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- Day 57
- Thursday, December 6, 2018
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 398 m
PeruLaguna Huacachina14°5’15” S 75°45’48” W
Huacachina - unsere Oase
December 6, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 29 °C
Da sind wir also: in einer kleinen Oase bei Ica, 4 Stunden südlich von Lima. Huacachina heißt unser Domizil in der Wüste für 3 Tage.
Nach dem ganzen Wandern und der langen Anreise aus Huaraz freuen wir uns sehr über die Abwechslung und unsere Oase in der Oase: das Banana‘s Adventure Hostel mit super Zimmer, leckerem Essen, einem schönen Pool und (fast am wichtigsten) ganz hervorragenden Pisco Sours. 😬 Wir müssen zugeben, dass das Nationalgetränk Perus zu unserem Lieblingsdrink avanciert. Erfrischend, kühl, nicht zu süß und nicht zu stark. 🙌
Aber jetzt Schluss mit der Werbung...
Hier gibt es nicht viel zu tun und das kommt uns sehr gelegen. Auf dem Programm stehen gerade mal eine Fahrt in ein Wein- bzw. Pisco-Gut und eine Sandbuggy-Tour während der man auf Sandboards die Dünen runter rutscht. Alles wird inklusive zur Zimmerbuchung von unserem Hostel angeboten und da sagen wir natürlich nicht nein.
Wer uns kennt, kann sich vorstellen, welche Tour wir als erstes gemacht haben... Genau: die mit Alkohol. 😂 Vormittags um 11 sitzen wir also an unserem zweiten Tag in einem sehr touristischen Weingut, probieren Wein, der nicht nach Wein schmeckt, und Pisco bis zum Abwinken. Wir lernen unzählige spanische Trinksprüche, an die wir uns dank der ca. 20 verschiedenen Getränke, die wir verkosten, schon Momente später nicht mehr erinnern können. Sagen wir mal so: gelernt über Wein und Pisco haben wir nicht viel, aber hey: die Tour war inklusive und mittags schon leicht angedüdelt sein haben wir uns auch mal verdient. 🤪
Als wir in Huacachina angekommen sind, war es schon dunkel und wir haben gar nicht gesehen, von welch riesigen Sanddünen diese Oase umgeben ist. Da war die Überraschung am ersten Morgen beim Öffnen des Vorhangs groß. Jetzt, zwei Tage nach Ankunft, erkunden wir die Wüste um uns herum mit Sandbuggies und Boards. Und diese Tour lässt wirklich keine Wünsche offen: pünktlich zum Sonnenuntergang düsen wir über die Dünen wie in einer Achterbahn. Wir dürfen zusätzlich insgesamt 6 Dünen Kopf voraus herunterrutschen. Dabei wird’s immer steiler und höher, aber das macht niemandem etwas aus - der Spaß ist einfach viel zu groß! 😬
Wir waren beide eigentlich noch nie so richtig in der Wüste und sind begeistert von der Natur und der riesen Gaudi mit Buggies und Boards. Am liebsten würden wir eigentlich gleich nochmal von vorne anfangen!
Bei guten Gesprächen an der Poolbar, sehr leckerem Essen und - natürlich - bei Pisco Sour lassen wir unseren Besuch in Huacachina ausklingen. Morgen gehts weiter nach Arequipa. Mit einem kleinen Abstecher nach Nazca. 😉Read more
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- Day 58
- Friday, December 7, 2018
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 546 m
PeruMaria Reiche Neuman Airport14°51’10” S 74°57’33” W
Nazca - Alles für die Linien!!!
December 7, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 28 °C
Ich hab mir gerade einen Traum erfüllt... und trotzdem bin ich fix und fertig und schweißgebadet! Mir ist übel, ich zittere und mein Kreislauf braucht dringend Erholung... (ach ja: Pit geht’s prima ☺️)
Von vorne: Einmal die weltberühmten Nazca-Linien überfliegen - das steht als Zwischenstop auf dem Weg von Ica nach Arequipa heute für uns auf dem Programm.
Dass das Ganze viele Touristen machen, wird uns spätestens bei der Ankunft mit dem Bus in Nazca klar: wir werden belagert von Touranbietern und Taxifahrern, alle schreien wild durcheinander und jeder will uns etwas verkaufen. Was für ein Stress!!! Schließlich steigen wir in ein Auto und als dem Fahrer und seiner mit Prospekten bewaffneten Beifahrerin klar wird, dass sie uns wirklich nur zum Flughafen fahren dürfen, weil wir dort bei den Airlines direkt buchen wollen, haben wir die Stimmung der ersten Einheimischen schon mal versaut. 😂
Am Flughafen dann ein ähnliches Spiel: unzählige kleine Fluggesellschaften wollen einem den Rundflug über die Linien andrehen. Am Ende entscheiden wir uns für den Anbieter, der als nächstes fliegt. Tja, leider fehlen nur noch weitere Fluggäste, deren Bus Verspätung hat und so warten wir... und warten... und warten. Irgendwann als sich alles nochmal verzögert, lassen wir uns überreden und machen eine private Tour für einen geringen Aufpreis. Es sind also nur wir, der Pilot und sein Copilot, der uns in der Luft alle wichtigen Figuren erklärt. Na das klingt doch hervorragend! 😬 Wir steigen in das kleinste Flugzeug des ganzen Flughafens und los geht’s.
Eines vorweg: über die Nazca-Linien zu fliegen ist wunderschön, super interessant und war jeden lästigen Touranbieter wert! Und Pit, der alte Flieger, hat das Ganze auch wirklich genießen können und die tollen Fotos geschossen. 😊👍
Aber naja, also wenn man eh schon nicht gerne fliegt, das Flugzeug echt klein ist, der Wind stark und die Kurven in der Luft extrem... naja, also dann mischt sich Übelkeit mit Kreislauf mit ab und zu aufkommender Todesangst (Dramatisierung 😉) und dann zittert und bibbert man doch ganz schön in der Luft und braucht danach ein bisschen bis man wieder runter kommt. So war das bei mir. Trotzdem möchte ich das Erlebnis nicht missen (ja Pit, stimmt wirklich. Danke, dass ich in der Luft Deine Hand fast zerquetschen durfte 😘).
Wir haben die Nazca-Linien von oben gesehen und es war toll! ☺️Read more
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- Day 61
- Monday, December 10, 2018 at 5:22 PM
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 2,346 m
PeruPlaza de Armas Arequipa16°23’50” S 71°32’13” W
Arequipa - peruanische (Ess)kultur
December 10, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 17 °C
Liebe Grüße von einer sonnigen Dachterrasse mit Blick auf Arequipa - der angeblich schönsten Stadt Perus. 👋
Daheim wird’s Winter, während wir uns hier die kalten Getränke schmecken lassen. Arequipa ist definitive eine Stadt für Genießer und nicht umsonst UNESCO Weltkulturerbe: interessante Geschichte, koloniale Architektur, ganz viele leckere Restaurants, Cafés und Bars.
Wir haben uns zu Beginn erst mal bei einer Free Walking Tour einen Überblick über die Stadt verschafft.
Fun Facts:
- die Kathedrale hat man hier im Querformat gebaut (die Front mit dem Eingang ist quasi auf der Längsseite), einfach weils repräsentativer aussieht!
- uns umgeben 3 Vulkane und beim Bekanntesten hat man sich 250 Jahre lang nicht auf einen Namen einigen können (er heißt jetzt El Misti, stattliche 5822 Meter hoch und der daneben ist der Picchu Picchu, wörtlich übersetzt „Berg Berg“ - sehr kreativ 😂)
- ach ja, der Vulkan hatte übrigens keinen Namen mehr, weil er mal die Stadt zerstört hat und die Inkas dann sauer waren und seinen Namen überall gelöscht haben
- jedes Jahr gibt es einen El Misti - Lauf: der Beste schafft die 17 km und 3500 hm (!) in guten drei Stunden
- in Arequipa kann man Baby-Alpaca-Pullis für umgerechnet 6.000 Euro kaufen (man gibt uns bei einer Führung einen 10 Dollar Gutschein dafür - na dann... 😂)
Apropos Alpaca: unseren ersten Abend verbringen wir in einem tollen Steak-Restaurant und probieren unter anderem auch dieses Fleisch. Mmmhhhmmm - ein Traum! Auch die lokalen gefüllten Paprika, das Lomo Saltado, die Garnelensuppe, die vielen Schoko-Leckereien, der Pisco... alles ganz hervorragend. Wir wollen noch mehr typische Gerichte aus Peru und ein bekanntes Feinschmeckerlokal (10 Gänge vom Sternekoch kosten hier 31 Euro) sowie natürlich Wein der Region probieren. Essen und Trinken ist ein Muss in Arequipa!
Wer jetzt allerdings denkt, wir trinken hier nur Alkohol, der liegt falsch: am gestrigen Sonntag waren Wahlen in Peru und dann herrscht im ganzen Land ab dem Vorabend Alkoholverbot. Skandal eigentlich! 😉 Gut, dass sich doch noch ein Lokal gefunden hat, dass es mit der Auslegung der Gesetze nicht so genau nimmt und uns mit Pisco Sour versorgt. 😬
Nach Natur in den Bergen und Relaxen in der Oase, steht in Arequipa definitiv auch mal wieder Kultur auf dem Programm. Mit dem Klosterkomplex Santa Catalina besuchen wir eine beeindruckende jahrhundertealte Stadt in der Stadt und die Eis-Mumie Juanita (ein Inkamädchen, das man vor 500 Jahren auf dem Gipfel des Vulkans geopfert hat) gibt uns interessante Einblicke in die Geschichte und Kultur des alten Perus.
So, die Sonne verabschiedet sich von unserer Terrasse. Zeit, sich fürs Abendessen aufzubrezeln. 😉 Zwei Nächte haben wir noch in Arequipa und auf der to do - Liste steht weiterhin: sich’s gut gehen lassen. 👍Read more
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- Day 64
- Thursday, December 13, 2018 at 10:05 AM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 2,228 m
PeruQuebrada Santa Cruz15°35’47” S 71°58’32” W
Colca Canyon - runter und wieder rauf
December 13, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C
Es ist gerade halb 10 morgens und wir sitzen in einem Bus von Cabanaconde zurück nach Arequipa (der Bus stößt übrigens sooo schwarze Rauchwolken aus, dass sich der Fahrer über die deutsche Feinstaub-Diskussion wohl nur totlachen würde 😂). Frühstück hatten wir auch gerade: Steaksandwich, Empanadas, Schokolade, Cola - das haben wir uns nach dem Aufstieg aus dem Colca Canyon nämlich verdient! 💪
Gestern sind wir um halb 4 morgens in unserem Hotel abgeholt worden. Mit dem modernsten und schönsten Minibus der ganzen bisherigen Reise. Das hat aber nicht viel gebracht, denn gerade eine Stunde außerhalb von Arequipa ist der Keilriemen gerissen und somit heißt es für uns erst mal warten: auf die vergeblichen Reparaturversuche des Busfahrers und schließlich auf den Ersatzbus.
Um 12 Uhr, mit drei Stunden Verspätung und nach 8,5 Stunden „Fahrt“ kommen wir dann endlich am Ausgangspunkt unserer Wanderung an. Der Minibus war übrigens von Mercedes - das nur als Anmerkung nebenbei 😂.
Wir steigen in der Mittagshitze ca. 2 Stunden in den Colca Canyon ab und sind mal wieder beeindruckt von der herrlichen Landschaft Perus. Der Canyon ist übrigens der zweittiefste Canyon der Welt und fast doppelt so tief wie der Gran Canyon.😍 Zwischen Kakteen, buntem Gestein und mehreren grünen Oasen sind wir beide zuvor auch noch nicht so oft gewandert.
Am Talboden angekommen, steuern wir die Oase Sangalle an, in der wir uns für die Nacht einquartiert haben. Auf der Karte sieht der Weg relativ gerade und wenig anstrengend aus... tja, falsch gedacht: die Wanderung hält für uns doch mehr Höhenmeter rauf und runter bereit, als wir erwartet hatten. Gott sei Dank entschädigen uns die herrlichen Ausblicke und ein wirklich abwechslungsreicher Wanderweg für die Mühen. Kaputt aber glücklich kommen wir am Nachmittag an und genießen ein (fast) kühles Bier am Pool unserer Oasen-Lodge. Das klingt jetzt luxuriöser als es war, aber die Betten, das Essen und die Pools bieten alles, was man sich nach einer Wanderung wünscht.
Diese Oase im Canyon ist wirklich ein besonderer Ort: rings um uns steigen steile Felswände auf und wir sitzen hier in einem grünen Paradies. Im Colca Canyon wird einem mehr als anderswo bewusst, wie sehr alle Pflanzen und Tiere vom Wasser abhängig sind.
Wer einen Canyon hinunter steigt, muss ihn allerdings auch wieder hoch. 😅 Und das haben wir soeben erledigt. Kurz nach Sonnenaufgang geht’s 1100 Höhenmeter quasi gerade nach oben (keine Übertreibung!), aber wir schlagen uns gut und erledigen die Strecke in 2 Stunden.
Jetzt geht’s mit dem öffentlichen Bus (halb so teuer wie der gecharterte Minibus und hoffentlich mit unzerstörbaren Keilriemen 🤞) zurück nach Arequipa. Nochmal belohnt uns der Colca Canyon: aus dem Busfenster sehen wir einen majestätischen Condor, der über dem Abgrund seine Kreise zieht.Read more
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- Day 69
- Tuesday, December 18, 2018 at 2:56 PM
- 🌧 12 °C
- Altitude: 3,449 m
PeruCusco13°30’50” S 71°58’28” W
Cusco - Auszeit von der Auszeit
December 18, 2018 in Peru ⋅ 🌧 12 °C
Hallo zusammen 👋,
wir melden uns aus dem wunderschönen Cusco in Peru. Wenn man‘s genau nimmt, sitzen wir gerade auf einer bequemen Couch in einem Café mit Blick über die Stadt. Beste Vorraussetzungen um Euch mal wieder zu berichten.
Ein bisschen kehrt bei uns auch sowas wie Weihnachtsstimmung (oder so ähnlich) ein. Wir haben jedenfalls die letzten Tage deutlich ein paar Gänge runter geschaltet. Das lag nicht zuletzt auch daran, dass uns dann doch irgendwann der Durchfall erwischt hat. 😂 Nachdem wir aber bisher auf der Reise glimpflich davon gekommen sind und es auch nicht so schlimm war, wollen wir uns mal nicht beschweren.
Aber es waren grundsätzlich ein paar ruhigere Tage eingeplant. Cusco bietet wirklich alles dafür.
Fangen wir mal mit unserem Hotel an: sollte jemand von Euch mal hier sein, dann übernachtet im El Balcón (https://www.balconcusco.com/)! Ein altes Kolonialhaus, liebevoll restauriert, viel Holz, gemütliche Zimmer, viele kleine Öfen, wunderbares Frühstück, tolles Essen (selbstgemachte Pasta, eigener Kräutergarten etc.) und einfach ein Platz zum Wohlfühlen und Ausspannen.
Dann die Stadt: Cusco ist umringt von Bergen und liegt teilweise selbst an steilen Hängen. Meistens läuft man hier durch kleine Gassen zwischen ganz toll restaurierten alten Häusern. Natürlich gibt’s hier auch den ganzen Touristenkram, aber man entdeckt mindestens genauso viel echtes Kunsthandwerk und hippe, auf Qualität und Regionalität bedachte Cafés und Restaurants (ohne dabei anstrengend zu sein).
Cusco ist jung und modern und atmet gleichzeitig die Geschichte vieler Jahrhunderte (schließlich war die Stadt das Zentrum des Inka-Reichs). Ein bisschen Kultur haben wir uns deswegen auch schon gegönnt. 😉 Nach einem Museum und einem interessanten Stadtrundgang wissen wir viel über die Inkakultur und können Baby-Alpaka-Schals von billigen Plastikschals unterscheiden. 🙌 Im Planetarium haben wir uns über das Universums-Verstehstmi der Inkas aufklären lassen und in und um den Markt den ganz alltäglichen Wahnsinn dieser Stadt erkundet.
Dazu kommt, dass man hier irgendwie die Mentalität der Menschen in den Bergen erkennt: alles ist ein bisschen entspannter, unaufdringlicher und gemütlicher als z.B. in Lima oder Arequipa.
Was uns zusätzlich aufgefallen ist: anscheinend wurden alle panflötenspielenden Peruaner in die Münchner Fußgängerzone exportiert. Hier sieht man nämlich keinen. 😂 Dafür kann man ein Foto mit einem zwölfkantigen Stein machen, der für die präzise Steinmetzkunst der Inkas steht. Er hat sogar einen eigenen Google-Maps-Eintrag mit Bewertungen. 😜
Und obwohl es zwar tagsüber in der Sonne durchaus warm genug für T-Shirt und kurze Hose ist, wird es mit Wolken oder nachts schon ganz schön kühl und man freut sich auf die kleinen Holzöfen im Hotel und ist ein bisschen ans winterliche Deutschland erinnert (ganz ganz bisschen 😂).
Cusco hat‘s geschafft, trotz aller Touristen, die die Stadt als Ausgangspunkt für Macchu Picchu nehmen, einen ursprünglichen und heimeligen Charakter zu bewahren. Was will man mehr rund um Weihnachten...
Apropos Macchu Picchu... übermorgen machen wir uns auch nach dorthin auf. Vier Tage über den Lares Trek. Ganz faul sein wollen und können wir dann doch nicht. 😉Read more
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- Day 72
- Friday, December 21, 2018 at 10:00 AM
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 4,201 m
PeruLagunas Queullacocha13°9’16” S 72°3’56” W
Lares Trek - einmal Luxuscamping bitte
December 21, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 13 °C
Wir wollen nach Macchu Picchu - und das am besten zu Fuß. 😊
Genau deswegen geht es am 20.12. früh morgens los auf den Lares Trek. Wir machen nicht den klassischen Inka-Trek, weil er mittlerweile zu sehr überlaufen ist. Und um eines vorweg zu nehmen: wir sehen die ganze Wanderung tatsächlich keine anderen Touristen - unser Plan ist also aufgegangen. 👍 Wir sind sogar „alleiner“ als geplant, denn bei der Trek-Besprechung am Vorabend erfahren wir, dass sich niemand sonst für die Tour angemeldet hat. Auf den Weg machen sich also Pit, Evi, Americo (unser Guide), Odilon (unser Koch), ein Helfer, der „Horse-Man“ und seine drei Mulis. Wir fühlen uns bei so viel menschlichem und tierischem Personal fast ein bisschen unwohl. 🙈
Die Stimmung ist aber schon beim Start gut und Americo und seine Crew kümmern sich sehr herzlich um uns. Mittags und abends gibt es jeden Tag drei Gänge zu Essen und morgens werden wir mit Tee im Zelt aufgeweckt (ja, seit dem gereizten Magen in Cusco hat sich sogar Evi an Tee gewöhnt... eine Hassliebe 😂). Alles schmeckt hervorragend und wir sind wirklich beeindruckt von der Leistung der ganzen Truppe. Immer vorauswandern, Zelte aufbauen, kochen, alles für uns vorbereiten und danach alles wieder aufräumen, abbauen, auf die Mulis packen und schnell los. Wenn wir helfen wollen, wird uns das immer verboten. 😉
Americo wandert mit uns und beeindruckt uns nicht weniger: er weiß viel über die Einheimischen, die rund um Lares leben. Jede Pflanze, die hier wächst und jeden Berg und See, den wir sehen, kann er uns erklären und auf alle unsere Fragen bekommen wir kompetente und unterhaltsame Antworten.
Man muss sagen, dass wir leider nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter haben. An Tag 1 ist es neblig und nass und reißt erst am Nachmittag auf und an Tag 2 wandern wir zwar bei Sonnenschein los, kommen aber mittags durchnässt und frierend an. Tag 3 ist dann sonnig und trocken. Aber ob ihr‘s glaubt oder nicht: das Wetter ist völlig egal, denn die Landschaft ist atemberaubend und wirkt mit ein paar Wolken ganz geheimnisvoll. Da man das Wetter eh nicht ändern kann, ärgern wir uns auch nicht weiter drüber. 😊
Jeden Tag bekommen wir ein kleines Snackpaket, das es wegen der hervorragenden Verpflegung eigentlich gar nicht braucht. Aber auf dem Weg quer durch ein Dorf treffen wir am zweiten Tag viele Kinder, denen wir mit unseren Früchten und Süßigkeiten eine Freude machen. Hier ist Peru genauso wie man es sich vorstellt: Mädchen mit schwarzen Zöpfen und bunten Röcken, die einem schon von weitem ein freundliches „Buenas Dias“ entgegenrufen. Und daneben immer wieder hunderte von Lamas und Alpacas. Pit macht so viele Fotos mit den sympathischen Tieren, dass wir alleine davon einen ganzen Bildband machen könnten. 😂
Zwei Tage und Nächte wandern wir und übernachten im Zelt. Am dritten Tag geht es dann zu Fuß ins sogenannte „Sacred Valley“ und wir bekommen eine tolle Stadtführung von Americo in Ollantaytambo, einer bedeutenden Inkastadt. Nachdem wir uns die dortigen Ruinen angesehen haben und uns nach all der Ruhe in der Natur fast der Schlag durch die Touristenmassen trifft, nehmen wir von dort den Zug von Peru Rail und fahren bis Aguas Calientes unserem Ausgangsort für Macchu Picchu. Aber darüber dann mehr im nächsten Post... ☺️Read more
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- Day 74
- Sunday, December 23, 2018 at 12:00 PM
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 2,450 m
PeruMontaña Huayna Picchu13°9’46” S 72°32’42” W
Macchu Picchu
December 23, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C
Am dritten Tag unseres Treks sind wir also gestern Abend nach einer wunderschönen Zugfahrt durch das Sacred Valley in Aguas Calientes angekommen. Dieser Ort war vor 50 Jahren noch ein verschlafenes Nest, in dem ungefähr 4 Familien gewohnt haben. Seit dem aufkommenden Tourismus rund um Macchu Picchu ist das Städtchen aber explodiert und ein Restaurant oder Hotel steht neben dem nächsten. Es gibt einen riesigen Markt für Mitbringsel aller Art und es dreht sich wirklich alles um die Besucher des Macchu Picchu.
Die Ankunft mit dem Zug in Aguas Calientes war beeindruckend: der Ort liegt in einem schmalen Talabschnitt, eingezwängt zwischen steilen Bergen und die Bahnstrecke verläuft nur wenige Meter neben Tischen und Stühlen von Restaurants. Würde es hier sowas wie den deutschen Sicherheitsstreifen bei der Bahn geben, würden die Leute wohl nur den Kopf schütteln. Die Gleise und Züge sind ganz normaler Bestandteil des alltäglichen Trubels und wenn grad kein Zug kommt, mehr Gehweg als Bahntrasse. 😊
An diesem Abend müssen wir nicht im Zelt schlafen. Unser Touranbieter hat ein schönes Hotel gebucht und auch das Abendessen ist bereits geregelt. Bei Alpacasteak, Bier und Pisco Sour mit unserem Guide Americo steigt die Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem es hoch zum Macchu Picchu geht. Nur zum Schlafen brauchen wir dann doch Ohropax: unser Zimmer geht auf den Urubamba-Fluss hinaus und der veranstaltet deutlich mehr als ein leises Rauschen. 😂
Wir starten morgens um 6 und erreichen eine Stunde später Macchu Picchu in einer dicken Nebelsuppe. Americo beruhigt uns und versichert, dass das Wetter noch besser wird. Sein Wort in Gottes Ohr! 😉 Aber tatsächlich reißt es nach einer halben Stunde auf und wir erhalten einen immer klareren Blick auf die Ruinen und die umliegenden Berggipfel. Was für ein Traum! 🙌
Americo führt uns ausführlich über das gesamte Areal und wir erfahren viel über die Inkakultur, die Architektur und die Geschichte von Macchu Picchu. Wir bestaunen die Tempel und den Königspalast und hören gebannt zu, welche Fragen rund um diese Ruinen noch immer offen sind. Wir wandern sogar eine halbe Stunde über einen ehemaligen Inkapfad, der zum Tal hin steil in die Tiefe abfällt und erkunden eine alte Inka-Brücke: 4 Baumstämme hunderte Meter über dem Abgrund (nein, drüber gehen darf man nicht 😉).
Es scheint nun immer mehr die Sonne und Macchu Picchu zeigt sich von seiner Postkarten-Seite. So haben wir uns eins unserer Highlights der Reise vorgestellt!
Um einen noch besseren Blick zu erhaschen, steigen wir noch auf den Wayana Picchu, dem berühmten Berg hinter den Ruinen. Mit normalem Wandern hat das wenig zu tun: es geht 40 Minuten steile Stufen nach oben und treibt einem den Schweiß ins Gesicht. Aber der Ausblick belohnt die Mühen, denn oben angekommen liegt uns Macchu Picchu in der Sonne zu Füßen. Wie schön, dass wir diesen Ort, den man von so vielen Bildern kennt, endlich live sehen durften.
Am Nachmitag kehren wir dann mit Zug und Taxi zurück nach Cusco. Morgen ist der 24. Dezember und wir verbringen ein gemütliches Weihnachten hier. 😊Read more
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- Day 75
- Monday, December 24, 2018 at 10:54 AM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 3,418 m
PeruPlaza de Armas Cusco13°31’0” S 71°58’42” W
Weihnachten in Cusco
December 24, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 14 °C
Wir verbringen Hl. Abend und den ersten Weihnachtsfeiertag in Cusco und starten gleich mal mit einer guten Tat in die Feiertage. 😬
24.12. 09:30 Uhr
Americo, unser Guide die letzten Tage auf dem Weg zum Macchu Picchu, hat uns auch viel über sein Privatleben erzählt. Er lebt mit seiner Familie in einer kleinen Community ca. eine Stunde außerhalb von Cusco. Jedes Jahr zu Weihnachten beschenkt er die dortigen Kinder mit Süßigkeiten und wir entscheiden spontan, dass wir ihn dieses Jahr dabei unterstützen. Also auf in den Supermarkt und zwei Tüten voller Bonbons, Schokolade und Lollis gekauft. So macht Weihnachts-Shopping Spaß! Auch die Kassiererin im Supermarkt kann sich ein Lachen bei unserem Einkauf nicht verkneifen. 😂
Wir treffen Americo noch einmal in unserem Hotel und überreichen ihm unsere kleine Spende. Wenn sich die Kinder im Dorf genauso freuen, wie seine beiden kleinen Söhne, die er mitgebracht hat, dann haben wir alles richtig gemacht! ☺️
24.12. 12:30 Uhr
Danach geht es in das Zentrum von Cusco. Von Besinnlichkeit keine Spur: auf dem zentralen Platz findet ein riesiger Markt statt. Es gibt alles an weniger oder mehr wertvollen Kleinigkeiten und es scheint, ganz Cusco ist hier und erledigt letzte Einkäufe. Die Sonne scheint, es gibt leckeres Essen - da passt am besten noch ein Pisco Sour. Somit stoßen wir das erste mal am Nachmittag auf die Feiertage und die Lieben daheim an. 🥂
24.12. 16:15 Uhr
Mehr Pisco Sour 😂
24.12. 17:30 Uhr
Passend zu unserem Aufenthalt in Peru schauen wir „Tim & Struppig im Sonnentempel“. Struppi wird gerade von einem Kondor entführt. 😳
PS: nie wieder Pisco Sour... huiuiui
24.12. 23:00 Uhr
Den Hl. Abend lassen wir mit einem tollen Drei-Gänge-Menü im MAP Café ausklingen. Es gibt Salat bzw. Meerschweinchen-Tortellini, dann Lammlendchen bzw. Alpaca-Steak und als Abschluss warme Schokoladentrüffel bzw. Limonen-Kuchen mit Karamelleis (Danke an die Familie daheim für das Sponsoring ❤️). Wir rollen zurück ins Hotel. 😉
25.12. 00:00 Uhr
In Peru begrüßt man das Christkind anscheinend mit lautem Feuerwerk. 🎇 Ein Blick aus dem Fenster zeigt: Es kommt weniger auf die Farben als auf die Lautstärke der Böller an. 😬Read more
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- Day 77
- Wednesday, December 26, 2018 at 10:44 AM
- 🌧 9 °C
- Altitude: 4,324 m
PeruAbra La Raya14°28’56” S 70°59’19” W
Mit Peru Rail nach Puno
December 26, 2018 in Peru ⋅ 🌧 9 °C
Wir steuern heute unser letztes Ziel in Peru an: Puno am Titicacasee.
Nach viel Wandern und Busfahren, ist die Reise dorthin unser Weihnachtsgeschenk an uns selbst. Es geht nämlich luxuriös mit dem historischen Zug für 10 Stunden durch das wunderschöne Hochland von Peru.
Schon morgens erwarten uns Kaffee, Livemusik und bequeme Sessel im Wartesaal am Bahnhof Cusco. Nach dem Check-in werden wir zu unseren Plätzen geführt: ein Zweiertisch am Fenster im holzvertäfelten Wagon, schön eingedeckt und mit frischen Blümchen. 🙌 Wir merken schnell: das wird ein ganz besonderes Erlebnis auf dieser Reise.
Langeweile kommt während der langen Fahrt definitiv nicht auf: während wir die vorbeiziehende Landschaft und unseren Willkommensdrink genießen, gibt es schon am Vormittag Livemusik und Tanz und ich (Evi) finde es toll, mal nicht selbst das Folkloreprogramm zu sein. 😉 Wir halten einmal an einem kleinen Markt und jetzt wird uns auch noch eine Baby-Alpaca-Modenschau im Zug geboten... Natürlich ist das alles ein bisschen touristisch, aber was soll’s. Wir genießen die Fahrt und das Programm und sind gespannt, was der Tag noch an Überraschungen für uns bereit hält.
Pit hat schon jetzt so viele Fotos wie wahrscheinlich noch an keinem anderen Tag dieser Reise gemacht: der Zug, die Landschaft - alles ist so schön und muss festgehalten werden.
Das Mittagessen wird serviert, vor uns stehen schon Pisco Sour und chilenischer Weißwein. Es gibt eine ganz hervorragende Kartoffelsuppe, leckeres Saltimbocca vom Kalb mit Risotto und eine himmlische Schokoladennachspeise. Alles schmeckt zum Niederknien. 👌
Am Nachmittag geht das Unterhaltungsprogramm weiter und man kann im Barwagon (ja auch den gibt es hier, gleich nach dem Aussichtswagon 😬) lernen, wie man Pisco Sour mixt und wieder gibt es dazu Musik und Tanz in bunten Kostümen.
Da wir uns mit Pisco schon sehr gut auskennen 😉 genießen wir die Fahrt in Ruhe an unserem Platz.
Zwei Stunden vor Ankunft passieren wir die Stadt Juliaca. Der Zug fährt nur Zentimeter am Markt der Einheimischen vorbei, Autos halten ganz knapp vor den Bahnübergängen und schon Sekunden nach dem letzten Wagon nehmen die Leute wieder die Gleiße in Beschlag. Wir fahren in unserer abgeschlossenen Welt durch das ganz normale Peru. Das, was wir aus dem Fenster sehen, ist keine Folklore - es ist das echte Leben mit allen guten und schlechten Aspekten.
Uns wird ganz schnell wieder bewusst, dass das was wir erleben dürfen, ein großes Privileg und für viele Menschen nicht möglich ist. Vielleicht gar nicht schlecht, kurz vor Puno wieder ein bisschen in die Realität zurück geholt zu werden.
Zugegeben, als der Afternoon-Tea mit Häppchen und kleinen Kuchen serviert wird, gerät der moralische Kompass wieder ein bisschen ins Trudeln. Aber diese Fahrt zu genießen, ist ja auch keine Sünde. 😉Read more
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- Day 80
- Saturday, December 29, 2018 at 1:10 PM
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 3,982 m
BoliviaYumani16°2’10” S 69°9’2” W
Titicacasee
December 29, 2018 in Bolivia ⋅ ☁️ 9 °C
Achtzehntgrößter See der Erde, dreimal so groß wie Luxemburg 😬, höchster schiffbarer See der Welt, einzigartige schwimmende Dörfer (und wahrscheinlich die meisten Kinderschmunzler, wenn der Name bei Stadt-Land-Fluss benutzt wird 😉) - der Titicacasee ist weltweit ein Begriff und darf auf unserer Reise nicht fehlen.
Wir starten auf der peruanischen Seite in Puno. Die Stadt selbst ist nicht gerade eine Perle, aber besitzt durchaus einen gewissen Charme. Schnell wird uns klar, dass die ganzen Touristen auch nicht wegen Puno an sich hierher kommen. Alles dreht sich um den See und die nahen Uros-Inseln. Auch wir buchen eine Tagestour dorthin und erkunden diese künstlichen, aus Schilf hergestellten Inseln, die von kleinen indigenen Familien bewohnt werden.
Es gibt leider nicht wirklich individuelle Möglichkeiten, Uros zu besuchen und somit landen wir auf unserer ersten touristischen Kaffeefahrt dieser Reise mit Souvenirverkauf, hochmotiviertem Guide und Pseudo-Folklore. 😂
Aber ganz so schlimm, wie wir befürchten, ist es dann doch nicht.
Zuerst geht’s mit einem kleinen Boot von Puno zu den Schilfinseln. Schon unterwegs wird uns der Tagesablauf detailliert und mit allen Möglichkeiten, Souvenirs zu kaufen, vom Guide erklärt. Als wir skeptisch auf der ersten Insel ankommen, werden wir allerdings ganz herzlich von den dort lebenden Familien empfangen. Der Insel-Präsident (so hat er sich tatsächlich vorgestellt😬) erklärt uns ausführlich, wie die Inseln und die darauf stehenden Häuser aus Seegras gebaut werden und wie die Familien hier leben. Wir sind beeindruckt, dass wir auf meterdickem, sich selbst kompostierendem Schilfboden stehen, den die Uros regelmäßig mit frischem Gras von oben erneuern. Das Gefühl, über die weiche Oberfläche einer schaukelnden Insel zu gehen, nur wenige Zentimeter über dem durchsickernden Wasser, ist einzigartig. Wir dürfen sogar ins Haus des „Präsidenten“ und bekommen von seiner Frau erklärt, wie die Familie hier wohnt.
Danach gibt es selbstgebastelte Souvenirs aus Schilf zu kaufen. Tatsächlich sind einige süße Spielzeugboote und interessante Instrumente dabei. Schade, dass die Sachen unsere weitere Reise im Gepäck nicht überleben würden.
Als wir dann ein traditionelles Schilfboot besteigen, der Präsident seinen Sohn nötigt, uns Kinderlieder vorzusingen und wir erleben, dass die Frauen egal welcher Insel für alle Touristen das gleiche Abschiedslied anstimmen, bekommen wir wieder eine Ahnung, wie kommerziell diese einst traditionelle Lebensart vermarktet wird. Auch wenn die Uros damit ihren Lebensunterhalt verdienen, bleibt doch ein kleiner bitterer Beigeschmack.
Auf der Rückfahrt nach Puno halten wir an der Insel Taquile. Diesmal eine echte Insel 😉 mit toskanischem Charme und einem Dorf, in dem wir allerlei Sachen aus Alpaka-Wolle kaufen können. Das ist nämlich hier die Hauptbeschäftigung der Männer (!). Nach einem ausführlichen Inselspaziergang gibt’s zur Stärkung ein traditionelles Mittagessen aus Quinoa-Suppe und hervorragender Forelle aus dem See. Wer allerdings denkt, im Titicacasee wimmelt es nur so von Fischen, der täuscht. Zum einen ist es hier sehr kalt, zum anderen ist das Ökosystem leider durch jahrzehntelange Verschmutzung erheblich gestört. Beim Gedanken daran, dass fast jede Touristengruppe Forelle serviert bekommt, macht sich doch wieder ein bisschen Nachdenklichkeit breit.
Einen Tag später verlassen wir dann Peru und fahren mit dem Bus nach Copacabana, einem kleinen Urlaubsort im Süden des Titicacasees und schon auf der bolivianischen Seite gelegen.
Außer, dass wir im Bus gefragt werden, ob dieses Luxemburg denn tatsächlich ein richtiges Land ist, verläuft auch dieser Grenzübertritt wieder reibungslos. 😂
In Copacabana angekommen beziehen wir eines der gemütlichsten Hotelzimmer der bisheriges Reise, mit Blick über die Bucht und einem eigenen kleinen Kamin. Auch das Essen im Hotelrestaurant ist gut und wir haben einen großen Garten über dem See mit Alpacas und Hängematten (www.hotelcupula.com). Nur beim Pisco Sour merken wir, dass wir nicht mehr in Peru sind. 😉
Ansonsten ist der Ort ein kleines Touristenstädtchen mit einer Armada an Tretbooten am Seeufer und auch hier dreht sich fast alles um eine einzige Sehenswürdigkeit: die Isla del Sol.
Auch wir statten der schönen Insel am nächsten Tag einen Besuch ab, wandern durch die fast schon mediterrane Landschaft und genießen die Ausblicke.
Eigentlich alles wunderschön hier und mit viel Potential. Allerdings streiten sich seit mehr als einem Jahr im Norden der Insel zwei Gemeinden um die Einnahmen aus dem Tourismus. „Streiten“ ist dabei nicht richtig formuliert: die angeblich benachteiligte Gemeinde zerstört mutwillig Unterkünfte, Boote und jegliche touristische Infrastruktur. Man bewirft sich mit Steinen und sogar Dynamit und anfangs wurden schon mal Touristenboote, die noch im Norden anlegen wollten, gewaltsam in eine der Gemeinden umgelenkt. Der Status quo ist nun, dass der Norden der Isla del Sol für den Tourismus komplett unerreichbar ist. Boote fahren nur noch den Süden an und Wanderwege werden von der angeblich benachteiligten Partei blockiert. Man wird durch Posten am Weg aufgefordert, umzukehren und darf nicht passieren. Die bolivianische Regierung hält sich übrigens komplett aus diesem Streit heraus, was mit einer Verfassungsklausel zu tun hat, die indigenen Gruppen Boliviens weitgehende Autonomie zusichert und die hier anscheinend nur zu gerne herangezogen wird.
Somit haben nun beide Konfliktparteien keine Einnahmen mehr, die halbe Insel ist bis aufs Blut zerstritten und die Touristen verlieren die Lust, überhaupt den Norden zu besuchen. Traurig und wenig intelligent...
Wir hatten keine genauen Vorstellungen vom Titicacasee und sind nicht mit hohen Erwartungen hierher gekommen. Verglichen mit anderen Erlebnissen dieser Reise, belegt der See allerdings nicht einen der besten Plätze. Aber es waren auch keine verschenkten Tage. 😉
Morgen fahren wir weiter nach La Paz und sind gespannt, was die Hauptstadt Boliviens für uns bereit hält. 🙌Read more
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- Day 83
- Tuesday, January 1, 2019
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 3,658 m
BoliviaLa Paz16°29’46” S 68°8’21” W
La Paz - Silvester, Seilbahn, Stufen
January 1, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 15 °C
Am 30. Dezember fahren wir mit dem Bus vom Titicacasee nach La Paz, der Quasi-Hauptstadt Boliviens (laut Verfassung ist es eigentlich Sucre).
Obwohl, das ist nicht ganz richtig: wir fahren mit Bus UND Boot. 😬 Eine knappe Stunde nach dem Start heißt es nämlich aussteigen, ab auf eine kleine Fähre und über einen Arm des Sees. Unser Bus wird separat auf einem mehr als wackeligen Floß mit einem kleinen Außenbordmotor hinterher transportiert. Es sieht nicht so aus, aber er kommt unbeschadet an und wir setzen unsere Reise fort.
Angekommen in La Paz beziehen wir das schöne LOKI Boutique Hotel. Neu, modern und was Preis-Leistung angeht, unschlagbar. Was wir dort erst erfahren: das Hotel gehört zu einer Kette von südamerikanischen Hostels und es gibt noch eine Unterkunft in der Nähe, in der an Silvester eine große Party stattfindet. Da wir eh noch nicht so recht wissen, wie wir ins neue Jahr feiern sollen, schauen wir uns die Bar dort gleich mal an. Sie befindet sich im obersten Stockwerk, hat einen hervorragenden Blick über La Paz, die Drinks sind günstig, die Leute freundlich - dieses Jahr gibt’s also Silvester im Partyhostel. 🎊
Und das macht seinem Namen alle Ehre: einen Tag später finden sich dort feierwütige Leute aus der ganzen Welt. Ab 9 Uhr morgens (!) wird jede Stunde das neue Jahr in anderen Ländern mit kostenlosen Shots begrüßt. Keine Angst, wir schauen uns unter Tags die Stadt an und steigen erst gegen 19 Uhr in die Feierei ein. Später abends gibt es dann gute Musik vom DJ und es wird viel getanzt. Es fällt fast gar nicht auf, dass wir zwei wahrscheinlich 10 Jahre älter als der Durchschnitt sind. 😂 Um 12 erwarten wir dann ein Feuerwerk-Inferno über La Paz. Denn eins haben wir auf unserer Reise schon gelernt: Feuerwerk ist wichtig in Südamerika. Dabei geht’s auch nicht unbedingt um die Schönheit - laut muss es sein!
Aber das Geballere hält sich sogar in Grenzen und wir schauen uns von unserer Hostel-Bar aus ein paar nette Feuerwerke über der Stadt an. Gut, dass Pit da ein bisschen nachhilft. 😬 Auf dem Nachhauseweg haben immer noch Marktstände in den Straßen offen und verkaufen richtig dicke Silvesterraketen. Da müssen ein paar her („¿tu tienes bsssscccchhhhhh boooommmm 🙌?“)! Der Alkohol hat das übliche Sicherheitsbedenken beiseite gewischt und die Streichhölzer zünden dann auch nach dem dreißigsten Versuch. Um 2 Uhr früh erhellen Pits Raketen nochmal La Paz‘ Silvesterhimmel. 😂
Damit die Kultur nicht zu kurz kommt, machen wir an Neujahr eine Walking Tour durch die Stadt. Bei den vielen Bergen und Stufen müssen wir ab und an ganz schön schwer atmen. Wir sind ja auch im höchstgelegenen Regierungssitz der Welt.
Unsere beste Führung auf der bisherigen Reise übrigens. Marie-Sol erzählt uns wirklich interessante Geschichten über La Paz und bei so manch einer urbanen Legende bzw. Tatsache bleibt einem schon der Mund offen stehen. Oder wusstet ihr, dass:
- es hier einen Hexenmarkt gibt, auf dem man getrocknete Lama-Föten kaufen kann, die man Pachamama (Mutter Erde) opfert, wenn man z.B. um Glück oder Reichtum bittet oder ein Haus bauen will? (Tatsache)
- dass sich Pachamama bei größeren Projekten, wie einem Hochhaus, nicht mehr mit einem Babylama zufrieden gibt und aaaangeblich schon mal ein bewusstloser Obdachloser vom Schamanen im Fundament eingemauert wird? (Wohl eher Legende)
- dass, wenn kein Obdachloser „zur Hand“ ist, es auch eine Blondine tut? 😳
- dass bei den indigenen Damen kräftige Waden als Sexsymbol gelten?
- dass das San Pedro Gefängnis in La Paz als Stadt in der Stadt gilt, in der der Drogenhandel (auch mit ausländischen Touristen) blüht und Insassen dafür zahlen, dort untergebracht zu sein? (Lest unbedingt das Buch „Marching Powder“ von Rusty Young!!!)
Ach übrigens: Wir steigen nie wieder in eine U-Bahn. 😉 In La Paz fährt man nämlich mit der Seilbahn. Es macht mega Spaß, geht relativ schnell und ist das beste Fortbewegungsmittel in dieser unglaublich bergigen Stadt. Außerdem sieht man aus der Vogelperspektive so viele interessante Sachen wenn man über Wohnviertel, durch Häuserschluchten und weit über der Skyline hochfährt. Dabei kostet eine Fahrt nur 3 Bolivianos (knappe 40 Cent). Was für eine wunderbare Beschäftigung, bei der man auch mal begreift, wie vielfältig und verschachtelt diese Stadt doch ist. 🚠
La Paz hat uns wirklich gut gefallen. Es ist weit, unübersichtlich, gutes einheimisches Essen ist nicht so leicht zu finden, kein Mensch kann sich anständig anstellen, die Temperaturen schwanken im Minutentakt und jeden Tag regnet es nachmittags was runter geht.
Aber trotzdem: La Paz hat Charme, ist wunderbar unperfekt, es gibt tolle alternative Geschäfte, die Leute sind charmant, alles wirkt ein bisschen gelassener als in anderen Hauptstädten und wahrscheinlich bekommt man nirgends auf der Welt so viel für sein Geld.
Und hey: ich bin nicht als blondes Opfer an Pachmama geendet, Pit hat seinen zweiten Friseurbesuch auf der Reise mehr als gut überlebt und: es gibt Seilbahnen. 😍Read more
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- Day 84
- Wednesday, January 2, 2019
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 2,326 m
BoliviaSerrania Sacramento16°16’11” S 67°47’7” W
The Death Road
January 2, 2019 in Bolivia ⋅ ☁️ 20 °C
Wenn man in der Nähe von La Paz ist, gibt es einen ganz wichtigen Punkt auf der ToDo-Liste, und zwar mit dem Mountainbike die gefährlichste Straße der Welt herunterzufahren.
Also geht's erstmal zum besten Touranbieter um uns über die Death Road zu informieren. Immerhin klingt der Name recht gefährlich und wir haben nach Bolivien ja noch ein paar Länder auf dem Programm.
Laut den Guides kommt jedoch jeder, der schon mal Fahrrad gefahren ist, auch diesen Berg runter (anscheinend wollte dieses Jahr auch schonmal ein Mädel auf der Death Road Fahrradfahren lernen, was nicht so gut ausgegangen ist).
Na da bin ich mal gespannt...
Nachdem die Evi entschieden hat, dass ihr die Abfahrt nicht ganz geheuer ist, fahre ich alleine mit einer Gruppe Adrenalinjunkies zur Death Road.
Wir starten auf über 5000m. Es ist neblig und vor uns liegen über 60km Schotterpiste und 3500m Höhenunterschied.
Die erste Stunde geht's aber erstmal über Asphalt um uns an die Fahrräder zu gewöhnen. Das ist zwar noch nicht die Death Road, aber das Überholen von LKWs bei bis zu 60km/h find ich dann doch nicht so ohne.
Dann geht's endlich richtig los. Alle 20 Minuten bekommen wir von unseren Guides Anweisungen auf was wir beim nächsten Streckenabschnitt achten müssen und von Stopp zu Stopp wird die Straße anspruchsvoller. Es geht über Stock und Stein, durch enge Kurven, Wasserfälle und Bäche. So unanspruchsvoll wie es verkauft wird, finde ich es dann doch nicht und bin froh wie ich nach 4 Stunden ankomme (und Evi hat’s bis heute nicht bereut, dieses Abendteuer ausgelassen zu haben 😉).
Damit der Tag nicht "zu langweilig" ist, gibt es im Anschluss zur Tour noch ein paar Ziplines. Bei 75km/h kann die Aussicht auf die tolle Schlucht genossen werden.
Zum Ausklang des Tages gehen wir dann noch zum La Senda Verde Animal Refugium in dem wir zu Abend essen. Das lustige ist, dass der Essensaal in einem Käfig ist und die Affen drum rum einen beobachten. Es ist wie im Zoo, nur umgedreht...
Noch ein paar interessante Fakten zu der Death Road:
Bevor die Alternativstraße 2007 eröffnet wurde, galt die Straße als gefährlichste Straße der Welt mit -laut Guide- 360 Unfällen pro Jahr. Obwohl die Straße an den engsten Stellen nur 3 Meter breit ist und der Abhang meistens hunderte Meter in die Tiefe geht, gibt es Verkehr in beide Richtungen. Um besser sehen zu können, wo sich die eigenen Reifen beim Herunterfahren befinden, herrscht Linksverkehr. Außerdem haben die herunterfahrenden Fahrzeuge Vorfahrt. Im Gegensatz zu der allgemeinen Meinung ist die Straße immer noch für den normalen Verkehr offen, sodass man beim Mountainbiken sehr vorsichtig sein muss um nicht nach einer Kurve einem Auto zu begegnen. Auch Jeremy Clarkson war mit Top Gear vor Ort, hier ein kleiner Eindruck:
https://vimeo.com/86398626Read more
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- Day 86
- Friday, January 4, 2019
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 2,804 m
BoliviaLa Prosperina19°3’9” S 65°15’50” W
Sucre - lohnenswerter Zwischenstopp
January 4, 2019 in Bolivia ⋅ ☁️ 18 °C
Bolivien ist das Land, in dem wir leider am wenigsten Zeit verbringen. Wegen des Wetters fällt alles was im Dschungel liegt momentan aus, da die Reise dorthin zu lange dauert und man buchstäblich im Regen steht.
Als Highlights im Hochland waren somit “nur“ La Paz und die Salar de Uyuni geplant. Sucre hatten wir als Zwischenstation eingeplant - aber die Stadt ist definitiv eine Reise wert.
Nach über 13 Stunden im Bus von La Paz kommen wir am 04. Januar hier an. Erst mal kommt uns vieles bekannt vor: Schachbrett-Straßenführung, ein großer Platz im Zentrum, viele katholische Kirchen und schöne weiße Kolonialgebäude. Erinnert im ersten Moment an Antigua in Guatemala oder Arequipa in Peru. Nicht so schlimm, denn beide Städte haben uns sehr gefallen.
Als wir dann am ersten Tag gleich mal zu einem Aussichtspunkt hochsteigen (ja auch hier gibt’s wieder viele viele Hügel und Stufen, aber wir sind ja mittlerweile trainiert 😉) merken wir, dass Sucre deutlich kleiner ist. Zumindest im Zentrum.
Macht aber nichts, denn es ist absolut liebenswürdig: nette Cafés und Kneipen, ein quirliger Markt, ein wunderschöner Friedhof (kann man das sagen zu einem Friedhof? 🤨 Ihr wisst schon, was wir meinen...) und tolle weiße Gebäude aus der Kolonialzeit. Man sieht an jeder Ecke den Glockenturm einer Kirche und man trifft viele junge Leute, die hier einen Spanischkurs machen. Kunst und Kultur begleiten einen durch die ganze Stadt und wer möchte, kann hier wahrscheinlich eine ganze Woche in Museen verbringen.
Wir nutzen die Zeit in Sucre um die Straßen zu erkunden und probieren endlich mal bolivianische Salteñas (Empanadas) und die berühmte Chrorizo der Stadt. Auch mit Schokolade decken wir uns ein - auch wenn sie nicht ganz mit Pits neuer Lieblingsschokolade von La Iberica aus Peru mithalten kann. 😉 Dafür hat Pit jetzt allerdings seine persönliche Marktfrau, die ihm sogar ein kleines kostenloses Extra - la yapa wie die Einheimischen sagen - einpackt. Der Kauf von 1,5 Kilo frischem Obst macht’s möglich. Und mega Charme natürlich... 😬
1,5 Tage in Sucre - ein lohnenswerter Zwischenstopp. ☺️
Ach ja, wer mal hier ist: schreibt uns und wir verraten, wo man die wahrscheinlich besten französischen Crêpes außerhalb von Frankreich essen kann. 🙌Read more

TravelerIch! 😉 Wir planen aktuell in gut zwei Wochen an der bolivianischen Grenze zu sein... Wie sieht denn eure weitere Routenplanung aus?

Pit HoffmannFür uns geht's jetzt über die Salzwüste nach Chile und dann sind wir ab dem 19. Januar an der Carretera Austral. Da verpassen wir uns gerade so :)
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- Day 89
- Monday, January 7, 2019
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 3,650 m
BoliviaColcha "K"20°30’42” S 67°25’31” W
Salar de Uyuni - Tour / Teil 1
January 7, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 17 °C
Viele von Euch kennen bestimmt die lustigen Touri-Fotos aus der Salar de Uyuni, die wahrscheinlich jeder Bolivien-Reisende mitbringt. Spoiler: wir haben sie auch gemacht! 😂
Die Salzwüste im Südwesten Boliviens ist ein Besuchermagnet und alleine in der dazugehörigen Stadt Uyuni gibt es mehr als 200 Touranbieter dafür. Jeder kommt deswegen hierher (absolut verständlicherweise, wie wir noch sehen werden) und der Ort darf natürlich auch auf unserer Reise nicht fehlen. Wir entscheiden uns, eine Dreitagestour von Uyuni aus, über die Salzwüste und einige Lagunen im Altiplano nach San Pedro de Atacama in Chile zu machen.
Am 6. Januar kommen wir nach einer 8stündigen Busfahrt von Sucre aus in Uyuni an. Im Bus wars teilweise eng und stickig, aber auf dem Landweg sieht man einfach mehr. Besonders beeindruckend war ein weites Tal ca. auf der Hälfte der Strecke, in dem das Gestein Bordeaux-rot und die Bäume leuchtend grün waren. Ein wunderschöner Kontast! Generell haben wir wahrscheinlich auf noch keiner anderen Strecke so viele verschiedenfarbige Berge und so viel Weite gesehen. Wirklich beeindruckend!
Außerdem hat sich auf der Fahrt mal wieder gezeigt: in Bolivien versucht einfach jeder, Dir etwas zu verkaufen, irgendwie ein Geschäft zu machen und sein eigenes kleines „Business“ aufzuziehen. Dabei wird gerne auch mal vom erfolgreichen Nachbarn kopiert (z.B. eine ganze Straße voller Lampengeschäfte... 🤨). Diesmal hat ein Mann im Bus Witze erzählt, Rätselfragen gestellt und nebenbei Ketten, Anhänger und Armbänder verteilt. Aber hey... Du zahlst natürlich nur freiwillig und auch nur den Preis, den Dir der Plunder wert ist. Aber denk dran: die Witze waren ja schon gut und das Armband ist ja ein Geschenk, aber nur wenn Du mindestens 10 Bolivianos für die Kette zahlst. 😂 Wir haben unser bisschen Spanisch gut versteckt und uns schlafend gestellt und sind der Show entkommen.
Zur Stadt Uyuni selbst gibt’s nicht viel zu sagen: staubig, nicht schön, Wüste, außer den 200 Touranbietern gibt’s nicht viel Bemerkenswertes.
Ganz anders dann am nächsten Tag: wir starten morgens in einer Fünfergruppe zusammen mit unserem Guide und dem Fahrer im Jeep in Richtung Salzwüste. Erster Stop ist ein alter Eisenbahnfriedhof, auf dem die Dampfloks des letzten Jahrhunderts vor sich hinrosten. Das ganze Gebiet hier ist geprägt vom Abbau verschiedenster Rohstoffe und somit ist und war die Bahn immer ein wichtiges Transportmittel.
Schon mal ein guter Auftakt, auch wenn uns schnell klar wird: alle 200 Touranbieter fahren wohl die gleiche Ziele an. Naja... mal sehen.
Danach geht’s dann richtig in die Salzwüste. Ohne Sonnenbrille droht einem hier tatsächlich Schnee- äh Salzblindheit. 😎
Zuerst lassen wir uns kurz erklären, wie der Salzabbau hier in der Salar de Uyuni funktioniert, bevor wir dann dem ersten Highlight entgegen steuern. Mit dem Jeep fahren wir hinaus in die weiße Ebene und können gar nicht genug bekommen von dieser unendlichen Fläche und dem strahlend blauen Himmel darüber. Zeit für die ersten Fotos, bei denen wir uns einen Spaß aus der Perspektive machen. Gut, dass unser Guide Israel alle Tricks kennt.
Noch faszinierender wird unsere Tour als wir in eine Gegend fahren, in der es Dank Regen eine ca. 5 cm hohe Wasserschicht gibt. Jetzt dreht das Gehirn ein bisschen durch, denn der Horizont ist nur noch schwer zu erkennen. Der Himmel spiegelt sich glasklar auf dem nassen Boden, Berge in der Ferne scheinen zu schweben und die wenigen Anhaltspunkte lösen sich komplett auf. Ein irrer und wunderschöner Anblick! Und natürlich ist wieder Zeit für lustige Fotos. 😬
Übrigens: natürlich machen die 200 anderen Touranbieter das gleiche Programm, allerdings ist die Salar de Uyuni so groß, dass man sich hier sehr gut verteilt.
Als wir abends dann in unsere Unterkunft kommen, wartet noch eine letzte Überraschung auf uns: alles ist hier aus Salz. Wände, Decken, sogar das Bett und die Rezeption. 🙌
Wir sind gespannt, ob die zwei nächsten Tage der Tour mit diesem Auftakt mithalten können.Read more
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- Day 90
- Tuesday, January 8, 2019
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 4,297 m
BoliviaJuntacha22°10’14” S 67°48’15” W
Salar de Uyuni - Tour / Teil 2
January 8, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 14 °C
Nach unserem Tag in der Salzwüste geht’s es heute mit unserer Tour Richtung Chile weiter.
Morgens steigen wir bei eisigen Temperaturen in den Jeep. Während es nämlich unter Tags in der Sonne durchaus warm ist, kühlt der Wind nachts die jetzt steinige Wüste richtig aus und es hat um die 0 Grad. ❄️
Wir fahren heute zunächst zu einigen wunderschönen Lagunen. Die Gegend zwischen der Salar de Uyuni und Chile hat keine natürlichen Abflüsse. Das knappe Regenwasser sammelt sich in der Hochebene und durch verschiedene Mineralien und Arten von Plankton färben sich diese Seen dann in allen möglichen Farben. Das Tolle: die nur ca. 30 cm tiefen Gewässer bilden einen optimalen Lebensraum für Flamingos. Und so stehen wir immer wieder begeistert und fast schon ungläubig vor einer rot, grün oder blau schimmernden Wasserfläche, beobachten pinke Flamingos und dahinter ockerfarbene Berge. Ein Highlight ist definitiv die Laguna Colorada: die größte, farbenfrohste und beeindruckendste ihrer Art. Hier legt sich die Natur mal wieder mächtig ins Zeug! 😍
Unser Guide erklärt uns, dass wir in dieser Gegend von vielen Vulkanen umgeben sind. Die meisten davon sind schon lange erloschen, aber einige Geysire lassen die hohe Aktivität im Inneren der Erde immer noch erahnen.
Also halten wir kurz vor der chilenischen Grenze am Sol de Mañana Geysir. Es stinkt nach Schwefel, aber die blubbernden Schlammlöcher und der aufsteigende Dampf geben in der Nachmittagssonne ein fast schon mystisches Bild ab. Ein ganz besonderer Ort.
Pits Kamera ist eigentlich jetzt schon am Platzen wegen so vielen perfekten Fotomotiven. 😉 Allein die Fahrt durch die Wüste von einer Attraktion zur nächsten bietet unzählige atemberaubende Bilder. Wir genießen, dass wir im Jeep so viel Strecke machen, so viel sehen und - wie es sich für Offroad-Touren gehört - so richtig durchgeschüttelt werden. Unser Fahrer weiß jedenfalls, was er tut.
Das ändert sich auch nicht, als ein großer Stein dafür sorgt, dass wir fast unseren Auspuff verlieren. Es wird kurz unters Auto gekraxelt, alles mit Keilriemen wieder befestigt und am Abend noch soweit wie möglich repariert. Sagen wir mal so: wir sind ab dem Zeitpunkt der wahrscheinlich lauteste und stinkendste Jeep, aber bis nach San Pedro ist es ja nicht mehr weit. 😂
Als wir am zweiten Abend der Tour bei unserer Unterkunft ankommen, wartet eine spezielle Attraktion auf uns: natürliche, ca. 37 Grad warme Quellen! Nach dem Tag quer durch die Wüste, ist das die perfekte Entspannung. Wir lehnen uns im warmen Wasser zurück und blicken in den Sternenhimmel. Da wir uns immer noch auf über 4000 Meter befinden, ist die Luft besonders klar. Es gibt keine größere Stadt im Umkreis, es ist Neumond und ab 22 Uhr gibt es in dem kleinen Ort, in dem wir schlafen, auch keine Elektrizität mehr. Perfekte Vorraussetzungen für einen dunklen Nachthimmel, an dem unzählige Sterne leuchten. Kein Wunder, dass in Chile so viele bedeutende Observatorien stehen. Die Lage macht den Unterschied und beschert uns den wahrscheinlich schönsten Sternenhimmel der ganzen Reise. 💫
Einen Tag später ist es dann soweit: nach einigen weiteren Stops am Morgen sagen wir Auf Wiedersehen zu Bolivien und passieren die Grenze zu Chile. 👋
San Pedro de Atacama liegt 30 Minuten entfernt und „nur noch“ auf 2400 Meter. Die Temperaturen sind hier deutlich höher und es kommt wieder Sommerfeeling auf.
Ab jetzt verabschieden wir uns also von unseren Touren über 4000 Meter und atmen mal wieder in tieferen Gefilden durch.
Das Städtchen ist geprägt vom Tourismus und wir lassen es uns hier zurück in der Zivilisation (wenn man Restaurants und Souvenirshops so nennen kann 😉) noch einen Tag lang gut gehen.
Danach geht’s dann weiter Richtung Westen: endlich mal wieder and Meer. 😬Read more
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- Day 96
- Monday, January 14, 2019 at 10:56 PM
- ⛅ 21 °C
- Altitude: 26 m
ChileCaleta Morro20°12’51” S 70°9’12” W
Iquique - endlich wieder Strand
January 14, 2019 in Chile ⋅ ⛅ 21 °C
Zweiter Stop in Chile: die Küstenstadt Iquique im Norden, direkt an der Küste! ☀️
Als wir uns nach 8 Stunden Busfahrt von San Pedro de Atacama über die letzten großen Berge und Sanddünen der Stadt nähern, begrüßt uns Iquique mit einer tollen Aussicht auf Hochhäuser, Strand und den Pazifik.
Schön, wieder mal am Meer zu sein und richtig sommerliche Temperaturen zu haben. Wir können uns zwar bisher definitiv nicht über das Wetter beschweren, aber wir freuen uns. ☺️
Im Zentrum hat Iquique noch mehr zu bieten als nur Beach und Skyline:
in der Fußgängerzone fühlt man sich wie in einer alten Westernstadt. Im vorletzten Jahrhundert war nämlich der Abbau von Salpeter und Salz der wichtigste Wirtschaftszweig. Die Häuser sehen genauso aus und auch die uralte Straßenbahn rumpelt uns entgegen. Übrigens die wahrscheinlich langsamste Straßenbahn der Welt - jeder Fußgänger ist mindestens doppelt so schnell. 😂
Dann gibt’s hier noch einen Fischmarkt. Klingt erst mal unspektakulär für eine Hafenstadt. Aber direkt am Markt im Wasser warten ca. 20 Seelöwen auf die Fischreste. Wenn ein Eimer davon über die Pier gekippt wird, kommen die trägen Riesen von einem Moment auf den anderen mächtig in Fahrt. Zusammen mit den Pelikanen und Möven wird dann um die besten Bissen gestritten. Und man selbst steht mit einem leckeren Becher frischem Ceviche nur 2 Meter daneben. Sehr cool. 👍
Im Hafen beobachten wir am ersten Tag auch zwei lustige Typen auf einem Segelboot. Einer ist Meeresbiologe und der andere Berufstaucher und beide nehmen nebenbei Touristen mit zum Segeln. Sie erkennen sofort, dass sich Pit für ihr Boot interessiert 😉 und somit sind wir tags drauf bei Sekt, Käse und netten Gesprächen für drei Stunden mit an Bord und segeln bei ordentlich Wind und vorbei an riesigen Frachtschiffen vor Iquique.
Da passt es perfekt ins Programm, dass wir am selben Tag auch noch den originalgetreuen Nachbau der „Corbeta Esmeralda“ anschauen. Einem prächtigen Segel-bzw. Dampfschiff von 1865 aus dem Spanisch-Südamerikanischem Krieg (ja Teile dieses Satzes stammen von Wikipedia 🤓). Die Führung ist zwar auf Spanisch, aber das Schiff ist auch ohne alle Details zu wissen sehr beeindruckend.
Für Pit geht’s in Iquique auch mal in die Luft. Die Stadt gilt wegen ihrer Lage und der damit verbundenen stabilen Thermik als Mekka für Paraglider. Zu den hervorragenden Bedingungen kommen auch noch günstige Preise und somit ist ein Flug ein Muss. Gestartet wird auf einem Berg hinter der Stadt und man landet atemberaubend am pazifischen Strand. Zu Pit und dem Paragliding-Instructor gesellen sich in der Luft sogar Adler 🦅. Was für ein Erlebnis!
Bei so viel zu tun, müssen wir uns erst mal am Strand entspannen. 😬 Das steht für den letzten Tag auf dem Plan. Und dann geht’s auch schon runter nach Patagonien 👋 Immer dem Sommer entgegen...Read more
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- Day 101
- Saturday, January 19, 2019
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 221 m
ChileRío Claro39°16’33” S 71°58’35” W
Pucon - plötzlich Schweiz! :-)
January 19, 2019 in Chile ⋅ ☀️ 26 °C
Von Iquique aus sind wir vor drei Tagen nach Patagonien runter geflogen und haben somit halb Chile übersprungen (keine Angst, das holen wir noch nach 😉). Erster Eindruck: eine komplett andere Welt!
Pucón am Villarica-See und am Fuße des gleichnamigen Vulkans ist unser erster Stop. Nicht nur das Klima und die Vegetation unterscheiden sich deutlich von unserer bisherigen Reise. Auch die Menschen und vor allem der Lebensstandard ist ein anderer.
Fangen wir mal bei der Natur an: plötzlich erinnert uns hier mehr an den Starnberger See oder Bodensee als an Lateinamerika. Viel Nadelwald, Mittelgebirge, Seen und Bäche, nachts kühl, tagsüber warm - das könnte auch ein Sommer in Deutschland sein. Außer, dass hinter uns ein Berg ganz besonders raussticht. Der Villarica Vulkan ist wahrscheinlich vom Fremdenverkehrsamt hierher gestellt worden. 😂 Er sieht nämlich fast schon zu perfekt aus mit seiner schneebedeckten Kuppe und der stetig austretenden kleinen Dampfwolke. Als hätte ihn jemand gemalt.
Auch die Häuser der Stadt und die Menschen unterscheiden sich vom typischem Südamerika, wie man es sich normalerweise vorstellt. Patagonien war lange Zeit das Rückzugsgebiete einiger südamerikanischer Indianerstämme und somit nur dünn besiedelt. Zu Kolonialzeiten waren die nördlicheren Gegenden des Kontinents wegen ihrer Bodenschätze für die europäischen Eroberer deutlich interessanter. Somit prägten erst die Einwandererwellen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts diese Gegend. Es kamen viele Deutsche, Holländer und auch Briten nach Patagonien und so wundert es einen nicht, dass die Häuser mit viel Holz ein bisschen an Chalets in den Alpen erinnern, einem viele deutsche Namen begegnen und mehr Leute eher mitteleuropäisch aussehen.
Der Tourismus hier im Seen-Distrikt von Chile boomt und die Gegend steht deswegen wirtschaftlich blendend da. Pucón ist ein beliebtes Urlaubsziel für reiche Chilenen und Argentinier und ist rausgeputzt wie Sankt Moritz. Gott sei Dank hat man hier aber auf große Bettenburgen und hässliche Betonklötze verzichtet. Alles ist eher klein, natürlich und gemütlich. Neben den unzähligen Outdoor- Aktivitäten und -Shops gibt es auch sehr viel Kunsthandwerk, Livemusik und leckere Restaurants. Wenn man das nötige Geld mitbringt, kann man es sich in Pucón wunderbar gut gehen lassen. 😉
Aber auch für Langzeitreisende wie uns, die nicht jeden Abend zu Münchner Preisen Essen gehen wollen, bietet Pucón Entspannung pur. Wir legen uns an den See (und verbrennen uns die Füße im heißen dunklen Vulkan-Sand am Ufer 😅), genießen die Stimmung in der Marina (Pit ist nur schwer hier weg zu kriegen 😬) und relaxen im Garten unseres Airbnbs. Wir sind am ruhigen Ortsrand in einem kleinen Privathaus untergekommen, werden mit tollem Frühstück versorgt und fühlen uns bei unserer Gastgeberin herzlich willkommen. Alles in allem also ein paar wunderbare Tage „Sommerfrische“.
So, aber jetzt müssen wir auch los und noch ein paar Sachen organisieren. Morgen holen wir nämlich unsern Camper hier in Pucón ab und dann geht’s für 18 Tage immer Richtung Süden bis nach Punta Arenas. 🚍Read more
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- Day 105
- Wednesday, January 23, 2019 at 5:09 AM
- 🌙 4 °C
- Altitude: 357 m
ChileChaiten42°40’29” S 72°35’45” W
Von Pucon zum Pumalin Park
January 23, 2019 in Chile ⋅ 🌙 4 °C
Nach Flugzeug, Bus (viiiieeel Bus!😉), Bahn und den eigenen Füßen, bringt uns jetzt für knapp drei Wochen ein Campingbus zu unseren nächsten Zielen.
In Pucon übernehmen wir für 18 Tage „unsere kleine Schachtel“, einen Chevrolet N300. Viel Platz ist darin nicht, aber er ist vom Vermieter klug und praktisch ausgebaut. Wir können kochen, zur Not duschen und auf die Toilette gehen und zum Schlafen haben wir 1,40 auf 2 Meter Platz - was will man mehr! Außerdem ist das Auto und alles darin brandneu - wir sind die ersten, die damit in den Süden Chiles starten. 👍
Die erste Etappe führt uns ... naja erst mal zum Supermarkt, wenn man es genau nimmt. 😂 Wir decken uns mit Essen und Getränken ein, erweitern die Ausstattung des Campers um ein paar nützliche Dinge und machen den restlichen Stauraum mit Wein voll. Und an alle, die das Gefühl haben, wir trinken ständig: nein, das tun wir nicht! Aber von Wasser zu schreiben, ist auch nicht wirklich interessant. 😉
Gut ausgerüstet geht es dann los nach Llanquihue und an den gleichnamigen See. Die Strecke ist einfach, größtenteils geht’s über die Autobahn und am Abend bleiben wir direkt am Wasser auf einem Campingplatz stehen.
Uns war ja bewusst, dass es hier viele deutschstämmige Chilenen gibt, aber als wir mit einem freundlichen „Herzlich Willkommen“ auf dem Campingplatz begrüßt werden und sehen, dass neben uns gleich der Deutsche Club am See residiert (der übrigens Ende Januar sein „Bierfest“ veranstaltet 😆), ist uns das fast schon zu viel Heimat. Aber egal: mit Blick auf den See und den schneebedeckten Vulkan dahinter lässt es sich hervorragend den ersten Camping-Abend verleben.
Nach der ersten Nacht, einmal im Bus alles von A nach B Räumen und den ersten Mahlzeiten, haben wir uns schnell gut in unserer Schachtel eingelebt. Auch der Schlaf ist prima und als es mal etwas nieselt, schauen die Leute im Zelt nebenan schon ein kleinwenig neidisch auf uns. 😉
Am zweiten Tag fahren wir dann endlich auf der echten Carretera Austral, der berühmten Ruta 7 in Chile. Weiter geht’s heute nach Hornopiren. Die Straße führt uns größtenteils an der Küste entlang und für 30 Minuten schippern wir mit der Fähre über eine Meerenge. Danach wird dann aus der geteerten Ruta 7 eine Schotterpiste und wir kommen nur noch mit 30 km/h voran. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und bei der Geschwindigkeit entgeht einem wenigstens nicht die wunderschöne Landschaft außen rum. Die Fahrt heute vermittelt uns schon mal einen Eindruck von den kommenden 2 Wochen und wir freuen uns auf diese langsame Art „Strecke zu machen“.
In Hornopiren angekommen, finden wir etwas außerhalb einen Campingplatz direkt am Fluß. Es ist auch hier nicht viel los, wir stellen uns direkt ans Ufer und Pit entzündet ein gemütliches Lagerfeuer 🔥 (und grillt sich noch ein Wienerl zum Nachtisch 😬). Wir übernachten somit in der perfekten Idylle, am gegenüberliegenden Ufer grasen Kühe und hinter uns schon wieder einer dieser unwirklich schönen Vulkane.
Weiter geht es einen Tag drauf dann größtenteils auf dem Wasser. Die Carretera Austral ist nämlich nicht überall eine durchgehende Straße, sondern beinhaltet auch Fährstrecken.
Leider startet der Morgen mit heftigem Regen. Wir verstauen auf allen Vieren unsere Sachen im Camper, bauen unser Bett im Bus ab und los geht’s an die Fährrampe. Dort steht bereits eine lange Schlange an Autos - macht aber nichts, dann haben wir noch Zeit, uns einen Kaffee im Kofferraum zu kochen. 😬
Nach fünf sehr komfortablen Stunden auf dem Wasser und quer durch eine tolle Fjordlandschaft (leider etwas im Nebel) kommen wir im Pumalin Park, einem privaten Schutzgebiet, an. Auch das Wetter ist mittlerweile wieder besser und es spitzt sogar die Sonne durch die Wolken. Gleich der erste Campingplatz unweit mehrerer Wasserfälle ist unser Ziel. Er ist nicht groß, aber top in Schuss und wir haben Glück, dass wir als eines der ersten Autos von der Fähre gehen konnten und somit noch einen Platz hier ergattern.
Hier erleben wir dann auch noch das erste Highlight auf der Carretera Austral: wir wandern auf einem abenteuerlichen Weg durch südchilenischen Regenwald zu zwei großen Wasserfällen. Eine kleine Tour durch unberührte Natur. Genau das richtige, damit man sich danach die selbstgekochte Bolognese schmecken lassen kann. Leider auch grad so lang, dass man danach die kalte Dusche benutzen muss. 😉
So, aber jetzt ins Bett, morgen geht es 200 km weiter auf der Carretera Austral. ❤️🚍Read more
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- Day 108
- Saturday, January 26, 2019 at 2:31 PM
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 326 m
ChileFutaleufú Airport43°11’30” S 71°52’19” W
Futaleufú und der Queulat-Gletscher
January 26, 2019 in Chile ⋅ ☀️ 19 °C
Bei strahlendem Sonnenschein setzen wir heut unsere Reise Richtung Südchile fort. ☀️ Knappe 200 Kilometer bis nach Futaleufú haben wir vor uns ... und es sind vor allem holprige 200 Kilometer, denn in diesem Abschnitt ist nur wenig der Carretera Austral geteert.
Da trifft es sich gut, dass wir unterwegs zwei Stops einlegen: einmal um den Aussichtspunkt zu einem Gletscher zu besuchen. Sehr beeindruckend, aber auch etwas traurig, da man sieht, dass die Eismassen vor 30 Jahren wohl deutlich größer waren.
Und ein zweites Mal um die Reste unserer Bolognese-Nudeln als Mittagessen zu futtern. Dafür halten wir an einem glasklaren See, heizen die Gasplatte an und kochen mit super Aussicht. 😬
Überhaupt lässt die Landschaft hier keine Wünsche offen: schneebezuckerte Gipfel, weite grüne Täler und Flüsse, die in einem Blau leuchten, das wir so noch nicht gesehen haben. Alles ein bisschen wie Alpen auf Ecstasy. 😂 Schade dass man unter dem Fahren auch noch die Schlaglöcher im Auge behalten muss.
In Futaleufú angekommen buchen wir uns gleich mal eine Rafting-Tour für den kommenden Tag. Denn dafür ist der Ort bekannt. Dann beziehen wir einen weitläufigen Campingplatz am Espolon (so heißt der Fluss hier) und genießen die Abendsonne. Heute ist es deutlich wärmer als gestern - das tut gut und das Campingleben taugt uns eh.
Deswegen haben wir heute auch entschieden, dass wir aus 18 Tagen Camper 21 Tage machen. 😊 Somit können wir auch noch ein paar Orte im Süden Argentiniens mitnehmen.
Einen Tag drauf geht’s dann also zum Rafting. Der Morgen ist klar und sonnig, aber es ist echt kalt - na das kann was werden! Eingepackt in Neopren und Schwimmweste ist es allerdings schon wärmer und als unser Rafting-Kapitän (oder wie man diesen Job nennt 😂) erklärt, wie fest man bei der starken Strömung paddeln muss, schwant uns, dass wir wohl doch nicht frieren werden.
Es ist ein riesen Spaß und echt anstrengend! Der Rio Futaleufú ist unter den Top 3 der weltweit besten Wildwasser-Spots und er führt an diesem Tag auch echt viel Wasser. Wir kämpfen uns anderthalb Stunden durch die Stromschnellen und wirklich hohen Wellen und kalt wird uns wenn dann nur in den Pausen im Schatten.
Den Abend lassen wir nach der ganzen Action gemütlich am Lagerfeuer ausklingen. Pit macht hervorragendes Stockbrot - da kann sich jede Bäckerei verstecken. 😍
Am nächsten Morgen sitzen wir wieder im Camper und fahren weiter nach Süden. Zunächst geht’s von Futaleufú zurück auf die Carretera Austral. Diese Strecke ist die gleiche, über die wir vor zwei Tagen gekommen sind. Wir machen wieder am „Bolognese-Nudel-Platz“ Rast und siehe da: hier liegt noch das Shirt, das ich vorgestern hier liegen hab lassen und seitdem schmerzlich vermisst hab. 😂
Unser nächster Stop ist in Puyuhuapi, einem kleinen Dorf am Ende eines Fjordes. Wir finden eine halbe Stunde außerhalb am Wasser einen schönen Platz für die Nacht. Ein perfekter Ausgangspunkt für das nächste Highlight am kommenden Tag: den hängenden Gletscher im Queulat-Nationalpark!
Als wir uns morgens in die Schlange an der Parkkasse einreihen, merken wir allerdings schnell, dass wir eine der Hauptattraktionen an der Carretera Austral besuchen. Aber die Wanderung durch die Berge, der Ausblick auf den Gletscher und die riesen Wasserfälle, die ins Tal brausen, entschädigen wenigstens ein bisschen für die ganzen Touristen. Schade, dass auch hier das Eis immer weniger wird. 😔
Nach der kleinen Bergtour fahren wir noch ca. 1,5 Stunden zu unserem heutigen Campingplatz. Eigentlich wollten wir nur ein bisschen mehr Strecke Richtung Süden machen. Aber wir fahren über den Queulat-Pass und erleben eine der bisher beeindruckendsten Berglandschaften unserer Tour! Und auch wenn es manchmal nicht ganz so scheint, aber unsere Schachtel meistert sogar diese Steigung. Juhuuuu, go Schachtel!
Nach diesen ereignisreichen Tag, lassen wir es uns am Campingplatz bei frisch gemahlenem Kaffee und selbst gebackener Zitronentarte von der Eigentümerin gut gehen. Auch einen guten Platz zum Feuermachen gibt’s und wir haben sogar WLAN. Das brauchen wir zwar nicht unbedingt, aber zu einer Folge Star Trek sagen wir dann doch nicht nein. 😂
So, jetzt aber ab ans Lagerfeuer! Pit bereitet schon wieder Stockbrot vor! Mmmhhmmmm ☺️Read more
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- Day 110
- Monday, January 28, 2019 at 12:18 PM
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 235 m
ChilePuerto Rio Tranquilo46°37’45” S 72°40’23” W
Cerro Castillo und die Marble Caves
January 28, 2019 in Chile ⋅ ☀️ 16 °C
Wow, schon sind wir den achten Tag in unserem Camper! Die Handgriffe, um die Schachtel von Fahren auf Kochen auf Schlafen umzubauen, gehen uns schon ganz selbstverständlich von der Hand. Es macht einfach richtig Spaß und ist eine schön entschleunigende Art des Reisens (was nicht zuletzt daran liegt, dass unser fahrbarer Untersatz kaum mehr als 90 km/h schafft 😂).
Es geht wieder 250 km weiter in Patagonien. Nächster Stop ist Villa Cerro Castillo. Auf dem Weg dorthin ändert sich nun merklich die Landschaft: die großen Bäume werden weniger, der Wind nimmt zu und die schneebedeckten Gipfel machen Platz für rotbraune weite Täler, teilweise umrandet von Steilwänden, die an nordamerikanische Canyons erinnern. Gletscher gibt es allerdings auch hier noch viele und sie speisen unfassbar blaue Seen und mächtige Flüsse, die sich neben der Carretera Austral durchs Land schlängeln.
Auf unsere Strecke befindet sich ein ganz bekanntes Bergmassiv, der Cerro Castillo. Im gleichnamigen Ort machen wir Stop auf einem naja sagen wir mal „rustikalen“ Campingplatz 😉. Außer uns und ein paar Backpacker ist niemand hier und der Wind pfeift heftig über unser Nachtlager. Als wir schon denken, dass das vielleicht der erste richtig ungemütliche Abend werden könnte, entdecken wir ein Gebäude mit Holzofen, Tischen und Bänken. Perfekt um sich ein leckeres Chili zu kochen und den Böen draußen zu entkommen. Wir sind hier richtig froh, dass wir nicht im Zelt schlafen müssen, sondern ein festes Dach über dem Kopf haben. Auch wenn das Wehen nachts sogar den Camper ein bisschen zum Wanken bringt. 🌬
Am nächsten Morgen starten wir dann bei nicht weniger Wind zum Cerro Castillo. Endlich mal wieder eine schöne Tagestour: 14 km und 1100 Höhenmeter überwinden wir bis zur Lagune und dem berühmten Gebirge dahinter 💪. Schon auf dem Weg zeigt sich Patagonien mal wieder von seiner Schokoladenseite. Wir wissen nicht, was schöner ist: die Weite mit Fluss und Canyons hinter uns, der Ausblick auf die Gipfel vor uns oder der wahrscheinlich „hartnäckigste“ Regenbogen, der uns für fast 2 Stunden begleitet. 😊 Am Aussichtspunkt angekommen, küren wir dann aber doch die Spitzen des Cerro Castillo zu unserem Highlight. Manche Leute sagen, es sei hier schöner als an den Torres del Paine - ja da ist definitiv was dran. Noch dazu sind hier viel weniger Touristen. Der Stop und die Bergtour hier haben sich auf alle Fälle mehr als gelohnt.
Mal schauen, ob unser nächstes Ziel auch hält, was die Reiseführer und Blogs versprechen. Wir fahren an Tag 10 im Camper weiter nach Puerto Rio Tranquillo am Lago General Carrera (oder Lago Buenos Aires, wie er in Argentinien genannt wird). 120 km über Schotterpiste. 😆 Aber daran haben wir uns ja schon fast gewohnt.
Eine Hauptattraktion hier sind die sogenannten Marble Caves, also die Marmor-Höhlen. Diese Gesteinsformationen im See besuchen wir am nächsten Tag per Kayak. Das Wetter bleibt seinem Rhythmus treu und beschert uns nach einem durchwachsenen Fahr-Tag gestern, heute wieder beste Ausflugssonne. 😬 Wir paddeln wie die Profis zu den Marble Caves und schauen uns die Höhlen, Bögen und farbigen Gesteinsschichten an. Wirklich beeindruckend, auch wenn man zugeben muss, dass die Bilder im Internet Dank Photoshop doch noch ein bisschen farbintensiver sind als die Realität. 😉 Trotzdem: wunderschön hier.
Einen Tag bleiben wir noch hier: morgen geht’s nämlich auf einen Gletscher. Aber davon dann mehr im nächsten Post. 👋Read more
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- Day 113
- Thursday, January 31, 2019 at 12:53 PM
- ☀️ 9 °C
- Altitude: 177 m
ChileAysén46°30’31” S 73°10’50” W
Auf den Gletscher & ab nach Argentinien
January 31, 2019 in Chile ⋅ ☀️ 9 °C
Wie angekündigt, bleiben wir noch einen zweiten Tag in Puerto Rio Tranquillo um eine weitere Attraktion zu besuchen: den Glaciar Exploradores, einen „friendly“ Gletscher, wie uns der Guide erklärt. Freundlich deswegen, weil man ihn auch als Laie ohne Probleme erkunden kann. Uuuhhh, dann nichts wie los. 😬
Der Morgen startet aber eher ernüchternd: strömender Regen, Wind, kalte Temperaturen, ein Tourveranstalter, bei dem das Kreditkartengerät nicht funktionieren will (in dem Ort gibt es keinen Geldautomaten) und der uns auf seiner Teilnehmerliste vergessen hat. 🙄
Alles Organisatorische ist Gott sei dank schnell geregelt, aber die Schauer wollen und wollen nicht aufhören. Als wir kurzzeitig vom Auto auf ein kleines Boot umsteigen müssen, da wegen eines großen Bergrutsches vom Oktober 2018 die Zugangsstraße zum Gletscher weggespült wurde und sich eine Lagune gebildet hat, sind unsere Hosen schon durchgeweicht und wir zittern in der Kälte.
Aaaber: das Wetter macht’s zwar spannend, lässt uns aber auch diesmal nicht im Stich. Pünktlich bei Ankunft am Glaciar Exploradores reißt es auf, die Klamotten trocknen wieder und wir wandern mit unserem Guide bei blauem Himmel bis zum Eis.
Erst geht es über Gestein, dann spitzt ab und zu schon der Gletscher durch das Geröll und irgendwann sind wir dann mit Steigeisen nur noch auf dem Eis unterwegs. Unser Führer bringt uns zu Höhlen und interessanten Formationen und erklärt viel zum Gletscher. Leider auf Spanisch... aber wir machen ein kluges Gesicht und lächeln freundlich 😉. Auch wenn wir nicht alle Details verstehen, so ist der Tag doch ein einmaliges Erlebnis. Schließlich läuft man nicht oft auf jahrhundertealtem Gletschereis. Besonders beeindruckend sind die leuchtenden Blautöne und die Geräusche, die der Gletscher von sich gibt wenn er irgendwo bricht. Wirklich toll, dass man dem Ganzen hier so nahe kommen kann.
Tags drauf sitzen wir dann wieder in unserer Schachtel und fahren weiter. Ziel ist heute der argentinische Teil von Patagonien. Wir wollen gut den halben Weg bis El Chalten schaffen. Eine lange Etappe mit 550 Kilometer haben wir uns vorgenommen und... nicht geschafft. 😬 Zumindest nicht ganz.
Erst geht es in Chile ewig am Lago General Carrera entlang. Eine malerische Strecke mit Steilküsten, vielen Kurven und Ausblicken auf gletscherbedeckte Berge und einen fast schon unverschämt blauen See. Alles ganz wunderbar. Aber alles auch die schlimmste Schotterstraße auf der ganzen Strecke. Wir kommen im Schnitt mit nicht mal 30 km/h vorwärts.
Als uns dann an einem Aussichtspunkt eine Windböe die Fahrertür verreißt und sich der Camper im Schotter festfährt, ist die anfänglich prächtige Tagesstimmung am Nullpunkt. Aber gut, was soll’s: die Tür lässt sich noch schließen und zusperren und Dank Pits Einsatz ist auch der Bus nach einigen Versuchen und händischem Ausbuddeln wieder auf der Straße. 😅 Nochmal Glück gehabt.
Ziemlich fertig kommen wir an der chilenisch-argentinischen Grenze an. Da wir gehört haben, dass frische oder geöffnete Lebensmittel gerne mal konfisziert werden, haben wir alles noch in einem großen Mittagessen verwurstet und teilweise sogar an andere Reisende verschenkt. Aber siehe da: zwei Stempel in Chile, zwei Stempel in Argentinien (teilweise am Schreibtisch nebeneinander 😂) und kein Mensch interessiert sich für unseren Camper. So einfach geht’s!
Ab der Grenze sind dann auch die Straßen wieder asphaltiert... Halleluja!!! Wir fahren jetzt deutlich schneller durch den Süden Argentiniens vom Dorf Perito Moreno immer Richtung El Chalten. Die Landschaft ist deutlich anders als am Vormittag: alles viel weiter, viel karger und es ist deutlich wärmer als noch in Puerto Rio Tranquillo. Wir sind ähnlich wie im Norden Chiles wieder in Steppe bzw. Halbwüste unterwegs. Strauße und Lamas wechseln sich am Wegesrand ab und jetzt macht die ruckelfreie Fahrt auch wieder Spaß (bis auf unerwartete 78 km erneute Schotterstraße, teilweise frisch aufgekiest 😫).
Da wir aber schon so viel Zeit verloren haben, schaffen wir es heute wohl nicht mehr zu unserem geplanten Ziel. Auf dem Weg gäbe es als Rastplatz entweder ein ziemlich creepy aussehendes Dorf (Kommentare in einer Camping-App sprechen von „Texas Chainsaw Masscre - Momenten“ 😂) oder man sucht sich ein Plätzchen in der freien Wildbahn - so machen wir es. Auch wenn zum
Tagesziel noch ca. 30 km fehlen.
Zu unserem Glück halten wir abseits der Straße an einem Fluss, durch Bäume vor dem Wind geschützt. Ein super Platz für eine entspannte Nacht. So idyllisch haben wir die ganze Campingzeit noch nicht geschlafen! Und so sitzen wir nach dem anstrengenden Tag bei Wein und Abendrot (und AbendBrot) am Flussufer und erholen uns vom ganzen Stress. 😉Read more
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- Day 115
- Saturday, February 2, 2019 at 8:02 PM
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 399 m
ArgentinaEl Chaltén49°19’32” S 72°53’20” W
El Chalten und der Fitz Roy
February 2, 2019 in Argentina ⋅ ☀️ 19 °C
Unser nächstes Ziel heißt El Chalten am Fuße des Fitz Roy Massivs. Und wir haben Glück auf dem Weg dorthin: keine Schotterstraße, keine Windböen, kein Regen! ☺️ Nur beste Aussicht auf die berühmten Gipfel, denen wir entgegenfahren. Wir wollen vier Nächte hier bleiben und uns die Gegend mal wieder „erwandern“.
El Chalten ist ein reiner Bergtourismus-Ort. Man kann hier jeden erdenklichen Outdoor-Kram kaufen, sich nach den Wanderungen in unzähligen Restaurants und Bars stärken oder sein Geld in Souvenirs oder geführte Touren investieren. Trotzdem stört der ganze Trubel nicht, denn der Ort kommt immer noch gemütlich daher. Die Leute sind entspannt, niemand drängt sich auf und die Natur rund um El Chalten steht definitiv im Mittelpunkt. Wir parken auf einem schönen Campingplatz mit Ausblick auf die Berge und den Fluss (und zur großen Freude von Pit mit Feuerstellen zum Grillen 😉).
Am nächsten Tag geht es zur Laguna Torre, einem Gletschersee vor herrlichem Bergpanorama. Von der Nationalpark-Info erfahren wir, dass der Weg dorthin 10 km lang ist, bei nur 250 Metern Höhenunterschied. Außerdem gehört die Wanderung zu den beiden Highlights, die man rund um El Chalten gesehen haben sollte. Klingt alles ein bisschen nach rolatorbefestigten Wegen und Touristenmassen.
Gott sei Dank täuschen wir uns aber und nachdem wir die letzten Sonntagsspaziergänger 😉 hinter uns gelassen haben, verteilen sich die Leute gut auf der Strecke und wir wandern meistens zu zweit durch ein ehemaliges Gletschertal. Kurz vor der Laguna erhebt sich vor uns der Cerro Torre, ein bzw. mehrere Nachbargipfel des Fitz Roy, und bei unserer Ankunft am See spiegelt sich darin das Massiv zwischen Resten von Eisbergen. Was für ein toller Auftakt unserer Zeit in El Chalten!
Nach vielen Fotos und einer Brotzeit geht’s die 10 km wieder zurück und die Sonne brennt mittlerweile ganz schön runter. Die Tour ist doch nicht zu unterschätzen - da haben wir uns die Eisbecher bei der Ankunft echt verdient. 😬
Tags drauf packen wir dann die nächsten 20 Kilometer an und steigen zur Laguna de los Tres am Fuße der Fitz Roy - Gipfel hoch. Endlich geht’s also zur Hauptattraktion und schon der Weg dorthin lässt kaum Wünsche offen. Wir merken nicht sehr viel von den ganzen Touristen, die das gleiche Ziel haben wie wir und die Wanderung macht wirklich Spaß. Es geht abwechselnd durch Wald oder einen Fluss entlang und immer wieder zeigt sich ein Wahnsinns Gipfelpanorama. Wir sind jetzt schon tief beeindruckt; wie wird das erst sein, wenn wir oben sind? Die letzte Stunde wandern wir auf einem steilen Pfad und in der prallen Sonne und als wir dann vor der Laguna und dem Fitz Roy Massiv stehen, können wir kaum fassen wie schön es hier ist! 😍 Auch das Wetter hält und keine einzige Wolke verdeckt die Aussicht auf die Gipfel. Wow!
Jetzt hätten wir noch einen Tag in El Chalten zum Wandern übrig, aber von unseren zwei Touren sind wir doch ganz schön geschafft. Wir legen eine Pause ein, kümmern uns mal ein bisschen um den Blog, machen klar Schiff im Camper und verstecken uns vor dem jetzt wieder starken Wind in unserer Schachtel. 😉 Außerdem testen wir, ob die Argentinier das mit den Steaks wirklich so gut drauf haben, wie alle sagen. Jaaaa, das können sie. 😂
Morgen geht’s dann schon wieder weiter... die Zeit fliegt!Read more
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- Day 120
- Thursday, February 7, 2019 at 10:33 AM
- ⛅ 9 °C
- Altitude: 180 m
ArgentinaPerito Moreno Glacier50°28’20” S 73°1’55” W
Der Perito Moreno - Gletscher
February 7, 2019 in Argentina ⋅ ⛅ 9 °C
Gestern sind wir in El Calafate angekommen, der wohl berühmtesten Stadt im Süden Patagoniens. Das hat zwei Gründe: 1) von hier aus erkunden die meisten Touristen den Nationalpark Torres del Paine und 2) nur eine gute Stunde von hier liegt der Perito Moreno Gletscher. Der wahrscheinlich besterforschteste und meistbesuchte Gletscher der Welt. Ich, Evi, war hier schon einmal vor 3 Jahren und gerade weil ich weiß, was uns erwartet, freu ich mich riesig auf ein Wiedersehen! ☺️
Wir nehmen zunächst ein Boot und fahren damit zur Südflanke des Gletschers, der von einem Berg hinab in den Lago Argentino fließt. Das Eis geht hier nicht flach ins Wasser über, sondern wir stehen vor einer 70 Meter hohen, senkrechten Eiswand! 🙌 Man erkennt die vielen unterschiedlich blauen Schichten, aus denen sich der Gletscher zusammensetzt und anhand der Kanten und Risse kann man sich gut vorstellen, wie er sich immer noch talwärts bewegt. Ab und zu brechen lautstark kleinere Stücke ab und der graublaue Himmel dahinter gibt dem Ganzen noch eine besondere Dramatik. Wir sind fasziniert von diesem außergewöhnlichen Ort! Ich glaube, Pit is jetzt auch ein Perito Moreno - Fan. 😉
Nachdem wir auf dem Boot schon auf 100 Meter an den Gletscher herangekommen sind, geht es danach zu Fuß noch ein bisschen näher Richtung Eis. Auf der dem Gletscher gegenüberliegenden Landseite kann man sich den Perito Moreno von Aussichtsterrassen aus nochmal in Ruhe ansehen. Und wenn man Geduld hat, erlebt man sogar, wie ein großes Stück Eis vor einem ins Wasser stürzt. Sagen wir mal so: wir haben einen haushohen Eisberg abbrechen sehen (und gehört!) und es war super. Aber es wollte partout kein weiterer auf die Kamera. Egal wie lange Pit gefilmt hat. 😂 Ihr müsst am besten einfach selbst hierher kommen und Euch das Spektakel ansehen. Es ist die Reise auf alle Fälle wert!
Tief beeindruckt vom Perito Moreno setzen wir noch am gleichen Tag unsere Reise Richtung Süden fort. Übermorgen müssen wir leider unseren lieb gewonnenen Camper schon wieder in Punta Arenas abgeben. Wir fahren noch 350 Kilometer und suchen uns kurz vor Rio Gallegos (...am Atlantik! Kurzer Abstecher auf die andere Seite... 😉) einen Campingplatz für die vorletzte Nacht in unserer Schachtel. Da es morgen wieder über die Grenze nach Chile geht und wir keine frischen Lebensmittel einführen dürfen, fällt das Abendessen und das nächste Frühstück etwas größer aus.
Einen Tag später ist dann aber die Einreise kein Problem (das meiste, was wir noch an Essen haben, stammt eh noch aus dem letzten Großeinkauf in Chile selbst) und wir fahren bis Punta Arenas. Diese Stadt ist der südlichste Punkt unserer ganzen Reise und wir merken schnell, dass wir der Antarktis ganz nah sind. Mensch ist das kalt hier! Und das obwohl doch Sommer ist! 😂Read more
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- Day 121
- Friday, February 8, 2019 at 8:40 PM
- 🌧 8 °C
- Altitude: 25 m
ChilePunta Arenas53°9’34” S 70°54’48” W
"Gestrandet" in Punta Arenas
February 8, 2019 in Chile ⋅ 🌧 8 °C
Als sich herausgestellt hat, dass wir den Camper ein paar Tage länger haben und somit Fitz Roy und den Perito Moreno mit dem eigenen Auto machen können, haben wir unsere Pläne geändert und die Route durch Südpatagonien angepasst. Der Flug zurück nach Santiago war auch schon längere Zeit gebucht und somit - lange Rede, kurzer Sinn - haben wir nun insgesamt 6 Nächte in Punta Arenas. Mindestens 4 zu viel... 😂
Am 8. Februar kommen wir hier an und suchen uns an der Küste einen Platz für die letzte Nacht in der Schachtel. Es ist kalt, regnerisch und windig. Aber kein Wunder, wir sind ja auch an der Magellanstraße und der Antarktis näher als irgendeiner großen Stadt auf dem Festland. Die letzten Mahlzeiten und die letzte Flasche Wein während unseres Roadtrips trinken wir also eher im Camper und nicht in der Sonne. 😉 Ein Lichtblick (im wahrsten Sinne des Wortes) ist ein grandioser Regenbogen, der sich direkt vor uns an der Küste zeigt als mal kurz die Sonne durch die Wolken spitzt. Irgendwie hat die rauhe Landschaft und das kalte Klima hier doch etwas für sich.
Als wir am nächsten Morgen dann die Schachtel aufräumen, waschen und zurückgeben, ist es zwar stürmisch, aber wenigstens trocken und auch alles Organisatorische klappt ohne Probleme. Ein bisschen wehmütig beziehen wir unser Zimmer in einem gemütlichen Bed&Breakfast, aber bis Neuseeland ist es ja gar nicht mehr so lange und da beziehen wir dann Schachtel Nr 2. 😬
Als wir das erste Mal durch Punta Arenas spazieren, wird schnell klar: so richtig schön ist es hier nicht. Irgendwie ist alles ein bisschen trist und das kalte Wetter (es ist Sommer, Maximaltemperatur 15 Grad) unterstreicht diese Stimmung noch. Vieles passt hier zusammen: die Wracks am Ufer, das in traurigem Dunkelgrau gestrichene Rathaus, die schmucklosen Straßen und die wenigen Sonnenstunden. Wir haben sogar das Gefühl, dass die Leute hier irgendwie bedrückter und mieser gelaunt durch die Gegend laufen als anderswo in Chile. Die Natur rund um die Stadt hat dagegen viel zu bieten: Fjorde, Gletscher, Pinguine, Wale und natürlich die Antarktis. Das Problem ist allerdings, dass größere Touren hier das Reisebudget ganz schön strapazieren. Generell sind die Preise in Punta Arenas gesalzen, so dass auch Essengehen nicht ganz so viel Spaß macht und die Wäscherei die teuerste der bisherigen Reise ist (beim gleichzeitig schlechtesten Service).
Aber wir wollen uns mal nicht nur beschweren. 😉 Wir nutzen die viele Zeit und schreiben endlich mal wieder fleißig für den Blog. Pit sortiert die ganzen schönen Bilder und schneidet tolle Videos. Außerdem recherchieren wir viel für unsere nächsten Ziele und erledigen halt allerlei Dinge, für die es im Camper keine Zeit, keine Muse oder kein Internet gab. 😊
Und ein Highlight (oder vielleicht besser das EINZIGE Highlight 😂) schauen wir uns doch noch an: mit dem Schiff fahren wir heute früh um 7 Uhr zur Isla Marta und zur Isla Magdalena. Uns erwarten unzählige Seelöwen, große Vogelkolonien und hunderte Pinguine. Diese kleinen watschelnden Anzugträger muss man einfach gern haben. Unterwegs sehen wir dazu noch Delphine neben unserem Boot aus dem Wasser springen und sogar einmal kurz einen Wal, der zum Atmen an die Oberfläche kommt. Also doch noch was gesehen hier in Punta Arenas.
Morgen geht’s wieder zurück nach Santiago. Es sind 30 Grad angesagt. Mal sehen, ob wir uns dann nicht vielleicht nach dem Wetter hier unten sehnen. 😉Read more

Pit Hoffmann
Ja, wir haben einen Topf Gold gefunden und reisen jetzt noch zwei Jahre länger ;)
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- Day 129
- Saturday, February 16, 2019 at 1:11 PM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 564 m
ChileSanta Lucia Hill33°26’40” S 70°38’37” W
Ein zu kurzes Wochenende in Santiago
February 16, 2019 in Chile ⋅ ☁️ 19 °C
Wir sitzen gerade im Bus und können es kaum glauben: wir steuern das letzte Ziel unserer Reise in Chile und somit in ganz Lateinamerika an. So schnell vergeht die Zeit.
Gerade liegt ein tolles Wochenende in Santiago hinter uns. Wir können nur allen, die mal nach Chile reisen, empfehlen, die Hauptstadt unbedingt mit auf die Route zu nehmen. 👍
Am vergangenen Donnerstag kommen wir etwas später als gedacht hier an. Haben wir nicht im letzten Post geschrieben, wir sind im „wunderschönen“ Punta Arenas gestrandet? Tja, es war am Ende tatsächlich so. Wir warten vor unserem Abflug über 2 Stunden im Flieger, weil eine Maschine des Bodenpersonals kaputt ist und unser Flugzeug deswegen nicht gestartet werden kann. Irgendwas oder irgendwer will uns im kalten Süden festhalten. 😂
Als wir aber am Spätnachmittag in Santiago in unserem kleinen, aber sehr feinen Airbnb im 24. Stockwerk mit Aussicht über die ganze Stadt stehen, ist der Ärger schnell vergessen. Wir haben mal wieder Glück was die Unterkunft angeht.
Zum Abendessen steuern wir einen Thai um die Ecke an. Als wir ankommen, wird uns das heutige Spezial-Drei Gänge-Menü vorgestellt und Pit bekommt eine Rose in die Hand gedrückt um sie mir (ich stehe 20 cm daneben 😂) zu überreichen. Erst jetzt kapieren wir: es ist ja Valentinstag! Da der Hunger deutlich größer ist als das Desinteresse an diesem Tag, ergeben wir uns und lassen uns ein Abendessen schmecken, das etwas größer ausfällt als geplant. 😉
Freitag und Samstag erkunden wir dann bei einer Free Walking Tour und auf eigene Faust Santiago. Wir sind begeistert von der jüngeren Geschichte Chiles und der unglaublich positiven Ausstrahlung seiner Hauptstadt. Es gibt einige Faktoren, die es uns leicht machen, uns hier wohl zu fühlen:
da ist zum einen das Wetter. Nach rauhen letzten Tagen im Camper, sind wir wieder im Sommer angekommen. Selbst abends ist es lau und so spielt sich das Leben hauptsächlich draußen ab. Überhaupt: den ganzen Tag sind die geschäftigen Straßen Santiagos voller Menschen und zwischen Touristen und Geschäftsleute mischen sich viele Studenten und Kulturschaffende.
Apropos Kultur: wir haben selten eine Stadt besucht, die so überquillt an Museen, Galerien, Theatern, Kunsthandwerk und Streetart. Und vieles davon kann man kostenlos besuchen. Im Barrio Italia, einem Hipster-Viertel 😉, reihen sich Designstudios und hervorragende Geschäfte für allerlei schöne Dinge aneinander.
Und wenn einem dann beim Spaziergang durch die Stadt doch zu heiß wird, gibt’s immer mal wieder einen Park oder ein paar alte Bäume zwischen den Hochhäusern um sich im Schatten zu erholen.
Auch die Gastronomie kommt in Santiago nicht zu kurz, die Preise sind im Durchschnitt sogar günstiger als in Patagonien und so kann man es sich hier bei gutem Essen und noch besserem Wein gut gehen lassen. In Lastarria (noch ein hippes Viertel) besuchen wir eine Eisdiele, die angeblich zu den 25 besten der Welt gehört. Können wir bestätigen! 😋 Und auch das Ausgehviertel in Bellavista macht seinem Ruf alle Ehre. Also wir waren am früheren Abend da und es war schon einiges los. Deswegen mutmaßen wir mal, dass es später - wenn die jungen Leute feiern gehen - noch besser ist. 😂
Wir mögen Santiago ab dem ersten Moment. 😍
Noch ein paar Fakten zum Schluss:
- jeden Tag um 12 wird auf einem Hügel mitten in der Stadt ein Kanonenschuss abgefeuert. Hier entstanden die ersten befestigten Siedlungen und Verteidigungsanlagen der Stadt. Seitdem ist es Tradition und nicht ganz leise 😬
- Pokémon Go ist in Santiago nach wie vor ein Hit. Es gibt ganze Parks, in denen jeder (wirklich ausnahmslos jeder) auf sein Handy starrt und man kann sich bei Pokémon Go - Profis live vor Ort Extrapunkte und Tipps abholen. Das führt dazu, dass sich mitten im Grünen vor einem wild auf einem Handy rumtippenden Jugendlichen lange Schlangen bilden. Drumherum nur stumme Handy-Zombies. 🧟♀️ Sowas haben wir auch noch nicht gesehen.
- Chilenen empfehlen einem doch tatsächlich peruanischen Pisco obwohl in Peru alle sauer sind, dass sich Chile die Namensrechte an dem Getränk gesichert hat und zwischen den Ländern ein Wettbewerb um den besten Pisco herrscht. Oder irgendwie eben auch doch nicht... verwirrend 😂
- und: es gäb noch so viel zu sehen in der Stadt, 2 Tage sind definitiv zu kurz. Müssen wir wohl wieder kommen 😬Read more



















































































































































































































































































TravelerPisco-Gut 😂😂😂