Marroko

February 2019 - April 2024
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  • Day 9

    Aller guten Dinge sind 3

    March 3, 2019 ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute ist schon der 6. Reisetag und es wird Zeit für ein kleines Resümee.
    Mittwoch Nachmittags bin ich in Malaga angekommen und habe dort eine Nacht im Hostel verbracht. Am nächsten Morgen direkt weiter mit dem Bus nach Algeciras.
    Es ist Feiertag aber ein paar Lebensmittel bekomm ich trotzdem bevor ich in den Nationalpark laufe.

    Ich laufe an der Küste entlang wo es einen kleinen trampelpfad gibt. Den Weg muss ich mir immer wieder mit freilaufenden Kühen teilen die allerdings sehr kooperativ sind was das Passierrecht angeht.
    Am Strand finde ich immer wieder zerfetzte schlauchboote und schwimmwesten. Später erzählt mir jemand dass seitdem die Italienische Route dicht ist extrem viele Flüchtlinge diesen Weg versuchen. Außerdem verläuft durch den Nationalpark die Schmuggelroute der marrokaner.

    In einem kleinem Dorf treffe ich einen Mann und er lädt mich auf ein Glas Quellwasser und einen karottenkuchen ein. Als er erfährt wie wenig proviant ich habe gibt er mir noch ein großes Stück Kuchen und Wasser mit. Insgesamt sehr nette Menschen dort und ich fange überdurchschnittlich oft ein Gespräch mit fremdem an, einfach um wieder spanisch zu reden.

    Nach 2 Nächten im Nationalpark gehe ich zu der offiziellen Straße und trampe den Rest nach Tarifa Ein Deutscher nimmt mich mit, der seit 5 Jahren in tarifa wohnt und dort einen Bioladen führt . Als wir ankommen decke ich mich nochmal mit Vorräten aus seinem Bioladen ein und nehme die nächste Fähre nach Tanger.
    Abends komme ich an und suche mir ein Hostel in der Altstadt. Ein Taxifahrer bietet sich an mir zu Fuß die verschiedenen Hostels zu zeigen. Zuerst lehne ich ab dann merke ich aber dass es doch ganz sinnvoll sein könnte. Es ist schon dunkel und die Altstadt ist unglaublich verwinkelt mit Gassen die teilweise nur von einer Person passierbar sind. Sich hier zurecht zu finden, mit einem schweren Rucksack bei dem jede falsche abbiegung mir ein Teil meiner kostbaren Energie raubt, deshalb umso wichtiger.

    Der Taxifahrer führt mich sicher zum Hostel und gibt mir danach eine kleine Führung durch tanger und zeigt mir dass es nicht so gefährlich ist wie die dunklen Gassen auf den ersten Blick vermuten lassen. Alles in allem auch hier sehr freundliche Menschen aber immer mit einem Geschäft im Hinterkopf. Mit dem Taxifahrer einige ich mich schließlich auf 2 Euro für die Führung und kehre dann zurück ins Hostel.
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  • Day 39

    Chefchaouen

    April 2, 2019 in Morocco ⋅ ⛅ 22 °C

    3 Wochen bin ich nun schon im rif Gebirge und es wird Zeit für ein Bericht.

    Ich arbeite in einem Hostel etwas außerhalb der Stadt. Gehören tut es einem Deutschen namens Ulli. Das Hostel ist noch sehr jung und alles ist improvisiert und teilweise noch im Bau. Es gibt keine Angestellten nur Ulli und 5-6 weitere freiwillige wie mich. Wir kümmern uns um Check in & Check out und halten das Hostel am laufen. Außerdem kochen wir zur selbsterhaltung 3 Mahlzeiten pro Tag.

    Alle Kosten sind gedeckt, ich gebe nur ab und zu Geld für süße Backwaren aus einer sehr guten Bäckerei aus.

    Dank meines Hobbies kann ich mich gut einbringen und Möbel für die dachterasse bauen. Tische und sitzbänke müssen noch her bevor die Saison anfängt. Mit Hilfe der anderen und Maschinen so schlecht, dass man sie nur noch nach Afrika exportieren konnte bauen wir tatsächlich Tag für Tag die dachterasse aus.

    Außerdem gehen wir 2 mal die Woche auf den Markt um 8 Leute die woche über satt zu bekommen. Dazu hat Ulli extra einen Esel gekauft der das Gemüse nach Hause trägt und gasflaschen transportiert. Es ist ein guter Esel aber eben ein Esel und sehr stur. An manchen Tagen geht es gut, an anderen wären wir froh die gasflaschen ohne den Esel zu schleppen.

    Wenn wir gerade nicht arbeiten können wir in die Natur, in die Altstadt die komplett in blau ist oder einfach auf der dachterasse entspannen. Insgesamt ist es eine sehr gute Mischung aus intensiver Arbeit und Erholung.
    Am meisten Erholung bieten die umliegenden Berge. Dorthin mache ich mehrere Ausflüge mit khalis, einem Franzosen der auch im Hostel arbeitet.
    Chefchaouen ist eine kleine Stadt und man kann in jede himmelsrichtung das rif Gebirge erkunden.

    Insgesamt ist es viel sicherer als man annehmen könnte. Khalis meint Paris sei gefährlicher als das rif. Tatsächlich habe ich nie schlechte Erfahrungen hier gemacht. Die Leute sind sehr respektvoll und stets hilfsbereit. Momentan ist die Sicherheitslage hier sehr gut und die marrokaner sind darauf bedacht, dass dies auch so bleibt.

    Nun ist es Zeit Abschied zu nehmen vom rif da ich mich mit khalis auf den weg Richtung mhamid mache.

    Marroko gefällt mir sehr gut und ich freue mich mehr von diesem Land zu sehen.
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  • Day 49

    Die Wüste

    April 12, 2019 in Morocco ⋅ ⛅ 24 °C

    Im Hostel haben uns viele Gäste von einem Festival in der Wüste erzählt also habe ich mich mit jalis dazu entschlossen den weiten Weg nach mhamid anzutreten. Wir beschließen zu trampen und in 3 1/2 Tagen legen wir den gesamten Weg zurück.

    Die Gastfreundschaft der marrokaner ist wie ich zuvor beschrieben habe legendär. Wir werden zum Essen eingeladen, dürfen umsonst übernachten und warten nie allzu lange auf den nächsten der uns ein Stück näher an die Wüste bringt.

    Wir schaffen es ohne Zwischenfälle und mit vielen Begegnungen in die Wüste und treffen dort zwei Schweizerinnen aus dem Hostel wieder.
    Wir schlafen außerhalb der Stadt in einem Camp und genießen die Wüste und das Festival.
    Es ist ein Nomaden Festival und es gibt viel traditionelle Musik aus marroko und Algerien.

    Im Norden in den Bergen Leben die berber, hier im Süden die Nomaden mit ihren kamelen. In ihrer Lebensart völlig verschieden in der Gastfreundschaft aber genau gleich.

    Nach ca. 5 Tagen trennen sich unsere Wege und jalis und ich brechen auf tiefer in die Wüste. Wir bereiten uns gut vor und ziehen so Richtung Nord Ost in die Wüste.
    Wir laufen so weit unsere Füße uns tragen und schlagen dann unser Lager auf. Wir grillen Kartoffel und rote Beete über dem Feuer und genießen die Sterne. Es gibt einen kleinen sandsturm aber es ist trotzdem sehr warm in der Nacht und wir schlafen ohne Zelt draußen.

    Am nächsten Tag verlassen wir die Wüste. Unglaublich schön aber auch unglaublich anstrengend.Über die Dünen zu laufen kostet unglaublich viel Kraft und die Sonne macht es nicht besser aber es lohnt sich.

    Manchmal gibt es Kilometerweit nichts, nicht einmal Schatten dann aber wieder kiefern die in den Dünen wachsen und Holz spenden sowie Vögel die brüten und zwitschern.
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  • Day 51

    Die Berge

    April 14, 2019 in Morocco ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach der Wüstentour bin ich mit jalis aus der Wüste durch tagounite getrampt. Immer noch eine Wüstenstadt aber mit weniger Sand und mehr Steinen. Als wir in einem Cafe rasten treffen wir die schweizerinnen wieder die außerhalb der stadt bei einem ehemaligen nomaden arbeiten. Sie nehmen uns mit zu ihm und wir beschließen zu bleiben.
    Dort gibt es nicht allzu viel zu tun aber morgens stellen wir zum Beispiel Lehmsteine her.

    Nach ca einer Woche verlassen wir die wüste und gehen 100km nördlich in die Berge. Dort laufen wir den Draa fluss von agdz nach tizgui entlang .
    Wir laufen am flussbett oder entlang bewässerungskanälen ähnlich wie In Madeira.
    Nach der Wüste eine Wohltat das Wasser, die Palmen und wilden Feigen zu sehen.
    Auf dem weg gibt es keine Läden aber wir kommen immer durch und kaufen Lebensmittel und Wasser von den Dorfbewohnern ab. Die Region ist touristisch noch nicht erschlossen aber die einheimischen freuen sich immer wenn sie 2 Wanderer sehen.
    Wir schlafen am Lagerfeuer und werden einmal eingeladen bei marrokaner zu übernachten.

    In tizgui verweilen wir länger, dort gibt es schöne Wasserfälle und es ist das letzte Dorf für 35 km entlang des Flusses.
    Wir wandern entlang des Wasserfalls, in die Berge und widmen uns unserem nächsten Projekt das ursprünglich als Witz angefangen hat.
    Nämlich Ein Floß zu bauen um zurück nach Agdz zu kommen.
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  • Day 65

    Das Floß

    April 28, 2019 in Morocco ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir verweilen an den Wasserfällen und unternehmen Ausflüge in die umliegende Region, immer auf der Suche nach Holz in der Nähe des Flusses. Wir besorgen uns 50 Meter seil aus der nächst größten Stadt und finden schließlich jemand der sein Holz verkaufen möchte.
    Eine mosche am Stadtrand überlässt uns 3 dicke kiefernstämme und viele aufgespaltene palmenstücke gegen eine Spende von 40 Euro.

    Noch bevor das Geld seinen Besitzer gewechselt hat brennt schon das Feuer unweit der mosche um die 3 kiefernstämme auf die richtige Länge zu brennen.
    Kinder der umliegenden Häuser sind sehr interessiert was wir da anstellen und helfen uns das Feuer zu schüren.
    Natürlich hat schon im ganzen Dorf das Gerücht die Runde gemacht dass wir ein Floß bauen wollen und fremde Leute sprechen uns immer wieder darauf an.

    Wir brauchen fast 2 Tage um das Holz zu kürzen, es ans Ufer zu tragen, und zusammen zu schnüren.
    Am 2 Tag erhalten wir die Nachricht, dass der Damm oberhalb in Quarzazate für 22 Tage bis Anfang ramadan geschlossen wird.
    Wir stellen das Floß schnell fertig aber es reicht nicht mehr da das Wasser merklich weniger und weniger wird bis man den Fluss ohne probleme zu Fuß überqueren kann.

    Wir sind Anfangs enttäuscht und bringen es nicht übers Herz das Floß auseinander zu nehmen auch weil die Kinder so fasziniert waren also schlafen wir eine Nacht am Fluss frühstücken am nächsten Tag auf dem Boot und spielen ein letztes mal mit den Kindern bevor wir es mit einem guten Gefühl auseinander nehmen können.
    Auch wenn wir nur ein wenig im Wasser planschen konnten war es doch eine schöne Erfahrung das Floß zu bauen und es in die Tat umzusetzen auch wenn der Zeitpunkt nicht der beste war.
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  • Day 68

    Im Tal der Minen

    May 1, 2019 in Morocco ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach den Wasserfälle laufen wir den Fluss stromabwärts und erkunden weiter die Gegend um Agdz.
    Wir wussten davor schon dass die Region für ihre Mineralien bekannt ist aber durch Zufall entdecke ich dass wir nur 50 km von einem großen Minengebiet in den Bergen entfernt sind.

    Wir decken uns mit Vorräten ein und gehen nach tasla wo wir am ersten Tag minenarbeiter treffen die sich über unser Interesse freuen und uns zu einer stillgelegten mine fahren.
    Obwohl nicht mehr gearbeitet wird, gibt es immer noch Security auf dem Gelände und wir müssen das Gelände verlassen.

    Wir beschließen von tasla aus ins Tal der Minen zu laufen und dort unser Lager aufzuschlagen, alle paar Tage gehen wir nach Agdz und holen Lebensmittel. Essen tun wir sehr gut, wir kennen nach kurzer Zeit 3 Familien in den Bergen und kaufen abwechselnd immer wieder Brot und Wasser von ihnen.

    2 Tage lang schlafen wir bei einem Schäfer den wir in den Bergen getroffen haben. Wir helfen ein wenig im Haushalt und ich lerne mit dem Sohn zusammen englisch/arabisch.

    Tagsüber Unternehmen wir Ausflüge in die Berge und um die Minen herum. Es gibt jede Menge Kobalt, calcit und quarz. Wir verbringen viel Zeit damit die Steine zu bewundern und mit Minenarbeiter zu reden die sich immer etwas wundern was uns hier her verschlagen hat.

    Wir sind immer noch nah an der Wüste und mittags sind es immer über 30 einmal sogar 40 Grad. Wir improvisieren ein Zelt aus den Seilen, den schlafsäcken und Kleidern gegen die größte Mittagshitze.
    Einmal kommen die Ziegen des Schäfers vorbei und randalieren ein bisschen durchs Tal.

    Um das Nomaden Dasein abzurunden haben wir uns nach langem überlegen eine kleine Teekanne gekauft mit der wir nun Abends am Lagerfeuer Tee kochen. Jedes mal wenn Marrokaner sehen dass wir eine Teekanne mit uns herum tragen hagelt es Komplimente. Wir sind mittlerweile gut angekommen.

    Nun machen wir uns auf dem Rückweg nach chefchaouen um Uli auszuhelfen der geschäftlich nach Deutschland muss und uns das Hostel schmeißen lässt. Im Moment bin ich im Nachtbus nach Agadir und werde die nächsten Tage die Küste nach oben reisen, nach wie vor mit khalis den ich in chefchaouen kennen gelernt habe.
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