Bereits 2014 wollten Edith und ich die „Via de la Plata“ gehen. Jedoch zwangen uns Temperaturen von 42 Grad zur Aufgabe. 2017 dann der nächste Versuch. Aber durch eine private Situation von Edith, ging ich die „Via“ dann alleine. Read more
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    Reisetag

    January 14, 2023 in Spain ⋅ 🌙 9 °C

    Es war eine spontane Entscheidung, Edith auf der „Via de la Plata“ zu begleiten. Zum Einen ist Edith wegen Insolvenz bei ihrem bisherigen Arbeitgeber ausgeschieden und zum Anderen, hat sie wieder bei der Firma angefangen, wo sie vor vielen Jahren gekündigt hatte. Damals - 2008 - ging sie für eine Auszeit das erste mal nach der Kündigung auf dem Jakobsweg, wo wir uns später kennengelernt haben.

    Die „Via de la Plata“ wollten wir bereits im Juni 2014 gehen und das zur Fußball-Weltmeisterschaft. Das machte uns immer viel Spaß, ausgerechnet zu diesen Zeiten auf dem Jakobsweg unterwegs zu sein. Was wir damals jedoch unterschätzt haben, waren die Temperaturen in „Sevilla“ und der „Extremadura“. Es waren nahezu 42 Grad und nachts sank die Außentemperatur nicht unter 33 Grad. Da haben wir damals die Wanderung abgebrochen.

    Im April 2017 wollten wir sie dann erneut gehen. Leider erkrankte die Mutter von Edith und so konnte sie einen Tag vorher nicht mitkommen. Ich bin damals die „Via“ alleine die 1050km bis nach „Santiago de Compostela“ gegangen.

    Nun wiederholt sich - zumindest für Edith - zum dritten Mal die Motivation, die „Via“ zu gehen - wenn auch nur in Teiletappen. Voraussichtlich werden wir 14 Tage bis nach „Caćeres“ gehen und von dort mit dem Zug nach Madrid und dann fliegt jeder wieder nach Hause. Allerdings habe ich, um in Nostalgie zu baden, das damalige Hostel „Jentoft“ gebucht. Von dort wollten wir 2017 starten. Die Unterkunft die wir 2014 hatten, kam für Edith nicht mehr in Frage.

    Ich bin in der glücklichen Situation, meinen Urlaub selbst planen zu können und bei Verschiebungen brauche ich (eigentlich) auch nicht meinen Vorgesetzten fragen. Von daher war es für mich einfach, ein paar Tage frei zu machen und Edith zu begleiten. Unabhängig davon, bin ich selbst gern unterwegs und habe mich wahnsinnig darauf gefreut, endlich wieder durch die Natur zu gehen.

    Die Vorbereitungen waren einfach. Durch die bisherigen Wanderungen, hatte ich alles was ich brauchte. Entsprechend schnell war der Rucksack auch gepackt. Meinen alten Schlafsack habe ich eine Woche lang gelüftet. Mitgenommen habe ich insgesamt 3 Shirts, 2 Unterhosen, einen Pullover, einen Hoodie, eine Wanderhose und eine Jogginghose, 2 paar Socken, Medikamente, Pflaster und Kosmetika. Eine faltbare Tupperdose, den Wanderführer von 2017 und Stecker für mein Smartphone. Auch meinen Selfiestick habe ich wieder eingepackt und alles zusammen in meinen Rucksack verstaut. So kam ich auf 6kg Gesamtgewicht.

    Je näher der Tag für den Abflug kam, um so aufgeregter wurde ich. Leider musste Olaf unter meiner Anspannung leiden, wenn ich gar schlecht gelaunt erschien. Das tut mir im Nachhinein sehr leid. Das hat er nicht verdient. Nur kann ich bisher nicht mit dieser Art Anspannung umgehen.

    Mit Edith habe ich am Vorabend telefoniert und abgesprochen, wo wir uns am nächsten Tag in „Sevilla“ treffen werden. Die Standort-Freigabe ist bei so etwas sehr hilfreich. Kurzfristig habe ich morgens mich entschieden, dann eben die Jogginghose noch mitzunehmen und auf eine dickere Jacke zu verzichten. Die Temperaturen sollen so tagsüber 16-18 Grad sein und nachts um die 7 Grad. Ach so - einen Regenponcho und einen Regenschirm habe ich auch noch mitgenommen. Dann verabschiedete ich mich liebevoll von Olaf und dann ging es los zur S-Bahn.

    Am Flughafen BER angekommen, ging es recht schnell durch die Sicherheitskontrolle. Dann noch ca. 1 Stunde warten und ab ging der Flug. Mit Absicht habe ich bei meiner Flugangst mir einen Fensterplatz gebucht - wenn schon denn schon. Und ich verfolgte auch aktiv den Start. Irgendwann bin ich sogar eingeschlafen und eine knappe Stunde vor der Landung wieder wach geworden. Von oben gab es einen herrlichen Blick auf die Landschaft. Vereinzelte Wälder und Seen machten Lust dort entlang zu gehen.

    Wir landeten in Madrid und ich hatte mich im Vorfeld zu Hause informiert, wie ich vom Flughafen zum Hauptbahnhof „Atocha. Estación de Cercanías“ komme. Der Bus 203 oder Zug C1 sollte dorthin fahren. Ich folgte der Ausschilderung zu den Bussen und gleich am Ausgang war der „City-Express“, der auch tatsächlich zum Hauptbahnhof fuhr. Der Bus war schrecklich voll. Viele Menschen mit ihren Koffern standen in den Gängen und wenn der Bus bei den Haltestellen hielt, war niemand genervt und alle machten mit einem Lächeln Platz. Das gäbe es so definitiv nicht in Deutschland.

    Am Hauptbahnhof angekommen, hatte ich 2 Stunden Zeit. Ich sah mir etwas die Umgebung an. Der Kopfbahnhof wurde gerade frisch saniert. Ich holte mir etwas zu essen und setzte mich außerhalb zum Essen in die Sonne. Die Stadt war sehr voll. Überall redeten Menschen, es war quirlig und mir unangenehm. Dann versuchte ich mich zu orientieren, um den Bahnsteig zu finden. Das war nicht so ganz einfach. Denn das Procedere für den Zug, was das selbe wie auf einem Flughafen. Es gab eine Sicherheitskontrolle für die Koffer und Gates mit Türen für die Bahnsteige. Diesen Bereich konnte man frühestens 90 Minuten vor Abfahrt des Zuges betreten. Alles funktionierte bisher reibungslos per Smartphone Ticket. So auch in dem Bahnhof. Am Scanner ablesen lassen, Koffer durchleuchten lassen und in der großen Halle auf die Anzeigetafel starren, wo der Zug abfährt. Dann ging es los. Der Zug war die spanische Variante vom deutschen ICE. Ich habe glücklicherweise eine Sitzplatzreservierung vorgenommen. Auch im Zug war es sehr voll und aus Madrid heraus fahrend, waren sehr sehr viele zumTeil hässliche Wohnsilos zu sehen.

    Die Landschaft rauschte an mir vorbei und wie in Flugzeug von oben, stellte ich mir vor, morgen dort entlang zu gehen. Herrlich.

    In „Sevilla“ angekommen, suchte ich einen Supermarkt und kehrte bei Lidl ein. Ich kaufte für uns etwas Proviant - Äpfel, Möhren, Bananen, Wasser und etwas Brot und Aufstrich für mich zum Abendbrot. Dann ging ich weiter zu Fuß durch die Stadt zu „Decathlon“. Denn ich hatte vergessen, mir ein Handtuch mitzunehmen. Nachdem ich das gekauft hatte, ging ich zum Hostal „Jentoft“ und checkte ein. Zunächst aß ich mein Abendbrot. Später meldete sich Edith, dass sie nun auch in „Sevilla“ gelandet ist und auf dem Bus zur „Plaza de Armas“ wartet. Dann hole ich sie ab.

    Da kam sie und stieg aus dem Bus. Was für eine Freude - herrlich. Zuerst gingen wir ins Hostel und Edith legte ihren Rucksack ab. In einer Seitengasse nahmen wir in einer Taverne ein Bier, Pimientos de Padrón und eine Racion Patatas Fritas zu uns. Direkt hinter der Taverne war ein hübscher Hinterhof mit Balkonen und einem Brunnen. Tagsüber sah das bestimmt bezaubernd aus. Dann gingen wir zur Kathedrale und zum Turm „La Giralda“. Die Giralda ist das ehemalige Minarett der Hauptmoschee und heutiger Glockenturm der Kathedrale von Sevilla in Andalusien. Dann zurück zum Fluss und am „Torre de Oro“. Der Torre del Oro (deutsch: Goldturm) steht in Sevilla, der einstmals wichtigsten Hafenstadt Andalusiens. Es handelt sich um einen – vom Rest der eigentlichen Stadtmauer getrennt stehenden – militärischen Turm. Sein Name ist abgeleitet von einer nicht erhaltenen, möglicherweise vergoldeten und nur oberhalb des Fensterkranzes umlaufenden Verkleidung aus Azulejos, die in der Sonne golden glitzernde Reflexe zeigte.

    Die Stierkampfarena „Plaza de toros de la Real Maestranza de Caballería de Sevilla“. Große königliche Stierkampfarena mit Museum. Hier finden leider auch heutzutage noch Stierkämpfe statt. Wir gingen weiter zum Hostel

    Insgesamt fand ich den Tag sehr schön - so ein richtiger Reisetag. Nicht ins Flugzeug einsteigen und ankommen, nein unterwegs sein und dann ankommen.
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  • Day 2

    Immer geradeaus

    January 15, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Im Gegensatz zu Edith, habe ich erstaunlich gut in dem Hostel geschlafen und bin erst gegen 07:30 Uhr aufgewacht. Eigentlich wollte Edith nicht aufstehen und noch etwas schlafen, da sie die Nacht wohl erst spät eingeschlafen und überhaupt schlecht geschlafen habe. Aber es nützte nichts und so standen wir gegen 08:00 Uhr auf. Das Hostel bietet zwar Frühstück für 4€ pro Person an, für diesen Preis ist aber nur Abgepacktes und Ungesundes zu erwarten. Obwohl ich es damals vor 6 Jahren nicht so schlecht in Erinnerung habe. So verließen wir das Zimmer und gaben an der Rezeption unseren Schlüssel ab. Bevor wir aber auch das Hostel verließen, wollten wir beide jeweils noch einen Pilgerstempel in unseren Pilgerausweis setzen lassen. Der Mann an der Rezeption war damit jedoch überfordert und verstand nicht, was wir von ihn wollten. Wir zeigten ihm unseren Pilgerausweis, worin sich schon ein Stempel befand. Er entgegnet, er sei erst seit einem Monat hier beschäftigt und bisher hatte noch niemand so eine Bitte wie wir. Auch habe er keinen solchen Stempel, wie der der sich schon im Pilgerausweis befand. Aber das wollten wir ja auch nicht, sondern einen Stempel von Hostel. Erst als ich ihn ein Foto von meinem Pilgerausweis mit dem Stempel vom Hostel von vor 6 Jahren zeigte, verstand er es und setzte diesen dann großzügig in unseren Pilgerausweis. Was für eine Platzverschwendung. Aber egal, wir hatten unseren Stempel.

    Nach dem wir das Hostel verlassen hatten, gingen wir am Fluss „Gualdalquivir“ entlang zu Brücke. An der Ecke gab es einen „Churros“ Kiosk und kurz war ich davor, mir diese fettigen aber leckeren Stäbchen zu holen. Aber nein. Auf der Brücke machten wir Fotos vom Sonnenaufgang, der laut Kalender um 08:37 Uhr begann. In der Ferne sage man den „Torre Sevilla“. Der Torre Sevilla, bis 2015 als Cajasol Tower oder Pelli Tower bekannt, ist ein Wolkenkratzer in Sevilla, Spanien. Der Bau begann im März 2008 und wurde 2015 abgeschlossen. Der Turm ist 180,5 Meter hoch und hat 40 Stockwerke. Es ist ein Bürogebäude, dessen Eingang sich an der Odiel Straße befindet. Der Turm ist das höchste Gebäude in Andalusien und in der Stadt Sevilla und das siebthöchste in Spanien.

    Weiter über die Brücke und hier wollte Edith zu der damaligen Unterkunft von 2014 (Triana Backpackers), um sie noch einmal von außen zu sehen und sich von der Erinnerung von damals schütteln zu lassen. Dann folgten wir den kleinen und wie ich finde sehr hübschen Gassen mit den schönen bunten Häusern - wobei jedes anders aussah. Mir hat das sehr gut gefallen. Edith war bereits im „Café-Modus“ und hielt nach entsprechenden Gegebenheiten Ausschau. Ein Straßencafé sollte dann das Glück für ein leckeren Kaffee, Croissant und Toast mit Olivenöl sein.

    Frisch gestärkt verließen wir dann über diverse Straßenüberführungen „Sevilla“ und gingen zunächst für eine Stunde am Nebenfluss des „Gualdalquivir“ entlang, bevor wir dann hinter „Camas“ unter den Autobahnbrücken nach „Santiponce“ kamen. Schon von weitem kommt man das „Kloster San Isidoro del Campo“ sehen. Das Kloster ist eine ehemalige Zisterzienserabtei und wurde 1301 erbaut.

    Auch hier in „Santiponce“ wuchsen, wie in „Sevilla“ auch, überall Orangen an den Strassenbäumen. Leider konnte man diese nicht essen, weil sie extrem Bitter waren. In „Santiponce“ hatten wir Glück und konnten und die dortige Ausgrabungsstätte „Itálica“ ansehen. Für Europäer war der Eintritt frei - so eine Regelung habe ich noch nie erlebt. Hier konnte wir die Ruinen eines Amphitheaters und dessen Nebengebäude bewundern. In dieser bedeutenden Römerstadt wurden die Kaiser Trajan und Hadrijan geboren. Die zahlreichen ausgegrabenen Reste, zeigen einige interessante Mosaiken. Beeindruckend ist das Amphitheater, dass zu den größten des römischen Reiches zählt und 25000 Personen Platz bieten konnte. Dies allein belegt schon die Bedeutung der Stadt „Itálica“. Wir gingen durch die beeindruckenden Ruinen und setzen danach unseren Weg fort.

    Ein Storchenpaar saß hoch oben auf einem Strommast und schnäbelten miteinander. Kurz dahinter mussten wir eine nicht ganz ungefährliche und mit vielen Abzweigungen große Straßenkreuzung überqueren. Kurz dahinter verließen wir die Straße und gingen auf einem schnurgeraden Kiesweg zwischen riesigen Ackerflächen ca. 7 km entlang. Kein Schatten und keine Wolken. Wir konnten nur mit Shirts auf diesem (langweiligen) Weg gehen. Nach 4,1 km kam eine Furt und über einen kleinen Bach lag ein Metallträger. Beim darüber gehen, wippte dieser nach unseren Bewegungen. Edit scheute zuerst, was wohl auch an der Präsenz meiner Videoaufnahme lag. Sie versuchte daraufhin einen anderen Weg zu finden. Ich überquerte den kleinen Bach über dem Metallträger und wartete auf Edith - die dann doch auch diese Art der Überquerung nutzte. Dann machten wir eine Pause und folgten weiter dem schnurgeraden aber manchmal hügeligen Weg nach „Guillena“.

    Aber vorher kamen wir noch an einem Stein mit einem gelben Pfeil vorbei. Auf diesem Stein standen zwei kleine Figuren. Eine war wahrscheinlich „Maria“ (ohne Kopf) mit dem Baby „Jesus“ und daneben der Heilige „San Juan“ kurz dahinter war eine Hundepension.

    Wir erreichten „Guillena“ und da die öffentliche Herberge geschlossen hatte, gingen wir zur privaten Albergue „Luz del Camino“. An der Tür ein Zettel das geöffnet sei mit einer Telefonnummer. Ich rief dort an und wenig später checkten wir in der Albergue ein. Wir waren bislang die einzigen Gäste in einem 6-Bett Zimmer. Wir ruhten etwas und gingen dann in einer Pizzeria essen. Es war Sonntag und entsprechend waren wir viele spanische Familie in den wenigen geöffneten Lokalitäten. Gut gesättigt gingen wir zurück zur Unterkunft und stellten fest, dass es draußen wärmer war als in dem mehrgeschossigen Gebäude selbst. In dem Gebäude waren die Wände mit Sprüchen und Bildern von Pilgern beschrieben und bemalt. Irgendwie beeindruckend. Unseren Schlafsack brauchten wir nicht auspacken, da es wärmende Decken gab.

    Etappenlänge: 21,8km
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  • Day 3

    Mandarinen, Olivenbäume und Steineichen

    January 16, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 4 °C

    Es ist kalt in der Nacht und auch in den Gebäuden. Edith hatte entsprechend viel Klamotten für die Nacht angezogen. Für mich reichte ein Shirt. Gegen 07:50 Uhr, es war noch dunkel draußen, weckte ich mit Geräuschen Edith. Sie hatte etwas besser als die Nacht davor geschlafen. Bei dem Preis von 14€ pro Person, war auch ein Frühstück dabei. Dazu konnte man sich in der Küche selbst bedienen. Es gab Toastbrot, Kekse, abgepackte Kuchenstücke, Margarine, Tomaten, Olivenöl und Kaffee. Edith wollte in einem Café ein Frühstück zu sich nehmen und so machte ich mir Toast mit Olivenöl und dazu einen Kaffee. Auf die Tomaten hatte ich keine Lust. Nach dem Packen der Rucksäcke gingen wir auch schon los. Beinahe hätte Edith ihre neuen Wanderstöcke stehen lassen. Was ein wenig blöd wäre, da man beim Verschließen der Eingangstür sonst nicht mehr in das Haus gekommen wäre. So aber war sie für meinen Hinweis dankbar - es ist schön, mit Dankbarkeit in den Tag zu starten ☺️

    Wir gingen zu einem Café, welches wir gestern Abend schon gesehen haben. Hier holten wir uns frischen Kaffee und für Edith gab es Toast mit Olivenöl und Tomaten (LOL). Nach dem Café überlegten wir oder besser ich überzeugte Edith, den Weg über den Fluss zu nehmen. Das war allerdings nur möglich, wenn der Fluss wenig Wasser führte. Als ich damals vor 6 Jahren hier entlang ging, war es leider nicht möglich und man musste über eine nahe gelegene Autobrücke gehen. Wir hatten Glück. Es war wenig Wasser und so konnten wir dem matschigen Pfad über den Flusslauf nehmen. Eine Stelle war allerdings etwas schwierig, weil man über drei Steine springen musste. Das ist mit Rucksack natürlich etwas schwieriger. Edith entschied sich zurück und über die Brücke zu gehen. Ich hüpfte über die Steine, stieg die Böschung hinauf und folgte dann dem Weg.

    Es war klar, wo wir uns dann treffen. An einer Tankstelle, die gleichzeitig die letzte Einkehrmöglichkeit vor einer 17km langen Etappe ist. Hier holte ich Cola für uns beide. Für mich eine Erfüllung eines Wunsches, wie auch den Fluss zu überqueren. Hier an der Tankstelle hatte ich mir damals etwas zu trinken gekauft und es war sehr heiss. Heute waren die Temperaturen wesentlich erträglicher.

    Nach der Tankstelle ging es durch ein kleines und ziemlich schmutziges Industriegebiet. Kurz dahinter, gingen wir an einer Mandarinen-Plantage entlang. Die kleinen Bäume trugen massig reife Mandarinen - aber wegen eines Zauns, kamen wir nicht daran. Schade. Während rechts die Mandarinen leuchteten, waren links am Weg tragende Olivenbäume. Was für ein schöner Weg. Gekrönt durch weiß und gelb blühende Blümchen - einfach nur herrlich.

    Nach einer Weile endete die Madarinen-Plantage, während links noch die Olivenbäume standen. In der Ferne war eine Ruine zu erkennen, die mir ebenfalls in Erinnerung geblieben ist. Schon damals habe ich mich etwas geärgert, dass ich diese nicht näher betrachtet habe. Aber heute will ich sie sehen. Edith machte Rast und ich ging über das frisch keimende Weizenfeld zur Ruine. Es war über die Ruine leider nichts herauszufinden. Alt konnte sie wegen der verwendeten Baumaterialien und dem Swimmingpool (Reste davon) jedenfalls nicht sein. Ich betrachtete die Innenräume mit den Kaminen und kletterte über einen eiserne Steigleiter 3 Etagen nach oben auf dem Turm. In der Ferne sah ich Edith sitzen. Meinen Rucksack musste ich unten stehen lassen, weil wir beide zusammen nicht in den schmalen Aufstieg passten.

    Zurück zu Edith. Sie hatte mittlerweile Besuch bekommen. Eine Amerikanerin, die in „Sevilla“ lebt, hatte ein paar Freunde auf der „Via“ begleitet und geht nun zurück nach „Sevilla“. Wir waren die einzigen Pilger, denen sie begegnet ist. Wie schön, dann sind die Herbergen auch nicht ausgelastet und wir bekommen ein Bett.

    Die herrliche, von Kork- und Steineichen, zwischen denen Rinder und Pferde weideten, geprägte Landschaft, lässt das Pilgerherz gleich höher schlagen. Sie birgt ein wahres Tier- und Vogelparadies. Zahlreiche Vogelarten, die man in Mitteleuropa kaum noch sieht, sind hier häufig anzutreffen. Wiedehopfe, Bienenfresser, Blauracken, Pirole, Eichelhäher, Rebhühner usw. (Auszug Wanderführer Outdoor). Wir können das bestätigen, da wir kurz innehielten, um den herrlichen Klängen der verschiedenen Vögel zu lauschen.

    Im Prinzip gingen wir durch diese Landschaft auf breiten Wegen. An einer mit mehreren Sprachen ausgeschilderte Wasserstelle, machten wir dahinter kurz Rast. Im Hochsommer ist die Wasserstelle eine Garantie, um an frisches Wasser zu kommen.

    Der Weg war ab hier ein Schotterweg und wir kamen auf eine Landstraße, die später zur Autostraße nach „Castilblanco de los Arroyos“ führte - unser heutiges Ziel. Immer an der Straße entlang, führte etwas abseits davon ein Pfad. Hier gingen wir bis zum Ortseingang und machten an der ersten Möglichkeit eine kleine Pause bei Bier und Pommes. Dann gingen wir weiter durch den Ort und suchten unsere Unterkunft, die wir uns gestern ausgesucht hatten. Es war eine familiär geführte private Herberge in einer Seitenstraße. Freundlich wurden wir von „Dobbie“ dem kleinen Yorkshire Terrier begrüßt. Die Hospitaliera begrüßte uns und holte ihren Sohn, der ein wenig englisch sprach. Sie zeigten uns die Räumlichkeiten und unser Doppelzimmer (30€). Es war kalt in dem Raum und wir duschten erst einmal heiß. Dann ging es in den Ort - denn sonst war nicht viel in dem Zimmer zu machen. Aber es gab sehr schnelles WLAN - hehe.

    In einem Restaurant tranken wir noch etwas und trafen auf einen Pilger, der in der selben Unterkunft wie wir ist. Es ist Franzose und als er vor 20 Jahren das erste mal den Jakobsweg gegangen ist, habe dies sein gesamtes Leben verändert. Er habe seinen Job gekündigt und ist nun freiberuflicher Guide für Menschen, die auf dem Jakobsweg gehen. Das mache er ein halbes Jahr und das andere halbe Jahr geht er für sich alleine. Ich bin begeistert - voll mein Ding. Aber ich möchte nicht von morgens bis abends Menschen um mich haben und die dann auch noch durch die Landschaft begleiten. Das würde mir kein Spaß machen. Aber es gibt mir Input und Ansporn für Ideen 😊

    Etappenlänge: 20,1km
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  • Day 4

    Natur pur

    January 17, 2023 in Spain ⋅ 🌧 11 °C

    Um es gleich vorweg zu sagen, Edith hat sehr schlecht geschlafen und entsprechend war ihre Stimmung. Durch die Kälte im Zimmer, hat sie im Bett mit Schlafsack geschlafen und sich durch ein ständiges Geräusch - wie ein Motor - in der Nacht gestört gefühlt. Zum Verdruss kam morgens leichter Nieselregen dazu, als wir zu einem Café gingen, um dort zu frühstücken. Wir bestellten Kaffee, Toast mit Olivenöl und Tomate. Soweit alles gut. Die Wetterprognose am Vormittag verhiess Regen, der zum Mittag nachlassen sollte. Die Stimmung war immer noch mies und Edith konnte so nicht weiter gehen. Wir verabschiedeten uns am Ortsausgang und ich ging allein. Zuerst ging es 16km auf einer mäßig befahrenden Autostraße entlang. Mal regnete es stärker, mal blieb es bei Nieselregen. Schön war es nicht an der Straße entlang zu gehen, aber notwendig. Einmal musste ich mit meinem Poncho bekleidet stehen bleiben, weil der Regen so stark war und dadurch meine Schuhe und die unteren Hosenbeine nass wurden. So stand ich da und wartete, bis die Stärke des Regens nachgelassen hatte. Dann ging ich weiter und behielt den Poncho vorerst aber an.

    Ich kam an verschiedene großen Farmen vorbei, wo man jedoch nur die teils prächtigen Eingangsbereiche gesehen hat. Dann kam der rot-weiße Funkturm in Sicht, der das Ende der Wegführung an der Straße einleitete. Denn nach ca. 20 Minuten, führte der Jakobsweg durch ein Gatter in ein eingezäuntes Naturschutzgebiet und das war wunderschön. Schon vor 6 Jahren war ich von der Landschaft, den vielen Vögeln und wenn man Glück hatte, Hirsche begeistert. Leider sah ich keine Hirsche und am Himmel nur kreisende Raubvögel. Der Weg schlängelte sich auf einem breiten Landweg zwischen Korkeichen, von denen manche gerade geschält waren und einige nicht. Unweit von einem großen Gebäude, lagen die geschälten Korkrinden aufgestapelt und aufgereiht danieder.

    Manchmal führte der Weg über einen kleinen Bach und man sah dem Bachlauf an, dass er durchaus viel Wasser führen konnte und sich tief in den Erdboden eingeschnitten hatte. In der Ferne war eine alte Ruine und auch hier war nicht zu erfahren, um was für ein Gebäude es sich mal gehandelt hatte. Es ging immer wieder leicht bergauf und bergab. Erneut führte der Weg durch ein Gatter und verlief dann auf einem Schotterweg zwischen Kiefern, die herrlich dufteten. In der Ferne sah ich schon den Berg, den es durch einen steilen Aufstieg zu überwinden galt.

    Das Wetter war kurz vor dem Naturschutzgebiet sonnig und leicht windig. Ideal zum wandern und einen Berg empor zu gehen. Allerdings hatte ich durchaus Kreislaufprobleme und musste mehrfach stehen bleiben, da mir schwindlig wurde. Oben auf dem Berg angekommen, musste ich definitiv eine Pause machen und konnte nur bedingt die Schönheit der Umgebung bewundern.

    Dann ging es auch schon abwärts und sogleich war auch „Almadén de la Plata“ in der Ferne zu sehen, das heutige Ziel der Etappe. Zuerst war es ein Schotterweg, dann ein sehr gut gepflasterter und später sehr gerölliger Weg, der nach unten in die Ortschaft führte. Durch den vielen Regen war es sehr glatt und ich rutschte mehrfach etwas aus. Im Ort angekommen, folgte ich Google zur Unterkunft, die wir vor zwei Tagen gebucht hatten. Ein Doppelzimmer in einem Hostel mit Restaurant und sehr gutem Ruf. Sowohl für die Unterkunft selbst, als auch für die angebotenen Speisen.

    Ich ging hinein und traf auf den Franzosen von gestern Abend. Er freute sich mich zu sehen, wunderte sich aber, weil Edith nicht dabei war. Er hatte sich Linsensuppe bestellt und würde hier nur essen, da er in der öffentlichen Herberge schlafe. Am Tresen sagte ich zu der Frau, dass ich ein Doppelzimmer reserviert hatte. Nach dem bezahlen des Zimmers, zeigt sie mir wo es sich befand.

    Nach einer kleine Pause und einer Orientierungsphase was ich denn jetzt mache - denn bis dato wusste ich nicht, ob Edith endgültig nach „Sevilla“ zurückgefahren ist und somit die Reise abgebrochen hat - ging ich ins Restaurant um etwas zu essen. Dann schrieb ich Edith an und siehe da, sie war ebenfalls in dem Ort. Dann ist sie ca. eine Stunde hinter mir gewesen. Tolle Leistung von ihr.

    Wir unterhielten uns und besprachen die Situation. Wir wollen (erst einmal) weitergehen und schauen, wie der kommende Tag sein wird. Das Zimmer war auch okay, hatte es doch die Möglichkeit zum Heizen.

    Etappenlänge: 28,5km
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  • Day 5

    Dehesas und Sonne

    January 18, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 5 °C

    Die Nacht war gut und ruhig. Der Morgen versprach ein schöner, sonniger Tag zu werden. Die Temperatur war aber doch mit 4 Grad recht kühl.

    Mit dem Schlüssel zu unserem Zimmer, öffneten wir die Hintertür der Herberge. Legten vor dem Verlassen dieser jedoch den Schlüssel drinnen auf eine kleine Kommode - so war es am Vorabend abgesprochen. Dann gingen wir auf die Suche nach einem Café für ein Frühstück. Schnell wurden wir an einem Platz fündig, da bereits von weitem lautes Männergerede uns entgegen kam. Es war ein kleines und uriges Café - typisch für die Gegend und voll andalusisch. Es hing ein mega-großer Fernseher an der Wand, der genauso laut wie die Menschen in dem Café war. Wir bestellten uns wie immer „Tostada con tomate y aceite“, sowie einmal Café con leche und Americano. Genüsslich nahmen wir das Frühstück zu uns und gingen gestärkt und zufrieden, endlich wieder ohne lautes Geplapper zu sein, aus dem Café. Nur kurz in einen kleinen Supermarkt und Wasser gekauft. Dann verließen wir auch schon den Ort an einer kleinen Stierkampf-Arena.

    Es wurde sehr still, da es noch sehr früh war und wir nach dem Besuch des Cafés durchaus die Ruhe zu schätzen wussten. Der Weg schlängelte sich an Agaven und Kakteen vorbei durch einen Eichenwald. Kleine Wasserstellen für die Tiere kamen in Sicht und plötzlich auch Schafe mit ihren Länmern, die „berühmten“ iberischen Schweine nebst kleinen Ferkel und auch Ziegen.

    Im Prinzip schlängelte sich der Weg so immer weiter durch die herrliche Landschaft und es ging dabei manchmal etwas auf und wieder ab. Dann wieder ein Wasserloch und wieder eine Gattertür, die man hinter sich schließen musste. Das machten wir sogar relativ häufig. Auch ein prächtiges Landhaus konnten wir bewundern, was man in dieser Einsamkeit hier nicht vermuten würde. Es gab wieder Korkeichen zu sehen und viele grüne Wiesen mit frei laufenden schwarzen iberischen Schweinen. Auf der einen Seite fand ich es gut, dass die Tiere hier frei herumlaufen konnten und nicht irgendwo eingepfercht sind. Aber auf der anderen Seite durften sie auch nur ihr komplettes Leben hier verbringen, weil wir Menschen ihr Fleisch wollen - nicht zum überleben, sondern weil es scheinbar lecker schmeckt. Dafür müssen sie sterben.

    Zwischendurch fragten wir uns, ob es hier auch Kaninchen oder Hasen gäbe. Keine Ahnung, habe mich dafür noch nie interessiert und auch bisher keine gesehen. Hunde begrüßten uns stets freundlich und waren meist in der Größe eines Kangals oder gar ein Kangal selbst. Es gab auch weidende Rinder zu sehen.

    Irgendwann überholten uns auf dem Pfad zwei Motorradfahrer, die dem Gepäck nach zu urteilen, auch auf dem Jakobsweg unterwegs waren. In all den Jahren, bin ich auf solchen Pfaden noch nie Motorradfahrern begegnet. Auf Fahrrädern ja, aber bisher nie auf Motorräder.

    Auf einem breiten Weg, kamen wir dann nach „El Real de la Jara“. Eigentlich sollten wir ca. 1 Kilometer vor dem Ort ein Denkmal von „José Luis Salvator“ (1942-1995) sehen. Er war der Gründer der Jakubusgesellschaft von „Sevilla“ und Wegbereiter und „geistiger Vater“ der modernen „Via de la Plata“. Beim malen der gelben Pfeile, habe er an der Stelle wo das Denkmal steht einen Herzinfarkt erlitten. Die Inschrift an dem Denkmal lautet: „… Deine festen Schritte hinterließen Spuren, die viele andere auf ihren Weg führen werden …“.

    Gleich am Ortseingang von „El Real de la Jara“ war die öffentliche Pilgerherge. Wir gingen weiter durch den Ort. Ich folgte einem Himweisschild zum hiesigen „Castillo“, während Edith auf dem Weg weiter aus dem Ort ging. Sie würde eine Pause machen und uns dann wieder treffen. Ich ging zum „Castillo“ hoch. Die Straße wurde gerade von einem Mann erneuert, der mir erlaubte darauf entlang zu gehen. Das „Castillo“ war von außen hübsch anzusehen. Innen war es sehr modern, was auf einen Veranstaltungsort hinwies. Auf der Festungsmauer ging ich die gesamte Anlage ab und dann zurück zum Weg, wo ich nach einer Weile die pausierende Edith traf.

    Auf einem breiten Weg kamen wir dann zur Grenze zwischen Andalusien und der Extremadura. Ein kleiner Wasserlauf deutete die Grenze an und natürlich auch einige Hinweisschilder. Gleich hinter der „Grenze“ war ebenfalls eine Ruine mit ehemals vier Türmen zu sehen. Sie diente im Mittelalter als Kontrolle des Weges, was somit auch noch einmal die Bedeutung der „Via de la Plata“ bezeugte. Leider konnte man dort nicht hin, weil das Areal weitläufig abgegrenzt war. Ab hier wurde es noch schöner. Die Bäume - meist Korkeichen - lichteten sich und es waren ausgiebige große grüne Wiesen. Gänseblümchen am Straßenrand und gelbe Blumen auf den Wiesen. Im Hintergrund kleinere Berge - was für ein Panorama. Einfach nur schön anzusehen. Häufig blieben wir stehen und saugten den Anblick in uns auf. Ich kann nicht beschreiben, wie schön der Anblick war, der uns in jeder Sekunde entgegen kam. Sicherlich hat auch das sonnige Wetter dazu beigetragen. Aber einfach alles wirkte auch so friedlich und freundlich - weidende Tiere, singende Vögel und blühende Pflanzen.

    In der Ferne sahen wir dann schon unser Ziel. Durch die klare Luft, kam uns die heutige Unterkunft sehr nahe vor. Es war eine Autobahnraststätte mit einem Hotel. Das sollte für uns reichen und morgen nach 9 km könnten wir in „Monesterio“ in einen schönen Café sein. Aber auch in dem Hotel „Complejo 24h“, gab es etwas zum Abend und für morgen zum Frühstück.

    Etappenlänge: 27,1 km
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  • Day 6

    Abbruch

    January 19, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 7 °C

    Tatsächlich war es in der Nacht auf der Raststätte leise und das Zimmer war warm. Zum Frühstück gab es in dem Café das selbe wie die Tage zuvor auch.

    Nach dem Auschecken gingen wir los und es war kalt - 0 Grad. Zuerst mussten wir uns über den Kreisverkehr orientieren, um nicht auf den Zubringer zur Autobahn zu gelangen. Zwischen den vielen Fahrbahnen, stand eine kleine Ruine. Sie musste mal eine kleine Kapelle gewesen sein. Jetzt zerfällt das Gebäude. An dem recht hübschen kleinen Haus gingen wir vorbei. Immer noch zwischen den Straßen, aber auf einem für die Pilger angelegten Weg.

    Wir überquerten nach links und gingen auf einer asphaltierten Straße an einigen Feldern und Häusern vorbei. Die Autobahn begleitete uns rechts. Hier hatten wir Zeit über unseren weiteren Weg zu sprechen. Am Ende war klar, dass wir im nächsten Ort „Monesterio“ (hat seinen Namen vom nahegelegenen Kloster), entweder mit dem Bus zurück nach „Sevilla“ oder mit Bus weiter in den Norden in Richtung „Caéres fahren werden. Beides war möglich, um dann an dem jeweiligen Endpunkt nach Madrid weiter zu kommen.

    Wir erreichte mit 750m den höchsten Punkt auf der „Via“ und sahen „Monesterio“ vor uns liegen. In einigen Minuten würde der Bus nach „Sevilla“ abfahren und es war unklar, ob wir diesen bekommen würden. Aber wir schafften es auf der letzten Minute, da der Busfahrer wegen seiner privaten Telefonate zu spät dran war. Wir legten unsere Rucksäcke ins Gepäckfach und stiegen ein. Im Bus überlegten wir unsere jeweiligen Weiterfahrten. Leider war der Schnellzug „AVE“ für den Nachmittag ausgebucht, sonst hätten wir womöglich noch beide jeweils über „Madrid“ nach Hause fliegen können.

    So aber buchten wir ein späteres Zugticket nach „Madrid“ und jeder für sich dann auch die Flüge am Folgetag. In „Sevilla“ angekommen, hatten wir noch etwas Zeit und sahen sahen uns die Altstadt diesmal bei Tageslicht an. Auf der „Plaza de España“ war eine Polizeiparade zu sehen. Der Turm „Giralda“ leuchtete förmlich in der Sonne und die Balkone in Hinterhof waren besser als am Abend zu bewundern. Dann gingen wir in ein Café, wo wir etwas aßen und das Hotel in „Madrid“ buchten. Es sollte in Flughafennähe sein, um am Folgetag nicht so lange aus der Stadt dorthin fahren zu müssen.

    Zu gegebener Zeit fuhren wir mit den Schnellzug nach „Madrid“ und stiegen dort sogleich in den Zug „C1“ (eine Art S-Bahn) und fuhren zum Flughafen Terminal 4. Eigentlich wollten wir von dort aus zu Fuß dann zum Hotel gehen, weil es nur 30 Minuten entfernt lag. Aber das war nicht möglich. Deshalb fuhren wir dann mit dem Shuttlebus vom Terminal 4 über Terminal 3-2 zur 1. Wir dachten, dass wir eventuell von hier aus zum Hotel gehen könnten. Denn es waren nur 13 Gehminuten. Auch das war nicht möglich und so nahmen wir uns ein Taxi.

    Im Hotel angekommen checkten wir ein und gingen beim nahen „MC-DONALDS“ etwas essen. Tatsächlich gab es für mich nur Kartoffelecken und einen Salat. Kein veganer Burger oder ähnliches wie in Deutschland. Alles nur mit Speck und Fleisch. Ich dachte dort wäre man schon weiter.

    Zurück im Hotel packte ich meinen Rucksack soweit griffbereit, dann ich war der erste, der um 06:00 Uhr das Hotel verlassen musste.

    Schade für den Abbruch der Reise. Aber es war nicht das, was sich jeder von uns vorgestellt hat. Die Zeiten ändern sich und die Menschen auch.
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  • Day 7

    Abreise Ankunft zu Hause

    January 20, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 7 °C

    Ich habe ganz gut geschlafen. Edith wurde natürlich auch wach und als ich für die Abreise fertig war, verabschiedeten wir uns.

    An der Bushaltestelle fragte ich eine Frau, ob ich hier richtig für den Bus zum Flughafen sei. Sie sagte sehr viel und ich verstand fast nichts, nur dass ich wohl richtig war. Dann kam der Bus und 10 Minuten später war ich im Flughafen. Der Rest ging schnell. Da ich kein Gepäck aufgeben musste, konnte ich gleich durch die Sicherheitskontrolle. Noch etwas bis zum Gate gehen und dann ging es auch schon los.

    Der Flug war relativ ruhig und das Flugzeug von Iberia voll besetzt. Man merkt es schon, wenn es kein Billigflieger ist. Die Landung war gut und nun sitze ich in der S-Bahn nach Hause. Etwas traurig schaue ich aus dem Fenster und habe das Gefühl, etwas wichtiges verloren zu haben, dafür freue ich mich aber auch schon wieder auf zu Hause und auf meinen Schatz Olaf 🥰.
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