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  • Day 5

    Tag 4: Das Nebelhorn

    August 20, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Ganz klar ein Hauptgrund nach Oberstdorf zu reisen war das Nebelhorn. Als ich vor 2 Jahrzehnten mit einem Freund hier war wählten wir die beschwerliche Route über das Rubihorn und die Gaißalpseen. Wie sich herausstellen sollte ein zu optimistisches Unterfangen, denn der Aufstieg zum Rubihorn erwies sich als konditionell und technisch äußerst anspruchsvoll. Die Zeit lief uns davon, denn wir hätten vom Gipfel des Nebelhorns noch bis zur Mittelstation absteigen müssen. Grund dafür war das schwere Seilbahnunglück im Juli 2000, bei dem 30 Verletzte aber glücklicherweise keine Toten zu beklagen waren. 2 Gondeln waren ungebremst in die Mittelstation gerauscht. So blieb uns damals nur der Abstieg über den unteren Gaißalpsee nach Rubi. Aber es war klar das wir bald wiederkehren werden um versäumtes nachzuholen.

    20 Jahre hat es dann doch gedauert und auch heute sollte nicht alles glatt gehen. Ich hatte mir die schöne Route durch das Oytal vorgenommen, doch diese war durch Holzfällarbeiten voll gesperrt. Also zurück zum Schattenbergstadion, was mich schon eine Stunde kostete. Es blieb nur die Hauptroute, die allerdings bis zur Mittelstation Seealpe sehr sehr schön war. Der Weg führte durch das wunderbar schluchtenartige Tal des Faltenbach. Eine halbe Stunde ging es über wurzelig, felsige sowie glitschige Pfade vorbei an Wasserfällen. Herrlich! 😃

    Bald war die Seealpestation erreicht. Die Wegbeschaffenheit änderte sich, wurde zunehmend schlechter und gipfelte in einen 1,5 stündigen und megasteilen Anstieg über Asphalt und Schotter. Ätzend!!! 😫 Doch irgendwann war die Bergstation Höfatsblick in 1932 m Höhe erreicht. Hier genehmigte ich mir erstmal eine eiskalte Johannesbeerschorle.

    Nach einer halben Stunde des Verweilens ging es an den Schlussanstieg. Ich entschied mich für die anspruchsvollere Gratwanderung Richtung Gipfel. Genau die richtige Entscheidung. Über diesen aussichtsreichen Pfad mit einigen Stahseilgesicherten Passagen erreichte ich nach weiteren 45 Minuten den Gipfel. Es bot sich eine traumhafte Bergkulisse, bei der man an ganz klaren Tagen bis zu 400 Gipfel erblicken kann!

    Nach dem Gipfelfoto gönnte ich mir im Gipfelrestaurant noch einen Allgäuer Wurstsalat und ein Radler. Die lange Wartezeit an der Gipfelstation schenkte ich mir und stieg über die Touriroute wieder hinab zur Bergstation. Die komplett neu gebaute und dieses Jahr eröffnete Nebehornbahn brachte mich nach 20 Minuten Fahrt zurück ins Tal.
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