linie, ist jedoch wieder ein neues Ticket erforderlich. Die Bahnen sind Top modern und vom österreichischen Unternehmen Dallmayr in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen CWA gebaut worden. Da kommt gerade ein bisschen Heimat Gefühl auf, wenn man in einer halbschweizerischen Gondel fährt.
Aber oweh Dani und ich setzen uns auf die selbe Seite der Gondel (ohne weitere Personen), da weist einem das Personal gleich freundlich daraufhin, dass jemand die Seite wechseln muss um die Balance zu halten. Wir versuchen es etwa 4 mal, doch keine Chance... jedesmal wechseln wir selbstverständlich dann die Seite und können uns ein Lächeln nicht verkneifen.
In La Paz wohnt ein Kolleg von mir, der gleichzeitig in Montevideo ein Austauschsemester machte. Joaquin ist Paceño und hier aufgewachsen. Spontan schreibe ich ihm und promt hat er Zeit für uns. Er zeigt uns die Stadt, das bolivianische valle de la luna, bringt uns zu seinem Lieblings-Strassenfoodstand, wo wir Kuhherz essen, lädt uns zu seiner Familienzusammenkunft ein, wo die Grossmutter für alle lecker gekocht hat und kommt mit uns ins Gourmet-Vegi Restaurant! Ich bin im Internet auf dieses Restaurant aufmerksam geworden. Für umgerechnet gut 20 Franken ist das Restaurant für bolivianische Verhältnisse sehr teuer. Doch es hat sich gelohnt! Wir entscheiden uns für das 5 Gang Überraschungsmenü. Jeder Gang wird vom Koch persönlich serviert mit den Erklärungen, was es genau ist. Wir fühlen uns wie Könige und geniessen den Abend. Auch Joaquin ist begeistert, dass es in seiner Stadt so exquisites Essen gibt.
Viele Touristen kommen auch wegen der "Death Road" (Todesstrasse) nach La Paz. Einen 55km langen Trail, der man mit dem Mountainbike bewältigt. Zuerst wollte ich mich nicht in dieses Abenteuer stürzen, da immer wieder Menschen hunderte von Meter in die Tiefe stürzen und ihr Leben verlieren. Doch nach intensiver Internetrecherche habe ich mich doch dazu bewogen. Bis vor 10 Jahren galt diese Strasse ofiziell als gefährlichste der Welt. Sie war der einzige Durchgang um von La Paz nach Coroico zu gelangen und musste dadurch viel Verkehr aushalten. Die Strasse ist teilweise so eng, dass kreuzen (mit Autos) unmöglich ist, zudem haben waghalsige Überholmanöver die Situation keineswegs verbessert. So war es keine Seltenheit, dass Autos und Büsse die steile Klippe herunterfielen und die Strasse pro Jahr 200-300 Menschen in den Tod riss. Vor 10 Jahren wurde dann eine neue, sicherere, geteerte Strasse gebaut und die Alte bleibt vorwiegend den abenteuerfreudigen Touristen, die mit dem Bike ihren Adrenalinkick suchen, vorenthalten. Speziell ist, dass hier linksverkehr herrscht. Grund dafür ist, dass die Fahrer, welche ja auf der linken Seite sitzen, besser sehen können, wie nahe sie an der Klippe sind. Diese Regel gilt nach wie vor, was bedeutet, dass auch wir uns links halten müssen (auf der Seite der Klippe..), falls doch mal Gegenverkehr herrscht.
Aber nun von Anfang an. Am Vortag haben wir die Tour mit dem Unternehmen Barracuda gebucht, es gilt als eines der besten Anbieter dieser Tour. Noch 8 weitere Touristen haben sich bereits für morgen angemeldet, also werden wir eine 10er Gruppe sein mit zwei Guides und einem Minibus, der jederzeit hinter uns herfährt und uns bei Bedarf auflädt.
Pünktlich um 7h30 sind wir beim Treffpunkt, doch es ist weit und breit niemand anderes zu finden. Etwa 15 Minuten später trifft unser Guide Jubert ein. Wir seien eine kleine Gruppe heute - nur Dani und ich. Etwas verdutzt nehmen wir das zur Kenntnis und sind eigentlich ganz froh darüber, eine Privattour zu haben - ein Chauffeur und ein Guide nur für uns.
Unser Fahrer Don Guillermo bringt uns auf den Gipfel in 4670 Meter Höhe. Es ist kalt aber zum Glück haben wir unsere warmen Kleider dabei. Los geht's! Die ersten 22 km sind Teerstrasse und wir kommen schnell vorwärts. Das Wetter meint es nicht gut mit uns. Der Nebel wird immet dichter und es setzt auch noch leichter Regen ein. Immerhin wird es kontinuierlich wärmer, indem wir ständig an Höhe verlieren. Die ofizielle Todesstrasse beginnt erst nach den 22km Teerstrasse. Nun wird es nämlich steinig und die Klippen sind angsterregend. Durch den Nebel sieht man zuerst wenig bis gar nichts und am liebsten wäre ich mit dem Minibus weitergefahren, aber das liess mein Stolz nicht zu. Doch nach einigen hundert Metern dann die Erleichterung, wir haben den Nebel hinter uns gelassen! Nun macht es deutlich mehr Spass. Auch der Regen lässt langsam nach. Da wir bis auf die Unterwäsche durchnässt sind, stört uns auch die Fahrt durch Wasserfälle und Flüsse überhaupt nicht.
Jubert informiert uns konstant über die Gegebenheiten des Weges und wo wir etwas vorsichtiger fahren sollen. Er macht wirklich einen hervorragenden Job. Immer wieder gibt es kurze Pausen - eine Wohltat für meine vom ständigen Bremsen müden Hände.
Nach ca 2/3 der Strecke müssen wir mit einer anderen Gruppe fusionieren. Ein Teilnehmer ist umgefallen und muss mit der Ambulanz ins Spital (ja, es gibt sogar eine Ambulanz auf der Strecke). Da ein Guide mit ihm ins Spital fährt, bleibt nur noch ein Guide übrig für 6 Personen und dies ist nicht optimal. So sind wir nun eine 8er Gruppe mit zwei Guides.
Nach gut 5 Stunden unterwegs und 3500 Höhenmeter tiefer, haben wir es geschafft, wir haben die Death Road überlebt! Die Strecke und die Landschaften waren wunderschön und ich hatte auch zu keiner Zeit Angst (ausser als Dani einmal plötzlich nicht mehr hinter mir war.... Und ich etwa 30 ewig lange Sekunden warten musste, bis er um die Kurve kam. Der Joggel hat mir einen schönen Schock eingejagt - dabei hat er nur seine Sonnenbrille montiert).
Trotzdem ist die Strecke nicht zu unterschätzen. Alles ist voll von grösseren und kleineren Steine und verliert man die Kontrolle, ist die Chance nicht ganz klein, dass man ins Tal runterfällt. So waren die Bremsen mein bester Freund heute.
Dani hat wohl noch nicht genügend Abenteuer erlebt und will noch auf die Zip Line. Als treue Freundin begleite ich ihn halt. Nach 3 Linien durch den Dschungel über 1.5 Km ist auch das geschafft und nun ist der Sprung in den Pool mit einem kalten Bier und das Buffet Nachtessen (alles für uns alleine, da die andere Gruppe ihr Nachtessen anderswo hat) mehr als verdient.
Um etwa 6 Uhr Abend nehmen wir die Rückfahrt (im Minibus) auf uns. Jubert erzählt uns allerlei aus seinem Leben, unter anderem dass er einer der besten Downhill Fahrer des Landes ist und letztes Jahr ein Bike im Wert von 2000$ gewonnen hat. Da waren wir ja mit einem richtigen Profi unterwegs! Und unser Fahrer Don Guillermo war einmal Ralley Fahrer, unter anderem hat er auch ein Rennen auf der Todesstrasse bestritten. Seine Künste lässt er auf dem Rückweg immer wieder aufblitzen doch er bringt uns heil und müde nach Hause!Les mer
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- Dag 124
- søndag 10. mars 2019 15:36
- ⛅ 15 °C
- Høyde: 3 850 m
BoliviaCopacabana16°9’55” S 69°5’9” W
Copacabana & Isla del Sol - Titicacasee

Nein wir sind nicht am berühmtesten Strand Brasiliens angekommen sondern in der gleichnamigen Stadt in Bolivien. Dieses Copacabana war anscheinend zuerst und der Strand in Brasilien hat den Namen hier abgeschaut.
Ein eigentlich ganz gemütliches kleines Dörfchen am Ufer des Titicacasee. Sehr touristisch, was evtl auch für die Unfreundlichkeit und das Desinteresse der Einwohner verantwortlich ist. Hier treffen wir Mathias und Selina wieder, unsere schweizer Reisegefährten vom argentinischen Norden. Gemeinsam wandern wir in ca. 40 Minuten den Berg hoch und berichten gegenseitig von dem Erlebten in den letzten Wochen. Allzuviel Atem bleibt jedoch nicht übrig, der steile Anstieg über Stock und Stein auf 3800 Meter ist dafür verantwortlich. Oben angekommen geniessen wir die Aussicht über Copacabana und den etwas bewölkten Sonnenuntergang. Nach dem Nachtessen verabschieden wir uns wieder und wer weiss, vielleicht sieht man sich in Peru wieder.
Für uns geht es am nächsten Tag mit dem Schiff auf die Isla del Sol - die Sonneninsel auf dem Titicacasee. Der Titicacasee ist mit 8288 km2 übrigens der höchste kommerziel schiffbare See auf der Welt und der höchste Süsswassersee Südamerikas. Ist lustig, wie die Südamerikaner fast immer irgendetwas finden, was das beste, grösste, älteste.. der Welt ist.
Auf jedenfall ist der See wirklich riesig und man könnte meinen es sei das Meer. Bevor wir die Isla del Sol ansteuern, machen wir einen Stop auf der Isla de la Luna (Mondinsel). Mit weiteren 100 Touristen bezahlen wir die 10 Bolivianos (CHF 1.50) um irgendwelche Ruinen zu bestaunen. Eine Stunde später fahren wir nun zu unserer Destination. Die Sonneninsel ist etwa 10 km lang und es gibt weder Strassen noch Verkehrsmittel. Drei Völker leben in den drei Gemeinden auf der Insel. Durch einen Konflikt der seit 2017 besteht, ist der nördliche Teil der Insel nicht für Touristen zugänglich und wir besuchen deshalb nur das Dorf Yumani im Süden. Zusammen mit unseren Bootsgenossen und dem Guide spazieren wir etwas auf der Insel herum, bevor wir uns verabschieden und eine Unterkunft suchen. Wir werden schnell fündig - 80 Bolivianos (ca CHF 12) für eim Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad. Toilettenpapier ist jedoch nicht inklusive und ein WC Ring nicht vorhanden.
Ich geniesse den sonnigen Nachmittag auf der Terasse mit Blick auf den See währenddem der verschnupfte Daniel eine Siesta bevorzugt.
Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6h15. Ich möchte mir den Sonnenaufgang ansehen. Dani pfuust weiter und ich spaziere ein paar Meter weiter hoch ins Dorf, um eine gute Sicht zu finden. Sogar die verschneiten Anden sind in der Ferne zu sehen. Nachdem die Sonne die Insel erhellt, bin ich voller Tatendrang. Ich spaziere durchs Dorf, begegne Hunden, Eseln, Katzen, Schweinen und ein paar weiteren Frühaufsteher. Kurzerhand besteige ich noch schnell einen 4000er in 30 Minuten und geniesse den herrlichen Ausblick rund um die Insel.
Um 10h30 geht's mit dem Boot zurück nach Copacabana, wo wir uns nun auf den Weg machen nach Peru.Les mer
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- Dag 124
- søndag 10. mars 2019 21:00
- ☁️ 10 °C
- Høyde: 3 832 m
BoliviaCopacabana16°10’6” S 69°5’21” W
Bolivien - Erwartungen übertroffen

Bolivien ist gefährlich, man sollte keine ungeschälte Gemüse und Früchte essen, da das Wasser verschmutzt ist, die Einheimischen sind unfreundlich, es gibt nicht viel spannendes zu sehen, es ist Regenzeit, Strassen sind oft überflutet und Busfahrten sind teilweise sehr riskant.
Kein Wunder hatten wir keine grosse Erwartungen an Bolivien. Zweimal haben wir darüber nachgedacht, Bolivien mehrheitlich auszulassen und zum Glück haben wir es nicht getan! Wir fühlten uns jederzeit sicher, haben Gemüse und Früchte gegessen (und nur einmal WC Drang gehabt - was in Argentinien und Chile bei mir wöchentlich der Fall war), viele sehr herzliche und freundliche Bolivianos kennengelernt, einmalige & faszinierende Orte besucht und das Land sehr liebgewonnen. Vom Wetter her hatten wir im Grossen und Ganzen viel Glück! Meistens schien die Sonne, ab und zu regnete es (stark), aber nach einigen Stunden war's dann auch wieder vorbei.
Die Busse haben nicht die Qualität deren von Argentinien und Chile und trotzdem waren die Fahrten ganz okay. Nur einmal haben wir einen umgekippten Bus gesehen - und es war zum Glück nicht unserer. Allgemein sind die Busbahnhöfe ein Erlebnis. Man wird begleitet von jaulenden Angestellten, welche im ganzen Terminal ihre Destinationen im Kanon verbreiten.
Man sieht viele arme Menschen, auch viele Bettler fragen nach Geld. Oft haben Frauen ihr Baby in einem farbigen Tuch eingewickelt, welches sie quasi als Rucksack tragen und laufen so herum um dieverses zu verkaufen wie Früchte, Süssigkeiten, Bier (am Karneval) etc. Die indigene Bevölkerung ist noch traditionell angezogen, vor allem die Frauen. Sie tragen breite, lange Röcke, ein Pullover, oftmals einen Hut und die langen Haare sind in zwei Zöpfe geflochten. Leider sind sie sehr fotoscheu und weigern sich, sich fotografieren zu lassen. So blieb mir nichts anderes übeig, als mal heimlich abzuklicken (was ich sonst eigentlich sehr unanständig finde).
Anderseits findet man auch viele moderne Leute, vor allem junge. Sie sind ähnlich gekleidet wie wir und scheinen auch nicht umbedingt arm zu sein.
Die Höhen in Bolivien sind gewöhnungsbedürftig. Wir waren immer zwischen 2500 und 4700 Meter, was einem teilweise den Schnauf raubte! Besonders wenn es bergauf, schneckte ich Dani hinterher und werde vom Lied 🎵es chrücht es Schnäggli🎶 angespornt. Ab und zu meldet sich auch leichter Kopfdruck, doch je länger wir so hoch sind, desto abgehärteter sind wir.
Die Höhen bringen auch extreme Temperaturen mit sich. Bei Sonnenschein vergeht man fast und bei Wolken und in der Nacht ist es sehr frisch.
Das Essen war schmackhaft und ich freute mich ab viel Abwechslung und auch mal etwas Gesundes... Quinoa, Gemüse, mexikanisch, Teigwaren, Pizza, Chorizo Sandwich... eine tolle Veränderung zu Hamburger, Pommes, Pizza und Fleisch in den vorangehenden Ländern.
Nach 4 Wochen Bolivien geht es nun weiter nach Peru und wir sind gespannt, ob uns dieses Land auch so in den Bann ziehen kann! Machu Pichu wir kommen!Les mer
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- Dag 126
- tirsdag 12. mars 2019
- ⛅ 15 °C
- Høyde: 3 820 m
PeruPuno15°50’32” S 70°1’15” W
Puno - schwimmende Uros Inseln (Peru)

Ein ganz spezielles Erlebnis erwartet uns hier in Peru! Mit einem Motorbötchen werden wir am Morgen am Hafen von Puno, Peru abgeholt und zu unserem Zuhause für die nächste Nacht gebracht. Es ist eine schwimmende Schilfinsel auf dem Titicacasee. Die Uros sind ein Volk, welches schon seit eh und je so lebt. Habraham ist mit seinen Eltern auf einer anderen Schilfinsel aufgewachsen und wohnt jetzt hier auf der Insel Khantati mit Freundin Maribel (beide 29) und ihren Eltern. Er erzählt uns, dass die Uros vermutlich einst Sklaven auf den karibischen Inseln waren und von dort geflohen sind. Sie haben sich im Titicacasee niedergelassen und zuerst auf Booten gelebt. Auch die Incas haben sie überlebt, wenn auch nicht ganz ohne Zwischenfälle.
Unsere Insel ist etwa 60 Meter lang und 40 Meter breit. Es schwimmen etwa 100 Inseln herum und beheimaten ca 2000 Einwohner. Mit dem Schilfböötchen (gebaut aus Schilf und Petflaschen) machen wir eine Runde um die Insel und lernen dabei, wie diese Inseln gebaut werden: Zuerst braucht es Schilfwurzeln, welche sie in einigen Kilometer Entfernung in Blöcken von 10-15 Meter Länge abschneiden und hierher transportieren. Diese Blöcke sind ca 1-1.5 Meter tief, werden zusammengebunden und bilden die Basis. Dann wird Schilf geholt und nochmals etwa 1 - 1.5 Meter gestapelt. Da die unterste Schilfschicht immer wieder zergeht, muss alle 10-15 Tage neues Schilf geholt werden. Die Häuschen sind etwas höher gebaut und das darunterliegende Schilf muss einmal im Jahr aufgestapelt werden - man stelle ein paar starke Arbeiter an, welche das Haus kurz wegtragen und dann wieder hinstellen:-)
Wenn starker Wind einsetzt kann es durchaus sein, dass die Insel mal um 2 bis 3 Kilometer wegschwimmt. Wenn sich die Lage wieder beruhigt, bringt man sie mit den Motorbooten wieder an ihren Platz zurück. Die Khantati Insel war nicht immer da, wo sie jetzt ist. Zuerst war sie im "Zentrum" inmitten anderer Inseln, doch die Familie wollte einen Ort, an dem Touristen mehr Ruhe haben. So sind sie auf die offene See umgezogen, doch dort war das Wasser unruhiger und somit wellte die Insel auf und ab. Nach 15 Tagen hielten sie es nicht mehr aus und sind nun an den jetzigen Standort umgezogen - etwas entfernt von den anderen Inseln aber nach wie vor in der Nähe des Festlandes. Eigentlich noch praktisch, wenn man seine Nachbarn nicht mag, verschifft man einfach mal schnell seine Insel!
Früher lebten die Urus vom Fischen und von der Vogeljagd. Geld kannte man nicht und die Ware wurde gegen andere Nahrungsmittel getauscht. Im Jahre 1950 kamen die ersten Tagestouristen und brachten den Einwohnern Geschenke. Dies nahm jedoch über die Jahre ein solches Mass an, dass die Einwohner nur noch auf die Geschenke warteten und ihre Traditionen vernachlässigten, bis den Touristen abgeraten wurde, Geschenke mit zu bringen. So besannen sich die Urus wieder zurück zu den Traditionen und begannen mit Kunsthandwerk, um dieses den Touristen zu verkaufen. Erst vor 15 Jahren bauten Christina und ihr Mann Victor, die Schwiegereltern von Abraham, die ersten Touristenunterkünfte auf ihrer Insel. Die ganze Gemeinde dachte, die spinnen doch, Touristen wollen doch hier nicht übernachten. Doch ihre Willenskraft bewährte sich und so können wir nun stolz sagen, dass wir auf der Pinoier Touristen Insel wohnen. In der Zwischenzeit sind viele Nachahmer dazugekommen, welche ebenfalls Übernachtungen anbieten.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die anderen auch so schöne Zimmer haben. Wir haben während unserer ganzen Reise noch nie ein so schönes Zimmer gehabt, eingerichtet mit so vielen härzigen Details. Sogar eine Dusche mit Massagedrüssen ist vorhanden - wie sich jedoch später herausstellt ziemlich überflüssig, da der Wasserdruck fast gleich null ist. Aber man muss ja nicht immer alles verstehen. Auch sehr lecker bekocht werden wir, man könne meinen man sei in einem 5 Sterne Hotel und nicht auf einer Schilfinsel.
Die Insel hat für bis zu 20 Touris Platz, dank der Nebensaison haben wir sie jedoch ganz alleine für uns.
Ich frage Abraham, ob er und Maribel schon verheiratet sind. Er verneint, dass sei eine komplizierte Sache! Gemäss Tradition darf man nur immer in den geraden Jahren heiraten, ansonsten werde man nicht gemeinsam alt. Eigentlich wollten sie im 2014 heiraten, doch sein älterer Bruder hatte dies auch vor. Und zwei Geschwister dürfen nicht im selben Jahr heiraten, sonst wird es einem Paar schlecht gehen. Nächster Plan war 2016 doch der Bruder hat seine Hochzeit auf 2016 verschoben. Im 2018 gab es ein Problem mit dem Geld auf der Bank und im 2020 heiratet schon die ältere Schwester. Nun hoffen sie, dass es dann im 2022 klappt. So eine Hochzeit dauert etwa eine Woche, man lädt etwa 500 Leute ein und gibt mindestens 10'000 Dollars aus. Wie sie das finanzieren können ist mir ein Rätsel!
Damit wir uns auch mal wie Urus fühlen können, werden wir in traditionelle Kleider (welche sie auch heute noch tragen) eingekleidet, für mich gibt es noch zwei Zöpfe mit Bömbeln verschönert und anschliessend folgt das Fotoshooting.
Da es in der Nacht kalt wird, werden wir mit einer warmen Bettflasche ausgerüstet und vielen warmen Decken.
Am nächsten Morgen geniessen wir noch die Sonne und die Ruhe, bevor es dann wieder zurück ans Festland geht.Les mer
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- Dag 128
- torsdag 14. mars 2019
- ⛅ 13 °C
- Høyde: 3 833 m
PeruPuno15°50’18” S 70°1’23” W
Start in Peru mit Hindernissen

Ausser der Schilfinseln ist unser Start in Peru nicht optimal geglückt. Als wir nach der Busfahrt im Hostel angekommen sind, merkte ich, dass mein geliebter treuer blauer Bag / Stoffrucksack fehlt, er war nicht in meinem Tagesrucksack und auch sonst nicht auffindbar. Ich vermute, dass er im Bus blieb doch nach Rücksprache mit der Busfirma wurde nichts gefunden. Wie durch ein Wunder hatte ich jedoch vorher alle Wertsachen rausgenommen und in die Jackentasche gesteckt. So heisst es nun halt Ciao Sonnenbrille, ciao Tagesnecessairli, ciao Halstuch. Per Zufall habe ich vor vier Tagen in Bolivien einen neuen Bag gekauft, so bin ich wenigstens nicht Bag los. Und betreffend verlorenem Inhalt, habe ich wenigstens einen Grund, endlich mal zu shoppen.
Dann hätten wir nach den Schilfinsel eigentlich nach Cusco weiterreisen wollen, die Basis um den Machu Pichus zu besuchen. Doch ich halte es keine 30 Minuten ohne WC aus. In meinem Magen finden starke Turbulenzen statt, vermutlich etwas schlechtes gegessen. So müssen wir in Puno noch einen Zimmer-WC Tag einlegen, bevor wir dann die 6.5 Stündige Busreise nach Cusco anstreben. Ich ernähre mich von Haferflocken, Suppen und Äpfeln. Zum Glück befinden sich direkt neben unserem Hostel einige Restaurants. Ich bin ganz schön eifersüchtig auf Dani's leckere Menüs!
Imodium sei dank und wir sitzen nun am folgenden Tag im Bus "Cruz del Sur". Wir sind begeistert! Einen himmelweiten Unterschied zu den Bussen in Bolivien. Zuerst einmal wird das Ticket via PC ausgestellt und nicht wie in Bolivien von Hand oder mit der Schreibmaschine. Das Gepäck wird eingecheckt und wir werden mit Scamner abgescannt. Im Bus drin beginnt dann die Begeisterung erst richtig. Wir haben eine persönlichen Fernseh Bildschirm wie im Flugzeug! Zudem eine Stewardess, die eine Ansage hält und ausserdem funktionierende Sitzgurte! Toiletten hat es sogar zwei an Board, jedoch dürfen diese nur benutzt werden um zu urinieren, hoffen wir mal, dass das gut kommt! Und jetzt geniessen wir die Fahrt.Les mer
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- Dag 134
- onsdag 20. mars 2019
- ⛅ 15 °C
- Høyde: 3 450 m
PeruCusco13°30’47” S 71°58’33” W
Cusco - Salkantay Trek zu Machu Picchu

Unaufhörlicher Regen, durchnässte Schuhe, spielverderbender Nebel, tief hängende Wolken, seltene Sonnenstrahlen, dichter Regenwald, matschige Wege, schöne Landschaften, durchfallende Mägen, gute Gesellschaft, müde Beine und leckeres Essen. So lassen sich die ersten vier Tage des Salkantay Treks von Cusco nach Aguas Calientes wohl am besten beschreiben. Der Salkantay Trail ist die zweitbeliebteste Route zum Machu Picchu (nach dem Inka Trail). 67 Kilometer haben wir zu Fuss zurück gelegt. Wir sind auf 3900 Meter gestartet, hoch auf 4630 Meter, runter auf 1550 Meter und wieder ein bisschen hoch. Übernachtet haben wir in Zelten oder Ähnlichem und wurden jeweils zwischen 4h und 5h mit einer Tasse Coca Tee aus dem Schlaf gerissen. Fleissige Pfesel (Mischung zwischen Pferd und Esel) haben jeweils unsere Tasche getragen, so dass wir nur den Tagesrucksack schleppen mussten.
Die Laguna Humantay am ersten Tag hat mich beeindruckt. Das Farbenspiel zwischen Seen und Bergen war toll. Am zweiten Tag hätte die Sicht auf den Salkantay Berg das Highlight werden sollen. Stattdessen sind wir auf dem Salkantay Pass bei dichtestem Nebel fast erfroren vor Nässe und Kälte. An Tag drei standen am Vormittag 5h wandern an und am Nachmittag durften wir uns im Thermalbad erholen. Eine Wohltat für Körper und Seele. Am vierten Tag wollte mein Magen nicht so recht und so haben wir den alternativen Weg genommen - wir sind anstatt auf den Berg halt aussenrum - mit 3 anderen unserer 11er Gruppe.
Am 5. Tag war es dann soweit, endlich können wir auf den Machu Picchu. Um 3h30 heisst es aufstehen und 1h30 den Berg hochkrackseln. Doch nun hat es in der Nacht auch Dani erwischt - die Toilette wurde sein bester Freund. Als Notlösung muss ein Imodium her und wir müssen kurzerhand umdisponieren und nehmen den Bus zum Machu Picchu hoch. Oben treffen wir unsere Gruppe und gehen gemeinsam rein. Unser sympathischer Guide Tony erzählt uns in schlechtem englisch etwa eine Stunde lang das Wichtigste über die Ruinen. Wir müssen uns zusammenreissen, nicht einzuschlafen. Die Sicht auf Machu Picchu ist leider schlicht nicht vorhanden. Wir sehen nur Nebel und weitere hunderte Touristen, die sich ein Nebelloch erhoffen. Als sich unser Tourguide Tony verabschiedet, machen Dani und ich uns auf zur Puerta del Sol (Sonnentor), bei freier Sicht hat man von hier einen herrlichen Blick auf die Ruinen und die Berglandschaft. Dani watschelt mir mit schweren Schritten hinterher. Die Erschöpfung steht ihm ins Gesicht geschrieben, es fehlt im einfach die Kraft. Oben angekommen sehen wir wiederum nichts, doch gleich als wir den Abstieg antreten möchten, eröffnet sich ein kleines Fenster und wir sehen die Ruinen für 20 Sekunden von weitem. Wieder unten angekommen stellen wir uns zu allen anderen und warten erneut auf Sicht. Nach einigen Minuten sind die Ruinen relativ gut zu sehen und auch der eine Berg zeigt sich. Weiter geht der Weg durch die verschiedenen Ruinen aber ohne Erklärungen ist es halt nicht ganz so spannend. Mit Sicherheit unglaublich faszinierend, wie die Inka im 15. Jahrhundert dies alles so perfekt gebaut haben inmitten im Niergendwo. Doch bei uns bleibt die Begeisterung irgendwie aus - die Regenzeit hat uns definitv einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Faszination Machu Picchu konnte uns leider nicht erreichen.
Trotzdem waren die 5 Tage ein tolles Erlebnis mit tollen Leuten aus Deutschland, Israel, Peru, Island, USA und Australien.Les mer
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- Dag 138
- søndag 24. mars 2019
- ⛅ 16 °C
- Høyde: 3 450 m
PeruCusco13°30’47” S 71°58’33” W
Cusco, Sacred Valley & Rainbow Mountains

Nach den Strapatzen der letzten Tagen gönnen wir uns erstmals einen Ruhetag in Cusco. Auf dem Program stehen eine eineinhalbstündige Massage mit heissen Steinen (für CHF 25). Zudem müssen die Kleider in die Reinigung gegeben werden. So einen grossen und stinkigen Wäschesack hatten wir noch selten. Umso grösser die Freude, als am Abend alles wieder sauber zurückkommt. Zum Znacht verabreden wir uns mit Bettina, unsere Schweizer Reisekollegin, die wir schon in Chile zweimal getroffen haben. Sie erzählt uns von ihrer Zeit in Equador und hinterlässt uns einige Tipps. Im Restaurant Organika werden wir mit Alpaca Steak auf einem (mit Blumen) wunderschön angerichteten Teller kulinarisch verwöhnt. Ich darf dabei einfach nicht zu fest an dieses härzige Tier denken.
Mit neuem Tatendrang ist am nächsten Tag bereits wieder um 5h30 tagwach. Heute geht es ins Valle Sacrado (heilige Tal). Wir wissen, dass auch Helen und Felix (das schwedische Paar, welches wir in Chile kennengelernt haben und in Sucre, Bolivien wieder getroffen haben) in Cusco sind und diese Tour gebucht haben. Wir wollten Sie überraschen und haben ihnen am Vortag geschrieben, dass Dani noch nicht fit ist für die Tour. Als sie uns dann am Morgen am Trefdpunkt sehen, ist die Freude dementsprechend gross. Eigentlich wären die beiden schon in Ecuador aber sie mussten ihre Reise für drei Wochen unterbrechen, da es Helen gesundheitlich sehr schlecht ging. Vermutlich etwas schlechtes gegessen oder sonst etwas eingefangen. Sie war nahe dran, die Reise abzubrechen und nach Hause zu gehen aber zum Glück hatten die zweiten Medis dann doch geholfen.
Die Tour gibt uns spannende Einblicke in das Leben und die Vergangenheit dieses Tals. Wir erhalten eine Demonstration über das Kunsthandwerk. Angefangen beim Waschen der Alpaka Wolle über das Färben mit natürlichen Farben (aus Mais, Blättern, Tierchen...) bis zum Herstellen des Schaals, Pullover, Tischtuch etc. Wie besichtigen verschiedene Ruinen und erhalten Erklärungen zum Inca Imperium, welche uns in Staunen versetzt. Die Perfektion, mit welcher die "Gebäude" gebaut wurden, ist unglaublich eindrücklich. Die Steine wurden aus mehreren Kilometer entfernten Bergen, teils über Flüsse herangeschleppt und milimetergenau präpariert - ohne Maschinen wohlgesagt. Auch der Besuch einer Salzfläche sowie landwirtschaftlichen Experimentterassen der Inkas sind im Program dabei. Zum Abschluss des Tages wird uns noch gezeigt, wie Silberschmuck in Kombination mit verschiedenen Steinen hergestellt wird. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und kaufe mir ein Paar Ohrringe mit dem energiespendenden Machu Picchu Stein drin.
Nebst Ruinen bietet die Umgebung auch natürliche Besonderheiten. So geht es in einem weiteren Tagesausflug zu den Regenbogenbergen. 3 Stunden Fahrt hin und 3 Stunden zurück liegen völlig im Rahmen für die Verhältnisse hier. Vor einigen Tagen waren die Bergen mit Schnee bedeckt und die tollen Farben waren dementsprechend nicht zu sehen. So hoffen wir das Beste, nach dem Machu Picchu haben wir nun etwas Wetterglück mehr als verdient. Die Wanderung beginnt auf 4700 Meter und geht auf 5100 Meter hoch. Die 4 KM sind dementsprechend überdurchschnittlich anstrengend (für mich mehr als für Dani). Trotzdem kann ich dem Pferde-Transport-gegen-Aufpreis widerstehen und komme dem Ziel Schritt für Schritt näher. Der Weg selber hat schon tolle Aussichten zu bieten. Endlich oben angekommen ist die Erleichterung gross - die Farben, je nach Gestein und Mineralien eine andere, sind wunderschön zu sehen, sogar die Sonne lässt einige Strahlen durchsackern. Vom Schnee sind noch einige Überbleibsel da, was dem Regenbogenberg noch eine weitere Farbe verleiht.
Am 24. März ist Dani's Geburtstag. Wie kann man ihn glücklich machen? Ein leckeres Frühstück, feiner italienischer Kaffee & süsse Waffeln mit Erdbeeren, Banane und Nutella, einen Schokoladenworkshop - von der Bohne bis zur Tafel und zum Abschluss eine italienische Pizza mit einem guten Gläschen Wein.
Zudem haben wir eine Free Walking Tour gemacht, um Cusco noch etwas besser kennenzulernen. Der Schwerpunkt bildet die Geschichte und die Überbleibsel der Inkas. In Cusco sind ein paar wenige Steinmauern erhalten geblieben und auch hier ist die Perfektion unübersehbar und es ist nicht schwierig zu unterscheiden, was von den Inkas gemacht wurde und was erst später. Cusco hat allgemein ein sehr ansehliches Zentrum. Der Tourist findet alles was das Herz begehrt und wird am Plaza de Armas etwa alle 10 Sekunden angequatscht - Massage? Dinner? Tour? Machu Picchu? Souvenir? Am Anfang versuchten wir noch allen freundliche "no gracias" zu sagen, bis dies irgendwann zu anstrengend wird.
Ich habe lange überlegt, nochmals auf den Machu Picchu zu gehen, um das ganze noch in "schön" zu sehen. Konnte mich fast nicht entscheiden aber schlussendlich haben die hohen Kosten von CHF 200, die "keine Lust nochmals zu gehen" von Dani und die warmen Wetteraussichten in Lima dagegen gesprochen.
Nun geht's mit dem Flugi in die Hauptstadt Lima, wo uns viel Wärme und leckeres Essen (unsere Mägen sind zum Glück wieder fit!) erwartet, juhuii.Les mer
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- Del
- Dag 141
- onsdag 27. mars 2019
- Høyde: 108 m
PeruMiraflores12°6’40” S 77°1’49” W
Lima - Hauptstadt von Peru

Nach etwa 7 Wochen in der Höhe mit viel Kälte, besonders auch in den Unterkünften, freuen wir uns, endlich wieder etwas Wärme zu geniessen. An Board der Viva Air geht's von Cusco auf 3500 Meter Höhe runter auf Meereshöhe. Wie es der Zufall will, sprechen wir am Flughafen auf englisch zwei Touris an, um gemeinsam ein Taxi in die Innenstadt zu nehmen, welche sich als Berner herausstellen. Die Taxifahrt zur Rushour bietet genügend Zeit, um zwei gemeinsame Bekannte ausfindig zu machen.
Unser Hostel befindet sich in Miraflores - dem noblen und sicheren Stadtteil von Lima.
Lima bietet ein schönes Stadtzentrum, gute Restaurants, ein nicht sehr schöner Strand (jedoch beliebt bei Surfern), das (manchmal) leckere Nationalgetränk Pisco Sour und ein toller Wasser-Fontänen-Park. Sicherlich gibt es noch mehr zu sehen doch wir sind mit unserer Auswahl zufrieden. Die Leute scheinen modern zu sein, traditionel gekleidete Menschen gibt es hier nicht mehr. Wiederum treffen wir die Schweden wieder, welche gestern den Flug nach Lima genommen haben. Sie bleiben noch etwas länger in Lima, da sich Felix tattowieren möchte.
Für uns geht es nach zwei Tagen in der Hauptstadt 4 Busstunden in den Süden nach Huacachina, wo uns eine Oase inmtten der Wüste mit hoffentlich einigen tollen Aktivitäten erwartet.Les mer
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- Del
- Dag 145
- søndag 31. mars 2019
- ☀️ 30 °C
- Høyde: 396 m
PeruLaguna Huacachina14°5’13” S 75°45’53” W
Huacachina - Oase in der Wüste

Wir freuen uns auf Sommer, Sonne und Sonnenschein in Huacachina. Doch noch im Bus müssen wir mit Schrecken feststellen, dass unsere leckere selbstgemachte Schokolade im Hostelkühlschrank in Lima zurückgeblieben ist. Was für ein trauriger Moment! Viel haben wir zwar schon verköstigt aber der Genuss war einfach zu gross um auf die letzten Bissen zu verzichten. Aber immerhin - wir fahren in ein paar Tagen wieder zurück nach Lima, dann gibt's einfach noch einen Abstecher ins Hostel😀
Huacachina ist ein kleiner Weiler inmitten einer Oase, umgeben von immensen Sanddünen. Ausser ein paar Hostels, Hotels, Touranbieter und Restaurants gibt's eigentlich nichts hier. Weniger als 10km entfernt liegt die nächstgrössere Stadt Ica.
Nach Huacachina reist man vor allem für das besondere Sanderlebnis - Buggyfahrt über die Dünen und anschliessend mit dem Sandboard bäuchlings runterdüsen. Da wir die Dünen auch mit dem Snowboard bezwingen möchten, machen wir diesen ganzen Spass einfach zweimal mit. Die Buggy Fahrer haben sichtlich Spass an ihrem Job und das Motto scheint auch klar zu sein: Je mehr Gekreische desto besser!
In unserem Hostel lässt es sich ganz gut verweilen. Ein Pool, schöne Schlafsääle, leckeres Restaurant... So geniessen wir zwischendurch auch ein einfach mal das Nichts-Tun. Und es fühlt sich fast ein bisschen an wie Ferien, auch das braucht man als Reisender zwischendurch!
Für jede Übernachtung haben wir eine Aktivität inklusive. Nachdem wir am ersten Tag das BBQ gewählt haben und am zweiten Tag die Sandbuggy/board Tour, bleibt nur noch die Pisco/Weintour übrig. Zu viert werden wir um 11 Uhr nach Ica chauffiert, wo uns die Geheimnisse der Herstellung des peruanischen Nationalgetränk Pisco näher gebracht werden. Um den Saft aus den Trauben rauszubekommem, werden diese in der Nacht (da weniger Mücken und kälter) in einen "Pool" geleert. Mehrere Männer stampfen dann barfuss darauf herum um den Saft zu bekommen. Klingt lecker, nicht? Richtig spannend wird es dann bei der Degustation, wo wir 10 verschiedene Produkte probieren dürfen (und das noch vor Mittag!). Zuerst drei süsse Weine, die ganz genüsslich sind, dann drei Pisco Shots, die etwas ähnlich schmecken wir Grappa und wir sehr froh sind, dass es keinen vierten gibt. Und zum Schluss noch drei cremige Liköre, die an Baileys erinnern. Schon leicht beduselt geht es zu einer weiteren Degustation, wo nochmals 7 Getränke degustiert werden. Den Nachmittag verbringen wir situationsbedingt dann gemütlich am Pool.
Am dritten Tag besuchen wir in Form einer Tour die Isla (Insel) Balletas und das Nationalreservat Paracas. Mit dem Speedboat fahren wir 30 Minuten in das Meer hinaus und werden dort freudig von bellenden Seelöwen, 4 Pinguinen und hunderten von Vögeln empfangen. Auch der Geruch ist dementsprechend:-) Das Boot dürfen wir nicht verlassen und können das ganze nur aus der Distanz beobachten. Doch wir sehen aus nächster Nähe eine Mama Seelöwin die seinem Baby gerade das Schwimmen beibringt, sooo süsss!! Am Nachmittag geht's mit dem Minibus weiter ins Nationalreservat. Die Strände inmitten von kargen Wüstenlandschaften sind sehr malerisch doch die Massen an Touristen trüben die Schönheit etwas.
Am Abend zurück im Hostel freuen wir uns einmal mehr, die Schweden zu sehen, welche nun auch in Huacachina angekommen sind und Felix zeigt uns stolz seine vier neuen Tattoos.Les mer
Reisende
Särge ⚰️ fräsen in die Häuser 🏘
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100 Punkte:-)
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😇