Island 2021

August - September 2021
A 14-day adventure by Julian Read more
  • 13footprints
  • 2countries
  • 14days
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  • 3.6kkilometers
  • Day 11

    Von schwarzen Stränden und dem Süden

    September 1, 2021 in Iceland ⋅ ☁️ 12 °C

    Gerne wären wir länger hier geblieben, aber wir hatten noch ein einiges vor uns. Im Hinterkopf war auch immer der Vulkan, der im März 2021 ausgebrochen war und den wir unbedingt am Ende unserer Route sehen wollten. Zuerst mussten wir aber noch das Problem mit dem Rückspiegel lösen, denn er hatte natürlich nicht gehalten. Eric hatte eine Idee und ich fragte mich, wieso wir darauf nicht schon ganz am Anfang gekommen sind. Somit starteten wir dann in einen unserer letzten Tage hier auf Island und besuchten als erstes den Reynisfjara in Vík. Schwarze Strände hatten wir bisher nun schon zu Genüge gesehen und dieser sollte nun weltbekannt sein. Die Lavasäulen Reynisdrangar waren dann aber schon deutlich interessanter, aber leider nutzten Hochzeitspaare und Selfie-Touristen die Säulen für ihre Fotos. Vielleicht hätten wir zu einer anderen Tageszeit hier kommen sollen, aber die vielen Menschen sollten uns noch bis zum Ende der Reise begleiten. Beeindruckend waren dennoch die Wellen, die auf den Strand peitschten. Die Kraft des Ozeans war mit jeder Welle zu spüren und ich verstand, wieso man den Schildern nach hier nicht zu nah an Wasser gehen sollte. Weiter ging es für uns zum Flugzeugwrack Sólheimasandur, dass in den 70er Jahren hier am Strand notlanden musste. Die Küste liegt von der Straße ungefähr eine Stunde zu Fuß entfernt, somit hatten wir einen kleinen Fußmarsch vor uns. Das Wetter war gut und ein bisschen Bewegung schadete nicht. Am Wrack angekommen, hatten wir diesen Ort für einen kurzen Moment alleine und ich konnte das ein oder andere Foto machen. Mittlerweile ist es eine Touristen-Attraktion und der meist fotografierte Ort des Landes geworden, interessant anzusehen war es trotzdem.

    Weiter an der Straße entlang erreichten wir schon die nächste Sehenswürdigkeit, auf die ich mich sehr gefreut hatte: den Skógafoss. Leider war es auch hier nicht einfach den mächtigen Wasserfall zu fotografieren, denn hier versammelte sich eine noch größere Anzahl an Menschen. Es ist eben auch einer der 10 schönsten Wasserfälle der Welt, wie man sagt. Eric nutze die Chance, um seine Leidenschaft fürs Modeln auszuleben. Als nächstes wäre der Seljalandsfoss an der Reihe gewesen, welcher der einzige Wasserfall ist, hinter den man laufen kann. Allerdings waren die Menschenmassen am Parkplatz und die Parkgebühren so hoch, dass wir die Lust verloren. Wir waren vielleicht auch gesättigt von Wasserfällen und genervt durch die vielen Touristen, auf die wir hier im Süden trafen. Wir entschieden uns dieses mal nicht auszusteigen und machten uns auf Weg zu einem Campingplatz, der uns als Basis für den morgigen Vulkanbesuch dienen sollte. Wir erreichten am Ende des Tages Grindavík in Südwestisland und waren tatsächlich fast wieder an dem Ort angekommen, wo wir unseren Trip begonnen hatten. Besonders beeindruckend war es hier nicht, aber der große und beheizte Aufenthaltsraum gab uns die Möglichkeit den Tag ausklingen zu lassen. Mittlerweile war uns bewusst, dass wir fast am Ende angekommen sind und wohl die Highlights schon hinter uns gelassen haben. Wir erinnerten uns zurück an die schöne Zeit auf der Snæfellsnes, obwohl uns dort ein Sturm das Leben schwer machte. Wir vermissten den Norden der Insel und auch die Strände im Osten, mit denen wir nicht gerechnet hatten. Wir wären gerne länger dort geblieben, wenn wir gewusst hätten, wie sehr der Süden vom Massentourismus geprägt ist. Aber ein Highlight hatten wir uns für den Schluss aufgehoben und zwar den Vulkan Fagradalsfjall. Dieser war nicht jeden Tag aktiv und nur zu bestimmten Zeiten, so verfolgte ich gespannt die die Aktivität im Internet. Für heute war der Tag aber zu Ende und wir hofften am morgigen Tag Glück mit der Aktivität des Vulkan zu haben....
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  • Day 12

    Der Vulkan

    September 2, 2021 in Iceland ⋅ ☁️ 11 °C

    Ich hatte den ganzen Morgen gespannt auf den Seismographen geblickt und irgendwann feststellen müssen, dass der Vulkan seit der vergangen Nacht aktiv Feuer spuckte. Ich versuchte Eric zu überzeugen endlich aufzustehen und wir machten uns auf den Weg zu einem der Parkplätze, von denen man zum Vulkan wandern konnte. Hier war schnell klar, dass der Vulkan für Island im Moment die Hauptattraktion ist. Wir hatten aber absichtlich die schwierigste aller Routen gewählt, von der man aber einen guten Blick auf den Krater haben sollte. Ich kann euch sagen, meine Waden haben noch nie so gebrannt wie in diesem Moment. Der Aufstieg auf den Berg war sehr steil und es war nicht einfach einen festen Stand zu finden. An dieser Stelle hatten sich die teuren Wanderschuhe definitiv gelohnt. Auch wenn ich mich manchmal fragte, wie mancher Engländer oder Amerikaner hier mit Sneakers den Weg zurücklegen konnte. Wir kamen den Wolken schließlich immer näher und plötzlich hatte man freie Sicht auf den Krater, aus dem der Vulkan Feuer spuckte. Leider nicht mehr so wie man es auf den Bildern gesehen hatte, aber wenigstens war er aktiv. Ganz oben auf dem Berg hatte man durch die Wolken leider keine Sicht mehr und nur der vorbeifliegende Hubschrauber konnte sehen, was im Inneren des Vulkans vor sich ging. Aber ich war auch so zufrieden und beeindruckt einen echten Vulkan gesehen zu haben. Der Abstieg war nicht viel einfacher als der Aufstieg und unten angekommen schauten wir uns noch die versteinerte Lava an, die vor einigen Tagen hier ins Tal gelaufen war. Der Anblick und die noch warmen Steine waren nicht weniger beeindruckend als der Vulkan selbst. Wir nahmen uns ein Stück Lava-Stein als Souvenir mit und sollten nicht ahnen, dass der heutige Ausbruch einer der letzten für die nächsten zwei Wochen sein sollte. Die Menschen nach uns hatten weniger Glück. Im Fish House von Grindavík gönnten wir uns nochmal ein Abendessen und auf der Speisekarte stand natürlich Fisch. Wir beendeten den Abend im Aufenthaltsraum und bereiteten uns auf unsere letzte Nacht im Camper vor...Read more

  • Day 13

    Das Land aus Feuer und Eis

    September 3, 2021 in Iceland ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach dem gestrigen Besuch des Vulkans haben wir nicht mehr viel unternommen. Wir waren müde und wollten nicht noch unnötig Geld ausgeben, somit nutzen wir die Zeit unser braunes Auto wieder in seine ursprüngliche Farbe zu bringen und putzen den Camper von oben bis unten. Wir fuhren dann zu Happy Campers und stellten fest, dass wir jetzt die Insel einmal umrundet hatten und das Abenteuer heute zu Ende geht. Leider war unser Flug erst für kurz vor Mitternacht geplant, aber wir mussten das Auto bis 16 Uhr abgeben. Angekommen bei Happy Campers holten wir unsere Koffer und packten noch direkt am Parkplatz. Eine Mitarbeiterin inspizierte das Auto und wir hofften so sehr, dass der Rückspiegel halten würde. Er tat es! Der freundliche blonde Mitarbeiter, der uns am ersten Tag abgeholt hatte, brachte uns auch heute mit seinem Shuttle zum Flughafen. Er fragte uns, wie sehr Island sich von Deutschland unterscheiden würde und wir wussten überhaupt nicht wo wir anfangen sollten. Wir bedankten uns für den Tipp nach Norden zu fahren und waren froh zumindest ein paar Tage schönes Wetter gehabt zu haben. Angekommen am Flughafen machten wir uns Gedanken darüber, ob wir unsere gesammelten Steine überhaupt mitnehmen dürfen. Aber der Mann von der Security am Flughafen teilte uns mit, dass wir hier nicht in der Türkei wären. Wir warteten 7 Stunden auf unser Boarding und ich weiß bis heute nicht, warum die Wartezeit so schnell vorbei ging. Vielleicht hatten wir jetzt Zeit über alles nachzudenken und waren auch froh, bald wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Wir rechneten unsere Ausgaben zusammen und eins war klar: Dieses Land war unglaublich schön, aber auch sehr teuer. An der Kontrolle erinnerte ich mich zurück an Frankfurt, aber wirklich streng waren die Damen vom Personal nicht. Nur bei der Einreise, da sind sie aufmerksam die Isländer. Gerade in dieser Zeit waren sie sehr darauf bedacht ihr Land zu schützen. Für uns gingen 12 erlebnisreiche Tage zu Ende und wir konnten die Pandemie zumindest für einen kurzen Moment vergessen. Wir erlebten Höhen und Tiefen, aber am Ende waren wir froh uns für diese Reise zu diesem Zeitpunkt entschieden zu haben. Unsere Reise geht zu Ende und was bleibt sind viele Eindrücke aus einer anderen Welt. Dem Land aus Feuer und Eis. Ísland.Read more