Katz und Maus
10 Desember 2022, Chili ⋅ ☀️ 25 °C
Es ist sehr frisch und das Meeresrauschen ist zu hören. Beim Kaffee machen fällt mir auf, das ich kein Brotvorrat mehr habe. Na gut, eben später frühstücken. Mein Zelt steht an einer Nebenstraße. Ein Fußgänger kommt vorbei, Smalltalk, er spricht Englisch. Auf dem Rückweg wirft er mir zwei Apfelsinen zu, ich brauch Vitamine meint er. Am Abend zuvor machten Julio und Pablo Andeutungen über das Erbe dieses Ortes. Und zum Sonnenaufgang wollten wir uns treffen. Den haben wir aber mächtig verpasst. Julio kommt vorbei und lädt mich zu Kaffee und Brot ein. Bestes Timing, mir knurrt der Magen. Wir fahren mit seinem Van zum Strand und er lüftet das Geheimnis. Ein Felsen im Meer, besetzt mit Seelöwen. Ohne ihn hätte ich dieses Naturschauspiel verpasst. Zurück zum Campingplatz. Er muss in den Ort. Mit seinem Van macht er Taxifahrten. Man merkt ihm an, wie tief betroffen er ist, dass ich heute weiterfahren werde. Mein Weg zurück und nach Hause kann nur an diesem Ort vorbei führen. Und ein Sechserpack Bier steht dann bereit. Ich bedanke mich für seine Gastfreundschaft. Man sieht sich immer zweimal im Leben.
Verabschiedung von Rita, der Besitzerin und los geht die Reise.
Kurven und Sonnenschein. Ich folge der Ruta del Mar. Diese besteht nicht nur aus Asphalt. Dafür bietet sie neben Schotterpiste auch herrliche Panoramablicke. Und dann sehe ich das Dilemma auf mich zukommen. Eine riesige Staubwolke. Das kann nur ein Monstertruck sein. Ich seh schon sein grinsendes Gesicht und wie er murmelt, Friss meinen Staub, Gringo. Anhalten und das Fiasko über sich ergehen lassen, aber Nein, er verringert sogar das Tempo und winkt. Glück gehabt. An einem Viewpoint treff ich ein Pärchen und er zeigt mir eine Route entlang der Küste nach Patagonien. Mein Weg führt durch Concepciõn. Das Etappenziel für heute. Eine größere Stadt. Auf der Schnellstraße fährt vor mir ein Grün-weißer Wagen der Carabinieri. Er wird von anderen Autos und einem Motorrad überholt. OK, das kann ich auch. Ich nehm dann doch lieber die nächste Ausfahrt und sehe im Rückspiegel grün-weiß. Das unangenehme Gefühl, das er wegen mir abfährt macht sich breit. OK, noch eine Abfahrt. Er bleibt dran. Ich bieg in die Zufahrt eines riesigen Einkaufszentrums. Irgendwie wollen die auch einkaufen. Rein in eine Parkreihe und am Ende gewartet. Ich seh die roten Signalleuchten die gerade aus rollen. Rein in eine Parklücke. 5 Minuten warten sie an der Ausfahrt der Anlage, dann fahren sie weg. Puuuhhh, die meinten sicher mich.
Schnell weg hier.
Meine allabendliche Campingsuche beginnt. Das erste Ziel führt mich durch die Stadt an ein Grün-weißes Auto vorbei, an denen 2 Carabinieri stehen. Bloß nicht schon wieder. Die Zieladresse ist ne Luftnummer. Auf zur 2. Adresse. Hier sieht es mehr nach Autofriedhof aus. Der Typ ist mir nicht koscher. Mein Bauchgefühl schlägt Alarm. Weit und breit nur alte Autos aber keine Camper zu sehen. Der Preis 20 Euro. Ich winke ab und dreh um. Tor geschlossen. Ich lass mal lieber den Helm auf, man weiß ja nie. Er öffnet das Tor und ich mach mich schnellstmöglich auf und davon, zur 3. Adresse.
Eisenpforte geschlossen. Beim Umdrehen sehe ich ein Auto den Hof verlassen. Und ja, einen Stellplatz für uns. Für 6 Euro gibt es sogar nur kaltes Wasser. Zum Glück hat man sich zu Hause abgehärtet, nach dem Duschen weiß ich, das ist zu lange her. Es ist Wochenende. Und der Platz gut gefüllt inklusive Musik aus allen Ecken. Gute Nacht Oropax.Baca selengkapnya
Back to the Roots
9 Desember 2022, Chili ⋅ ⛅ 20 °C
Es ist grau und kühl an diesem Morgen und der Nebel liegt noch in der Luft. Typisches Pazifikküstenwetter. Man hört das Meer toben und denkt es stürmt, doch das Zelt bewegt sich nicht. Die Befürchtung der Schlafsack sei zu warm bestätigt sich in dieser Region auch nicht. Allmählich kommt die Sonne durch. Es wird noch dauern bis die Sonne das Zelt trocknet. Der Besitzer ist zurück, denn es schallt Musik über den Platz. Es braucht heute morgen wieder länger bis wir Abreisebereit sind. Wie ein Schattenmann erscheint zwischendurch der Besitzer und möchte Smalltalk halten. Mann wünscht sich bessere Sprachfähigkeiten. Manchmal lustig, wenn versucht wird durch Wiederholung der Worte oder einem 2. oder 3. Satz den ersten Satz verständlich zu machen. Spanisch bleib spanisch und ich verstehe es trotzdem (noch) nicht. Er ist nett und auch sein Sohn der mich besucht. Bei der Frage nach einer Werkstatt per Übersetzer antwortet er mir, dass es bald 12 Uhr ist. Ich lasse weitere Versuche und verabschiede ihn freundlich. Mein Schattenmann steht mal plötzlich wieder neben mir. Ich hatte meine Kleingarage ausgepackt um nochmal alle Schrauben nachzuziehen. Durch die Rüttelei hat sich bereits eine Flügelmutter der Alutasche verabschiedet. Er schaut auch hilfsbereit zu wie ich mein Zelt zusammen nehme. Entsprechend den naturwissenschaftlichen Gesetzten der Hebelkraft wird Blue diesmal anders beladen. Die Rolltasche mit dem Schlafsack, die so schön weich im Rücken ist wie damals Omas Sofarückenpolster wandert nach ganz hinten. Die schwerere gelbe Tasche an den Mann.
Nachem alles auf unerwünschte Begleiter, besonders im Helm untersucht ist, diese waren am Abend davor noch ganz busy unterwegs, ging es endlich los. Wir verabschiedeten uns mit Handschlag. Und das umpacken zeigt Wirkung, einfacher zu rangieren und zu händeln.
Im Motivationshansbuch für Weltreisende steht:"Hast du Kurven und auch Sonnenschein wirst du wieder glücklich sein!" . Und das war reichlich vorhanden. Nur Benzin ist begrenzt. Also erstmal tanken, das Schlüsselerlebnis und die Wende. Es sind die Situationen und keiner weiß wie es begonnen hat und warum. An der Tankstelle beim tanken kommt im durcheinander von deutsch, englisch und spanisch ein Lachflash heraus der das Tankpersonal und mich ergreift. Ich bedanke mich mit "muy bien" und starte den nächsten Flash. Es geht durch zahlreiche Kurven und das bei herrlichstem Sonnenschein. Die Landschaften so herrlich anzuschauen, mehr geht einfach nicht. Hätte jemand nicht gewollt, dass wir hier sind dann wäre die Reise im Stacheldrahtzaun zu Ende gewesen. Aber uns wird noch viel mehr erwarten. Blue und ich waren wieder zurück auf der Road2Penguins um Land und Menschen kennen zu lernen, Abenteuer und Pinguine. Von Weitem sind rote Warnlichter zu sehen. Löschhubschrauber und Flugzeug. Ein Waldbrand. Die Straße ist nur kurz gesperrt und es kann weiter gehen. In der nächsten größeren Stadt geht's zu einer Werkstatt. Die Halterung für die Alutasche hat sich verbogen. Innerhalb von 10 Minuten hat er es gerichtet und will auf keinen Fall Geld. Aber ein Foto. Im Nachhinein hat es leider nichts gebracht, die Tasche sitzt immer noch schief. Also beim nächsten Mal.
Ich seh Rafael mit seiner Kawasaki Versys an der Straße stehen. Ein Tuch hatte sich in die Hinterradbremse verfangen und blockierte nun alles. Dank Minigarage und Multitool (Danke Renate und Clemens) bekommen wir die Anlage zerlegt und frei. Unter Bikern hilft man sich, weltweit. Ich bin froh etwas zurückgeben zu können. Er bedankt sich mehrmals und gibt mir seine Telefonnummer für den Notfall. Weiter geht's. Immer wieder Kurven und Sonnenschein. Die Ruta del Mar. Ich kann sie jedem empfehlen. Nun kam die Königsdisziplin. Campingplatz finden. Bisher passte es nicht. Diesmal übertraf es alle Erwartungen. Anstatt stundenlang zu suchen hatte ich diesmal mehr Glück. Eine ältere Dame empfang mich und für 10 Euro freie Auswahl. 1 Euro für ne heiße Dusche. Der Durchlauferhitzer direkt am Duschkopf war abenteuerlich mit Isolierband verdrahtet. Anscheinend hatte es noch keine Tote gegeben. Also war ich beruhigt. Ich lernte Julio kennen. Wir kamen lachend ins Gespräch. Er wollte Englisch lernen und zeigte mir seine ganzen Notizblätter. Man war hilfsbereit beim suchen eines Platzes für das Zelt und beim Aufbau. Anscheinend hatte der Mann aus Aleman soviel positives Lächeln verbreitet,dass man ihn zum Tee einlud. Tatsächlich, Brot und Kaffee erwarteten mich nach dem Duschen. Pablo kam dazu, bester Amigo von Julio. Hier lebten mehrere Menschen und es ist wie eine große Familie, wie er sagt. Alles Freunde. Nach dem Tee gab's reichlich Schmutzbier. Die Übersetzer App funktionierte perfekt. Reinsprechen und übersetzen. Er war Münzsammler und hatte einen alten Socken voll damit. Durchaus auch seltene Münzen aus anderen Ländern. Er schenkte mir alte chilenische Pesos, die es nicht mehr gab. Und einer Tradition zufolge einen Geldschein, damit dieser mir immer Glück bringt. Ja, ich bin sein Freund und gehöre zur Familie. Wir tauschten die Telefonnummern. Und wäre sein Handyakku nicht zu Ende gewesen, hätten wir noch länger da gesessen. Es sind die Bilder von einer Weltreise die man aus Erzählungen im Kopf hat. Hier wurden sie Wirklichkeit. Die nächste Stufe des Weltenbummlerdiploms erreicht. We are back. Back to the roots.Baca selengkapnya
Lust und Frust
9 Desember 2022, Chili ⋅ ⛅ 15 °C
Nachts ist es kalt am Meer. War wohl zu optimistisch nur den Hüttenschlafsack zu nutzen und zu müde den richtigen zu holen. Zum Glück lag die Motorradjacke bei mir. Ich träumte von den stürmischen Winden in Patagonien. Und wie mein Zelt fast auf mich lag. Patagonien, sobald ich davon spreche bekommen die Leute glänzende Augen. Man erzählt immer wieder wie extrem freundlich und hilfsbereit die Menschen dort sind. Es hat etwas magisches. Und ich will dahin. Aber erstmal muss ich aus dem Zelt kommen. Zum Glück kamen keine Bären, Pumas, Schlangen, kläffende Hunde, Kaninchen, Katzen oder sonstwas. Rein gar nichts. Oder ich hab sie alle verpasst. Bestimmt über 40 Jahre her, das Zelten mit den besten Kumpels. Nie wieder wollt ich das, und nun Zelt ich hier. Wild und eigentlich illegal.
Nach dem Frühstück Blue nochmals inspizieren. Reifencheck, OK. Leider hat die Frontscheibe etwas abbekommen. Erstmal notdürftig mit Panzertape flicken. Die Jacke zeigt auch Blessuren. Ärgerlich aber letztendlich bin ich froh, dass alles so glimpflich abgelaufen ist. Ich mach mir Sorgen, wir müssen die selbe steile Straße wieder hoch. Hier fahren nur Pick ups mit Surfbretter oder Allrad. Also los. Läuft ganz gut. Die bessere Seite ist die Gegenfahrbahn. Und dann kommt der weiße Pickup um die Ecke. Ich muss bremsen, weil er die so eng nimmt. Blue findet keinen Halt. Ich kann sie nicht mehr lange ausbalancieren . Und dann ist es wie Rodeo, der Reiter springt vom Pferd. Diesmal auf die rechte Seite auf den Alukoffer. Mein Gott was die aushalten. Knochenretter. Der Pickup ist schon längst weg. Es riecht nach Benzin und allein keine Chance sie aufzurichten. Für einen kurzen Moment denk ich daran sie liegen zu lassen und nach Hause zu fliegen. Alternativ jemanden zu finden der sie hochbringt. Wäre wie das erste. Oder noch einmal durchschütteln und von vorne das Ganze. Mittlerweile kommt der nächste Truck und einer hilft mir. Kurz starten. Will nicht. Abwärts Rollen und flying Start. Hilft nicht. Watt Nu. Not-Stopp drin. Raus und sie läuft. Ich nehm die sauberer Gegenfahrbahn, egal wer oder was kommt. Immer schön am rollen halten. Die Autos weichen mir aus. Endlich oben. Endlich Asphalt und dann eine Kurve nach der anderen. Stabilisieren Kreiselkräfte zeigen ihre Wirkung. Ein erstes kleines grinsen, das mit jeder Kurve größer wird, bis es nicht mehr geht. Zwischenstopp und tanken. Ronny hatte mir einen Tour Vorschlag geschickt. Rein in Google Maps und entlang der Küste weiter. Mal Nebel mal Sonnenschein. Ich geb Glück, Karma und Schutzengel heute frei und will nur noch Asphalt und Küste und viele Kurven. Ronny fährt auch gerne mal abseits der Straßen und dies hat er anscheinend mit eingebaut. Schotter und wie mit der Raupenkette bearbeitet. Hinzu kommt,
INSIDER WISSEN
Für den chilenischen Pickup und Allradfahrer gibt es nichts schöneres als mit hoher Geschwindigkeit über Schotterwege zu fliegen und Staub aufzuwirbeln. Je mehr Staub, je höher sein Ansehen. Schneller, höher, weiter. Obwohl es immer besser läuft unterbrechen Glück, Karma und Schutzengel ihre Skatrunde und bleiben wachsam
Endlich wieder Asphalt und Kurven. Es wird Zeit für ein Quartier. Ich finde einen Ort mit jeder Menge Unterkünfte. Nur der Begriff Campingplatz muss eine andere Bedeutung hier haben. Irgendwie finde ich tatsächlich einen Zeltplatz. Bin der Ehrengast und allein hier. Bei den Preis von 5 Euro anstatt 50 für ein Einzelzimmer habe ich sogar freie Auswahl. Und Dusche mit warmen Wasser. Nett ist er. Bringt mir sogar ne Lampe. Und ein grosses Licht erhellt den Platz.. Ich schau mir die Dusche an und fahre erstmal Bier holen und Flip Flops. Der Vater vom Verkäufer wird hellhörig als ich mich als Deutscher zu erkennen gebe. Er. möchte sich gerne mehr mit mir unterhalten aber keiner will hier wirklich deutsch lernen. Nicht mal Englisch. Trotzdem eine nette Begegnung. Ich trink erstmal das erste Bier. Bevor ich duschen gehe brech ich mutstärkend das zweite an. Es fängt an zu nieseln.. Der Nebel und das Meer sind die Ursache. Die Duschanlage ist praktisch ich kann meine Sachen unterstellen. Der Besitzer verabschiedet sich persönlich bei seinen Gast und geht, nachdem er das Stromaggregat abgeschaltet hat. Die speist auch die Duschanlage. Jetzt verstehe ich auch, was ich vorher auf spanisch mißdeutet habe. Egal. Stirnlampe und Duschen. Das angewärmte Wasser reicht 2 Minuten aber der Staub von 2 Tagen ist ab. Ich koch Wasser in der Duschanlage als plötzlich die Dusche von einer Lampe erhellt wird. Der Parkwächter machtir den Vorschlag meine Blue in der Damenduschanlage unter zu bringen. Cool, die Lampe überlässt er mir auch. Nett sind se und das für 5 Euro. Ich geh nun ins Zelt. (BILDER folgen später)Baca selengkapnya
Flieg junger Adler
7 Desember 2022, Chili ⋅ 🌙 15 °C
Flieg junger Adler, raus in die Ferne, schau nach vorn nicht zurück,...
Dieser Tag beginnt anders als die anderen. Das Wetter ist heute morgen erstmals seit meiner Ankunft sehr neblig. Und ich werde die Komfortzone verlassen. Noch eine warme Dusche, Frühstück und dann beginnt das bepacken von Blue. Sie tut mir fast Leid wie sie vollbepackt vor mir steht. Zwischenzeitlich hat sich Pablo dazugesellt. Auch seine Mutter schaut zwischendurch, fast schon skeptisch, zu. Premiere, Ich sitze erstmals auf meine vollgepackt Blue. Pablo mach fleißig Bilder, für sein Instagram Account und für mich. Die erste große Hürde ist die Auffahrt. Die ist nicht nur steil, die ist sehr steil und hat zudem noch einen treppenförmigen Absatz mittendrin. Für Blue kein Problem und Pablo nickt anerkennend. Mit einer Umarmung seiner Mutter, den besten Wünschen und der Bitte auf uns aufzupassen werden wir verabschiedet. Als erstes geht es auf die Autobahn. Yeah, erst jetzt sind wir fast richtige Weltenbummler und Abenteurer. Ein Hauch von Easy Rider liegt in der Luft, der sich dann als Gestank von heißen Teer und den Abgaswolken eines vorherfahrenden LKW's entpuppt. Wir hatten am Vorabend über diese große weiße Kirche gesprochen . Er sagte mir, dass jetzt ein Feiertag kommt . Die Leute reisen von überall zu Fuß an . Die letzten 400 Meter bis zur Kirche wird auf Knien gerobbt. Und tatsächlich ich sehe Menschen zu Fuß , auf dem Fahrrad , mit Pferdewagen und Pferd. Kilometerlange Verkaufsstände sind aufgestellt. Die einen glauben an Gott, die anderen ans Geld. Wie überall. Auf der Welt. Nur weg hier. Das Verhalten bei Kurven gibt mir zu denken. Aufgrund der Situation mit vollem Gepäck fühlt es sich eher wie ein schwimmendes Schiff an. Der Zeitpunkt für ein Tankstopp ist günstig und der Azubi checkt nochmal den Luftdruck und tatsächlich, zu wenig. Ab jetzt machen die folgenden Kurven wieder Spaß. Empanadas sind in Chile weit verbreitet. Gefüllte Teigtaschen mit Fleisch, Ei und sonstigen Dingen. An einem abgelegenen Stand, werde ich meine ersten genießen. Die Verkäuferin trägt Mundschutz und desinfiziert selbst die Geldscheine. Mit Übersetzerapp unterhalten wir uns. Woher, wohin und wie nett und hilfsbereit Chilenen sind. Nicht alle, schreibt sie, aber den Menschen in Patagonien kann man vertrauen. Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Sie gehört zu den freundlich und netten Menschen und dies schreib ich ihr. Mit der Hand auf dem Herzen verabschiede ich mich und sie erwidert mit gefalteten Händen. Beim verlassen fällt das Wort Allemagne und winkende Hände verabschieden mich. Es sind diese kleinen und unscheinbaren Dinge, die hier für mich eine ganz große Bedeutung bekommen haben.
Im Schatten einer Brücke treffe ich Georg und Eve. Hömma, wo kommt ihr denn her? Natürlich aus dem Pott. Sie sind oft unterwegs in fremden Ländern. Auch in Feuerland waren sie schon. Ich lass mir natürlich Tipps geben. Und freu mich, mal wieder ausgiebig deutsch zu sprechen. In der Nähe soll ein Campingplatz sein. So langsam wird es Zeit an eine Unterkunft zu denken. Wild Campen wie 2 andere Motorradfahrer in der Nähe möchte ich vermeiden. An einem Viewpoint gleiten riesige Schwingen durch das Tal. Für ein Foto ist dieser Vogel leider nicht bereit. Flieg junger Adler,... Hernan und Costa sind 2 eng befreundete Truckfahrer die mich ansprechen. Hernan fährt ebenfalls Motorrad und zeigt mir Bilder von seiner Maschine und der Familie. Ich frage nach einem Campingplatz und sie erzählen vom Strand weiter gerade aus. Ich google bei Maps und entscheide mich für Surf Camp. Klingt gut. Mist Verfahren. An einer steilen Straße wenden.
INSIDER TIPP AN MICH
Tu das nicht, niemals.
Die Beine schrumpfen plötzlich, Blue droht zu kippen, mit etwas Schwung versuchen doch die Drehung zu schaffen. Und dann passiert es. Wir stürzen die Böschung runter und nur ein Stacheldrahtzaun hält uns zurück. Der Motor läuft seelenruhig weiter. Wie Schildkröte auf Rücken versuche ich auf die Beine zu kommen. Motor abstellen und dann die Böschung hoch. Überall Plastikteile. Mir schwant böses. Die ersten Helfer sind schneller da als jede ADAC. Zurückziehen per Seil unmöglich. Schon wird ein Bolzenschneider geholt und der Zaun durchgeschnitten. Mit vereinten Kräften Blue auf die Reifen gestellt. Nichts verbogen, nichts kaputt. Unfassbar. Mann und Maschine wohlauf. Starterknopf und sie läuft. Tatsächlich, sie brodelt seelenruhig vor sich hin. Noch ein Loch im Zaun und wir sind wieder raus. Große Dankbarkeit, Händeschütteln und Schulterklopfen. Uns so schnell wie alle da waren, hat sich alles wieder aufgelöst. Der ADAC sucht immer noch.
Auch beim fahren, keine Probleme. Kurvenlage wie gehabt. Jetzt sind wir echte Weltenbummler und Abenteurer. Gäbe es eine Urkunde dafür, ich würde sie an Blue verleihen.
Die Suche nach einem Campingplatz wird zum Drama. Jedesmal will man ihn woanders gesehen haben. Selbst ein Security Mann kann nicht helfen. Heiße Spur, am Ende der Straße. Dort ist eine undefinierte Wasserlache. Zurück. Anderes Straßenende. Dort sind Surfer aber kein Campingplatz. Privatgelände. Wieder zurück, es wird immer später. Berg hoch. Und dann passiert das nächste Unglück. Blue liegt auf der Seite, Alutasche sei Dank. Eh schon entkräftet bekomme ich sie nicht hoch. Es sind paar hundert Meter zu den Surfern. Sch... e. Aber war es nicht das, was ich wollte? Abenteuer, Verwegenheit in jeder Situation zurecht kommen. Nein, wollt ich jetzt nicht. Bett und ein Schmutzbier hätten mir jetzt auch gereicht. Moment, ein Auto in Sichtweite. Der Sicherheitsmann . Und er hilft mir. Und Blue läuft ohne Murren. Ich bedanke mich. Dies ist alles Privatgelände. Ich solle zurück in einen unbewohnten Bereich fahren, vorbei an die Absperrung und am Strand übernachten. Er würde sich blind stellen. Und ja, ich hab eine geschützte Stelle gefunden. In der Dämmerung des Mondes baue ich mein Zelt auf. Schaff es meinen nagelneuen Coleman Benzinkocher in die Gänge zu bringen, Koch einen Kaffee und gehe ans rauschende Meer. Mit dieser prachtvollen Geräuschkulisse und Vollmond geh ich schlafen. Flieg junger Adler, raus in die Ferne, schau nach vorn nicht zurück,Baca selengkapnya

PelancongOhhhHaa Dieter. Musst ja zum Anfang nicht gleich das Abenteuer ausprobieren 😲 da bekommen Deine Leser erschreckt Herzklopfen. Kann ich mir gut vorstellen, daß die Blue mit kopflastigem Gepäck eine Eingewöhnung braucht. Du schaffst das, Deine Schutzengel sind bei Dir. 👍👍👍 Weiterhin viel Freude, Glück und gutes Wetter. Liebe Grüße 😘🍀🌞
Ein ganz normaler Tag
6 Desember 2022, Chili ⋅ ☀️ 25 °C
Aus der Heimat erhalte ich am frühen Morgen die frohe Kunde, nein, ich bin nicht wieder Opa geworden sondern es ist Nikolaus. Wie jeden Tag hatte ich meine Stiefel vor die Tür gestellt und wie jeden Morgen war nichts drin. Nikolaus ist in Chile nun mal nicht bekannt. Und aus den Augen aus den Sinn, mehr ist halt nicht drin.
Es ist der letzte Tag um meine Weiterreise vorzubereiten. Bisher ist alles ganz easy. Man hat einen zentralen Anlaufpunkt, braucht nicht das ganze Gepäck mitschleppen und ein bequemes Bett. Allzeit Internetzugang und kann mit Freude seine Stories ins Handy tippen. Für den Einstieg absolut die besten Voraussetzungen.
Tomas hatte mir einige Tourenvorschläge geschickt. Aber so wirklich bin ich noch nicht bei der Tour. Dafür bei meiner Blue. Ihr schmuckes Halsband braucht Kettenfett und der automatische Kettenöler ein nachfüllen. In den Tiefen meiner Alutaschen finde ich die Lenkererhöhung die ich zu Hause nicht mehr einbauen konnte. Macht schon was her, fern der Heimat mit dem eigenen Werkzeug herumzuschrauben. Den Handyhalter nochmal neu platzieren und fertig.
Wie gesagt, alles ganz easy, bei strahlenden Sonnenschein und bei Pablo auf dem Hof. Zwischendurch ist Waschtag für meine Klamotten. Pablo richtet mir die Waschmaschine ein, und nach 45 min wird aus der Waschmaschine ein Wäschetrockner. Ich bin irritiert. Sonnenschein und bestes Wetter, da freut sich die Hausfrau/-mann. Hier vermutlich der Energieversorger. Hauptsache die Sachen sind sauber, trocken und reisebereit verpackt. Zwischendurch meldet sich Torsten. Er ist in einem Hostel und ihm geht es gut. Also auch bei ihm alles ganz easy.
Nach all der Zeit der Vorbereitung wird mir zum ersten Mal bewusst, welch umfangreiches Material hier gerade vor mir liegt und sinnvoll verteilt und verstaut werden muß. Außer Sommer gibt es auch die kalten Zonen in Patagonien und in den Anden. Und Moskitos in Amazonien, aber warum jetzt unnötigerweise 2 Rollen Isolierband vor mir liegen, bleibt mir ein Rätsel.
Es wird endlich Zeit meine Route festzulegen. Vorher aber lieber doch noch eine Probefahrt zum Telefonnetzanbieter um meine Karte wieder aufzuladen. Handy in die Halterung und los. Klappt prima, wenn ich beim nächsten mal noch die Bildschirmsperre einschalte, dann brauche ich mir nicht jedesmal den Kopf verrenken wenn sich das Bild dreht.
Ich parke Blue in der Nähe eines Ladens Namens Cruz Verde, neben all den anderen Zweirädern und gehe die 150 Meter zu Fuß zum Laden. Man ist hier freundlich und hilfsbereit und lädt mir erstmal die App mit den schlechten Bewertungen aufs Handy. Zeigt mir, dass die Karte fast abgelaufen ist und das ich dies mit Bargeld wieder aufladen kann. Dafür müsste ich in eine Farmacia. Das geht hier nicht. OK, Chile ist auch ein Land der deutschen Einwanderer.
Ich frage mich durch zur nächsten Farmacia und man zeigt auf ein Geschäft mit grünem Banner auf dem Cruz Verde steht. Kurz ein Blick auf Blue und rein ins Geschäft. Nachdem ich 2 Verkäuferinnen mit Sprachapp und einen Verkäufer mit Handy gleichzeitig beschäftigt halte, ruft man eine ältere Verkäuferin die anscheinend fließend französisch spricht. Gott sei Dank auch Englisch. Mich interessieren keine Laufzeiten, GB und Sprechminuten mehr, ich lasse einfach nur aufladen.
Noch ein Blick auf das bunte Treiben in dieser Straße, ein Milchshake, ein süßes Etwas und dann weg von hier. Es ist mal wieder Rush-Hour. Und für Zweiradfahrer gibt es eine Extraspur, die ist genau zwischen den wartenden Autoschlangen. Man lernt dazu. Die neue Lenkererhöhung fühlt sich noch etwas seltsam an. Aber 40 mm machen eine Menge aus, auch die Schultern fühlen sich jetzt breiter an.
Zurück in der Unterkunft öffne ich meine Flasche Wein und rufe Pablo an. Er hat mir eine Liste mit Highlights zusammengestellt die er teilweise selber besucht hat. Somit steht dem Start in Teil 2 der Reise nichts mehr im Wege. Wir reden über Gott und die Welt. Ich kann meine Tasche die ich nicht mehr benötige bei ihm unterstellen. Er zeigt mir sein Instagram Account uns sein Tattoo. "Wanderlust" steht verziert auf seinen Fuß.
Er richtet noch einen Wunsch an mich, ein deutsches Wort, dass er mit mir in Verbindung bringen kann wenn ein nächster Gast aus Deutschland kommt. Ich empfehle ihm, "Fischers Fritze ...". Er bedankt sich für den schönen Abend und wir bleiben in Kontakt. Es ist ein ganz normaler Tag und ich weiß nicht was ich schreiben soll. Gute Nacht Deutschland.Baca selengkapnya

PelancongLieber Dieter, meine Augen hängen an deinen Blog und fühle richtig mit. Tolle Bilder und grandiose Einblicke in dein Abenteuer. Mach weiter so und pass schön auf dich auf. Allzeit eine gute Fahrt!! Liebe Grüße, Michael

PelancongHallo mein lieber Michael. Danke für deinen Kommentar. Es freut mich wirklich, dass es dir gefällt. Hätte ich deine Fähigkeiten bein fotografieren, dann würden die Bilder noch besser werden. Liebe Grüße, Dieter.
Tatü Tata
5 Desember 2022, Chili ⋅ ☀️ 19 °C
Heute Ist Montag und es wird Zeit an die Weiterreise zu denken und einen Plan zu erstellen. Pablo und seine Mutter hatten mich zwar eingeladen das Weihnachtsfest und Neujahr hier zu verbringen. Doch ich möchte im Januar in Patagonien sein, denn dann ist noch Sommer. Bevor es an die Routenplanung geht, brauche ich als erstes unbedingt einen Handyhalter. Eigentlich keine große oder wirklich spannende Sache. Pablos Rat folgend fahre ich zur Marina Mall. Ein riesiges Einkaufszentrum , genau nach meinem Geschmack. Hier kann ich endlich in voller Motorradmontur mit Helm und Tankrucksack unterm Arm durch die heiligen Hallen flanieren. Einem Securitymitarbeiter lässt sich mit den Worten Electricidad und tecnika der Weg zu einem Elektronikladen entlocken. Einfach die Rolltreppe rauf. Perfekt. Mit Fotos, Übersetzerapp und Händen und Füßen bekomme ich den Halter. Bedenken wegen der Größe der Begestigungsaufnahme verfliegen. Es gibt 10 Tage Rückgaberecht, dafür muss ich die Verpackung jetzt mitschleppen.
Und warm ist es in den Klamotten auch. Ich bestell mir sicherheitshalber ein Erfrischungsgetränk als Cappucchino nach Foto. Und schon geht die Fragerei nach der Variante los. Nachdem alle Fragen wahrheitsgemäß mit Si beantwortet werden, überreicht man mir einen wirklich toll schmeckenden Capucchino-Eisbecher mit Sahne.
Meine Blue leidet ebenfalls unter der Hitze und dem ständigem Stopp and Go. Immer öfter springt der Kühlerventilator an. Meiner Diagnose einer leichten Dehydration folgend werde ich ihr etwas destilliertes Wasser gönnen. Ein Securitymitarbeiter zeigt mir den Weg zum Supermarkt. Glücklicherweise gibt es dort einen wirklich kompetenten Mitarbeiter der neben spanisch und Englisch sogar griechisch spricht. Er bringt mir die Worte "agua destilada" bei, lässt sie sicherheitshalber nochmal von mir wiederholen und schickt mich dann durch die Kasse auf die andere Seite. Wohin genau habe ich nicht wirklich verstanden. Ah ja, Farmacia. Bevor ich stolz meine neu gelernten Fremdwörter an die Frau bringen kann, frage ich zuerst ob Sie englisch spricht. Nein, aber ihr Kollege. Klappt ja prima. Etwas Smalltalk über meine Reise, Gelächter weil Sie auch mal auf Weltreise nach Deutschland möchte und eine fröhliche Verabschiedung.
Nun aber raus hier. Kleine Stände säumen den Weg mit Weihnachtsgedöns wie überall auf der Welt. Meine Blue steht immer noch da und bekommt erstmal eine Infusion mit dest. Wasser. Aus Präventionsgründen möchte ich ihr noch eine Flasche Öl bereit halten. Ein freundlicher Pizzalieferantenmotorradfahrer empfiehlt mir überschwenglich einen Shop in der Nähe. Ich mache mich auf den Weg. Vor einer Ampel gesellt sich ein Tenerefahrer zu mir, bemustert interessiert meine Blue und fragt woher ich komme und was ich hier mache. Von Ampel zu Ampel unterhalten wir uns auf Englisch weiter. Er fährt mit Warnblinklicht voraus und ich folge ihm zu einem McDonalds. Er ist schon mal mit seinem Vater Richtung Patagonien gefahren und kann interessante Routenvorschläge machen. Wir tauschen die Telefonnummern und Email-Adressen und er will mir Infos zukommen lassen. Und tatsächlich, während ich diese Zeilen verfasse halten wir Kontakt per WhatsApp. Jetzt noch schnell zum Shop. Dort herrscht reger Verkehr. Dennoch hat der Verkäufer Zeit und erzählt mir wie windig es in Patagonien ist und das sich sein Freund dabei das Bein gebrochen hat. Beim bezahlen meiner Liqui Moly Ölflasche, klebt er die Nummer der Kreditkarte ab mit den Hinweis, dass man diese in Argentinien gerne mal mißbraucht.
Nun aber los, die Handyhalterung wartet. Zufällig komme ich an dem Platz vorbei an dem ich Marco aus Deutschland getroffen habe. Er erzählte mir von einer Feuerwehrwache mit einem Feuerwehrauto auf dem in deutscher Schrift, Feuerwehr steht. Ich nutze die Gelegenheit und mache mich auf die Suche.
Und tatsächlich, sehe ich sogar 2 deutsche Feuerwagen auf denen Feuerwehr steht. In der Euphorie der vergangenen Tage bilde ich mir schon fast ein, man würde mir einfach die Tür öffnen und mich reinlassen. Vorsichtig versuche ich die Tür zu öffnen.Natürlich geschlossen. Nur eine Überwachungskamera und mehrere Klingelknöpfe. Ich steh schon fast wieder auf der Straße als hinter mir ein älterer Mann die Treppe herabsteigt. Ich versuche ihm zu erklären, dass ich aus Deutschland bin und mich Frage warum dort deutsche Feuerwehrautos stehen. Leider spricht er kein Englisch. Deutet mir nur an um die Ecke zu gehen. Und tatsächlich ist dort eine Holztür mit Glasscheiben auf der steht in deutscher Schrift: Gegründet .... Und während ich mein Handy zücken will um ein Foto zu machen, öffnet sich wie von Geisterhand die Tür. Man bittet mich herein und ich bekomme eine exklusive Privatführung durch die komplette Feuerwehrwache. Vom Keller bis in den ersten Stock. Man ist gerade bei Renovierungsarbeiten und will zudem ein Museum einrichten. Ich kann mein Glück kaum fassen.
GESCHICHTE
Diese Feuerwehrwache in Valparaiso ist die erste in Südamerika und vor ca. 200 Jahren gegründet worden.
Fast eine Stunde verbringe ich dort. Wir verabschieden uns äußerst herzlich und ich verlasse das Gebäude.
Meine Blue parkt vor einem Justitiargebäude und ich lasse mich auf den Stufen davor nieder. Überwältigt von den Eindrücken der letzten Tage und mit Dankbarkeit und Demut, dass ich frei aller Verpflichtungen hier sein kann und darf, fällt mir nur ein Wort ein welches Sviatlana zu mir sagte, KARMA.
Ich spüre wie einzelne Schweißtropfen der Erdanziehung folgend aus meinen Augenwinkeln die Wange herunterlaufen.
Eine junge Frau die soeben die Treppe heraufkommt bitte ich darum diesen Moment für mich als Foto festzuhalten. Er ist es wert. Und so verbringe ich meine Zeit hier und beobachte das Handeln auf dem Vorplatz. Zwischenzeitlich kommt die junge Frau zurück, dreht sich nochmal um, lächelt und winkt kurz. Dann ist Sie in einer Nebenstraße verschwunden.
Es wird Zeit, Blue und ich machen uns auf den Weg. Es macht immer mehr Spaß die steilen und manchmal engen Strassen herauf und hinab zu fahren. Hier und da die bunten Bilder an den Hausfassaden anzuschauen und dann wieder die nächsten steilen Straßen hochzufahren.
Es wird Zeit zur Unterkunft zu fahren. Vor der Dunkelheit schaffe ich es noch den Handyhalter anzubauen. Dann ist Feierabend. Tatü Tata. Was für ein Tag.Baca selengkapnya

PelancongHallo lieber Dieter. Es ist schon ein kleines Ritual geworden. Am Morgen eine Tasse Tee, eine Kerze anzünden( die passt in unser graues Wettereinerlei) und sich dann mit Deinem Reisebericht und den Bildern für eine Weile verzaubern lassen. Vielen lieben Dank und weiterhin ein gutes Händchen für Deine Reisepläne.

PelancongHallo liebe Sigi, hallo lieber Andi. Ich habe gerade die passenden Bilder von eurem Heim vor Augen und kann es mir lebhaft vorstellen. 🤗
Eine Kerze
4 Desember 2022, Chili ⋅ ☀️ 23 °C
Heute geht es zur Abwechslung nicht an die Küste sondern in eine Region mit Kurven und Off-Road. Ronny hatte mir einen Tipp gegeben. Das ungefähre Ziel auf Google Maps eingegeben und los. Wird sich sicherlich leicht finden lassen. Rauf auf die Autobahn und dann nochmal schnell Tanken. Tankstellensuche per Google Maps. Bis ich die finde liegt mein Smartphone wie ein glühendes Stück Brikett im Tankrucksackkartenfach und sagt Good bye.
Mal wieder sehr ärgerlich aber was solls. Muss man sich halt durchfragen. An der Kreuzung zur ⛽️ sieht mich ein "Dienstleister",der das Autoscheibenreinigen für ein Trinkgeld anbietet. Er verkündet lauthals lachend im Scherz, daß er gerne meinen Windschutz reinigen würde. Sicherlich überlegt er sich schon wie er an mir paar Pesos verdienen kann.
TANKEN IN CHILE:
Hier gibt es moderne Tankwarte mit Kartenlesegeräte direkt an der Zapfsäule.. Man kann einen Betrag angeben oder Volltanken lassen. Und bezahlt anschließend.
Es ist Sonntag und die Tankstelle ist stark besucht. Eine Schlange bis auf die Straße. Meine Blue ist wendig und schnell ist eine Lücke an einer kurzen Warteschlange gefunden. Hier in Chile fahren, entgegen den Aussagen im Netz viele moderne Motorräder. BMW, Tenere, etc. Aber meine Blue ist ne echte Poserin und zieht magisch so manche Blicke auf sich. Auch diesmal. Gerne verrate ich dann das Baujahr und ernte erstaunte Blicke. Ein Schulterklopfen und ein Lächeln beenden dann das "Gespräch".
Nach dem Tanken nochmal schnell Reifendruck checken. OK, nicht leicht bei den Temperaturen kalte Reifen zu haben. Dafür meinen Scheibenwaschfreund der unbedingt behilflich sein will. 2 ältere Herren an der Luftdrucksäule verfolgen genüßlich die Szenerie. Reifen gecheckt. In Erwartung eines Trinkgeldes und den Hinweis, dass er und seine Familie kurz vorm Hungertod sind, ruft er seinen Kumpel um sich dies bestätigen zu lassen. Gewonnen, ich drücke jedem 100 Pesos (ca. 10 ct) in die Hand und hab Ruhe. Die beiden Herren zucken mit den Schultern, grinsen und rufen mir zu "Das ist Chile".
Copec Tankstellen sollen gutes Kartenmaterial haben. Also gehe ich rein in den Shop. Der ist klein und keine Karten oder Bildzeitung zu sehen. Mein spanisch reicht für ein Kaffee Americano aus dem Automat (tatsächlich gut trinkbar) und nen Snack aber trotz Übersetzerhilfeapp nicht um an eine Straßenkarte zu kommen. Eine gerade hereinkommende Kundin fragt ob ich englisch spreche? Ich bejahe und Sie zückt ihr Handy und ruft ihren Mann an. Er ist Kanadier. Es beginnt eine irrwitzige Dreierkonferenz an derem Ende ich trotzdem keine Karte habe dafür aber das Angebot in Valparaiso ein Zimmer zu mieten.
INSIDER WISSEN
Chilenen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Es gibt auch ein Lied darüber. Chilenen sind auch geschäftstüchtig.
Während ich den Ölstand meiner Blue checke kommt ein Bediensteter der Tankstelle auf mich zu und empfiehlt mir Algarrobo an der Küste als Ziel. Er zeigt mir die schönen Bilder auf Google Maps. Um 1 Uhr hat er frei und kann mich mit seinem Motorrad begleiten. Mit Torsten waren ich schon dagewesen und lehne dankend ab.
INSIDER WISSEN
Der Verkehr in Chile verläuft fast geräuschlos und hupfrei. Nur bei vermeintlichen Fehler anderer Autofahrer oder Zweiradfahrer oder nicht rechtzeitigem starten nach einer Rotphase an der Ampel greift er zu Erziehungsmaßnahmen. Dabei wird ab und zu aufdringlich bis penetrant die Hupe instrumentalisiert. Das wiederum kann häufiger vorkommen.
Zurück auf der Autobahn erscheint auf der anderen Seite eine große weiße Kirche und eine riesige Menschenschlange davor. Ist heute Feiertag oder einfach nur Sonntag?
Mit eingeschränktem Navi kehre ich um und komme wieder an diese Kirche vorbei.
Direkt am geöffneten Seiteneingang stelle ich meine Blue ab. Und besuche die Messe, die soeben ihr Ende findet.
Beim verlassen der Kirche frage ich ein älteres Pärchen, mit Hilfe meiner Übersetzerapp, ob man hier eine Kerze anzünden kann. Die Dame nimmt mich ehrfurchtsvoll mit und begleitet mich bis zum Altarbereich. Sie spricht mit einer Nonne und bittet mich mein Anliegen per Übersetzerapp vorzutragen. Der Kerzenbereich liegt außerhalb der Kirche. Während mich die Dame zum Kerzenbereich begleitet hält sie plötzlich an und deutet mir ebenfalls zu warten. Ihr Mann spricht mit dem Aufsichtspersonal. Beide führen mich zum Kerzenbereich. Ihr Mann erinnert mich daran, meine Sachen bei mir zu tragen besonders mein Handy.
In Gedanken an uns und an unseren Lieben und an den Lieben die nicht mehr bei uns sind, habe ich dann diese Kerze entzündet und für ein paar Minuten inne gehalten.
Noch ein kurzer Besuch im Inneren der Kirche und ich verlasse diesen Ort.
Alle Zugänge zum Nationalpark sind verschlossen. Mit dem Gefühl weder Kurvenstrecke noch Off-Road Möglichkeiten zu finden, biege ich nach Bauchgefühl ab. Und tatsächlich, eine Kurve reiht sich an die andere. Und im Augenwinkel sehe ich Motorräder und ein Essgelegenheit. Umdrehen und zurück. Volltreffer.
MEIN TIPP
Wie bestellt man Essen in Chile?
Ich nehme das, was die da haben und deute mit dem Finger auf den Tisch!!!
Einer der beiden Biker spricht Englisch und es entwickelt sich ein intensives Gespräch. Beide fahren BMW 1200. Meinen Plan nach Patagonien unterstützt er, weil dort die freundlichsten Menschen von Chile wohnen. Freunde hat er auch in Berlin und Stuttgart. Er gibt mir den Hinweis den Küstenbereich bei Temuco zu meiden. Terroristen. Ich werde seinen Ratschlag befolgen.
Weiter geht's. Ab ins Gelände bis vor einem verschlossenen Tor Schluß ist. Ende im Gelände und wieder zurück.
Genug für heute. Zwischenstopp für ein Eis und Wasser und dann zu meiner Unterkunft. Kurz vorm Ziel sehe ich am Straßenrand ein Pantomimenauftritt. Ich halte spontan an und geselle mich dazu. Freundliche Blicke trotz meiner Störung. David stellt sich vor und wir unterhalten uns auf Englisch. Er kommt von den Cayman Inseln. Diese "Versammlung" ist eine Glaubensgemeinschaft und man spricht über Jesus. Nein, man hält mir keine Spendenbüchse unter die Nase. Ein Foto von einem interessanten Ort und ich werde freundlich winkend verabschiedet. Heute ist Sonntag und im Kühlschrank wartet mein Schmutzbier. Gute Nacht Deutschland, ich denk an euch.Baca selengkapnya
Eine deutsche Begegnung
3 Desember 2022, Chili ⋅ ☀️ 20 °C
Ziel ist heute Las Docas an der Küste. Die Strecke soll etwas Off-Road mäßig sein. Irgendwie beginnen Tag und Tour aber zäh. Da mangels Zeit in der Vorbereitung keine Handyhalterung für die Navigation montiert ist muss jetzt improvisiert werden. Also Handy unter die Folie des Tankrucksackes geklemmt. Bei den Temperaturen überhitzt das Handy alsbald und geht auf Standby. Zur Orientierung muss man mehrmals anhalten und ist nicht da wo man sein wollte. Handy auf die Folie kleben hilft auch nicht weiter. Meiner Blue ist es egal und sie brubbelt vor sich hin. OK, ich werde es ihr gleich tun und den Schildern nach Laguna Verde folgen. Es wird staubiger und aus Asphalt wird Sand. Während die Frage aufkommt ob es der richtige Weg ist eröffnet sich plötzlich ein großes Markttreiben. Mitten im Nichts. Sogar kleine Busse halten hier. Mein Motorrad hier abzustellen um durch die Gassen zu schlendern ist keine Option, also mache ich aus einem Churros-Stand ein Drive-in. Was sind Churros? Keine Ahnung, von innen mit Choko-Karamel Füllung. Ziemlich süß aber verdammt gut. Bitte noch einen. Ein kleiner Junge bekommt glänzende Augen als er meine Blue sieht. Meine Aufforderung aufzusteigen lassen seine Augen noch größer werden. Und das Posen hat er auch drauf. Weiter geht's zum Strand von Las Docas. Eine Lose Sand, Asphalt-Schotter Rüttelpiste mit Berg und Talfahrt tut sich auf. Genau das Richtige für einen Hardcoreflachländer wie mich um erste Erfahrung mit "Off-Road" und Maschine zu machen. Der Blick in die Bucht von Las Docas ist ein Traum. Postkartenmotiv und Traumwetter. Und wie bestellt kommen noch 4 Naturereignisse dazu, die unbedingt mit aufs Bild wollen. Steil geht es runter bis ans Meer. Ich genieße den Augenblick in vollen Zügen. Es geht den selben Weg zurück. Vorbei am Churros-Stand wo man mir lächelnd zuwinkt. Ich lass mich einfach treiben und finde mich in Valparaiso wieder. Mitten in der Stadt geht es teilweise steil bergab durch verwinkelte Gassen. San Franzisko lässt grüssen.
Vor dem Monumento a Los Heroes Iquique auf dem Sotomyor Plaza lockt die nächste Versuchung kulinarischer Art, der man nicht wiederstehen kann.
"Kommst Du wirklich aus Deutschland?" Unglaublich aber wahr. Eine deutsche Stimme in Chile. Wie sich herausstellt gehört sie zu Marco aus Rheinland Pfalz. Seine Mutter ist Chilenin, sein Vater Deutscher und nach bestandenem Bachelor besucht er seinen Onkel mit Familie. Das Nummernschild hatte die Herkunft verraten. Eine fröhlich und immer noch ungläubig staunende Unterhaltung begann. Zum Abschied noch ein paar Fotos.
Als Hafenstadt hat Valparaiso schon lange keine Bedeutung mehr. Aber jährlich treffen sich die Künstler hier um Wände zu bemalen oder wie ich finde, teilweise zu beschmieren.
Berühmt ist Valparaiso auch für seine Ascensoren bzw. Schrägaufzügen. Von 30 gibt es noch 15 von denen nur noch 9 funktionieren.
Entlang der Küstenstraße geht es zurück zur Unterkunft.Baca selengkapnya
Pelikano y Vino
2 Desember 2022, Chili ⋅ ☀️ 18 °C
Heute lasse ich es ruhiger angehen. Gepäck umpacken, Anbauteile ans Motorrad schrauben. Die Koffer bleiben in der Unterkunft und ich reise mit leichtem Gepäck. Während ich noch überlege wie meine Tour heute aussehen soll, kommt Pablo vorbei und gibt mir Tipps. Planung beendet und rauf auf meine "Blue". Es geht entlang der Küste nordwärts.
INSIDER TIPP 2
Was macht man, wenn man sein Fahrzeug mal unbeaufsichtigt lassen muss?
An vielen öffentlichen Stellen und Restaurants gibt es sogenanntes Wachpersonal. Die Leute verdienen sich ihr Geld indem Sie die Fahrzeuge bewachen. Oder beim ein und ausparken behilflich sind. Man drückt Ihnen 300 o. 400 Pesos, ca. 30 oder 40 ct in die Hand. Super Sache.
Also entspannt Sightseeing auch wenn man sein Fahrzeug nicht in Sichtweite hat.
Biker sind eine Gemeinschaft weltweit. Auch wenn der Bikergruß hier nicht verbreitet ist.
Ich "unterhalte" mich mit einem Pärchen. Und "erzähl" von meinem Plänen nach Patagonien reisen zu wollen. Sie deuten schon an, dass es dort regnerisch und kälter ist. Er inspiziert meine Blue, erkennt das es eine 600er Honda Transalp ist. Ich schreibe mit dem Finger die Jahreszahl 1991 in den Sand und habe genau damit seine Frage nach dem Baujahr beantwortet. Seine Frau, die kaum mehr Englisch als ich spanisch spreche bestätigt meine Vermutung. Erinnerungsfoto gemacht und weiter geht es.
AUTO UND VERKEHR
Ich glaube meine Blue ist die älteste Verkehrsteinehmerin hier. Auch wenn man es Ihr nicht ansieht. Von Porsche bis Geely ist alles vertreten. Das Straßenbild ist identisch zu unserem. Und auch der zäh fließende Verkehr in der Stadt.
Kaum wirklich alte Fahrzeuge auf der Straße. Selbst E-Autos sollen hier unterwegs sein, laut Pablo.
INSIDER TIPP 3
Hier herrscht Rechtsverkehr. Also easy. Aber, genau wie in den USA , darf rechts überholt werden. Es ist auch nicht immer erkennbar ob man auf einer Vorfahrtstraße ist. Was nacht man? Man schaut ob die kreuzende Straße der Form nach ein Stoppschild oder Vorfahrt achten Schild hat. Tatsächlich. Das würde den Stahlverbrauch an Verkehrsschildern in Deutschland um einige Tonnen reduzieren.
So fahre ich lässig entlang der Küstenstraße und genieße an verschiedenen Stellen den Blick auf den Pazifik. Pelikane fliegen entlang der Küste. Und tatsächlich habe ich das Glück einen vor meiner Linse zu bekommen. Cool.
Ich brauche dringend Sonnencreme und ein paar Kleinigkeiten mehr. Also rein in den Supermarkt der Superlative. Das Angebot ist riesengroß und bekannte Marken wie z. B. Maggi und Co. springen einen entgegen. Erinnert mich an Carrefour in Spanien. Schnäppchenjagd nach roten, preisreduzierten Artikeln ist auch hier verbreitet. Man spricht kaum Englisch hier aber mit Hilfe einer Verkäuferin finde ich was ich suche. Von einer Kundin lasse ich mich beraten wie das Brot schmeckt, welches Sie in größerer Stückzahl in Ihren Einkaufswagen legt. Ich versteh natürlich rein gar nix, nicke aber zustimmend mit den Kopf und bedanke mich für die vielen interessanten Vorschläge womit man das Brot belegen kann.
An der Kasse zeigt man Verständnis, daß ich das lose unverpackte Brot nicht in einzelne Tüten verpackt und selber abgewogen habe. Eine Kollegin macht das für mich und die nachfolgende Kundin hat lächelnd Verständnis für die Verzögerung.
Zurück zur Unterkunft. Vorher noch einmal ein Blick auf die Skyline.
Mit Pablo fahre ich noch einmal zu einem Supermarkt. Ich hatte ihn und seine Mutter zu einer Flasche Wein eingeladen. Und so lassen wir den Abend gemütlich ausklingen. Wir können uns prima unterhalten und lachen zusammen. Auch die beiden genießen den Abend. Mit dem Hinweis, dass ich noch eine weitere Flasche habe ,kommt die Idee auf dann ein BBQ zu machen. Fortsetzung folgt,..Baca selengkapnya
Blue Horizon
1 Desember 2022, Chili ⋅ ☀️ 19 °C
Heute morgen geht s früh um sieben Uhr los. Ronny holt mich ab. Er ist Deutscher und lebt seit 25 Jahren hier in Chile und ist mit einer Chilenin verheiratet. Auf der Fahrt nach Valparaiso gibt es natürlich viel zu erzählen. Er ist absoluter Insider und hat ne ganze Menge Tipps und Tricks. In Valparaiso angekommen nehmen wir ein französisches Paar auf. Der letzte im Bunde ist Torsten aus Bremen. Jetzt geht s durch den dichten Verkehr nach San Antonio. Es wird jetzt Englisch gesprochen damit alle von den Tipps die Ronny für uns hat profitieren können. Am Eingang zum Hafen vergrößert sich unsere Gruppe. Ein Paar aus Braunschweig sowie Martin aus Lyon und Peter, der seit dreißig Jahren in der Schweiz lebt, stossen dazu. Auch Peter fährt eineTransalp älteren Semesters. Verkleidet wie Hafenarbeiter betreten wir das Gelände und holen unsere Motorräder ab. Da steht Sie, meine "Blue Horizon", wie ich sie jetzt nenne. Gute Nachricht, alle Motorräder haben die lange Reise unbeschadet überstanden. Erstmal die Batterie wieder anklemmen. Die Alarmanlage gibt einen freudigen Dauerton von sich. Choke ziehen, Start-knopf drücken und die Kölner Orgelpfeifen lassen grüßen. Mittlerweile haben alle anderen die Halle bereits Richtung Sammelplatz verlassen. Ach ja, Benzinhahn von Hand öffnen. Starten und,... wir bleiben in Köln. Ob die umher stehenden Hafenarbeiter anschieben? Die "Blue" gibt ein schwaches Herzsignal von sich. Und ja, aus dem schwachen Signal wird ein kräftiges Motordröhnen. Geschafft. Die Formalitäten mit dem Zoll dauern bis zum Mittag und ohne Kontrolle und Schwierigkeiten verlassen wir das Gelände. Kurzer Stopp am Parkplatz. Ronny ist sehr hilfsbereit und sagt seine Hilfe zu. Er bleibt Kontaktperson für den Aufenthalt hier. Und freut sich auf zwischenzeitlichen Rückmeldungen. Er will mir einen Routenvorschlag für die Rückreise von Patgonien machen. Ich tausche die Telefonnummer mit Peter. Er und Martin übernachten in Santiago. Sie haben sich im Casamatta kennengelernt und reisen am Samstag zusammen nach Ushaia. Alle wollen nach Patagonien. Wir werden uns wieder sehen. Torsten und ich fahren die Küste entlang zurück nach Valparaiso. Herrliches Wetter und die ersten Kurven zum räubern. Zwischenstopp und Wasser besorgen. Die Route gibt immer wieder den Blick auf den Pazifik frei. Und immer wieder Strassenverläufe mit Serpentinenartigen Kurvenverläufe. Zwischenstopp in einem kleinen Fischerdorf, welches Ronny uns empfohlen hatte. Hat sich gelohnt. Ein wirklich leckeres Essen bei Meeresblick. Kurz vor Valparaiso trennen sich unsere Wege. Torsten wird seine Reise Richtung Norden fortsetzen. Schade. Telefonnummern sind getauscht. Zurück in meiner Unterkunft werde ich mit einer Überraschung begrüßt. Ein Sandwich in HotDog Style. Mit kleinen Würstchen, Tomaten, Avocadocreme und einer weiteren cremigen Soße. Lecker. So, jetzt mal eine Nacht darüber schlafen, was ich morgen mache. Gute Nacht, DeutschlandBaca selengkapnya
Ankunft Santiago de Chile
30 November 2022, Chili ⋅ ☀️ 21 °C
Müdigkeit macht sich breit und ich glaube ich bin schon eingeschlafen als die Maschine in Houston abhebt. Die Landung ist unspektakulär, auf dem Weg zur Passkontrolle einen QR-Code scannen und Free WiFi im Flughafen erhalten. Bei der Passkontrolle im besten spanisch erklären, dass man kein spanisch spricht aber man dabei ist es zu lernen. Einreise genehmigt. 90 Tage Aufenthalt bis zum 28.02.2023. Zollerklärung ausfüllen und noch schnell die Reisetasche abholen. Man ist hier schnell. Alle Koffer und Taschen stehen bereits übersichtlich geordnet neben dem Band. Alle? Irgendwie scheint meine zu fehlen. Laut Trackingnummer sollte sie da sein. Dank Personal ist sie dann auch da. Puuuhhh.
Kaum betritt man die Flughafenhalle erwarten einem mehr Taxifahrer als Fluggäste. Erstmal schnell nach draußen und das Wetter checken. Sonnenschein und angenehme Sommertemperaturen.
Hilfsbereites Personal mit offiziell aussehenden Ausweis um den Hals erklärt mir, dass man nur mit dem Auto zur nächsten Bushaltestelle im ca. 20 KM entfernten Ort kommt. Es gibt zwar Minibus aber die sind auch nicht viel billiger und dafür ungemütlicher. 20 Dollar die Fahrt oder 70 Dollar bis zu meinem Zielort. Bevor ich mich versehe hat man meine Taschen unterm Arm geklemmt, hastet mit mir zum Parkhaus. Das kommt mir spanisch vor und verhindere gerade noch, dass man meine Sachen einlädt. Ich brauch nun Kaffee und nen Brownie. Bezahlen lässt sich sogar in Euro und Smalltalk mit dem Kellner über Fußball.
Wer jemals nach Chile kommt und günstig weiterreisen will, hier mein persönlicher
INSIDER TIPP 1:
Am Ende vom Parkhaus gibt es einen offiziellen Bushalteplatz. Busfahrt in Chile ist sehr günstig. Die Überlandbusse sind sehr modern, Klimaanlage, sehr gemütlich und haben z. B. klappbare Beinauflagen.
Die Fahrt zum 20 KM entfernten Pajaritos kostet 1.600 Pesos. Dort umsteigen und dann nach Vina del Mar (ca. 120 KM) für 5.500 Pesos. Umgerechnet ca. 7 bis 8 Euro.
Die Dame am Schalter war sehr nett und hilfsbereit. Nach einem "I love Chile" wurde ihr grinsen noch breiter und sie winkte zum Abschied.
Die Fahrt nach Vina del Mar erinnerte mich mit ihren Bergen an die Harleyfahrten durch die USA. Und dann wurde die Landschaft plötzlich grün. Hier beginnt das weltweit bekannte Weinanbaugebiet Chiles. Und erstreckt sich bis Valparaiso und Vina del Mar.
Endstation Vina del Mar erreicht. Zwischenzeitlich hatte ich eine SMS an Pablo, meinem Gastgeber über AirBnb geschickt aber keine Rückmeldung erhalten.
Was nun? Kein Free WiFi an der Endstation. Telefonate und Roaming sind sehr teuer mit dem eigenen Handy.
Also bitte ich ein Mitglied vom Personal für mich einen Ort mit Free WiFi zu finden. Und während er im Internet stöbert halte ich ihm die Telefonnummer von Pablo unter die Nase. Freundlicherweise ruft er ihn an und keine halbe Stunde später lerne ich Pablo kennen der mich mit dem 🚗 abholt.
Beim Warten, mach ich Smalltalk mit einer älteren Damen die mich anspricht. Sie gibt einen Satz auf deutsch von sich und es stellt sich heraus das ihre Urvorfahren aus Deutschland kommen und Verwandte in Hannover leben.
Das Haus von Pablo ist wie von ihm beschrieben. Alles sehr sauber und modern. Praktischer Weise hat seine Mutter einen Minimarkt direkt am Haus und ich jetzt eine chilenische Prepaidkarte mit eigener Telefonnummer. So kann ich ihn anrufen falls was ist. Perfekt.
Morgen früh um 7 Uhr geht es nach San Antonio. Good Night Germany.Baca selengkapnya
Flughafen Amsterdam-Schiphol
29 November 2022, Belanda ⋅ ⛅ 10 °C
Mitten in der Nacht, geht es los. Der Online Check-in hatte am Vortag mit dem Hinweis am Flughafen einzuchecken nicht geklappt. Ein ungutes Gefühl machte sich breit. OK, der Impfpass sollte vor Ort für Klarheit sorgen.
6.40 Uhr. Die Einreise in die USA wird verweigert. Eine gültige Einreisegenehmigung ESTA fehlt. Ohne ESTA gibt es kein Ticket. Die Bearbeitungszeit im Regelfall dauert bis zu 72 Stunden. Die Hoffnung den Flug noch zu bekommen grenzt schon an ein Wunder. Flug umbuchen etc. rast durch den Kopf. Alles umschmeißen. Mit dem letzten Fünkchen Hoffnug wird das mehrseitige Formular ausgefüllt und die 21 Dollar bezahlt. Es ist 7.02 Uhr. Nach 9.05 Uhr gibt es kein Check-in mehr. Das Hoffen auf ein Wunder beginnt. 8.12Uhr Das Wunder ist da. Genehmigung von der Einreisebehörde der USA kommt per Mail. Hasten zum Check-in. Ticket bekommen. Sitze im Flieger. Ready for Take-Off. 10.20 Uhr. GOOD BYE EUROPE. Zwischenstopp in Houston. Passkontrolle kein Problem. Im Transitbereich erneut eine Taschen- und Personenkontrolle. Irgendwie zeigt sich der Kontrollbeamte von den Seitenprotektoren der Motorradhose beeindruckt und damit stark Schmuggelverdächtig. Ein Abstrich der Hände lässt die Probe Alarm schlagen. Hastig herbeigerufenes Sicherheitspersonal nimmt mich zur Seite. Mehrfaches Abtasten bleibt ergebnislos. Zwischenzeitlich wird das komplette Gepäck ausgepackt und untersucht. Abstriche im Gepäck und erneut meiner Hände sind diesmal ergebnislos. Zum Abschluss noch ein Plausch über mein Motorrad und mein Vorhaben beenden das Szenarium. WELCOME IN THE USA. Jetzt sitz ich am Gate, habe Internetzugang und schreibe meine ersten Zeilen. Auf geht's nach Chile.Baca selengkapnya
Gouda
28 November 2022, Belanda ⋅ ☁️ 11 °C
Ein Entspannungsspaziergang zum äußersten Punkt von Holland, das Hoek von Holland, eröffnete den Tag. Der Besuch in Gouda mit dem Besuch der Käserei und ein Glas Käsebier bildeten den weiteren Höhepunkt. Der Abschluß beim Italiener mit kulinarischen Höhepunkten war der Abschluß für die letzte Nacht in Europa.Baca selengkapnya
ABSCHIED UND START
27 November 2022, Jerman ⋅ ☁️ 8 °C
Jetzt heißt es Abschied nehmen. Das Haus ist leergeräumt, der Letzte macht die Tür zu und der emotionale Moment des endgültigen Abschiedes naht. Eine Reise beginnt mit den Reisevorbereitungen und den Unsicherheiten, ob man an alles gedacht hat. Wir werden sehen,... Meine "kleine Schwester" und ehemalige Arbeitskollegin holt mich ab. Es geht in die Nähe von Amsterdam/Rotterdam. Eine Autofahrt mit Erinnerungsaustausch aus alten Zeiten, verkürzte die Zeit der Autofahrt. Ein typisches deutsches Gericht Rouladen, Klöße und Rotkohl hausgemacht ließ den Abend mit einem Glas Rotwrin ausklingen. GOOD BYE DEUTSCHLAND.Baca selengkapnya












































































































































































































PelancongHallo Dieter, der 3.Advent.... Eine besondere Kerze 🕯 werde ich für dich anzünden. Damit deine Schutzengel weiterhin für dich da sind...
PelancongVielen lieben Dank,Muppi. Ich kann gar nicht glauben das der 3. Advent ist.
Pelancongja hallo Dieter den Worten von Gundi schließe ich mich an. . Liebe Gruesse 🫶
PelancongHallo Liesel. Vielen lieben Dank und gute Besserung.