Mazaricos

Sam und ich sind heute die ersten von unserer Gruppe, die startklar sind, daher beginne ich den Tag mit ihm. Er ist gut drauf und setzt sogar noch einmal unser philosophisches Gespräch von gestern fort. Ich fühle mich etwas schlapp an diesem Morgen und brauche schon nach 3km die erste Pause. Sam, der sowieso immer und überall für eine Pause zu haben ist, freut sich.

Bei der zweiten Pause holen uns auch schon Sarah, Addie und Amy ein. Irgendwie sind wir mitten in einer Gruppe aus gefühlt 100 Pilgern gelandet und um uns zu erkennen zu geben, winken wir unseren Freunden, die den Weg hinaufkommen, auf eine ganz eigenartige Weise zu, bei der wir wild mit den Armen in der Luft herumfuchteln. Das hat sich in unserer Gruppe eingebürgert, seit dem Tag, an dem ich mit Sam Tapia de Casariego erst gegen 20 Uhr erreicht habe und unsere Freunde am Strand auf der anderen Seite der kleinen Bucht, die wir Richtung Campingplatz entlanggewandert sind, bemerkbar machen wollten. Da wir sie lange Zeit nicht bemerkt haben, wurde ihr Winken immer auffälliger und absurder, bis Till schließlich meinen Namen gebrüllt hat. Jetzt ist dieses Winken unser Gruppenerkennungszeichen.

Kurz darauf legen wir auch schon eine dritte Pause ein, bei der wir in der Bar Alto da Pena den ersten Kaffee des Tages bekommen. Später verzieht sich der galicische Morgennebel und es wird heiß und sonnig. Ich lege mit Addie, Amy und Sarah noch eine weitere Kaffeepause ein, bei der wir von Katzen überfallen werden, dann gehen wir bis zur Herberge in Lago mehr oder weniger durch.

Noch etwas hat sich seit kurzem in unserer Gruppe etabliert: wir haben eine bestimmte, sehr eigenartige Art zu klatschen und wenden das bei jeder Gelegenheit an. Die anderen Pilger in der Herberge Monte Aro müssen uns für sehr seltsam halten an diesem Abend, als wir regelmäßig in pinguinartigen Applaus ausbrechen. 🐧😂Read more