Der hohe Norden

czerwca - lipca 2022
Mit dem Wohnmobil über Dänemark, Schweden und Finnland ans nördliche Ende Norwegens und dann irgendwie südwärts.
Unterwegs auf Seitenstraßen und Trampelpfaden; dem Gefühl und dem Wetter folgend; täglich neue Pläne schmiedend und immer glücklich!
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  • Dzień 9

    Tromsø

    29 czerwca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 18 °C

    Tromsø ist eine sehr moderne Stadt mit einzelnen Resten eines alten Fischerdorfs. Man sieht sehr deutlich, dass hier irgendwann in den letzten 50 Jahren die Einwohnerzahl in die Höhe geschossen sein muss.
    Schön ist die Tromsø Domkirke anzusehen. Sie ist die ev.-luth. Bischofskirche des Bistums Nord-Hålogaland im nordnorwegischen Tromsø. Außerdem ist sie die einzige norwegische Kathedrale, die aus Holz besteht. Sie gehört zu den nördlichsten Kathedralen der Welt und ist mit 800 Sitzplätzen eine der größten norwegischen Holzkirchen.
    Anschließend verschlug es mich ins Trollmuseum, aber das soll einen eigenen Eintrag bekommen...
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  • Dzień 9

    Trollmuseum Tromsø

    29 czerwca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 18 °C

    Das Trollmuseum ist ein liebevoll gestaltetes, kleines Museum, dass zum einen die Grundlagen der nordischen Mythologie zeigt, als auch die einzelnen - selbstverständlich existierenden - Trollarten vorstellt.
    Doch zunächst gab es einige wichtige Regeln für die Begegnung mit einem Troll, da diese Kreaturen ja meist böse und gefährlich sind:
    - Sage dem Troll niemals deinen richtigen Namen.
    - Trink und iss nichts von den Leckereien, die der Troll dir anbietet.
    - Sprich ein Gebet und halte ein Kreuz hoch (oder mach das Zeichen des Kreuzes).
    - Versuche, den Troll hinaus ins Sonnenlicht zu locken, dann wird er sofort zu Stein.
    - Denk daran, dass ein Troll sein Aussehen leicht verändern kann und als Eisbär, schwarzer Hund oder schwarze Ziege auftreten kann.
    - Wenn du vermutest, dass eine Person ein Troll ist, dann sieh nach, ob unter dem Rock oder der Hose ein Schwanz herausschaut.

    Mit diesen Tipps kann nun nichts mehr schief gehen, also auf ins Museum.
    Zunächst wird die nordische Urmythologie anhand des Weltenbaums Ygdrasil erklärt. Die Trolle stammen von den Riesen ab, die wiederum die ersten Lebewesen im Universum waren. Doch nun zu den Trollarten:

    Der erste ist der Waldtroll. Er lebt in den Tiefen der abgeschiedenen Wälder und ist leicht zu übersehen, da er sich nahtlos in seine Umgebung einfügt. Oft erscheint er zunächst als umgestürzter Baum oder mit Moos und Büschen bewachsener Fels. Er ist sehr sehr alt, liebt die Stille und besitzt Unmengen von Silber und Edelsteinen.

    Der Bergtroll lebt zwischen Berggipfeln, Felsspalten und Gletschern. Dort versteckt er die Reichtümer, die er im Laufe seines langen Lebens angehäuft hat. Bergtrolle plaudern gerne auf den Hochebenen miteinander, und ihre Stimmen klingen wie Donner und Stöhnen aus dem Inneren der Erde, das weit in den Bergen widerhallt.

    Der Troll, der über sein Alter grübelte:
    "Trolle können unglaublich alt werden, so alt, dass Moos und Bäume auf ihnen wachsen. Wenn sie sich gegenseitig etwas zurufen, müssen sie manchmal hundert Jahre auf eine Antwort warten. Manchmal werden sie sogar so alt, dass sie sich nicht mehr erinnern, wie alt sie eigentlich sind..." (aus dem Buch: Norwegen - Heimat der Trolle von Eli Ketilsson).

    Die Jotner gelten als Vorfahren der Trolle. Sie bewohnten die Berge und Täler des Jotunheimen. Sie waren so riesig, dass einer Sage zufolge der Gott Thor einmal den Kampfhandschuh eines Jotun mit einem Haus verwechselte und dort mit seinem Gefolge übernachtete. Diese Riesen waren unglaublich stark, hässlich und böse.

    Auch in Norwegens bekanntestem Theaterstück "Peer Gynt" kommt es zu der Frage der Bergkönigs an Peer:
    "Wodurch unterscheiden sich Mensch und Troll?"
    "Die unterscheiden sich wohl nicht sehr. Großtroll will zwicken und Kleintroll will zwacken. Ganz wie bei uns, wenn's erlaubt nur wär."
    "Wohl wahr, wir sind einig in dem und mehr. Nur gleicht sich auch Tag und Tag um ein Haar, ein Unterschied bleibt denn doch immerdar. Hör zu denn, so wird er dir offenbar. Draußen im Sonnenstrahl ruft man sich zu als heimlichste Weisheit: 'Mensch sei du!' Hier unter uns Trollen heißt klug geredet: 'Troll sei du - dir genug!'."

    Der Seetroll von Tromsø ist ein gutmütiger Troll, für Trollverhältnisse klein (etwa 3m) und lebt in den Fjorden rund um Tromsø. Er ernährt sich meist von Fischen und liebt es, den Menschen - insbesondere den Fischern - Streiche zu spielen. Die Trollkrabbe auf seiner Brust ist seine treue Begleiterin, die auf dem Meeresgrund umherwandert und täglich Klatsch und Tratsch für den Seetroll sammelt.

    Fossegrim
    "Wenn du oben auf dem Wasserfall sitzt, am besten an einem Abend mit hellem Mondlicht, dann wirst du den Wasserfallgeist Fossegrim sehen und hören.
    Unten im schwarzen Kessel, inmitten der Ringe aus brodelndem Schaum, sitzt er und spielt die mächtigen Melodien der Natur. Zuerst ist es nur ein donnerndes Tosen, aber nach und nach wird es dich ergreifen, so dass du dich in den widerhallenden Strom der Musik stürzen möchtest."
    (Theodor Kittelsen, Troldskap, Fossegrim, 1892)
    Der Fossegrim spielt äußerst begabt auf seiner Hardangerfidel die Töne von Wind, Wasser und Wald. Er kann dazu verleitet werden, seine Fertigkeiten zu lehren. Dazu muss man an drei aufeinanderfolgenden Donnerstagen mit seiner Geige den Wasserfall besuchen. Die ersten beiden Male muss man eine Leckerei - vorzugsweise ein gestohlenes Stück Wurst oder Käse - hinein werfen. Am dritten Donnerstag, wenn die Gabe großzügig war und dem Fossegrim gefiel, wird er deine Bogenhand ergreifen und sie führen, bis deine Finger bluten. Danach wirst du genauso gut spielen können, wie er selbst.
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  • Dzień 10

    Senja, Hesten

    30 czerwca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 12 °C

    Norwegen, wir müssen über deine Wanderwege sprechen!
    Aber von vorne:
    Heute morgen ging es mit der Fähre nach Senja - einer Insel ähnlich den Lofoten, aber touristisch noch nicht so gut erschlossen. Dort war mein großes Ziel die Wanderung auf den Hesten. Von diesem Gipfel in 556 m Höhe soll man einen wunderbaren Blick über die Berge und Fjorde der Umgebung haben und besonders den markanten Gipfel des Segla gut sehen können.
    Der Weg war wirklich nicht leicht bei einer durchschnittlichen (!) Steigung von 30%...
    Phasenweise bestand der Weg aus Kletterpassagen mit weit über 100% Steigung. Das war kein Wanderweg mehr, das war ein Kletterweg! Aber dennoch schaffte ich es irgendwie bis ganz nach oben, auch wenn ich dann echt k.o. war.
    Umso unschöner war der Moment, als ich mich umsah - und mitten in einer Wolke stand :/
    Also machte ich eine längere Pause hier oben, in der Hoffnung auf etwas die Wolke vertreibenden Wind. Die anderen 4 Wanderer, die mit mir den Gipfel erreicht hatten, waren schon lange wieder enttäuscht abgezogen, als nach 1,5 Stunden plötzlich Wind einsetzte und unglaubliche Blicke freigab. Im Anschluss konnte ich mich kaum noch satt sehen und verbrachte noch mehr als 30 Minuten oben mit Fotografieren.
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  • Dzień 10

    Glücklich und zufrieden bergab

    30 czerwca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 14 °C

    Glücklich und zufrieden trat ich den Rückweg an. Dieser war nicht weniger steil, aber mit diesen Eindrücken im Kopf waren Rucksack und Beine gleich viel leichter. Ich stieg auf der anderen Seite des Gipfels ab und lief dann einige Zeit direkt an der steil zum Meer abfallenden Felskante entlang auf den Segla zu, bis ich dann zurück zum Hauptweg ging und zurück zum Auto.
    Auf dem Weg dorthin fragte mich eine Autofahrerin, ob ich zufällig da hinten parken und bald wegfahren würde. Ich besetzte selber einen der ganz wenigen kostenfreien Parkplätze in der Nähe und so beeilte ich mich und fuhr erst einmal ein Stück weiter, bevor ich meinen Rucksack auspackte und mich umzog.
    Nach einer Ruhepause fuhr ich noch ein kleines Stückchen weiter in Richtung eines Campingplatzes, auf dem ich morgen dann gerne Station machen möchte. Dabei musste ich mal wieder kurz warten, weil vor mir gerade die Straße aufgerissen wurde. Aber das war nach etwa 5 Minuten fertig und ich konnte weiter fahren.
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  • Dzień 11

    Campingplatz und Wattspaziergang

    1 lipca 2022, Norwegia ⋅ ☀️ 23 °C

    Um mal meine Klamotten zu waschen und ein wenig zu entspannen, fuhr ich heute vormittag auf den Campingplatz 'norwegian wild' in Tranøy.
    Hier bekam ich einen wunderbaren Platz in der ersten Reihe mit Blick auf den Fjord.
    Ich entspannte den ganzen Tag, pflegte den Muskelkater und versuchte irgendwie, die 29°C zu überstehen - da soll nochmal jemand sagen, Norwegen wäre ein kaltes Land!
    Abends unternahm ich noch einen kleinen Wattspaziergang - ja, auch das geht hier - und genoss das kalte Wasser an den Füßen.
    Im flachen Wasser konnte ich Schnecken und Einsiedlerkrebse auf Wanderschaft entdecken, auch das war etwas Besonderes!
    Jetzt ist es ein klein wenig kühler (26°) und ich versuche weiterhin mit viel Trinken, dieses Wetter zu überstehen.
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  • Dzień 12

    Nachtwanderung in den Nationalpark

    2 lipca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 22 °C

    Den Tag über waren es wieder bis zu 31 unerträgliche Grad und so blieb ich noch auf dem Campingplatz, kühlte mich mit einem kurzen Bad im Fjord ab und machte ein Mittagsschläfchen.
    Gegen Abend sanken dir Temperaturen dann leicht und es zog ein bisschen Wind auf, sodass ich dann gegen 19 Uhr aufbrach zu einer Wanderung in den Ånderdalen nasjonalpark. Warum denn auch am heißen Tag wandern, wenn es Nachts auch hell ist?
    Der Weg fing mit einer sehr einfachen Schotterpiste an und ging dann auf einem normalen Wanderweg weiter. Wunderbar fand ich einen Feuerplatz am Weg mit Tisch und Bänken, Feuerplatz, Feuerschale und Brennholz. Sogar einen Becher und einen Wasserkocher hatte hier jemand stehen lassen ;)
    Weite Strecken verbrachte ich auch ganz schön auf dem Holzweg - also auf den Planken, die einen hier sicher über die Sümpfe führen...
    Nach der Hälfte der Strecke etwa verließ ich jedoch den beschilderten Wanderweg und nahm einen kleinen Seitenpfad. Meinem untrügbaren Gehör folgend, kam ich kurz danach an einen wunderschönen Wildfluss mit ganz vielen Stromschnellen und Wasserfällen. Diesem Fluss folgte ich dann auch bis zum See (der das Ziel meiner Tour war). Allerdings war dies hier nun mal nur ein Trampelpfad und kein Wanderweg. Dementsprechend war er oft schwer zu finden und schwierig zu gehen.
    Dennoch kam ich nun am See Åndervatnet an und fand hier eine kleine offene Hütte des norwegischen Wanderverbands. Sie ist liebevoll eingerichtet mit Bänken und Tisch, Kochzeile mit Gasflasche, Kamin, Matratzen und Geschirr. Hätte ich das gewusst, hätte ich hier ja eine Übernachtung eingeplant!
    Aber so nutze ich sie gerade nur für eine ausgedehnte, entspannte Pause und mache mich dann gleich auf den Rückweg.
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  • Dzień 12

    Versöhnung mit norwegischen Wanderwegen

    2 lipca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 20 °C

    Den Rückweg trat ich auf dem normalen und ausgeschilderten Pfad an. Dieser war wirklich mal leicht zu gehen, nur die Hitze setzte mir noch zu. Um besser gegen jegliches Stech- und Beißgetier geschützt zu sein, trug ich dünne, aber lange Wanderkleidung.
    Aber der Weg war nett, fast so, wie man ihn auch im Harz finden könnte.
    Die Mitternachtssonne bot immer wieder wunderschöne Blicke auf die umliegenden Berge. Jetzt bin ich aber doch froh, wieder am Auto zu sein und die Füße hochlegen zu können...
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  • Dzień 13

    Bardufossen und Målselvfossen

    3 lipca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 16 °C

    Die beiden benachbarten Wasserfälle Bardufossen und Målselvfossen sind Giganten. An den Bardufoss kommt man leider kaum heran, daher konnte ich ihn zwar gut hören und die Gischt spüren, aber leider kaum fotografieren.
    Der Målselvfoss zeigt sich dagegen etwas fotogener. Theoretisch gibt es hier sogar ein Unterwasserfenster, aber das war wegen Bauarbeiten geschlossen.
    Also kletterte ich nur hinunter auf einen Felsen und fotografierte und genoss von dort aus die Wassermassen.
    An einem anderen Fotopoint wartete ich gerade noch auf blauen Himmel, als plötzlich ein Buntspecht sehr nah an einem Strommast landete - was für ein fotogener Vogel!
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  • Dzień 13

    Wunderschönes Land

    3 lipca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 14 °C

    Auf meiner Fahrt in Richtung Süden musste ich diesmal mehrfach anhalten und fotografieren - zu schön war einfach diese Natur!
    Jetzt habe ich einen kleinen und feinen Rastplatz gefunden, auf dem ich die Nacht verbringen werde. Morgen geht es dann früh weiter. Czytaj więcej

  • Dzień 14

    Glück auf dem Weg

    4 lipca 2022, Norwegia ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute morgen kam ich irgendwie ein bisschen ins Trödeln... Auf einmal sah ich auf die Uhr und merkte, dass es knapp mit der Fähre, die nur alle 2 Stunden fährt, werden würde! Ich bin dann schnell auf den Fahrersitz gehüpft und los gepest mit ein klein wenig überhöhter Geschwindigkeit...
    Die letzten 5 Minuten bis zum Fährkai konnte ich schon die Fähre sehen. Die Abfahrtszeit war 8.35 Uhr. Ich kam um 8.36 Uhr an und wurde begrüßt mit: 'Ich sehe dich schon seit 5 Minuten, also haben wir gewartet!'.
    Was für ein Glück!
    Den restlichen Weg über machte ich wieder einige kurze Fotostopps, beeilte mich aber trotzdem.
    Angekommen am Saltstraumen entdeckte ich einen kleinen Denkfehler, also war die ganze Eile eigentlich unnötig... So ergab sich für mich allerdings die Möglichkeit zu einer gemütlichen Essenspause vor Ort!
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