Südostasien im Langzeit-Test

октября 2023 - мая 2024
204-дневное приключение от Ulrike & Orthoklas on tour Читать далее

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    19 февраля 2024 г., Таиланд ⋅ ⛅ 33 °C

    Wie stellt man so hohe Gebäude hier in Bangkok denn eigentlich auf ein sicheres Fundament? Dazu muß man beachten, daß der Untergrund der Stadt alles andere als solide und fest ist. Bangkok liegt in einer Flußniederung, wird vom Chao Phraya durchströmt und befindet sich nahe an dessen Mündung in den Golf von Siam. Das Grundwasser schwappt den Bewohnern somit buchstäblich um die Füße. Sie haben sich aber auch seit Jahrhunderten an diese Situation angepaßt und leben mit dem und auch vom Wasser und stellten ihre Holzhäuser auf Pfähle.

    Der Untergrund der Stadt besteht aus feinkörnigen und unverfestigten Sedimenten (Tone, Schlick etc.), die sich für die Gründung von hohen Bauwerken so gar nicht eignen. Man greift in derartigen Fällen auf sogenannte Pfahlgründungen zurück. Der einleitende Videoclip ist zwar auf Thai, jedoch ist eine englische Übersetzung eingeblendet; außerdem erklärt sich die Sache quasi von selbst. Der Untergrund ist durch ein enges Netz von Bohrungen gut erkundet. Bis in eine Tiefe von 50 m unter NN finden wir eine Wechsellagerung von teilweise weichen, teilweise steifen Tonen und Silten (Zwischenstufe zwischen Ton und Sand) mit drei eingeschalteten dickeren Sandlagen. Diese Sande eignen sich nun statisch zur Lastaufnahme durch Bauwerke und sind entsprechend tragfähig. Je höher ein Gebäude geplant wird, desto tiefer müssen die Pfähle hierfür gebohrt werden.

    Für Häuser von 5 Etagen reicht eine Gründung im steifen Silt in 19 m Tiefe, von 5-10 Stockwerken muß dann bis in den darunter folgenden Sand in 27 m Tiefe gebohrt werden usw. Ist das geplante Bauwerk mehr als 20 Etagen hoch, sollte man sicherheitshalber auf die Sande in ca. 50 m Teufe hinabgehen. Die konkrete Entscheidung über die jeweilige Bohrtiefe wird auf dem Baugrund vor Ort anhand von ingenieurgeologischen Erkundungen und Bodengutachten getroffen.

    Unten vor dem Mahanakhon-Turm finden wir - wie bereits auch beim letzten Mal das Standbild von Erawan dem mythischen Elefanten, hier dargestellt mit 33 Köpfen. Eine Präsentation in dieser Form findet man allerdings nur selten. Meist hat dieses sagenhafte Tier nur drei, manchmal gar auch nur einen Kopf. Wer oder was ist Erawan?

    Erawan (in Thai: เอราวัณ) ist die thailändische Form des mythischen Elefanten Airavata.

    Er ist ein riesenhafter Elefant, groß wie ein Berg. Er hat meistens drei, manchmal sogar 33 Köpfe, jeder Kopf ist mit sieben Stoßzähnen ausgestattet.

    Er ist das Reittier des hinduistischen Gottes des Regens und des Donners Indra, dem Herrscher über den Tavatimsa-Himmel, der Wohnstatt von 33 Göttern vedischen Ursprungs.

    In dem thailändischen Mythen-Opus des 14. Jahrhunderts Traiphum Phra Ruang wird der Erawan wie folgt beschrieben:

    Die Region der 33 Devatā (Gottheit, Lichtwesen) befindet sich auf der Spitze des königlichen Berges Meru. Sie wird auch die Stadt von Indra genannt, dem König aller Devatā. Hier gibt es Juwelen-Paläste und Juwelen-Prangs (Tempeltürme). Vom östlichen Tor der großen Stadt Seiner Majestät, König Indra, bis zum westlichen Tor sind es 80.000.000 Wa (1 Wa = 2 m). Eine Juwelenmauer umgibt die ganze Stadt mit 1.000 Toren an allen möglichen Stellen.

    In der Stadt gibt es einen Elefanten mit Namen Erawan. Allerdings ist dieser Elefant kein Tier, denn in diesem Himmel gibt es keine Tiere, er ist ausschließlich von Devatā bewohnt. So gibt es dort einen Elefanten mit Namen „Devatā Erawan“. Wann immer König Indra zum Vergnügen ausreiten möchte, und er möchte dabei auf einem Elefanten reiten, verwandelt sich „Devatā Erawan“ in einen sehr großen weißen Elefanten.

    Dieser Elefant ist 1.200.000 Wa (also etwa 2.400 km) hoch und hat 33 Köpfe. Außen an jedem Kopf gibt es zwei kleinere Köpfe. Es gibt größere Köpfe, die haben einen Umfang von 2.000 Wa (4 km), die nächsten Köpfe an der Seite haben einen Umfang von 3.000 Wa (6 km), die nächsten 4.000 Wa (8 km), … Die Köpfe zur Mitte hin werden immer größer, der Kopf im Zentrum heißt Sudassana.

    Er ist der Thron Indras und hat einen Umfang von 24.000 Wa. Oben auf diesem Kopf gibt es einen Juwelen-Palast, der mit sieben verschiedenen Arten von Edelsteinen bedeckt ist. (Es folgt eine Beschreibung des Inneren des Palastes.) Jeder der 33 Köpfe dieses Elefanten hat sieben Stoßzähne, ein jeder 40.000 Wa lang. In jedem Stoßzahn gibt es sieben Teiche, in jedem Teich sieben Lotuspflanzen; jede Lotuspflanze hat sieben Blüten, eine jede mit sieben Blütenblättern. Auf jedem Blütenblatt gibt es sieben weibliche Devatā, die darauf tanzen.
    (Es folgt nun noch eine Beschreibung der zahlreichen Gefolgschaft von Indra, seine Frauen, Musiker – 60.000 Lautenspieler, 60.000 Trommler usw. – und Tänzer, die sich ebenfalls alle auf dem Kopf Sudassana befinden.)

    Einschub:
    Gerade die letzte detaillierte Aufzählung der Eigenschaften von Erawans Hauptkopf hat mich sofort an einen unserer alten traditionellen Kinderreime erinnert, den von der Muhme Mehlen und der geht so:

    Ich will dir was erzählen
    von der Muhme Mehlen.
    Diese Muhme hatte einen Garten
    und das war ein Wundergarten
    In dem Garten stand ein Baum
    und das war ein Wunderbaum
    Auf dem Baum da waren Äste
    und das waren Wunderäste
    an den Ästen waren Zweige
    und das waren Wunderzweige
    an den Zweigen waren Blätter
    und das waren Wunderblätter
    An den Blättern war ein Nest
    und das war ein Wundernest
    In dem Neste lagen Eier
    und das waren Wundereier
    aus den Eiern kamen Vögel
    und das waren Wundervögel
    Diese Vögel hatten Federn
    und das waren Wunderfedern
    aus den Federn ward ein Bettchen
    und das war ein Wunderbettchen
    vor dem Bettchen stand ein Tischchen
    und das war ein Wundertischchen
    auf dem Tischchen lag ein Buch
    und das war ein Wunderbuch
    In dem Buche stand geschrieben
    „Du sollst deine Eltern lieben!“
    Einschubende

    Dank seiner Abstammung besitzt der weiße Elefant Erawan die magische Fähigkeit, Regen zu machen: er kann seine himmlischen Verwandten herbeirufen, die Regenwolken. So ist er zum Symbol geworden für viele Herrscher in Süd- und Südost-Asien, deren Ansehen wuchs mit der Anzahl der weißen Elefanten in ihrem Besitz.

    Oft wird sein Reiter, der Gott Indra, nur durch einen Palast oder nur durch eine Krone auf dem Kopf des Erawan symbolisiert. Er ist an den Giebeln von Tempelgebäuden oder sogar an Brücken zu finden. Er bewacht den Eingang des Nationalstadions in Bangkok oder er schaut aus dem zentralen Prang (Tempelturm) des Wat Arun in Bangkok in alle vier Himmelsrichtungen. Er steht selbst für die Langlebigkeit von Autoreifen und Plastik-Rohren!

    Auf dem Vorplatz des Gebäudes findet man weiter der Straße zu dann auch noch einen nächtens erleuchteten Schrein des Hindugottes Brahma.
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  • Wann nii Makha Puja

    25 февраля 2024 г., Таиланд ⋅ ⛅ 36 °C

    Das heißt übersetzt: Heute ist Makha Puja oder Makha Bucha-Tag (gesprochen Maaka Putschaa). Dies ist der zweithöchste buddhistische Feiertag im Jahreslauf, und er findet immer am Vollmondtag des dritten Mondmonats statt. In diesem Jahr fällt dieser auf den 24. Februar. Seit vielen Jahren ist es ein staatlicher Feiertag, und da der 24.02. dieses Jahr ein Sonnabend ist, haben wir mal wieder in Thailand ein langes Wochenende, denn der Montag ist zusätzlich auch noch frei.

    In Thailand herrscht überwiegend der Theravada-Buddhismus, der ursprünglich aus Nordindien stammt und Pali als die sakrale Sprache verwendet. Pali ist überwiegend eine Literatursprache; ob es jemals eine gesprochene Sprache war, ist umstritten. Typisch für den Theravada-Buddhismus ist die Präsenz der Mönche in der Öffentlichkeit, zum Beispiel beim täglichen Gabensammeln in der Morgendämmerung. Typisch ist auch das Bereithalten bestimmter Sitze für die Mönche in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

    Makha Puja erinnert an ein laut Überlieferung spontanes Treffen von 1.250 Jüngern bei Buddha. Praktizierende Buddhisten zelebrieren den Tag mit Tempelbesuchen, Opfergaben und Prozessionen im Tempel bei Kerzenschein in der Dunkelheit. Alkoholverkauf ist strikt verboten, auch in Restaurants wird kein Alkohol ausgeschenkt. Wir haben gestern Abend in unserer Nachbarschaft wiederholt den Abschuß mehrerer kleiner Feuerwerksraketen beobachten können.

    Schon vor mehreren Wochen nahmen wir in unserer Wohnanlage den Aushang einer Ankündigung für eine "Merrit Making Ceremony“ für den Vormittag des 25. Februar wahr, verbunden mit der Einladung zur Teilnahme. Heute Morgen war es dann soweit.

    Ein abgesperrter Teil der Lobby war durch das Auslegen von Teppichen und den Aufbau von Sitzgelegenheiten für die Mönche als Ort für die Feierlichkeit vorbereitet. Die Lobby wurde also kurzerhand zum Andachtsort umfunktioniert, was sich auch dadurch zeigte, dass alle ihre Schuhe auszogen und am Eingang des Bereichs abstellten.

    Insgesamt versammelten sich vor Ort ab 10 Uhr so zwischen 50 und 60 Menschen, darunter sehr viele Angestellte der Anlage. Alle ließen sich am Boden kniend oder mit untergeschlagenen Beinen auf den Teppichen nieder und achteten darauf, dass die Füße nicht nach vorne in Richtung der Mönche zeigen, denn die Füße gelten als niedrigster Teil des Körpers und ein solches Verhalten wäre respektlos und arg beleidigend.

    Wenige Senioren (darunter auch ich), die nicht mehr lange in so relativ unbequemer Zwangshaltung sitzen konnten, bekamen Stühle zur Verfügung gestellt. Acht Mönche kamen per Minibus an, zogen in Prozession ein und nahmen auf den für sie vorbereiteten Sitzen längs einer Wand Platz. Nach einer kurzen Begrüßung gab es ca. 45 Minuten Meditation im typischen Pali-Singsang, wie er auch in den Tempeln zu hören ist.

    Gegen Ende der Meditation wurde für die Mönche Essen und Trinken aufgebaut und von diesen im Anschluss vor aller Augen verzehrt. Zu Trinken gab es Wasser und nur dieses! Nachdem sich die Mönche gestärkt hatten, wurde abgeräumt, und dann begann die Überreichung der Spenden und Opfergaben, wodurch die Spender sich dann die Verdienste erwerben, die der Zeremonie den Namen gaben.

    Das ging von Geld bis zu so profanen Dingen wie Artikeln des täglichen Bedarfs wie Seife zum Waschen oder Küchenpapier. Die Angestellten hatten einen Blumenkorb arrangiert, der auf dem Weg nach vorne auch mir kurz zum Halten angeboten wurde. Nachdem alle ihre Gaben losgeworden waren, bedankten sich die Mönche mit Gesang, und der allgemeine Aufbruch setzte ein. Am Ausgang bekamen alle Teilnehmer seitens der Hausverwaltung noch eine kleine Snackbox mit auf den Weg, eine nette und unerwartete Geste! Zeitdauer für die Veranstaltung ca. 90 Minuten, die für mich eine Premiere waren und mich, obwohl ich kein Wort verstanden habe, sehr beeindruckt zurückließen.

    Und meine Anwesenheit ist unbedingt bemerkt worden, und offenbar haben sich die Angestellten, in deren Bereich ich mit meinem Stuhl plaziert worden war, wirklich über mein Interesse gefreut.
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  • Reif für die Insel!

    27 февраля 2024 г., Таиланд ⋅ ☀️ 34 °C

    Ja, wir geben es zu, wir waren faul und haben keinen weiteren Bericht verfaßt – aber das sei nun hiermit nachgeholt – also:

    Wir hatten ja schon beiläufig erwähnt, dass wir Ende Februar für zwei Wochen zum Baden nach Koh Chang fahren wollen. Koh bedeutet Insel und Chang, wie das geneigte Publikum sicher schon bermerkt haben dürfte, Elefant. Diese Insel liegt ca 350 km südöstlich von Bangkok im Golf von Thailand und ist nicht sehr weit von Kambodscha entfernt. Wir waren schon einmal im Januar 2019 hier und haben uns damals schon sehr wohl gefühlt. Nachdem nun für etwa sechs Wochen keine langen Wochenenden für die Thai mehr auf dem Plan stehen und auch die Chinesen nach ihrem Neujahrsfest wieder von ihren heimgesuchten Verwandten nach Hause gefahren sind, sanken auch die Hotelpreise auf ein erträgliches Niveau, so dass wir nun in "unserem " Hotel von 2019 wiederum gebucht haben.

    Die Anreise nach Koh Chang kann entweder mit einem etwa einstündigen Flug von Bangkok nach Trat erfolgen, dann folgen etwa 45 Minuten Fahrt zum Fährhafen, eine Fährüberfahrt von 20 bis 30 Minuten auf die Insel und von dort dann der Transfer zum gebuchten Hotel. Da der Flughafen in Trat von einer privaten Airline (Bangkok Airways) betrieben wird und auch nur deren Maschinen die Strecke bedienen, ist der Flug für eine Strecke für zwei Passagiere mit 244 € vergleichsweise doch ziemlich teuer. Der Flughafen in Trat teilt diesen Privatstatus mit demjenigen auf der ebenfalls im Golf von Siam gelegenen Insel Samui.

    Man kann auch in gut sechs Stunden mit einem Bus von Bangkok bis Trat fahren, von dort dann mit einem offenen Songtaeo (song taeo = zwei Bänke, Pickups mit niedriger überdachter Pritsche, an deren Längsseiten je eine Bank installiert ist, Einstieg erfolgt über das offene hintere Ende der Pritsche) zum Fährhafen, Überfahrt wie beschrieben und auf der Insel dann wieder per Zweibankbus bis zur angepeilten Unterkunft.

    Auf diese Weise sind wir 2019 auf der Hinfahrt unterwegs gewesen und fanden es im Nachhinein etwas beengt und unbequem, mit dem kompletten Gepäck mehrfach umsteigen zu müssen – man ist eben keine Zwanzig mehr! So haben wir damals für die Rückfahrt einen Privattransport per PKW von Tür zu Tür gebucht, was wegen der individuell planbaren Pausen und der möglichen höheren Fahrgeschwindigkeit sehr angenehm war. Mit allem Drum und Dran waren wir so seinerzeit etwa sechs Stunden unterwegs.

    Dieses Mal haben wir von vorneherein einen Privattransfer für beide Strecken gebucht (240 €). Sehr angenehm, und nachdem wir erstmal aus dem Bangkoker Verkehrschaos raus waren, hatten wir viel Landschaft zu bewundern. Autofahren- mindestens solange man gefahren wird- ist in Thailand ja sehr angenehm. An jeder Tankstelle gibt es neben kostenfreien sehr sauberen Toiletten auch immer mindestens einen 7/11, eine Bäckerei und/oder einen Coffeeshop, häufig noch Streetfood-Angebote, und die Preise sind nicht anders, als man sie aus dem normalen Straßengeschehen kennt.
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  • Inseltage auf Koh Chang 1

    4 марта 2024 г., Таиланд ⋅ ☀️ 33 °C

    Die Insel trägt ja ihren Namen wegen ihres Umrisses, der in etwa einem Elefantenkopf ähnelt. Sie ist Teil des gleichnamigen Nationalparks. Die gesamte Umgegend besteht aus insgesamt 52 kleineren Eilanden, die nur zum Teil und nur in der kühleren Jahreszeit bewohnt sind. Ein regelmäßiger Fährverkehr besteht nicht und falls doch, dann nur nach Bedarf.

    Koh Chang weist vor allem an der zum Meer hin offenen Westseite schöne Badestrände auf. Deshalb ist vor allem diese Inselseite touristisch erschlossen. An der Ostseite findet man nur sehr verstreut Unterkünfte und weniger lohnende Strände. Die Mitte der Insel wird von steilen Graniterhebungen beherrscht. Dieser Höhenrücken teilt das Areal und ist von dichtem Dschungel bedeckt, der das Fortkommen sehr behindert, wenn nicht gar unmöglich macht. Deshalb führt auch keine Straße direkt quer über den Kamm der Berge, sondern eine solche umrundet nur einmal die Insel, und lediglich kurze sackgassenähnliche Stichstraßen führen bedarfsweise ab und zu an den Fuß der Erhebungen.

    Das Hotel KC Grande gleich am nordöstlichen Beginn des White Sands-Beach empfing uns so nett und freundlich, wie wir es in Erinnerung hatten. Wir haben ein sehr schönes Zimmer mit Meerblick im Erdgeschoss. Eine Terrasse mit zwei Liegen gehört dazu, und wir können direkt von dort zum nahen Restaurant, zum Meer oder zum Pool gehen. Das Haus ist sehr gut gebucht. Auffallend sind wieder einmal viele teilweise sehr kleine Kinder, die uns häufig durch die klimatischen Bedingungen, das ungewohnte fremde Essen etc. etwas bis sehr überfordert erscheinen. Wir beobachten das seit Jahrzehnten und haben uns seinerzeit, als unser Sohn noch so klein war, bewusst gegen eine frühe Fernreise mit ihm entschieden. Die Eltern sind genau wie die Kinder sattsam gestreßt, und beide Parteien haben so gewiß nicht den vollen Urlaubsgenuß.

    Seit 2019 hat man einige Umbaumaßnahmen im Komplex durchgeführt und hat dafür wohl vor allem die Stillstandsphase während der Corona-Baisse genutzt. Das Hotel ist zur Zeit sehr stark von Schweden und Deutschen frequentiert. Russen erlebt man in unserem Strandabschnitt glücklicherweise so gut wie keine. Die negativen Beobachtungen mit dieser Bevölkerung haben wir ja bereits 2019 im damaligen Urlaubsblog ausführlich beschrieben.

    Was uns dieses Mal auffällt, ist die höhere Lufttemperatur, die zugleich eine höhere Luftfeuchtigkeit mit sich bringt und eine höhere Wassertemperatur im Meer. Südostasien befindet sich im Moment in einer so genannten El Niño-Phase, einem Wetterphänomen, das regelmäßig etwa alle fünf bis sieben Jahre auftaucht und u.a. die beschriebenen Umweltbedingungen verursacht.

    Für Christian ist es draußen dadurch leider oft etwas anstrengend, aber wir haben ja mit unserem schönen Zimmer und der Terrasse alle Möglichkeiten, flexibel auf die jeweilige Tagesform zu reagieren. Wir genießen es, uns um nichts kümmern zu müssen, leckeres Seafood zu essen, das im Zweifel in den Morgenstunden des jeweiligen Tages noch im Meer geschwommen ist, und bezeichnen die Zeit hier etwas großsprecherisch als Urlaub.

    Neulich fand hier auf dem Gelände sogar eine vorangekündigte Hochzeit zweier Gäste aus Europa statt. Dazu wurde der sonst für Freiluftmassagen genutzte Pavillon umgewidmet, und die Wege dorthin wurden mit weißen Blumenarrangements dekoriert. Nachmittags zog dann eine fröhliche Prozession festlich traditionell auf Thaiart gewandeter Leute – Hochzeitsgäste mit kleinem Thaiorchester – laut lärmend durch das Areal dorthin. Die Feierlichkeiten zogen sich akustisch bemerkbar bis in den frühen Abend hinein hin, waren aber nicht belästigend.
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  • Inseltage auf Koh Chang 3

    4 марта 2024 г., Таиланд ⋅ 🌙 28 °C

    Heute ist kein Strandwetter, sondern es hat sowohl nachts als auch zur Frühstückszeit für etwa einen halben Tag kräftig geregnet und teilweise auch gewittert. Aber selbst der Regen ist ja warm, und es ist schon etwas Besonderes, beim Baden im Meer Wasser von oben und von unten zu haben 😉 Derartige Regengüsse kennt man in Thailand normalerweise zur Regenzeit, wo sie an der Tagesordnung sind. Nun muß man nur noch wissen, daß die hiesigen Provinzen im Südosten des Landes ohnehin zu den niederschlagsreichsten gehören, und man kann sich seinen Teil denken. Immerhin hat der Regen zu einer nachhaltigen und anhaltenden Abkühlung geführt.

    Noch eine weitere Woche dürfen wir hier genießen, die Bilder geben hoffentlich einen kleinen Einblick in unser Paradies.
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  • Plastik - Plastik, überall Plastik!

    6 марта 2024 г., Таиланд ⋅ ⛅ 30 °C

    Wir hatten bereits mehrfach unsere Beobachtungen zu diesem Thema geschildert. Einmal, daß wir das Gefühl haben, in Thailand von allen Seiten mit Plastik zugeschmissen zu werden und man sich dessen nur schwer erwehren kann und zum Zweiten, daß es in Thailand offenbar keine Umwelt gibt.

    Doch, es gibt sie schon, doch achtet niemand groß auf sie und nimmt entsprechend Rücksicht, und deshalb wird sie überall über das Erträgliche hinaus strapaziert. Seltsam, dabei dominiert doch im Land der Buddhismus als Religion, der lehrt, daß man jedes Lebewesen der Schöpfung achten und respektieren muß und es möglichst nicht tötet.

    Doch da ist dann ebenfalls die kontraproduktive Aussicht auf eine unvermeidliche Wiedergeburt nach dem Tode. Und das fördert natürlich die Wurstigkeit in eigenen Haltung. Ich kann ohnehin nichts ändern, also warum soll ich mich in meinem jetzigen Leben noch groß darum kümmern?

    Es genügt, daß man ab und zu in den Tempel geht, einige Räucherstäbchen abbrennt, Lotusknospen darbringt, eine gewisse Zeit den Pali-Rezitationen der Mönche lauscht, Mönchen frühmorgendliche Essenspenden austeilt - aber das war's dann auch schon zur Förderung des eigenen Karmas.

    Dazu kommt dann noch das durchgehend warme Klima ohne durchgreifende jahreszeitliche Schwankungen - und fertig ist eine gewisse Basis-Lethargie.............

    Was das Thema Plastik angeht, damit befaßte sich jüngst ein Artikel, der ab dem 03. März 2024 im "Spiegel" online zugänglich wurde und der anschließend in ganzer Länge zitiert zu werden lohnt:

    BEGINN DES ZITATS

    "Verschmutzung in Thailand - Plastikhölle im Paradies

    Viele Thailänder lieben Plastik. Kunststoffmüll wird sogar aus dem
    Ausland importiert. Tüten und Verpackungen landen später im Meer, Tiere
    verenden elendig. Doch einige junge Menschen wollen das nicht mehr
    hinnehmen.

    Der Spiegel / Maria Stöhr, Bangkok 02.03.2024

    Wenn man in Thailand einen Kaffee bestellt, dann sieht das so aus: Der
    Cappuccino wird im Einwegbecher gereicht, darum eine
    Plastikmanschette, damit man sich nicht die Finger verbrennt; das Ganze
    kommt in eine Plastiktüte, damit beim Transport nichts ausläuft. Die
    wiederum wird in eine größere Henkeltasche gesteckt, inklusive
    Plastikstrohhalm.

    Die Henkeltasche, ebenfalls aus Plastik, kann man dann außen an den Lenker des Motorrollers hängen und ins Büro fahren. Thailand ist ein Plastikparadies – oder eher: eine Plastikhölle. Das südostasiatische Land gehört zu den größten Verbrauchern von Plastik weltweit. Bis zu 3000 Einwegtüten verwendet eine Thailänderin oder ein Thailänder im Jahr. Die Plastiktüte ist in Thailand ein zentrales Mittel, um den Alltag zu organisieren.

    Im Supermarkt werden Äpfel, Avocados, Bananen einzeln in Plastikfolie gewickelt. Brot kommt erst in die Papier-, dann in die Plastiktasche. Wer Joghurt kauft, bekommt ungefragt kleine Plastiklöffelchen dazu. Wer sich Supermarktbestellungen nach Hause liefern lässt, sitzt hinterher auf einem riesigen Wust Plastikverpackung. Auf dem Markt füllen Frauen grünes Curry, Hühnersuppen, milchige Süßspeisen gekonnt in Plastiktütchen ab.

    »Wir Thais lieben Plastiksachen, wir sind verrückt danach. Ich glaube, für uns ist es ein Zeichen von Zivilisation, von Fortschritt und Hygiene«, sagt Chompupischaya Saiboonyadis, die alle Sa nennen. »Plastik ist so praktisch, so billig!« Sa ist 23 Jahre alt, studiert Wirtschaft und gehört zu den Vertreterinnen einer jungen Generation von Thais, die genau dieses alte Denken ändern wollen – und für eine saubere Heimat kämpfen.

    Thailand galt lange als »die Müllkippe der Welt«. Zusätzlich zum eigenen Verbrauch importierte es Müll aus westlichen Industriestaaten, wurde zum Großabnehmer, nachdem China 2018 quasi über Nacht den Import von Plastik- und Elektroschrott gestoppt hatte. Plastik aus den USA, Japan oder Europa verschmutzte fortan die Küsten. Immerhin damit soll jetzt nach einer Übergangsfrist Schluss sein: Ab 2025 will Thailand keinen Plastikschrott aus anderen Ländern mehr annehmen.

    »Das ist ein wichtiger Schritt«, sagt die Studentin Sa. »Aber wir müssen vor allem bei den Leuten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Plastik ein Problem ist.« Das ist gar nicht so einfach. Selbst Sas Freunde schauen sie oft noch schräg an, wenn sie auf der Straße mal wieder Müll aufsammelt. »In der Schule lernen wir jungen Thais kaum irgendetwas zum Thema Umweltverschmutzung«, erklärt sie bei einem Zoom-Call. »Dabei hat das Problem nichts Abstraktes, es betrifft uns alle.«

    Sa tritt inzwischen bei Podiumsdiskussionen auf, versucht mit Gleichgesinnten auf der Straße und in Workshops darüber zu sprechen, wie die thailändische Gesellschaft mit ihrem Plastikkonsum die Natur schädigt. Sie nutzten die sozialen Medien, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen – und entwickeln Ideen, wie sich etwa die Verpackungen von Damenbinden als kleine Täschchen wiederverwenden lassen oder wie man dort zumindest Botschaften zum Plastikmüll unterbringen kann. »Denn die wenigsten wissen, wie Recycling oder Mülltrennung funktionieren«, sagt sie.

    Nach Angaben des Pollution Control Departments wurden in Thailand innerhalb der vergangenen zehn Jahre jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen Kunststoffabfälle erzeugt, aber nur ein Viertel dieser Menge, also rund 500.000 Tonnen, wird ordnungsgemäß gesammelt und recycelt. 50.000 Tonnen Plastik landen auf Mülldeponien und in Flüssen und dem Meer. Rund 20 Prozent des Plastikmülls stammen aus der Hauptstadt Bangkok. Das meiste Plastik aber, das in Thailands Gewässern schwimmt, stammt laut Weltbank aus kleineren Ortschaften, wo es weniger Müllabfuhren und kein richtiges Abfallsystem gebe.

    Aufgerüttelt wurde die thailändische Gesellschaft vor fünf Jahren durch zwei tote Tiere: In einem Nationalpark bei Nan im Norden des Landes verendete ein Hirsch an sieben Kilo Plastiktüten, die sich in seinem Magen befanden. Kurz davor fand man ein Baby-Dugong, eine Gabelschwanzseekuh, schwer krank nahe der thailändischen Insel Koh Libong. Ihr Magen war voll mit Plastiktüten und entzündet. In den sozialen Medien bangten viele mit dem Tier. Sie tauften es Mariam. Mariam starb.

    Und auch für den Menschen werden die schädlichen Auswirkungen des Plastiks in Thailand immer offensichtlicher: Anwohner, die neben Wiederaufbereitungsanlagen von Plastik leben, berichten von beißendem Geruch, Hautausschlägen, Atemproblemen. Menschenrechtler monieren, dass dort beim Verbrennen oder Schmelzen von Plastik giftige Gase entstünden, es kaum Kontrollen gebe.

    Plastik ist überall auf der Erde ein großes Problem. Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit insgesamt etwa 8300 Millionen Tonnen hergestellt – das ist fast das Vierfache der Biomasse aller heute lebenden Tiere. Und weil Kunststoffmoleküle zumeist stabil und nicht biologisch abbaubar sind, existiert der größte Teil dieses Plastiks noch heute. China, die Philippinen, Thailand, Vietnam und Indonesien kippten, zu dem Schluss kam eine Studie der Organisation Ocean Conservancy vor ein paar Jahren, mehr Plastikmüll in die Meere als der Rest der Welt zusammen.

    Die thailändische Regierung will das Problem immerhin angehen: Das Kabinett beschloss im Jahr 2019 eine »Roadmap«, eine Art Masterplan: Bis zum Jahr 2030 soll Plastikmüll reduziert werden – und zu 100 Prozent recycelt. Einem geplanten Abkommen der Vereinten Nationen, das die Plastikvermüllung auf der Erde stoppen soll, will Thailand zustimmen. Bis 2025 könnte das rechtlich verbindliche Dokument unterschriftsfertig sein.

    Die weltweite Debatte zeigt durchaus Wirkung: Die Supermarktkette 7-Eleven etwa, die es in Thailand an fast jeder Straßenecke gibt, kündigte bereits den Stopp von Gratis-Plastiktüten an.

    Umweltschützern geht das aber nicht schnell genug: »Die Regierung muss endlich Gesetze erlassen, an die sich Konsumenten und Unternehmen dann halten müssen«, sagt Penchom Saetoang von der Organisation Ecological Alert and Recovery Thailand. Es müsse Verbote beim Einwegplastik geben, eine Verpflichtung zur Mülltrennung. Freiwilligkeit allein nütze nichts."

    ENDE DES ZITATS

    Und dabei ist Thailand noch nicht einmal der größte Erzeuger für das weltweit im Ozean landende Plastik. Wie die beigehefteten Schaubilder zeigen, wird es dabei von Ländern wie den Philippinen, Indien, Malaysia, China, Indonesien etc. bei weitem übertroffen. Diese Darstellung basiert auf den Zahlen, die in dem Artikel "More than 1000 rivers account for 80% of global riverine plastic emissions into the ocean" von MEIJER et al. aus dem Jahr 2021 ( https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.aaz5803), der sich auf statistischer Basis vor allem mit dem fluviatilen (über die Flüsse) Eintrag von Kunststoffen in marine Systeme beschäftigt.
    Leider ist die Darstellung des Schaubildes etwas unscharf (was an meiner zur Verfügung stehenden Quelle liegt), jedoch optisch dennoch recht gut erkennbar.

    Als der schlimmste Fluß weltweit, was den Kunststoffeintrag in die Weltmeere betrifft, hat sich dabei der Pasig auf der Philippinen-Insel Luzon herausgestellt. Er ist eigentlich nur 25 km lang, jedoch liegt sein gesamtes System mit den Tributären (Nebenflüssen) innerhalb der Grenzen der Landeshauptstadt Manila.
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  • Nachlese Koh Chang

    12 марта 2024 г., Таиланд ⋅ ⛅ 31 °C

    Bis zum 12. März blieben wir noch auf der Insel. Das Wetter war für die Jahreszeit ungewöhnlich heiß und durch - vor allem nächtliche – Regengüsse auch recht schwül und dadurch für den Kreislauf strapaziös. Wir genossen das Ambiente und das reichhaltige Frühstücksangebot, das durch einen steten Wechsel nie langweilig wurde.

    Abends bevorzugten wir nun vermehrt ein unscheinbares familiäres Restaurant, das im Innern fast schmucklos im Stil einer Garage mit Neonbeleuchtung von oben und mit Plastebestuhlung daherkommt – „Grandfather and Grandmother“ (ta gap yai). Dort ist die Küche hervorragend, was dazu führt, daß man wegen der Nachfrage besser seinen Tisch für den Folgeabend bereits vorbucht.

    Oma sitzt vor der Essensausgabe am Tisch, hat den Laden im Blick und vor allem im Griff und führt die Kasse und die restliche Familie wuselt herum und kümmert sich um das leibliche Wohl der Gäste.

    Am vorletzten Tag überraschte uns unsere nette Kraft vom Zimmerservice, die täglich unseren Raum in Ordnung brachte, mit einem entzückenden Handtucharrangement auf den Betten, dekoriert mit in der Vornacht vom Regen reichlich von den Sträuchern der Anlage herabgeschüttelten roten und gelben Frangipaniblüten.
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  • Zurück nach Bangkok!!

    12 марта 2024 г., Таиланд ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir wurden am Abreisetag samt unserer Siebensachen pünktlich von unserem privaten Fahrer abgeholt. Vor der Fähre zum Festland ergab sich ein ungewohnter Fahrzeugstau von etwa einer Stunde. Offenbar waren mehrere der für den Pendelverkehr eingesetzten Schiffe nicht einsatzfähig. Nach dem Überqueren der Meerenge legte sich der Fahrer zum Aufholen der Verzögerung mächtig ins Zeug und machte die Verzögerung dadurch fast wett. Wir kamen sicher daheim in unserer Wohnung an, starteten die Klimaanlage und genossen das Gefühl des Nachhausekommens, bevor wir die in der Zwischenzeit für uns eingegangene Paket- und Päckchenpost von der Sammelstelle abholten und uns an das Auspacken der Reisetaschen machten.Читать далее

  • Gedenken an einen verstorbenen Freund

    16 марта 2024 г., Таиланд ⋅ ☁️ 32 °C

    Am 15. März vor drei Jahren starb unser Freund Chavalit, der Ehemann von Poms, plötzlich und unerwartet. Gestern am 16. März gedachte die Familie seiner mit Gaben für einen Mönch und anschließendem gemeinsamen Mittagessen. Wir durften als einzige nicht zur Familie Gehörende dabei sein. Das war eine große Ehre, und es hat uns sehr beeindruckt.

    Die Einladung kam am Donnerstagabend per WhatsApp und hat uns nach unserer Zusage erstmal mit solchen Fragen beschäftigt wie: bringt man dafür etwas mit, und wenn ja, was? Und was zieht man an? Wir wussten ausser dem Namen des Restaurants für das Mittagessen nur, dass noch „merrit making“ stattfinden sollte, aber wo und in welchem Rahmen? Klar war auch, dass wir zwischen 10.30 und 11.00 von Poms Haus starten sollten.

    Dieses "merrit making" auf Thai "tam boon" - zu Deutsch also Verdienste erwerben - ist ein wichtiger Teil des buddhistischen Lebens in Thailand. Es geht darum das eigene Karma durch gute Taten (Essensspenden an Mönche, Reparatur bzw. Neustiftung von Tempeln oder einzelner Statuen, das Begehen der buddhistischen Feiertage etc.) zu verbessern - nach der Devise: Tue Gutes, so wird dir Gutes widerfahren.

    Nachdem ich einige Informationsquellen genutzt hatte, haben wir uns in der Zusammenfassung der Ergebnisse entschieden, eine Geldspende vorzubereiten. Diese wird üblicherweise in einem Umschlag übergeben. Bei der Kleidung entschieden wir uns für gedeckte Farben, lange Hosen, Hemd bzw. gepflegtes T-Shirt und feste Schuhe anstelle der hier sonst von uns bevorzugten offenen Sandalen.

    In der vergangenen Nacht und auch noch am Morgen hatte es in der Region Bangkok teils heftig geregnet, was draußen in Kombination mit der gegenwärtig herrschenden Sommerhitze zu einem Klima führte, als befände man sich im großen Tropenhaus des botanischen Gartens. In Poms Haus waren schon Chavalits Schwester samt Ehemann und Tochter sowie der Sohn Non versammelt; später kam noch ein Cousin von Non hinzu.

    Mit uns zusammen waren es somit acht Personen, die sich verteilt auf zwei Autos auf den Weg machten. Die Fahrt währte etwa 45 Minuten und ging zum guten Teil über mehrspurige Tangenten, wie wir sie ja alltäglich hier erleben.

    Nach einer großen Linkskurve allerdings änderte sich das Bild komplett, und plötzlich hatte man das Gefühl, in einem Dorf in einer ländlicher Umgebung zu sein mit Markttreiben, Essensständen usw. Eine komplett andere Atmosphäre als das Großstadtgetümmel herrschte hier in Nonthaburi, einem Vorort der thailändischen Metropole.

    Unser Ziel war ein riesiges Gelände ganz nah und im Endeffekt angrenzend an den Bangkok durchströmenden Fluss Chao Phraya. Ein Teil des Areals dort steht Mönchen zum Leben quasi im Altenteil zur Verfügung. Derzeit lebt hier nur ein einzelner Mönch, 78 Jahre alt und in der Vergangenheit als erfolgreicher Banker tätig. Irgendwann hat er das alles hinter sich gelassen und sich für den achtfachen Weg der Askese entschieden. Ihn haben wir im Gedenken an Chavalit aufgesucht.

    Es gibt an diesem Ort keinen Tempel, sondern einen Gebets-und Meditationsplatz mitten im Garten am Rande eines kleinen Sees. Es handelt sich um eine hölzerne Sala, wie man sie in Thailand überall finden kann, überdacht und zu den Seiten luftig offen.

    Zwei Bänke ohne Rückenlehne sind netterweise für all diejenigen vorgesehen, die wegen Alters oder anderer Maleschen die traditionelle Sitzhaltung im Kontakt mit Mönchen, nämlich im Schneidersitz oder mit seitlich untergeschlagenen Beinen auf dem Boden, nicht mehr zu praktizieren vermögen. Der Mönch selber sitzt erhöht, und die Füße aller werden insofern versteckt, dass sie nicht auf jemanden anderen zeigen. Es hätten gar nicht mehr Personen sein dürfen, denn wir haben die Sala komplett gefüllt!

    Dadurch, dass es sich ja um eine private Veranstaltung handelte, wurde sehr individuell auf die einzelnen Familienmitglieder eingegangen. Gleich zu Anfang wurde erklärt, dass wir zum Andenken an Chavalit da sind. Dann gingen Fragen zwischen dem Mönch und unserer Gruppe hin und her, nach dem Woher und Wohin. Vor allem die junge Generation, also Non, seine Cousine und sein Cousin, bekamen dabei Ratschläge für ihr Leben mit auf den Weg. Non überreichte anschließend unsere Gaben, die neben Dingen des täglichen Bedarfs (Wasch- und Reinigungsmittel, Toilettenpapier etc.) auch aus der aus den Beiträgen aller zusammengefassten Geldspende bestanden.

    Abschließend wurde ein Gebet gesprochen, und im Anschluss aus dafür bestimmten Gefäßen Wasser in dazugehörige Schalen gegossen. Non und ich hatten die Ehre, dieses Ritual zu vollziehen. Diese Zeremonie des Wassergusses (krua naam) erfüllt quasi die Funktion des bei den Christen als Gebetsschluß üblichen "Amens".

    Beim Gießen darf und soll man sich etwas wünschen, und die buddhistische Überzeugung ist, dass es den Wunsch unterstützt, dass das Wasser anschließend an einem Baum auf dem Gelände ausgegossen wird. Das Fließen des Wassers ist für die Buddhisten eine Analogie, also ein Gleichnis, für das ohne Unterlaß dahinströmende Leben.

    Der Mönch verabschiedete uns anschließend freundlich, und wir spazierten einen kurzen Weg durch das Gelände zum benachbarten Suan Thip Restaurant.
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