Alpendurchquerung Wien Nizza

mai – september 2023
  • Ulli Brennenstuhl
Inspiriert von dem Buch 2000 km Freiheit will ich zu Fuß über den Alpenbogen in ca. 3,5 Monaten von Wien nach Nizza wandern Les mer
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  • Etappe 36: Teufelsscharte und mehr

    25. juni 2023, Italia ⋅ ☀️ 19 °C

    Ich habe letzte Nacht trotz laut schnarchendem Lagernachbar einigermaßen gut schlafen können. Die Samstage sind natürlich recht voll, dafür hab ich heute wieder ein Lager für mich alleine.

    Der Weg ging dann da weiter wo er gestern aufgehört hat, der Bonacossasteig war noch nicht zu Ende. Gleich kurz nach dem Rifugio ging es dann steil die Forcella del Diavolo (Forcella = Scharte) hoch. Hier lag im obersten Teil noch etwas Schnee und die Mischung aus Steilheit, Schotter und Schnee war unangenehm. Zum Glück nur ein kurzes Stück.
    Auf der anderen Seite ging es dann gleich wieder Steil nach unten und es kamen wieder ein paar Stahlseile und Leitern. Technisch nicht schwierig, ich weiß dass ich das kann aber psychisch muss ich mich da schon auch immer etwas zusammenreißen.

    1. Scharte geschafft, aber danach kam gleich die Forcella du Misurina. Auch hier wieder ein paar Stellen, die mit Seil gesichert sind, aber einfacher. Es ist immer wieder faszinierend, dass man von weitem denkt „Wo soll es denn da hoch gehen“ und dann ist es meist nicht so wild und wenn man dann zurück schaut denkt man sich „Wo bin ich da eigentlich runter gekommen.

    Von oben konnte man dann schön sehen, dass auf der Straße zum Rifugio Auronzo schon Stau war. Später haben mir Leute erzählt, dass die Straße gesperrt wurde. Großer Run auf die Drei Zinnen.

    Der folgende Abstieg zum Misurinasee war unspektakulär und da es gestern nur einen Waschraum gab hab ich den See um Baden und Abkühlen genutzt.
    Da es gestern auf der Hütte zwar gutes Essen gab, ich aber nach dem Essen noch Hunger hatte, hab ich die Gelegenheit genutzt um 11 eine kleine Pause in der Malga Misurina zu machen. Ich war leider zu früh für die hausgemachten Gnocci, aber der Brotzeitteller mit verschiedenem Speck und Käse war auch sehr lecker.

    Da ich immer noch früh dran war bin ich dann noch in Richtung Monte Popena aufgestiegen. Landschaftlich sehr schön und im Vergleich zu Misurina kaum etwas los. Ich hab mich mal kurz verstiegen und dabei dann meine Entscheidung für den zusätzlichen Weg etwas bereut. Nach 10 Minuten war ich aber richtig und der Ärger auch schon wieder vergessen.

    Der Abstieg ging dann über die Forcella so Popena und über einfache Wege zum Passo Tre Croci. Hier war dann auch wieder deutlich mehr los.

    Von dort hatte ich noch eine gute Stunde zum Rifugio Son Forca. Da hier mal wieder ein Skigebiet ist und die Sonne erbarmungslos runter gebracht hat, war der Weg nicht so toll, dafür hat man oben wieder eine gute Aussicht
    War dann doch länger als gedacht, jetzt ist erst mal entspannen angesagt
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  • Etappe 37: Direttissima

    26. juni 2023, Italia ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Abend im Rifugio Son Forca war entspannt, das Essen lecker und ich hab es tatsächlich wieder bis zum Sonnenuntergang ausgehalten.
    Der war wieder schön aber nicht so wie am Abend davor - man wird mit der Zeit wählerisch 🤣

    Heute dachte ich es wird großteils etwas fader und wesentlich wärmer als die letzten Tage, weil ich ins Tal und wieder hoch musste. Ich hatte mir aber extra eine Route gesucht, die ab Cortina d‘Ampezzo vorbei führt. Ich brauch gerade nichts und auf Stadt hatte ich keine Lust.

    Es ging recht bald durch wunderschönen Wald in dem es angenehm kühl war und es ging auch ein angenehmer Wind.
    Der Wald war mal wieder voller Blumen, der Weg war mit Knabenkraut und Teufelskrallen gesäumt.
    Am tiefsten Punkt kam ich am Torrente Boite vorbei, der ein schönes milchiges Blaubwie Gletschereis(-Bonbons) hatte. Wunderschön.

    Dann ging es aber los mit dem Aufstieg. Anfangs noch schön durch den Wald, aber bald war ich im Skigebiet. Hier hatte man genialerweise einige Wanderwege für Downhillmountainbiker gesperrt.
    Ich konnte das zwar recht einfach umgehen, aber der Weg führte dann einfach direkt die Skipiste nach oben und das war gut steil.

    Im Rifugio Duca d‘Aosta hab ich dann eine kurze Pause eingelegt, viel mehr als ein Schinken-Käse-Sandwich war leider nicht drin.

    Beim weiteren Weg musste ich mich entscheiden. Entweder einen kurzen, leichten Klettersteig oder nochmal 200 Höhenmeter runter und wieder rauf. Natürlich hatte ich davor recherchiert, dass der gut machbar sein sollte und auch wegen der verschiedenen Gesteinsfarben sehr schön sein sollte.
    Ein kurzer Blick und er war zum Glück wirklich gut machbar, ich war nämlich schon etwas KO.
    Dann ging es aber nochmal eine Stunde im Schotter und praller Sonne zum Rifugio Giussani nach oben.
    Aber es hat sich gelohnt, wunderschön hier oben.
    Ich hatte mich schon gewundert, wieso im Skigebiet eine große Eichhörnchenfigur stand und hier oben nochmal kleine auf den Tischen. Stellt sich heraus, dass das Eichhörnchen das Tier / Symbol von Cortina d‘Ampezzo ist.
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  • Etappe 38: Ausblick ohne Ende

    27. juni 2023, Italia ⋅ ☁️ 12 °C

    Das Rifugio Giussani war wieder grandios. Für mich gibt es hier die ungeschriebene Regel, dass eine Hütte umso besser ist, je höher sie liegt und je schwieriger sie zu erreichen ist. Wunderbares Essen und dazu leckeren Rotwein. Ein halber Liter war nach der Tour aber dann doch etwas viel - einem Schotten den ich kennen gelernt habe ging es genau so. Lecker war er trotzdem.

    Vor der heutigen Etappe hatte ich wieder etwas Respekt. Mein Tourenplaner hat über 10 Stunden ausgespuckt, allerdings kam mir das schon etwas komisch vor, weil ich ähnliche Distanzen und Höhenmeter schon gelaufen war und nicht so lange gebraucht habe.
    Na gut, lieber mal früh los. Es gab leider „erst“ um 7 Frühstück, nett fragen hat auch nichts geholfen. Also schon vor dem Frühstück alles hergerichtet und dann bin ich auch um 7:20 gestartet.
    Heute war es etwas bewölkt, daher war es in der früh auf 2500m noch recht frisch. Ich musste erst mal 300 Höhenmeter nach unten, Praktischerweise war das viel loser Schotter den man wunderbar schnell runterlaufen kann - nach 15 Minuten war mir dann schon wieder so warm, dass die Jacke runter musste.
    Hier hab ich dann erst mal ein paar Gämsen beim Frühstück gestört, aber sie waren wohl Wanderer gewöhnt, weit sind sie nicht weg gelaufen.
    Der Tofana du Rozes neben der Hütte sah schon die ganze Zeit sehr imposant aus. Leider ging sich eine Besteigung nicht aus, aber ich bin erst mal unten an den riesigen Wänden entlang gelaufen bis zur Forcella Bois und anschließend zur Forcella Travenanzes.
    Nun ging es wieder ein gutes Stück nach unten bis zum Falzaregopass. Von hier konnte man in der Ferne schon die Marmolada mit dem zugehörigen Gletscher sehen.
    Es ging dann erst mal relativ nah an einer Straße weiter zum Valparolapass. Hier hatte man dann einen super Blick auf das Fanes Sennes Gebiet mit dem Piz Lavarella.
    Bis hier war ich fast ausschließlich in sehr steinigem Gebiet, aber der nachfolgende Teil ging in einem angenehmen auf und ab durch Wald und viele Wiesen und auch hier zeigten sich wieder Blumen in allen erdenklichen Farben. Ich bin ja doch viel in den Bergen unterwegs aber so schön habe ich das auch noch nie gesehen.
    Man hatte jetzt wirklich in alle Richtungen einen grandiosen Blick, wenn auch ein paar Wolken da waren: Fanes / Sennes im Norden, der Sella Stock (Sellaronda …) im Westen und gleich daneben die Marmolada. Unglaublich schöne Ecke.

    Ich näherte mich langsam Corvara und es wurden wieder mehr Lifte und Touristen. Leider wurde der Gasthof am Pralongia gerade umgebaut, also nichts mit dem Mittagessen auf das ich spekuliert hatte.

    Etwas tiefer hatte aber die Ütia Punta Trieste geöffnet. Ich lag recht gut in der Zeit und hatte einen riesigen Hunger. Nach dem Teller Spaghetti musste auch noch ein Eis sein 😂
    Wer sich jetzt wundert was Ütia heißt, das steht einfach nur für Hütte / Rifugio, aber ich befinde mich mittlerweile im Gebiet wo auch noch ladinisch gesprochen wird. Das ist eine spezielle Region in den Dolomiten / Südtirol, am besten mal googeln. Es gibt auch eine recht bekannte Band - Ganes - die auf ladinisch singt, einfach mal reinhören.

    Von der Ütia ging es noch 30 Minuten ins Tal und dann hatte ich noch 850 Höhenmeter Aufstieg zur Franz Kostner Hütte vor mir. Es ging relativ gut dahin, aber es war mal wieder hauptsächlich Skigebiet. Heute zum Glück nicht so steil, aber etwas gemein ist es schon wenn man ständig unter dem fahrenden Lift läuft. Bis jetzt habe ich aber noch den „By Fair Means“ Gedanken, dass ich die Strecke wirklich komplett ohne motorisierte Hilfsmittel zurücklegen will. Bis jetzt hat es geklappt.

    Ich war dann nach knapp 9 Stunden - sogar inklusive der Pause - am Ziel und froh, dass es wieder so gut gelaufen ist.

    Ich bin schon gespannt auf morgen… wenn das Wetter mit macht werde ich über den Piz Boe laufen 😃
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  • Etappe 39: In den Wolken

    28. juni 2023, Italia ⋅ ☁️ 13 °C

    Gestern hab ich auf der Franz Kostner Hütte übernachtet und die hat mir recht gut gefallen. Sehr freundliches und harmonisches Hüttenteam, ein Glas Wein als Apero und dann ladinisches Essen.

    Der Dolomiten Höhenweg Nr. 9 an dem ich mich im Moment orientiere sollte auf der heutigen Etappe bis auf über 3000m gehen.

    Da der Weg ohnehin knapp am 3152m hohen Piz Boe vorbei geht hatte ich den Gipfel schon als Option ins Auge gefasst. Auf der Hütte hatte ich dann noch ein nettes Paar aus Frankfurt kennengelernt, die genau aus der anderen Richtung kamen und den Weg über den Gipfel schon gegangen waren.

    Schnell war klar, dass der Weg für mich gut machbar sein sollte und auch, dass der andere Weg, der nicht über den Gipfel geht sogar wegen mehr Schnee die schlechtere Alternative gewesen wäre.

    Ich bin also im kurz vor 8 los und das Wetter war zwar nicht überragend, aber immerhin war weder Regen noch Gewitter angesagt und am Vormittag sollte es noch besser sein.

    Es ging nach der Hütte flott nach oben und auch etwas mit Seilen versichert, aber das bin ich ja mittlerweile schon gewohnt. Der Weg war vom Anspruch der genau so, dass ich gefordert war, aber nicht überfordert bot auch wieder grandiose Aussichten - leider nur bis kurz vor dem Gipfel.
    Als ich oben war kamen die Wolken weiter nach unten und man hatte kaum Sicht. Ich hab noch überlegt ob ich etwas warte. Aber es ging schon eine Weile ein unangenehmer Wind und es war recht frisch - auch wenn ich noch in der kurzen Hose unterwegs war.

    Also bin ich dann ohne Ausblick den Abstieg angegangen. Recht schnell und ohne Schwierigkeiten war ich am Rifugio Boe und von dort ging dann ein einfacher Weg in Richtung Sella Joch. Landschaftlich schön und auch wieder mit mehr Sicht. Der Gipfel war immer noch in dem Wolken, die Entscheidung nicht zu warten war also richtig.
    Nach einer ganzen Weile Abstieg kam dann der unangenehme Teil: 1,5km auf der Straße zum Sella Joch. Irgendwie gibt es hier keinen separaten Wanderweg bzw. er ist auf den Karten auf der Straße eingezeichnet.
    Die Straße ist natürlich auch bei Radlern, Motorradfahrern und Autofahrern beliebt und dementsprechend viel ist hier los.
    Hilft ja nix, also möglichst schnell hinter sich bringen.
    Am Sella Joch angekommen war natürlich auch viel los, aber wenigstens konnte ich dann wieder auf einen Wanderweg. Ich war dann doch etwas erschöpft und hab auf einer der Hütten eine Mittagspause eingelegt: Spinatspätzle mit Tomate, Mozzarella und Pinienkernen sind eine sehr gute Kombination.
    Nach der Pause ging es nochmal 1,5 Stunden auf einem einfachen Weg zur Plattkofelhütte. Die Strecke scheint sehr beliebt zu sein, es waren sehr viele Leute unterwegs, aber es ist halt auch eine schöne Ecke.

    Auf der Hütte hab ich es dann ganz gemütlich angehen lassen, irgendwie hat mich der Tag ziemlich geschafft. Vielleicht ist es aber auch die Summe der letzten Tage 😂
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  • Etappe 40: Rosengarten und Schlern

    29. juni 2023, Italia ⋅ ⛅ 20 °C

    Gestern auf der Plattkofelhütte war schon einiges los. Ich war in Lager Nr. 27, Hütte ist schon der falsch Begriff.
    Aber das Essen war gut, nur ich war etwas platt und daher bin ich früh schlafen gegangen und war dann heute morgen auch wieder fit.

    In der früh war es leider wieder relativ frisch und den ganzen Tag ging auch wieder ein kühler Wind. Es war aber besser als gestern, ich war auch nicht mehr so weit oben.

    Die Etappe führte mit heute durch die Gebiete Rosengarten und Schlern und was soll ich sagen, es war schon wieder sehr schön.
    Es ging den ganzen Vormittag gemütlich dahin und gehen Mittag war ich schon am Schlernhaus. Da ich einige Müsliriegel schon sehr lange durch die Gegend trage bin ich dann mal nicht eingekehrt und hab einfach ein Stück weiter etwas Pause in der Wiese gemacht.

    Ich hab dann spontan meine Etappe noch etwas umgeplant und bin noch über die Hammerwand gelaufen. Der Weg hat etwas spannender aber auch angenehmer auf der Karte ausgesehen hat und von der Hammerwand sollte man einen guten Blick auf Bozen und das Etschtal haben.

    Es ging dann auf schmalen Pfaden und auch wieder etwas mit Seilen versichert nach oben. Schlimm war es nicht, ich hab auch andere Wanderer mit Kind in der Kraxe getroffen.

    Vom Gipfel war es noch eine gute Stunde Abstieg zum Schutzhaus Tschafon wo ich jetzt mit super Blick etwas im Liegestuhl ausruhe 😎
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  • Etappe 41: Runter nach Bozen

    30. juni 2023, Italia ⋅ 🌧 25 °C

    Wahnsinn… 44 Tage, 41 Etappen, 897 Kilometer und 50800 Höhenmeter (Aufstieg) später sitze ich jetzt hier in Bozen am Piazza Walther und genieße einen Aperol Spritz.
    Die Zeit verging dann doch unglaublich schnell und ich fühle mir immer noch pudelwohl. Na gut die Füße meckern etwas aber bald steht wieder ein Pausentag an.
    Mittlerweile sollte ich bei knapp 45% der Gesamttour sein, aber so genau habe ich das nicht geplant

    Heute war ziemlich viel Abstieg angesagt und das Gelände wurde wieder grüner und sanfter. Der Weg war auch ok und recht einsam. Vermutlich fahren alle mit dem Auto/Bus/Lift gleich weiter nach oben.

    Die Ausblicke waren natürlich nicht mehr so spektakulär, aber mir sind doch wieder viele Kleinigkeiten untergekommen, es waren viele Schmetterlinge unterwegs.

    Die letzten 3 Kilometer nach Bozen ging e dann auf dem geteerten Radweg an der Eisack entlang, ganz ok aber ich war froh als ich am Ziel war.

    Nach eine Dusche noch eine schnelle Shoppingtour: Nüsse, Müsliriegel, Sonnenspray, Karten und eine neue kurze Hose für abends - die alte rutschte mittlerweile zu viel 😂
    Noch kurz zur Post und die nicht mehr benötigten Karte zu meinen Eltern losgeschickt und jetzt etwas entspannen und auf meinen Mitwanderer für die nächsten 2 Woche warten. Nico kommt aber erst gegen 20 Uhr mit dem Zug aus München.
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  • Etappe 42: Up hill

    1. juli 2023, Italia ⋅ ☁️ 19 °C

    Der Zug von Nico hatte gestern noch etwas Verspätung, aber zum Glück nicht so lang und er war gegen 20 Uhr da.
    Für mich fast schon ungewohnt so spät zu essen, auf den Hütten gibt es meist schon um 18 / 18:30 Abendessen 😂

    Wir haben dann eine nette kleine Pizzeria gefunden und sind dann trotz Regen draußen überdacht gesessen - war eine herliche Stimmung im Stadtzentrum von Bozen. Im Anschluss sind wir auch noch zum Batzenbräu, einer Bozener Brauerei, weitergezogen und haben die Bierauswahl genossen.

    Heute morgen sind wir dann etwas später gestartet, da die Etappe auch nicht ganz so lange war.
    Unsere Weg führte uns nach Norden aus Bozen heraus in Richtung Jenesien und relativ bald ging es mal wieder steil auf einer Straße nach oben. 35% Steigung waren dann doch nicht ohne und es war heute am Vormittag recht schwül.
    Auf dem Weg war öfter ein Logo mit dem Text „Up hill“ zu sehen. Eine kurze Recherche ergab, dass das ein Berglauf war, der vor kurzem statt gefunden hatte.
    4 km, 785 hm und der Sieger hat dafür 28 Minuten und 25 Sekunden gebraucht - wir waren dann doch etwas gemächlicher unterwegs 😜

    Es ging durch Weinberge und etwas später durch Wälder, teilweise wieder sehr verwunschen, weil die Wolken heute so tief waren, dass sie bis in die Wälder hingen.
    Gegen Mittag wurde das Wetter aber besser, man hatte mehr Sicht und auch der Weg war mittlerweile ein angenehmes auf und ab über eine Hochebene mit schönen Wiesen und Lärchenwäldern.

    An einem schönen Gasthof war dann Pause angesagt, Nico hat sich deine typische Südtiroler Marende gegönnt und bei mir gab es einen Affogato und dazu Marilenknödel, die in Zimt gewälzt waren - sehr, sehr lecker.

    Nach der Pause hatten wir noch knapp 1,5 Stunden einfach weg vor uns, der auch rasch verging und jetzt sind wir hier im Gasthof Waldbichl, in der Nähe von Vöran angekommen.

    Morgen geht es dann weiter nach Meran. Das ist nur ein relativ kurzer Weg, aber da ich etwas Pause vertragen kann, werden wir einen Stop im Hotel Therme Meran einlegen und etwas relaxen.
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  • Etappe 43: Gliking

    2. juli 2023, Italia ⋅ ⛅ 22 °C

    Gleich nach dem Glamping (Glamorous Camping) kommt das Gliking (Glamorous Hiking).

    Mein Weg durch die Dolomiten war wunderbar und ich bin auch sehr schnell voran gekommen, aber meine Füße 🦶 haben dann doch gesagt, dass mal wieder ein Pausentag angebracht wäre.

    Da ich ja nun auch gut bei der Hälfte der Strecke bin, war es höchste Zeit sich mal etwas zu gönnen.
    Daher ging es heute „nur“ 17km weiter nach Meran und auch bewusst als halber Wandertag geplant, um sich dann hier eine Nacht in das Hotel Therme Meran einzuquartieren.

    Ich war hier schon einmal und das Hotel ist eine wunderbare Kombination aus Wellness, gutem Essen und entspannter Atmosphäre. Zur Feier des Tages habe ich mir auch noch eine Massage gegönnt und das hat mal wirklich gut getan.

    Es war trotzdem eine etwas skurrile Szene als wir hier verschwitzt in unserer Wandermontur eingecheckt haben.

    Morgen gibt es dann nochmal einen halben Wandertag, bevor es dann wieder etwas höher hinaus geht.
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  • Während ich die 3er Gang fotografierte...... wurde ich heimtückisch von hinten angeknabbertUnerwartete, sehr willkommene und erfrischende Pausenstation

    Etappe 44: Auf in die Texelgruppe

    3. juli 2023, Italia ⋅ 🌩️ 26 °C

    Heute war ja der Tag auch noch als halber Pausentag gedacht und so ging es vor dem Frühstück erst mal an den Pool auf dem Dach vom Hotel und nach einem ausgiebigen Frühstück nochmal dorthin, da wir erst um 11 auschecken mussten.

    Im Anschluss sind wir noch etwas in der Lobby gesessen und haben die Etappen weiter geplant und Unterkünfte reserviert. Bis zum Samstag sind wir jetzt erst mal untergebracht, dann ist leider die Hütte die wir im Blick hatten schön ausgebucht. Aber wir haben Alternativen und der Hüttenwirt meine wir sollen gegen Mitte der Woche nochmals anrufen, oft sagen Leute noch ab.

    Gegen Mittag sind wir dann gestartet und nach ganzen 500 Metern erst mal an einer Eisdiele hängen geblieben😂
    Der weitere Weg führte uns aus Meran unterhalb des Dorf Tirol entlang und war anfangs noch gemütlich aber bald ging es in der prallen Sonne durch Weinberge und Apfelplantagen.
    Da wir ja nicht mehr so hoch waren war das doch ziemlich anstrengend und zum Glück waren wir bald im Wald - der Schatten war ein Segen.

    Auch wenn es nur einhaltet Tag war, die 1000 Höhenmeter hat man dann doch gemerkt. Ein Tag Pause und schon ist man nichts mehr gewohnt 😉

    Gegen 16 Uhr kamen wir dann am Oberhochmuthof an und da der Himmel schon bedrohlich dunkler wurde war das mal wieder ein guter Zeitpunkt. Das große Gewitter blieb dann aber aus, es kam nur etwas Regen.

    Jetzt wird noch etwas der Ausblick genossen und ein entspannter Nachmittag gemacht - morgen steht wieder eine lange Etappe an
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  • Etappe 45: Über( )Mut

    4. juli 2023, Italia ⋅ ☁️ 10 °C

    Was für ein Tag, heute war wettertechnisch wirklich alles dabei. Aber vor vorne:

    In der Früh ging es von der Unterkunft erst unschwierig, aber stetig nach oben über den Mutkopf zur Mutspitze. Hier war ich vor 2 Jahren schon mal, heute war es aber anders, da die Wolken mit uns aufgestiegen sind und man ständig andere Blicke hatte und in manchen Momenten keine 100m Sicht obwohl es ein sonniger und schweißtreibender Tag war.
    Nach knapp 2 Stunden standen wir schon auf der Mutspitze und ab dort wurde der Weg dann etwas spannender, aber immer noch gut zu gehen.

    Da wir 8 Stunden Tour vor hatten und am Nachmittag Gewitter angesagt war, sind wir nicht bei der Oberkaseralm eingekehrt sondern gleich weiter an den Spronserseen vorbei.

    Hier mussten wir uns dann entscheiden: Entwerder über die Mondseescharte oder etwas interessanter über den Tschigat. Nachdem wir dann nochmal den Wetterbericht und das Regenradar konsultiert hatten, fiel die Entscheidung für den Tschigat und erst sah es sogar so aus als würde es noch etwas besser werden.

    Es ging erst über Blockwerk nach oben, dann immer steiler mit etwas Kraxelei. Kurz vor dem Gipfel machte das Wetter aber dann doch zu. Das letzte Stück hatten wir noch eine spannende Stelle mit Schneeresten, die wir aber dann gut gemeistert haben.
    Kurz vor dem Gipfel hat uns dann aber ein Gewitter überrascht, das schnell daher kam und durch das Steile Gelände für uns nicht sichtbar war.
    Recht schnell graupelte es heftig und die Blitze waren auch unangenehm Nahe.
    Wir haben aber genau das richtige Gemacht: Ruhe bewahren, etwas Schutz unter einem Felsen gesucht und das Gewitter abgewartet.

    Nach 20 Minuten war der Spuck dann auch vorbei, wir etwas nass und de Abstieg war durch den Graupel auch nicht unbedingt einfach.
    30 Minuten später hatten wir dann wieder einfacheres Gelände erreicht und noch eine knappe Stunde einfachen Weg zur Lodnerhütte.
    Dort angekommen genehmigten wir uns auf den Schreck erst mal eine Schnaps und waren froh, dass wir trotz des Erlebnisses gut angekommen sind.
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