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- 1. dec. 2021 13.19
- 🌧 27 °C
- Højde: 12 m
- ThailandChangwat Surat ThaniBan Hin KongAo Wok Tum9°44’57” N 99°58’31” E
Fritz around the World - Papa`s view #2
1. december 2021, Thailand ⋅ 🌧 27 °C
Beauty Day - und es geht immer noch hübscher…..
Letzte Nacht fing der Regen an, schon der Weg zu dem kleinen Restaurant (lediglich 200 Meter von unserem Zuhause entfernt). Führte über kleine Seen und Sturzbäche, die einem den Sand aus den Latschen fegten. Ein Paradies für kleine Jungs, die gerne in Pfützen springen, nur schlecht, wenn Sie dabei nicht wie den ganzen Tag über in Badehose rumrennen und somit klatschnass beim Abendessen hocken. Aber der Regen wie die Temperaturen sind konstant warm, 27 Grad Celsius, und damit war der Leidensdruck auch nicht allzu hoch.
Doch wir waren noch nicht beim Wetter und schon langer nicht an unserer aktuellen Destination angekommen. Da mir aber nun das Wetter ein Schnippchen schlägt und mein Sportprogramm heute morgen wegen Überflutung des Gyms ausfiel, habe ich etwas Zeit mich mit unserer Reiseberichts-App FindPenguins auseinanderzusetzen, die bisherigen Berichte hochzuladen und als Bonus-Track gibt es nun noch Dr Dres Beauty Tipps.
Nachdem ich fast den ganzen November ausgehalten und meine Haar- wie Bartpracht zur Movember-Movement (Unterstützung der Prostatakrebsvorsorge) wild sprießen lies, kam mit der Ankunft in Thailand auch der Wunsch auf durch eine optische Veränderung ein Zeichen für den Anbruch neuer Zeiten zu setzen. Am Sonntag also auf zum Besuch beim lokalen Stylisten. Kleines Lädchen, Fensterfront zu einer kleinen Gasse mit Westler-Bars und Massageläden, maximale Breite drei Meter. Man soll ja niemals einen Friseur nach seiner eigenen Frisur beurteilen, schließlich schneidet er sich in den wenigsten Fällen selbst die Haare. Aber zumindest war er entsprechend dem Hipster-Barber-Klischee ordnungsgemäß tätowiert (nein, kein Bart, zumindest nichts, was die Bezeichnung verdient hätte) und sein kleines Lädchen wirkte einladend genug um es zu riskieren. Andererseits, was kann jemand, dessen Haarpflege im letzten Jahr mehr oder minder darin bestand alle drei Monate mal den Rasierer anzuwerfen und in Heckenscherenmanier alles runterzusäbeln, wo überhaupt noch was wächst. Kaputtmachen konnte er also in der Tat nicht viel. Und bei 10 Euro Mindestlohn für einmal kahlrasieren und Schnitt in den Bart bringen, war der darüberhinaus gehende finanzielle Schaden von Beginn an limitiert. Dennoch hat der Gentleman von heute Ansprüche. Und soviel sei verraten, sie wurden nicht enttäuscht. Immerhin wurde im Nachgang von meinem Vater gewürdigt, dass ich einen neuen Haarschnitt hätte und mein Fitnesstrainer meinte ich ginge als deutlich jünger durch (die gebuchten Privatstunden hatten sicherlich keinen Einfluss). Sei`s drum und zurück zum Anfang: Euer Berichterstatter zieht sich also die Schuhe aus, wie es sich eigentlich für jeden Laden ausser Supermarkt gehört, und betritt eine bunte Welt in der ihm erstmal Thai-Pop entgegenschlägt. Zu meiner Enttäuschung wurde ich nicht in den stylischer, chromglänzenden und lederbezogenen Barberstuhl sondern auf den danebenstehenden regulären (niedrigeren) Friseurstuhl verwiesen. Da es kein mir erkennbares VIP-Sonderprogramm gab mit welchem ich mir das Sitzrecht auf dem Rolls Royce der Visagistengilde hätte erkaufen können, muss es an meiner Konstitution als Sitzriese gelegen haben, dass der gute Mann mich dort platzierte. Ansonsten waren aber alle Formalitäten schnell geklärt und ich gab mich bereitwillig unters Messer. Doch zuvor wurde erstmal die Musik an den Kunden angepasst. Augenscheinlich stufte man mich als Russen ein, der Wechsel von Thai-Pop auf Russen-Disko war jedenfalls nahtlos. Im Verlauf mutierte die Playlisten allerdings eher in Richtung Country-Fahrstuhl-Musik mit Klassikern, die mein Barbier fröhlich mitsang während mir zunächst mal mit einem groben Rasierer das Deckhaar abgenommen wurde. Das hätte ich so auch gekonnt, schoss es mir noch durch den Kopf. Doch das war nur der Anfang. Wobei die Prozedur schon mindestens 15 Minuten dauerte und jedes einzelne Häärchen in Kopfmitte nahezu buddhistisch angepriesen wurde ehe es seiner Wurzel entrissen wurde und den Gang allen Irdischen ging. Ok, Kopf fertig, jetzt aber ordentlich rasieren dachte ich wiederum. Dann ging es aber am Kopf weiter. Statt diesen grob mit Rasierschaum einzuschwurbeln und loszulegen, wurden mir erstmal zwei Taschentücher auf der Schulter fixiert. Danach nahm Maestro, denn allein dieser Titel schien mir inzwischen angemessen, ein kleines Pinselchen zur Hand mit welchem er immer mal wieder in einen Tiegel tupfte um dann einzelne Partien meines Schädels einzupinseln. Diese Stellen wurden dann mit Wasser nachbereitete, allerdings ohne dass sich erkennbar Schaum bildete, und erst dann wurde gesäbelt. Der minimale Schaum, der der eher Haarstoppelschwarz war, wurde sodann elegant auf meinen Schulterepochetten abgestreift. So ging dies weitere 20 Minuten lang und wurde an Stellen vollzogen, wo ich schon seit meinen Endzwanzigern eigentlich keinen Wachstum mehr feststellen konnte (außenwändig zumindest). Ehe es dann endlich an den Bart, mein eigentliches Sorgenkind, ging, noch kurz die Frage, ob ich auch die Augenbrauen rasiert bekommen wolle. Kurzer Blick in den Spiegel, ob mein Gegenüber nicht vielleicht doch Ähnlichkeiten mit Robert De Niro als Taxidriver hatte, und ein beherztes Yes, please (wachsen Augenbrauen in zwei Monaten nach???). Auch dies wurde professionell ausgeführt… Dann also der Bart. Hier allerdings, und eine bisschen Enttäuschung beziehungsweise Realitätsprüfung soll schon durchklingen, war die Rasur durch das Fehlen der Einseifprozedur unspektakulär. Wobei das Ergebnis schon in Ordnung war. Und dafür dass mein Bartwuchs per se eher dünn ist konnte der Figaro ja nun auch nichts. Doch dann kam der große Moment, mir wurde der Umhang abgenommen und ich wurde gebeten meinen schon deutlich unbeschwerteren Körper in Richtung Barberstuhl zu bewegen. Huch, was sollte nun kommen, gab es ein kulturelles Missverständis bei der Bestellung „take it all off“ und wollte ich mich in aller Öffentlichkeit einer Ganzkörperrasur unterziehen (drei Meter Glasfront können manchmal unendlich erscheinen). Nun, Fehlalarm, jetzt begann der angenehme Teil, Politur! Und dies im wahrsten Sinne, denn durch die mehrfache und mit feinster Klinge ausgeführte Rasur war mein Kopf glatt wie ein Babypopo, was im Nachgang auch Fritz gefiel, der abends nicht von meinem Schädel ablassen wollte und immer wieder darüberstreichelte….). Zwei verschiedene Cremes und Öle später wurde auch noch der Bart versorgt und zum krönenden Abschluss gab es eine viel zu kurze Kopf- und Schultermassage.
Selbst wenn die gefühlte Veränderung nicht do gewaltig war, verließ ich beschwingt und entspannt grinsend den Salon, nahm mir vor nicht wieder Monate zu warten, ehe ich mir das nochmal gönne und stieg auf meinen Roller. Und wunderweiss hatte der Kerl so gut gearbeitet, dass noch nicht mal der Helm meine neue Frisur ruinieren konnte …;-).
PS.: Ivy meinte übrigens, dass wir uns von den 350 Baht drei Bier hätten kaufen können…..Frauen!Læs mere