Nordeuropa mit dem Fahrrad

April - September 2023
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  • Nordkapp

    June 21, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 11 °C

    Jetzt sind wir ganz oben! Zumindest am Nordkapp, denn "was ist denn ganz oben"? Das Nordkapp, oder das Nordkinn? Alles Definitionssachs, aber wir stehen an der Kugel (oder in der Kugel.... Hihihi, sowas lässt sich Laura nicht nehmen).

    Nach einem super sonnigen Frühstück mit aufgebackenen Brötchen haben wir uns auf den Weg gemacht um die letzten 50 km auf der Nordkappinsel zu radeln. Nach einem kurzen Guss, den wir taktisch klug im Supermarkt verbracht und mit Stephan einkaufen haben, ging es weiter. Stück für Stück wurde es karger und grauer. Hin und wieder war noch ein lila Blümchen und ein paar Grasbüschel zu sehen. Der Bewuchs hält sich hier auf jeden Fall in Grenzen.
    Da der Wind ganz schwach war, kamen wir gut voran und haben uns gar nicht über die 800 Höhenmetern beschwert. Lediglich am Ende, als man jeden Moment erwartete gleich die Kugel zu sehen, ging es über noch einen Hügel und dann noch einen.
    Der Moment, als wir die zig Wohnmobile und die große Halle sahen, war gigantisch. Stephan kam uns auf den letzten Metern entgegen und so sind wir zu dritt zur Kugel gerollt. Irre! Da steht man dann einfach im Sonnenschein am Nordkapp🥰 Wir sind soooo glücklich!

    Natürlich haben wir (wie alle) ein paar gestellte Bilder gemacht und waren auch nachts um eins nochmal an der Kugel. So haben wir den höchsten Tiefstand der Sonne des Jahres 2024 gesehen :)
    Ein junges Paar hat uns noch ihre Eintrittskleber für die Nordkapphalle geschenkt (30€ jeweils!!!) und so konnten wir uns noch eine Tasse und ein Geschirrhandtuch für die neue Wohnung kaufen.

    Sehr erfreut hat uns noch die Sichtung einer Schneeammer im Prachtkleid und ein Moorschneehuhn, das Juli in der Nacht zuvor erst gehört und dann gesehen hat. Letzteres hat sicherlich einen der komischsten Rufe der Tierwelt 🤣

    Nach Wraps und Radler/Bier aus Tassen, da man hier ja eigentlich keinen Alkohol in der Öffentlichkeit konsumieren darf, ging es dann irgendwann um zwei bei strahlendem Sonnenschein ins Zelt. Kuschelig warm und ruhig.

    Wir sind ganz oben!!!!!!!!
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  • Der wirklich nördlichste Punkt Europas..

    June 22, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

    Herrlich! Heute haben wir eine Wanderung zum Nordkinn gemacht. Es liegt minimal nördlich vom Nordkapp, sieht aber sehr unspektakulär aus, da es flach ins Wasser läuft.
    Insgesamt waren es 18 km und wir waren allesamt etwas matsche danach. Wir hatten auf jeden Fall viel Sonne und warmen Wind!

    Gesichtet: Skua, Papageientaucher, Moorschneehuhn, Schneeammer im Prachtkleid
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  • Tana bru

    June 23, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute war unser letzter Nordkapp-Tag. Nach einer sehr warmen und unfassbar windigen Nacht (die Laura ab 4 Uhr den Schlaf geraubt hat... Aber so war sie im halb sieben alleine an der Kugel vorne) wird aufgetischt.
    Es gab wieder ein geniales Frühstück mit Eiern, Aufbackbrötchen und Porridge. Wir leben hier bei Stephan im Luxus :)
    Dann wurde alles samt Fahrräder verladen und Laura hat noch ein gemalte Bild an einen eben angekommenen Radfahrer verschenkt.

    Los geht es mit dem Auto gen Süden. Das neue Reisetempo ist unfassbar ungewohnt und erstaunlich anstrengend für den Kopf. Man rast doch tatsächlich an vielem einfach vorbei und es fehlt das Gefühl des Fahrtwindes beim Bergabfahren. Und obwohl die Sonne den ganzen Tag vom Himmel knallt, bekommt man davon im Auto deutlich weniger ab als auf dem Rad. Irgendwie schade. Wir freuen uns beide schon wieder auf das Radeln, aber die Höhemeter genießen wir heute einfach mal motorisiert.

    Mittags machen wir einen Stopp an einem Strand, der komplett voll ist mit abgerundeten Schieferplatten. Dank Stephan werden jetzt zig Steine nach Deutschland gekarrt :))

    Die Landschaft im Norden Norwegens über Finnland ist sehr einsam und unfassbar weit. Es sieht teilweise aus wie auf Island und dann doch wieder völlig anders. Auf jeden Fall unbesiedelt weit! Wir sind auf die "Leere" in Finnland gespannt.

    Jetzt gab es Reis zum Abendessen an der Tana bru, einer sehr modernen Brücke über einen warmen und klaren Fluss. Lediglich die glitschigen Steine und die vielen Schnarken waren eine Herausforderung beim Baden.

    Die Hafenbilder sind aus Honningsvåg, hier kommen die ganzen Kreuzfahrtschiffe und die Hurtigruten an. Von hier werden dann alle Touristen in Bussen an das Nordkapp gekarrt.
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  • Grense Jakobselv, Russland in Sichtweite

    June 24, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 19 °C

    Unser Morgen beginnt mit strahlendem Sonnenschein an der Tana bru. Es sind zum Glück weniger Mücken da als am Abend zu vor, so wird Laura beim Telefonieren mit Heike nur noch ein bisschen zerstochen.
    Heute ging es nochmal mit dem Womo weiter, und zwar in die nordöstlichste Region Norwegens. Wir nähern uns über die E6 Kirkenes. Die Stadt mit 3200 Einwohnern nahe der russischen Grenze ist wirklich überschaubar. Wir haben die 300m lange Fußgängerzone aus drei verschiedenen Straßen immer wieder angetroffen. Dennoch gibt es ein Einkaufszenteum, einige Tanken und Supermärkte und Krimskrams. Scheinbar kommen alle Bewohner aus dem Umkreis hierher um ihren Samstag zu verbringen. Alles ist sehr funktioniert und man kann sich einbilden, den russischen Einfluss in der Architektur und Stadtgeataltung zu spüren.
    Nach einem Burger für die Männer geht es weiter nach Grense Jakobselv. Die Schotterstraße verläuft direkt neben der Grenze und man kann die gelben (Norwegen) und Rot-Grün-gestreiften (Russland) Grenzstreifen links und rechts des kleinen sehr wasserarmen Flusses Jakobselve sehen. Hier dürfen nur Einheimische bzw. Norweger mit Sonderlizenz angeln und viele Schilder weißen darauf hin, dass man ja auf der Richtigen Seite zu bleiben hat. Hier ist der Grenzstreifen sicherlich gut überwacht!!

    Der Ort an sich ist winzig mit gerade mal 40 Einwohner (laut Wikipedia) . Doch wir können gar nicht so viele Häuser vorfinden. Die Kirche und der Sandstrand gefallen uns sehr gut, dennoch ist es komisch, "Russland so nahe zu sehen". Hier sind wohl meist mehr Wohnmobilisten als Bürger.

    Abends gibt es noch eine Friseureinheit im Windschatten des Wohnmobils und eine Nøtter - Verköstigung :)

    Ab morgen geht es wieder mit dem Fahrrad weiter
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  • Auf der Verkehrinsel

    June 25, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

    Guten Morgen, wir haben erstmal verschlafen. Zum Glück war das für uns relativ egal, nur Stephan sollte eigentlich rechtzeitig los nach Kirkenes. Also machen wir schnell Frühstück und steigen dann wieder auf unsere Drahtesel. Noch einmal drücken wir Stephan und dann bewegt sich jeder mit seinem ursprünglichen Verkehrsmittel fort. Die ersten Kilometer entlang der russischen Grenze sind sehr nebelig. Auf den Bildern sind noch mal die Grenzposten gut zu erkennen.

    Schnell sind die ersten 50 km geradelt und wir machen an einem See Pause. Die Sonne ist so angenehm dass wir beide einen Powernap auf der Bank machen. Bei Juli hat der Powernap nicht so gut funktioniert und der hat seine komplette Energie verloren:) Dieses Konzept müssen wir wohl in den nächsten Tagen noch etwas üben.

    Gesichtet : Sperbereule
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  • Flucht vor Bremsen und Schnaken

    June 26, 2023 in Finland ⋅ ⛅ 15 °C

    Jaaa, wir sind in Finnland und es hat gaaaaaaanz viele Schnaken und allerhand andere Stechtiere. Pause machen ist daher eher unentspannt.

    Heute morgen sind wir bei Nieselregen auf unserer Verkehrsinsel aufgewacht. Obwohl wir direkt neben der einzigen Straße nach Finnland lagen, gab es erstaunlich wenig Autoverkehr. Nachdem der Regen am Morgen langsam nachgelassen hatte, hat Laura sich aus dem Zelt gequält und unter großen Bemühungen Porridge gemacht. Sie wurde stetig von allerhand Mücken attackiert und musste sich in ihre ganzen Regenklamotten einhüllen. Nach dem Frühstück nutzen wir ein paar regenfreie Minuten um das mittlerweile halbtrockene Zelt abzubauen bevor es kurze Zeit später wieder anfängt zu regnen. So begrüßt uns Finnland auch mit viel Feuchtigkeit von oben. Zuerst wussten wir gar nicht ob wir schon in Finnland waren da die Grenze etwas diffus ist und sich über mehrere Kilometer hinweg mit Zollstation und einem unauffälligen Grenzübergang streckt. Lustig ist auch, dass am Anfang von Finnland ein großes Schild steht, dass auf die Rentierzucht im gesamten Lapplandgebiet hinweist: Wahrscheinlich wollten sie sich allerhand Verkehrsschilder sparen und nicht jeden Kilometer einen Warnhinweis für Rentiere aufstellen.(Lappland umfasst als größte Region Finnlands etwa die halbe Landfläche).

    Wir machen halt in Näätämö und gehen in einen Supermarkt... endlich gibt es Lebensmittel wieder zu Euro-Preisen :) Vor dem Supermarkt treffen wir noch auf Max, der ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs ist. Da er aber auf den letzten 1000 km in der finnischen Einsamkeit zu viel abgenommen hat bricht er nun seine Reise ab(er hatte sehr sehr sehr viel Gepäck und dazu noch ein schweres E-Bike). Max schenkt uns seinen Reiseführer für den Iron-Curtain-Path den wir in den nächsten Wochen radeln werden.

    Lappland ist sehr flach und wirklich überall gibt es Seen und Wälder. Dieses Landschaftsbild wird sich wahrscheinlich in den nächsten drei Wochen nicht ändern. Dazu kommen noch allerhand Mücken, die uns direkt überfallen, wenn wir anhalten. Dementsprechend verbringen wir unsere Mittagspause auch mit Mückennetzen und langen Klamotten. Zum Glück ist es nicht so heiß heute. Nach entspannten 70 km schlagen wir unser Übernachtungslager an einem Sandstrand auf. Da haben wir erstmal richtig ausgiebig gebadet und sind viele Bahnen geschwommen. Herrlich wenn man sich mal wieder richtig sauber fühlt. Das Anziehen gestaltete sich etwas komplizierter, da wir stets vor den Mücken wegrennen mussten... wenn das so weitergeht, dann können wir nach der Reise einen Triathlon absolvieren:)

    Gesichtet : Birkhuhn
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  • Privatstrand am Inari-See

    June 28, 2023 in Finland ⋅ ☀️ 13 °C

    Also unser Tagesrhythmus ist wirklich fragwürdig... Nach 12 h Schlaf sind wir heute morgen um 9 Uhr aufgewacht und haben uns sehr über die Tatsache gefreut, dass wir gerade sooo viel Zeit zum Dösen haben:) Jetzt ist kurz vor 12 und Juli badet noch in der (fast) Mitternachtssonne im Inari-See. Der drittgrößte See Finnlands hat sich heute aber fleißig hinter Bäumen und noch mehr Bäumen versteckt. Tatsächlich gesehen haben wir ihn erst heute Abend an seinem Südufer. Anscheinend ist er 50km breit und 80km lang....

    So, heute Morgen haben wir erstmal unser Porridge gegessen. Da es jetzt immer so warm ist und draußen viele Stechtiere lauern, bereiten wir das Frühstück abends mit warmem Wasser vor und lassen die Haferflocken über Nacht ziehen. Sehr praktisch, denn dann muss man morgens nicht den Kocher anwerfen und ewig rumrödeln.
    Nach einem hektischen Zeltabbau haben wir uns auf die Fahrräder geflüchtet und haben uns darauf gefreut entspannt vor den Schnaken wegzuradeln. Diese ersehnte Erholung hat gerade mal 2km angehalten, dann kam die Hölle angeflogen. Bremsen! Diese riesigen fetten Pferdebremsen! Überall!
    Um genau zu sein haben wir nach den ersten zwei Stopps aufgegeben, sie von uns abzuwehren und tot zu schlagen. Man muss aber sagen, dass wir gute Jäger waren und sogar welche aus der Luft erwischt haben! Ein Hoch auf den Stapel Aquarellpapier:)
    Als es aber über 40 Stück wurden, hatten wir keine Chance mehr. Wenn man schneller als 18 km/h fuhr, blieben sie größtenteils hinter einem, setzten sich aber ab und zu auf den Rücken. Ab 25 km/h waren sie nicht mehr zu hören und ab 50km/h waren sie für 2 Sekunden weg. Kurz gesagt, es half nichts! Sie waren einfach nicht abzuhängen und kamen immer wieder. Besonders beim Bergauffahren, also bei langsamem Tempo, haben sie uns völlig kirre gemacht. Ständig schwirrte so ein widerliches Fiech ins Gesicht und setzte sich irgendwo hin. Nach 50 km hatte Juli so sehr Hunger, dass wir Pause machen mussten. Nur wie? Wir wagten einen Versuch, stellten die Räder (welche von den Biester wahrscheinlich für Pferde gehalten werden.....) ab und rannten weg.

    Unsere Pause verbrachten wir zum Glück nur mit dem Gebrumm von zwei Bremsen und wurden heute (noch) nicht gestochen. Naja, mal sehen wie es in den nächsten Tagen aussieht!

    Als wir in Inari ankamen, waren es zum Glück nicht mehr viele. Der Ort kam uns wie eine Erlösung vor. Hier oben gibt es wirklich nicht viel außer Seen und Wald, viel Gesumme und Gebrumme und ganz viele Vogelstimmen. Im Supermarkt gönnten wir uns Eis (6* Mandelspliter, davon haben wir 2 einem deutschen Ehepaar geschenkt, die sich auch Eis kaufen wollten) und danach noch Chips. Also gesunde Ernährung sieht anders aus 🤭.

    Vier Kilometer später schlagen wir unser Zelt an einem Sandstrand auf und machen ein Feuer an. Hier liegt ausreichend sehr sehr trockenes Holz herum und mittlerweile sind wir geübte Lagerfeuer-Zauberer. So können wir über der Glut kochen und gleichzeitig die Mücken fernhalten. Die Sonne scheint fleißig und wird heute Nacht nicht untergehen! Wir baden noch und Juli telefoniert mit David.
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  • Müde in Vuotso angekommen

    June 28, 2023 in Finland ⋅ ⛅ 19 °C

    Anstrengender Tag! Finnland macht uns fix und fertig. Heute morgen ging es erstmal um acht ganz schnell ins Wasser um den Körper wieder abzukühlen (unser Zelt hatte gefühlte 35 Grad) und dann ganz schnell wieder ins Zelt um nicht zerstochen zu werden. So ging es los...
    Natürlich folgten uns auch heute wieder die Pferdebremsen... ca. 55 waren heute die Spitze, verteilt auf drei Fahrradfahrer (wir haben Flo aus Konstanz kennengelernt). Naja und dann natürlich überall Schnaken und diese minikleinen beißenden Biester. Es ist soooo anstrengend! Wir können keine Pausen machen ohne von Bremsen attackiert zu werden und abends kann man sich nicht richtig waschen und kochen, weil man von Schnaken aufgefressen wird. Nach 112km heute kann man da nur noch den Kopf schütteln.

    Landschaftlich war es heute ganz angenehm und wir hatten viele schöne Blicke auf Seen und Rentierherden. Letztere sehen alle etwas verstrubbelt aus, vielleicht wechseln sie gerade ihr Fell.

    Ansonsten gab es heute Mittag wieder eine 6er Packung Eis nach 40km und nach 70km Baked Beans :) Jetzt haben wir noch einen riesigen Pott Reis mit Gemüse gegessen und Juli schläft schon neben mir. Mal sehen, wie wir weiter radeln. Ich habe gerade gänzlich wenig Lust auf dieses aktuell sehr unentspannte Land!

    Ach ja, heute Mittag hatten wir das erste Sommergewitter und ich bin durch heißen Asphalt gerollt (so ein geflickter Riss in der Straße) und habe jetzt Bitumen am Mantel, in dem sich ständig Steine verfangen. Also klackt es bei jeder Umdrehung....nerv🫣
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  • Ein weiterer Bremse-Hilfeeeeee-Tag

    June 29, 2023 in Finland ⋅ ⛅ 16 °C

    Kurzer Nachtrag zu gestern. Nach einer etwas unruhigen Nacht (die Dorfbewohner heizen hier gerne bis tief in die Polartag-Nacht mit ihren Quads über die Feldwege) ging der Tag mit leckerem Porridge im Zelt los. So könnte jeder Tag starten:) Wir düsten ohne Flo los, da wir noch Wasser besorgen mussten und er sowieso schneller unterwegs ist als wir.
    An der nächsten Tankstelle durften wir für 10 Cent pro Liter unsere Flaschen auffüllen und Juli hat uns eine neue Sonnencreme gekauft. Teuer teuer diese Hautkrebsvorsorge!!! Naja, wir rollten los und sammelten mal wieder die ersten Bremsen ein. Nach 10km legten wir einen Stopp ein, da es einfach zu viele wurden. Auf den Bildern ist vielleicht ein bisschen zu erkennen, was das für Ausmaße angenommen hat.... Massenmord mit Aquarellpapierkarten (mein gutes Malpapier 😪) ca. 150 tote Bremsen habe ich danach auf dem Boden gezählt und es surrte immernoch wie wild. Wir hatten längst nicht alle erwischt und es kamen ständig neue dazu. Völlig frustriert ging es weiter.
    Irgendwann habe ich bei 30 Grad beschlossen all meine Regenklamotten zum Stech-und Nervenschutz anzuziehen, was auch etwas geholfen hat. Leider hat dennoch eine durch die Regenjacke gestochen und es fühlte sich an, als müsste ich einen Marathon im Dampfbad laufen. So seeeemi angenehm.

    Als Erholung gab es einen Pfannkuchen mit Molkebeeren (Cloudberries) und Vanilleeis:)

    Nach 56km waren wir an einem Moorlehrpfad, an dem wir im Schatten Pause machen konnten. Die Regenklamotten wurden umgestülpt und konnten von innen trocknen und wir verspeisten Zimtschnecken. Während Juli einer Schafstelze und einem Bruchwasserläufer auf dem Moorpfad nachjagte, lag ich voll eingekleidet auf dem Boden und versuchte trotz unerbärmlichem Bremsengesurre etwas zu schlafen.
    Der Weg führte uns flach durch Wälder und noch mehr Wälder und irgendwann kamen wir in Sodankylä an. Hier gag es einen Lidl und der Einkauf hat sich wie daheim angefühlt. Ach wie sehr vermisse ich gerade Deutschland. Es ist tatsächlich das erste Mal auf dieser Reise, dass ich so richtig Heimweh verspüre und alle lieben Leute in Hannover vermisse.

    Mit Radler und Cashewnüssen in den Radtaschen setzten wir unsere Reise fort. Der Bremsenschwarm schwoll nach der Stadt zum Glück nicht mehr an und blieb bei maximal 6 Individuen. So dünsten wir zur goldenen Stunde durch die Gegend und bestaunten die volle Blumenpracht am Straßenrand. Unser Nachtlager schlugen wir zwischen drei Hütchen auf, die wir zufällig entdeckt haben. Im hintersten ist ein sauberes Plumpsklo, in der Mitte zwei Umkleidekabinen (war ideal nach dem Bad im See bei ordentlich Wind) und ganz vorne ist eine Lagerfeuerstelle. Das Knistern des Feuers ohne viele Mücken und das kühle Radler in der Hand haben den gesamten Tag wieder gut gemacht. Müde fielen uns um halb eins die Augen zu.
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  • Pfandsammeln an geraden Straßen

    June 30, 2023 in Finland ⋅ ⛅ 13 °C

    Unser gestriger Tag hat dank kühler Temperaturen ohne Bremsen begonnen. Da wir durch trockenes Waldgebiet fuhren, wurden es auch im Rest des Tages nicht mehr als 4 oder 5 Bremsen, was sehr angenehm war.

    Leider war die Landschaft sehr sehr eintönig. Die Straßen führten uns kerzengerade durchs Niemannsland und wir mussten uns eine alternative Beschäftigung ausdenken um nicht noch sturrer auf die Kilometeranzeige am Tacho zu starren. So wurden wir zu Pfandsammlern und hielten alle paar Meter an, um einmal in den Straßengraben zu laufen. (Das Reisetempo litt enorm, aber wir hatten unseren Spaß!!!) So freuten wir uns über jede Pfanddose, die wir fanden, und waren gespannt, wie viele es am Ende werden würden. Als wir gegen 19 Uhr die Dosen in den Pfandautomat in Savukoski steckten, staunten wir nicht schlecht. Wir hatten 7,20 € aus dem Graben gesammelt.

    Na ja, aber wie man auf den Bildern sieht ging es eben eigentlich nur kerzengeradeaus und noch weiter geradeaus. Keine Ahnung wer hier leben möchte, hier ist wirklich gar nichts außer Wald. Unser Zelt bauten wir auf einem Campingplatz auf, der aber leider geschlossen ist.
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