Satelita
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  • Dzień 87

    No dar papaya

    12 maja, Kolumbia ⋅ ☁️ 25 °C

    Zurück in der Stadt des ewigen Frühlings. Hier ist es nie zu kalt, selten zu heiss und die Regenjacken sind auch immer mit dabei im Rucksack.

    Auch wenn wir Medellin sehr mögen, braucht es hier eine Extra-Portion Aufmerksamkeit auf den Strassen. Wie im letzten Medellin-Post beschrieben, hat die Metropole eine bemerkenswerte Transformation durchgemacht. Die Kriminalität und Gangs sind trotzdem nicht verschwunden. Und in einigen Comunas herrscht noch immer bittere Armut. Dementsprechend gross ist zum Beispiel die Anziehungskraft eines neuen iPhones. Dessen Wert übersteigt den monatlichen Mindestlohn (ca. 300 Fr.) um das Dreifache…

    Die wichtigste Regel: No dar papaya! Übersetzt: Gib keine Papayas. Das kolumbianische Sprichwort kommt daher, dass die Papaya eine geschätzte Frucht ist und man sie nicht einfach rumliegen lassen soll. Konkret: Zeig nicht, was du alles besitzt. Zieh keine Aufmerksamkeit auf dich. Gib den Kriminellen keine Gelegenheit. Don’t be an easy target.

    Mit dem Smartphone in der Hand durch die Strassen laufen? Papaya. Wertsachen in den offenen Hosentaschen tragen? Natürlich Papaya. Mit dem Laptop direkt an der Strasse in einem Café sitzen? Papaya. Durch menschleere Gegenden laufen oder nachts alleine herumstolpern? Grosse Papaya.

    Hier ist es leider so: Sollte dir etwas abhanden kommen, bist du schuld daran. Und nicht der Dieb. Weil du zum Beispiel zu leichtsinnig warst oder zu viel Papayas gezeigt hast… typisches Victim Blaming.

    Was wir in Medellin auch lernen mussten: Fahre abends mit dem Uber oder Taxi nach Hause. Das ist nicht dekadent, sondern absolut normal hier. Eine 10-Minuten-Fahrt kostet umgerechnet nur etwa 2 Franken.

    Und schlussendlich: Hör auf dein Bauchgefühl und frag die Einheimischen, wie sicher bestimmte Gegenden sind. Einige Viertel - wie zum Beispiel das Centro - sind bei Tageslicht (unter Berücksichtigung der Papaya-Regeln) sicher. Aber das ändert sich, sobald’s dunkel wird.

    Und so sind wir bisher gut gefahren, können die Stadt in vollen Zügen geniessen und sind noch nie in eine brenzlige Situation geraten - Holz ahlänge.
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