• Bonnie and Clyde
Feb – Dec 2020

Meer finden 2020

Nach über zwei Jahren zurück in Deutschland mit viel Erlebnissen, wie wechselnden Arbeitsplätzen und Karrierechancen, Entscheidungen über Häuser- und Wohnungskäufe, Abschieden, aber auch unfassbar schönen Momenten, gehts endlich wieder los... 🤩 Read more
  • "Ich schrei nicht" Philipp Deider (Zitat Ende)
    I want to ride my bicycleKulinarische VielfaltOutdoor work(-out)Wilde KatzenB.O.B. - Baskets of BlessingLuxus pur - 2 Räume für uns

    2 Wochen im 5 Sterne Golf-Resort

    June 15, 2020 in New Zealand ⋅ 🌧 11 °C

    Nach einer kurzen Fahrt 🚙 erreichen wir Arrowtown, ein wohlhabender Nachbarort von Queenstown. Standesgemäß durchkreuzen wir bei der Ankunft abends ein Golfresort und fahren bis zum Ende der letzten Straße auf dem Hügel ⛳️ Da steht eine ausgebaute Scheune, in der wir Lee antreffen sollen. Sie ist allerdings noch nicht da, ihr Audi A6 steht nicht vor der Tür, die Laternen sind ausgefallen und wir stehen im Dunkeln 👀 Lee verspätet sich, wie wir nach einem Anruf erfahren. Kurz darauf stellt sich ein Handwerker-Auto in unsere Nähe, das Licht geht aus und wie in unserem Auto: keine Regung 🤨 Ein paar Minuten später kommt Lee und wir begrüßen sie und ihren Sohn Cameron, der in dem Handwerker-Wagen auf seine Mutter wartete (Schlüssel vergessen) 🙋🏻‍♂️

    Lee empfängt uns super freundlich 🙋🏼‍♀️ und verbietet uns ihr in der Küche bei der Vorbereitung des Abendessens zu helfen. Sie beordert uns auf die Couch, schenkt uns einen Wein ein und erzählt uns über alle möglichen Dinge aus ihrem Leben 🍷 🗣 Lee ist eine begnadete und begeisterte Köchin und zaubert nach ca. 2 Stunden erzählen, kochen, trinken ein großartiges Abendessen 🥘 Ihr Sohn Cameron ist 19 Jahre, wollte eigentlich nach Australien zu seinem Onkel für ein Praktikum, aber Corona hat ihm da einen Strich durch die Rechnung gemacht (wie auch uns). Nun arbeitet er Vollzeit als Überwachungskamera-Installateur zur Überbrückung der Zeit bis zu seinem Ingenieursstudium 🧰 Die Tochter ist in Christchurch im Internat, wo auch Cameron war, weshalb wir sie nicht kennenlernen. Ehemann Trevor ist vor ca. 10 Jahren an den Folgen von Multipler Sklerose gestorben 😐

    Lee zeigt uns unser Zimmer, und somit auch unser eigenes Apartment. Früher hat hier das Kindermädchen gewohnt, später wurde es vermietet, jetzt stand es frei, also haben wir es bekommen - was ein Luxus für uns! 🤩 Großes Schlafzimmer mit riesigem und bequemen Bett, eigene Küche, Wohnzimmer, Bad. Nur an der Temperatur müssen wir noch arbeiten. Der Heizlüfter gibt sich aber größte Mühe die Bude warm zu bekommen 🥵

    Am ersten Tag steht kaum Arbeit an. Lee will erst mal, dass wir uns ausruhen. Wir trauen dem ganzen Frieden noch nicht so ganz, lassen es aber ruhig angehen 😌Wir schleifen Messer, harken ein paar Blätter und pflücken die drei Apfelbäume leer; 🍎 am frühen Nachmittag ist Lee auch schon wieder da. Große Aufgabe unserer Zeit bei Lee ist das Blätterharken 🍂 Die Pappeln haben über die letzten Wochen ganze Arbeit geleistet und ordentlich abgepappelt. Die Massen an Blättern wollen wir nun mit Harken, Rechen, Laubbläsern und dem Golfbuggy aus dem Weg schaffen. Das wärmt uns bei leicht frostigen Temperaturen am Morgen ein wenig auf 😅 Golfbuggies begegnen uns auch auf der anderen Seite des Zaunes, da hier ein großes Golfresort ist 🏌️‍♂️ Wir sind in guter Gesellschaft.

    Lee und Trevor stammen aus dem Süden der Südinsel, beide im ländlichen Raum auf Farms aufgewachsen und nach einigen Jahren in Auckland, haben sie sich ein großes Stück Land von einem Bauern in Arrowtown gekauft 👨🏻‍🌾 Lees Grundstück ist mittlerweile nur noch einen Bruchteil so groß, weil sie gewinnbringend immer wieder einzelne Teile an bauwillige Familien verkauft haben. Sie hatten sogar selbst sich ein Traumhaus gebaut 🏡Nach Trevors Tod haben sie jedoch das Haus verkauft und sind in den ausgebauten Schuppen gezogen. Ihr altes Haus (nur 5 Jahre alt) haben die Neubesitzer ohne Zögern wieder abgerissen und einen doppelt so großen Palast darauf angefangen zu bauen 💰 Die 20 Handwerkerautos schieben sich jeden Morgen in einer Karawane den Berg hoch 👷🏼‍♂️

    Auf dem jetzigen Grundstück hat Lee aber speziell im Herbst noch genug zu tun, wofür sie jeden Herbst Workawayer bei sich hat. Dieses Jahr kam Corona dazwischen und dann hat sie kurz vor Wintereinbruch doch noch eine Anzeige aufgegeben. Zufälligerweise hatten wir nur wenige Stunden später sie schon angeschrieben und sie nahm ihre Anzeige wieder raus 🍀 Lee ist eine sehr umtriebige und energiegeladene Mitfünfzigerin, die seit einigen Jahren schon über Rückenprobleme klagt und daher Unterstützung im Garten braucht. Lee hat auch vor einiger Zeit 2 wilde Katzen, wovon es einige in Neuseeland gibt, aufgenommen und gezähmt 🐈 Die Katzen „Ziffer“ und „Minny“ freuen sich auch über unsere Anwesenheit 😊

    Wir merken beim Blick in den Garten und Schuppen schnell, dass hier nicht viel passiert ist, seitdem die letzten Workawayer da waren - über ein Jahr her. 😬 Nachdem der Vorgarten geharkt ist, machen wir die Regenrinnen sauber, die vollkommen verstopft sind und teilweise schon hüfthohes Gras steht 🌾 Später wird neben dem fast täglichen Blätter harken, auch der Geräteschuppen ausgemistet, gesäubert und neu organisiert 🤓 🧽 Jessy nimmt sich zudem noch die mittlerweile krumm und schiefen Gehwegplatten vor. Diese müssen wieder ordentlich ausgerichtet werden, nachdem Baumwurzeln und der Hochdruckreiniger diese verschoben haben. Philipp tobt sich in der Zeit mit der elektrischen Motorsäge an den Pappelzweigen aus und verarbeitet dabei ein Trauma vom alljährlichen Pappellaubharken im elterlichen Garten 🤪

    Lee ist tagsüber viel unterwegs, am telefonieren und im Haus herumwuseln. Sie ist Koordinatorin für eine Wohltätigkeitsorganisation (Baskets of Blessing), die speziell in der Corona-Zeit Familien mit gespendeten Lebensmitteln und gekochtem Essen beschenkt 🥰 Das Konzept ist einfach: Eine Person nominiert eine andere Person oder Familie, denen es gerade finanziell nicht so gut geht und diese bekommt dann einen Essenskorb 💝 Die Nachfrage nach diesen Körben wie auch die Spendenbereitschaft sind mit Start der Corona-Krise sprunghaft gestiegen. Lees Freiwilligen-Team aus Köchen, Fahrern, Packern etc. ist ebenfalls rasant gewachsen 🙋🏼‍♀️🙋🏻‍♂️🙋🏼🙋🏽‍♂️Wir sind beigeistert von der Idee und unterstützen Lee an mehreren Tagen vor Ort; u.a. packen wir Essenskörbe, streichen einen neuen Lebensmittelcontainer und räumen viel hin und her. Eine tolle Erfahrung und liebenswerte Gemeinschaft 🤩
    Zudem kann nicht alles an Essen an bedürftige Haushalte ausgeliefert werden bzw. ist weit über dem Haltbarkeitsdatum hinaus abgelaufen. So finden diese übrigen Lebensmittel häufig den Weg in die Küchen der Helfer und auch in Lees Küche 🥬🧅🥑🍎🍇 In der Zeit bei Lee grenzt unsere Ernährung an Völlerei, da es bei ihr alles im Überfluss gibt, inkl. gluten-freien Lebensmitteln 🤤 Ein Schlaraffenland, was uns neben der Herzlichkeit von Lee und unserem tollen Apartment auch zu tüchtiger Arbeit motiviert 💪🏻

    Der Nervenkitzel soll aber auch nicht zu kurz kommen und wir beschließen dem kürzlich wieder gestarteten Bungee Jumping finanziell etwas unter die Arme zu greifen 🙌🏻 Das Re-Opening-Special war aber auch verführerisch. Der erste kommerzielle Bungee-Jump wurde nahe Queenstown Ende der 1980er an einer Brücke über einem Fluss durchgeführt. Wir nehmen die Alternative mit Hüftgurt und über Queenstown, vom selben Anbieter. Beim Sprung rutscht das Herz in die Hose, auch wenn man, wie Jessy, schon einen Fallschirmsprung hinter sich hat 😱 🪂

    Kurz nach dem Adrenalin-Rausch werden wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als das Finanzamt Wedding noch ein paar Belege zu Jessys Steuererklärung einfordert und zudem Philipps Steuererklärung im Februar gar nicht erst angekommen ist 🤯 Kurzer Rückblick: Philipp hatte noch in der Nacht zur Abreise (Ausgangsstempel 02:15 Uhr) die Steuererklärung für 2019 fertig gemacht. Naja, shit happens ☹️
    Zudem wird unser gemeinsam geplanter Urlaub mit Nadia und Daniel auf Bali im September durch die Corona-Lage gecancelt 😩 Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben 😉

    Während des Blätterharkens, lernen wir an einem Tag Jan kennen, der uns auf Deutsch anspricht. Jan ist Schwede und langjähriger Freund der Familie von Lee 🙋🏼‍♂️ 🇸🇪 Er besitzt ebenfalls ein großes Anwesen am Anfang der Straße, obwohl seine Familie in Sao Paulo, Brasilien, wohnt 🇧🇷 Dahin will er aber zur Zeit nicht, da Corona dort gerade richtig wütet und seine Familie nun auch noch die Großeltern und den Schwager in der 3-Zimmer-Wohnung während der Ausgangssperre zu Besuch hat 🤦🏼‍♂️ Jan bietet uns Hilfe bei der Gartenarbeit an und möchte auch, dass wir seine Fahrräder mal wieder über die Berge ausführen. Dem kommen wir gern nach. Berg auf, Berg ab ist für Flachländer etwas ungewohnt, macht aber mit Mountainbikes echt Spaß 🚵🏼‍♀️🚵🏼

    Wir stellen fest, dass viele Leute mittleren Alters hier Rückenbeschwerden haben, egal ob Lee, Jan, Helfer bei Baskets of Blessing. Hier gibt es kaum jemanden, der schwere Dinge heben darf oder locker mal ein Blatt Papier vom Boden aufheben kann. Aber dafür gibt es ja uns 🏋🏼 Obwohl Jessy dem in Arrowtown bekannten Physiotherapeuten ebenfalls einen Besuch abstatten muss. Sie hat sich vor ca. 6 Wochen den Fuß gezerrt und dies wurde schnell mit drei Akupunktur-Nadeln gelöst. 🤸🏼‍♀️ Dank des tollen Versicherungssystems in Neuseeland sogar fast kostenlos 🇳🇿 Wir haben unsere Bandscheibenvorfälle mit Yoga erfolgreich bekämpft. Mal schauen, was das Alter bringt...🧘🏼‍♀️🧘🏼‍♂️

    Wir kommen natürlich nicht wie geplant nach einer Woche los bei Lee 📆 Dafür geht es uns hier auch viel zu gut... Lee hat immer noch reichlich Aufgaben für uns und zudem gibt es noch so viele Dinge in der Umgebung zu entdecken ☀️ Wir schauen uns z.B. noch Glenorchy an, genau gegenüber von Queenstown am anderen Ende des Sees gelegen. Klein und verschlafen, aber ganz nett 🏞
    Zum dann wirklich letzten Abend kommt Jan noch mal vorbei, wir essen fein und viel 🤤 Irgendwann reißen wir uns von den tiefgründigen Gesprächen los und starten zu packen 🎒

    Der Abschied am nächsten Morgen nach dem Frühstück fällt uns wie Lee schwer 🥺 bei uns unter anderem weil die nächsten Wochen für uns eher ungewiss sind. Wir starten jedoch mit einem Couchsurfing-Gastgeber an der Westküste der Südinsel, wo wir für 2 Nächte bleiben wollen 🛋
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  • Jade, Wasserfälle, Hängebrücken und Sonnenuntergänge. Könnte schlimmer sein ;)
    Cave (Wo)ManLakes, Mountains, Forrest: the west coastKalte klare GewässerTraue deinen Augen ... nicht1. Couchsurfing in NeuseelandJa, die beiden Punkte sind Glühwürmchen :)

    Wild Wild West Coast

    June 22, 2020 in New Zealand ⋅ ☀️ 13 °C

    Auf dem Weg zu unserem Couchsurfing-Gastgeber Andrew (63 Jahre) fahren wir zuerst zur Puzzle World 🧩 einer Rätsel- und optischer Illusionsausstellung in Wanaka. Nachdem wir den Weg aus dem Labyrinth gefunden und uns ausgepuzzelt haben, geht es in die atemberaubende Natur der einsamen Westküste 🏞

    Vorbei an schneebedeckten Bergen 🏔 ,riesigen Bergseen geht es hinein in Regenwälder mit imposanten Wasserfällen, Hängebrücken und Höhlen. Ab in das subtropische Klima der Westküste 🚙 🌴 Wir bereuen, dass wir diesen Trip (reine Fahrzeit; 7 Stunden) in einem Ritt machen. Die letzten 2-3 Stunden fahren wir im Dunkeln 😠 Ab 17:30 Uhr verabschiedet sich nämlich die Sonne 🌄 und es wird uns ein wenig Bange, wie Andrew es finden wird, dass wir so spät ankommen. Er hatte uns zu dem Zeitpunkt fast 3 Tage lang nicht mehr auf unsere Nachrichten geantwortet 😬 Er empfängt uns trotzdem freundlich, aber mit einem leicht zickigen Unterton (was nur Philipp wahrnimmt) 🙋🏻‍♂️ Er teilt uns kurz darauf mit, dass wir doch leider nur eine Nacht bleiben können, weil er einen wichtigen Termin am nächsten Abend hat 🙁 Wir haben lange vermutet, dass wir im Auge des herannahenden Winters nicht mehr im Auto schlafen würden. Die Temperatur an der Westküste der Südinsel ist jedoch mit tagsüber zwischen 15 und 20 Grad und nachts zwischen 10 und 15 Grad, absolut Freedom-Camping-tauglich 🌡 Da ist es auch nicht tragisch, dass Andrew uns so freundlich es geht nach einer Nacht wieder heraus bittet 🙃 Wir haben außerdem von Lee und Baskets of Blessing so viele Lebensmittel und gekochtes Essen mitgegeben bekommen, dass wir problemlos Wochen damit auskommen 🥘 In der Kühltasche halten sich die vielen gefrorenen Essen eine Weile und das Obst und Gemüse verarbeiten wir eh im Handumdrehen 🥗

    Wir sortieren den nächsten Tag Frosty 🚙 noch mal neu, gehen laufen 🏃🏼‍♀️ waschen Wäsche 🧺 und uns selbst 🚿 und holen uns ein Datenpaket von unserem Mobilfunk-Anbieter 📱 Back to the road! 🛣 Wie schon in Christchurch gibt es auch hier einen gastfreundlichen Pub-Besitzer mit Geschäftssinn, der Freedom Camper bei sich auf dem Parkplatz stehen lässt 🍻 Dort verbringen wir also die erste Nacht seit dem Lockdown im Auto. Nach einem Cider und Hausbier im Pub schauen wir uns die Glühwürmchen-Höhle in der Nähe an. Bei leichtem Nieselregen und völliger Dunkelheit (auch auf der Landstraße auf dem Weg dahin), ist das ein magischer Ort und wir können unseren Augen kaum trauen 🌌 🤩 Leider mit alter Handykamera nicht so eindrucksvoll wie in echt 😄

    Am nächsten Tag geht es weiter die Küste entlang. Tolles Wetter ist angekündigt ☀️ Viele Camper sind hier unterwegs, obwohl wir uns nicht vorstellen wollen wie es im Sommer und ohne Corona sein muss 😅 Es macht Spaß wieder unterwegs zu sein!
    Wir erkunden viele kleine Orte, hier eine Jade-Werkstatt, da einen See mit Panoramablick und suchen uns jede Nacht einen neuen Stellplatz 🚙 Mit der Camping-App ist das alles wesentlich einfacher, als es noch vor 1-2 Jahrzehnten gewesen sein muss.

    Wir schlafen eine Nacht am Lake Brunner, idyllisch, aber sonst ist hier wirklich nichts los während der Corona-Zeit. Am nächsten Tag machen wir Frühstück mit Meerblick. Danach schauen wir uns die Pancake Rocks 🥞 und bizarren Felsformationen an. Ein Must-Do, wie uns gesagt wurde. Warum bei den Pancake Rocks auch die Blow Holes liegen wird uns vor Ort klar, als die großen Wellen das Wasser durch die Löcher in den Felsformationen nach oben schießen lässt 🌊 Wir suchen uns am nächsten Abend eine Telefonzelle, über die wir 1 Gigabyte Datenvolumen pro Tag bekommen 📲 Somit bereiten wir unser Abendessen in der dunklen Einkaufsstraße der Kleinstadt Westport zu und schauen beim Essen die Tagesschau und laden parallel eine neue Netflix-Folge runter 🎞 „Not“ macht erfinderisch 😅
    Abgewaschen wird dann in einer öffentlichen Toilette im Stadtzentrum, die in Neuseeland einen erstaunlich guten Standard haben 🧼 Ein paar zwielichtige Gestalten streunern in der Gegend rum, weshalb wir unseren Aufenthalt auch nicht überstrapazieren. So oder zumindest so ähnlich sehen viele unserer Tage „auf der Straße“ aus. Oftmals unbequem, aber die Erlebnisse am Tag machen es meist wieder wett 🤩

    Am Wochenende ist gutes Wetter angesagt 🌞 So schauen wir uns am nächsten Tag den Oparara Arch an, eine beeindruckende Felsformation/ -brücke und riesige Höhle ⛰ Von Karamea aus, dem nördlichsten mit dem Auto zu erreichenden Ort an der Westküste der Südinsel (wenn zu unverständlich, einfach googeln), wandern wir verschiedene kleine Strecken und erkunden die Natur 🌴

    Wir verbringen dort ebenfalls unsere zweite Nacht unserer gesamten Reise auf einem kostenpflichtigen Campingplatz ⛺️ Klein aber fein; sonst hätten wir eine Stunde zum nächsten Freedom Campingplatz fahren müssen. Wir nutzen noch die Küche für Pfannkuchen am Morgen und den Aufenthaltsraum für eine morgendliche Yogastunde 🧘🏼‍♀️ 🧘🏼‍♂️ Einen kleinen Adrenalin-Kick gibt es aber doch noch für uns, als plötzlich der Tank von Frosty leer ist bzw. auf Reserve schaltet, wir jedoch noch 75 km vor uns haben 😱 So schleichen wir mit 60km/h die Landstraße entlang und knobeln schon mal aus wer von uns zur nächsten Tanke joggen muss 🏃🏼‍♀️ Knapp und mit durstigen Frosty erreichen wir noch eine Tankstelle ⛽️
    Das soll es dann auch erstmal mit der Südinsel gewesen sein, denn nach fast 3 Monaten geht es abends auf die Überfahrt zur Nordinsel 🗾

    Auf dem Weg zur Fähre in Picton halten wir noch an verschiedenen Orten, essen Frühstück und vertreten uns die Beine auf kleinen Wanderwegen. Der zweite Versuch an den Nelson Lakes glückt uns auch und wir drehen eine kleine Runde🚶🏼‍♀️🚶🏼 Dies war uns nämlich beim ersten Besuch zu Anfang unserer Reise durch geschätzte drei Trillionen Sandflies nicht möglich gewesen 🦟

    Wir erreichen gerade noch rechtzeitig die Fähre, was bei uns schon fast Tradition ist, erst kurz vorm Ablegen anzukommen 😅 In der Warteschlange bereiten wir unser Abendessen zu: Philipp am Schnippeln & Jessy am Campingkocher bedienen und parallel ein Fotoshooting anleiten für ihren Mini-Job in Berlin 🥘 +📸 = 🙋🏼‍♀️ Dann geht es auf die Fähre, wo wir im vollen Aufenthaltsraum unsere Bürozeit starten ⛴ 👨‍💻 3 Stunden: Wir genießen das warme Abendessen, das den Raum nach indischem Curry schnuppern lässt, schreiben danach einige Emails und laden alle Akkus wieder auf 💻📲 Der Wellengang ist recht spürbar, aber nur wenige müssen sich auf der Fährtoilette nochmal was durch den Kopf gehen lassen 🤢 Wir halten durch und hoffen, dass unser Magen standhält. Denn am kommenden Wochenende in Auckland, soll es auf einen Segeltörn gehen ⛵️
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  • Das Geburtstags"kind"
    Klein, schimmelig, stinkig :(Höhlen und FelsformationenÜberfahrt in den NordenWellington IntermezzoTäglichen Routinen

    Kurzer Segel(ab)törn

    June 27, 2020 in New Zealand ⋅ 🌧 16 °C

    In unserem geliebten Wellington wieder angekommen, ergattern wir den vorletzten Stellplatz auf dem Freedom-Camping-Platz 🚙 Am nächsten Tag ist es ziemlich neblig, aber wir gehen trotzdem eine Runde entlang der Küste laufen 🏃🏼‍♀️ und entdecken danach, dass in dem Schwimmbad nebenan, wo wir eigentlich gegen Gebühr duschen wollten, kein Eintritt ist 🤑 Wir ziehen also noch ein paar Bahnen bzw. setzen uns ins warme Becken und genießen die Sonne, die von draußen hereinscheint 🏊🏻‍♀️ Dass es das Kinderbecken ist, stört uns, wie auch die wenigen Kinder nicht 😅

    Wir fahren den nächsten Tag durch das Landesinnere gen Norden, vorbei an unzähligen Rinder- und Schafweiden 🐄 🐑 Wir schauen uns wieder kleinere Orte an, machen Fotos an Wasserfällen und gehen auf kleine Wanderungen zu Aussichtspunkten🚶🏼‍♀️🚶🏼

    Der Ort zum Schlafen steht meistens schon fest, ansonsten machen wir die Entscheidung abhängig wieweit wir gekommen sind oder ob der Stellplatz vertrauenswürdig aussieht. Telefonzellen mit Internet suchen wir uns weiter regelmäßig 📱 sowie öffentliche Bibliotheken 📚, die in Neuseeland meistens modern und gut mit Computern, WLAN, Wasserspendern etc. ausgestattet sind 😃 Wir freuen uns sehr über unsere warme Bettüberdecke, aus dem Second Hand Shop, die nach einem Besuch im Waschsalon auch nicht mehr nach Katzenpisse riecht 🐱 😷

    Unsere Mahlzeiten von Lee verfeinern wir mit Zwiebeln, Kohl, Gemüse etc. und brauchen so langsam unsere Vorräte auf. Unter den ca. 20 gefrorenen Mahlzeiten von Lee, befand sich ebenfalls ein glutenfreier Kuchen, der an Philipps Geburtstag gegessen wird 🎂 Jessy bereitet dazu im Park einen Geburtstagstisch vor, worauf nicht nur die Enten neidisch schauen 🎁

    Die Westküste der Nordinsel begeistert uns ansonsten nicht so sehr wie die Westküste der Südinsel. Das liegt zum einen am Wetter, zum anderen an der kahlrasierten Natur, aber auch an den vielfach asozialen Leuten, die hier auf dem Land mit ihren Schrottkarren rumrasen und drängeln oder in den Orten rumlungern 🙄 Wir wären gern noch auf dem Berg Taranaki rumgekrackselt, aber der war 2 Tage lang komplett in Nebel gehüllt und außerdem recht eisig weiter oben 🏔 Wir machen also noch eine Höhlenwanderung und sind in Gedanken schon bei dem Segeltrip am Wochenende ⛵️

    Der Wetterbericht lässt wenig Gutes ahnen, aber das soll mal unser Kapitän Ian entscheiden 🙋🏼‍♂️ Ihn treffen wir Freitagabend und fahren nach Einbruch der Dunkelheit und nach Einnahme von Reisetabletten mit einem winzigen Schlauchboot zu seinem Segelboot 🚣‍♀️ Die Nacht wollten wir schon mal auf dem Boot verbringen, um am nächsten Morgen früh starten zu können. Nach der wackeligen Überfahrt lernen wir sein recht kleines, ziemlich unorganisiertes, mit allen möglichen Dingen vollgestopftes, wie auch schimmliges und dreckiges Boot kennen 🤮 Jessy würde gern wieder eine Hechtrolle aus der Kajüte direkt ins Wasser machen 😰 Wir richten uns trotzdem ein, machen unser Essen warm und lauschen den Seemanns-Geschichten und Sicherheitsanweisungen von Ian. Solche Übernacht-Aktionen hat er schon lange nicht mehr gemacht, was wir beim zweifelnden Blick auf die Kajüten nachvollziehen können 🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♀️ Die Kerle pinkeln entweder von Deck oder in eine Plastikflasche, die dann im Waschbecken ausgekippt wird 🤢 Ian ist ein feiner Kerl, Mitte 50, sieht aber aus wie Mitte 60, sehr lieb, erklärt gern, weil er früher Fluglehrer war. Seine Hände zittern auffällig und er muss einige (8 morgens / 8 abends) Tabletten zu sich nehmen 😟 💊 Das macht den zweiten Eindruck von diesem Abenteuer nicht besser. Wir entschließen uns früh ins Bett zu gehen. Die Nacht ist gefüllt von Ians Schnarchen, dem prasselnden Regen und der Angst aufs Klo gehen zu müssen. Jessys Gebet wurde über Nacht gehört und die Wetterlage lässt uns nicht lossegeln 🙏 sondern wieder ans Land fahren.

    Eine Segeltour wird bis auf weiteres verschoben und wir suchen uns das nächste Schwimmbad 🏊🏻‍♂️ 🏊🏻‍♀️ Das ist glücklicherweise auch wieder kostenlos und wir statten dem Waschsalon noch einen Besuch ab, da wir unser Bettzeug auf dem Schimmelboot dabei hatten 🧼 Am Ende des Tages brechen wir reinen Körpers und mit sauberer Wäsche in den nördlichsten Zipfel Neuseelands, das Northland, auf 🚙
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  • Sanddünensurfen, wenn es im Meer zu kalt ist
    Buchten und Strände im ÜberflussAlte und neue Bekannte /FreundeUnser Leben auf der StrasseKauriwälderDie Wasserfalljäger

    Kia Ora Northland!

    July 16, 2020 in New Zealand ⋅ 🌧 16 °C

    Nach dem Schimmelboot und gründlicher Reinigung gehts also in die Hauptstadt von Northland: Whangarei 🌇 Eine sehr schöne Stadt, die Sonne scheint, die oberen 10% lassen es sich in den Cafés an der Marina gutgehen und schlendern gutgelaunt den Rundweg um das Hafenbecken herum ☀️ ☕️ Wir schlafen außerhalb der Stadt auf einem Freedom Camping und gehen tagsüber gern in die moderne, gut ausgebaute Bibliothek, wo wir auch weitere Reisepläne schmieden 👩‍💻 👨‍💻 Die Ostküste klappern wir auf dem Weg zum Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt Neuseelands, ab. Westküste folgt auf dem Weg zurück. Eine Nacht verbringen wir irgendwo zwischen Kuhweiden und Wäldern, in denen ausgiebige Höhlen auf uns warten 🚙 Die Teenies auf dem Campingplatz interessiert in der Nacht eher Drum ‘n’ Bass 🎶 Wir verspeisen das letzte gekochte Gericht aus Arrowtown (Baskets of Blessing) und schauen die Tagesschau auf dem Handy 📱 🍽
    In Paihia, Hauptstadt der Bay of Islands, werden wir von der Sonne empfangen und rollen die Yoga-Matte aus bzw. Philipp streckt sich im Sand 🧘🏼‍♀️ Wir merken schnell, dass es in den Subtropen immer wieder kleine Regenschauer, meistens nur Nieselregen, gibt, obwohl die Sonne scheint. So viele Regenbögen wie hier, haben wir noch nicht gesehen 🌈 Selbst Wasserfälle werden hier in Regenbögen getaucht, nicht nur die sogenannten Rainbow Falls. Die Bay of Islands hat tolle Küsten, Buchten und viele Inseln, wie der Name schon sagt 🤓 Wir spazieren viele Strände entlang und machen kleine Wanderungen. Manche Wanderwege weisen darauf hin, dass sie bei Ebbe begehbar sind, bei Flut allerdings nicht. Wenn man nun jedoch irgendwo dazwischen gerade noch so den Weg entlangkommt, bekommt man bei steigendem Wasserpegel nasse Füße bzw. bei Jessys Größe nasse Knie 🦶 Ein Angler hat sich unser Trauerspiel aus der Ferne angeschaut, aber machte ermutigende Gesten, dass wir es schon durch die Wellen schaffen 🌊 😅

    Wir nächtigen eigentlich immer mit Nachbarautos, meistens Deutsche oder Franzosen, in Northland aber auch einige Nächte komplett allein 😶 Wirkt manchmal komisch, wir gewöhnen uns aber ziemlich schnell dran und schätzen unsere Privatklos und Ruhe 🚽 Wir entdecken durch Zufall die längste Fußgängerbrücke Neuseelands, die das eine Ende der Bucht mit der anderen verbindet, eigentlich für Schulkinder gebaut, die vorher mit dem Boot übergesetzt werden mussten 🚣‍♀️
    So klappern wir viele Sehenswürdigkeiten ab, die unsere tolle Campermate-App, der ADAC-Reiseführer oder spontan die Schilder am Wegesrand uns vorschlagen. Was alle gemeinsam haben, ist das Rainbow Warrior Memorial ⛴ Diese Statue erinnert an das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior, dass Ende der 80er gegen französische Atomtests im Pazifik protestierte und vom französischen Geheimdienst versenkt wurde. Diese Sprengung kostete ebenfalls einem Greenpeace-Fotografen das Leben 😔

    Weiter nördlich finden wir in Kaitaia eine kostenlose Dusche und ein gutes Plätzchen, wo wir neben einer Telefonzelle (kostenloses WLAN) regelmäßig zu Abend essen 🍽 Lustiger Weise auf dem Parkplatz eines Restaurants, deren Gäste neidisch auf unser Campingkocher-Fünf-Sterne-Menü schauen 👀 bilden wir uns zumindest ein 😆 Unser Campingplatz in der Nähe liegt direkt an einem langen Strand, hat zwar keine Toilette aber viele Büsche 😉 Wir bleiben hier trotzdem einige Nächte und warten auf gutes Wetter für die Fahrt zum Cape Reinga. Das Cape an sich, ist nicht viel spektakulärer, als all die anderen wunderschönen endlosen Strände, aber nicht weit entfernt gibt es die größten Sanddünen Neuseelands, wo wir uns Bodyboards ausleihen und Sandboarding ausprobieren 🏄‍♀️ 🏄‍♂️ Ziemlich spaßig und es knirscht noch einige Zeit danach beim Sprechen 😬 Wir lernen auf dem Hügel Linda und Tim kennen. Sie ist Deutsche, er Franzose, beide haben mit Anfang 30 eigene Unternehmen, die sie online betreuen und reisen auch mit dem Campervan durch das Land 🙋🏻‍♀️🙋🏻‍♂️ Ihr nächstes Ziel ist Tahiti, gehört zu Französisch-Polynesien, daher EU und etwas weniger reisebeschränkt. Da wir die letzten Wochen fast täglich die Reisebeschränkungen möglicher nächster Orte recherchieren, werden wir hier hellhörig und sehen uns schon unter Palmen an Südsee-Stränden 😎🍹

    Erst mal gehts aber wieder zur kostenlosen Dusche, dann Dinner an der Telefonzelle und dann auf den Campingplatz in der Bucht, wo wir zum Verdauen noch am Mond-beleuchteten Strand spazieren 🌓 Am nächsten Morgen gehen wir am Strand joggen. Im Angesicht der großen dunklen Regenwand ist das auch ein gewisser Nervenkitzel. Philipp dreht mit Sprühregen im Gesicht um, Jessy folgt 🏃🏼🏃🏼‍♀️ Nun verfolgt uns die Wolke und wir werden von der Regenwolke den Strand entlang getrieben 🌧 Jessy flitzt eisern voran, Philipp dreht bei unserem Auto ab und rettet sich vor dem nahenden Gewitter. Unbeirrt rennt Jessy weiter und kommt in den schlimmsten Regen, den sie bisher erleben musste 😖 Triefend nass und ziemlich demoralisiert kommt sie nach Abzug des Regens zum Auto und wir fahren schweigend, aber dafür sehr schnell, Richtung kostenloser Dusche 🚿 Außerdem ist Waschtag und wir schlüpfen in unsere Sonntagskleidung (bunt zusammengewürfeltes was noch halbwegs sauber ist) stopfen die Maschine voll und dann will der Kartenleser keine unserer Kreditkarten akzeptieren 😩 Mit Bargeld in der Hand fragen wir umherstehende Waschtag-Veteranen, die uns ohne zu zögern eine Ladung Wäsche und später noch den Trockner bezahlen. Unser Geld verweigern sie. Unsere Meinung von den hinterweltlerischen Bauerngestalten in Kaitaia wandelt sich in dem Moment 😳

    Der nächste Tag ist wegen Regen wieder ein Bibliothekstag, also unser Bürotag. Abends besuchen wir Tim und Linda, die wir auf der Sanddüne getroffen haben. Beim Curry tauschen uns übers Reisen, Selbständigsein (auf Reisen) und Weiterreise-Pläne aus 🍛 🗺 Wir schlafen im Auto vor der Tür und genießen am nächsten Tag noch ein ausgiebiges Pancake-Frühstück 🥞 und eine gemeinsame Wanderung 🚶🏻🚶🏼‍♀️Bevor wir am nächsten Tag abreisen, räumen wir Frosty noch einmal komplett aus, denn: In einer Nacht, ein paar Tage zuvor, raschelte es in unserem Holzbett-Gestell und wir vermuteten einen ungebetenen Gast 🐭 Bei Regen und Dunkelheit ist da aber nichts zu machen. Daher entschließen wir uns den Staubsauger von Lindas und Tims Airbnb zu nutzen und entdecken tatsächlich einen angeknabberten Schokohasen (von Lee), der mit 7 seiner Freunde unter uns in einer Plastiktüte von uns vergessen wurde 🍫 🐰 Das Auto wird also gründlich gereinigt und von da an fast täglich ein Hase geschlachtet. Der Hygiene wegen natürlich 😋 Vom Vorabend inspiriert und vollends motiviert bzgl. einer Online-Selbständigkeit reisen wir am Nachmittag ab. Wir sind nun auch kurz davor einen Flug nach Tahiti zu buchen, machen es aber doch nicht. Einen Tag später wird deren Flug storniert - Glück gehabt, jedoch auch für uns entmutigend 😕

    Wir schlafen erneut in „unserer Bucht“ und frühstücken an unserer Lieblingsstelle in Paihia. Ein wenig Routine im Alltag scheint uns zu fehlen, sodass wir an einige Stellen immer wieder zurückkehren 😌 Viele Wanderer kommen vorbei und beglückwünschen uns zu der tollen Stelle bei schönstem Sonnenschein 🌞 So tun es auch Delphine (Frauenname) und Guillaume, beide Franzosen (Anfang 50) mit denen wir darauf eifrig ins Gespräch kommen 🙋🏼‍♀️🙋🏻‍♂️ Sie erzählen uns von ihren Kindern, die in der Welt verstreut leben und von ihren Immobilienplänen in Neuseeland 🇳🇿 Kurz nachdem sie sich verabschiedet haben, kommen sie wieder um die Ecke der Bucht auf uns zu und fragen, ob sie sich nicht unserer Wanderung anschließen können, von der wir zuvor berichtet hatten 🥾 Wir wandern also gemeinsam nach Russel, ehemals das “Höllenloch des Südpazifik”, aufgrund seiner rauen Sitten als Hafenort im 19. Jahrhundert. Zurück geht es mir der Fähre ⛴ Die insgesamt 8-stündige Wanderung ist schön und sehr gesprächig 🗣 Die beiden laden uns dann noch zum Abendessen am nächsten Tag bei sich in die Unterkunft ein 🍴

    Tagsüber schlendern wir noch über den größten Farmer’s Market in der Region in Kerikeri. Philipp ist seit seiner Reise nach Hawaii in 2007 immer noch in Kontakt mit dem damaligen Freund der Farmbesitzerin, auf dessen Farm er gearbeitet hat 👨🏼‍🌾 Der meinte, dass Trish, die besagte Farmbesitzerin, in Kerikeri eine 500-Hektar-Farm hat. Nichts Böses ahnend schlendern wir über den Bauernmarkt, Jessy schaut sich gerade Avocados an, als Philipp Trish an einem Stand wiedererkennt. Trish ist ziemlich perplex und auch emotional berührt. Wir tauschen Kontaktdaten aus und verabreden uns lose auf ihrer Farm 👩🏻‍🌾

    Zum Abendessen geht es aber zunächst zu Delphine und Guillaume. Delphine ist auch Gluten-intolerant, weshalb wir keine großen Erklärungen machen müssen 🍛 Die beiden drängen uns förmlich noch ihre Dusche auf, da sie selber jahrelang im Camper unterwegs waren und wissen wie sehr man eine warme Dusche schätzt; da lassen wir uns nicht zweimal bitten 🚿 Wir verabschieden uns und drücken die Daumen, dass sie den Zuschlag für eine Farm bekommen, für die sie kürzlich ein Gebot abgegeben haben 🔑 Zwei Wochen später stellt sich heraus, dass sie den Zuschlag bekommen haben und nun eine Avocado-Farm in Neuseeland aufziehen 🥑 Uns wollten sie sofort als erste Helfer beherbergen 😄

    Am nächsten Tag fahren wir an der Westküste von Northland wieder gen Süden. Wie auch schon auf der Südinsel, ist die Küste so unterschiedlich zur Ostküste und wir genießen die wilde Natur und wenig Leute 🌿 Wir stapfen staunend durch Kauri-Wälder, mit 500-1.200 Jahre alten Kauri-Bäumen 🌲 An den “Eingängen” gibt es jetzt regelmäßig Schuhputzstationen, die die Verbreitung einer Kauri-Krankheit eindämmen soll 🥾 Wir kommen zu atemberaubenden, menschenleeren Stränden mit Felsformationen und essen in einer Bucht zu Abend 🌅

    Für die kommenden Nächte fahren wir wieder auf den Parkplatz (sogar mit neuer Toilettenanlage) am Rand von Whangarei 🚙 Laut Wetterbericht ist der nächste Tag vorerst der letzte ohne Regen und wir gehen Laufen, essen Frühstück in der Sonne und machen Wäsche 🏃🏼‍♀️ ☀️ 🧺 Am nächsten Tag, wie auch an den folgenden regnet es immer wieder ☔️ Also ab in die Bibliothek: Bürowoche! 👩‍💻 👨‍💻
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  • Wie gut, dass wir nicht aus Zucker sind
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    500-Jahrhundertsturm im Camper

    July 27, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Es gibt verregnete Tag hier und da auf unserer Reise, und es gibt das schlimmste Unwetter innerhalb von 500 Jahren, das wir hautnah miterleben dürfen ⛈💨 😱Wir sitzen also erneut in der Bibliothek und es regnet den ganzen Tag. Wir hoffen darauf, dass es zumindest zum Abend, wenn die Bibliothek schließt, aufhört oder zumindest nachlässt. Vergebens... 😩 Wie zum Monsun in den Tropen gießt es hier. Wir flüchten mit ein paar anderen verschreckten Campern aus der Bibliothek in unser Auto, fahren dann um die Ecke zum Bezirksamt von Whangarei und bereiten unter einem Vordach unser Abendessen zu 🍽 Der peitschende Regen und Sturm macht es nicht angenehm, aber halbwegs trocken bleiben wir. Die Reinigungskräfte aus der Bibliothek gesellen sich bald zu uns und warten auf ihr Abholen. Wir plaudern mit Shelly, die kurz später von ihrem Freund abgeholt wird 🙋🏾‍♀️ Ca. 30 Sekunden später kommen die beiden erneut vorbei und bieten uns eine Unterkunft für die Nacht bzw. das Wochenende an. Wir müssen wirklich mitleidserregend ausgesehen haben 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♂️ Wir lehnen dankend ab, bekommen aber die Visitenkarte von John, Shellys Freund 🙋🏼‍♂️und sollen uns melden 📲

    Wir speisen zunächst und merken plötzlich, dass der Reifen schon ein Drittel im strömenden Wasser steht. Der ganze Parkplatz und die Straßen haben sich in reißende Bäche verwandelt und die Gullis kommen nicht mehr hinterher 🌊 Sogar die Eingangshalle der Behörde neben uns läuft langsam mit Wasser voll. Wir entscheiden uns die Feuerwehr anzurufen, die ziemlich überlastet ist 👩🏻‍🚒 und gleich danach bei Shelly und John nach Unterschlupf zu fragen 😬 Der Weg zu ihnen ist ein Abenteuer: eigentlich nur 5 Minuten, aber wir brauchen 30. Mehrere Straßen sind bereits überflutet und selbst Allrad-Fahrzeuge trauen sich nicht mehr durch die bis zu 1m tiefen strömenden Wassermassen 😲 Bäche treten über die Ufer und uns wird ein wenig Bange, dass wir uns mit Frosty eher ein höhergelegenes Plätzchen suchen sollten 🚙 Bei John und Shelly angekommen, dürfen wir das Nachtlager in ihrem umgebauten Frachtcontainer aufschlagen. John und Shelly bieten uns sofort und von da an ununterbrochen Getränke an. Bei zahlreichen Gin-Tonic aus der Dose bemerken wir, dass wir einen Tag in dieser Woche “verpennt” haben. Es war Freitag, und wir hätten schwören können, es sei Donnerstag 🙄Also Freitag Abend, Party Time! 🍾 Wir werden reichlich umsorgt und lernen noch die anderen WG-Bewohner und Freunde der beiden kennen. Am nächsten Morgen, noch etwas verkatert will uns John, der in Whangarei groß geworden ist, seine Lieblingsstellen zeigen 🥴 Mehrere Straßen sind schlichtweg überflutet oder Erdrutsche blockieren die Straßen. Wir fahren viel rum, kommen aber kaum zu den gewünschten Orten. Dem Kopfbaues Magen von Jessy beteten die Serpentinen keinen guten Morgen 🤢 Wir haben trotzdem eine gute Zeit, genießen den Baileys-on-the-road (Philipp und John) und das Fish-and-Chips. Wir kriegen im Laufe des Tages mit, dass es das schlimmste Unwetter seit 500 Jahren war 🌪 Zum Vergleich, es fiel an einem Tag halb so viel Regen, wie in Berlin das gesamte Jahr fällt 😦 Unzählige Grundstücke, Kuhweiden, Straßen etc. stehen unter Wasser und werden zu riesigen Seen 💦Erschreckend und beeindruckend zugleich. Wir waren heilfroh bei den beiden fürs Wochenende untergekommen zu sein.

    Linda und Tim treffen wir auch noch noch kurz am Wochenende, die weiter gen Süden reisen und uns einen Gutschein für eine Bootstour geben, die sie kürzlich gemacht hatten. Die Tour hat eine Delfin-Garantie, da diese sind nicht aufgetaucht, gab es Gutscheine. 🐬 Abends wird gegrillt mit John, seinem Bruder und Arbeitskollegen. Nicht so ganz unsere Runde, aber wir nehmen erst mal alles an Eindrücken mit. Die zweite Runde Gin-Tonics werden am nächsten Tag beim Laufen ausgeschwitzt und abends beim Salsa weggetanzt 🏃🏼‍♀️ 🕺 Es ist schon eine halbe Ewigkeit her, dass wir Salsa getanzt haben. Das italienische Tanzlehrer-Pärchen ist uns nicht so geheuer, aber trotzdem ein schöner Sonntagsausklang 🎶

    Wir reisen am Montag wieder ab, da der Container, in dem wir schlafen durften, eigentlich an Steve vermietet ist, der aber übers Wochenende nie da ist. Sein Vermieter John hat uns kurzerhand und ohne zu fragen dort einquartiert und auch für das nächste Wochenende wieder eingeladen 😅 Wir machen mit John noch eine Inspektion für Frosty bei seinem Kumpel aus. Der hat seine Werkstatt auf dem privaten Hinterhof und macht uns einen guten Preis 💰 Genau das, was wir wollen.

    Wir kaufen Luftballons, Jessys Papa Olaf wird bald 60 und wir wollen ein paar Videos an Schwester Daniela schicken, die die Videobotschaft zusammenstellt 🎥 🎈 So hüpfen wir den Tag über mit einer silber-glitzernden riesigen 6 und 0 an verschiedenen Stellen rum zur Belustigung der Passanten 😄

    Wir haben uns zudem mit Trish (siehe letzten Eintrag wer das ist 😉) in Kerikeri verabredet und warten in ihrem Bio-Café auf sie. Wir werden einige Male von ihr vertröstet, da sie noch Einkäufe erledigen muss 😒 Sie ist generell ziemlich verhuscht und nervös. Wahrscheinlich auch, weil sie das Café erst seit drei Wochen übernommen hat. Als wir dann mit ihr zu ihrer Farm fahren, sind wir beeindruckt und schockiert zugleich. Die beiden Gefühle duellieren in uns 🎭 Nachdem ihre Schweine gefüttert sind 🐷 und wir die kilometerlange, holprige und matschige Anfahrt zu ihrem Anwesen auf dem Berg genommen haben, treffen wir noch kurz einen der 4 Söhne (von 4 verschiedenen Männern). Diesen hat Philipp damals auf Hawaii schon nicht leiden gekonnt 😆 Das große Haus auf dem Berg ist umlagert von freilaufenden Hühnern, Truthähnen und Pfauen 🐓🦃🦚 die ihr Gebiet auch gehörig markiert haben 💩 Im Haus wird es nicht besser: Es stehen überall Kartons, Möbel, Dinge rum, die das Haus recht voll aussehen lassen und sie zum Top-Messi qualifizieren 🥇 📦 Wir hören, dass sie hier alleine mit ihren 7 Katzen und 3 Hunden lebt. Kurz vorm Dinner werden wir dann von einer in der Ferne gequält schreienden Kuh unterbrochen. Trish macht sich mit einem Nachbarn (auf einem Quad) auf die Suche... sind ja nur 500 Hektar 😅 In der Zwischenzeit streifen wir durch das Gruselkabinett. Der Abend ist jedoch sehr schön, wir speisen von ihren Avocados und Eiern und steuern Nachos und Rotwein dazu 🍷 Bei dem Gespräch bekommt die Trennungsgeschichte von Trish und Jim eine ganz andere Wendung. Mit Jim hatte Philipp sehr viel auf Hawaii unternommen und war seitdem noch per Mail in Kontakt geblieben 📬 Trish gibt sich wenig Mühe, uns noch für ein paar Tage Farmarbeit zu überreden, aber wir haben sowieso schon gute Ausreden im Hinterkopf. Nach einer langen Erkundungstour zu zweit durch ihre Ländereien am nächsten Morgen, fahren wir wieder zu unserem Lieblingsstrand, essen Frühstück und machen Yoga 🧘🏼‍♂️🧘🏼‍♀️ 🥞

    Das Wetter ist unbeständig und wir gehen in die Bibliothek. Die Bibliotheken Neuseelands sind gleichzeitig Gemeindehäuser, wo sich ein Querschnitt der Gesellschaft tummelt, und natürlich nicht alle zum Bücherlesen 👩‍💻 👨‍💻 In der Bibliothek in Kaikohe tummeln sich viele übelriechende, schwergewichtige Einheimische in Gummistiefeln oder barfuß, die das kostenlose WLAN zu schätzen wissen 🤳 Um etwas Bewegung zu bekommen und weil wir eh duschen wollen, fahren wir ins Schwimmbad in der Nähe 🏊🏻‍♂️ 🏊🏻‍♀️

    Am nächsten Tag steht dann endlich die Bootstour an für die wir den Gutschein von Linda und Tim einlösen können. Philipp legt also seinen besten französischen Akzent parat und stellt sich beim Schalter als Tiomthee vor 😜 Wir haben Glück und kommen ohne Probleme aufs Boot. Das Wetter passt uns und den Delfinen, selbst eine leicht verbrannte Nase ziehen wir uns zu ☀️ 🐬 Wir drehen noch einige Geburtstagsvideos, gehen auf den Green Farmers Market und essen wieder an unserem Spot in Paihia.

    Das Wochenende steht vor der Tür und nach einem Tag in der Bibliothek fahren wir wieder zu John und Shelly und freuen uns auf den komfortablen Container 🛌 Wir lernen an dem Abend noch Keith kennen, halb Maori, halb Kroate und finden heraus, dass es eine größere kroatische Gemeinde in Northland gibt. Deswegen wurden wir auch mit Dobro Dosli auf dem EIngangsschild in der Bibliothek von Kaitaia empfangen 💡 Der große Bauernmarkt in Whangarei findet am nächsten (frühen) Morgen statt und wir bringen große leere Beutel mit 🛍 Als alle Beutel voll mit Obst und Gemüse sind, ziehen wir wieder los 🍇 🌽 🍅 John ist beeindruckt von den Mengen an Gemüse, Obst, Salat und speziell dem 7kg-Sack Möhren 🥕 an dem Jessi nicht vorbeigehen konnte. Gleich darauf bringen wir Frosty in die Werkstatt und holen ihn kurz darauf frisch inspiziert und gewartet wieder ab 🚙 ✅ John stellt uns dann auch noch gleich seine Eltern vor, die in einem Haus mit tollem Blick über den Hafen von Whangarei wohnen. Johns Vater kam aus den Niederlanden, weshalb John auch die niederländische Staatsbürgerschaft hat, neben der neuseeländischen 🇳🇱 🇳🇿

    John und Shelly nehmen uns für eine Nacht mit in das Wochenendhäuschen Johns älteren und wohlhabenden Bruders in einer abgelegenen Bucht 🏡 Wir reisen mit Boot und viel Proviant an 🚤 Man kommt hier nur über den Strand und nicht ohne Allrad-Fahrzeug hin. Wir schlafen hier in einem Campervan und die anderen beiden in einer einfachen Ferienhütte. Wir sammeln tagsüber (lebendige) Muscheln, versuchen es zumindest 🐚 John findet eine Handvoll. Jessy versteckt die Muscheln im Watt vor den gierigen Wilderern, weil wir sie später (lebend) direkt auf dem Grill erhitzen werden 😭 Abends gibt es ein Feuer in einer umfunktionierten alten Waschmaschinen-Trommel 🔥 und wir süffeln glückselig Corona-Bier. Da es aus Mais hergestellt wird, hat Jessy auch keine Probleme mit Gluten 🤗 🍻 und Philipp schmeckt es sowieso gut. Beim Abendessen tun sich zwei Welten auf. Fleisch und Speck runtergespült mit Cola auf der einen Seite, Gemüse und Tofu (vom Grill) und Salat auf der anderen Seite 🤣 Beim Corona sind wir aber wieder einer Meinung. Das nächtliche Fischen ist zwar bestens vorbereitet, aber weder von Geduld noch Erfolg gekrönt 🎣 Wir stehen kurz später wieder an der Pennertonne und begießen den tollen Tag.

    Die Sonne scheint am nächsten Morgen und wir krackseln auf den „Berg“ nebenan. Shelly und John sind fix und fertig und nach dem erklommenen Hügel wird Ei mit Speck und dem Rest Fleisch vom Vorabend gegessen 🥩 Wir sind wieder beim Obstsalat und Schnittchen 😅 Nach einer Tour mit dem Auto in nahegelegene Buchten (die wir meistens schon auf eigene Faust ein paar Wochen zuvor erkundet haben, aber es unserem stolzen Tourguides nicht sagen) gönnen wir uns Süßkartoffel-Wedges und ein veganes Magnum zum Abschluss 🤤
    Zurück in Whangarei wird das Boot und Auto durch die Waschanlage gejagt. Wir schauen verzückt dem recht korpulenten, mit tiefhängender Hose bekleideten John beim Auto-Säubern zu 🧼 😆 Unsere Hilfe lehnt er dankend ab. Wir schlafen abends im Wohnzimmer, weil John befürchtet, dass Steve (aus dem Container) Montag morgens vor der Arbeit gegen 5-6 Uhr vorbeikommen könnte. Und tatsächlich: Steve macht einen Abstecher in den Container, bevor er 5.30 Uhr zur Arbeit fährt. Schwein gehabt ☺️

    Wir reisen nach ausgiebigem Frühstück, Yoga, Wäsche waschen und Suppe kochen ab und treffen Eric auf seiner Yacht 🛥 🙋🏼‍♂️ Eric gehört ein 20m-langer Katamaran, mit dem er um die Welt segelt ⛵️ Gerade ist die Tour auf Stand-By, somit nutzen wir die Chance uns bei ihm vorzustellen. Wir haben ihn zuvor auf einer der Portale gefunden, auf denen man ein Boot oder Crew online suchen kann. 👨‍💻 Es gibt selbsgefangenen Thunfisch, als Hawaiian Poke, eine Reis-Fisch-Gemüse-Schale. Wir können einiges an Gemüse vom Bauernmarkt beisteuern. Sehr lecker, hätten wir da nur nicht die Maden auf den Sitzkissen und dem Gemüsemesser gesehen 🤢 Die Tour durch das Boot ist daher ein wenig getrübt, aber Eric hat sowieso erst mal nicht vor, Neuseeland während der Reisebeschränkungen zu verlassen. Er gibt uns aber den Tipp, in einer Facebook-Gruppe motivierte Segler anzuschreiben, die gen Fidschi aufbrechen wollen 🤩 Dann schauen wir mal...
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  • Airbnb bei Terri in Auckland: wäre es nicht so lächerlich günstig gewesen, hätten wir uns beschwert
    3. Bezahl-Campingplatz in Neuseeland (10€ zusammen 😂)An der Westküste von Auckland mit Linda und TimEs geht drunter und drüberGannet Kolonie mit weissen (vollgeschissenen) FelsenKüste gibt es genug in Neuseeland

    Auckland und sein viel schöneres Umland

    July 28, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Unsere Zeit in Neuseeland ist geprägt von viel Ungewissheit, Unbeständigkeit und wilden Gedankenspielen, wo es demnächst hingehen könnte 🧭 Wir wollen dazu noch unsere Wohnung in Berlin auflösen und unseren alten Volvo verkaufen 🤯 In manchen Situationen dann doch etwas viel... Die einsamen Strände und buchten machen ein Schwelgen für die Schönheit des Reisens dann aber wieder sehr einfach 🏝 Wir passieren nicht zum ersten mal eine Vogelkolonie, diesmal bestehend aus “Gannets” - das sind die neuseeländischen Tölpel. Ziemlich viele Vögel und umso mehr Vogelkacke färben jeweils die riesigen Felsschluchten weiß. Es ist windig, somit zieht der leicht penetrante Gestank schnell weiter. Wir aber auch 🐦 💩

    Westlich von Auckland, in einem Naturschutzgebiet, gehen wir auf einen kostenpflichtigen, aber sehr günstigen Campingplatz, der bis auf ein anderes Fahrzeug leer ist. Überwältigende Natur! 🏞 Es gibt zahlreiche Surfer im Meer, auch bei diesen winterlichen Temperaturen 🏄‍♀️ natürlich im Neoprenanzug. Wir wandern viel und genießen die Zivilisation als wir in Auckland in einem Schwimmbad unsere Bahnen ziehen und in Whirlpools entspannen 🏊🏻‍♀️ 🏊🏻‍♂️
    Zurück an der Westküste fahren wir bis zum Ende einer Schotterstraße, wo ein Parkplatz, ein Plumsklo und ein überragender Blick auf die Bucht auf uns wartet 🌅 Eigentlich müsste man diesen Platz bezahlen laut Behörden-Website, aber weder sehen wir dafür irgendeine Info vor Ort, noch sehen wir es ein für einen Parkplatz mit Plumsklo im Land des Freedom Campings zu bezahlen 😑 Wir gehen morgens wandern und verabreden uns am nächsten Tag wieder mit Tim und Linda, die sich in der Nähe ein airbnb genommen haben. Wir wandern und machen ein Picknick am Strand, was von den um uns herum lauernden Möwen gierig beäugt wird. Tim versucht sich kurz darauf im Paragliding, was aber wegen drehenden Windes nichts wird 💨 🪂

    Wir wollen eigentlich mal wieder couchsurfen, bekommen aber keine positive Rückmeldung auf unsere Anfragen. Einen Abend vorher und dann noch in Post-Coronazeiten anzufragen vielleicht nicht die beste Idee 🤔 Deswegen buchen wir kurz entschlossen auch für 2 Tage ein Zimmer in Auckland. Es tut hin und wieder gut in geschlossenen Räumlichkeiten zu sein. Man soll sich ja auch mal was gönnen 😜

    Unser Airbnb Host hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, mehr aber auch nicht. Wir können unseren Augen kaum glauben wie viel Müll und Dreck jemand zu Hause haben und dann auch noch Airbnb anbieten kann?! 🤯 Ein schneeweißer Kater 🐈 und ein Papagei 🦜 langweilen sich tagsüber im Haus. Wir versuchen die beiden ein wenig zu bespaßen. Schlimm, wenn Leute sich Vögel im Käfig halten, das ist so eine Tierquälerei 😖 Das gemeinsame rumgepfeife/ rumgezwitscher muntert „Piepsi“ (von uns sehr einfallsreich benannt) ein wenig auf. Auckland haben wir bisher noch nicht wirklich gesehen. Erstmal ist Sonntag, getreu unserem Motto „Sunday, Runday“ gehts zum joggen. 🏃🏼‍♀️ 🏃🏼 Wir können hier jedoch keine guten Laufstrecken ausfindig machen. Die Autos beherrschen die Stadt, viel Beton und wenig Parks, außer Privat-Golfclubs. Was für eine Verschwendung! 🚗 ⛳️ 🚌
    Nach dem Laufen, schreiben weiter Boote an und hoffen, auf einem Boot nach Fiji zu kommen ⛵️ In der Facebook-Gruppe sind wir schon einmal. Wir posten eine Nachricht an alle Gruppenmitglieder, worauf aber bis auf ein paar Daumen nach oben nichts kommt. Jedoch bekommen wir die Zusage, dass wir mit Linda und Tim im Yoga-Retreat für 2 Wochen arbeiten können 🧘🏼‍♀️ 🧘🏼‍♂️ Schon mal etwas 😊
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  • We found Paradise 🤩
    Nach dem botanischen Garten in Hamilton lassen wir BlutAbendliches Schwimmen / DuschenSchwefel soweit die Nase riechtRotorua mit Kino und Food-MarketEin morgendliches Bad im Kerosin-CreekLambing-Season 😍

    Ab durch die Mitte

    August 3, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 12 °C

    Wir fahren nun durchs Landesinnere und steuern zunächst Hamilton an. Ein schöner Ort mit großem See und tollen Parks, wo wir eine Nacht bleiben. Wir schauen uns den Botanischen Garten zu Fuß an, der mal wieder kostenlos und sehr liebevoll und großzügig angelegt ist 🌳🎋🌹🌸 Nach diesem Spaziergang, laufen wir weiter zum örtlichen Krankenhaus, wo wir Blut spenden wollen. Problemlos werden wir in die Spenderkartei aufgenommen und lassen anzapfen 🩸 Es läuft ziemlich gut bei uns und das Prozedere ist 1:1 wie bei der Blutspende in Deutschland; außer, dass hier locker doppelt so viele Krankenpfleger rumturnen. Betreuung und Service sind top! Dann kaufen wir ein, tanken voll und geben Schubrakete 🚀

    Es geht wieder zu einem Freedom Camping-Spot, wo wir erneut feststellen müssen, dass es im Landesinneren wesentlich kühler in der Nacht ist 🥶 Die Temperaturen fallen wieder in den unteren einstelligen Bereich. Zur selben Zeit in Deutschland kümmern wir uns eifrig (lassen kümmern), um die Übergabe unserer Berliner Wohnung 📦 🏡 Die neue Untermieterin zieht nämlich gerade ein, die im Januar die Wohnung offiziell auch übernehmen wird. Vielen Dank an Phil und Ela, dass ihr uns dabei so unterstützt habt! 🥰

    Wir bangen zu der Zeit auch um die Ferienorte an der Nordseeküste, wo unsere Ferienwohnung liegt. Ein Glück, ist keine Schweine-Quälerei in der Nähe von Friedrichskoog 😡 Somit dürfen die Feriengäste also weiterhin kommen. Zu unseren weiteren Reisemöglichkeiten zählt auch Bali, wohin - gefühlt - jeden Tag die Flüge teurer werden. Schön wäre es schon, aber nicht zu jedem Preis 💸 Ob die Flüge dann tatsächlich stattfinden und wir überhaupt ins Land einreisen dürfen, ist damit auch nicht klar 🙄

    Wir konzentrieren uns wieder auf das Hier und Jetzt und fahren Richtung Rotorua und Taupo. Die Region ist die vulkanisch aktivste in Neuseeland. Wir freuen uns auf das aus allen Ecken nach schwefelriechende Örtchen. Vorher halten wir noch an einem Fluss zum Wandern, der besonders intensive Farben haben soll. Wir gehen mit eher geringen Erwartungen zu diesem Spaziergang, kommen jedoch aus dem Staunen nicht mehr heraus! Mit den Farben kann Bali auch nicht mithalten, reden wir uns zumindest ein 😅

    Rotorua ist ein toller Touri-Ort mit heißen Quellen und Thermalbädern soweit das Auge reicht (und die Nase riecht) 😷 Rotorua soll der erst wirklich populäre Touri-/Kurort auf der Südhalbkugel gewesen sein. Aktuell ist hier jedoch quasi Totentanz, da die Touris natürlich auch hier nicht ins Land kommen können. Wir genießen den Ort umso mehr und gönnen uns im natürlich erwärmten 50m-Außenpool des Rotorua Schwimmbades ein paar Bahnen 🏊🏻‍♀️ 🏊🏻‍♂️ Als wir in die Spa-Pools eintauchen, stellt Jessy fest, dass sie gerade ein Geschäfts-Telefonkonferenz hat 😱 Schwups, ist sie also im Meeting, ohne Video und glücklicherweise auch ohne blubbernde Düsen 😅 Unser Nachtlager (Freedom Camping) ist eingehüllt von Schwefel-Rauchschwaden, was die Nächte wärmer aber auch müffelnder macht. Die Menge an deutschen Campern zeigt, dass wir Deutschen scheinbar magisch vom Gestank angezogen werden 🧟‍♀️
    Am nächsten Abend ist großer Food-Markt in der Stadt und es gibt unzählige Essensstände aus aller Welt. Weil wir gerade wieder auf dem Weg ins Schwimmbad, und zu unserer täglichen Dusche sind, kaufen wir uns nur Popcorn für das allabendliche Netflix im Auto 🚙 🍿 Am nächsten Tag geht es allerdings wirklich erstmal ins Kino. Dieses hat einen Saal, wo nur noch 2 ältere Damen mit einem Kaffee sitzen 😄 Das Kino ist an eine Kletterhalle angeschlossen. Anscheinend hat Netflix und Co. den Markt hier schon übernommen 😐

    Beim Frühstück in der Morgensonne bekommen wir über Facebook die Zusage, dass wir mit einem Segelboot nach Fiji fahren können. Wir sind hellauf begeistert und können kaum den Spaziergang entlang des grünen und des blauen Sees genießen, da wir uns schön am weißen Sandstrand liegen sehen 🏝 🍹 Eine runde Yoga auf den Seeterrassen tut gut, um sich noch nicht zu sehr reinzusteigern… 🧘🏼‍♀️ Denn am nächsten Tag regnet es und es kommt die Absage für unseren Segeltörn ☔️ 😭 Das trägt nicht zur guten Laune bei. Wir machen einen Spaziergang und verbringen später Zeit in der Bibliothek und schreiben weiter Boote an. So lassen wir uns nicht abspeisen 😠 Apropos Speisen: Am Straßenrand gibt es immer wieder Obst- und Gemüsestände, die ab und zu gute Deals haben. Diese Deals bestehen aus großen Kisten mit allerhand Obst und Gemüse (ca.7-10kg) und kosten nur 2$. Allerdings ist bei diesen Schnäppchen auch Obacht geboten☝🏻 Hierzu gibt es im nächsten Blogeintrag mehr Infos, warum wir dies so genau beschreiben...! Die zumeist indischen oder chinesischen Eigentümer versuchen aber sonst durch großteils überteuerte Produkte ein gutes Geschäft zu machen. Wir schlagen zu und stocken die Vorräte an Bord auf 🍎🍊🥑🥦🥬🍠

    Der nächste Tag startet neblig und wir schauen uns recht unspektakuläre Wasserfälle an. Entweder wir sind reizüberflutet oder die sind wirklich nicht so toll 🙃 Die Nachricht von Jo, einer anderen Seglerin, muntert uns ebenfalls nicht wirklich auf. Jo veranschlagt 800-900 Euro für die Überfahrt, alle COVID-19 Tests, Einreise etc. inbegriffen. Das haben wir uns jedoch anders vorgestellt. Auch wenn der professionelle 25m-Katamaran schon was hermacht 😐 ⛵️ Das mit den Booten scheint also gerade nicht so zu funktionieren. Die Couchsurfing-Anfragen dafür umso besser. Nach ein paar ziemlich kalten Nächten im Auto, freuen wir uns schon wieder auf vier zwar nicht isolierte Wände, aber mit Heizlüfter oder Ofen 🤗

    Doch zunächst schauen wir uns Taupo an. Auf dem Weg dorthin kommen wir an dem „Kerosin Creek“ vorbei. Der Name lässt auf viel hoffen und tatsächlich hat der Bach Badewannentemperatur und wir genießen die Zeit in dem Wasser bei einstelligen Außentemperaturen 🧖‍♀️🧖‍♂️ Kurz vor Taupo ist der Parkplatz der Huka-Wasserfälle rappelvoll und wir stärken uns zunächst mit einem Frühstück am Heck unseres Autos 🚙 Ganz nett der Wasserfall, aber die Mondlandschaft mit den unzähligen brodelnden Kratern 30 minuten zu Fuß entfernt gefällt uns schon besser 🌝 Die Stadt Taupo ist schön, ein wenig kleiner als Rotorua, aber im Sommer trotzdem von Touris überrannt. Wir kochen wieder am/im Auto und machen danach noch CarOffice. Am nächsten Tag wärmen wir so langsam bei unserem morgendlichen Spaziergang auf, dieses Mal gehts zu…. Wasserfällen! Hach, was eine Abwechslung 😅 Das Wetter im Winter ist durchmischt. Ein wenig Regen und Sonne, womit auch Regenbögen zum Vorschein kommen 🌈 Außerdem erfreuen wir uns an der sogenannten “Lambing Season”. Es wird nämlich Frühling und die Schafweiden sind voll mit kleinen Lämmern 🐑
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  • Couchsurfing bei Andrew in Napier
    A little nature in betweenCouchsurfing bei Gary in GisborneCouchsurfing bei Sian, Leonard und Kiddies in OpotikiCouchsurfing bei Grant in OpotikiCouchsurfing bei Ant in TaurangaPanaritium Bakterien im Finger sollte man vermeiden 😖

    Von Couchsurfing zu Couchsurfing

    August 10, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Nun gehts für uns erstmal an die Küste nach Napier zu unserem ersten richtigen Couchsurfing in Neuseeland 🛋 Napier liegt an der Ostküste und wir freuen uns schon auf mehrere Couchsurfing-Aufenthalte entlang der Küste.

    Zuerst geht es zu Andrew. Andrew ist gelernter Koch, 46 Jahre alt, hat einen Sohn, der bei seiner Mutter lebt und einen Hund 🙋🏼‍♂️🙋🏻 🐕 Andrew hat unzählige Male schon Couchsurfer beherbergt, dabei ist er noch gar nicht lange dabei und auch noch nie selber gesurft. Er ist ein sehr liebenswürdiger Gastgeber, der uns am Pizza-Sonntag sogar mit glutenfreier Pizza und selbst gebrautem Bier beköstigt 🍕 🍺 Großartig! Wir schlendern am nächsten Tag durch Napier und entlang der Strandpromenade, gehen später am Fluss laufen und waschen unsere Wäsche. Ein absolut gelungener 2-tägiger Couchsurfing-Aufenthalt 😊

    Die nächste Nacht schlafen wir wieder im Camper, im „Shithole of the East Coast“ (nach unserem vorherigen Host so genannt), Wairoa. Wir finden es gar nicht so schlecht und treffen am nächsten Morgen sogar Gott 🙋🏻‍♀️ 😅 Gott ist eine Mittfünfzigerin, die mit ihrem Hund und einem riesigen Wohnmobil durch Neuseeland fährt und den Leuten erklärt, was für giftige gelbe Substanzen an die Strände der Ostküste gespült wird. #Verschwörungstheorie #BallaBalla #DasNenntManPollen 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍ Vollends erleuchtet reisen wir weiter Richtung Gisborne. Wir spazieren und frühstücken am Strand, krackseln auf einen Berg und haben tiefgründige Gespräche. Ein richtiger Powertalk mit viel gegenseitigem Bestärken (in dieser/unserer unsicheren Zeit) 💆🏼‍♀️💆🏼‍♂️ Die nächste Bucht „Poverty Bay“ schreiten wir ebenfalls ab. Hier hatten einst die Seefahrer um James Cook ein Missverständnis mit den einheimischen Maoris. Der eine wank dem anderen freundlich zu, der andere hat gedacht er kriegt eine Kampfansage und naja wie es dann halt so läuft… am Ende gab es ein paar Tote und die Seefahrer mussten ohne Proviant wieder lossegeln. Daher der Name 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♂️

    In Gisborne wartet schon Gary auf uns 🙋🏼‍♂️ Wir haben ihm ein gemeinsames Abendessen versprochen, ein urdeutsches veganes Curry. Er lehnt dankend ab, holt sich seine fleischige Curry-Variante und wir essen gemeinsam 🍛 Gary ist ledig, 47, sehr nett, liebt Deutschland und ist ein absoluter Waffen-/Kriegsfanatiker. Sein alter Kumpel Wolfgang, um den er sich krankheitshalber in Australien gekümmert hatte, vererbte ihm sein 700.000 Euro teures Haus 😱 🏠 Mit diesem Geld ist er ziemlich wohlhabend nach Neuseeland wieder zurückgekehrt, beherbergt seitdem ausschließlich deutsche Couchsurfer und kauft und bastelt an alten Weltkriegswaffen und -autos rum 🔫🧨🚁 Er hat ein beeindruckendes Arsenal. Irgendwie ein komisches Hobby, aber vielleicht mit dem neuseeländischen Hintergrund und der Geschichte um Wolfgang (war übrigens in der deutschen Luftwaffe), besser einzuordnen 😬 Aus dieser bizarren Erfahrung werden wir durch eine Alarm-SMS rausgerissen, geschickt von der neuseeländischen Regierung, mit der Ankündigung, dass die Ausgangsbeschränkungen wieder forciert werden, vor allem in Auckland ☹️ Neuseeland hat wieder über 20 Corona-Fälle und droht mit weiteren Lockdown-Maßnahmen wenn die Zahl steigt… 🥺 Uns wird ein wenig Bange. Ein weiteres Boot, bei dem wir spekuliert hatten über Fiji bis nach Hawaii zu segeln, sagt uns darauf ab 🤬

    Wir fahren am nächsten Tag zum östlichsten Punkt Neuseelands, dem East Cape. So einen dollen und peitschenden Wind haben wir noch nicht erlebt, als wir die für Autos gesperrte Straße entlang laufen (im 45 Grad-Winkel nach vorn geneigt) 🌬💨💦 Den Leuchtturm gönnen wir uns trotzdem. Ein paar verrückte Fahrradtouristen schleppen sogar ihre Drahtesel die 300 Stufen hinauf, um oben ein Selfi zu machen 😆 🚲 Wir sehen, wie sie ihre Fahrräder auf einen Autoanhänger packen, als wir wieder bei unserem Auto sind. Welch ein Betrug! Empört reisen wir ab und schlängeln uns die nächsten knapp 3 Stunden entlang der Küstenstraße 🛣 Die Tanknadel wiegt im Schaukeln der Kurven und Berge bedenklich ins Rote. Es gibt Hunderte Kilometer an der Ostküste keine Tankstelle ⛽️ Kein Wunder, warum die Touris am Leuchtturm ihre Fahrräder mit dem Auto (zum Prahlen und zur Sicherheit) mitnahmen 😅

    Wir kommen etwas verspätet bei unserem nächsten Couchsurfing-Gastgeber in Opotiki an: Sian und Leonard mit den Kids Hine-i-pikitia-ki-te-rangi (Piki) und Tairawhiti (Tai) empfangen uns 👨‍👩‍👧‍👦 Wir bekommen ein riesiges Zimmer, unterhalten uns nett und gehen zeitig Richtung Bett. Viel Vertrauen ist auch hier wieder, da wir am nächsten Morgen das komplette Haus für uns haben. Wir nutzen es aus, klauen alles Wertvolle und düsen schnell los 🦹🏼‍♀️🦹🏼‍♂️ Scherz, wir stehen auf, machen Yoga, freunden uns mit der Nachbarin an und essen in der strahlenden Sonne mit dem unerzogenen Hund Frühstück 🥞 Jetzt sind wir bereit für das Stadtzentrum, oder vielleicht auch nicht 😮 Im Zentrum Opotikis sehen wir einige ähnlich gekleidete Asoziale, bis wir begreifen, dass gerade im Gericht ein Prozess gegen ein Gangmitglied stattfindet. Als dieser vorbei ist, ist der Ort nur noch normal schäbig, wie erschreckend viele ländliche Kleinstädte in Neuseeland 😑 Die Leute sind aber nett und freundlich und das ist das Wichtigste für uns Vagabunden. Wir gehen durch die Stadt und die Felder spazieren 🚶‍♂️🚶🏼‍♀️ Als wir zu einem Wanderweg fahren, sehen wir ein frisch geborenes Kalb 😍 Jessy ist aus dem Häuschen, Philipp jedoch kommt mit seinem entzündeten Finger gegen einen das Lenkrad und krümmt sich vor Schmerzen 😖 Der Zeigefinger hat schon ein paar Tage Probleme bereitet, ist feuerrot und doppelt so groß wie normal. Endlich genug Schmerz und Grund, um auf Jessys Bitten zu hören, endlich zum Arzt zu gehen! Im örtlichen Ärztehaus 🏥 wird eine bakterielle Entzündung wahrscheinlich durch Schimmelpilze diagnostiziert und Antibiotikum verschrieben 🦠 Woher kommen die Schimmelpilze? Von den ach so tollen Deals beim Obsthändler. Die vorher beschrieben Deals haben nämlich auch immer ein paar nicht mehr ganz frische Dinge dabei. Beim täglichen Vorbereiten des Frühstücks von Philipp, wurde wohl eine überreife Orange zu viel gepult. 😒 Abgesehen von den Schmerzen, eine ernüchternde Information, aber dafür Gewissheit. Eine Probe wird zur Sicherheit ins Labor geschickt, ob das Antibiotikum zur Behandlung des Bakteriums passt 🧫

    Abends treffen wir auf unseren nächsten Gastgeber in Opotiki: Grant 🙋🏻‍♂️ Er empfängt uns sehr nett, ist gerade beim Renovieren seines Strandhauses 🏝 und wohnt 2 km weiter auf einer Avocado-Farm 🥑 Er ist 66, alleinstehend, hat 3 Töchter von 3 verschiedenen Frauen und 3 Enkelkinder, deren Alter er aber nicht so genau weiß 🙆🏻‍♂️ Sein Hund Buddley leistet ihm Gesellschaft, sowie die unzähligen Spinnen und Kakerlaken in seinem Haus. Wir haben tolle Gespräche, kochen Essen und helfen ihm am nächsten Tag beim Renovieren und entschließen uns noch eine Nacht dranzuhängen 😃 Die Feuerwehr-/ Pole Dance-Stange in seinem Haus hat es uns angetan. Mit der beiderseitigen Hoffnung/ Bitte sich bald wiederzusehen, reisen wir am nächsten Tag Richtung Ohope Beach ab.

    Wunderschöner, breiter Strand, an dem wir einen neuen Freedom Camping-Spot entdecken, der noch nicht in unserer allwissenden App verzeichnet ist. Das ganze Eastland, ab Opotiki wirkt absolut unterentwickelt, verglichen mit den gentrifizierten Ortschaften der Bay of Plenty, die wir jetzt sehen 🏚 Wir fahren weiter entlang der Küste zum Couchsurfing bei Ant in Tauranga. Wir überlegen uns beim Strandspaziergang, dass uns vielleicht auch ein wenig mehr Abstand mal gut tun würde, also Jessy ins Yoga-Retreat und Philipp zu Grant für 2-3 Wochen gehen sollte 😶 Eine höhere Macht hatte anscheinend etwas dagegen und wir bekamen eine vorläufige Absage vom Yoga-Retreat und fragten nun beide bei Grant für einen Workaway-Platz an. Grant war hellauf begeistert, hatte er es uns doch mehrere Male nahe gelegt.

    Wir fahren aber zunächst über Te Puke, der Kiwi-Hauptstadt Neuseelands und vorbei an tollen Stränden zu Ant nach Tauranga 🙋🏼‍♂️ Wir kommen mal pünktlich an, werden aber über 1 Stunde von Ant versetzt 😅 Karma! Wir können ihn nicht erreichen. Witzigerweise, hat er einen Service beauftragt, der seine Anrufe entgegen nimmt, uns aber auch nicht weiterhelfen kann. Wir gehen also weiter am Strand spazieren, wie auch Dutzende andere, vorbei an super teuren und eng aneinander stehender Prachtbauten 🏛 Eine völlig andere Welt, verglichen mit Opotiki. Ant, eigentlich Anthony, kommt dann doch irgendwann und empfängt uns freudig. Er scheint etwas durch den Wind zu sein. Später erzählt er uns, dass er vor 6 Jahren einen Burnout hatte und seitdem auch nicht mehr gearbeitet hat 🤯 Er ist jetzt 39, hat eine Katze, eine Mitbewohnerin aus Litauen und startet ganz langsam wieder mit einem Job. Wir haben für ihn gekocht, Kürbissuppe, und unterhalten uns sehr tiefgründig beim Dinner. Sichtlich ergriffen verschwindet er recht plötzlich vom Tisch und geht ins Bett 😕 Wir verbringen am nächsten Tag viel Zeit zu Hause, nachdem wir den Strand hoch und runter gejoggt sind 🏃🏼‍♀️ und machen etwas Büroarbeit 👨‍💻 Der Mount Maunganui wird uns zur Sonnenaufgangs-Wanderung von Ant empfohlen, was wir uns auch vornehmen. In aller Frühe um 6:15 Uhr ⏰ tapern wir also den Berg rauf, wie gefühlt, halb Tauranga, und das an einem leicht verregneten Wochentag. Respekt! Es hat auch Spaß gemacht 🌅 Wieder zurück bei Ant, gibt es Frühstück und wir packen unsere Sachen zusammen. Es geht für 2 Wochen zu Grant. Auf dem Weg machen wir nochmal Halt im Ärztehaus 🏥 Die nette Krankenschwester von vor einer Woche, meckert über ihren verzögerten Feierabend, zupft dann aber die Hautlappen ab, drückt ein wenig am Finger rum und entlässt Philipp mit einem schmerzenden, aber guten Gefühl Richtung Feierabend und zu Grant 😊
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  • Die neue/ alte Liebe
    Arbeit im Beachhouse und im KakerlakenkampfAber immer mit bester AussichtWie das Herrchen, so das HündchenOutside JobsKulinarische VielfaltTäglicher Arbeitsweg - "geht" schlimmer

    Workaway bei Grant - wie grantig?!

    August 21, 2020 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

    Grant freut sich uns wiederzusehen 🙋🏻‍♂️ Lange waren wir nicht weg und die Arbeit am Strandhaus wurden seit unserem Abschied auch nicht weniger. Der wortkarge Maori-Bauarbeiter, der Grant fachmännisch unterstützt, hatte schon einiges an der Fassade geschafft 👷🏽‍♂️ Die Arbeiten im Haus standen aber noch an.
    Es war bei unserer Ankunft allerdings auch schon wieder kurz vor 17 Uhr; also Aufräumen, Bier aus dem Kühlschrank und mit Buddley am Strand spazieren 🍻 Wahrlich, der Höhepunkt jedes Tages für das aufgeweckte Tier 🐕 Im Anschluss übernehmen wir wieder die Vorbereitung des Abendessens, was so dann auch die kommenden knapp zwei Wochen bestand hält 🍽 Grant genießt es sichtlich, sich mit Buddley auf der Couch vor der Feuerstelle zu lümmeln und auf das Essen zu warten. Wir bekommen die Kreditkarte von Grant in die Hand gedrückt und können beim Supermarkt freidrehen, eben so wie man vegan/ glutenfrei freidrehen kann 🤩 Wir haben in den folgenden Tagen viele tolle Gerichte, wie Salate, Pizza, Risotto, Eintöpfe, Ofengemüse, Pasta etc. 🥘 Daneben probiert Jessi noch Dutzende Back-Rezepte aus und wir essen Muffins, Brot, Kuchen etc. 🤤 Selbst Grant wird unfreiwillig vegan und glutenfrei und findet sichtlich Geschmack daran 😋 Kulinarisch fehlt es uns also an nichts. Nur die Avocados lassen noch auf sich warten. Wir sind zwar auf einer Avocado-Farm, aber nach dem Pflücken brauchen sie noch ca. 2-3 Wochen bis sie reif sind 🙄

    Wir erklären Grant kurz noch mal den Workaway-Deal: 4-5 Stunden an 5 Tagen pro Woche arbeiten, wofür wir Unterkunft und Verpflegung bekommen 🤝 Das verschwimmt allerdings in den kommenden Tagen und komplett frei hatten wir keinen Tag. Sei es drum! Grant gibt sich tiefenentspannt, genauso wie die unzähligen Kakerlaken in seinem Haus 🦗Seine vermeintlichen und selbsternannten „Mitbewohner“ stören ihn nicht, uns ekeln sie schon 😖 Als eine Kakerlake nachts Philipp über den Arm läuft und in der darauffolgenden Nacht eine unter der Bettdecke krabbelt, ist die Toleranz erschöpft. Jessy sprang bei dieser Aktion senkrecht aus dem Bett, obwohl Philipp noch versuchte sie mit der Aussage „bleib ruhig, nicht bewegen“ zu beruhigen 😱 Philipp findet also eine neue Abendroutine und geht vorm Schlafengehen auf Kakerlaken-Jagd und dezimiert die Biester beträchtlich 🔪🪓🧨

    Für drei Nächte kommt noch ein ehemaliger Couchsurfer bei Grant vorbei: Robert aus Bernburg 🙋🏻‍♂️ Wir nennen ihn Horst, denn richtig warm werden wir nicht miteinander, und er auch nicht mit den Kakerlaken. Eigentlich wollte er ein paar Tage länger bleiben, bricht jedoch vorzeitig wieder auf, weil ihm die kleinen Mitbewohner in der Nacht sprichtwörtlich auf der Nase rumtanzen 🙆🏻‍♂️🦗

    Wir grooven uns in den Alltag mit/ bei Grant ein. Er steht recht früh auf, hört Radio, isst Müsli und fährt zum Strandhaus ☀️ Wir stehen etwas später auf, putzen das Haus, backen, helfen Grant bei Computer-Problemen und frühstücken ausgiebig 🍎🥞🥝 Gegen Mittag sind wir dann am Strandhaus angekommen, oftmals in Begleitung von Buddley, der den Extra-Spaziergang am Strand sehr zu schätzen weiß 🐕 🏝

    Das Strandhaus hat eine überragende Lage, wurde aber in den letzten Jahrzehnten ganz schön vernachlässigt 🏚 und es gibt immer wieder Streitigkeiten über die Grundtücksgrenze mit den Nachbarn - Maschendrahtzaun? 😅
    Im Strandhaus helfen wir Grant beim Entrümpeln, Küche herausreißen, Decke/ Wände erneuern, sauber machen, Unkraut zupfen und düngen etc. 🛠 Beim Öffnen der Decke zerstören wir das Paradies von diversen Nagetieren, die es sich in der Isolierwolle so richtig gemütlich gemacht hatten. Die Mäuse- und Rattenkacke wie auch Skelette der lustigen Tierchen rieseln uns zu Haufe entgegen. Trotzdem oder gerade deswegen eine tolle Erfahrung 🐀🐁 Grant mag es auch mal einzelne Handgriffe zu erklären. Und wenn er nicht zu stoned ist 🚬 kann man dabei auch wirklich etwas lernen (ohne die Nerven zu verlieren) 🤯 Grant gesteht uns, dass er bis vor Kurzem täglich gekifft hat und dann durch das Haus gewuselt ist. Nun ist es ein oder mehrere Feierabend-Biere 🍻

    Grant ist seit kurzem und nach mehrmaligen Brüchen, nun endgültig getrennt von seiner ehemaligen Freundin ☹️💔 In manchen Momenten scheint die Melancholie und Traurigkeit durch. Oft sucht er dann die Stille und Einsamkeit. Er freut sich aber auch sehr darüber, dass er durch uns Abwechslung hat und ihm mit seinen 66 Jahren bei manchen Arbeiten unter die Arme gegriffen werden kann 🤗 Er ist übrigens auch in einem Vogelschutz-Verein, der sich um verwundete/ kränkelnde Seevögel kümmern, die ab und zu an den Strand gespült werden 🦜🕊🦅 Er war nur noch nie bei einer Vereinssitzung. Das ändert er als wir da sind. Gleich nach der ersten Teilnahme, hat er sich ein wenig in Elke verkuckt. Elke kommt aus den Niederlanden, ist schon seit 20 Jahren in Neuseeland und ziemlich unglücklich in ihrer Partnerschaft 🙋🏼‍♀️ Grant nimmt uns (Alibi-mäßig) am nächsten Tag auf einen Strandspaziergang mit ihr mit. Nach einer Runde Brennholz am Strand sammeln, sitzen die beiden nachmittags am halbnass qualmenden Feuer und zischen sich 2 Flaschen Wein rein 🍷 Wir schauen uns die lustige Darbietung aus der Ferne an. Wie Teenager wird eine Runde geknutscht, wonach Elke sich schnell mit hochrotem Kopf bei uns verabschiedet 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♂️ Im Endeffekt wird nichts aus den beiden und Grant ist wieder deprimiert und muss seine Viagra-Packung stecken lassen 💊 Er vertraut uns viel über sein Liebesleben an und prahlt auch nicht zu knapp #jeollerdestodoller

    Währenddessen verfolgen wir, dass die Ausgangsbeschränkungen in Neuseeland wieder hochgefahren werden, besonders in Auckland, wo unser befreundetes Pärchen (Linda und Tim) festsitzen 🥺 Durch sie sind wir auf das Yoga-Retreat gekommen, das sich für die beiden durch die Ausgangsbeschränkungen erledigt hat. Nachdem zweimal ihr Flug nach Tahiti gestrichen wurde, buchen sie ihren Heimflug ✈️ Glücklicherweise passt das genau mit unserem Workaway-Wechsel von Grant zum Yoga-Retreat, aber dazu später mehr 😃

    Zunächst wird Grant spürbar launischer und will uns eines Morgens vom Hof jagen, weil wir gefrühstückt haben und er allein bei der ungeliebten Arbeit des Stutzens der Avocado-Bäume war 🤬 Jessy reicht es sofort und packt schon die Sachen zusammen. Philipp setzt sich jedoch nochmal die Diplomatenkappe auf und stellt Grant zur Rede 🤨 Später entschuldigt sich Grant mehrfach dafür, auch weil wir unseren Teil der Arbeit: die abgeschnittenen Äste um die jungen Bäume legen, in einem Bruchteil der Arbeit von Grant schaffen 🙄 Nichtsdestotrotz werden die Stimmungsausschläge immer größer. Grant erlässt täglich eine neue Hausregel: alle Türen zu, wenn der Kamin an ist bis 30min vor dem Zubettgehen, max. eine gestrichene Tasse voll Müsli für Philipp (er nimmt 1,5 Tassen), kein warmes Wasser für Jessy am Spülbecken, nur 1 Handtuch pro Person für die 2 Wochen etc. 😤 Wir versuchen den verqueren Grant mit Humor zu nehmen. Wenn er sich immer mehr mit Philipp in kleinen Wettbewerben oder bei handwerklichen Tätigkeiten vergleichen will, ist das mehr niedlich als boshaft 😁 Wenn er uns aber immer wieder den Segen abspricht, dass wir uns vermehren, weil ihm Charakterzüge von uns nicht gefallen oder die Welt schon genug Menschen hat, nervt es irgendwann 🙄 Er liebt es zu sticheln und Diskussionen anzufachen. Er hasst es aber, wenn er bei den Diskussionen den Kürzeren zieht bzw. keine Argumente mehr hat. Das passiert oft nachdem er zwei Tassen Kaffee hatte und eine knappe Stunde mit seiner riesigen Müslischale durch den Garten geschlendert ist ☕️☕️🍚 Ihn freut es zudem sichtlich, wenn Philipp Dinge falsch macht, z.B. sein Auto im Halbdunkeln ohne Licht fährt, eine versteckte Wasserleitung mit dem Spaten zerhackt oder das Deck anschmort, als er den Schornstein säubert 😅 hupsi

    Wir genießen trotzdem die Vorzüge unseres Aufenthalts. Es ist viel Sonnenschein ☀️ , aber des Nachts doch sehr kalt 🥶 Eine Wärmflasche, die wir nach einer Woche bekommen, schafft Abhilfe. Als die Zeit des Abschieds näher kommt, versucht er uns immer wieder zu überreden da zu bleiben und bittet uns schlussendlich darum, für ihn ein Workaway-Profil anzulegen 👩‍💻 In der Hoffnung auf neue Freiwillige, fällt ihm der Abschied nicht so schwer.

    Am letzten Tag haben wir noch mal eine lebhafte Diskussion über Lebensansichten, in der es immer persönlicher wird 🗣 Am Ende der Diskussion möchte er, dass wir direkt nach dem Frühstück gehen und möchte auch vorerst keine anderen Workawayer bei sich haben. Das hat ihm zugesetzt 🙄 #austeilenabernichteinsteckenkönnen... Wir sind eine Erfahrung reicher sowie einiges an Vorräten, die Grant nicht haben will und reisen bei strahlendem Sonnenschein ab 🚙 🌞 🛍

    Mit einem Zwischenstopp auf einem Freedom Camping Platz fahren wir tags darauf zu Linda und Tim nach Auckland. Mit ihnen geht es per Fähre auf eine vorgelagerte Insel voll Vulkangestein ⛴ 🌋 Tolle Natur, überragende Blicke auf Auckland und tolle Gespräche mit den beiden über das Familie-/Freunde-/Leben an verschiedenen Orten weltweit und Online-Businesses 😊 Zum Abschied gibt es noch Wein in einer kleinen französischen Bar im Zentrum Aucklands und dann geht es für uns gespannt Richtung Yoga Retreat 🧘🏼‍♀️ 🧘🏼‍♂️
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  • Yoga im Tempel
    An den Ausblick kann man sich gewöhnenKleine Exkursionen zum FeierabendAlle hungrigen WorkawayerTiere an jeder EckeEin bisschen gearbeitet haben wir auchUnser Gemach

    Namaste aus dem Yoga Retreat

    September 1, 2020 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

    Als wir dem Yoga-Retreat näher kommen, ist es schon dunkel und wir verlassen uns auf das meistens zuverlässige Google Maps 🧭 Die Straße wird wendig, später schmal, dann unbefestigt und schließlich abenteuerlich. Das Navi führt uns, wie wir später herausfinden, zum einzigen Haus in der Gegend, was nicht zum Yoga-Zentrum gehört 🙄 Als wir am Hauptgebäude ankommen, herrscht reges Treiben der anderen Freiwilligen. Matt und Malia 🙋🏻‍♀️🙋🏼‍♂️ schicken uns wieder in die andere Richtung zu Phil. Phil ist mit Jenny verantwortlich für das Yoga-Zentrum 👳🏼‍♂️ Jenny ist noch bei deren anderem Yoga-Zentrum in der Stadt und kommt erst später mit einer weiteren Freiwilligen. Phil kommt alt und weise rüber und zeigt uns freundlich unser Zimmer und die Küche. Wir sind 500m entfernt vom Hauptgebäude untergebracht 🏡 Phil wohnt ca. 300m entfernt und Jenny schläft bei uns nebenan, wenn sie vor Ort ist. Alles keine weiten Strecken, aber es wird alles mit dem Auto gefahren 🚙 Wir laufen schon aus Prinzip zu Fuß. In der Küche lernen wir Tiago 🧔🏻 kennen, der schon seit einigen Monaten vor Ort ist, und den quadratischen Küchenbau für sich eingenommen hat. Er kommt aus Brasilien und nicht gerade freundlich rüber. Später merken wir, dass er einfach kauzig ist und eigentlich ganz nett sein kann 😏 Die später am Abend eintreffende Anais ist da schon wesentlich sympathischer 👱🏻 Sie kommt aus Frankreich und wir verstehen uns mit ihr von Anfang an. An dem Abend kommen insgesamt 6 neue Workawayer an, wie im Taubenschlag. Am Dienstag wird stets angereist und die Freiwilligen können bleiben, solange sie wollen, sollten aber an einem Dienstag auch wieder abreisen. Die über 100 Bewertungen, nicht nur gute, auf dem Profil kommen nicht von ungefähr 😌
    Nach kurzer Einweisung bekommen wir noch ein 5-seitiges Handbuch, in dem die wichtigsten Dinge für unseren Aufenthalt aufgeführt sind. Jenny lernen wir für ca. 10 Sekunden am Abend und ca. für ca. 10 Minuten am nächsten Morgen kennen 👩🏼‍🦰

    Sie holt uns von da an täglich 08:15 Uhr zur Arbeit ab, wenn Arbeitstag ist. Der Deal ist, dass wir Mittwoch bis Samstag jeweils 4,5 Stunden arbeiten und an diesen Tagen auch Mittag bekommen und jederzeit an den Yoga-Kursen teilnehmen können. Ganz fair 🤝 Passt auch für uns. Nur die hektische, unpersönliche Art von Jenny ist gewöhnungsbedürftig. Ihr Kleidungsstil übrigens auch: die in die Jahre gekommene pinke Jogginghose schafft es nur selten Jennys Poritze zu verdecken 👀 Hauptsache: die dicke Jacke und Wollmütze sitzen.
    Am Arbeitsort laufen weitere mehr oder weniger verwirrte Freiwillige rum, die Jenny rumkommandiert 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♂️ Die allgemeine Laune ist nicht sonderlich rosig. Wir bekommen zunächst gemeinsam einen Schleif- und Streichjob für die Stühle aus dem Hauptgebäude🪑 Das passt. Wir arbeiten zusammen, finden unsere Arbeitsutensilien im Chaos und sind erst mal beschäftigt. Die 5 Holzstühle, die wir bearbeiten dauern ein Weilchen, da unser “Vorarbeiter” Matt ein Perfektionist ist 👌 Das soll uns aber nicht stören, da 12:45 Uhr der Hammer bzw. das Schleifgerät fallen gelassen wird und es Mittag gibt 🍽 Die Arbeitsmoral und -motivation ist auch in den kommenden Tagen nicht hoch, aber wir grooven uns ein 😬

    Die ersten 2 Tage sind davon bestimmt, dass wir über die Lage unseres kalten und abgeschnittenen Zimmers abkotzen. Wir sind weit ab vom Hauptgebäude, müssen 4 Türen auf und zu machen und um das in der Nacht unbeleuchte Haus gehen, um zur Toilette zu kommen 🚽 Nachdem wir einen Elektro-Radiator bekommen bzw. aus dem immer leeren Massageraum gemopst und uns in der Küche eingerichtet haben, freunden wir uns aber mit der Situation an 😌 Jenny hat auch keine Alternative für uns, bietet uns aber eine Wärmflasche an 😆

    Das Yoga-Zentrum hat ein wirklich riesiges, auf mehrere Flächen/ Häuser verteiltes Grundstück mit ursprünglicher Natur und atemberaubender Aussicht auf die Westküste mit ihren Stränden und Felsklippen, speziell bei Sonnenuntergang 🌅 Zudem gibt es einen hofeigenen Wasserfall ca. 30 min Wanderung entfernt. Eine steile Angelegenheit, die wir mit den anderen Freiwilligen angehen/ klettern. Es ist ein ziemlich komisches Gefühl an dem Wasserloch mit Wasserfall, der im Sommer herrlich sein soll zum Baden 🏊 Denn vor ca. 1-2 Jahren ist dort ein Freiwilliger des Retreats ertrunken 😱 dieser ist unter- und nicht mehr wieder hochgeraucht! Eine Woche später fand man den leblosen Körper. Ein Maori/ Schamane hat diesen Platz danach wieder gereinigt und selig gesprochen, sodass es wieder ok ist darin zu baden... 😳 wir konnten widerstehen!

    In dem Tempel werden regelmäßig verschiedenste Yoga-/Meditationskurse angeboten, fast ausschließlich allerdings von den Freiwilligen selbst 🧘🏼‍♀️ Die Kurse sind auch eher langsam und meditativ, wobei uns nach kurzer Zeit das Workout fehlt 🤸🏼‍♂️ Wir stellen also den Laptop in den Tempel und machen mit anderen interessierten Workawayern unser eigenes Yoga, nehmen aber dennoch an allen angebotenen Kursen teil. Ist ja “bezahlt” 😉

    Wir lernen nach und nach die anderen Freiwilligen kennen, u.a. den schon erwähnten Brasilianer Tiago 🇧🇷 der allein im Wohnwagen wohnt und uns in Yoga Nidra unterrichtet. Eine besondere Erfahrung mit Klangschalen und Meditation 🛎 Nidra bedeutet schlafen 😴 und während der Stunde erfahren wir warum 😆

    Ein weiterer Freiwilliger ist Patrick: er ist Ende 40, von Beruf Tänzer, kommt aus Thüringen 🇩🇪 und lebt seit 20 Jahren in Neuseeland. Vor allem aber ist er seeeehr extrovertiert und ein totaler Paradiesvogel. 🙋🏼‍♂️ Er kocht die ersten beiden Tage und bietet später Massagen gegen Geld 💆🏼‍♂️ und Tanzstunden im Tempel an 🕺

    Theo ist aus Kanada 🇨🇦. Er hat ein Faible für Mangas, zeichnet auch selbst, bunte Fußnägel 💅🏻 und hat ein paar Freunde, die auf dem Gelände dauerhaft leben.

    Die Haupteinnahmequelle des Yoga-Zentrums ist nämlich die Vermietung der zahlreichen Häuser und Zimmer 💰 Da wir wenig Zeit/ Unterhaltung mit Phil und Jenny haben, bekommen wir viel Hintergrund-Informationen von Matt und Malia, die schon seit einigen Monaten Freiwillige hier sind. Matt kommt aus Kalifornien 🇺🇸 und Malia aus Hawaii 🇺🇸 🌺 Beide waren Tourguides in Alaska, einige Monate in Australien und sind nun ebenfalls durch COVID in Neuseeland gestrandet. Gar nicht so schlecht.

    Ruth kommt aus Spanien 🇪🇸 hat ein holpriges Englisch und reist vorzeitig ab, da sie einen Lehrerposten in Madrid angeboten bekommen hat 👩🏻‍🏫 Spanien braucht Tausende weitere Lehrer, da die Klassengröße wegen Corona deutlich reduziert wurde.

    Anais aus Frankreich 🇫🇷 ist noch nicht lange mit ihrem Freund zusammen, mit dem sie schon seit Monaten im Camper in Neuseeland unterwegs ist 🚐 Eine Zerreißprobe, wie sich herausstellt, da die beiden für ein paar Wochen getrennte Wege gehen wollen 😕 Die verabredete offene Partnerschaft geht aber nicht so ganz auf, da sich die beiden kurz danach trennen 💔 Anais hat auch in Tiago nach wenigen Tagen eine interessante Alternative gefunden und fühlt sich sichtlich wohl 💓

    An jedem Arbeitstag fiebern wir dem Mittagessen entgegen, das reichhaltig und vielseitig ist, meistens auch vegan und glutenfrei 🍲 Besonders wenn Phil das Essen vorbereitet, werden die Augen der Freiwilligen groß 🤩 🤤 Vor den Mahlzeiten wird das Essen gesegnet, meistens von Phil 🙏

    Wir erfahren bis zum letzten Tag nicht, wie das Yoga-Zentrum entstanden ist und welche Geschichte sich um Sai Baba rankt, der auf unzähligen Bildern in den Gebäuden und im Tempel prangt 👨🏾‍🦱🛕Ihr könnt gern mal Sai Baba bei Google/Youtube eingeben, dann bekommt ihr einen Eindruck davon 🙃 Kurzum, Sai Baba hat ein Zentrum in Südindien gegründet, zu dem Zehntausende Menschen aus aller Welt jährlich pilgern und zu Lebzeiten konnte Sai Baba Dinge “materialisieren” wie Uhren ⌚️ und Ringe 💍 Menschen heilen 🙌🏻 etc. 😮 Spirituell sind Jenny, Phil und ein paar weitere Bewohner schon, aber ein Gemeinschaftsgefühl oder wirkliches Interesse kommt, außer unter den Freiwilligen, nicht auf.

    Der Pizza-Abend am Samstag ist ganz nett 🍕 Eine Bewohnerin macht für 3 Euro Pizza und bietet für weitere 1,5 Ingwer-Bier an. Jessy kriegt auch eine glutenfreie Version 😌 Nette Geste, kleiner Nebenverdienst und man kommt ins Gespräch. An unsere freien Tagen, stocken wir unsere Lebensmittel in Auckland auf und gehen schwimmen 🛍 🏊🏻‍♀️ Am nächsten Tag joggen wir am Strand von Piha, wo wir schon mit Tim und Linda waren 🏃‍♂️ Die beiden hatten uns ja erst auf dieses Yoga-Retreat gebracht, sind aber mittlerweile schon in Europa ✈️

    Wie lernen eins: Zu viel Eigeninitiative ist nicht gut. Philipp schneidet den Weg zum neuen Schuppen frei 🌳🪓und wird von Jenny 5 Minuten lang angemeckert/ angejammert, da das so nicht vorgesehen war 🤬 Kurz später ist aber wieder alles fein 🙄

    Wir kommen mit den anderen Freiwilligen an unserem letzten Tag noch mal zum Pot Luck zusammen, wo jeder eine Vor-/ Haupt-/ oder Nachspeise beisteuert 😋 Eine nette Runde und es wird gesellig auch ohne Alkohol, was auf dem Grundstück untersagt ist 🚫 🍺 Die Yoga Nidra-Stunde von Tiago leidet aber ein wenig unter den vollen Bäuchen 💤 Phil erzählt uns auch am letzten Tag von seinen Offenbarungen, den von ihm miterlebten Materialisierungen von Sai Baba, der unglaublichen Kreditvergabe an die beiden fast mittellosen Jenny und Phil beim Grundstückskauf etc. 👳🏼‍♂️ Achso, ein Vogel kam am Anfang auch vorbei, um Phil zu signalisieren, dass er uns die Geschichte erzählen darf 🤨 🦅 Wie gesagt, sehr spirituell.

    Als wir noch mit den verbleibenden Tagen im Retreat bis zu unserem nächsten stop jonglieren und überlegen wann wir abreisen, nimmt uns Jenny die Entscheidung ab 😝 Es wird Dienstag abgereist! Da sie beim anderen Yoga-Zentrum ist und Phil auch nicht in der Nähe, verabschieden wir uns von den anderen Freiwilligen und ziehen los 🚙 Es endet so, wie es angefangen hatte 😆
    Wir machen am letzten Tag noch mal zu zweit Yoga im Tempel 🛕 mit der überragenden Aussicht auf die Küste, Backen Brot 🥖 und Kuchen 🥧 , putzen unser Zimmer für die Nachfolger und ziehen von dannen. Malia, die für den Social Media-Auftritt des Yoga-Zentrums zuständig ist, gibt uns gleich eine perfekte Bewertung für unser Workaway-Profil 🥳 Wir hadern, geben auch eine perfekte Bewertung, schreiben aber Jenny noch eine persönliche Nachricht. Es geht schließlich um Bewertungen für den Freiwilligen, aber auch den Gastgeber 😌

    Wir haben in den letzten Tagen uns dazu entschlossen mal Housesitting auszuprobieren. Dabei passt man auf Haus und Haustiere auf, wenn die Eigentümer unterwegs sind 🏡 🐕 Dadurch sind wir etwas länger an einem Ort und haben auch mehr Zeit am Rechner zu arbeiten, was in der Vergangenheit zu kurz gekommen war 👨‍💻 👩‍💻 Wir haben uns also bei einem Portal angemeldet, 45 Euro Anmeldegebühr bezahlt, viele Bewerbungen auf Inserate rausgeschickt und sind auch schon fündig geworden 😍 Demnach stehen in den nächsten Wochen einige Housesittings sowie ein paar Nächte im Campervan zur Überbrückung an 🚙
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  • Beim Cheeseaholic Zeus in Tauranga
    Kurzer Auflug mit Frosty, war trotzdem lang genugSecondhand Shopping in ThamesPart 1 von 3 in Papamoa bei TikiKulinarisch durchgedrehtMit Katze, Hund "Possum" und Meerschweinchen im Yoga Retreat in MangawhaiJoggen, Abwesenheitsassistenten instruiert und ab zum Schweigen

    Kiwi Housesitting Professionals

    September 15, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Mit einigen Plänen und guten Vorsätzen verabschieden wir uns im Yoga-Retreat und suchen uns 1-2 schöne Stellen, um auf dem Weg dorthin zu übernachten 🚙 Freedom Camping ist wieder angesagt. Und das nicht nur für uns, sondern für zahlreiche Neuseeländer, die mit ihren Wohnmobilen die Straßen bevölkern 🚍 Es sind schon spürbar weniger Touris von außerhalb unterwegs, was die Reise, Camping-Plätze und auch Touri-Spots angenehmer macht 😌 So wenig Touris in Neuseeland, wie auch in vielen anderen Ländern der Welt, gab es sicherlich in den letzten Jahrzehnten nicht mehr und wird es auch zukünftig nicht mehr geben 😷 Einstellige Temperaturen in der Nacht, lassen uns immer noch auf den baldigen Frühling hoffen 🥶 Wir campen in Thames, am Ansatz der Coromandel-Halbinsel, mit ihren unzähligen Stränden, Freedom Campings etc. Wir haben Lust zu wandern und stapfen bei strahlendem Sonnenschein die Küste/ Strände entlang 🏝 Unser regelmäßiger Versuch auf ein Segelboot zu kommen, scheitert erneut, da Eric (Catamaran in Whangarei) doch eher Singles und auch ein wenig jüngere Leute auf seinem Boot hätte ☹️ Doppelte Diskriminierung! 😡 Wir rackern unseren Frust beim Schwimmen auf einer gebuchten Bahn (Corona-bedingt) wieder ab. Unter freiem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein merken wir am Abend, dass wir Farbe bekommen haben im Schwimmbecken 🏊🏻‍♂️ 🏊🏻‍♀️ 🌞 Der Ort Thames hat viele kleine Cafés, Shops und Second-Hand-Läden, in denen wir fleißig rumstöbern 🛍 Kurz bevor wir bei unserem ersten Housesitting anreisen wollen, bekommen wir die Nachricht, dass es krankheitsbedingt um einen Tag verschoben wird. Nicht schlimm, weil wir echt tolle Strände und Wanderwege und Wasserfälle entdecken 🥾 Die kalten/ unbequemen Nächte lassen uns dann aber doch zu der Zeit in den geschlossenen 4 Wänden hinsehnen.

    Bei der Ankunft in Papamoa, nahe Tauranga, strahlt die Sonne und genauso Laura und Dave. Die Beiden begrüßen uns, zeigen uns Haus und Hund und sind dann auch schon weg 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️ Sie bleiben aber auch nur einen Tag weg, wodurch wir gar nicht groß auspacken müssen. Waschen, Essen kochen, mit dem Hund an den Strand etc. füllen aber auch den Tag aus. Wenn Tiki, der Hund, von der Leine gelassen wird, rennt er wie ein Irrer und macht einen Sprint nach dem anderen 🐶 Sehr witzig anzusehen, auch wie die Zunge bei jeder Runde ein wenig länger wird 🐕 Sehr gut erzogener Hund und wir können entspannt auch selbst spazieren 🚶‍♂️🚶🏼‍♀️ Am nächsten Tag sind Laura und Dave schon wieder da, heilfroh, dass alles so gut geklappt hat und freuen sich auf unsere nächsten beiden Housesittings bei den beiden, die im Oktober und November folgen 🤩

    Am selben Tag haben uns die Eigentümer des nächsten Housesittings, Katie und Elliot (und Tochter), schon einen Tag vorher zu sich nach Tauranga zum Grillen eingeladen 🙋🏼‍♀️🙋🏻‍♂️👶🏼 Hier werden wir eine Woche verbringen. Zunächst gibt es aber die volle Dröhnung einer Patchworkfamilie. Es kommen noch Katies Schwester 👱🏻‍♀️ und Sohn 👦🏼, ihr Mann und seine Zwillinge 👨‍👧‍👧plus ein lauter, großer Hund (Mischung Labrador/ Rottweiler = 41kg) 🐕‍🦺 Wir fühlen uns ziemlich fehl am Platze 🤯 geben uns aber mehr und mehr dem Treiben hin, auch dank des Weins 🍷 und freuen uns auf die Zeit in der kommenden Woche 😅 Am Abend wird gekocht und Salat vorbereitet 🥗 Für uns gibt es leckeren Hirsesalat, Kartoffeln, Falafel, Paprika, gebackenes Gemüse etc.Katie hat ihren Mann extra beauftragt einen glutenfreien und veganen Salat für uns zuzubereiten, da sie Spätschicht im Rettungsdienst hatte 💓 Die Allgemeinheit bekommt Würstchen und Steaks 🥩 Wir können noch nicht ganz zuordnen, zu wem, welches schreiende Kind gehört, aber es scheint allen ganz gut zu gehen 🤪

    Am nächsten Tag drehen wir alle gemeinsam eine große Runde am Strand und sind inmitten vieler Leute, die morgens ihren Hund am Strand Gassi führen bzw. Sport treiben 🏝 Zurück zu Hause packt die Familie, inkl. Oma und der 2 anderen Kinder von Elliot, die sonst bei der Mutter leben, für den Urlaub 🧳 Stress kommt auf, als die Hotelbuchung noch nicht bestätigt ist, aber das klärt sich dann auch 😄 Kurz später sind alle los, es kehrt Ruhe ein und wir schnaufen durch 😌 Zeus, der Hund, tut das auch, freut sich aber auch über Kraul-Einheiten, Spielereien und vor allem Käse 🧀!!! Auch wenn er sonst nicht wirklich hört, kann er die Befehle von den Lippen ablesen, sobald Käse im Spiel ist 🤩 Wir entscheiden uns ihn beim Abendspaziergang aber doch an der Leine zu führen 🐕‍🦺 Wir entwickeln die Routine, vormittags an den Strand zu gehen, dann Zeit am Rechner und zum Kochen und Backen zu nehmen und fühlen uns in unserem temporären Zuhause ganz wohl 🥰 Die Sonne tut ihr übriges ☀️ Parallel kümmern wir uns eifrig um unsere Ferienwohnung an der Nordsee mit mal mehr mal weniger erfreulichen Themen, die teilweise auch viel Zeit verschlingen 🤨 Wir telefonieren in dieser Woche viel mit Freunden und kümmern uns um Themen am Computer 👩‍💻 , machen regelmäßig Yoga 🧘🏼‍♂️ und haben zeitlich ausgedehnte Mahlzeiten 🍱 Die Woche geht dadurch schneller um als gedacht ⏰ Da die Hausherren erst spät abends wiederkommen, fahren wir schon am später Nachmittag los in Richtung unseres nächsten Housesittings 🚙 Wir haben zuvor noch geputzt, Rhabarbarkuchen für die Familie (uns für uns glutenfrei) gebacken 🥧, unser Auto geputzt 🧼 und die Sachen gepackt 🧳 Katie und Elliott sind mehr als begeistert von uns und wir haben unsere erste Bewertung im Housesitting -Portal 🥳 Es geht doch nichts über Bewertungen.

    Die folgende Nacht im Camper ist sehr stürmisch. Im kleinen Ort wo wir übernachten stapfen wir noch an der Teenie-Disko des Dorfes vorbei, um zu merken, dass wir älter geworden sind... 😒 Morgens statten wir Mariette in Auckland einen Besuch ab 🙋🏻‍♀️ Bei ihr werden wir ein paar Wochen später auf 3 Hunde aufpassen 🐕‍🦺🐶🐶 Wir lernen dabei ihren Partner, ihre Kinder und ihre “Babies” kennen 👨‍👩‍👧‍👦 Die Familie ist vor wenigen Monaten aus Johannesburg, Südafrika hergezogen 🇿🇦 Die Geschichten von Kriminalität, Raubüberfällen und hochsicherheitstrakt-ähnlichen Privathäusern lassen einen erschaudern 😱 Im strömenden Regen geht es weiter zum nächsten Yoga-Retreat, wo wir aber für eine Woche zum Housesitting bleiben ☔️

    Nicola, Glenn und ihre Tochter warten schon auf uns, haben dann aber doch noch einige Sachen zu packen und wir werden parallel rumgeführt 👨‍👩‍👧 Hund Possum 🐶 eine Katze 🐱 und 2 Meerschweine 🐹🐹 freuen sich auf viel Zuwendung und wir freuen uns auf den Yoga-Raum, die Infrarot-Sauna, den Obst- und Gemüsegarten und die ländliche Ruhe 🤗 Als die Familie sich sortiert hat (Nicola noch mit Hangover 🥴) erkunden wir unser temporäres Zuhause und knöpfen uns zunächst den Kühlschrank vor 🧼 Der ist ziemlich vernachlässigt, wie auch viele andere Ecken in dem Haus. Wir waren am Vorabend groß einkaufen und haben zentnerweise Obst, Gemüse, Gewürze, Nüsse, Mehl etc. dabei, um kulinarisch durchzudrehen 👩🏼‍🍳🧑🏼‍🍳 Wir merken schnell, dass Possum es sehr schätzt, wenn sein Bauch gekrault wird. Die Flöhe scheinen das aber nicht so zu mögen und verziehen sich hüpfend 😜 In den kommen Tagen holen wir bestimmt 10 Flöhe aus dem kleinen Energiebündel raus uns beenden den Flohwalzer 🙃 Wir gehen auch mit Possum morgens an den Strand und abends noch in der Nachbarschaft Gassi. Sie ist sehr verspielt und verschmust, beißt aber jeden anderen Hund, der ihr zu nahe kommt 😳 Strandspaziergänge sind immer kritisch mit ihr, weil sie auch mal mehr mal weniger hört 😑

    Jessy bekommt eines Nachmittags einen Anruf mit der Nachricht, dass sie zu einem Vipassana, 10-tägiges Schweigeseminar, in der Nähe zugelassen wurde 🧘🏼‍♀️ Eine große Überraschung, weil der Beginn schon einen Tag später ist und Philipp bisher noch nichts von der Bewerbung wusste 🤔 Nach kurzer Grundsatzdebatte laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Wir telefonieren auch mit ihrem Arbeitgeber und stimmen uns mit den aktuellen und nächsten Hauseigentümern des Housesittings ab ✌🏻 Einen Teil der Aufregung, läuft Jessy noch mal am Strand beim Jogging ab 🏃🏼‍♀️ Philipp lässt Possum flitzen, die sichtlich erschöpft danach im Auto sitzt, genauso wie Jessy heiß 🥵 Dann steigt die Aufregung wieder an, als wir die letzten Dinge klären. Jessy hat weder Handy 📱 noch Buch 📖 noch andere persönliche Gegenstände. Sie darf nicht mit anderen Leuten sprechen 🗣 nicht mal denen in die Augen schauen 👀 Sie darf auch keinen Sport machen 🤯 Jeder Tag startet 4.30 Uhr mit Meditation. Es folgen Pausen für die Mahlzeiten und weitere Meditationen bis 21 Uhr abends. Dann ist Schlafenszeit. Das halten nicht alle Teilnehmer 10 Tage durch. Jessy ist aber guter Dinge 💪🏻 und Philipp sehr gespannt, von ihren Erlebnissen. Nach knapp 8 Monaten 24/7 zusammen 👩‍❤️‍💋‍👨, heißt es nun für 10 Tage Abschied zu nehmen 👋
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  • Home alone
    Selbst ist der MannFrühstück mit FrostyWandern alleine: geht auchYoga ohne Jessy aber mit PossumPhilipp alleine als doppelter HindesitterHousesitting bei Jock mit Bruce und Mesh

    Philipp Home Alone

    September 30, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Es fühlt sich komisch an noch 2 weitere Tage allein im Haus zu sein bei Hund (Possum), Katze (Carley) und Meerschweinchen (Hot Sauce und Pickles) 🐶 🐱 🐹 🐹 Ich telefoniere mit Freunden, putze, koche, mache Yoga, übe Kopf- und Handstand und gehe mit Possum Gassi. 📲 🧼 🧑🏼‍🍳 🧘🏼‍♂️ 🐕 Eigentlich alles wie vorher, nur eben allein 🤷🏼‍♂️
    Ich reise ab bevor die Eigentümer am späten Nachmittag wieder zurück sind. Der Weg zum nächsten Housesitting ist weit - 400km 🚙 Kurz vor Abreise stellt sich heraus, dass es doch einen Tag später beim nächsten Haus losgeht, heißt: 2 Nächte im Camper 🙇🏼‍♂️

    Nicola und Glenn sind sehr zufrieden, wie wir Haus und Haustiere zurückgelassen haben und wir bekommen unsere zweite tolle Bewertung ✅ Ich stoppe auf halber Strecke für eine Nacht in Hamilton am See und gehe am nächsten Tag in Rotorua ins Schwimmbad 🏊🏻‍♂️ Das Wetter wird spürbar wärmer und sonniger. Der Frühling bricht durch. Nachmittags reise ich bei Jock an 🙋🏼‍♂️ Er wohnt auf einem ländlichen Grundstück, nicht weit von Whakatane. Er hat mich/ uns zum Grillen eingeladen. Er ist sehr freundlich und gibt sich sichtlich Mühe tierlose Gerichte anzubieten, u.a. Kürbis-Patties für Burger 🍔 Das Grillen läuft super und Jock lässt sich auch darauf ein, Aubergine und Paprika vom Grill zu probieren 🍆 😋 Seine Hunde Bruce 🐕 (1-jähriger Schäferhund) und Mesh 🐶 (alte, kleine Kampfwurst) sind von ihren Steaks auch begeistert 🍖 Jock ist 68 Jahre alt, wenige Monate von seiner langjährigen Frau getrennt und führt ein zufriedenes Leben im Ländlichen 🏡 Er hat einen Metallbearbeitungsbetrieb, wo auch sein Sohn arbeitet 🧰 Für einen Auftrag ist er auch für die kommende Woche unterwegs 🧳

    Ich darf in das Haus einziehen und Jock für die Nacht in den Anbau 🏠 Generell, ist es spannend, dass die Eigentümer immer ihre eigenen Betten zur Verfügung stellen, sogar wenn wir eine Nacht früher kommen sollen. Das Bett von Jock ist sehr hoch und komfortabel, wahrscheinlich das beste Bett in der gesamten Neuseeland-Zeit 🛌 Das Haus ist überheizt. Jock hat die Heizung wie auch die Heizdecken auf Maximum an. Die Türen sind offen 🥵 Währenddessen ist in der Grillecke der Heizstrahler an und er sitzt in kurzen Sachen darunter 🙄 Als ich ihm von Jessys Arbeit erzählt, lenkt er schnell ein, dass er sich wenig um Energieeinsparungen kümmert 😅 Jock geht es gut, er ist sehr gastfreundlich und er hilft auch vielen Leuten.

    Am frühen nächsten Morgen reist Jock ab und ich finde mich schnell zurecht in seinem quadratisch, praktischen Wohnhaus. Die beiden Hunde Bruce und Mesh gewöhnen sich durch ausgiebige Spiel- und Krauleinheiten auch schnell an die Veränderungen 🤗 Spätestens wenn es am Abend Fleisch für die blutrünstigen Bestien gibt und eine Gemüse-Pfanne für das Aushilfs-Herrchen, sind alle glücklich 🥩🥗😃 Jock hat eine gute Ordnung bei sich und hält Haus und Hof sehr gepflegt. Ein paar Reste vom Essen, Gemüse, wie auch halblebendige Kartoffeln und ein paar Dosen verwendet Philipp für das Kochen 👨‍🍳

    Viel Zeit ist hier wieder für Rechner, Telefonate mit Freunden und Yoga, Kochen etc. Philipp lernt am ersten Tag auch gleich Jocks Sohn Scott kennen 👨🏼‍🦱Netter Geseller, der tags darauf beim Bier von seinem heiteren Wochenende erzählt 🍻 Das Gassi gehen fehlt nicht, dafür aber die regelmäßige Bewegung. Ich gehe wandern, bricht aber kurz darauf wieder ab, weil es in der Gegend keine wirklichen Wanderwege gibt 🚶‍♂️ Dafür gibt es Obstplantagen und die verkaufen ihr Gut zu Schleuderpreisen. Kurz darauf ist der Kühlschrank prall gefüllt 🥝🥑🍎🍊

    Die Pokerrunde mit den Freunden bietet eine gelungene Abwechslung, wie auch der Ausflug in eine Kneipe im Nachbardorf. Dort nehme auch an einer Pokerrunde teil, muss aber als erster den Tisch verlassen ♠️♣️♥️♦️Trotzdem eine interessante Sozialstudie. Das Nachbardorf ist für seine verkorkste Bevölkerung und sozialen Probleme wohl bekannt 🥴
    Ich schreibe weiter fleißig Segler an, solange bis wahrscheinlich jeder Segelbootbesitzer eine Nachricht von uns erhalten hat ⛵️ Wir schauen jetzt vorrangig nach Möglichkeiten, Anfang 2021 aus Europa in die Karibik und von dort durch den Panama-Kanal, entlang von Südsee-Inseln nach Australien oder Südost-Asien segeln 🗺 Ein gewagter Plan, but think big 🤩 Einige Absagen später, kommt noch eine positive Rückmeldung. Ein Pärchen aus Kalifornien möchte mit uns entlang der mexikanischen Küste, Pazifik bis nach Hongkong segeln 🥳 Erstmal gibt es einen Zoom Call zum kennenlernen 👩‍💻 👨‍💻

    Jock kommt schon Freitag früh wieder zurück, weil seine Arbeit schneller fertig war. Wir verbringen den Nachmittag mit seinem Sohn Scott, 2 Flaschen Wein und ein paar Bier und es werden allerhand Jugendgeschichten vom Dorf ausgepackt 🍻 😂 Währenddessen werden auf dem Nachbargrundstück 2-3 Kühe in den ewigen Schlaf geschickt mit einem Bolzenschussgerät 🐄 😣 Durch den Knall kommen auch Mesh und Bruce ängstlich an unsere Seite... 👀
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  • Kein zurück mehr
    Ein letztes Joggen und ein feuchter AbschiedDas zweite Zuhause: Die Meditationshalle300m NaturDie Leidensgenossinnen Anja und RominaDer Essenssaal inkl. SitzplatzreservierungMeine kleine, stille Kammer

    10 Tage Schweigen & 100 Std. Stillsitzen

    September 30, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Die Bewerbung für das Dhamma Medini Center habe ich kurz nach unserem Aufenthalt im Yoga Retreat abgesendet 📨 Dort haben mir die Meditationen sehr gut getan und irgendwie stand es schon lange auf meiner Bucket List einmal ins Vipassana zu gehen. Ich hätte nie gedacht, dass es klappt, da alle Kurse des Centers ausgebucht waren. Wer nicht wagt und so… 🤷🏼‍♀️ Ich habe dann eine Woche vor Beginn eine weitere Mail bekommen mit strengen Corona-Regularien, wozu ich mich verpflichten musste, z.B. sich zu isolieren im Falle, dass es einen positiven Fall unter den Schülern gibt. Zudem wurde ich gefragt, wie kurzfristig ich eine Zusage bekommen kann, um noch am Kurs teilzunehmen 🙋🏼‍♀️ Da wir zeitlich mehr als flexibel sind, habe ich die kürzeste Zeit mit 24 Stunden Zusage vor Beginn angegeben. Und so passierte es: 17:30 am 29.9.2020 kam ein Anruf 📞 Ich war verdutzt und Philipp noch etwas mehr, denn der wusste bis dahin noch nichts von meinem Versuch und meinem spontanen Glück 😬 Nach einem kurzen, klärenden Gespräch bestärkt er mich teilzunehmen und zuzusagen 🤗 Alles klar, dann an die Vorbereitungen: Ich brauche schlichte und weite Kleidung für 10 Tage. Also schnell in den nächsten Second-Hand-Laden 🛍 Ich muss meinem Chef erklären, dass ich spontan Urlaub im Urlaub brauche 😅, schauen dass Philipp auch alleine Housesitten kann 🤦🏼‍♂️ und nochmal Sport machen, bevor ich 10 Tage nicht darf 🏃🏼‍♀️

    Dann heißt es, das erste Mal nach einiger Zeit Goodbye Philipp 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️ Es fühlt sich komisch an, aber die Aufregung meinerseits überwiegt. Am Tag der Ankunft - einen Tag bevor das eigentliche Vipassana beginnt - werden mir zunächst alle elektronischen und „unwichtigen“ Dinge abgenommen, die mich von mir ablenken könnten und ich bekomme mein Zimmer zugewiesen 📱 🎧 💻 Wir versammeln uns im Essensraum und es wird noch mal richtig laut. Männer und Frauen verbringen das Vipassana getrennt und so sind wir auch schon am Anfang in getrennten Räumen 🚻 Die weibliche Fraktion ist deutlich lauter zu hören. Es scheint als wollte man noch mal schnell so viel und so laut wie möglich mit vielen Menschen reden, bevor es still wird 📢 Hierbei lerne ich Romina (aus 🇦🇷 ) und Anja (aus 🇩🇪) kennen, die sich beide bereits im Sommer beworben haben und nicht glauben können, welches Glück ich hatte mit meiner kurzfristigen Bewerbung. Es gibt noch einmal eine letzte warme Mahlzeit am Abend und es gibt eine offizielle Ansprache mit allen Teilnehmern, Männern und Frauen 🍲
    Hierbei wird peinlichst genau auf die Aussprache der Namen geachtet. Dies ist ein Zeichen von Respekt 🤓

    Bei der Vorstellung und Einweisung in die nächsten 10 Tage wird diverse Male auf den Code of Discipline hingewiesen. Diesen musste man bereits bei der Bewerbung gelesen und akzeptiert haben 📜 Kurzum, ich muss in den nächsten 10 Tagen die 5 moralischen Grundvoraussetzungen einhalten: nicht lügen, nicht stehlen, nicht töten, keine körperlichen Kontakte, keine Drogen ✔️ Für die alten Schüler - die die schon mal ein Vipassana von 10 Tagen absolviert haben - kamen zusätzlich die Gebote hinzu, auf ein komfortables Bett zu verzichten, nach 12 Uhr Mittags nichts mehr zu essen und keinerlei Kunst am Körper zu tragen. Alle mussten sich verpflichten, die gesamte Zeit zu bleiben, da ein frühzeitiger Abbruch psychische Konsequenzen mit sich tragen kann 😟 Kurz nach der Ansprache beginnt die sogenannte noble silence - edle Stille 🤐

    Von da an verändert sich das ganze Raumklima, das gesamte Gelände und man selber. Es geht zunächst für eine Meditation mit einleitenden Worten von Satya Narayan Goenka in die sogenannte Meditationshalle 🛐 Männer und Frauen kommen hier zu verschiedenen Türen herein und sitzen weitgehend getrennt voneinander 🧎🏼‍♀️🧎🏽‍♂️ S.N. Goenka ist der Gründer des Centers 👨🏾‍🦲 wovon weltweit weitere 206 existieren 🗺 so auch in Deutschland (https://www.dhamma.org/de/about/vipassana). Goenka stammt aus Burma und war ein erfolgreicher Geschäftsmann 🕴🏽 Er litt jahrelang an starker Migräne, die so stark war, dass er Morphium bekam und die Ärzte ihm nicht weiterhelfen konnte 😖 Eine Freundin empfahl ihm dann Meditation, genauer gesagt die Vipassana-Technik. Seitdem war er von seiner Migräne geheilt und widmete seinem Leben dem Vipassana bis er erleuchtet wurde 🙌🏻 Nach vierzehnjähriger Praxis machte er sich 1969 somit zur Mission, so vielen Menschen wie möglich zu helfen und Vipassana zu lehren. In mehr als 45 Jahren half er Hunderttausenden überall auf der Welt ein friedlicheres Leben zu führen 🙏 Da Goenka leider bereits 2013 verstarb, gibt es seine Worte im Center nur als Video/ Audio mit Unterstützung des Assitenzlehrers Ross 👴🏽

    Alle Schüler leben von nun an nach dem Stundenplan des Centers: Der Tag startet um 4:00 Uhr morgens. Der Weckruf in Form des Gongs beginnt vor meinem Zimmer und geht dann reihum 🔔
    04:30-06:30 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer 🧘🏼‍♀️
    06:30-08:00 Frühstück 🍌🍞🍚
    08:00-09:00 Gruppenmeditation in der Halle 🧘🏼‍♀️
    09:00-11:00 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer je nach Anweisung des Lehrers 🧘🏼‍♀️
    11:00-12:00 Mittag 🍲🥗
    12:00-13:00 Freizeit und Möglichkeit für ein Gespräch mit dem Lehrer
    13:00-14:30 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer 🧘🏼‍♀️
    14:30-15:30 Gruppenmeditation in der Halle 🧘🏼‍♀️
    15:30-17:00 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer je nach Anweisung des Lehrers 🧘🏼‍♀️
    17:00-18:00 Abendessen 🍎 🍊 🥝
    18:00-19:00 Gruppenmeditation in der Halle 🧘🏼‍♀️
    19:00-20:15 Diskurs in der Halle 🎧
    20:15-21:00 Gruppenmeditation in der Halle 🧘🏼‍♀️
    21:00-21:30 Zeit für Fragen in der Halle❓
    21:30 Bett- und Ruhezeit 🛌 😴

    Keiner scheint sich darum zu scheren, wie er oder sie aussieht. Im Gegenteil: je mehr „I don´t care“-Look, desto besser, hat es den Anschein 🤪 Sehr ungewohnt und wirklich beängstigend sind die ersten zwei Tage. In einer Welt, in der man immer erreichbar ist, keinerlei Kommunikation mit jemandem zu haben, nicht zu lesen, keine Musik oder Podcast zu hören oder auch nur irgendwas aufzuschreiben 🥺

    Zunächst ist die extreme Menge an täglicher Mediationspraxis überwältigend. Jeder beginnt am ersten Abend mit zwei Kissen auf dem namentlich zugewiesenen Platz ✌🏻Allerdings stocken viele Teilnehmer ihren Kissenstapel bereits auf. Ich, mit meinen 7 Kissen, war damit keine Seltenheit🧎🏼‍♀️Die physischen Schmerzen im Rücken und in den Knien beim Sitzen haben viele nicht ausgehalten und bekamen eine Lehne, einen Stuhl oder einen Hocker 🪑 So auch ich. Man darf sich am Anfang noch bewegen, sollte dies allerdings so gut wie es geht vermeiden. Es überkommt mich die Angst, irgendwann auch mit solch einem krummen Rücken, wie bei unserem Asstitenzlehrer, zu enden. 😨 Meine größten Schmerzen sind im Kopf, was sich später erklären wird 🤯 Die Meditationen finden bei gedimmten Licht statt und natürlich in absoluter Stille. Naja, außer der tägliche Alarm im Darm eines jeden. Ja, und wer hätte es gedacht? Der erste laut tönende Pups kommt von der Damenfront 🧎🏼‍♀️💨 (ich war’s nicht😌) Allerdings stehen uns die Männer mit ihren Verdauungsgeräuschen in nichts nach. Während der Meditationen überkommt mich teilweise große Müdigkeit 🥱 Am Ende einer jeden Meditation verfliegt die Müdigkeit jedoch abrupt beim Einsatz von S.N. Goenkas-Gesang. Dieter Bohlen hätte Goenka definitiv nicht in die zweite Runde gelassen. Es ist ein dunkles schiefes Brummen, aber darum geht es ja auch nicht 🥴
    Während der Meditationen kommen mir alle möglichen Gedanken 💭 so z.B. komische Vorstellungen, was gerade um ich herum passiert. Jeder hat die Augen geschlossen und sieht nicht, was die anderen machen. Was ist, wenn einer einschläft und von seinem Kissen fällt? Lassen wir die Person dann liegen, weil wir ja mit niemandem Kontakt haben dürfen? 😂

    Abends findet ein Diskurs statt: auf Englisch in der Meditationshalle und auf jeder anderen Sprache im Essensraum über Kopfhörer 🎧 Mir wurde empfohlen, die deutsche Version zuhören, was vom Verständnis her wohl besser ist. Das zerrte allerdings sehr an meiner Aufmerksamkeit, weil ich dabei eine Stunde gegen eine Wand starre 😑 Die englische Variante wurde mit Video vorgetragen. Eines Abends, als eine andere Deutsche (Pia) und ich bereits früher als die anderen mit unserem Diskurs fertig waren und zurück zur Halle wollten, hatten wir eine Begegnung mit einem Opossum und seinem Baby 🦝 Diese waren ganz gedankenversunken getreu des Vipassanas und schlichen langsam vor uns den Weg zur Halle hinauf. Gerne hätten wir miteinander geredet, aber Pia und ich ignorierten uns gegenseitig vorbildlich 😶 Auch Mutter und Kind Opossum wurden von uns ignoriert, da selbst zu Tieren keinerlei Kontakt erlaubt war 🙈

    Die in der Meditationshalle zugewiesenen Plätze gibt es auch beim Essen 🍲 Wir wurden darum gebeten nur an unserem Platz zu essen. Daran hält sich jedoch keiner und huscht mit dem Teller an einen möglichst schönen, sonnigen Ort ☀️ Ich konnte es keinem verdenken, denn die Mahlzeiten waren irgendwie das Highlight des Tages. Das Essen ist vegetarisch und optional vegan. Meine vegane und glutenfreie Extrawurst war somit kein Problem 😋 Es gab immer eine Reis-Variante für mich und auch Reis zum Frühstück ist gar nicht mal so schlecht 🍚
    Jede Mahlzeit erinnert an eine unfassbar lahme Party. Alle sitzen und essen, aber keiner redet und starrt fast schon apathisch auf das Essen vor sich 😐 Viele schlingen das Essen schnell hinunter und huschen zurück auf ihr Zimmer, um zu schlafen 😴 Ich genieße die Mahlzeit bis zur letzten Minute und weiß nicht, wann ich das letzte mal nur bewusst geschmeckt habe. Keine Ablenkung am Handy oder TV oder beim Lesen oder Reden… Ein ganz neues und zu empfehlendes Erlebnis 😋

    Nach dem Essen waschen die Teilnehmer oft Wäsche per Hand 🧼 , liegen in der Sonne 🌞 oder gehen spazieren 🚶🏼‍♀️ Es gibt einen kleinen Rundgang im typisch neuseeländischen Gebüsch 🌿🌴 Dieser ist keine 500m lang, aber hat dafür kleine Wasserfälle, Brücken und unfassbar viele Pflanzen aller Art zu bieten. Der Rundgang wird von einer Person täglich mit kleinen Symbolen geschmückt. Die Mehrheit freut sich darüber und antwortet mit kleinen Erweiterungen der Symbole (meist kleine Herzen) 💖 Leider wird auch dies schon als Kontakt gewertet und von einem der Helfer unterbunden 🤨 Nun gut, wir drehen weiter jeder unsere Runden, wie der Tiger im Käfig 👣
    Neben den Pflanzen entdecke ich unzählige kleine Tierchen. Teilweise bleibe ich 20 Minuten mit 10 cm Abstand vor einer Baumrinde stehen und schaue mir das Treiben der Insekten an 🕷🕸🐜🦎Die verschiedenen Vögel, von der Taube bis zum Papagei, bestimmen die Hintergrundmusik eines jeden Tages 🦜🕊 Der Rundgang öffnet für viele eine schon fast gruselige Verbundenheit mit der Natur, so auch bei mir 🥰 Am 6. Tag stehe ich einfach nur da und muss vor Freude weinen 😢 Es ist einfach alles zu schön, um wahr zu sein: die Farben, die Geräusche, die Gerüche. Wie gesagt, ein fast unheimliches Erlebnis und zugleich so schön 😍 Mit dem Gebot “Nicht zu töten” bedeutet das auch keine Fliegen, Mücken oder Spinnen zu töten. Das ist sonst so normal für mich und irgendwie auch grausam 😣 Wer bin ich, zu bestimmen, dass diese Tiere weniger wert sind? Eine weitere schöne Erkenntnis!

    Die Unterkünfte sind spartanisch eingerichtet, aber sehr sauber und vollkommen ausreichend 🛏 Ich habe genug Platz, um mich täglich im Zimmer zu dehnen und die Verspannungen etwas zu lösen. Yoga und sonstige körperlich anstrengende Bewegungen sind schließlich untersagt 🚫🧘🏼‍♀️ Das Dhamma Medini in Neuseeland, sowie alle anderen Vipassana-Center, laufen rein auf Spendenbasis 💰 Man spendet am Ende der 10 Tage und auch nur dann, wenn man erfolgreich die 10 Tage durchgehalten hat. Die Spende soll einem weiteren Menschen die gleiche Erfahrung ermöglichen. So wird bei uns eine Teilnehmerin mit Verdacht auf Corona zum Arzt in die nächste Stadt gebracht. Sie muss den Kurs abbrechen und “darf” auch nicht spenden ❌ Sie wird negativ getestet, was die Teilnehmer sichtlich erleichtert 😅

    Die eben erwähnten Helfer des Centers sind alle Freiwillige, die längerfristig oder nur kurz im Center sind. Auch mit Ihnen dürfen die Teilnehmer nicht kommunizieren 🤭 Es gibt eine Managerin, die im Notfall zur Verfügung steht. Die Teilnehmer lassen sich gerne mal einen “Notfall” einfallen (kein Klopapier mehr da), um wenigstens kurz zu jemandem zu sprechen 🧻 Es gibt zudem die Möglichkeit, jeden Tag ein fünf-minütiges Interview mit dem Assistenzlehrer zu führen. Ich nehme dies ab dem 5. Tag täglich aus verschiedenen Gründen in Anspruch 🙋🏼‍♀️ Von Zweifeln an der Technik über Schmerzen im Rücken bis hin zu purer Verzweiflung kann ich mich innerhalb von fünf Minuten auslassen 🗣 Eine Antwort soll man nicht zu ausführlich erwarten. So etwas wie: „Auch das ist keine Tragödie!“ auf die Frage, warum ich meine Gedanken nicht abschalten kann, muss wohl reichen 🤦🏼‍♀️ An Tag 6 stelle ich mein bisheriges Leben bzw. meine Art zu leben grundlegend in Frage. Die Lehre von Vipassana, ein Leben in Gleichmut zu führen, passt einfach so gar nicht zu mir ⚖️ Ich bin quasi die Ungleichmut in Person. Ich kann in einem Moment himmelhochjauchzend und im nächsten todesbetrübt sein 🎭 Auch hierzu lautet die Antwort des Lehrers: „Du bist eben auch nur ein gewöhnlicher Geist“ Leicht frustrierend in diesem Moment, aber umso bedeutungsvoller am Ende des Vipassanas.

    Wir beginnen in den ersten 3 Tagen mit der Beobachtung des Atems. Dieser wird nicht kontrolliert, sondern man beobachtet die Empfindungen durch das Atmen rund um die Nase (innen und außen) 👃 sowie auf dem kleinen Stück oberhalb der Oberlippe 👄 Ab Tag 4 müssen wir für eine Stunde am Stück stillsitzen. Kein Öffnen der Hände, Arme, Beine oder Augen 🧘🏼‍♀️🧎🏽‍♂️ Wir scannen von nun an nicht nur den Bereich um die Nase, sondern unseren gesamten Körper (ca. 5 cm² nacheinander von oben nach unten) auf jegliche Art von Empfindungen🧍🏼‍♀️ Ab dem 7. Tag geht das Stück-für-Stück-Scannen in einen Flow über 〰️

    Das reine Prozedere macht noch wenig Sinn, daher nun ein wenig mehr zur Vipassana Technik:
    Vipassana wurde von Gotama, dem Buddha, vor über 2500 Jahren in Indien 🇮🇳 wiederentdeckt und als ein universelles Heilmittel für jeden gegen universelle Krankheiten und als eine Kunst zu leben gelehrt.
    Es bedeutet die Realität zu erkennen, wie sie wirklich ist: die echte Wahrheit! Der Fokus liegt auf der tiefen Wechselbeziehung zwischen Körper und Geist ♾ Man erkennt, dass alles im stetigen Wandel ist und sich alles (sein eigener Körper, seine Umwelt, seine Gedanken) jede Millisekunde ändert 🔄 Diese immer wiederkehrende Änderung ist im Körper spürbar. Alles ist vergänglich. Wenn man das erkennt, lernt man sich nicht mehr nach Gefühlen zu verzehren 🔝 und an ihnen festzuhalten oder negative Zustände und Gefühle abzulehnen ✖️ Dies nennt man dann die Kontrolle der Reaktionen auf bestimmte Gefühle, die Entwicklung von Gleichmut 💆🏼‍♀️ Es bringt nichts, sich aufzuregen und ebensowenig an einer Situation, einem Menschen, einem Gefühl festzuhalten, weil auch dies vorbeigeht und man es dann nur bedauert 😔

    Durch das Scannen und sehr intensive Spüren des Körpers werden ebenfalls die sogenannten „Sankaras“ gelöst. Diese haben sich bei jedem über die Jahre gebildet und im Körper verankert 😈 Sie zeigen sich indem wir auf bestimmte Empfindungen schnell und unüberlegt reagieren. Der Körper merkt sich „Aha, ich mag keine Kopfschmerzen. Ich lehne diese sofort ab und werde wütend/ traurig/ leidend“ Dies ist eine vorschnelle Reaktion.😡 Vipassana lehrt einen die Schmerzen lediglich zu beobachten in dem Wissen und mit dem Gleichmut, dass auch diese vergänglich sind. Man reagiert nicht mehr auf diese Empfindungen 😌 Vipassana soll einem jeden helfen, seine Sankaras, seine vorschnellen Reaktionen auf Situationen und damit verbundenen Gefühle, zu kontrollieren und ihnen weise zu begegnen, sonst tragen wir diese nach Außen und an unsere Umwelt 🧠

    Das alles liegt dem „Dhamma” zugrunde, dem Gesetz der Natur 🌎 Der Weg des Dhamma, welcher durch die Vipassana-Technik gegangen wird, besteht aus 3 Stufen. 1️⃣ „Sali“, die Basis der moralischen Grundsätze, welche wir mit dem Code of Discipline eingegangen sind. 2️⃣ „Samadhi“, die Konzentration des Geistes, indem wir lernen unseren Atem und später die Empfindungen zu beobachten. 3️⃣ „Panna“, das Erkennen der inneren Weisheit und bewusst zu steuern wie wir reagieren. Ganz schön viel verlangt, wenn man in der heutigen zivilisierten Welt lebt und sekündlich Dinge auf einen prallen 🔛 Wie soll man dies die ganze Zeit kontrollieren, wenn man nicht gerade allein im Wald lebt? Goenka, der Buddhas Lehre weitergibt, antwortet darauf, dass jeder weniger im “Ich”, dafür mehr im “Wir” leben muss. Nur so beginnt ein positiver Einfluss auf die Mitmenschen 👫 Im Umgang mit täglichen Umständen, sollten wir nicht keinerlei Reaktionen mehr zeigen, aber versuchen zu erkennen, was sich grade im Körper abspielt. Wenn ein Sankara (eine schlechte Angewohnheit auf etwas zu reagieren) auftritt, sollen wir Gleichmut bewahren. Die gesamte Praxis von Vipassana ist somit wie geistiges Training im Fitnessstudio 🏋🏼‍♀️

    Long story short: Be happy! 😃 Lebe diesen einzigen Moment jetzt gerade und sei dir dessen bewusst! Sich nach etwas zu verzehren oder eine Abneigung zu entwickeln ist sinnlos. Es geht eh vorbei. Ein guter Start ist sich selber zu lieben und zu erkennen, dass der eigene Körper so vergänglich ist ♥️

    Das mit dem Gleichmut kann ich sehr gut in dem geschützten Rahmen des Centers für mich testen. Wobei ich in den ersten Tagen komplett versage; z.B. ärgere ich mich tierisch über Haare im Waschbecken, find es unmöglich, wenn andere Teilnehmer sich zu viel Essen nehmen oder Sport auf dem Gelände treiben 🤬 Bei all diesen Kleinigkeiten soll ich nun ruhig bleiben und sie lediglich beobachten. Schwer nur, wenn man würgend vorm Waschbecken steht und sich dort die Zähne putzen muss… 😖 Naja, die Sache mit dem Gleichmut ist eben nicht so einfach.
    Eine Frage von mir an unseren Lehrer handelt vom Wiedersehen mit Philipp, worauf ich mich freue. Geht es aber danach gleichmütig zu sein, dürfte ich das auch nicht mehr 😩 Seine mal wieder ernüchternde Antwort: Buddha hat damals Nonnen und Mönche, die ein Verlangen nach körperlicher Zuneigung verspürt haben auf Friedhöfe geschickt, um dort Leichen auszugraben und somit keinerlei Verlangen mehr zu spüren. Danke, reicht! 😝

    Die zehntägige stille Meditation wird auch als eine Operation an der Seele bezeichnet. Es kommen wahnsinnig viele Dinge in mir hoch, wenn ich so viel mit mir allein beschäftigt bin. Vielen der Teilnehmer laufen oft die Tränen runter, Männern wie Frauen und das nicht nur wegen physischer, sondern auch psychischer Schmerzen 🥺 Kindheitserinnerungen, aktuelle Probleme oder Zukunftsängste sind an der Tagesordnung. Das Vipassana ist alles, nur kein Retreat oder eine Auszeit vom Alltag. Es ist harte Arbeit! Ich bin eigentlich ziemlich nah am Wasser gebaut, aber ich muss lediglich ein Mal weinen. Mehr plagen mich die extremen Kopfschmerzen, die ich sonst sehr selten habe 🤯 Uns wurde erklärt, dass neue Verknüpfungen im Gehirn stattfinden, die alte Verhaltensmuster neu wiederaufbauen 💆🏼‍♀️ Meine Sinne fühlen sich zudem extrem geschärft an: Riechen, Schmecken, Hören, Fühlen, einfach alles ist sensibilisiert💯

    Der vorletzte Tag beinhaltet eine Einleitung in die Metta-Meditation. Dies ist das Hinaussenden von Energie/ Liebe an seine Mitmenschen 💓 Dies soll man nur mitmachen, wenn man sich selbst vergeben und ein reiner Geist sein kann. Hier wird es noch mal hochsentimental bei vielen. Es wird geweint und geschluchzt, weil die Selbstvergebung wohl eine der größten Hürden der Teilnehmer ist 💔

    Am letzten Tag werden wir auf den Alltag draußen vorbereitet. Es wird weiterhin harte Arbeit und bedingt tägliche Praxis, dieses Mindset im Alltag zu behalten. Um einen leichten Einstieg in die laute Außenwelt zu haben, schweigen wir nur noch bis 15 Uhr 🕒 Man spürt schon die Unruhe auf dem Gelände, endlich wieder reden zu können. Das Schweigen hat, nachdem wir wieder anfangen zu reden, erst vollkommen Sinn für mich gemacht. Es solle eine vollkommene Isolation sein, nur für sich selbst und weg von anderen Einflüssen. Die Konzentration liegt nur auf einem selbst, da nur so alle Empfindungen und Gedanken klar werden. Pünktlich 15 Uhr ertönen schon die ersten Gelächter und der Zauber der Stille ist vorüber 🧏🏼‍♀️ so ändern sich auch die vorschnellen Urteile, die ich mir während der 10 Tage über andere gebildet habe, meist zum Positiven! Ich habe mit wildfremden Menschen 10 Tage dicht an dicht gelebt und nun höre ich viele das erste mal sprechen 🗣 Es wird schon fast zu laut, aber mindestens so laut, wie am ersten Tag. Nach ein paar Stunden lass ich mich einfach treiben. Wir sind nun sogenannte „alte Schüler”, da wir zehn Tage Vipassana-Meditation praktiziert haben 👩🏼‍🎓 Viele von den Teilnehmern würden es nicht noch mal machen oder bräuchten eine lange Zeit vor ihrem nächsten Mal. Ich, persönlich, kann es mir allerdings schon nächstes Jahr wieder vorstellen ☝🏻

    Ich habe gelernt allein zu sein, in Stille und dass dies einfach wunderschön sein kann 🥰 Ich muss mich nicht immer um alles sofort kümmern. Ich muss keine Angst in oder vor bestimmten Situationen haben oder gar Panik. Wenn es eine schöne Situation ist, weiß ich nun, dass ich mich freuen kann, aber dass auch diese Freude vergänglich ist. Und all das ist vollkommen ok, wenn man einfach nur im Hier und Jetzt ist! Wenn man das schafft, erlebt man Glücksgefühle wie in sonst keiner Situation im Leben, und das nur im Sein🍀

    Mit Goenkas abschließenden Worten nach jeder Meditation: Mögen alle Wesen frei von Aversion und glücklich sein. Möge überall Frieden und Harmonie herrschen ☮️
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  • So Deutsch sind wir immer noch nach 10 Monaten Neuseeland
    Frosty rennt und rennt und renntHier kann man gut abhängenLa cucina de la FrostyGib mir ne Pfanne ich buddle uns einen PoolJocks Kochkünste: Grillen und Drinks ;)Tiki und Pai die Zweite

    Haben wir uns auseinandergewöhnt?!

    October 11, 2020 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach den 10 Tagen räumlicher Trennung ist die Vorfreude groß auf den jeweils anderen 💓 Der erste Austausch endet mit einem spontanen Spaziergang am Strand, um wieder durchzuatmen. Ist doch nicht so einfach wie gedacht 😶 Wir können ein paar Tage länger bei Jock bleiben und müssen somit nicht im Camper schlafen bei durchwachsenem Wetter. Jock und sein Sohn freuen sich auch, Jessy kennenzulernen und wir können uns langsam wieder eingrooven und über die vergangenen Tage berichten. Jessys Kontakt-Aufbau zur Außenwelt ist herausfordernd 😰 Sie schlägt sich aber wacker und Philipp versucht Nachrichten aus der Welt und Neuigkeiten für uns und von Freunden und Familie ihr langsam näherzubringen 📯
    Jock zeigt sich weiterhin als sehr lieber, gastfreundlicher und rücksichtsvoller Mensch und wir versuchen ihm auch mit Gesellschaft, kleineren Hilfen im Haus und Hof, Spielen mit seinen Hunden etc. zu unterstützen 🐕 Wir bleiben 4 Tage, worin Jessy ihre gelernten Routinen versucht weiterzuführen. Nicht mehr das Aufwachen 4 Uhr morgens, aber das Meditieren am Morgen und Abend und die bewusste Ernährung und generell Zeit für sich 🧘🏼‍♀️ Bereits am ersten Tag ihrer Wiederkehr haben wir allerdings schon einen Video-Call mit einem Pärchen aus Kalifornien, das positiv auf unsere Bootsanfrage reagiert hat 🥳 Das erste Kennenlernen läuft großartig und wir sind hellauf begeistert von der Möglichkeit mit den beiden ab Januar durch den Pazifik zu segeln für einige Wochen ⛵️ Die beiden stechen schon im Laufe des November in See, entlang der Westküste der USA, hinunter nach Mexiko, wo wir planen im Januar dazu zustoßen 🇲🇽 ✈️ Der Corona-Gott hat aber auch noch ein Wörtchen mitzureden 🦠

    Wir verbringen die Tage noch einige Zeit am Rechner, gehen wandern und treffen ein freundliches Pärchen, über deren Grundstück wir zum Wanderweg gelangen 🚶🏼‍♀️ 🚶‍♂️ Spontan werden wir zur Ruhestandsfeier eingeladen, die wir aber nicht wahrnehmen können und so streifen wir entlang des Weges, entlang abgeholzter Hänge und monokulturellem Nutzwald (Fichte) 🌲 Zum Abschluss bei Jock ein Grillen mit allerlei Gemüse, Salat, Kürbis 🎃 und für Jock und seinen Nachbarn Fleisch der eigenen Kuh 🐮 Ein schöner Abend, wo wir mit dem Nachbarn zwar politisch überhaupt nicht auf einer Wellenlänge sind, aber uns trotzdem angeregt unterhalten 😌

    Der zweite Aufenthalt in Papamoa steht nun kurz bevor. Wir freuen uns auf Tiki und die bekannte Umgebung 🐶 Dave und Laura sind schon auf dem Sprung, als wir in die Auffahrt biegen. Tiki und die Katze Pai erkennen uns schnell wieder und wir sind schnell eingerichtet und gehen eine Runde Gassi am Strand 🏝 Das ist das einzige Housesitting, wo wir tatsächlich zum Strand laufen können. Ein schöner Umstand, nicht nur für den Hund. Tiki ist scheinbar nicht müde zu kriegen und düst begeistert über den Strand und die Wiesen 🐕 Pai, der Kater, wird zutraulicher und wir bekommen die Aufgabe seine Akne am Kinn täglich mit einer Lotion einzureiben 🐱 Eine Katze hat Akne. Man lernt doch nie aus! 🤪

    Wir schauen schon seit einiger Zeit nach Heimflügen und legen uns nach einigem Hin- und Herüberlegen fest, Anfang Dezember über die USA zurückzufliegen ✈️ Die Flüge sind günstiger als anders herum um die Welt, jedoch dauern sie ein paar Stunden länger ⏰ Beim Essen können wir auch unsere vegane und glutenfreie Extrawurst für ein paar Euro mehr bestellen. Vegan und glutenfrei in Kombi ist allerdings nicht möglich, auch nicht auf Nachfrage 🤨 Hach, diese intoleranten Deutschen! Die Vorfreude auf die Heimat mit Freunden und Familie ist groß, die Vorfreude auf Corona hält sich Grenzen. Hier, in Neuseeland lässt es sich schon ganz gut aushalten. Der Frühling ist da und mit ihm Sonne und Wärme ☀️ Zeit für kurze Sachen und einen Strandlauf mit Tiki. Nach gut einer Stunde und 11km ist Tiki sichtlich geschafft, wir übrigens auch, hat sich aber wacker geschlagen, auch beim Verhalten mit den vielen anderen Hunden und Menschen 🏃🏼‍♀️ 🏃‍♂️ 🐕 Man muss bedenken, dass Tiki ein Vielfaches läuft, da er immer sprintet und wieder zurückrast. Er interessiert sich eigentlich für nichts außer Sprinten, außer die Möwen jagt er bis er tief im Wasser ist 🦅
    Erschöpft und glücklich ruht Tiki den Rest des Tages. Wir wuseln noch ein bisschen, und reisen nach drei Nächten schon wieder ab 🚙 Es geht noch zu einem hippen Markt im Touri-Ort nebenan und wir freuen uns auf ein paar Tage Coromandel-Halbinsel, die wir ein paar Tage vor unserem nächsten Housesitting in Auckland erkunden wollen ⛰ Wir haben schon für ein paar Tage vorgekocht, sodass wir nur noch erhitzen müssen. Wir sind schon ganz gut eingespielt 👩🏼‍🍳👨🏼‍🍳

    Die Nachwirkungen unserer Zeit auseinander sind immer noch spürbar und so tut es gut, in der Natur zu wandern und viel Zeit zum reden zu haben 🗣
    Bei soviel Erzählen und Wanderei kann man sich auch mal “verwandern”. Als wir merken, dass der Weg schon seit über einer 1 Stunde schlussendlich in eine Sackgasse führt, und kein Rundweg ist, versuchen wir uns durch die Böschung zu kämpfen 🤬 Leicht gereizt und mit Spinnweben und Blättern im Gesicht und zerkratzten Armen und Beinen gehen wir wieder auf den Waldweg zurück und hören Podcast um “Runterzukommen” 😤 Wir merken, dass die Zeit getrennt voneinander etwas mit uns gemacht hat. Wir wissen noch nicht, ob es einfach weniger Verständnis für den anderen oder mehr Verständnis für einen selber ist... 😐 Nicht das wir auf dieser Reise nicht ohnehin schon viel diskutiert, gestritten und uns oftmals nicht ausstehen konnten. Nun fühlt es sich doch nochmal eine Nummer ernster an 😦 Es hilft wohl nur etwas Zeit, viel Reden plus das Verständnis für die jeweils anderen Bedürfnisse wieder erkennen. Auch auf Reisen ist eine Beziehung eben immer ein hartes Stück Arbeit, wenn beide was davon haben sollen 🤝 Auch wenn wir hier vermeidlich keine Verpflichtungen, Termine, Sorgen hätten (was absoluter Quatsch ist, aber viele Außenstehende das denken), sind wir täglich neuer Situationen ausgesetzt. Diese sind nicht immer leicht oder so wie wir es uns gedacht haben 🤨 Vom Campingplatz finden, über hinten am Wagen kochen und im öffentlichen WC abwaschen bis zum auch hier restriktiven Corona-Leben und Reisen ohne Freunde und Familie klarkommen. Wir haben dabei immer nur uns beide, was einerseits sehr zusammenschweißt, auf der anderen Seite einen abhängig macht und hochsensibel für die Gefühle des anderen. Auf 4qm im Auto bei Regen und schlechter Laune sich dann aus dem Weg zu gehen, gestaltet sich schwierig... 💆🏼‍♀️💆🏼‍♂️ Wir wissen, wie gut wir es während Corona in Neuseeland haben und versteht uns nicht falsch, wir sind sehr dankbar für dieses Jahr. Allerdings sind wir initial anders los gereist. Schließlich haben wir nicht „alles hinter uns gelassen“ um „nur“ Neuseeland zu sehen 🇳🇿 Wir wollten die Welt bereisen und sind nun auch keine 25 mehr und der Druck wächst doch schon irgendwie nun endlich einen passend ein Ort zu finden 🗺 First World Problems!!! 😶

    Unsere Laune steigt jedoch immer wieder, wenn das Wetter mitspielt, was zusehends mit dem Frühling immer besser wird ☀️ So auch als wir uns auf den Weg zum Hot Water Beach machen. Wir waren schon am Anfang unserer Neuseeland-Reise, hatten da aber gerade Flut. Heute passen wir die Ebbe ab und bewaffnen uns mit unserer universellen Pfanne zum Buddeln 🍳 Aus der Ferne sehen wir schon einige Leute buddeln in ihren kleinen dampfenden Becken. Wir gesellen uns dazu und kriegen Respekt bzw. Mitleid wegen unserer Versuche mit der Pfanne ein Becken auszuheben. Schnell bekommen wir freie Becken angeboten, was wir dankend annehmen. Schön warm, manchmal sogar zu warm, aber sehr entspannend 🧖‍♀️🧖‍♂️ Wir betrachten das Treiben von Neuankömmlingen und Leuten, die sich mit hochrotem Körper ins Wasser stürzen. Als die Flut an unseren Beckenmauern rüttelt, ziehen wir auch den Rückzug vor 🌊 Die kalte Dusche am Strand danach tut gut 😌 Es ist die erste kalte Dusche nach dem Winter. Wir genießen unser vorgekochtes Essen mit Strandblick und beobachten eine chinesische Familie mit großen Tüten und Becher einer Fastfood-Kette, worüber sich auch die kreischenden Möwen freuen 🤦🏼

    Die Nacht wollen wir in Whitianga verbringen. Ein kleiner Ort am Wasser mit vielen Geschäften, Strandwegen, Parks und Spielplätzen. Wir schlafen im Hinterhof des Grünflachenamts auf einem Freedom Camping-Platz 🚙 Eine Dusche ist in den nächsten Tagen nicht geplant, jedoch waschen wir Jessys Haare über den Waschbecken einer öffentlichen Toilette, kurz bevor wir hier unser Geschirr abwaschen 🧼 💆🏼‍♀️ Der kleine Luxus der Zivilisation 😅 Gestärkt und mit sauberen Haaren geht es zum Strand „New Chums“, der uns wärmstens empfohlen wurde. Man kommt hier nur bei Ebbe oder auf dem Wasserweg hin. Wir krackseln über die Steine und sind schwer beeindruckt von dem abgelegenen Strand, jedoch weniger von den Kuhweiden auf dem Hügel, die auch den eigentlichen Zugang versperren 🙃 🏝

    Für das Nachtlager fahren wir noch ein gutes Stück weiter über Schotterstraßen zu einem abgelegenen Strand „Little Bay“. Mittlerweile ist unser Frosty gar nicht mehr so frostig kalt, sondern eher ziemlich warm beim Erklimmen der Serpentinenstraßen 🥵 Der Strand entschädigt dafür, den wir ein paar Mal nach dem Abendessen abschreiten. Das Wetter ist hervorragend und der Rum schmeckt bei dem klaren Sternenhimmel noch ein wenig besser 🍹 💫
    Die Nacht ist ruhig, nur ein weiteres Camper-Pärchen gesellt sich an den verlassenen Ort. Morgens fahren wir nach Port Charles zum Frühstück. Die Straße endet hier und die vielen Ferienhäuser lassen darauf schließen, dass viele Kiwis den Ort genauso schätzen wie wir gerade 🚐 Wir wollen aber noch den nördlichsten Zipfel Coromandels erkunden. Dazu geht es wieder über etliche Kilometer Schotterstraße. Wir bemerken auf dem Weg, dass wir langsam kein Wasser mehr haben. Waschen ist eh überbewertet, aber Trinkwasser wäre schon ganz nett 😬💧 Wir halten in einem kleinen Nest, wo es einen kleinen Dorfladen gibt. Nebenan hängt ein Gartenschlauch, womit wir auf Nachfrage unsere Behälter auffüllen. So nett die Kiwis 🇳🇿 Die nächsten 30km sind auch wieder Schotterstraße, aber direkt an der Küste und der Strand am Ende der Straße entschädigt mal wieder. Die Plumpsklo sind fast schon luxuriös 🚽 Wir gehen eine Runde wandern und erkunden die nächsten Buchten. Von einem anderen Camper-Pärchen angespornt, wagen wir uns danach auch ins Wasser und anschließend unter die kalte Dusche 🏊🏻‍♂️ 🚿 Beim entspannten Abendessen gesellen sich einige Sandflies dazu. Wir lassen uns die Stimmung bei Sonnenuntergang trotzdem nicht verderben. Es gibt Salat, Popcorn und zum Dessert die letzten Stücken von einer weißen Toblerone-Schokolade, die wir schon vor einigen Monaten gekauft hatten 🍫

    Ein gutes Stück wieder zurück gibt es den einzigen Freedom Camping-Platz hier im nördlichsten Zipfel der Coromandel-Halbinsel 🏕 Den steuern wir an, machen noch ein Spaziergang im Dunkeln. Wir hoffen ein Kiwi zu sehen, vermuten welche zu hören, aber vergebens 🤫👀
    Der Morgen ist ruhig und sonnig und wir schauen uns den Ort Coromandel an, streifen durch Secondhand-Läden und suchen nach Souvenirs 🛍 Am späten Nachmittag gehen wir im Freibad schwimmen 🏊🏻‍♀️ 🏊🏻‍♂️ Das durch Thermalquellen beheizte Schwimmbecken ist schon fast zu warm 😅 Wir bekommen auf jeden Fall gut Sonne beim Bahnen ziehen.

    Jetzt reicht es aber auch erstmal wieder mit Campen und wir freuen uns schon auf unsere Zeit in Auckland, wo wir einige Unternehmungen vorhaben und auch auf 3 Hunde und ein Haus aufpassen werden 🤩
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  • Dick, Dicker & Rover

    October 23, 2020 in New Zealand ⋅ ☁️ 17 °C

    Das Housesitting bei Mariette und Tyran läuft wie gewohnt an. Die Urlaubsreifen Hausbesitzer sind im Stress und versuchen alles irgendwie zusammenzupacken, die Kinder beisammenzuhalten, das Haus halbwegs sauber zu übergeben und die Housesitter in alle Dinge einzuweisen 🤪🤯 Mariette und Tyran schlagen sich ganz gut 🙋🏻‍♀️🙋🏼‍♂️ Wir kraulen die Hunde, bringen nach der Übergabe unsere Sachen rein und richten uns ein 🧳 Wir bekommen von den beiden Südafrikanern einen großen Vertrauensvorschuss für ihre Verhältnisse. In Johannesburg hatten sie umrandet von hohen Mauern mit Stacheldraht und etlichen Kameras in Angst gelebt 🇿🇦 Die Hunde wurden nie Gassi geführt und die Kinder immer mit Auto überall hingefahren. 🚗 Entführungen wie auch Diebstahl und Raub sind dort wohl an der Tagesordnung 🔫 Hier in Neuseeland stehen die Häuser offen, die wenigsten Leute haben Zäune und sind in jeglicher Hinsicht hilfsbereit und freundlich 👋
    Die 3 stämmigen Hunde bekommen von uns nun ein ausgiebiges Sportprogramm mit Gassigehen 1-2 Mal pro Tag 🚶🏼‍♀️🚶‍♂️ Die Hunde gewöhnen sich sehr schnell an uns. Nachdem wir mit Rover (Labrador, 60kg) ein große Gassi-Runde gedreht haben, kommt dieser gar nicht mehr aus dem Hecheln heraus 🐕‍🦺 🥵 Wir haben Angst, dass er überhitzt bzw. überanstrengt ist und spritzen ihn mit dem Wasserschlauch ab, legen nasse Handtücher und gefrorene Gemüsetüten auf ihn 🧊 Jessy ist schon kurz davor den Tierarzt anzurufen, als er sich langsam wieder beruhigt 🚨 Das machen wir nicht noch mal. Mit Klippies (Jack Russel liebevoll Kampfwurst getauft) können wir dagegen nicht weit genug laufen, obwohl er ein wenig hinkt 🐶 Misty (Jack Russel, Kampfwurst-Dame) freut sich auch über einen Spaziergang, aber ebenfalls nicht zu weit 🐶 Alle 3 lieben es gekrault zu werden. Dabei ist Klippies stets eifersüchtig, wenn er weniger gekrault wird oder weniger Aufmerksamkeit bekommt 😤 Eine besondere homoerotische Anziehung hat Klippies bei Rover 😘 Klippies knurrt Rover stets an und leckt ihm dann die Mundwinkel bzw. den Penis 🤪

    Da unsere letzen Wochen in Neuseeland gezählt sind, wollen wir auch Frosty an hoffentlich glückliche Folgebesitzer verkaufen 🚙 Wir räumen den Wagen aus, machen ihn sauber und erstellen in verschiedensten Portalen und Facebook-Gruppen Anzeigen. Da schon seit Monaten die Nachfrage nach Campervans dem Angebot deutlich hinterherhinkt, erwarten wir nicht allzu viel Rückmeldungen 😏 Im Endeffekt dreht sich alles um den Preis 💰 Mal schauen. Erst ein mal, kann er noch ein wenig laufen.
    Wir lassen derweil mal wieder laufen, und zwar Blut 🩸 Die Erfahrungen bei der ersten Blutspende bei NZ Blood, einem staatlichen Blutspendedienst, sind uns noch gut in Erinnerung. Auch dieses Mal werden wir nicht enttäuscht und die Werte passen sehr gut, was uns noch mal zu unserer veganen Ernährung bestärkt 💪🏻

    Wir haben in der Zeit in Auckland wieder viele Telefonate mit Freunden und Familie, auf die wir uns schon sehr freuen 🗣📲Wir besuchen einen großen Kunst- und Handwerksmarkt, wo Himmel und Menschen sind. Wer oder was ist eigentlich Corona? 🦠 🤷🏼‍♀️

    Das Wetter ist großartig und wir genießen das warme Wetter ☀️ Zu Hause gibt es ab und zu Yoga, was mit 3 spielfreudigen und kraulbedürftigen Hunden schwierig sein kann. Wenn man die Biester mit Leckerlis besticht, ist das Benehmen aber wieder perfekt 🍪 In unseren Stunden am Rechner klären wir einige Versicherungsthemen für Deutschland bzw. auf der Reise. Die Segelreise wird konkreter und das kalifornische Pärchen plant uns fest ein 🤩 ⛵️ Sie stecken in den letzten Vorbereiten und beziehen uns sogar schon in ihre Versicherung mit ein. Derweil wird der Corona-Gott wieder zorniger in Deutschland und Europa 😩Wir betrachten das aus sicherer Entfernung mit unwohlem Gefühl.

    Apropos, unwohles Gefühl. Es läuft die heiße Phase des US-Wahlkampfs 🇺🇸 So unterhaltsam, gleichzeitig so bedeutsam für die USA und die Welt 🌍 Wir lenken uns von der Realität nicht mit Fake News, aber mit einer Doku über die Paralympics ab. Sehr berührend, inspirierend und total zu empfehlen (Netflix „Rising Pheonix“)🤺
    In der Zeit in Auckland gehen wir auf mehrere Nachtmärkte und kriegen hier schon einen Vorgeschmack auf Südost-Asien 🎎 unzählige Fress-Buden, Ständen mit gefälschter Bekleidung oder Handy-Technik. Sehr unterhaltsam allemal 😆
    So unterhaltsam sind auch die 3 vierbeinigen Gesellen im Haus. Morgens winseln sie, dann kuscheln sie im Bett, Fressen, Gassi gehen und tagsüber viel Schlafen und durchs Haus wandeln. Rover mit seinen 60kg überlegt sich 2 Mal, ob er die Treppe in den Hinterhof runtertapst, um auf die Toilette zu gehen 😅 Die Toilette für 3 Hunde hinterlässt auch einige Tretminen und macht ein Badminton-Spiel ziemlich gefährlich ⚠️💩 Wenn wir zu Abend essen, kriegen auch die Hunde ihr Fressen, was wir beaufsichtigen, da Rover gern bei den langsameren Essen mithilft 🤤 Danach gehen wir auf eine Verdauungsrunde mit den Hunden, die auch uns guttut 🚶‍♂️ Sobald es draußen dunkel wird, fallen die Augen von den Hunden zu. Um 22 Uhr sind sie dann reif für die Falle und mit 3 Keksen in der Hand gehen wir alle zusammen die Treppe runter zu den 3 Hundehütten 🥱 Jeder Hund bekommt einen Keks und wird in seine Decke gewickelt. Am Morgen können es die 3 kaum erwarten wieder in den Wohnbereich gelassen zu werden 🐶🐶🐕‍🦺

    Jessy hat während ihrer Zeit im Vipassana Romina kennengelernt, die uns zum Abendessen bei sich eingeladen hat 👩🏼‍🦰 Ein sehr schöner Abend, mit ihrer Familie und tollen Gesprächen und Thai-Essen vom Take Away. Sie bieten uns auch an die letzten Tage in Neuseeland bei ihnen zu verbringen, da sie eh nicht da sind 👍🏻 Auf die beiden Katzen passen wir auch gern auf 🐱 Das Angebot der Verkauf unseres Autos zu übernehmen, falls wir es nicht loswerden, erfreut und beruhigt uns sehr. Währenddessen trudeln die ersten Anfragen für Frosty ein 🚙 📬 Wir machen am letzten Tag wieder gründlich das Haus und den Hinterhof sauber und reisen ab 🧼 👋

    Halloween steht vor der Tür 🎃 Wir fahren zu einer Halloween-Rollschuh-Disko, brauchen aber noch Kostüme. Wir finden im Second-Hand-Shop ein großes Bettlaken, zerteilen es und schneiden Augen rein 👻 Ein Klassiker in doppelter Ausführung 😉 und das für umgerechnet 4 Euro. Mit den Rollschuhen haben wir anfangs noch Probleme und können mit den kleinen Hexen und Monstern schwer mithalten. Ein Glück gibt es Rollhilfen! 🦽 Wir werden als bestes Kostüm nominiert, verlieren aber gegen den HotDog, zurecht! 🌭 😂 Ein witziger Abend, ohne Hinfallen sogar!

    Die Nacht verbringen wir im Camper am Strand von Papamoa. Eine sehr milde Nacht und wir freuen uns schon auf Tiki, Pai und das Haus 🏡 🐶
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  • Goodbye Tiki 😢
    Markets, Festivals und Events als ob es kein Corona gäbeHundewetterBunte, vegane und glutenfreie ExperimenteHocus Pocus Party (kein Ku Klux Klan Treffen)Täglicher StrandwahnsinnEndlose Energie wenn es ums Spielen geht

    2 Wochen Vorstadt-Idylle

    October 30, 2020 in New Zealand ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach der Nacht am Strand vom Papamoa empfangen uns Tiki und Pai im Haus 🏡 🐶 🐈‍⬛ Laura und Dave haben schon 6.30 Uhr den Flieger auf die Südinsel zu einem ausgedehnten Urlaub genommen ✈️ Zwei Wochen werden wir hier nun sein. Unser längster Housesit und damit auch viel Zeit für uns, Computerarbeit, Lesen, Sport, Unternehmungen etc. 🤩
    Das Haus haben Laura und Dave weniger sauber hinterlassen, uns dafür aber vegane (und glutenfreie!) Törtchen dagelassen 🧁 Es scheint, als hätten die beiden nach unserem letzten Aufenthalt vor zwei Wochen weder eingekauft noch die Küche benutzt. Das soll uns nicht stören. Tiki, der lauffreudige Border Collie ist hellauf begeistert als wir ihm die Hundeleine anlegen 🤗 Es geht wieder los!

    Frisch gestärkt nach dem Frühstück wollen wir uns an unsere Rechner machen, doch das Internet fällt aus. Der Router ist kaputt. Ein Zeichen? 🤯 Über Dave bestellen wir vom Anbieter einen neuen Router, der aber erst in ein paar Tagen ankommt. Demnach kaufen wir uns noch ein paar Gigabyte über unseren Mobilfunk-Anbieter und beschränken unsere Internetaktivität 👩‍💻 Lesen ist auch schön, und das Wetter für Unternehmungen auch ☀️
    Es ist auch noch Halloween an diesem Wochenende 🎃 Wir erschrecken als es plötzlich an der Tür klopft „Trick or Treats“ ruft es. Um die nervigen Nachbarskinder nicht mit Sellerie und Möhren abzuspeisen, da wir keine Süßigkeiten zu Hause haben 🍬 , schmeißen wir uns bei jedem Türklopfen wie amateurhafte Superagenten auf den Boden um nicht entdeckt zu werden. Sobald es dunkel wird schlüpfen wir wieder in unsere Geisterkostüme und gehen auf die “Hocus Pocus Party”, bei der 4 neuseeländische Band (unser Favorit: LA WOMAN), ebenfalls verkleidet, wie auch das Publikum, auftreten 👩🏻‍🎤🧑🏽‍🎤👨🏾‍🎤 Unsere Kostüme kommen gut an, außer beim Türsteher, der unter die Laken schauen will 👻 Auf der Veranstaltung ist keine Spur von Corona oder Abstandsregelungen zu sehen, außer ein Kostüm: Ein T-shirt mit der Aufschrift „COVID-19 2022“ 😑 Zahlreiche selbstgebraute Spezialitäten an Bier und Cider versüßen uns den Abend. Der Saal füllt sich mit allerhand Monstern, Comic-Figuren und Action-Helden 🦹🏼‍♀️🥷🏼🧙🏼‍♂️🧝🏾‍♀️🧛🏻‍♂️🧟 Ein spaßiger Abend. Nur die eine Bedienung fand uns nicht so toll, weil sie uns als Ku-Klux-Klan- Mitglieder deutet. Ja, genau! 🙄

    Das Internet kehrt schon bald zurück ins Haus von Laura und Dave und Jessy macht sich über einen Fernlehrgang schlau, der ihr von einer Vipassana-Gefährtin empfohlen wurde 🤓 Schlussendlich, schließt sie eine 12-monatige Fortbildung zum “Integrative Nutrition Health Coach” am IIN in New York ab 🤩 Dieser Lehrgang zum ganzheitlichen Gesundheits-Coach wird sie also in den kommenden Monaten fordern und vorallem fördern 💪🏻

    Bei Socialbnb wird nun ein weiterer Beitrag von uns veröffentlicht, Jessys Vipassana-Erfahrung, und kommt ziemlich gut an 🥳 Wir hoffen, dass wir noch viele weitere Beiträge auch von unseren weiteren Reiseerlebnissen beisteuern können 📖
    Die zwei Wochen in Papamoa versuchen wir uns interessant zu gestalten und suchen Veranstaltungen über verschiedenste Internetseiten raus 💻 Erstmal wollen wir aber schauen, ob Tiki ein wenig Kondition aufgebaut hat, nach unserem Strandlauf vom letzten Mal. Nach einer guten Stunde joggen am Strand sind wir alle drei glücklich und erschöpft 🏃🏼‍♀️ 🏃🏼 🐕 Den Rest des Tages schläft Tiki. Wir gönnen uns am Abend einen Kinobesuch und schauen einen Streifen über Straßengangs in Neuseeland. Sehr spannend 🏍 Anscheinend war der Abend aber nicht so spannend für Tiki, denn der hat sich an ein paar Hygieneprodukten von Jessy bedient und diese gut zerkaut quer auf dem Rasen hinter dem Haus verteilt 😤🤬 Erschüttert und sauer, wird Tiki ausgeschimpft und ausgesperrt. Man muss hier erwähnen, dass sich Tiki herzzerreißend schämt, den Kopf hängen lässt und sich nicht mehr aufzuschauen geschweige denn ins Haus zu kommen traut 🥺 Wie wir später erfahren, kommen diese Ausrutscher von Tiki regelmäßig vor.

    Unser Salsa-Kurs am nächsten Tag fällt leider aus, dafür aber nicht Jessys Hip Hop Klasse 💃 Währenddessen läuft die Auszählung der US-Wahl, die wir mit Spannung verfolgen 🇺🇸 Tiki und Pai interessieren sich weniger dafür und kabbeln sich. Tiki scheint die neuen Leckerlies nicht zu vertragen und lässt die Luft stinken 💨 🤢 Das ist noch weniger spaßig im Schlafzimmer, wo Tiki neben uns auf dem Boden schläft. Dann bleibt das Fenster eben auf.
    Dicke Luft gibt es auch zwischen Trump und Biden und wir schauen fast stündlich auf die neuen Hochrechnungen Live aus den USA 📈📉 Leider entwickeln sich die (Corona-)Zahlen dort zum Schlechteren und wir bangen unserer Rückkehr Anfang Dezember entgegen, da wir über Kalifornien fliegen ✈️

    Der Bachata-Tanzkurs ein paar Tage später findet tatsächlich statt und lenkt uns ab 💃 Prall gefüllt ist der Laden und es macht Spaß beim Beginner-Kurs mitzumachen. Auf engem Raum sind bestimmt 30 Leute, mit unterschiedlichstem Tanzvermögen wie auch Alkoholpegel 🤪 Es gab eine Weinverkostung für einen Großteil der Teilnehmer im Vorfeld des Kurses. Ergebnis: macht die Füße unkoordinierter, aber auch schneller 🕺

    Ein paar Abende nutzen wir den großen Fernseher zum Netflix-Schauen und versüßen uns den Abend mit Happy Cookies 🍪🤭 Wir hatten noch ein paar Reste, die wir vor dem Abflug aufbrauchen wollten. Ansonsten ist der Kühlschrank und die Küche voll mit Obst, Gemüse und Backzutaten. Wir backen Brot, Kuchen, Muffins, machen unseren Hummus selber und probieren querbeet die glutenfreie und vegane Küche. Also wenn wir etwas dieses Jahr gelernt haben, dann ist es das Kochen 🧑🏼‍🍳 Neue Vorräte dafür bekommen wir auf dem Farmers Market am Wochenende bei strahlendem Sonnenschein 👩🏼‍🌾 Als gäbe es Corona nicht, drängeln sich hier die Leute. Kein Wunder bei nur ca. 50 Covid19-Infizierten im gesamten Land (und nicht pro Tag!)🦠

    Zum Sport bei schlechtem Wetter wie auch zum Yoga schmeißen wir uns oft vor den Rechner und lassen uns Youtube-Videos anleiten 🤸🏼‍♀️🧘🏼‍♂️ Das motiviert und ist abwechslungsreich. Philipp trainiert auch so sein Taekwon Do regelmäßig 🥋 Bei jeglichem Sport kommt Tiki hinzu und will mitspielen 🐶 Pai, der Kater, kommt eher abends und setzt sich auf den Schoß beim Buchlesen 📖 🐈‍⬛ Das findet Tiki aber nicht so witzig und nervt Kater und uns. Im Zweifel pupst er protestierend vor der Couch rum 😆

    Eine weitere Veranstaltung, die wir uns anschauen, ist das hinduistische Fest Diwali (Lichterfest) ✨🎆 Aufgrund der großen indischen Bevölkerung in vielen Großstädten Neuseelands kommt auch dieser Kultur ein großer Stellenwert bei 🇮🇳 Neben Tanz und Gesang, sind vorallem Fressbuden, Henna-Tattoos und Kinderspielereien angesagt 🤹🏼 Wir bleiben nicht lang, denn Gewitterwolken ziehen auf 🌩 Zuhause erwartet uns wieder ein sich zutiefst schämender Tiki 🥺 Wir finden kurz darauf raus, warum: dieses Mal war es die Klopapier-Rolle die er großflächig zerfetzt hat 🧻 Gleiches Spiel: Anmeckern, Tiki schämt sich in den Boden, wir sperren ihn aus (beim Unwetter, aber vom Regen geschützt), obwohl wir denken, dass wir keine Besserung bei ihm erzeugen werden ☹️

    In den zwei Wochen verbringen wir viel Zeit am Laptop, Jessy mit ihrer kürzlich gestarteten Ausbildung🤓, Philipp ähnlich mit kostenlosen Online-Kursen zum Thema Web-Design und haben ansonsten einen entspannten Alltag. Wir telefonieren viel mit Familie und Freunden, spielen mit den Freunden online Poker und freuen uns auf Events, wie z.B. den olympischen Vorentscheid Neuseelands im Gewichtheben. Frauen und Männer sind hier gleich vertreten, auf der Bühne wie im Publikum. Komischer Sport, aber spannend 🏋🏼🏋🏼‍♀️

    Und dann ist die Zeit in Papamoa auch schon wieder vorbei ⌛️ Es gibt einen vermeintlichen Gewinner bei der US-Wahl, Jessy wird Health Coach und wir sind auf dem Segeltörn ab Januar 2021 fest miteingeplant. Na, wenn das nichts ist? 😃
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  • Hastings und die teils trockene Umgebung
    Mein Baby war beim FriseurSkywalk über WellingtonCastlepoint mit BewohnernCat-Sitting bei PitikaMeeting new Friends :)Frische Küche

    The Windy City Wellington

    November 14, 2020 in New Zealand ⋅ ☀️ 15 °C

    Es stehen uns ein paar Tage im Camper bevor und wir freuen uns, da sich auch die Sonne freut ☀️ Wir starten in Rotorua, wo wir durch die Stadt schlendern einen großen Pub mit Live-Musik entdecken 🎶 Als wir über den Zaun luken, laden uns gleich Leute herein. Zwei Bands spielen hier, davon eine bei einem großen Geburtstag 🎁 Rotorua muss man dazu sagen, ist speziell bei den Neuseeländern ein beliebtes Reiseziel für einen Kurztrip, so auch für den Geburtstag. Die Schwefel-Dämpfe leiten uns den Weg wieder zurück zum Auto, da der Camping-Platz förmlich umzingelt ist von Thermalquellen 💨 Die Nacht ist ruhig und wir schlafen lange. Schön, mal so ohne aufgeweckten Hund am Morgen! 😅

    Wir essen Frühstück in Taupo, einem weiteren Touri-Nest mit Thermalquellen, ebenfalls an der Volcanic Route, die sich schräg durch die Nordinsel zieht 🛣 Danach fahren wir weiter nach Hastings, wo uns der erste Weihnachtsbaum dieses Jahr erwartet🎄. Komisch bei 22 Grad und Sonnenschein ☀️ Dort kommen wir richtig auf den Geschmack vom Op-Shopping. Op-Shops, Opportunity-Shops, sind die Second-Hand-Läden, die es fast in jedem Ort Neuseelands gibt 🛍 In dem relativ überschaulichen Hastings gibt es allein fußläufig fünf dieser Shops. Die klappern wir alle ab und haben anschließend eine volle Einkaufstasche und nur minimal dafür Geld ausgeben müssen 💰 Weil wir aber auch nicht mehr Klamotten nach Deutschland bringen wollen, als wir davon mitgenommen hatten, geben wir eine große Altkleider-Tüte auch im Op-Shop als Spende ab. Der Kreislauf funktioniert! ♻️

    Entlang der südlicheren Ostküste der Nordinsel fahren wir noch an viele schöne Strände, neben tollen Bergformationen und grünen Weiden ⛰ Das Land ist hier über hunderte Kilometer bestimmt von Rinder- und Schafweiden 🐄 🐑 Die ursprünglichen Wälder sind hier leider Mangelware 😒 Die Seevögel wie auch Robben scheint es nicht zu stören. Jessy auch nicht, denn sie geht nochmal am Strand laufen wobei sie einem Angler nahelegt die fälschlicherweise gefangenen Haie nicht zappelnd am Strand liegen zu lassen sondern wieder hineinzuwerfen… 🤬 🦈 Tagsüber machen wir noch einen Stopp in einer Bibliothek 📚 , um Internet und Strom zu zapfen und abends gehts ins Schwimmbad 🏊🏻‍♀️ Der Hygiene tut es auch gut 😌 🚿

    Je weiter wir südlich kommen, desto windiger wird es 🌬 Die “Windy city” Wellington schickt ihre Vorboten. Wir freuen uns sehr auf unsere Lieblingsstadt in Neuseeland und sind gespannt auf Debora und Alex und die vor kurzem verunfallte Katze Pitika, auf die wir aufpassen werden 🐈‍⬛ Als wir am frühen Morgen nach Wellington fahren, kommen wir in den Genuss der Rush Hour 🚗🚕🚙 Über die großen Einfallstraßen drängt sich die Blechkarawane Richtung Innenstadt. Wir müssen durch die Stadt und dann hoch in die Hügel, die Wellington malerisch umgeben, bis hin zum Haus von Debora und Alex 🙋🏼‍♀️🙋🏻‍♂️ Wir dachten, wir hätten einen russischen Einschlag aus der Stimme gehört, aber die beiden kommen aus Brasilien und sind in ihrer neuen Wahlheimat Neuseeland vorrangig wegen der Arbeit, aber auch Sicherheit und Outdoor-Sport waren wichtige Treiber 🇧🇷 Die beiden packen gerade und sind etwas spät dran, empfangen uns aber sehr herzlich. Unser Patient, Pitika, liegt schlafend an der Heizung. Das Wetter ist auch zu regnerisch und stürmisch zum Rausgehen ☔️

    Die nächsten Tage sind wettertechnisch auch recht durchwachsen. Als die beiden los sind, tragen wir unsere Sachen und vor allem Fressalien den Berg hinauf ins Haus und richten uns ein 🧳 Der Kühlschrank ist randvoll mit Gemüse und Obst. Wir schnippeln und rühren Teig zusammen. Wir kochen Suppe und backen Brot und Kuchen 👩🏼‍🍳 🥧 Am nächsten Tag nutzen wir den Sonnenschein und wandern über die Bergkette mit tollem Blick über die Stadt 🚶🏼‍♀️ 🚶‍♂️ Abends trifft Jessy sich mit einer Bekannten (Anja 🙋🏼‍♀️) aus dem Vipassana. Eigentlich ist ein Salsa-Kurs geplant, der fällt aber aus und so gibt es eben Sangria und 3 Stunden live Musik 🎶 Anja äußert sich, zwei Monate nach dem Kurs, ziemlich negativ darüber und berichtet von enormen Problemen sich wieder in der Normalität einzufinden. Jessy weiß was sie meint, jedoch nicht so drastisch 🤷🏼‍♀️ Philipp hat derweil Zeit für Yoga 🧘🏼‍♂️ Morgens gehts meistens, wie im richtigen Leben 😅 an die Computer-Arbeit und wir kümmern uns um Pitika. Die Katze taut langsam auf und humpelt Richtung Küche zum Futternapf und auch mal raus in den Garten. Als wir den Kamin anmachen und ihre Schlafdecke davor legen, haben wir ihr Herz gewonnen 🐈‍⬛ ♥️

    Ein weiteres, zumindest für Jessy einschneidendes Ereignis steht an: es geht zum Friseur 💇‍♀️ Eine Freundin, die wir auf der Reise getroffen haben, hatte von dem Friseur in Wellington erzählt, der kostenlos lange Haare schrittweise und mit viel Fotos und Tönung kurz macht ✂️ Das will Jessy auch, glaubt sie 😬 Der Friseur-Marathon startet vormittags und zieht sich bis zum Abend 🕰 Währenddessen werden etappenweise die Haare kürzer, dann gibt es ein Probe-”Schaulaufen” mit Drink 🍻 in Downtown Wellington und wieder zurück auf den Frisierstuhl. Mathew, der Friseur, nimmt sich viel Zeit für seine Kunden und postet das auch alles auf Facebook/ Instagram 🙋🏻‍♂️ Jessy bekommt ein Corona-Bier nach dem anderen und Mathew erfreut sich auch an Bieren während der Arbeit 🤪 Naja schließlich gehört ihm der Laden. Abends gehen wir zu dritt feiern. Wellington hat viel Kultur zu bieten, speziell dieses Wochenende. Das Jazz-Festival läuft und in vielen Bars, Clubs und Pubs gibt es Live-Musik. Viele tolle Läden, sympathisches Publikum, coole Musik und die Frisur hat sich auch gut geschlagen 🎤 💁🏼‍♀️ Am nächsten Tag werden die Haare jedoch noch kürzer, was auch wieder ein paar Stunden dauert. Das Ende vom Lied: ein Pixie Cut und weiß-blondes Haar 🙆🏼‍♀️

    Abends wollen wir uns mit Tessa und Kevin treffen 🙋🏼‍♂️🙋🏻‍♀️ Die beiden sind gerade auf Wochenendreise nach Wellington und wir hatten schon lange vor, sie kennenzulernen. Tessa ist eine Freundin von unseren reiselustigen Freunden Pader und Sonja 🙋🏻‍♂️🙋🏽‍♀️ Als wir in die Salsa-Bar kommen, merken wir, dass wir auf einem Blind-Date sind. Wir wissen nicht, wie die zwei aussehen oder wo sie sitzen und quatschen spontan das falsche Pärchen an 😅 Kurz darauf finden wir die richtigen Tessa und Kevin, verbringen ein paar schöne Stunden und werden von ihnen nach Auckland eingeladen. So schön, dass wir nicht nur ein Mal ermahnt werden müssen, ruhiger zu sprechen, da die brasilianische Sängerin gestört fühlt 🤫 Wir schlendern weiter, biegen in den Irish Pub an der Ecke und werden auch hier von Live-Musik empfangen 🍺 🎵 Irgendwann, gesellt sich Harry zu uns und erzählt von seinen Dienstreisen nach Deutschland und seiner Yacht im Hafen und der Kunstgalerie seines Bruders, die wir auch am Abreisetag besuchen 🖼 🙋🏻‍♂️ Die Zeit in Wellington geht schnell rum und die Aufregung vor der Rückreise steigt 🙍🏼‍♀️🙍🏼‍♂️
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  • Tschüss Frosty
    Santa Parade in AucklandCat-Sitting in AucklandZwangs-AusmistenBizarre RückreiseMount Taranaki die ZweiteDie letzte Nacht in Frosty

    Going Ho-Ho-Home

    November 25, 2020 in New Zealand ⋅ 🌧 19 °C

    Wir fahren gen Norden und bleiben auf einem Campingplatz in Whanganui, auf dem wir auch schon am Anfang unserer Neuseeland-Zeit waren 🏕 Das Thema Autoverkauf wird präsenter. Wir hatten schon beim letzten Aufenthalt in Auckland unseren Frosty auf verschiedenen Plattformen zum Kauf angeboten 🚙 Die Nachfrage hält sich aber in Grenzen und unsere Rumfahrerei tut den Probefahrt-Willigen auch nicht gut. Aktuell haben wir nur eine Interessentin: Lucie, eine Französin, die schon einige Zeit in Auckland arbeitet und demnächst zu einer großen Rundreise starten möchte 🙋🏻‍♀️

    Zunächst nähern wir uns aber dem Mount Taranaki, den wir letztes Mal im Nebel nicht sehen konnten 🏔 👀 Nun regnet es 🌧 Voll motiviert halten wir aber auf den Berg zu und gehen eine Runde wandern. Wir sind die einzigen auf dem riesigen Parkplatz. Vielleicht liegt das auch an den 7 Grad Celsius 🥶 Wir fahren mit leicht durchnässten Sachen weiter und der Magen knurrt schon verdächtig nach Abendessen. Der Regen wird stärker und wir suchen uns einen Unterstand vor einem Baumarkt, sodass wir halbwegs trocken das Essen in unserer “Küche” zubereiten können 🍲 Die Nacht verbringen wir inmitten von Schafweiden bei einem General Store aka Tante Emma-Laden 🏪 Der Ladenbesitzer bietet auf seinem Privatgrundstück seit über 30 Jahren Parkplätze und Toiletten für Camper. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt, von Lebensmitteln über Auto-Zubehör, warmes Essen, eine Tankstelle etc. Zum Lockdown hat der Laden so viel Alkohol verkaufen können, weil ringsum kein anderer Laden aufhatte bzw. Alkohol verkaufen durfte 🍾 Die Nacht ist ruhig und endet mit dem Rasenmäher-Geräusch. Es ist Zeit ins Surfer-Mekka nach Raglan zu fahren. Auch heute regnet es 🙄 ☔️ Die 30 Kilometer auf der Schotterstraße nach Raglan ist dadurch nicht schöner. Die Natur ringsherum entschädigt dafür aber sehr. Raglan muss bei gutem Wetter mit den vielen Bars, Cafés und alternativen Läden ein schöner Ausflugsort sein. Die paar Gestalten, die durch den Regen huschen, genießen den Tag allerdings nicht 😐 Wir fahren an den Strand in der Nähe, um mit Blick auf den bekannten Surfer-Strand im Auto zu frühstücken. Surfer lassen sich bei dem Wetter auch keine blicken, somit fahren wir bald weiter Richtung Auckland, wo sich die Französin Lucie unseren Wagen anschauen will 🚙

    Die Straßen werden breiter und die Autos mehr: Wir nähern uns Auckland. Jessy will abends in einer bekannten Tanzschule, dem Royal Palace, eine Tanzstunde nehmen 💃 Vorher stellen wir uns aber vor Lucies Hostel und warten auf sie zur Auto-Besichtigung. Allerdings kommt Lucie nicht, wir können sie auch nicht telefonisch erreichen 😤 Im Hostel kann uns auch keiner weiterhelfen, obwohl die Rezeptionistin wie auch Freundin schon bald neben uns stehen um zu helfen. Als wir losfahren zu Jessys Tanzstunde, kommt die erwartete Rückmeldung von Lucie. Verplant! Philipp liefert also Jessy beim Tanzen ab und fährt wieder zurück 😠 Das während der Rush Hour in Auckland zu machen, kostet auch ein paar Nerven, aber wir haben noch immer keinen anderen Interessenten für Frosty und die Zeit schwindet ⏳ Lucie ist begeistert vom Wagen, will ihn aber noch getestet haben. Da sie keine Zeit in den nächsten Tagen dafür hat, übernehmen wir das auch noch. Nach ein wenig Hin und Her wegen Reparatur-Themen und Preisverhandlung einigen wir uns in den nächsten Tagen 🤝 Demnach müssen wir nicht auf den großen Automarkt und können zudem die letzten zwei Tage entspannter verbringen. Wir schlafen eine Nacht bei Tessa und Kevin in ihrem Haus am Rand von Auckland. Wir werden vor einer großartigen Weihnachtsdekoration erschlagen 🎄🧑‍🎄 Die beiden sind voll im Rausch 😅 Wir sind noch auf Camping und Sommer, also fremdeln wir noch mit den zig Elfen, Weihnachtsmänner, Rentieren etc..

    Die letzten Tage verbringen wir dann bei Romina und Jason, die wir vor ein paar Wochen schon getroffen hatten. Romina war mit Jessy im Vipassana. Die beiden reisen mit ihren Kindern nach Whanganui, wo wir kürzlich waren und lassen der Tochter ein Tattoo verpassen 👨‍👩‍👧‍👦 Sie hat sich einen großen Drachen ausgesucht und dafür den Familien-Tattoowierer in Whanganui ausgesucht 🐉 Am kommenden Tag wird die Braut, also Frosty, komplett ausgeräumt und herausgeputzt. Wir verbacken und verkochen den Großteil unserer restlichen Lebensmittel. Ob wir das alles noch schaffen zu essen, ist die andere Frage 😳 Da wir in Deutschland keinen Weihnachtsmarkt besuchen können, tun wir das in Auckland. Wir finden sogar einen German Christmas Market und treffen erschreckend viele Deutschsprachige 🇩🇪 Aufgepasst mit der Wortwahl! 🤭 Das ist auch gutes Training für Deutschland. Abends gehen wir zu einer Comedy-Show mit vielen Hobby-Komikern. Das Bier schmeckt bei guten Scherzen noch besser 🤹🏼

    Ab nächsten Tag soll es nur noch regnen, leider fällt somit auch die Weihnachtsparade ins Wasser, findet aber statt und ist trotzdem toll anzusehen 🤩
    Zudem bekommen wir die Info, dass Lucie gerne mit Frosty das nächste Jahr verbringen möchte. 🥳 Erleichtert machen wir einen Termin am Sonntagabend mit ihr aus und schwupps da fährt unser Zuhause der letzten 10 Monate weg 😥 Jessy macht einen letzten Run am Strand 🏃🏼‍♀️ bevor auch sie einen „Abstecher“ beim Tätowierer macht. 🤗 Es soll eine Erinnerung an dieses ungeplante Jahr in Neuseeland werden: eine Welle, die für Jessy für Unbeständigkeit und Vergänglichkeit steht. Sie möchte mehr im Moment präsent sein 🌊 😌 In 30 Minuten ist das Werk vollbracht 🤩 Romina und Familie hingegen kommen sehr spät abends bzw. nachts erst wieder, da das Tattoo von Mia 6 Stunden gedauert hat 😱

    Später am Tag treffen wir noch mit Frischhaltefolie um den Arm gewickelt den besten Freund Jessys kürzlich verstorbenen Opas. Es war ein sehr schönes Treffen mit vielen Tränen 😓 Das Treffen wurde während unseres Aufenthalts in Neuseeland immer wieder verschoben. Corona hatte da seine Finger im Spiel. 😕 Umso schöner ist es, dass es noch vor unserer Abreise klappt. Zurück bei Romina, wollen wir eigentlich nur schnell essen und dann packen. Naja, dann mussten wir jedoch noch den Wein mit unseren Freunden leeren und so vergingen 3 Stunden bei tollen Gesprächen 🍷 😋 Leider hat in der Zwischenzeit keiner für uns gepackt und wir müssen unseren in zehn Monaten angesammelten Haus- bzw. Autostand um die Hälfte reduzieren 🤯 Mitternacht ist das fast Unmögliche vollbracht. Gut die Hälfte unserer Sachen ist aussortiert und wird demnächst von Romina zur Stadtmission gebracht.

    Wir haben uns für die einstündige Fahrt zum Flughafen ein Mini Shuttle gebucht, welches uns am nächsten morgen um 7 Uhr abholt. Es heißt nun wirklich Goodbye Neuseeland und in 36 Stunden um die Welt fliegen ✈️ Am Flughafen tauschen wir noch das Geld von Frostys Verkauf um und regen uns über die unverschämte Gebühr auf 😱 💵 Der Flughafen ist leer und wir können nicht glauben, dass wir dieses coronafreie und sommerliche Land verlassen 😣 So auch kein anderer, der uns fragt, wohin wir reisen 🧭

    Der erste Flug mit Air New Zealand hat sogar unsere veganen und glutenfreien Sonderbestellungen umgesetzt 🍲 Außer dass glutenfrei eben nicht vegetarisch oder vegan heißt und Jessy somit eine traurige Hähnchenbrust unter ihrem Gemüse findet ☹️ Der Wein schmeckt trotzdem. 🍷 😜 Der Flieger ist grade mal zu 10% besetzt und unser Gewissen über unseren CO2-Abdruck hingegen wächst 🥺

    In Sydney wird es dann dubios 🇦🇺 Wir werden im Flieger ausgerufen: Bitte die beiden Transitpassagiere zuerst aus dem Flugzeug steigen! Nach nochmaligen Ausrufen schnallen wir, dass das wohl uns gilt 😛 Leicht angeschwipst folgen wir den zwei Beamten, die uns wie Super-Spreader vorsichtig durch den riesigen Flughafen schleusen 👨🏽‍✈️ 😅 In jeden Gang wird zuerst hineingeschaut, ob dort keine potentiellen „Opfer“ sind, die wir mit Corona anstecken könnten 😷 An der Sicherheitskontrolle für Transitreisende angekommen, sind die Rollläden dicht und kein Personal in Sicht 👀 Nach einem kurzem Anruf, öffnet sich das Rolltor und zwei verschlafene Flughafen-Mitarbeiter begrüßen uns und schmeißen den Gepäck- wie auch den Personen-Scanner an 🥱 Wir laufen vorbei an komplett in Schutzanzügen eingepackten Corona-Testern und an leeren Flughafengeschäften 👨🏽‍⚕️ Am Gate unseres Weiterflugs angekommen, werden wir schon wieder ausgerufen. Dieses Mal werden wir über die Einreisebestimmungen in Deutschland informiert ℹ️ Schlussendlich dürfen wir dann in den Flieger steigen und es gibt Wein und Abendessen, um 15 Uhr Ortszeit! 🍲🍷 United Airlines macht auch hier während der Pandemie keine Extrawürste in Bezug auf das Essen. Somit bekommen wir weder veganes noch glutenfreies Essen 😡 Das United-Personal ist sichtlich bemüht uns Alternativen zu besorgen: wir bekommen neben dem normalen Essen Tapas-Boxen, die wir sonst hätten kaufen müssen 6 Boxen trudeln im Laufe des Fluges ein, dazu noch First-Class-Essen 🤩 🍱 🍷 So lässt es sich fliegen ✈️ Der Flieger ist wieder nur zu weniger als 10% besetzt und wir haben massig Platz und viel Aufmerksamkeit des Bord-Personals. Der fünfstündige Zwischenstopp in San Francisco ist angenehm. Draußen scheint die Sonne, wir kommen ohne Probleme an den Einreise-Beamten vorbei und gönnen uns eine Runde Yoga im fast leeren Terminal 🧘🏼‍♀️ Der Flug nach Frankfurt ist dann abermals fast leer und das gleiche Spiel mit der Verpflegung und dem Wein beginnt 🍱🍷 Nach 11 Stunden landen wir dann morgens in Frankfurt: schön grau und kalt 🥶 Ein wenig Schnee liegt auch noch ❄️ Im Flughafen suchen wir uns eine ruhige Ecke und überbrücken die Zeit bis zu unserer Zugfahrt nach Berlin mit dem Laptop 👩‍💻 Wir buchen kurzerhand Flüge nach Mexiko für Mitte Januar, wo wir auf ein Segelboot Richtung Südost-Asien steigen wollen 🤞🏼⛵️ Im Flughafen-REWE holen wir uns Snacks und einen Wein: fast wie im Flieger, nur vegan und glutenfrei 😋Der ICE kommt pünktlich und wir reisen mit 3 Mal Umsteigen Richtung Berlin-Ostbahnhof 🚄 Dort erwarten uns schon Jessys Schwester Daniela und ihr Mann Lukas und nehmen uns herzlich in Empfang ♥️

    Damit ist unsere 297 tägige und unfassbar tolle Neuseeland-Reise 2020 beendet. Viele Eindrücke haben wir gesammelt, viele tolle Dinge erlebt, interessante Menschen kennengelernt, und uns selbst noch mehr ☺️ Von
    - Couchsurfing bei Singles und Familien 🛋
    - Workaway sogar in Yoga-Retreats 🤗
    - Kennenlernen von Freunden von Freunden, die jetzt auch unsere Freunde sind 😆
    - neue Freunde beim Sanddünen-Surfen kennenlernen ✌🏻
    - auf der Straße wegen eines Sturms aufgelesen werden ⛈
    - das halbe Jahr (und auch bei Winter) im „Camper“ zu leben 🚙
    - täglich kalt zu duschen 🚿 ❄️
    - so weit getrennt von Freunden und Familie zu sein, während überall auf der Welt (außer in Neuseeland) eine Pandemie tobt 🦠
    - eine neue Online-Ausbildung anzufangen 🤓
    - ins Vipassana zu gehen 🧎🏼‍♀️
    - auf Häuser und Haustiere aufzupassen 🏡 🐶 🐱
    - immer wieder neue Pläne schmieden zu müssen, je nachdem wie die Reisebedingungen in der Welt sich verändern 🗺
    - sich damit abfinden, dass es keine Weiterreise mehr gibt in 2020 ❌
    - remote einen Minijob zu haben 👩‍💻
    - Yoga und vegane Ernährung zu entdecken 🧘🏼‍♀️ 🥗
    - somit vegan und glutenfrei zu kochen und backen 👩🏼‍🍳
    - eine Ferienwohnung an der Nordsee von der anderen Seite der Welt zu vermieten und bewirtschaften 🌎

    Und weil so viele immer fragen, ob wir immer noch Taschengeld bekommen oder wie wir uns sonst finanzieren konnten 🤑 Der ganze Spaß hat uns umgerechnet ca. 15€/Tag für Lebensmittel und Sprit gekostet. Inklusive anderer Kosten wie Tickets, Versicherungen, Kleidung, Souvenirs, etc. sind wir bei ca. 40€/Tag.

    Wir sind gespannt, wie wir wieder (zwischenzeitlich) in Deutschland ankommen und freuen uns schon sehr auf Familie und Freunde 🤗 Die Pandemie macht es dabei nicht wirklich einfach, aber das wird schon... 😬😷

    Wir blicken auf jeden Fall schon voller Vorfreude auf die nächste Reise. Fortsetzung folgt... 👩‍❤️‍👨
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  • Trip end
    December 2, 2020