Reisen einmal anders:
Da war eine Werbung in der Zeitung und da wir schon oft interessiert Berichte über Glacier-, Bernina-Express usw. verfolgt hatten, haben wir einfach gebucht.
Sitzen jetzt im Bus - sehr gespannt, was uns in dieser Woche erwartet.
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  • Day 1

    Deutschland ist ganz schön groß

    August 9, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Vor dem Urlaubsgenuss kommen erstmal über 600 lange Bus-Kilometer - und da sind wir immer noch nicht in der Schweiz angelangt! Der Bus schwebt nahezu über die Autobahn, was das lange Sitzen spürbar erleichtert und die regelmäßigen Pausen tragen das ihre bei. Manchmal hat die Landschaft reizvolle Aussichten zu bieten, aber meistens lesen wir oder schauen uns die anderen Fahrgäste etwas näher an. Und plötzlich kommt uns in den Sinn, dass wir den Altersdurchschnitt gravierend senken! Doch nach einigem Nachdenken kommen dann die Zweifel, denn die meisten Mitreisenden sehen eigentlich nicht älter aus als wir es sind! Folgerichtige Erkenntnis: wir sind voll und ganz Teil dieser Gruppe von Menschen, nur irgendwie fühlt man sich noch nicht so alt, man denkt immer, dass der Kelch an Einem vorüber geht. Grausame Realität!
    Egal! Hauptsache, es wird schön.
    Heute übernachten wir noch in Deutschland und zwar in Tuttlingen. Beim Abendessen kommt man sich schon näher und noch vor dem Schlafengehen führen wir bei Bier und Wein erste nette und interessante Gespräche.
    Ziemlich früh am Abend machen wir das Licht aus (Reisen macht eben müde - sogar, wenn man den ganzen Tag nur rumsitzt) und morgen gibt's schon zeitig Frühstück.
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  • Day 2

    Bern, Montreux und Höhenluft

    August 10, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach gutem Hotelfrühstück geht's wieder rein in den Bus und nach 3 Stunden treffen wir Bern ein. Die 2 Stunden reichen gerade für einen ausgiebigen Rundgang durch die Altstadt, die aber sehenswert ist. Interessant ist die Einheitlichkeit der Häuser mit ihren Arkaden, den schräg liegenden Luken zu den Kellern, in denen sich heute hübsche Läden befinden, bis hin zu den Fassadenfarben die recht einheitlich zwischen Steingrau und Olivgrün schwanken dürfen.
    Das Wahrzeichen der Stadt war schlauer als all die Zweibeiner. Bei über 30°C im Schatten hing Meister Petz seinen Hintern ins kühle Nass und döste vor sich hin.
    Weiter ging's an den Genfer See, hier in Montreux allerdings Lac Léman genannt, wo die etwa gleiche verfügbare Zeit gut ausreichte, denn mehr als Palasthotel mit Park, viele Plastiken und ein Spaziergang auf der Uferpromenade standen nicht auf dem Programm, um sich einen Eindruck von diesem Chickie-Mickie-Städtchen zu verschaffen.
    Die Fahrt zum Hotel haben wir total unterschätzt, denn zum Schluss ging es endlos über eine teilweise einspurige Bergstraße und gefühlte 100 Serpentinen bergauf bis auf 1.500 m Höhe. Und diese Strecke werden wir noch genau 5 mal überwinden, denn hier sind 3 Tage Übernachtung angesagt (Hut ab vor unserem Busfahrer!). Dafür haben wir von unserem Balkon einen herrlichen Blick in die Landschaft bis hin zu drei Gletschern am Horizont.
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  • Day 3

    Martigny, Chamonix, Mont Blanc

    August 11, 2022 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Es ist mal was Anderes, wenn man sich ausgeschlafen an den Tisch setzt und am Frühstücksbuffet bedient - auch nicht schlecht!
    Unser Bus brachte uns nach Martigny, von wo aus wir mit dem Mont Blanc-Express unseren ersten Zügele-Trip starteten. Ziel war Le Chatelard und die Strecke war atemberaubend. Auf den steilen Teilstrecken erhielt das Bähnle Verstärkung von der Zahnstange zwischen den Gleisen und rechts und links gab es keine Böschungen, das waren alles durchweg WÄNDE, ob nach oben oder nach unten! Unser Busfahrer erwartete uns schon und fuhr die letzten 20 km nach Chamonix.
    Dort gab es zwei Möglichkeiten, sich dem Mont Blanc-Gipfel zu nähern: mit der großen Seilbahn auf über 3.800 m, die mussten wir verwerfen, weil auf Stunden im Voraus ausgebucht einschließlich festgelegter Talfahrt. Also ging es gegenüber mit der eindeutig effektiveren Ski-Gondelbahn ohne Anstehen auf den Le Brévent mit seinen 2.525 m Höhe und einem Panoramablick auf das gesamte Mont Blanc-Massiv incl. des 4.807 m hohen Gipfels.
    Das Wetter meinte es gut mit uns - Sonne, gute Sicht und selbst auf dem Berg kurzärmelig bei 22°C ohne Wind. Die Kehrseite dieses Wohlfühlerlebnisses sahen wir aber auch: der Rückgang der Gletscher war selbst für uns Laien erschreckend sichtbar.
    Im Ort führten wir uns noch einen Eisbecher zu Gemüte und dann ging es in 2-stündiger Busfahrt wieder ins Hotel zurück.
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  • Day 4

    Zermatt, Gornergrat und Matterhorn

    August 12, 2022 in Switzerland ⋅ ☀️ 10 °C

    Heute ging's mit dem Bus nach Täsch, von da aus mit dem Zubringerbus nach Zermatt.
    Dort konnten wir für "nur" 95,- € pro Person (30 % Rabatt, weil wir mehr als 10 Personen zusammen bekamen) ein Ticket für die Gornergrat-Zahnradbahn erwerben. Man ist nur einmal hier und die Witterungsbedingungen waren ideal! Also haben wir die Gelegenheit genutzt und es absolut nicht bereut. Von 1.600 m rumpelte die Bahn in ca. 40 min auf eine Höhe von 3.100 m. Während der Fahrt gab es die verschiedensten Perspektiven auf das Matterhorn, besser noch als oben, wo die Entfernung schon wieder größer war.
    Dort konnten wir uns die Beine vertreten, einen 360° Rundumblick genießen und hatten dabei die Sicht auf insgesamt 29 "Viertausender" (wir haben sie nicht nachgezählt).
    Bei der Talfahrt entdeckten wir einen Gleitschirmflieger und hätten so gerne mit ihm getauscht - das muss doch fantastisch sein, zumal wir sehen konnten, wie er in der guten Thermik sich immer wieder auf's Neue in die Höhe schraubte!
    Zurück in Zermatt ließen wir uns von dem Touristengedränge auf der Hauptstraße erst etwas entmutigen, aber nicht weit davon wurde es ruhiger und unsere Zeit reichte noch für einen Kaffee bzw. eine Apfelsaftschorle mit Blick auf das weite Tal dieser autofreien Stadt (na ja, Elektrofahrzeuge halten die Infrastruktur und das gesellschaftliche Leben aufrecht).
    Im Hotel nahmen wir unser letztes (wieder sehr gutes) Abendessen ein, denn morgen wird hier ausgecheckt, dann reisen wir mit dem Glacier-Express bis Chur, wo wir ein anderes Hotel mit unserer Anwesenheit beehren werden.
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  • Day 5

    Brig, Glacier-Express, Chur

    August 13, 2022 in Switzerland ⋅ ☀️ 25 °C

    Koffer gepackt, gefrühstückt und ab mit dem Bus nach Brig, einer Station an der Strecke Zermatt - Chur (bzw. Davos oder St. Moritz).
    Hier hatten wir noch etwas Zeit, den Ort zu erkunden und Jagd auf Fotomotive zu machen.
    Mit dem Glacier-Express, dem "langsamsten Express der Welt" fuhren wir dann 4 Stunden lang durch atemberaubende Landschaften, über zahllose Brücken (auf der gesamten Strecke sind es 291 Brücken!) durch die Schweizer Alpen. Die erste Linie dieser Bahn wurde bereits 1889 eröffnet, dann immer mehr erweitert und seit 1982 mit der Inbetriebnahme des Furka-Tunnels war eine ganzjährige Verbindung zwischen Zermatt und St. Moritz gewährleistet. Insgesamt eine verkehrstechnische Meisterleistung!
    Die Sonne meinte es wieder gut, nur heute erzeugte sie kräftige Spiegeleffekte in den Panoramascheiben. Aber mit den Bildern sind wir doch zufrieden und am Ende zählen viel mehr die Emotionen und Erinnerungen, die ein Foto sowieso nur ansatzweise ausdrücken kann.
    Der höchste Punkt der Fahrt war der Oberalppass auf 2.033 m ü.NN. Die Klosteranlage Disentis entstand schon Ende des 17. Jhd. und strahlt heute in voller Schönheit.
    Kurz vor Chur fuhren wir noch durch die Rheinschlucht, entstanden aus über 1.000 m hohen Bergstürzen nach der letzten Eiszeit und von majestätisch-wilder Schönheit. Die Schweizer nennen diese Landschaft gern "Swiss Grand Canyon".
    In Chur hatten wir Gelegenheit, die Beine zu vertreten und auch diese Stadt zu besichtigen. Durch ein riesiges Straßenfest empfing uns im gesamten Zentrum nur lautes Gedränge. Aber abseits des Tumults gab es schöne Flecken zur Erholung und Beschaulichkeit.
    Kleiner Scherz: aus der richtigen Perspektive fotografiert hält der Ritter nicht mehr eine Bulle, sondern ein Handy in der Hand.😉
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  • Day 6

    Bernina-Express, St. Moritz

    August 14, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 25 °C

    Zu einer Reise in die Schweiz gesellen sich rasch noch weitere Länder dazu. So wie vor Tagen nach Frankreich überschreiten wir heute die Grenze nach Italien mit dem Ziel Tirano, von wo aus wir die Fahrt im Bernina-Express antreten werden. Aber zuvor geht es mit dem Bus reichlich bergauf und bergab sowie über den Julier- und den Berninapass - beide über 2.200 m hoch. Die Landschaft ist wieder spektakulär, sodass wir diese vorab letzte Etappe nochmal richtig genießen. Unterwegs sehen wir ab und zu den roten Bernina-Express, einige Male sogar auf der Straße, und für den Morteratsch-Gletscher legt unser Fahrer sogar eine Fotopause ein.
    In Tirano finden wir nicht viel Sehenswertes, also vertreiben wir uns die Zeit bei einem Eisbecher und Gesprächen mit Mitreisenden. Für einen Besuch der Basilika Madonna di Tirano reicht die Zeit nicht, dafür erwischen wir vom Zug aus noch ein passables Foto.
    Die Fahrt mit dem Express kann man getrost als einen der Höhepunkte unserer Reise bezeichnen.
    Dieser Zug wurde 1969 in Betrieb genommen, mehrfach (auch antriebstechnisch) modernisiert und hat einen Höhenunterschied von über 1.700 m zu überwinden, wofür man sigar Tricks wie einen 360°-Kreisel anwendete. In Alp Grüm legt er eine Pause ein, damit wir in Ruhe Fotos vom Morteratsch-Gletscher machen können und oben am höchsten Punkt (2.258 m) fahren wir am Lago Bianco vorbei. Trotz strahlender Sonne scheint Niemand zu baden - muss wohl sehr kalt sein.
    In St. Moritz steht uns noch etwas Zeit für einen Stadtbummel zur Verfügung. Einzelne beeindruckende Gebäude können nicht über unseren Eindruck hinweg täuschen, dass man es hier (wohl dem vielen Geld geschuldet) versäumt hat, ein schönes, schlüssiges Stadtbild zu erschaffen. Viel Beton und sehr willkürlich angeordnet. Gut, dass wir nicht so viel Geld haben und hier Urlaub machen müssen...
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  • Day 7

    Letzter Tag - Heimreise

    August 15, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 11 °C

    Ein letztes Frühstück in diesem viel besseren Hotel als zuvor und pünktlich um 08:00 Uhr startete unser Bus in Richtung Heimat. Nach 10 Minuten regnete es heftig und wir waren froh, dass wir noch trocken einsteigen konnten. Gleichzeitig empfanden wir das Wetter als so etwas wie einen Sechser im Lotto: immer Sonne, immer warm, sogar oben in den Bergen, und dann, da wir im Bus saßen, durfte es ruhig schütten! Aber bald darauf wurde es wieder trocken und an Liechtenstein vorbei, durch Österreich gelangten wir bei Sommerwetter nach Deutschland.
    Ich nutze die Gelgenheit, den letzten Penguin-Beitrag dieser Reise zu schreiben - habe ja viel Zeit.
    Gerade hatten wir an der Raststätte Illertal die erste Pause eingelegt und dafür waren wir dankbar! Wie oft sind wir hier schon vorbei gefahren. Hätten wir gewusst, dass diese Raststätte von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde, wären wir hier schon viel früher eingekehrt.
    Im Moment haben wir die Europäische Wasserscheide passiert und quälen uns durch den ersten Baustellenstau. Möge es sich nicht wiederholen - die Hoffnung stirbt zuletzt, denn wir wollen nicht gar so spät zu Hause ankommen.
    Nun haben wir das Dresdner Tor erreicht (17:30 Uhr), sind also sehr zügig und ohne weitere Störungen vorangekommen. Am Flughafen werden wir ins Taxi umsteigen und dann sind wir noch vor dem Sandmännchen zu Hause!
    Es war einmal eine ganz andere Reise (so ohne Mops), aber sie war einfach fantastisch. Wir können sie besten Gewissens weiter empfehlen!
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