Ein Mal raus und wieder rein Read more
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  • Day 1

    Ablegen

    September 16, 2022 in Germany ⋅ 🌧 14 °C

    Freitag und Montag frei genommen und los geht's, ab nach Flensburg zu Björn! Den hab' ich eeewig nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich zuletzt 2015 bei meinem ersten SKS-Törn bei ihm vor der Haustür. Er hat mich eingeladen, mit ihm völlig planbefreit auf der Förde mit der Friederike herumzusegeln – einem schnuckeligen Spitzgatter von 1935 in wohlgepflegtem Bestzustand! Ich latsche vom Bahnhof zum Museumshafen und da winkt der Björn auch schon. Sonne mit kleinen Gewitterzellen ist angesagt. Schnell tanken wir noch ein Paar saftig-triefende Fischbrötchen, Björn saut sich erfolgreich ein, und schon legen wir ab.Read more

  • Day 1

    Oder auch nicht

    September 16, 2022 in Germany ⋅ 🌧 15 °C

    Äh. Pustekuchen! Was ist da los? Bis auf Höhe der Dalben ziehen wir uns noch raus, bleiben dann aber gefühlt stecken. Rückwärtsgang? Ist drin. Ordentlich Butter bei die Maschine? Auch. Mehr Dampf! Nüschts. Wild wirbelt das Wasser am Heck als Friederike ihr Bestes gibt, aber wir juckeln bloß in Zeitlupe aus der Box. Hier sollte es eigentlich tief genug sein. Haben wir ein Netz gefangen? Es fühlt sich an, als würde ein schlafender Wal am Kiel kleben. Irgendwie geht es dann doch voran, aber der Motor quält sich viel zu sehr für die lediglich 2 Knoten Fahrt. Ist vielleicht unserer Propeller locker?Read more

  • Day 1

    Seepockenalarm 🚨

    September 16, 2022 in Germany ⋅ 🌧 15 °C

    Mit Sonne im Gesicht drehen wir ein paar Pirouetten und analysieren fachmännisch die mögliche Ursache für unsere Trägheit. Im klaren Brackwasser erkennt man deutlich die mit Seepocken bespickte Bootsschraube. Könnte das vielleicht die Ursache sein? Kurzerhand peilen wir den ehemaligen Zoll-Anleger für eine Überprüfungspause an. „Björn, willst du vorher mal mit nen Aufstopper testen, ob wir überhaupt abbremsen können?“ … „Aaach, so lahm und träge wie wir gerade sind, ist Aufstoppen unser geringstes Problem!“ Der Steg wird professionell für nen Längsseitsanleger anvisiert. Björn kuppelt rückwärts ein. Nichts geschieht. Mehr Gas! Hinten sprudelt es freudig, aber … nichts geschieht. Und rums, da stecken wir im Steg. Gut, damit hätten wir zumindest schon einmal angelegt. Noch bevor ich die Kamera griffbereit hab, ist Björn samt Taucherbrille im Wasser verschwunden und kratzt mit einer metallenen Rohrschelle an den Pocken herum. (Und die Pocken zur Rache mit ihren scharfen Schalen an seiner Hand.) Tadaaa, alles blitzt und blankt wieder. Motor an, einkuppeln und plötzlich rennt der Kahn! Zeit zum Segelsetzen.Read more

  • Day 1

    What the Fooock?!

    September 16, 2022 in Germany ⋅ 🌧 16 °C

    Der Wind weht hier unten in der Förde nur mäßig und wir entscheiden uns kurz hinter der Werft auf ein größeres Vorsegel zu wechseln. Björn tüddelt auf dem Vorschiff herum während ich mich erstmal mit der Pinne eingroove. Die kleine Fock rutscht vom Vorstag und wird schön gefaltet neben dem Mast abgelegt, die große Genua wandert hoch. Irgendwas klemmt da vorne noch, aber mehr Wind kommt auf und das Segel steht erstmal. Während Björn noch vorne herumwuselt beginnt eine Serie kleiner Ablenkungen. Das Vorsegel will auf die andere Seite, wir werden unwillentlich durch den Wind gedreht, Björn muss vorne eigentlich weg. Kurz darauf weht der noch am Mast liegende Segelsack auf. „Hey, da geht gleich etwas flöten!“ Und noch bevor wir beide die Situation begreifen, liegt stattdessen die zusammengefaltete Fock im Wasser. Argh, nicht gesichert! Etwas panisch und verwirrt versuchen wir uns zu sammeln. Wie lange wird die dort wohl herumtreiben? Björn rollt kurzerhand die Genua wieder ein und startet den Motor. Wir wollen abfallen und wenden, aber viel zu schnell sinkt das Segel! Kurzer Blick vom Segel weg und schwupp, ist es auch nicht mehr zu sehen. Wir fahren noch einige Male den GPS-Track ab, aber keine Chance. Geld ist Schall und Rauch.Read more

  • Day 1

    Marina Minde

    September 16, 2022 in Denmark ⋅ 🌙 13 °C

    Vor und hinter uns düstere Gewitterzellen, über uns ein Band aus gutem Wetter. Mit angenehmem Wind laufen wir bis Marina Minde, wo der faltige Tag mit Björns Kochkünsten am Spirituskocher und einigen flüssigen Gerstenderivaten wieder glattgebügelt wird. Yay!Read more

  • Day 2

    Zerhackt

    September 17, 2022 in Denmark ⋅ 🌧 15 °C

    Nach tollem Brötchenfrühstück und Kaffee treibt uns grandios-gemütlicher Raumwind ohne Welle aus der Förde ostwärts und wir veredeln das Spektakel sogar mit dem neuen Magenta-farbenen Gennaker! Zwei strahlende Gesichter, jedenfalls bis Björn später am Nachmittag unter Deck mal schnell noch einen Kaffee zaubern möchte. Vor uns haben wir schon den gesamten Tag die sich über Ærø aufbauende, ultimativ schwarze Weltuntergangswolke beobachtet. Auf Höhe von Gammel Pøl entscheiden sich einige Gewitterwalzen in unsere Richtung zu rollen. „Björn, komm mal wieder hoch, da kommt ne Böe.“ „Alles klar, lass‘ ma‘ reffen!“ Kaum ist das 2. Reff drin, gibt’s auf‘s Maul. „Bjöörn, schau mal da vorne, die Rümpfe der anderen Segelboote verschwinden und man sieht bloß noch ihre Mastspitzen!“ Die Gischt des wegwehenden Regens hüllt alles Oberflächennahe in ihr Gewand. Wir rollen vorsichtshalber die Genua weg, da sie einfach riiiesig ist und wir noch nicht wissen, wie sich das Boot bei dieser Ladung Wind so verhalten könnte. Ne satte 5 ist das, mit Böe 6! Quasi zeitgleich setzt die aus Norden kommende Dünung der offenen See ein. Wir kleben hart am Wind, aber lediglich mit Großsegel. Damit kommen wir nicht so recht gegen die hohen Wellen an und unser initiale Plan, bis Mommark hoch zu kreuzen, rückt sehr schnell in weite Ferne. Es ist gleich 16:00 Uhr, das wären locker noch mehrere Stunden bei totalem Stress. Ist es das wert? Nö! Uns ist doch eigentlich alles Wurscht. Kurzerhand drehen wir um, verschwinden hinter der Landabdeckung und rocken zielstrebig wellenschneidend bei sattem Halbwind westwärts zurück, wieder mit der vollen Genua. Richtig gut geht das!Read more

  • Day 2

    Save Høruphav

    September 17, 2022 in Denmark ⋅ ☁️ 12 °C

    Noch ein, zwei Wenden, abfallen und zack, laufen wir nördlich in Høruphav ein. N Flens bei Petroleumlampenschein und Rote-Linsen-Dal aus Björns Sprituszauberküche. So wohlig habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Und das, obwohl beim Wetterreiten ordentlich Wasser eingedrungen und auch unsere Liegeflächen benässt hat. Was ein abgefuckt herrlicher Segeltag!Read more

  • Day 3

    Ab nach Hause

    September 18, 2022 in Germany ⋅ 🌧 14 °C

    Björn ist ne Maschine und schleppt bereits Brötchen heran, wo ich noch in der dritten Snooze-Iteration meines Handys schlummere. Wir lassen einige Schauer und etwas Hagel über uns hinwegziehen und laufen erst gegen 1100 aus. Passt ganz gut mit dem Wetter jetzt! Anlieger südwärts und bei 4 bft einige Kreuzschläge in die Förde rein. Kleine Gewitterzellen ziehen an uns vorbei. Wir bekommen eigentlich nur eine graue Wolke mit Böen und Gischt ab, sind nun aber wesentlich selbstbewusster 💪. Das macht richtig Spaß! Auf Höhe der „Schwiegermutter“ (Holnis Nordspitze) dreht der Wind mächtig. Es klar auf, flaut ab und wir reiten mit Sonne im Gesicht bei Halb- bis Raumwind nach Flensburg rein. Björn sucht vergeblich mit dem Fernglas am Lee-Ufer nach weißen Segelzeichen. Zeigt sich dort irgendwo die Spitze einer Fock? Ja, vielleicht! 😃 Das ist dann aber Programm für morgen früh. Mit schwarzer Wolke im Nacken legen wir schnell an und gerade als die Baumpersenning übergestülpt ist, setzt ein dicker Abschlussschauer ein. Perfektes Timing! Ab unter Deck und gemütlich abwettern. Wir packen rasch zusammen und spazieren den Berg hoch in Björns Familiennest. Knusprige Pizza erwartet uns mit flummimäßig herumjodelndem Segelnachwuchs! 🥰Read more