Südamerika

noviembre 2018 - mayo 2019
Uruguay, Argentinien, Chile, Bolivien, Peru, Ecuador....
Job gekündigt, Wohnung unervermietet, bereit um Südamerika zu entdecken. Die nächsten 6 Monate ist unser Rucksack unser zu Hause. Hasta luego!
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  • Día 56

    Puerto Montt & P. Varas - Happy New Year

    1 de enero de 2019, Chile ⋅ ⛅ 13 °C

    Um 23 Uhr kommen wir endlich und hungrig in unserer Unterkunft an. Ein altes, knistriges Haus mit etwa zwei Zimmern. Unsere herzlichen Gastgeber, ein älteres Paar, hat bereits eine Runde ums Quartier gedreht um zu schauen, wo wir auch bleiben. Die Gastmama zaubert zwei einfache Toast Sandwiches auf den Tisch, eine wahre Wohltat für unsere knurrenden Mägen.
    Puerto Montt ist eine nicht sonderlich touristische Stadt und hat wenig zu bieten, heisst es im Reiseführer. Nur blöd, dass wir das erst gelesen haben, nachdem wir die Bus Tickets schon gekauft haben. Ja wir waren halt etwas im Stress und hatten Angst dass die Busse in diesen Tagen schnell ausgebucht sind und das Foto von Puerto Montt, welches wir am Ticketschalter gesehen haben, sah toll aus!
    Durch die geringen Erwartungen werden wir dann doch positiv überrascht. Das Klima hier ist rau und man spürt die südliche Atmosphäre. Am Fisch-, Fleisch- und Meeresfrüchte Markt im Stadtteil Angelmo geht es hektisch zu und her und überall werden wir von (toten) Fischaugen angestarrt. Da erstaunt es auch nicht, dass sich am Hafen Seehunde zur Schau stellen, welche auf die nächste Ladung Fischresten warten. Als wir später an der Promenade auch noch 3 schwimmende Pinguine im Meer entdecken, hat sich der Aufenthalt in Puerto Montt definitiv gelohnt!
    Am nächsten Tag geht's ins 30 Minuten entfernte und touristischere Puerto Varas ins Hostel Apel, wo wir Annina und Bettina, unsere Schweizer Bekanntschaften vom Bus treffen, um gemeinsam Silvester zu feiern. Zum Znacht gibt's ein leckeres vom Hostel organisiertes Asado inklusive Zopf, welcher Annina gebacken hat. Nach knapp zwei Monaten endlich wieder mal einen feinen Zopf, einfach fantastisch! Wir spielen zu viert Tichu (tolles Schweizer Kartenspiel) bis kurz vor Mitternacht. Dann strömt das ganze Quartier von den Häusern an den See hinunter, um das neue Jahr mit einem bezaubernden Feuerwerk einzuläuten. Ich hatte fast das Gefühl, ich sei am Zürisee, nur mit weniger Menschen:-).
    Das schöne Wetter am am ersten Tag im 2019 nutzen wir, um die Wasserfälle von Petrohue zu besichtigen, welche mit dem Volkan Osorno im Hintergrund ein malerisches Fotomotiv abgeben. Plötzlich auf dem urwaldlichen Spazierweg zuckt Annina erschreckt zusammen. Ja da möchte uns wohl eine Spinne noch "es guets Nois" wünschen. Eine rote Chile-Vogelspinne, wie wir später recherchiert haben. Von nun an läuft Dani an vorderster Front und wir drei Mädels vorsichtig hinterher.
    Am Abend gibt's im Hostel nochmals ein paar Runden Tichu, morgen trennen sich unsere Wege leider wieder, da Dani und ich weitergehen nach Pucon, dem Adventure-Hot-Spot.
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  • Día 60

    Pucón - ein Auf und Ab

    5 de enero de 2019, Chile

    Pucon erwartet uns mit bestem Wetter! An der Hauptstrasse buhlen dutzende Tour Agenturen um die Gunst der Touristen, dazwischen sorgen Restaurants für das kulinarische Wohl und x Unterkünfte bieten genügend Schlafplätze. Viel mehr gibt es nicht ausser die herrliche Sicht auf den Vulkan Villarrica, den man besteigen kann.
    Aus all den Aktivitäten, die hier angeboten werden, entscheiden wir uns für drei. Am ersten Tag wirds nass und adrenalinhaltig und zwar beim Riverraften im Rio Trancura. In drei Booten à 6 Personen + Guide stürzen wir den Fluss hinunter, paddeln über Wasserfälle & Stromschellen und haben einen Heidenspass. Bis ein Boot kippt und alle rausfliegen. Auch wenn dies ständig passiert, sehen die Betroffenen nicht sehr erfreut aus und die Situation wird relativ ernst. Wir retten die Gestürzten in unser Boot und bringen die Tour gemächlich zu Ende.
    Tag 2 klingelt der Wecker um 5 Uhr morgens. Wir haben Grosses vor! Um 6.30 Uhr treffen wir uns in der Agency. Wir sind 12 Personen und jeder erhält einen von der Agentur vorgepackten Rucksack mit allerlei Utensilien, die wir später noch brauchen werden. Ebenfalls erhalten wir einen Helm sowie die Schuhe, welche wir gestern anprobiert haben. Wir quetschen uns mit 4 Guides in einen Minubus und fahren gute 40 Minuten. Nun sind wir ihm schon ganz nah, dem 2850m hohen Vulkan Villarrica. Er ist einer der Aktivsten in Chile und letzes Mal im 2015 ausgebrochen. Heute ist er unsere Herausforderung! Wir wollen bis ganz nach oben, um einen Blick in den rauchenden Krater zu werfen. Die Besteigung über Schnee und Eis gilt als ziemlich herausfordernd, darf nur mit Guides absolviert werden und das Wetter muss mitspielen. Mit dem Sessellift (ohne Sicherheitsbügel!) überschaukeln wir die ersten Höhemeter. Anschliessend geht es mit dem Eispickeln in Einerreihen im Zickzack den Vulkan hinauf. Der Gipfel scheint so nah aber der Weg zieht sich extrem. Man könnte meinen, diese anspruchsvolle Bergtour sei ein Spaziergang, bei der ganzen Menschenmasse, die heute hoch geht. Kein Wunder, das Wetter ist top und die Bedingungen perfekt.
    Auf etwa halbem Weg wird es eisiger und so werden die Steigeisen dem Rucksack entnommen und an den Schuhen montiert. Im selbem Trott geht es weiter und nach (für mich sehr anstrengenden) 4 Stunden erreichen wir endlich den Krater! Mit Gasmasken ausgerüstet, erhaschen wir einen Blick in das rauchende Loch. Fantastisch der Ausblick und das Panorama! Nach einem kurzen Lunch im Schnee geht es mit Tellerschlitten (welche ebenfalls in unseren Rucksäcken auf ihren Einsatz warteten) den Vulkan hinunter. Das macht richtig Spass.
    Zurück im Hostel gibt es dann zuerst einmal die wohlverdiente Siesta. Eigentlich hätten wir nun einen gemütlichen Abend mehr als verdient doch es kommt alles anders. Schon gestern hat Dani an seinem Körper einige Stiche entdeckt. Ich bei mir heute nun auch. Zuerst haben wir die Ursache im Riverrafting Fluss gesucht. Irgendwie scheint dies jedoch etwas unrealistisch, da unser ganzer Körper im Neopren Anzug eingepackt war. Mücken sind weit und breit keine zu sehen und da dämmert es uns langsam. Die google Recherche bestätigt unseren Verdacht: Wir sind in die Bettwanzen Falle getappt. Diese hinterlistigen Viecher sind nachtaktiv und ernähren sich am Blut der Menschen. Die Stiche erscheinen 30 Minuten bis zwei Wochen nachdem sie sich ernährt haben. Tolle Aussichten, die uns hier erwarten. Und sie kennen keine Gnade: Gesicht, Hals, Augenlied, Ohr, Hand, Arme, Beine, Rücken, zwischen den Fingern & Zehen.. überall haben sie bei uns zugeschlagen. Meistens mit jeweils 3 Stichen, die auch schön jucken können.
    So packen wir unseren Rucksack, verlassen das Hostel und zügeln in eine andere Unterkunft. Zum Glück gibt es diese "en masse".
    Es bleibt zu hoffen, dass sich diese unerwünschten Reisegenossen nicht in unsere Rücksäcken eingenistet haben oder Eier auf unsere Kleider gelegt haben. Wir sind auch gepsannt, wo überall noch Stiche auftauchen in den nächsten Tagen.
    Nach all diesen Strapatzen freuen wir uns nun auf einen Thermalbad Tag! Am ditten Tag stehen nämlich die fast 100km entfernten Termas Geometricas auf dem Program. Etwa 20 Pools sind hier wunderschön in der Natur angelegt mit natürlichem heissem Vulkan Wasser zwischen 35 und 45 Grad. Eine Wohltat für Stiche, Muskeln und Seele.
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  • Día 62

    Curico - Las siete Tazas

    7 de enero de 2019, Chile ⋅ ⛅ 24 °C

    Auf dem Weg Richtung Santiago möchten wir noch dem Nationalpark mit den 7 Tassen Wassefällen einen Besuch abstatten. Wir übernachten zwei Mal in einem sehr schönen und herzlichen Homestay. Auf der Suche nach einer Wäscherei bieten unsere Gastgeber an, alles für uns zu waschen - kostenlos. Durch das anschliessende trocknen im Tumbler konnten hoffentlich allfällige noch existierende Bettwanzen vernichtet werden.
    Die Anreise mit dem öV zu den Wasserfällen dauert inkl. Wartezeit von 45 Minuten, da ein Strassenabschnitt erst um 13 Uhr befahrbar ist, etwa 3 Stunden. Die Wasserfälle- und Becken und die Umgebung sind dann auch ganz schön.. aber ob sich der Zwischenstop wirklich gelohnt hat? Immerhin haben wir wieder saubere Kleider:-)
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  • Día 66

    Santiago de Chile

    11 de enero de 2019, Chile ⋅ ☀️ 22 °C

    3 Nächte verbringen wir in der Grossstadt und müssen uns zuerst wieder an so viele Menschen und Wolkenkratzer gewöhnen. Mit zwei Free Walking Tours und Spaziergänge auf eigene Faust lernen wir die Stadt kennen. Hier einige Anektoten und (neu) Erlerntes aus unserem Aufenthalt:

    *Santiago ist die Hauptstadt von Chile und etwa 7 Millionen Personen wohnen hier, was über einen Drittel der Bevölkerung ausmacht. Wirtschaftlich steht das ganze Land relativ gut da, obwohl es immer wieder von Erdbeben erschüttert wird. So müssen wichtige Gebäude alle paar Jahrzehnt wieder neu gebaut werden. Die Stadt sei relativ sicher ausser Taschendiebstählen. Wir sind zum Glück keinem begegnet.

    *Der "cementerio general" = allgemeine Friedhof (welcher nicht der einzige in Santiago ist) hat eine unglaubliche Grösse von 117 Fussballplätzen. Hier darf man rauchen, Musik hören, laut sein.. wieso? Da es keinen Park hat in dieser Umgebung wird der Friedhof auch als Park gebraucht. Es finden erste Dates hier statt, gemütliche Treffen oder auch Partys an den Gräber der verstorbenen Freunde, um mit diesen gemeinsam zu feiern.

    *Santiago hat ein trockenes Klima und deshalb hervorragenden Wein. Der Kaffee hingegen ist nicht sonderlich gut. Aus diesem Grund sind "Kaffees mit Beinen" entstanden. Das bewegt vor allem Männer dazu, in ein Kaffee zu gehen und dabei von den knapp bekleideten Frauen mit schönen Beinen bedient zu werden. So ist der Kaffeegeschmack wohl nicht mehr so wichtig.

    *Uber ist hier (sowie auch in Argentinien) nicht ganz legal, ist aber trotzdem verbreitet. So fahren sie zum Beispiel nicht an den Flughafen, weil sie dort Probleme bekommen mit den Taxifahrer. Anscheinend haben die Taxifahrer auch schon gestreikt dagegen. Die Uber Fahrer haben sich dabei wohl ins Fäustchen gelacht und an diesem Tag mehr Fahrten denn je absolviert:-)

    *Meine Wanzenstiche nehmen langsam ab, die von Dani verhalten sich dagegen nicht wie gewünscht. Die Stiche sind nun zu 20 Räppler grossen Rotflecken geworden, vermultich wieder eine allergeische Reaktion. Zum Glück haben wir immer noch Antiallergikum.

    * Immer wieder sieht man Strassenunterhaltung auf der Strasse von roten Ampeln, um die Wartezeit der Autofahrer zu verkürzen. Anschliessend hoffen die Künstler auf eine Münze der Fahrer.

    *Wer mich kennt, weiss, dass ich Strassenkunst mag und neugierig bin. Also nicht weiter verwunderlich, dass ich bei einem Menschenkreis nicht einfach vorbeilaufe. Bei über 100 Personen sollte dies ja wohl auch nicht auffallen. Falsch gedacht. "Woher seid ihr"? "Wie heisst ihr?" "Kommt näher!" meint der Unterhalter. Nun kennen uns alle hier. Nachdem er genügend Geld gesammelt hat um überhaupt anzufangen, holt er mich in den Kreis, ich soll ihm nun helfen. Dani wollte schon sein Handy zücken um zu filmen doch auch ihm geht es an den Kragen. Zwei weitere Jungs werden ebenfalls auserwählt. Wir müssen auf Anweisung zwei verschiedene Szenen spielen (Szene 1 brennt mein Haus und ich muss gerettet werden, Szene 2 mache ich mit meiner Begleitung einen Spaziergang mit Selfies und das Handy wird geklaut) und der Unterhalter gestaltet damit sein Comedy Programm, welches hauptsächlich unter der Gürtellinie stattfindet. Ich verstehe gut die Hälft, armer Dani praktisch nichts. Das Publikum erkürt durch Applaus nun der beste "Schauspieler" der drei Jungs, wobei Dani das Rennen deutlich macht. Als Preis erhält er vom Unterhalter einen Kuss ufs Muul😗😖
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  • Día 68

    Valparaiso - Strassenkunst

    13 de enero de 2019, Chile ⋅ ⛅ 19 °C

    Grafiti, Wandzeichnungen und Katzen prägen diese Stadt, welche aus 42 Hügel besteht. Der einzige flache Teil an der Küste ist aufgeschüttet. Um dieser Kunststadt ein bisschen auf den Zahl zu fühlen, schliessen wir uns der GraFREEti Tour an, eine "Free Walking Tour", welche sich ganz der Kunst widmet. Grafiti kommt ursprünglich aus Rom und wurde später in Philadelphia bekannt. In ganz Chile sind Grafitis verboten und so lebt diese Szene vor allem in der Nacht. Es geht vor allem drum, Teritorium zu markieren, wie wohl so überall. Bemalte Wände hingegen sind toleriert, meistens fragen die Künstler bei den Hausbesitzer an, ob sie die Wand bemalen dürfen, je nach Bekanntheit werden sie auch angefragt und bezahlt. Egal in welche Richtung die Augen blinzeln, die Kunstwerke sind überall! Ein Freiluft-Kunst-Museum gratis und für jedermann. Leider werden schöne Kunstwerke auch oft mit Grafiti übersprayt und diese dann wiederum neu bemalt. So ändern sich die Kunstwerke von Jahr zu Jahr.
    Auf der anderen Seite wird die Staht durch kaputte, zerfallene Häuser geprägt, Grund dafür sind Erdbeben. Von ursprünglich etwa 30 ascensores (Lifte), welche die Einwohner auf ihre Hügel bringen, funktionieren noch deren 7. Es fehlt an Geld, diese zu reparieren. Unser Hostel erreichen wir ebenfalls mit dem ascensor. Am zweiten Tag ist er gerade ausser Betrieb und so erklimmen wir den Hügel zu Fuss - zum Glück ohne Gepäck! Kein Wunder dass die Menschen hier nicht ins Fitnesscenter müssen, sie finden dies direkt auf der Strasse.
    Der Friedhof hat eine wunderbare Lage mit bester Sicht aufs Meer. Wieso? Man wollte einfach zeigen, dass man Geld hat.. früher als dieses noch zu Genüge vorhanden war. Irgendwie ironisch, dass bei einem vergangenen Erdbeben Särge den Berg herunterrollten, in Häuser eindrangen und Menschen dabei uns Leben kamen.. tot von den Toten..
    In der Künstler Stadt gibt es selbstverständlich auch Tattoo Studios. Da Dani noch ein paar weisse Stellen frei hat, ist dies der perfekte Ort, um sich wieder einmal stechen lassen. Der Tattowierer im ausgewählten Studio hat gerade Zeit und so gibt es zwei Stunden später ein neues Kunstwerk an Dani's Körper zu bewundern. Was hat er sich wohl tattowiert, in Zusammenhang mit der Reise?
    Etwa 45 Minuten von Valparaiso entfernt besuchen wir die Dünen von Concon. Mit einem Sandboard versuchen wir unsere Snowboardkünste auf Sand umzusetzen, was nicht ganz so einfach ist! Damit es etwas besser fährt, erhalten wir eine kleine Kerze um es einzuwachsen. Alle paar Meter müssen wir dies wiederholen, um überhaupt vom Fleck zu kommen. Dann fräsen wir ein paar Meter und es macht pumm und wir liegen am Boden:-) Leider gibt es keinen Sandlift und so müssen unsere Beine daran glauben.
    Um unseren Hunger zu stillen fahren wir anschliessend mit dem Bus an die Küste von Concon und geniessen (einmal mehr) eine Empanada (gefüllte Teigtaschen, unsere Haupternährung seit Beginn unserer Reise). Der Strand ist vollgepackt mit Menschen, einige probieren sich mit Surfen, andere sind am sünnele oder am sändele. Die Leute tun alle so als wäre es Strandwetter! Dabei ist es viel zu kalt dafür, ich friere sogar mit Pullover und Schal.
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  • Día 69

    Valparaiso - Foto Special

    14 de enero de 2019, Chile ⋅ ⛅ 20 °C

    Ein paar weitere Eindrücke von bemalten Wänden und Türen..

  • Día 72

    Mendoza (ARG) - vino, vino, vino

    17 de enero de 2019, Argentina ⋅ ⛅ 17 °C

    Kurve um Kurve erklimmen wir die Anden, irgendwo im nirgendwo überqueren wir die Grenze von Chile nach Argentinien und ein paar Stunden später erreichen wir Mendoza. Auf unser Hostel freuen wir uns besonders denn es erwartet uns gratis Wein ab 21 Uhr und Pancakes UND ein Ei zum Frühstück, eine wahrlich erfreuliche Abwechslung zum gewohnt langweiligen Toast mit Butter und Confi.
    Eigentlich alles tiptop, wäre da nicht ein Schmerz irgendwo beim Herz, der mir seit ein paar Tagen keine Ruhe lässt. Auf Empfehlung spazieren wir los zum öffentlichen Spital. Nach zwei falschen Versuchen landen wir am richtigen Eingang. Die Sekretärin verlangt meinen Pass, tippt etwas in den Computer und ich darf Platz nehmen, bis ich aufgerufen werde. Ich suche das WC auf und bin erfreut, dass immerhin eines der beiden mit einer Türe versehen ist. Seife und WC Papier = Fehlanzeige. Anschliessend nehme ich wieder Platz, doch kurz darauf möchte die Putzfrau putzen. So müssen alle einmal rausgehen und dürfen der "Putzshow" zusehen. Nach weniger als 30 Minuten werde ich hereingerufen. Dani muss draussen warten. Der freundliche Assistent stellt mir ein paar Fragen, nimmt Rücksprache mit dem Arzt und schickt mich dann zum Röntgen. Einfach den Gang entlang, Treppe hoch, links, geradeaus und da soll ich mich wieder melden. Phuu zum Glück darf ich Dani nun mitnehmen, der kann sich Wegbeschreibungen besser merken. Nach dem Röntgen werde ich wieder nach unten geschickt, es wird alles besprochen und entschieden, dass es noch ein EKG gibt, um jegliche Abnormalitäten ausschliessen zu können. Diesmal kommt der Arzt mit und übergibt mich dem EKG Ausführer. Dann die Erleichterung, es ist zum Glück alles in Ordnung vermutlich ein Muskelschmerz oder eine Entzündung. Nach einer Spritze in den Arm darf ich wieder nach Hause und die Erlaubnis, Wein trinken zu dürfen, habe ich erhalten! Dabei habe ich gelernt, dass Medizin hier für alle gratis ist, ob Ausländer oder nicht. Wow, Danke! Doch wie das finanziell funktionieren soll (oder eben nicht), frage ich mich jetzt nicht. Zurück im Hostel sind wir dann aber so müde, dass uns nicht mal mehr der gratis Wein zum aufbleiben animieren kann.
    Dafür steht am nächsten Tag einer Weintour nichts mehr im Wege. Wir besuchen 3 Bodegas (Weingüter) und dürfen in jeder etwa 3 Weine degustieren. Mit jeder zusätzlichen Degustation wird die Tour etwas amüsanter:-).
    Den letzten Abend verbringen wir mit Marcelo und Lisandro, zwei Mendozaner, welche ich vor 7 Jahren in Nicaragua kennengelernt habe. Natürlich wird ein Asado zubereitet - selbstverständlich mit dem einen und anderen Gläschen Wein.
    Nun freuen wir uns auf die Wärme! Mit dem Flugzeug geht's nach Jujuy (Chuchui usgsproche) im Nordwesten von Argentinien.
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  • Día 78

    Jujuy - Roadtrip Tag 1-4

    23 de enero de 2019, Argentina ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir scheinen in einer anderen Welt angekommen zu sein. Dünklere Gesichter, wärmere Temperaturen, ausgeprägtere Kultur - man spürt die Nähe zu Bolivien. Jujuy ist eine Provinz im Nordwesten von Argentinien und besteht neben der Hauptstadt San Salvador de Jujuy aus vielen malerischen Dörfer. Für die nächsten 7 Tage sind wir stolze Besitzer eines schicken VW Gol (nein, kein Golf!). Von San Salvador geht's nach Humahuaca, Tilcara, Purmamarca, Salina Grande und anschliessend Salta.
    Es ist schwierig, diese unglaublichen Landschaften in Worten zu beschreiben. Alle paar Kurven wechselt das Panorama komplett, das vermeintlich beste Fotomotiv wird wenig später getoppt und sobald man denkt schöner kann es nicht mehr werden, folgt das nächste Highlight. Wir fahren auf einem Salzsee, schlängeln uns über eine Schotterstrasse auf 4300m hoch, kurven durch immergrüne Wälder, werden von Kakteen begleitet und von fantastischen Gesteinsformationen eingeschüchtert.
    Da uns die Höhe leicht zu schaffen macht, greifen wir auf die Methoden der Einheimischen zurück, die Coca Blätter. Das sind die Blätter derselben Pflanze, aus dener Kokain hergestellt wird. Aber keine Angst, die Blätter sind völlig legal, erzeugen keinerlei drogenähnliche Wirkung, sondern sind hier ein Naturheilmittel. Sie unterstützen die Verdauung, helfen bei Kopfschmerzen und machen die Höhe verträglicher. Es funktioniert so: man nimmt ein Häufchen Blätter, legt diese schön aufeinander und quetscht sie dann zwischen Zähne und Backen. Dort bleiben sie ein bis zwei Stunden, wobei immer wieder etwas Saft ausgesogen wird. Nun wissen wir auch, wieso wir immer wieder einseitigen Hamsterbacken begegnen:-)
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  • Día 82

    Salta - Roadtrip Tag 5-7

    27 de enero de 2019, Argentina ⋅ ⛅ 25 °C

    In Salta gabeln wir Mathias und Seraina auf, ein Aarauer Pärchen, welches wir in Mendoza kennengelernt haben. Also genau gesagt haben wir nur Mathias kurz vor unserer Weiterreise im Hostel kennengelernt und herausgefunden, dass wir ähnliches vorhaben in Salta. Seraina lag krank im Bett und so war unser Treffen hier in Salta ein halbes Blinddate. Zum Glück war es erfolgreich und so stand der gemeinsamen Weiterreise nichts mehr im Weg.
    Auf dem Program steht eine 3 Tägige Tour von Salta nach Cachi, nach Cafayate und zurück nach Salta. Mit Hits von Gölä und Baschi (und ab und zu ein Metal Lied für Dani's Gemüt) cruisen wir durch farbige Täler, wunderschöne Landschaften, hunderte Kakteen, einsame Lamas... Einfach fantastisch! Dass wir fast die einzigen Touristen weit und breit sind, macht das ganze nicht weniger spektakulär!
    Wie das so ist, wenn man Leute aus dem Nachbarkanton trifft, findet man oft eine gemeinsame Bekanntschaft heraus. Bei Dani und Mathias ist dies niemand geringerer als derselbe Tattowierer aus Watt-ZH! Da darf ein Fotogruss an den Künstler natürlich nicht ausbleiben, welcher sich ordentlich freut über das gemeinsame Foto:-)
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  • Día 84

    Salta - Tolar Grande

    29 de enero de 2019, Argentina ⋅ ⛅ 16 °C

    Alles hat mit einem Foto angefangen... Dani ist in einem Blog auf ein Bild gestossen, dass ihn nicht mehr los liess: einen perfekt dreieckiger "Gupf", welcher inmitten einer Salzebene empor ragt. Doch google maps macht uns klar, dass dieses Fotomotiv irgendwo im nirgendwo liegt und es unmöglich gewesen wäre, diesen Gupf in unseren Roadtrip zu integrieren. So haben wir dieses Ausflugsziel wohl oder übel begraben.
    Ganz aus dem Kopf gelöscht war es jedoch noch nicht und so habe ich den Autovermieter aus Gwunder gefragt, ob man da hinfahren könnte. Wie erwartet lautete die Antwort NEIN - der Weg sei schlecht befahrbar und unmöglich ohne 4x4. Aaaber es gäbe 3-Tages-Touren ab Salta. Kaum wieder im Hostel, durchstöberten wir das Internet und haben einige Tourenanbieter gefunden, nun fehlen uns jedoch noch zwei weitere Personen. Kurzerhand konnten wir unsere neuen aargauer Freunde überzeugen und der Tour steht nichts mehr im Wege! Mit unserem Reiseguide Renato und seinem 4x4 Wagen stürzen wir uns ins Abenteuer. Renato ist Argentinier durch und durch - trinkt Mate, kaut den ganzen Tag Coca Blätter und seine Religion ist der Fussball. Mit ihm haben wir nicht nur einen allwissenden Guide gefunden sondern ein Entertainer mir viel Sarkasmus und Humor. Unser Tagesziel ist Tolar Grande, etwa 360km und 6-7 Fahrstunden Richtung Westen. Die Strassen variieren zwischen betoniert, schotterig, sandig und erdig. Auf dem Weg müssen wir - natürlich mit Koka Blätter in aller Munde - den 4560m hohen Pass "abra de alto chorillo" überwinden, was sich in unserern Körper durchaus bemerkbar macht. Nun ist die Puna, so heisst die argentinische Hochebene, erreicht. Wir passieren einsame Dörfer, die Teufelswüste, Salzseen, ausgetrocknete Salzebenen und immer den einen oder anderen Volkan, teilweise schneebedeckt, im Blickfeld.
    Das Dorf Tolar Grande liegt auf 3700m (!), besteht aus etwa fünf Strassen und entstand damals, als ein Bahnhof hier gebaut wurde. Von hier fährt nämlich ein Zug über die Anden nach Chile - leider aber aktuell nur noch für Güter. So steht das Dorf heute ganz im Zeichen der Minen. Tonnenschwere Lastwagen schmücken das Dorfbild und es ist schwierig sich vorzustellen, wie die den Weg von Salta bis hierher geschafft haben. Renato ist besorgt darüber, dass diese Naturschönheiten hier früher oder später der Gier nach Rohstoffen - in diesem Fall Lithium, Gold und Silber - komplett zum Opfer fallen.
    Am nächsten Tag besuchen wir zuerst die "ojos del mar", kleine Seen in der Salzebene. Weiter geht's zum El Arenal, einen Sandhügel, den es zu besteigen gilt. Ich muss passen, die Höhe setzt mir zu. Die anderen 3 krabseln die 300m hoch und werden mit einem fantastischen Panorama belohnt.
    Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zum lang ersehnten Gupf, ständig in der Hoffnung, dass nicht plötzlich einsetzender Regen die Strasse unpassierbar macht. Doch wir haben Glück und werden von Sonnenschein und einigen Dekorationswolken begleitet. Von weitem scheint der Cono de Arita (offizieller Name des Gupfs) unscheinbar, schliesslich ragt er nur etwa 200 Meter aus der Salzebene empor. Er sieht aus wie ein perfekter Vulkan, ist jedoch keiner. Renato erklärt uns, dass die Geologen bis heute keine Erklärung dafür haben, woher er kommt und was er genau ist. Seine eigene Vermutung ist, dass er vor Millionen Jahren durch das Aufeinandertreten von tektonischen Platten hierhin verschoben wurde.
    Wie dem auch immer sei, wir erfreuen uns ab seiner Schönheit und können nicht genügend Fotos schiessen. Mit den Wolken im Hintergrund hat er sich heute perfekt herausgeputzt, um sich uns von seiner schönsten Seite zu zeigen. Dani ist begeistert, wir andern auch. Kommt hinzu, dass es hier kaum Touristen gibt und wir die ganzen Naturwunder praktisch für uns alleine haben.
    Am Abend verabreden wir uns mit Renato zum Nachtessen. Er taucht mit seinem Wagen auf und wir sollen einsteigen, es wartet eine Überraschung auf uns. Wir fahren etwa 10 Minuten in die Wüste hinein und müssen dann die Augen schliessen, währenddem er aussteigt. Kurz darauf dürfen wir auch raus und es wartet eine Flasche Champagner mit 4 Gläser auf uns. Da sich leider keine Sterne zeigen wollten, hat er die Überraschung etwas vorgezogen und wir konnten den letzten Sonnenstrahlen gute Nacht sagen.
    Am dritten Tag steht die Rückreise nach Salta an. Renato ist ein toller Fahrer, erfüllt auch den einen oder anderen Fotostopp Wunsch (hauptsächlich von den weiblichen Fahrgästen verlangt) und bringt uns sicher wieder nach Salta. Nun heisst es goodbye, Seraina und Mathias zieht es bereits diese Nacht weiter nach Chile, wir bleiben noch einen Tag hier und planen dann unsere Weiterreise nach Chile.
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