Oberstdorf

August 2021
6 Tage in den Allgäuer Alpen Read more
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  • Day 2

    Tag 1: Auftaktrunde

    August 17, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute beginnt eigentlich schon der letzte Tag meines Kurzurlaubs in den Allgäuer Alpen. Einen Tag nach der sehr knackigen Rheinsteigetappe mit PuraVida, BonnGiorno und Lehmschwalbe reiste ich vergangenen Montag an. Übermüdet vom Vortag erreichte ich nach 7,5 Stündiger Autofahrt (ich liebe die A8) unter sinnflutartigem Regen meine Unterkunft, einer netten Pension am südlichen Ortsrand von Oberstdorf. Nach einer geruhsamen Nacht ging es dann erstmal auf eine Erkundungstour. Die Müdigkeit hing mir noch gut in den Knochen und die unklare Wettersituation hätte eine Tour in höhere Lagen zu einem unsicheren Unterfangen gemacht. So blieb ich erstmal im Tal, folgte dem Lauf der Trettach flussaufwärts bis zum Christlesee und schlug den Rückweg ein, der mich über die Heini Klopfer Skiflugschanze und den Freibergsee nach Oberstdorf zurück brachte.Read more

  • Day 3

    Tag 2: Breitachklamm

    August 18, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Ein Tag wie ich ihn liebe, weil er ganz anders endete als erwartet. Das Wetter weiterhin ein Unsicherheitsfaktor, aber besser als 2 Tage zuvor noch prognostiziert. Trotzdem latente Regengefahr. Relativ schnell entscheide ich mich dazu der Breitachklamm einen Besuch abzustatten. Wenn man ja sowieso schon nass wird! 😂 Durch den Obersdorfer Ortskern und nach Überquerung der Straße ins Kleinwalsertal ist der Parkplatz der Klamm erreicht. Um 10:30 schon brechend voll. So ist das halt, wenn mann sich einen der TOP 3 Touriziele in der deutschen Alpenregion als Urlaubsziel aussucht. Unerwartet schnell erhalte ich an der Kasse das 6 Euro günstige Billet. Der ca. 30 minütige Gang durch die Klamm ist trotz der Besuchermassen ein echtes Highlight. 😃👌 Sie gilt als tiefste Felsenschlucht in Mitteleuropa und ist neben der Höllentalschlucht, die größte ihrer Art in Deutschland. Nach Durchschreitung der Schlucht erreiche ich über tolle Pfade recht schnell wieder die Straße und stehe plötzlich vor der Talstation der Söllereckbahn. Erinnerungen werden wach an das Milleniumjahr, als ich mit einem Freund von hier aus die Gratwanderung bis zur Kanzelwand startete. Da es gerade erst Mittagszeit ist entschließ ich mich spontan zum Aufstieg, zumindest bis auf die ca. 1600 Meter hoch gelegene Söllereck Bergstation.Read more

  • Day 3

    Tag 2: Fellhorn

    August 18, 2021 in Austria ⋅ ☁️ 7 °C

    Nach ca. einer Stunde über Asphaltanstieg erreiche ich die Bergstation. Nun zaudere ich eine ganze Weile hin und her. Ca. 2,5 Stunden sind für den Aufstieg bis zum Fellhorn veranschlagt. Schaffe ich es noch bis zur letzten Talfahrt um 16:30? 🤔 Der Optimist in mir gewinnt schließlich die Oberhand und so ziehe ich weiter. Nach einer guten halben Stunde ist eine bewirtete Alpe erreicht und ab hier beginnt nun der Anstieg über den großartigen Grat zwischen den Oberstdorfer Tälern auf der einen und dem Kleinwalsertal auf der anderen Seite. Einfach zum Genießen! 😃 Noch weit vor 16:00 Uhr ist der Gipfel des Fellhorns erreicht. Ich lasse mich für das ultimative Gipfelkreuzbild ablichten und bin glücklich die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nach über 20 Jahren stehe ich erstmals wieder auf über 2000 Meter nN!Read more

  • Day 4

    Tag 3: Der Ursprung der Iller

    August 19, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Nachdem sich das gestern mit dem Wetter noch alles zum Guten gewendet hat, soll es auch heute trocken bleiben. Allerdings liegt die Bergwelt wieder in tiefen Wolken verborgen, so daß ich noch eine Flachlandrunde einlege. Schließlich sind die Aussichten für Freitag und Samstag hervorragend. Bevor ich mir den Weg entlang der Trettach Richtung Norden unter die Sohlen nehme, schaue ich mir die Schattenbergschanze aus der Nähe an. Hier wird immer das Auftaktspringen der Vierschanzentournee ausgetragen. Dann geht es aber weiter und nach einiger Zeit lasse ich die Ortsgrenze von Markt Oberstdorf hinter mir. Wenig später ist der Ort erreicht an dem die Gebirgsflüsse Trettach, Stiltach und Breitach aufeinander treffen. Friedlich vereint firmieren sie ab hier unter dem Namen Iller. 😅 Nach einem längeren Aufenthalt geht es an der Iller entlang bis der Weg im Ort Rubi vom Fluss weg führt. Hier wird es tatsächlich etwas hügelig. Nach einer schönen Passage durch saftige Wiesen führt ein schöner Singletrail durch ein kurzes Waldstück hinab und zurück an den Fluss. Auf einer Art Damm geht es weiter, links die Iller, rechts der Auwaldsee. Kurz darauf ist der Ortsrand von Fischen Au erreicht. Über die Brücke wechsele ich die Flusseite und laufe nun linksseitig wieder zurück nach Oberstdorf.Read more

  • Day 5

    Tag 4: Das Nebelhorn

    August 20, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Ganz klar ein Hauptgrund nach Oberstdorf zu reisen war das Nebelhorn. Als ich vor 2 Jahrzehnten mit einem Freund hier war wählten wir die beschwerliche Route über das Rubihorn und die Gaißalpseen. Wie sich herausstellen sollte ein zu optimistisches Unterfangen, denn der Aufstieg zum Rubihorn erwies sich als konditionell und technisch äußerst anspruchsvoll. Die Zeit lief uns davon, denn wir hätten vom Gipfel des Nebelhorns noch bis zur Mittelstation absteigen müssen. Grund dafür war das schwere Seilbahnunglück im Juli 2000, bei dem 30 Verletzte aber glücklicherweise keine Toten zu beklagen waren. 2 Gondeln waren ungebremst in die Mittelstation gerauscht. So blieb uns damals nur der Abstieg über den unteren Gaißalpsee nach Rubi. Aber es war klar das wir bald wiederkehren werden um versäumtes nachzuholen.

    20 Jahre hat es dann doch gedauert und auch heute sollte nicht alles glatt gehen. Ich hatte mir die schöne Route durch das Oytal vorgenommen, doch diese war durch Holzfällarbeiten voll gesperrt. Also zurück zum Schattenbergstadion, was mich schon eine Stunde kostete. Es blieb nur die Hauptroute, die allerdings bis zur Mittelstation Seealpe sehr sehr schön war. Der Weg führte durch das wunderbar schluchtenartige Tal des Faltenbach. Eine halbe Stunde ging es über wurzelig, felsige sowie glitschige Pfade vorbei an Wasserfällen. Herrlich! 😃

    Bald war die Seealpestation erreicht. Die Wegbeschaffenheit änderte sich, wurde zunehmend schlechter und gipfelte in einen 1,5 stündigen und megasteilen Anstieg über Asphalt und Schotter. Ätzend!!! 😫 Doch irgendwann war die Bergstation Höfatsblick in 1932 m Höhe erreicht. Hier genehmigte ich mir erstmal eine eiskalte Johannesbeerschorle.

    Nach einer halben Stunde des Verweilens ging es an den Schlussanstieg. Ich entschied mich für die anspruchsvollere Gratwanderung Richtung Gipfel. Genau die richtige Entscheidung. Über diesen aussichtsreichen Pfad mit einigen Stahseilgesicherten Passagen erreichte ich nach weiteren 45 Minuten den Gipfel. Es bot sich eine traumhafte Bergkulisse, bei der man an ganz klaren Tagen bis zu 400 Gipfel erblicken kann!

    Nach dem Gipfelfoto gönnte ich mir im Gipfelrestaurant noch einen Allgäuer Wurstsalat und ein Radler. Die lange Wartezeit an der Gipfelstation schenkte ich mir und stieg über die Touriroute wieder hinab zur Bergstation. Die komplett neu gebaute und dieses Jahr eröffnete Nebehornbahn brachte mich nach 20 Minuten Fahrt zurück ins Tal.
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  • Day 6

    Tag 5: Der Hohe Ifen

    August 21, 2021 in Austria ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach 5 Tagen bewegte ich heute erstmals wieder das Auto. Die kurze Reise führte über die Landesgrenze auf Österreichisches Hoheitsgebiet. Nach halbstündiger Fahrt war der Parkplatz der Ifen Bergbahn im Kleinwalsertal erreicht. Schon vor dem Orteingang Riezlern erhält man einen ersten Eindruck vom Hohen Ifen. Dieses in seiner ungewöhnlichen Erscheinung hoch über dem Tal thronende Felsmassiv macht schon aus der Entfernung mächtig was her. 😃

    Es ist schon 11:30. Ich bin ziemlich spät dran. Die Tour vom Vortag hat heute morgen ihren Tribut gefordert. Also erstmal langsam wieder eingrooven. Schließlich warten heute noch einmal 1000 hm. Vom Start weg geht es allerdings direkt in die Vollen. Ein steiler Anstieg über felsige und von Wurzeln durchzogener Singletrails führt mich nach gut einer Stunde zur Mittelstation der Ifenbahn. Puh, erst mal durchschnaufen! 😅

    Nach weiteren gut 45 Minuten ist die Stelle erreicht, an dem mich der Weg nach links durch die Geröllfelder hin zur steilen Felswand führt. Nun wird es spannend. Das technisch anspruchsvolle Stück mit teilweise sehr hohen Felsstufen und vielen Stahlseilführungen macht richtig Spaß! 😃 Viel schneller als gedacht stehe ich oben, d.h. noch nicht ganz.

    Nun folgt noch eine schotterige Passage über einen gemäßigt ansteigenden Singletrail. Die Blicke über das saftige Grün, der sich nach Süden neigenden Hochfläche sind zum genießen. Nach 20 Minuten stehe ich auf dem Gipfel des 2.230 Meter Hohen Ifen! 😃 Was für ein geiler Berg! 🤩 Und noch mal 5 Meter höher als das Nebelhorn. 😅 Insgesamt benötigte ich exakt die 3 Stunden zum Aufstieg, die vorgegeben sind.

    Der 360° Rundumblick ist grandios. Besonders beeindruckt die nördlich liegende Karstfläche, die wegen der fehlenden Vegetation den Namen Gottesacker trägt! Gerne wäre ich da noch durch gegangen um mir zumindest noch die Eingangsbereiche der einen oder anderen Karsthöhle anzusehen. Aber die Zeit drängte ja leider und die Bergstation des Ifen ist nur in der Wintersaison in Betrieb. ☹ So trat ich den Rückweg über die Strecke an, wie ich sie gekommen bin und erreiche nach gut einer Stunde die Mittelstation und lasse mich von der Bahn zurück zum Parkplatz bringen.

    Dieser unvergessene Tag war der krönende Abschluß einer tollen Urlaubswoche in den Allgäuer Alpen! 🤴😁
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