Segeltörn Kroatien 2019

September - October 2019
Zwei Wochen segeln in Kroatien. Wir starten in Split und möchten Šibenik, die Kornaten, Vis, Hvar und Brač sehen.
Mal sehen was das Wetter und den Wind zulässt 😊⛵️...
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  • Day 11

    3 Mönche, 30 Männer, viel Arbeit...

    October 1, 2019 in Croatia ⋅ ☀️ 25 °C

    Der Satz im Titel hörten wir heute oft, bestimmt 40-50 mal... aber alles der Reihe nach.

    Die vielen Fähren und Cargo schiffe, welche nachts durch den Pakleni Kanal fahren, verursachen Wellen die uns in der Nacht immer wieder schaukeln. Nicht alle schlafen so gut 😬. Ich stehe auch zweimal auf, und prüfe den Anker - das ist schon fast Gewohnheit 😊👍.

    Es dauert etwas bin die Sonne heute Morgen auf unser Schiff scheint. Da muss das Bad am schatten starten, dafür geht auch nur Ruth Baden 🏊‍♀️. Nach dem Morgenessen laufen wir los, es gibt eine kleine Wanderung von der Bucht den Berg hinauf durch das Enge Tal, bis zu einem alten Kloster.
    Der Weg hinauf ist schön, die Pflanzen recht grün. Die Spuren vom letzten Waldbrand sind noch gut sichtbar, der ist wohl schon ein paar Jahre her.

    Wir treffen bald im glagolitischen Kloster von Blaca ein. Ein schöner Ort der als Versteck von den Türken Nach der Flucht von der Halb-Republik Poljica. Der Empfang ist eher kühl - wir sollen 10 Minuten warten, da würde jemand kommen der deutsch kann. Nun ja, 35 Minuten später war es soweit, und wir bekamen eine Führung durch das Kloster aus dem 16. Jahrhundert. Die Mönche haben sich da wirklich viel überlegt, und das Kloster sehr klug aufgebaut. Von der Wassernutzung, über die Lüftung und astronomische Forschung wurde an alles gedacht.

    Das ganze dauert etwas länger als geplant, aber es war sehr spannend und hat sich gelohnt. Unserem Führer war es besonders wichtig, dass die Mönche das Ganze „gemanagt“ habe, aber nicht arbeitetet. Dafür waren die 30 Männer im Kloster da, und die hatte eine Menge zu tun 👍.

    Wir sind erst gegen 13h zurück auf dem Schiff und freuen uns alle aufs Mittagessen. Danach wird noch gebadet, Fische und sogar ein Tintenfisch beobachtet. Sehr schön!

    Endlich sind wir wieder am segeln. Wir haben noch einiges an weg vor uns, aber der Wind ist gut und wir kommen vorwärts. Kurz nach dem Sonnenuntergang kommen wir in der kleinen Bucht auf der nördlichen Seite von den Pakleni Inseln an. In der Nacht soll es bereits etwas stärker Winden und wir setzten deshalb neben dem Anker mir 45m Kette noch zwei Landleine überkreuzt am Heck.

    Wir geniessen das Apero noch an Deck, das Nachtessen aber im salon, draussen wir es hier extrem feucht in der Nacht - sogar und dem Bimini.

    In der Bucht hat’s leider sehr schlechte Netzverbindung, die Bilder kommen eventuell später 😬...

    Gute Nacht !
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  • Day 12

    Heftiger Wind und bezaubernde Stadt

    October 2, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 23 °C

    Schon bald sind unsere Segelferien zu Ende, dass merken wir auch am Wetter, es wird grad etwas kühler und windiger.

    Heute morgen war es aber noch ganz gemütlich. Trotz bereits etwas stärkeren Wind konnten wir den morgen geniessen. Wir Bucht war gut geschützt und hat uns von grösseren Wellen bewahrt. Ruth und ich haben ein kurzes Jogging gemacht bis zu ACI Marina von Palmizana, Gipfeli gekauft und wieder zurück. Unsere Bucht war definitiv gemütlicher 😊.

    Eine Gruppe von 12 Personen war da schwimmend unterwegs, quasi „schwimm Urlaub“. Jeden Tag eine Strecke schwimmend zurücklegen. Wegen den hohen Wellen haben sie sich für die Bucht entschieden. Ruth ging grad mit, ich habe die warme Heck-Dusche bevorzugt 😬.

    Alice und ich wagen noch einen kleinen Perspektivenwechsel und klettern auf dem Mast. Wegen fehlender Sicherungsmöglichkeit geht es allerdings nur 2/3 hoch. Trotzdem eine tolle Aussicht!

    Bis Hvar sind es nur 5 Seemeilen. Da wir aber bei 20 kt Wind aufkreuzen müssen ist es trotzdem recht bewegt. Alles gut, ausser das in Hvar am Pier kein Platz für uns ist. Wir müssen bei hohem Wellengang an die engen Bojen mit Landleine. Keine einfache Manöver mit dem Seitenwind. Kurzes Crew Briefing, jede weiss was zu tun ist. Wir gehen es langsam an, und schaffen ein perfektes Manöver 👍. Oder fast... Florence und Ruth kommen ziemlich nass zurück vom Landleine legen, die Wellen waren einfach zu hoch für das kleine Böötli 😂.

    Das kleine Städtchen ist sehr schön, wir nehmen Zeit für einen Rundgang und schauen uns auch das Schloss an. Von oben ist die Aussicht auf Stadt und Hafen ganz toll.
    Am Abend kommt ein das Gewitter, wir sind gut geschützt auf der gedeckten Terrasse eines Restaurant. Ein feines Nachtessen!

    Zurück zum Schiff, oder fast... unser Gummiböötli ist weg (!). Es liegt an der Boje bei einem Nachbarsschiff 😬. Zum Glück sind die noch wach, und bringen es zurück. Hätte jetzt keine Lust gehabt zum schwimmen 😂.
    Die Nacht wird etwas unruhig. Ab 01h sollte der Wind für ein paar Stunden abnehmen. Hoffen wir mal dass es stimmt...

    Gute Nacht !
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  • Day 13

    Sturm, aber richtig!

    October 3, 2019 in Croatia ⋅ 🌧 18 °C

    Bonsoir !
    Jetzt sitze ich endlich auf dem Sofa... und kann die Geschichte zum heutigen Tag erzählen. Wir hatten einen Vorfall während der Überfahrt von Hvar nach Milna. Dazu aber mehr weiter unten. Grundsätzlich geht es allen gut und das ist das wichtigste.

    Wir wollten heute von Hvar nach Split. Da die Nacht recht unruhig war, und es am Morgen noch heftig regnete und vor allem zahlreiche Gewitter tobten, sind wir erst um 12h los. Davor gab es gemütliches Morgenessen, Kartenspielen, und Tagesberichte Schreiben...
    Als wir starteten waren wir zuerst in der Abdeckung der Insel und erst später auf dem offenen Meer. Die Wellen waren riesig, und der Wind viel stärker als in der Prognose angegeben. Statt die geplanten 25-30 km/h waren es 60-70 km/h. Die Wellen reichten teilweise über unser Schiff. Aber auch das was noch kein Problem, schliesslich sind die Yachten dafür gemacht. Auf einmal gab es ein langer heftiger Lärm auf dem Vorschiff. Mir war schnell klar, dass es die Ankerkette war, und damit auch der Anker. Der hing nun an der Kette 60m unter uns, und wir waren quasi Manövrier unfähig. Dazu tanzte das Schiff in den Wellen, was mein Gang aufs Vorschiff nicht einfacher machte. Ich war zwar ausgerüstet mit Sicherungsleine, aber das Schiff nicht. Uns so konnte ich mich erst vorne wieder anschnallen. Eine gefühlte Ewigkeit habe ich versucht der Anker wieder hochzuheben. Auch über die Winch ging das nicht. Unmöglich, kein Millimeter ging da hoch.

    Dazu kam nun ein Grosses Passagierschiff direkt auf uns zu, und machte nicht den Anschein ausweichen zu wollen.
    Ich funkte ihn und lies eine offizielle Sicherheitsmeldung raus, das wir manövrierunfähig sind. Der Kapitän hat es geschnallt, und kam zur Unterstützung. Das beruhigte zuerst mal die Crew, da wir nun Rettung in der Nähe hatten, falls es nötig wäre.

    Ich hatte keine Chance die Kette hochzuholen und auch nicht weiter runter zu lassen. Alles war blockiert und verdreht. Der Kapitän des anderen Schiff hat sich unterdessen ins luv von uns gestellt und schenkte mir somit eine Verschnaufpause, mit weniger Wellen und Wind 👍👍👍!
    Ich konnte mit viel Kraft so die Kette befreien, die hing nun nur noch an einem kleinen Seil. Ich habe mich entschieden den Anker zu opfern, bevor es am Schiff noch zu Schäden kommen würde. Messer ausgepackt und Seil geschnitten. Der Anker ging los und sank auf den Meeresboden. Das war die erwartete Erleichterung. Für mich, für die Crew, und für das Passagierschiff.

    Was ich noch zu diesem Zeitpunkt nicht gemerkt hatte, war dass alle Passagiere uns filmten und fotografierten. Und als der Anker gefallen ist, haben alle applaudiert👏. War irgendwie noch eine interessant Erfahrung. So konnten wir - ohne Anker - unseren Weg fortfahren. In Milna brauchten wir eine Pause, wollte eigentlich nun auch hier übernachten. Die Marina war aber voll und sie schickten uns wieder weg. Wir musste also nochmal in die Wellen und der nächste Abschnitt von ca 10Seemeilen nach Split angehen. Das ging aber gut, und wir sind wieder mal bei Dunkelheit in den Hafen angekommen. Alle waren froh, dass es dann gut ging. Und ich auch!

    So das war heutige Geschichte, etwas abgekürzt und chaotisch, aber sicher irgendwie verständlich.... jetzt gibts noch einen Whiskey und dann aber ins Bett, ich falle fast um.
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  • Day 14

    Ein schöner Abschluss

    October 4, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 19 °C

    Der letzte Segeltag liegt nun hinter uns, und trotzdem gibt es noch ein paar Geschichten dazu ;)

    Obwohl eigentlich nur bis zur Mitte der Nacht angesagt, hat und die starke Bora auch heute noch durch den Tag begleitet. Und das hiess zuerst mal eine etwas unruhige Nacht. Um 6h erwache ich mal, und habe das Gefühl es riecht irgendwie nach Diesel 😬, komisch... die Tankstelle ist ja doch 100m weiter. Ok, der wind bläst genau in unsere Richtung. Aber auch das reicht nicht um im Schiff diesen Geruch zu verursachen. Ich stehe auf, es riecht auch im Salon, draussen aber nicht. Und im Wasser sind keine Diesel Spuren.
    Auch die Tankanzeige zeigt noch voll. Ich gehe zurück in die Koje, da ist der Geruch aber intensiver...
    ich wecke Ruth, sie liegt auf dem Diesel Tank, und den will ich prüfen. Alles gut. Ich öffne die Luken, lege mich hin. Da höre ich so ein blubbern... komisch also doch ein Leck im Diesel Tank. Das Geräusch führt mich aber zu den Batterien. Es sind drei Stück, die eine ist heisst, ja die kocht sogar. Da kam also der Geruch her und auch das „Tropfen“...

    Jetzt werden alle geweckt, Mina und Florence können im Salon weiterschlafen. Ich drehe mal den Hauptschalter für die Batterien. Es blubbert weiter 😬. Die Batterie hänge ich ab, es ist die eine Service Batterie. Die andere funktioniert noch und die Motor Batterie auch.

    Der Telefon-Elektriker bestätigt dass es so klappen sollte und auch ein älterer Franzose auf dem Steg meint wir können so den Weg nach Kastela machen. Anderthalb stunden später blubbert es nicht mehr... ich bin überrascht wie lange so eine Batterie kochen kann, wenn sie ausgeschaltet ist 😱.

    Das Schiff wird nun gelüftet, und wir machen einen Ausflug in den Stadtkern von Split. Eine sehr schöne Stadt über die wie eigentlich noch mehr geschichtliches erfahren möchten. Rundgang, Markt, Mittagessen und Lädele ... die 3-4 Stunden gehen schnell um und wir müssen zurück zum Schiff und nach Kastela.
    Vom Kap setzen wir ein letztes Mal die Segel, und schon bald liegen wir wieder im Hafen. Auch hier geht alles gut, ... das ist bei weitem nicht bei alles so 😬😬😬. Ein Skipper verfehlt sich so, dass eine Kollision mit einem anderen Boot nicht mehr abzuwenden ist.

    Jetzt noch packen, Apero, ein paar Kleider kaufen im Musto Shop 😉😊, Nachtessen, ... et voilà !

    Das waren tolle Ferien, mit schönen Erlebnisse, teilweise (sehr) viel Wind, aber auch unglaublich schöne Landschaften. Und trotz den kleinen Zwischenfällen, sind alle sehr zufrieden!
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