Alpenpässewanderung

July - August 2020
Wir starten in Felsberg und überqueren einen Alpenpass nach dem anderen. Wie weit? Wir werden sehen... Read more
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  • Day 10

    Highlights

    July 21, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 10 °C

    Ein langer und anstrengender Wandertag geht zu Ende. Hier eine kurze Zusammenfassung:
    Aufstehen - Sonne - Frühstück mit Schoggigipfeli - zusammenpacken - Regen - loswandern - Sonne - aufsteigen - aufsteigen - steil - heiss - aufsteigen - aufsteigen - noch heisser - aufsteigen - Regen - kalt - aufsteigen - Saflischpass (2561m.ü.M.) - absteigen - Sonne - absteigen - heiss - absteigen - absteigen - Füsse brennen - absteigen - Schneider Weisse/Suure Moscht - absteigen - heiss - absteigen - Suone - schön - ausgesetzt - müde - Schutzgebiet (zelten verboten) - aufsteigen - aufsteigen - Hunger - aufsteigen - schöner Platz - baden - kochen (Fertigreis da schon spät) - Zähne putzen - schlafen
    Was für ein exorbitanter Wandertag!!!!
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  • Day 12

    Höhenkurven?

    July 23, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 12 °C

    Es ist tiefste Nacht, als wir aus dem Schlaf gerissen werden. Der Wind rupft an der Aussenhülle unseres Zelts und der Regen prasselt darauf hernieder, während Donner für die akustischen und Blitze für die optischen Specialeffects sorgen. Ein kurzer Check, ob noch alles trocken ist, und wir schlafen weiter. Um Sieben regnet es immer noch. Der Blick aus dem Zelt eine Stunde später bringt nichts. Wir sitzen bei leichtem Regen im Nebel und sehen keine zwei Meter weit. Was soll's, wir wollen heute noch weiter. Also frühstücken wir im Zelt, packen unsere Sachen und ziehen uns regentauglich an. Als wir das Zelt verlassen, scheint die Sonne. Das feiern wir wenig später mit einem Stück Kuchen und Kaffe bzw. heisse Schoggi im nahe gelegenen Bergrestaurant. Da die Strecke bis zum Simplon stets zwischen den Höhenkurven 1900 und 2200 verläuft, kann diese Etappe ja nicht so streng werden. Fehlanzeige - wir kreuzen mehrfach die 2000er- und die 2100er-Höhenkurve, was wir in unseren Beinen auch deutlich spüren. Gegen drei Uhr erreichen wir nach einem längeren Abstieg und einigen 100m auf den Galerien der Passstrasse das Bergrestaurant auf dem Simplonpass. Wir geben dem Drang nach und bestellen eine Portion Pommes und einen grossen Salatteller. Diese liegen beim anschliessenden Aufstieg allerdings schwer im Magen und wir sind froh nach eineinviertel Stunden eine flache Stelle für unser Zelt gefunden zu haben. Getreu unserem Tagesprogramm springen wir in den nächsten Bach, heute allerdings erst nachdem wir das Zelt aufgebaut haben - es ist schon recht schwarz am Himmel. Wir schaffen es noch zurück zu unserer Unterkunft, als auch schon die ersten Tropfen fallen und ein eisiger Wind einsetzt. Wir legen uns in unsere Schlafsäcke, frösteln und hoffen auf besseres Wetter. Da dieses nicht kommt, wir noch keinen Hunger verspüren und auch niemand mehr aus der wärmenden Tüte kriechen will, canceln wir das Abendessen, putzen Zähne und schlafen halt schon um 18.30Uhr ein.Read more

  • Day 12

    Wasserspiele

    July 23, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 9 °C

    Ja auch diese Nacht werden wir mit Wasser vom Himmel beglückt. Erst um neun Uhr ist es trocken genug, um trotz Kälte draussen eine Stärkung zu uns zu nehmen. Knapp eine Stunde später ist auch das Zelt trocken verstaut und dem Aufstieg zum Bistinepass steht nichts mehr im Weg. Wir queren Bergbäche und passieren klare Bergseen. Dabei werden wir von Fröschen, schwarzweissen Ziegen und Schafen, Gemsen und Bikern beobachtet. Der beachtliche Umweg zum oberen Fulmoos lohnt sich allemal. Wo man hinsieht stürzt ein Wasserfall in die Tiefe, tost ein Bergbach rauschend dem Tal entgegen, glitzern Bergseen oder blühen Wasserpflanzen auf den Hochmooren. Wir entdecken sogar einen kleinen Geysir! Auf der anderen Felsflanke gehts einer Suone entlang zum Gibidumpass, selbstverständlich mit Gibidumsee. Beim Mittagshalt nutzen wir die Suone um unsere "Käsemauken des Todes" etwas zu schwenken. Beim Eintauchen ist sogar ein leichtes Zischen zu hören. Erfrischt führt unser Weg weiter Richtung Gspon oberhalb des Saastals. Hier ist kaum noch Wasser vorhanden, dafür spüren wir die geballte Ladung proklamierter Sonnentage des Wallis. Der Schweiss strömt. Schon nach kurzem entschliessen wir uns den Wandertag zu beenden und das schöne Wetter noch etwas zu geniessen. Wir sind lange Zeit für uns bis wir uns nackt an den Brunnen stellen um uns zu waschen... Wasserspiele eben.Read more

  • Day 13

    Wasserspiele 2

    July 24, 2020 in Switzerland ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Wettervorhersagen sind katastrophal - ab 6.00 Uhr starker Regen, der den ganzen Tag anhält. Als wir um 8.00 Uhr aufstehen ist es zu unserer Überraschung trocken. Also machen wir uns auf den Weg Richtung Saas Fee. In Gspon kaufen wir ein und essen vor der Bergstation unser Frühstück und unterhalten uns mit dem Gondelbetreiber. Er sagt uns, dass wir in einer halben Stunde im Regen wandern werden. Ein Rundblick scheint seine Aussage zu bestätigen. Der Regen kommt aber erst eineinhalb Stunden später, dafür zusammen mit einem kalten Wind. Eine Gams beobachtet uns aus nächster Nähe und fragt sich, was wir bei diesem Sauwetter in ihrem Steingarten zu suchen haben. Für das Mittagessen finden wir einen möblierten Unterstand, der in jedem Slashermovie als Hauptdrehort dienen würde. Auch deswegen fröstelnd essen wir kurz etwas und gehen dann weiter. Als Saas Grund in Sicht kommt, bricht die Sonne durch die Wolken und es wird wieder warm. Nachdem wir im Dorf noch für 45 Rappen tanken, steigen wir auf dem sakralen Kapellenweg nach Saas Fee auf. Das "Gipfelbier" geniessen wir bei wieder einsetzendem Regen. Froh über unsere Unterkunft freuen wir uns auf zwei wanderfreie Tage.Read more

  • Day 16

    Am Abgrund

    July 27, 2020 in Switzerland ⋅ 🌙 9 °C

    Es ist zu früh als der Wecker klingelt und es fällt schwer das warme, weiche Bett im Wissen zu verlassen, dass am Abend wieder ein körperbreites, 2cm dickes Mätteli mit Schlafsack auf uns wartet. Trotzdem stehen wir auf, frühstücken ausgiebig, ziehen die Bettwäsche ab, leeren die Mülleimer und packen unsere Rucksäcke. Es ist schon 10.15 Uhr als wir endlich loswandern. Da die angesteuerte Bäckerei heute Ruhetag hat, drehen wir eine Ehrenrunde und haben deshalb vor dem eigentlichen Start schon einen Kilometer auf der Uhr. Der Rucksack scheint heute speziell schwer. Vielleicht auch weil Priska noch an den Nachwehen einer unangenehmen Magenverstimmung und Simu an den Folgen einer Flasche Petit Arvin (Priska konnte wegen dem Magen nicht mittrinken) vom Vorabend leidet. Auf jeden Fall haben wir das Gefühl Saas Fee erzeuge einen Sog der uns vor dem Davonwandern abhalten will. Da hilft die Begleitung durch ein wildfremdes Eichhörnchen, welches uns den Weg über mehrere Meter weist. Da es ohne viel Gepäck unterwegs ist, muss es immer wieder auf uns warten. Sobald der richtige Bergweg beginnt, geht das Wandern schon viel besser. Das Wetter ist herrlich und wir können uns kaum sattsehen am Panorama, das sich uns bietet. Dabei ignorieren wir die mehreren hundert Meter freien Fall, welche sich direkt neben unseren Talschuhen auftun. Es ist eine Wanderung am Abgrund und nicht selten sind wir froh über die Halteseile, die auf der Bergseite befestigt sind. Der Weg ist abwechslungsreich, anspruchsvoll und technisch eher schwierig. Da sind die vielen Begegnungen mit den Gemsen und Steinböcken ein guter Grund immer mal wieder stehen zu bleiben und die leichtfüssigen Bergbewohner zu beobachten. Nach ermüdenden 17 km am Abgrund sind wir froh unseren schon bekannten Schlafplatz über Grächen erreicht zu haben. Nach einem deftigen Risotto mit griechischem Salat geniessen wir den Sonnenuntergang mit Blick auf das Weiss- und das Matterhorn.Read more

  • Day 17

    Halbe Sachen

    July 28, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 26 °C

    Die heutige Wanderung beginnt nur mässig attraktiv. Der Abstieg nach Grächen, wo wir noch das Lebensmitteldepot nachrüsten, fordert unsere Aufmerksamkeit wenigstens ein bisschen. Der zweite Teil runter nach St. Niklaus ist einfach nur Kilo- und Höhenmeterfresserei. Die Sonne scheint erbarmungslos vom Himmel und wir sind froh, dass in St. Niklaus je ein Halbliter Schorle auf uns wartet. Der Aufstieg nach Jungu ist, wie uns das schon vorangekündigt worden ist, eine Kraft- und Ausdauerprobe. Die Beine längst übersäuert, erreichen wir das langersehnte Bergrestaurant. Nicht ohne vorher noch einen überraschend aufgetauchten Regenschauer über uns ergehen zu lassen. Gestärkt durch die Zwischenverpflegung steigen wir weiter auf. Wir nutzen die lehrreichen Schildchen auf dem Alpenblumenweg, um unsere Biologiekenntnisse zu verbessern, während die Sonne wieder zu ihrer vollen Leistung zurückgefunden hat. Nach etwas über 1000 Höhenmeter Abstieg und 1600 Höhenmeter Aufstieg und da es unterdessen zu gewittern angefangen hat, entschliessen wir uns die heutige Etappe schon vorzeitig zu beenden. Simon flitzt bergziegenmässig locker über die Geröllhalden bis er einen geeigneten Schlafplatz findet und stellt in aller Eile das Zelt auf, während Priska über teils zu leben scheinenden Steinplatten balanciert. Unter diesen Umständen geben wir uns für einmal mit halben Sachen zufrieden.Read more

  • Day 18

    Anhängsel

    July 29, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 17 °C

    Es ist noch ruhig im Zelt. Ausser mir schlafen alle noch. Draussen hört man die frühen Vögel zwitschern und die ersten Sonnenstrahlen treffen auf das Zelt. Zum Glück wird es bald wärmer. Die Matte auf der ich liege isoliert nur mässig und ist zu hart. Eine halbe Stunde später ist es angenehm warm, alle sind wach und das tägliche Prozedere beginnt. Das Zelt habe ich bereits verlassen, es ist in seiner Hülle und die anderen Sachen liegen verstreut um mich herum. Wie jeden Morgen wird nun alles in mich hineingestopft und mein Bauch wächst und wächst. Am Schluss werde ich von allen Seiten fest verschnürt. Dieser Moment ist etwas unangenehm, aber durch die Vorfreude auf den neuen Wandertag, lasse ich dies ohne Gemurre über mich ergehen. Ich werde mühsam angehoben und auf den Rücken meines Tragtiers gehieft. Mit meinem Bauch schmiege ich mich an den Rücken des Lastenträgers, schlinge zum Halt meine Beine um dessen Hüfte und halte mich mit den Armen an den Schultern fest. Es geht los. Und zu meiner Freude starten wir direkt mit dem Aufstieg zum Augstbordpass. Ich liebe es, wenn es nach oben geht. Dann mache ich mich immer besonders schwer, dass ich länger Zeit habe das tolle Panorama zu geniessen. Wenn ich mein Deckelfach ein wenig strecke, sehe ich über den Kopf meines Lastentiers wo wir hinwandern. Ansonsten neige ich mich einfach etwas nach rechts oder links und schaue über dessen Schulter. Es geht bis auf 2800m.ü.M. So hoch war ich noch nicht oft in meinem Leben. Nun kommt der unangenehmere Teil - der Abstieg. Ich fühle mich immer etwas unwohl, wenn ich von hinten oben nach unten schauen muss. Deshalb nutze ich mein Gewicht, um den Träger mit Hilfe der Gravitation so schnell wie möglich nach unten zu schieben. Normalerweise gibts irgendwann ein Halt und ich kann mich endlich erleichtern (Früchte, Brot, Käse, Trockenfleisch usw.), aber heute ist das anders. Die Lastentiere essen in einem Restaurant je ein Stück Fleisch vom Grill mit Salat. Und eines vertilgt im Anschluss sogar noch einen Bananensplit! Danach folgt ein zweiter Aufstieg. Anfangs geht es durch einen schönen Bergwald, danach sehe ich links und rechts von mir schwarze Kampfkühe und im Anschluss überqueren wir Bergmatten und -rampen mit Bächen und Seen. Bei einem See werde ich abgesetzt, aufgerissen und das Equipment wird wieder aus mir herausgeholt. Kurze Zeit später liege ich im Vorraum des Zelts, während die Lastenträger noch baden, essen und sich für die Nacht vorbereiten. Starke Windböen sind aufgezogen und rupfen am Zelt. Ich schlafe ein und träume von meiner Zeit in Patagonien.Read more

  • Day 19

    Termine

    July 30, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 19 °C

    Termine sind Dinge, die uns auf unserer Wanderung nur selten kümmern. Es kommt vor, dass wir ein Zimmer gebucht haben, uns bei jemandem unterbringen lassen oder aber vor Ladenschluss noch Lebensmittel kaufen sollten. In diesen Fällen ist die Zeit aber meist zweitrangig. Heute ist dies allerdings anders. Wir haben uns in Zinal mit Priskas Cousin Chrigi und seinem Sohn Yannic auf halbdrei Uhr verabredet. Aus diesem Grund klingelt auf 2700m.ü.M um sieben Uhr der Wecker und wir machen uns wanderfertig. Die 25 Minuten Aufstieg zum Meidpass reichen um wieder warmzulaufen. Danach geht es an vielen Bergseen vorbei zum hoch über dem Tal trohnenden Hotel Weisshorn. Ein möglicher Termin mit Hansruedi und Christine (die ohne unser Wissen heute Abend hier sein werden) verpassen wir leider. Aber danke für den Tipp. Die Aussicht von hier ist atemberaubend und der Aprikosenkuchen sucht Seinesgleichen.
    Danach folgt ein stets leicht abfallender Weg bis nach Zinal. Für Pausen und Schlendereien bleibt kaum Zeit - Termindruck! Wir haben noch 2km bis nach Zinal und wir haben bloss noch eine halbe Stunde Zeit. Auf dem Wegweiser steht 40 Min. Der Wanderweg ist auf Grund der Neigung eher eine Abseilpassage. Beschleunigt durch die Gravitation und vielleicht auch durch die Vorfreude auf bekannte Gesichter und ein kaltes Bier/Sangria, erreichen wir unser Hotel nach knapp 25 Minuten. Das reicht sogar noch für eine kurze Dusche. Der Rest des Nachmittags ist geniessen, lachen, spielen und Wespen fangen. Danke Chrigi und Yannic für den gemütlichen Nachmittag.
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  • Day 20

    Gedanken zu Gerüchen und Geräuschen

    July 31, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 19 °C

    Wasserschloss Schweiz. Immer wieder begegenen wir dem Element. Es gurgelt, sprudelt, tost, plätschert. Mal tropft es leicht und angenehm an einem heissen Tag vom Himmel, mal prasselt es auf uns nieder und kühlt uns in Minuten aus. Der letzte warme Tropfen in der Flasche klingt sehr einsam, bevor endlich wieder neues, kaltes frisches Nass nachgefüllt wird.

    Für alle, die den Fluglärm vermissen: Kommt ins Wallis, hier stehen jeden Tag Flüge auf dem Programm! Es dröhnt die Armee mit
    F/A18-Jets und Militärhelikoptern, es knattert der Air Zermatt Doppelrotor-Arbeitsheli, die Rettungsflugwacht oder der reiche Tourist mit seinem Privathubschrauber. Und wenn diese dann alle wieder gelandet sind, hört man das Summen der Bienen, das Zirpen der Grillen, hört Vögel, die wie Meerschweinchen klingen und wird gestreift von Schmetterlingsflügeln. Ja und einmal am Tag hören wir bestimmt eine Säge. Wir haben übrigens die Murmeltiere in Pfeifftiere umbenannt oder habt ihr sie schon mal murmeln gehört?

    Wir freuen uns immer, wenn wir die gewaschene, gut duftende Wäsche zurückerhalten. Dann ziehen wir nach einem Pausentag , nachdem wir frisch geduscht sind, unsere saubere Wanderkluft an und hängen unsere vollgepackten Rucksäcke an den Rücken. Schon beim ersten Aufstieg fängt das Schwitzen und somit das Übel an. Unser frischer Schweiss vermischt sich mit dem eingetrockneten in den Rückenpolstern und Riemen unserer Rucksäcke und ein säuerlicher Geruch steigt von nun an stetig in unsere Nasen. Wir sind aber schon Spezialisten im Ausblenden des Übels. Bloss beim Vorbeigehen an anderen Wanderern müssen wir uns eingestehen, dass diese doch etwas frischer riechen.
    Ganz speziell sticht auch der Duft in folgender Situation hervor: die Wanderkleidung tragen wir schon den zweiten oder dritten Tag in Folge. Es war ein sehr heisser Tag mit einem heftigen Aufstieg, das Wetter schlägt um und wir müssen dringend das Zelt stellen. Es reicht gerade noch um es einigermassen trocken aufzustellen und hineinzukriechen. Im Vorraum werden die Schuhe abgezogen und dann breitet sich das volle Bouquet aus: frischer Schweiss, frischer Schweiss vermischt mit eingetrocknetem, feuchte Schuhe und die schon drei Tage getragenen passenden Socken dazu. Na? Riechst duˋs?
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  • Day 21

    Pièce de résistance

    August 1, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir geniessen unseren zweiten Morgen im Trift-Hotel in Zinal bei einem herzhaften Frühstück. Dies braucht es auch, da die nächsten Etappen die eigentliche Schlüsselstelle der ganzen Strecke darstellen. Wir sprechen von sechs Tagen, an denen wir je 18,5km mit 1400m Aufstieg und Abstieg bewältigen müssen. Erschwerend sind die Umstände, dass wir uns oft zwischen 2000 und 3000m.ü.M aufhalten werden und ein grosser Teil davon als Schutzgebiet (absolutes Campingverbot!) ausgeschildert ist. Da alle unsere möglichen Wanderwege ab Zinal gesperrt sind, müssen wir erst einmal mit dem Postauto nach Mottec fahren - wäre nicht so schlimm, wenn Mottec nicht nochmals 200 Höhenmeter tiefer liegen würde. Trotzdem frohen Mutes steigen wir direkt beim Wanderwegweiser aus und sind stolz auch einmal zu den früh startenden Wanderern zu gehören. Leider müssen wir feststellen, dass sich der kleine Fotoapparat dazu entschieden hat noch ein wenig weiter zu fahren. Anstelle des Wanderstarts folgt nun eine Rettungsaktion mit einem Anruf auf die Notfallnummer der Schweizerischen Postauto AG. Mit dem Ergebnis, dass der nette Postautofahrer die Kamera mit dem nächsten Kurs nach Zinal vorbeibringen wird. Das wars dann mit den frühen Wanderern.
    Erleichtert unsere Kamera mit Bildern wieder zu haben, machen wir uns an den ersten Aufstieg des Tages. Zum Angewöhnen sprechen wir hier von 1300 Höhenmeter, wovon die meisten nach dem Motto "Direttissima" geplant wurden. Und zum Dank kriegen wir beim Bergrestaurant keine Verköstigung - 1.August - geschlossene Gesellschaft! Also steigen wir gleich wieder knappe 700m ab, um diese am Gegenhang wieder auf den Zähler zu kriegen. Ein kurzes Fussbad 40 Minuten vor dem Col de Torrent hilft auch den letzten Hang zum Pass zu erklimmen. Während diesem letzten Wegstück bieten uns fünf Bartgeier eine eindrückliche Flugshow. Beim Abstieg zu unserem heutigen Schlafplatz werden wir begleitet von unzähligen Murmeltieren. Erschöpft vom anspruchsvollen Tagesprogramm, murmeln wir uns nach dem Essen (Kartoffelstock mit Chorizo und Peperoni an Pfeffersauce) in die Penntüten und schlafen bevor die ersten Raketen am Himmel aufleuchten.
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