• Jutta Maier

Camino

Von Saint Jean Piet de Port nach Santiago de Compostela Lue lisää
  • Etappe 11 Belorado -Atapuerca

    24. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 8 °C

    Nachdem wir gestern die Albergue so gelobt haben, mussten wir feststellen das sie rücksichtsloser war, als alle die wir bisher hatten, was den Schlafsaal anging!
    Ein älterer Herr meinte er müsse die ganze Playlist von Elvis lautstark runtertrallern (er konnte bestimmt singen, aber bitte nicht Elvis und bestimmt nicht nachts). An Schlaf war da trotz Ohropax nicht zu denken, bis Janine mal in die Runde warf, er solle jetzt mal seine Klappe halten!

    Als wenn wir es geahnt hätten, ließen wir noch am Automaten zwei Kaffee raus, bevor wir starteten!
    Ab ging es wieder in die Dunkelheit Richtung Sonnenaufgang! Dieser blieb uns heute aber leider verborgen, der Himmel hing einfach nur in Wolken!
    Zu unserem Erstaunen durchliefen wir zwei Dörfer in denen nicht ein Café oder eine Bar geöffnet hatte! Also weiter ins nächste Dorf, da bekamen wir dann unser Frühstück, einen Kaffee und unser frisch gepressten Orangensaft, gesund kann auch schmecken!

    Wir waren heute ganz froh,dass der Himmel bedeckt war, denn es ging heut gut bergauf!
    Wir liefen nicht wie die Tage zuvor durch Felder, Reben und der Straße entlang. Die Strecke heute war nicht ohne.
    Die Besteigung des letzten Gipfels waren bis zu 20 Prozent. Wir glauben an dieser Stelle hat Hape Kerkeling sein Gepäck nach oben transportieren lassen.
    Durch den Wald, der Anstieg war schon enorm, liefen wir immer mal wieder mit Pilger weiter!
    Am höchsten Punkt angekommen machten wir Rast, es war ein schöner angelegter Tikiplatz!
    Heute waren, glaube ich, nur deutsche Pilger unterwegs, zumindest kam es uns so vor! Heike war eine von denen, sie läuft den Jacobsweg schon ab Karlsruhe, ihre Freundin von Offenburg aus! Respekt den beiden ( Benefiz für einen guten Zweck).

    So wie es schon ganz oft hier passiert ist, kommt genau dann das was du gerade brauchst! In dem Moment kam ein Mann mit seinem Auto und baute seinen persönlichen Foodtruck auf! Seine gute Laune steckte sofort an, ein Kaffee, ein Tänzchen und weiter ging’s bergab!

    Unterwegs liefen wir noch ein Stück mit Speedy Gonzales den Berg herunter, was unseren Schnitt deutlich verbesserte! Wir konnten mit ihr Schritt halten, weil sich unsere Pipipausen abwechselten. Heute lief es, Janine sogar teilweise mit 2 Rucksäcken!

    Ein kurzer Regenschauer begleitete uns den restlichen Weg zum Zielende. Da wir aber am Etappenziel kein Bett erhielten, mussten wir 6 weitere Kilometer laufen und kamen nass bis auf die Knochen in unserer Albergue an!
    Ein ausgebauter Kuhstall, welcher mit sehr viel Liebe hergerichtet wurde, war unsere heutige Unterkunft! Unsere Wäsche zum trocknen aufgehangen, da die Sonne gerade schien beschlossen wir im Dorf das einzige Restaurant zu besuchen.

    Nach 11 Tagen haben wir heute das erste mal richtig gut gegessen.
    Unsere Laune verfinsterte sich allerdings schlagartig, als es draußen anfing zu gewittern. Uns wurden zwei Dinge bewusst…
    1. unsere Wäsche hängt draußen um in der vermeintlichen Sonne zu trocknen und
    2. das einzig trockene das wir besitzen haben wir gerade an (natürlich alles außer unserer Regenjacke!).

    Nach dem wir das Essen so weit es ging in die Länge gezogen hatten, hatten wir das Glück, dass das Gewitter noch schlimmer zu werden schien. Aus einer leichten Panik heraus, fragte Janine den Kellner nach zwei XXL Müllsäcken und nach kurzer Diskussion verstand er, wir brauchen einen Poncho! Kurzerhand eilte er lachend in die Küche und kam mit zwei Müllsäcken, welche mit Löchern für unsere Köpfe versehen waren zurück. Wir waren die Belustigung des ganzen Restaurants!
    Trocken in der Albergue angekommen (nach ca. 400 Metern) begrüßte uns strahlender Sonnenschein…

    Als wir in die Albergue, wo schon alle am schlafen waren, ankamen schauten wir uns das erste mal auf einem Foto an und bekamen so einen Lachflash, das ich mir die Luft anhielt und die Herberge verlassen musste um nicht alle aufzuwecken.

    Um uns in aller Ruhe alles von der Seele zu lachen laufen wir nun im Dorf spazieren, obwohl es hier absolut nichts gibt.

    PS …an diesen Schlafsack werd ich mich nie gewöhnen- NIEMALS…

    Bilanz:
    -30,42 Kilometer
    -500 Höhenmeter
    -272,75 km Gesamtstrecke
    Heute mächtigen Bauchmuskelkater vom lachen..
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  • Etappe 12 Atapuerca - Burgos

    25. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute wäre es wahrscheinlich gescheiter gewesen, später zu starten und nicht in der Dunkelheit. Denn der Weg führte erst mal bergab durch Geröll, welches schon schwer gewesen wäre bei Tageslicht. Durch den starken Regen von gestern war es zumal rutschig und riesige Wasserpfützen versperrten uns teilweise den Weg! Sodass wir immer wieder vom Weg abkamen! Unter den wachsamen Blicken vieler im dunkeln leuchtenden Augen, hasteten wir weiter in Richtung des nächsten Dorfes. Wir hoffen bis jetzt, dass es sich dabei nur um Katzen gehandelt hat.

    Pünktlich zum Sonnenaufgang trafen wir zwei ältere Pilger, die auf dem Weg etwas suchten. Wir suchten sofort mit, ohne zu wissen, was eigentlich. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Batterie aus seinem Hörgerät handelte. Janines gute Tat für den heutigen Tag, sie fand sie!

    So gingen wir heute nach Burgos, immer wieder von dem ein oder anderen Pilger begleitet.
    Fast die gesamte Strecke verlief über eine stark befahrene Straße. Auf den Seitenstreifen hatten wir aber meistens genug Platz!
    Die Landschaft wechselte von kargen vertrockneten Feldern zu eindrucksvollen Felsen und dann wieder zu vertrockneten Feldern.

    Die Kathedrale von Burgos, die drittgrößte Spaniens, sahen wir schon von weitem. Bedingt durch den anhaltenden Nieselregen und den schmerzenden Füßen von Janine zog sich die Strecke ins Unendliche.

    In Burgos angekommen, begann die Suche nach einer Unterkunft. Da alle Alberguen ausgebucht oder geschlossen waren, freute ich mich schon jetzt auf ein Hotelzimmer! Zielstrebig peilte ich eins an.
    Als Bill und sein Freund Janine ansprachen und ihr berichteten, oben auf dem Berg seien noch Betten frei, ging es unzählige Stufen an der Kathedrale vorbei, die wir nach unten gerannt sind und jetzt wieder hoch.
    Da war ich den Tränen nahe, heute wollte ich mal keine Albergue, wollte mein eigenes Zimmer, meine eigene Dusche und mein eigenes WC.
    Janine ihre Gummibärtherorie machte es nicht besser, eher schlechter!

    Schnell stellte sich heraus, dass sich unser Bett direkt neben der Toilette befand. Der von dort ausgehende Duft landete in meinem Bett! Um die Nacht dennoch zu überstehen, machten wir uns auf den Weg eine große Flasche Duftspray zu kaufen. Damit sprühte ich alles ein was im Umkreis von 10 Metern war, quasi das ganze Obergeschoss! Sofort verließen wir die Herberge, bevor jemand sich jetzt über diesen mehr als aufdringlichen Duft beschwerte!

    Den Abend verbrachten wir bei strömendem Regen in einer Tapasbar in Burgos. Zumindest hatten wir heute an unsere Regenjacke gedacht… allerdings nicht an festes Schuhwerk, mit Flip Flops waren wir unterwegs…
    So wanderten natürlich alle Blicke erstmal auf unsere Füße!
    Pudelnass und durchgefroren in Flip Flops ging es zurück in das stinkende Bett.
    Trotz stinkenden Bett (Ausnahme heute) ist es ne coole Tour , wir genießen jeden Moment!

    Bilanz:
    -21,47km
    -169 Höhenmeter
    -294,22 km Gesamtstrecke
    Janine ihre Füße tun immer noch weh.
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  • Etappe 13 Burgos -Hornillos de Camino

    26. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 10 °C

    Heute Morgen konnten wir erst 6.30 Uhr die Albergue verlassen, da die Türen um sechs noch verschlossen waren.
    Es war keine gute Nacht, dieser Geruch war für mich unerträglich, mit meinem Zutun des Duftsprays machte es dies weder besser noch schlechter!

    Schon in den Startlöchern, machten wir uns dann heute zu fünft auf den Weg! Bill mit dem wir schon Tage zuvor immermal wieder ein Stückchen gelaufen sind und zwei weitere! Unglaublich Bill ist 75 Jahre, sieht keinesfalls so aus und hat ein Tempo drauf, welches wir kaum mithalten können (er bezeichnet uns immer als seine Heros) !
    So vergingen die 20 km heute wahnsinnig schnell durch Mittelalter Dörfer, Berge, Felder und Wiesen .
    Janine ihre Füße machten auch heut gut mit!

    In Hornillos de Camino angekommen setzten wir uns in eine Bar und warteten noch auf Angelo!
    Das war unsere erste Bekanntschaft auf dem Camino!
    Er läuft heute eine Etappe weiter, er muss aufholen sonst langt ihm die Zeit nicht bis nach Santiago! So verabschiedeten wir ihn noch - Buen Camino -!
    Auf den Camino kann alles passieren, ich denke wir werden ihn nochmals treffen.

    Aufs Zimmer (an die Zimmer werd ich mich nie gewöhnen können, obwohl wir heute ein 5 Bett Zimmer allein besetzen) geduscht und ins beste Restaurant der Stadt gegangen!
    Der Wirt lud uns noch zum Livebandabend ein, wir sollen aber früher kommen sonst sind die besten Plätze weg (Restaurant hat genau vier Zweiertische). 😂😂😂 Die Stadt hat genau fünf Häuser, drei Einwohner ok ein bisschen mehr aber das war’s auch!

    Jetzt weiß ich auch warum jeder Pilger das Dorf durchlaufen ist und weitere km auf sich genommen hat.
    Mal schauen was der Abend noch so bringt!

    Bilanz:
    -21,27 km
    -127 Höhenmeter
    -315,49 km Gesamtstrecke
    Heute geht es uns mal richtig super.
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  • Etappe 14 Hornillos - Castrojeriz

    27. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 10 °C

    Heute begann der Tag erst um 7 Uhr, dass lag nicht daran das wir verschlafen haben sondern wir hatten heute nur ne kurze Etappe von ca 19 km.
    Die Betten waren für heute auch schon vorreserviert, also alles easy und entspannt.
    Auf das Frühstück und den Kaffee verzichteten wir in der Albergue (das erste mal gebucht mit Frühstück) aber das war mir da alles zu hektisch!

    Also zogen wir los in die Dunkelheit, wir liefen heut so ziemlich allein auf den Weg und trafen gerade mal zwei Pilger! Und ja, das war tatsächlich mal schön!
    Irgendwo im nichts nach 10 km gab es unseren Kaffee, eine unglaublich schöne Albergue im nichts! Ein kurzes Schwätzchen mit einen anderen Pilger aus Berlin und weiter ging’s!

    Die Strecke war heute einzigartig schön! Das Ziel erreicht, begrüßte mich auch gleich wieder der erste Hund! Ich, die immer das Weite sucht wenn ich einen Hund sehe!
    Und hier ziehe ich sie magisch an, warum auch immer???

    Das schöne Zimmer bezogen, duschen gegangen und ab ging es in die Stadt. Nach einer heißen Schokolade, welche wir auf den Rat der Bedienung mit Pfeffer getrunken haben (schmeckt sehr gut!) ging es in ein „silent house“. Mir ist das alles hier zu spirituell, leise und -WUSA-.

    Ich muss noch den Mittelweg finden zwischen zuviel Menschen und zuviel WUSA.

    Janine hingegen fühlte sich bei den ganzen Ruhe und Meditationsräumen sehr wohl und nahm sich öfters die Zeit diese zu besuchen.

    Anscheinend noch nicht ausgelastet genug, entschieden wir uns noch den Berg hinauf zur Burgruine, auf einen Hügel über dem Dorf, buchstäblich hoch zu krabbeln.

    Noch lecker Abend gegessen und jetzt platt und bereit fürs Bett!

    Bilanz:
    -20,19 km
    -173 Höhenmeter
    -335,68 km Gesamtstrecke
    Wir sind heute tiefen entspannt.
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  • Etsppe 14 Castrojeriz

    27. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 18 °C

    SILENT HOUSE- Dorfbewohner lassen ihre Türen offen für Pilger

  • Etappe 15 Castrojeriz-Fromista

    28. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ☁️ 11 °C

    Noch vor 7 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht, immerhin lagen heute 25 km vor uns.
    Heute Morgen fanden wir die Strecke unheimlich, überall rascheln in den Büschen und funkelnde Augen. Der Weg begann mal gleich mit einem Anstieg von 18 Prozent Gefälle.
    Doch oben irgendwie angekommen, hatten wir einen traumhaften Sonnenaufgang.
    Zudem stand auf der rechten Seite noch der Mond und auf der linken Seite ging die Sonne auf.
    Das war Grund genug, hier unsere erste Rast einzulegen.
    Als die ersten Pilger eintrudelten, liefen wir weiter, den Berg genauso steil wieder nach unten.

    Nach einem noch steileren Abstieg mussten wir ohne Kaffee weiterlaufen und wer uns kennt weiß was das für uns bedeutet.
    Nach 11 km kam die erste Möglichkeit zur Einkehr, das war die schlechteste seit dem wir hier sind.
    An der Theke standen schon oder noch vom Vorabend zwei 70 jährige Spanier und becherten Schnaps!
    So bestellten wir uns Kaffee und ein Marmeladen Baguette! Nicht gut …. Baguette bestimmt schon drei Tage alt. Aber Leute, ich habe die billige Magarine geschmeckt! Jeden Tag schmeck ich ein bissle mehr !!!!!

    Dann ging es weiter am Canale de Santiago bis nach Fromista.

    Angekommen bezogen wir unser Gruselhostel, es ist wirklich sehr nett gemacht, aber durch die sehr alten Möbel ist es ein wenig gruselig!
    Geduscht und das haben wir diesmal wirklich ausgenutzt, jeder gefühlt eine Stunde ( ja Chrischti das kostet ein Vermögen), aber das haben wir heut gebraucht. Wisst ihr was ich hier nie verstehen werde, Duschen werden nach 60 Sekunden kalt und Toilettenlicht geht nach 20 Sekunden aus.

    Also ab in die Stadt, die ist genauso tot, kein Mensch auf der Straße !
    Die Spanier sind echt verrückt, ab 20 Uhr verlassen die erst ihre Häuser und dann sind die Straßen voll.

    So nach und nach trudeln alle Pilger ein, wir lernen noch Panda aus China kennen und schwätzten mit den ein oder anderen Pilger!
    Ich weiß nicht ob wir so schnell sind oder die anderen einfach mehr Pausen machen als wir, denn wir sind immer fast eine Stunde vor allen anderen da,
    Mmmmmh?

    Kevin, den wir anfangs kennenlernten und der sich am Fuß verletzt hatte und pausieren musste, läuft jetzt täglich anderthalb Etappen, sodass wir uns morgen oder übermorgen wahrscheinlich wieder treffen müssten.

    Am Abend genossen wir, so gut es die tausenden Fliegen hergaben, einen leckeren Wein und ein Pilgermenü in einem kleinen Restaurant.
    Andere Pilger beneideten uns um unser Hostel, denn sie zahlten den gleichen Preis für ein Bett in einem kahlen Raum.

    Bilanz:
    -26,32 km
    -239 Höhenmeter
    -362 km Gesamtstrecke
    Janine kann’s nicht lassen sie hat eine neue Blase am Fuß.
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  • Etappe 16 Fromista-Carrion de los Condes

    29. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 17 °C

    Ausgeschlafen verließen wir heute erst um 7.00 Uhr unser Horrorhostel. Unsere Strecke verlief heute ziemlich unspektakulär. 20km ging es an der Bundesstraße entlang. Der strahlende Sonnenschein war heute das Spektakulerste an der ganzen Strecke. Auf der Suche nach etwas Abwechslung wechselten wir alle paar Kilometer einmal die Straßenseite.
    Kurz eingekehrt in einen Supermarkt kauften wir Wurst, damit Janine alle Katzen Spaniens versorgen konnte.

    Nach einer Trödeltour von vier Stunden erreichten wir dann Carrion de los Condes. Die erste Albergue gehörte uns. Das es sich dabei um einen Schwesternorden handelte, erfuhren wir erst später. Eingecheckt und schnell von den Schwestern desinfiziert und Temperatur gemessen, bezogen wir unsere Betten.

    Um das schöne Wetter heute auszunutzen, denn heute ging mal kein kalter Wind, gingen wir sofort in die Stadt. Nach einer kleinen Stärkung gingen wir in den Park, an den Fluss um dort die Sonne zu genießen.

    Auf dem Weg zurück in die Stadt trafen wir dann Alan und seine Mutter aus Frankreich.
    Alan ist ganze 2500 km aus Nordfrankreich bis hier her gelaufen. Wie sich herausstellte, ist seine Mutter Krankenschwester die sich tierisch freute Janines Blase zu verarzten.
    Da wir morgen eine Strecke von 23 km haben und es keine Möglichkeit zur Einkehr gibt, gingen wir noch in den Supermarkt um Wasser zu kaufen.

    Auf dem Weg dahin trafen wir Schwester Heike aus Deutschland mit der wir uns noch ziemlich lange unterhielten.

    Da unsere Socken mittlerweile durchgelatscht sind, hielten wir noch in einem Sportgeschäft an, wo ich die Ambulanz anriefen ließ, weil eine Dame vor der Kirche ohnmächtig wurde.

    Michael aus Italien (erinnert sehr an Toni aus Deutschland), organisierte ein Treffen zum gemeinsamen Essen in der Stadt mit allen Pilgern, die gemeinsam gestartet sind, welche man immermal wieder trifft.

    Bilanz:
    -20,88 km
    -78 Höhenmeter
    -382,88 km Gesamtstrecke
    Janine ihre Blase ist weg, Blasen OP geglückt.
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  • Etappe 17. Carrion de los Condes-Ledig,

    30. syyskuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach einer ruhigen und doch zu kurzen Nacht, sind wir heut morgen 6.30 Uhr Richtung Ledigos gestartet!
    Da wir gestern Abend noch in einer geselligen Runde, vielleicht ein Wein zu viel getrunken hatten, fiel es uns doch ein wenig schwieriger als die Tage zuvor.
    Der Großteil der 24 km langen Strecke ging schnurgerade aus an der Bundesstraße entlang! Zum Ende hin ging es dann doch nochmal durch Felder und Grün. Gottseidank sind wir gestern noch in den Supermarkt und kauften uns 3 Liter Wasser (3 kg Zuviel Gepäck), denn zu trinken vergaßen wir immer!

    Unterwegs bekamen wir doch noch an unserem heißgeliebten Foodtruck, einen Kaffee. Foodtrucks sind einfach immer das beste auf den Strecken !!!!!!

    In Ledigos angekommen, nahmen wir diesmal nicht die erste Albergue und liefen zur zweiten (in den Dorf gab es genau zwei Alberguen, drei Häuser, ein Traktor und vielleicht 1000 Katzen).

    Die beste Entscheidung auf diesen Weg, diese Albergue hätte von mir mehr als 10 Sterne verdient.

    Oh mein Gott, sie boten auch Massagen an. Ohne nach den Preis zu fragen buchten wir gleich jeder eine Ganzkörpermassage und Leute sie war göttlich !!!!!!!
    Oh Made mio - heißt soviel wie harte Waden und verspannte Schulterblätter, welches der Masseur immer wieder wiederholte, Und Vorsicht vor der Sonne Spaniens (Sonnenbrandgefahr)
    OH MADE MIO 😀.

    Wir sind schon so Luxuspilger! Im Garten stachen sich die Pilger gegenseitig ihre Blasen auf und verarzteten diese und wir ließen uns massieren! Hey, immerhin hatten wir jetzt Halbzeit und es uns nach 495 km verdient!

    Unsere Albergue lag direkt an einer Ecke , welche jeder Pilger durchqueren musste. Als wir gerade über ihn sprachen, kam Kevin nach Tagen mal wieder um die Ecke und wir freuten uns total über unser Wiedersehen! Bei einem gemeinsamen Bier stießen wir auf seinen Geburtstag an und überreichten ihm noch sein Geschenk. Passend zu seinen sexy Sandalen gab es jetzt noch sexy Pilgersocken. Ihn werden wir aber wahrscheinlich erst wieder in Santiago wiedersehen. Janine unterhielt sich noch lange mit José aus Spanien und Sarah aus Dänemark.

    Heute ließen wir den Abend ruhig bei einem leckeren Abendessen ausklingen.

    Bilanz:
    -23,65km
    -91 Höhenmeter
    -495,53 km Gesamtstrecke ( Halbzeit)
    Eine wieder neu gefüllte Blase am Fuß von Janine und Made mio!
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  • Etappe 18 Ledigos- Sahagun

    1. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ☁️ 17 °C

    Ungern verließen wir heute unsere Albergue, weil da fühlten wir uns wirklich sehr wohl, was vielleicht auch an der Massage lag! Entspannung pur!
    Aber heute stand uns wirklich eine sehr kleine Etappe von 16 km bevor!
    So schliefen wir heute mal aus, bzw. ich, Janine wäre bestimmt noch liegen geblieben.
    So genossen wir noch ein Frühstück (das erste übrigens seit wir unterwegs sind). Wir starteten direkt bei Sonnenaufgang, welcher hier wirklich unbeschreiblich ist.

    Wir waren fit, der Koffeinhaushalt war ja jetzt auch erst einmal getankt.
    So gingen wir auch die ersten Km mit Kim aus New York!
    Mittlerweile zogen wir nicht nur unsere Strecke durch, machten ab und zu auch mal einen Abstecher (heute war’s ein Berg, in dem früher Wein gelagert wurde) und verabschiedeten uns von Kim mit einem - See you later-.

    Als wir uns einen Platz mit bunt gestrickten Girlanden und eingewickelten Bäumen anschauten standen wie aus dem nichts Alan und seine Mutter Marie vor uns. Nachdem wir erfuhren, das Marie Geburtstag hat stellten wir unser Gesangstalent unter Beweis und trällerten Happy Birthday. Eine Weile liefen wir gemeinsam nebeneinander den Weg, doch wir entschieden uns schnell voran zu gehen um sie später mit einem Kuchen zu überraschen.

    Wie sich herausstellte, waren die beiden schneller als gedacht, sodass wir die restlichen 6 km beinahe joggen mussten.

    In Sahagun angekommen suchten wir ein Kaffee an dem alle Pilger vorbei mussten und warteten dort mit einem kleinen Stück Apfelkuchen geschmückt mit einer Kerze.
    Als wir dann endlich aufeinander trafen, freute sie und Alan sich sehr darüber!

    In der örtlichen Bibliothek holten wir uns dann verdienterweise unsere Pilgerurkunde für das Erreichen der halben Strecke ab. Noch hier und da ein Schwätzchen fielen wir dann Tod müde ins Bett.

    Bilanz:
    -19,6km
    -172 Höhenmeter
    -426,13 km Gesamtstrecke
    Janine ihre Blase am Fuß ist immernoch vorhanden.
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  • Etappe 19. Sahagun -El Burgo Ranero

    2. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute gehörten wir zu der Gruppe der Spätpilger, denn wir machten uns erst so gegen 8.00 Uhr auf den Weg!
    Wir schliefen heut mal bis 7.00 Uhr und genossen noch den ersten Kaffee und den frisch gepressten Orangensaft im Hostel.

    Wir hatten eine kurze Strecke von ca. 19 km vor uns und da wir schon ungefähr abschätzen können wie lang wir mit oder ohne Berganstieg brauchen, wussten wir heut, mit Pausen brauchen wir höchstens vier Stunden.

    Zu Beginn und heute einmal nicht in der Dunkelheit, passierten wir den Fluss Cea über die Brücke Puente de Conto. Danach ging es gefühlt wieder 19 km an der Straße entlang. Menschenleer und verlassen begegneten wir nur einem Auto, welches die Straße natürlich dann vorbeifahren musste, als wir gerade am pinkeln waren. Klasse!

    Scheinbar hatte sich über Nacht die Jahreszeit verändert, denn heute fielen die ersten bunten Blätter vom Baum. Zumindest konnten wir das zu Beginn der Strecke noch beobachten, bevor wir im dichten Nebel weiter laufen mussten.
    Von Sonne heute leider weit und breit keine Spur.

    Angekommen nahmen wir uns gleich das erste Hostel, welches uns als beste Attraktion neben dem Barkeeper angepriesen wurde. Da das Zimmer noch nicht bezugsbereit war, nutzen wir die Zeit uns das Dorf anzuschauen. Schnell merkten wir, heute üben wir uns im Nichtstun…
    Und das fällt mir wirklich nicht einfach!!!!!

    Neben einem Wasserturm, einer abgeschlossenen Kirche, einer Lagune die nur aus mehreren Tümpeln bestand und eingestrickten Bäumen gab es hier nichts. Auf Nachfragen beim besten Barkeeper (es gibt nur einen) wurde uns erklärt, dass die Menschen hier im Dorf auch nichts mit sich anzufangen wissen und deshalb Baumgewänder stricken. Jeder Baum hier ist bunt umstrickt.
    Ich glaube Langeweile wurde in diesem Dorf geboren und großgezogen.

    Nach zwei Stunden Mittagsschlaf wollten wir etwas essen gehen. Aber auch das gibt es erst um 19.00 Uhr.

    Bei Stadtrundgang Nummer zwei und drei, entdecken wir dann noch einen verlassenen Spielplatz und einen geschlossenen Supermarkt.

    Ich überlegte ernsthaft ob wir hier ein bisschen umräumen und dekorieren sollten oder einfach mal hinter der Theke aufräumen.
    Hätte ich bloß einen Kreidestift mitgenommen, dann hätte ich alle Tafeln hübsch schreiben können.

    Bilanz:
    -18,88km
    -102 Höhenmeter
    - 445,01 km Gesamtstrecke
    Mittlerweile haben wir blaue Flecke an den Oberschenkeln von den Fliegen totschlagen.
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  • Etappe 20 El Burgo Ranero- Mansilla

    3. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ 🌙 10 °C

    Unsere 20. Etappe führte uns heute nach Mansilla de la Mulas! Die letzte Nacht habe ich nicht gut geschlafen, der Sturm und das Prasseln des strömenden Regens ließ mich immer wieder wach werden! Janine hingegen schlief wie ein Stein.

    Die 100 prozentige Regenwahrscheinlichkeit blieb heute Gott sei Dank aus. Trotzdem starteten wir nach Kaffee und Orangensaft in voller Regenmontur! Der eisige und starke Gegenwind machte es uns heute ein wenig anstrengender als sonst!

    Bei der ersten Rast nach 12 km, kam Janine ihr Dorf. Ein Dorf voller Katzen! So kaufte sie noch Katzenfutter im Supermarkt um alle Katzen glücklich zu machen (ich dachte aus dem Dorf komm ich mit ihr nie wieder raus).
    Ich entschied mich dazu ohne Regenhose weiter zu laufen, und die einzige Regenwolke die noch am Himmel stand, entlud sich über mich, 2 km weiter.
    Ganz toll, danke!!!!

    Die Strecke führte uns heut, keine Ahnung, einfach nur nervig an der Straße entlang! Wir finden jetzt hätten wir mal wieder schöne Strecken verdient, auch gern mit Anstieg!

    In Mansilla angekommen, auf der Suche nach einem Bett, waren bereits vier Alberguen ausgebucht! Zwei Betten fanden wir dann doch noch in einem „Hotel“, das ist alles andere als ein Hotel! Zwei alte Holzbetten und eine noch viel ältere Dusche in einem penetrant mintgrünen Raum.

    Nach einer Dusche warfen wir uns in unsere besten Sonntagssocken, cremten uns mal das Gesicht ein und waren bereit für unseren Wein-Hangover-Sonntagstrip.

    Gesagt getan stolzierten wir aus unserem Hotel und lernten Stijn aus den Niederlanden kennen. Leider lief der Junge Mann, der sich mit zwei Ahornblättern als Fächer ausgestattet hatte ins nächste Dorf.

    Wie bei einer Schnitzeljagd liefen wir durchs Dorf, auf der Suche nach alten Bekanntschaften. Stetig im Ohr, das knurren unserer Mägen. Gott sei Dank hatten wir auf später noch einen Tisch im Weingarten reserviert und sind jetzt gespannt was unser Abend noch so zu bieten hat.

    Bilanz:
    -20,51km
    -41 Höhenmeter
    -465,52 kmGesamtstrecke
    Heute gehts uns mal wieder richtig gut.
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  • Etappe 21 Mansilla- Leon

    4. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 13 °C

    Leon wir kommen!
    Das war heute unser Ziel, ca 20 km. Nachdem wir letzte Nacht erst sehr spät in den Schlaf gekommen sind und das lag nicht am Wein, sondern an dem viel zu kalten Zimmer!
    Alles was unser Rucksack so hergab zogen wir im Schlaf an.

    So verließen wir ca 7.30 Uhr unser Bett, denn Hotel zu sagen wäre mehr als übertrieben!
    Es war eisig kalt, dazu dieser Wind, sodass uns jeder Schritt heute schwer fiel.
    Aber mit jede Stunde wurde es besser als sich die Sonne dann endlich blicken ließ .

    Unsere Strecke war heut anfangs mal wieder interessant, durch Wälder, Wiesen oder mit der ein oder anderen Bekanntschaft auf vier Pfoten.
    So vergingen die 20 km heute rasend schnell.
    Je näher wir aber auf Leon zukamen, umso mehr ging der Jacobsweg wieder an der Straße entlang.
    Schon von weitem sahen wir die Kathedrale.

    Leon ist eine weitere Großstadt auf dem Weg nach Santiago!
    In Leon angekommen, begrüßten uns im ersten Café eine große Gruppe Pilger welche uns gleich auf einen Bier in ihrer geselligen Runde einlud.
    Da sagten wir natürlich auf keinen Fall nein.

    Fix unser Hostel gesucht, welches wir einen Tag zuvor vorgebucht haben!
    Ein wirklich sehr schönes sauberes Hostel, mit kleinen Schlafkabinen und heute haben wir ein reines Mädchenzimmer!

    Geduscht, Bett bezogen ging es direkt in die City!
    Leon ist eine wirklich beeindruckende spanische Stadt und bietet einiges zu sehen!
    Leon ist bekannt für seine gigantische Kathedrale, welche wirklich unglaublich schön ist! Einzigartig sind darin die Glasmalereien.
    Man könnte tatsächlich hier noch einen weiteren Tag verbringen.
    Da das Laufen allerdings schon zur Sucht geworden ist, werden wir das wahrscheinlich nicht machen.

    Wir bestaunten die bunten Fenster in der Kathedrale und trafen hier auch Kevin wieder, den wir lautstark in Empfang nahmen. Er uns auch. Erst nach den bösen Blicken unserer Mitmenschen wurde uns wieder bewusst, das wir in einer Kirche sind. Ups!

    In ganz Leon gibt es heute ein großes Volksfest. Grund hierfür ist der Beginn der Schulferien. Der Spanier den wir danach fragten sagte uns aber auch: „die Spanier finden jeden Tag einen neuen Grund zum feiern!“

    Leon ist voller Leben, es gibt viele Einkehrmöglichkeiten und somit machte so eine Stadttour auch noch nach einem Pilgertag Spaß.
    Wir genossen den Trubel um uns herum. So kehrten wir in die ein oder andere Bar ein und gönnten uns ein Bier, ein Wein oder einen Irish Coffee welcher uns aufwärmte.
    Zu unserer Überraschung gab es hier zu jedem Getränk automatisch eine Kleinigkeit zum Essen dazu.
    Das ist praktisch,
    praktisch all inclusive.

    Später stürzten wir uns noch ins Getümmel und besuchten das größte Foodtruckfestival Spaniens und freuten uns noch Bekanntschaften zu treffen.

    Bilanz:
    - 22,25 km
    - 158 Höhenmeter
    - 487,77 km Gesamtstrecke
    Wir sind bis auf die Knochen verfroren aber trotzdem bester Laune .
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  • Etappe 21 Leon

    4. lokakuuta 2021, Espanja ⋅ ⛅ 9 °C

    Spanier sind unglaublich … Menschenmassen und das am Montag Abend - gefühlte 0 Grad