Satellite
Show on map
  • Day 39

    Catlins - die Küstenstrasse im Süden

    February 18 in New Zealand ⋅ ☀️ 16 °C

    Wir starteten unsere Weiterreise morgens um 08.00 Uhr. Das heutige Ziel war Invercargill (wie dieser Ort genau ausgesprochen wird, wissen wir bis heute nicht😅) im Süden der Südinsel. Kurz nach der Losfahrt, fuhren wir an der neuseeländischen Provence vorbei. Hier reihten sich ein paar wenige Lavendelfelder hintereinander. Die Blühzeit war hier aber leider schon vorbei. Um die violette Pracht anschauen zu können, müsste man wohl im November hier sein. Aber Lavendel ist Lavendel - der parfümierte Duft stieg uns trotzdem in die Nase. Herrlich! Ich liebe Lavendel!

    Weiter ging die Fahrt Richtung Clyde. Auf dem Weg dahin passierten wir ein paar interessante Orte. Da wäre zum Beispiel der Ort Cromwell. Cromwell war im 19 Jh. besonders bekannt wegen dem Goldrausch. Hier fand man einige Schätze. Eine Eisenbahnlinie verband Dunedin (Hauptstadt Distirkt Otago) mit Cromwell und war ein wichtiger wirtschaftlicher Drehpunkt. Mit dem Baubeginn des Clyde-Staudamms 1977 musste die Eisenbahnverbindung zwischen Clyde und Cromwell eingestellt und Teile der Stadt in höhere Bereiche umgesiedelt werden. So wurden Teile der historischen Stadt unter Wasser gesetzt und die Stadt durch erheblichen Neuzubau modernisiert.

    Der Staudamm ist ein gutes Stichwort - dahin fahren wir gleich. Auf dem Weg dahin halteten wir bei einer riesigen Falken-Skulptur an. Die Skulptur ist 5.5 Meter hoch, aus recycletem Stahl und zeigt den Nationalfalken von Neuseeland, den Kārearea.

    Beim Staudamm angekommen schauten wir auf ein riesiges Basin runter. Der Damm wurde 1979-1992 zur Stromerzeugung erbaut und misst eine Höhe von 105 Meter und die Mauer ist 490 Meter lang.

    Unsere Fahrt verlief dem SH 8 weiter. In einem kleinen Café unterwegs machten wir kurz einen Frühstückshalt, wo Remo sich ein Kaffee und einen Pie gönnte, mir reichte ein Cappuccino. Die weitere Strecke verlief grösstenteils durch unberührte Landschaften. Uns wurde eine unglaubliche Weite, viele Hügel, Flüsse und kleine Seen geboten. Die Anblicke sind malerisch und einzigartig. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. Es war eine Fahrt zum Geniessen. Nach weiteren 2h im Van erreichten wir die nächste Attraktion auf unserem Weg, der Mount-Stuart-Tunnel. Der auch als Glenore-Tunnel bekannte Mount-Stuart-Tunnel diente als Zugang für die Tokomairiro-Lawrence-Eisenbahn.
    Er wurde zwischen 1875 und 1876 gebaut und hat eine Länge von 442 Metern. Wir parkten am nördlichen Ende des Tunnels und gingen die kurze Strecke zum Tunneleingang. Der Eingang ist über einen relativ einfachen Weg erreichbar, der durch einheimischen Busch führte. Eine kühle Brise bliess uns entgegen, der Tunnell war stockdunkel. Nur das andere Ende des Tunnels leuchtete in die Dunkelheit. Wir spazierten einmal quer durch, ohne Stirnlampe wäre es doch etwas sehr dunkel gewesen. Wir löschten immer mal wieder das Licht der Stirnlampe und schauten um uns, in der Hoffnung Glühwürmchen zu sehen. Hier gab es aber leider keine. Am anderen Ende machten wir wieder kehrt und gingen den selben Weg zurück durch die kühle historische Höhle.

    Inzwischen plagte uns der Hunger etwas. Kurz nach Milton bogen wir rechts auf den SH 1 ab und fuhren nach Balclutha. In einem einheimischen Supermarkt deckten wir uns mit Essen und Getränke ein und suchten ein Stück weiter einen ruhigen Ort zum Essen. Hier verliessen wir den Highway 1 auch schon wieder und fuhren in den Süden, der Caitlins entlang zum Caitlins Lake. Ein kleiner Picknickplatz am See lud zum Verweilen ein. Hier assen wie unser Mittagessen und markierten uns die weiteren Stopps an den Caitlins. Der 100 Kilometer lange Küstenstreifen verläuft an der Grenze zwischen den Regionen Otago und Southland und beherbergt üppigen Regenwald, goldene Strände und einene vielfältige Tierwelt.
    An der Küste, die vom Wald bis zum Meer reicht, finden sich epische Klippen und berühmte Meereshöhlen. Wie zum Beispiel der Florence Hill. Auf diesem Hügel hat man eine grandiose Sicht auf die Tautuku Bay, einen perfekt geformten Strand mit Quartz-Sand von uraltem Gestein.

    Nach wenigen Autominuten erreichten wir den zweiten Stop, die Curio Bay. Neben einem wunderschönen Sandstrand, den seltenen Gelbaugenpinguinen (Hoiho) und einer ansässigen Gruppe von Hector-Delfinen (Upokohue) ist das Gebiet vor allem für seinen Wald berühmt - eine Welterbestätte mit einem 170 Millionen Jahre alten versteinerten Wald. Diese Landschaft erstreckt sich 20km bis zum Slope Point - dem südlichsten Zipfel des Festlandes der Südinsel Neuseelands. Wir spazierten den ‘Penguine Walk’ entlang an den Aussichtspunkt an der historischen Küste. Pinguine haben wir zwar keine gesehen, aber eine unglaubliche Landschaft. Heute hatten wir weniger Glück mit der Tierwelt Neuseelands. Im örtlichen Visitorcenter legten wir noch kurz einen WC-Halt ein und fuhren zum letzten Stop.

    Der Slope Point ist der südlichste Pubkt des Neuseelǎndischen Festlandes. Zu diesem Punkt führt keine Strasse, sondern nur ein 20 Minütigen Fussmarsch. Dass Land um den Slope Point begrenzt sich mit grossen Rasenflächen und wird für die Schafzucht genutzt. Es gibt keine Häuser in der Nähe. Klippen fallen zum Meer hinab. Ein kleiner Wegweiser zeigt die Entfernung zum Äquator und zum Südpol an, und ein kleiner solarbetriebener Leuchtturm steht auf dem Ackerland. Schon erstaunlich, so nahe am Südpol sind wie noch nie gestanden. Das Wetter wurde immer schlechter, der Wind wurde stärker. Der Ort war fast unheimlich. Mit einem kleinen Umweg marschierten wir zurück zum Auto und fuhren nach Invercagill. Der Wind machte die Fahrt nach einem langen Tag noch mühsamer. Mit verlangsamter Geschwindikeit fuhren wir in die Stadt hinein. Einen kurzen Stop legten wir beim Supermarkt ein, um unser Abendessen zu kaufen. Wir haben des öfteren gesehen, dass es diverse Menüs in einem Papiersack zu kaufen gibt. Im Sack sind alle Zutaten für das Menü, welches mit Bild und Rezept am Sack angeheftet ist, drin. Was noch zusätzlich gebraucht wird, steht ebenfalls drauf. Wir wollten dies ausprobieren und kauften uns ein Nudel-Rindfleisch Teryaki Gericht. Auf dem Camping bereitete ich nach einer Dusche das Abendessen vor, während Remo unseren Van etwas aufräumte und den Abwasch vom Mittagessen machte. Wir blickten kurz auf die Wettervorhersage und sahen, das der morgige Tag viel Regen bringt. Unser Programm wird daher eher indoor statt finden. Wir haben auch etwas ziemlich cooles entdeckt in Invercargill. Wir wollen uns dies morgen unbedingt genauer anschauen gehen. Mit stürmischen Winden und peitschenden Regen liess es sich doch relativ einfach und kuschelig einschlafen.
    Read more