Walking on sunshine ☀️

helmikuuta - huhtikuuta 2025
Sabbatical Pt. I - Australien/Tasmanien Lue lisää

Luettelo maista

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  • Fluted Cape Walk

    1. maaliskuuta, Australia ⋅ ☀️ 18 °C

    "Also wenn man hier runter fällt, ist man tot."

    Zehn Meter weiter.
    "Oh, hier auch."

    Nochmal zehn Meter.
    "Ach herrje...Und hier erst! Da klatschte ja richtig böse runter..."

    So geht das jetzt schon eine ganze Weile.

    Während ich fröhlich-vergnügt durch die Natur wandle und die Aussichten genieße, schleicht Christian vorsichtig hinter mir her. Der Weg führt teils knapp am Rand einer 200 Meter hohen Klippe entlang, und das gefällt gerade gar nicht.
    Mit skeptischem TÜVer-Blick scannt er die Umgebung nach Gefahrenpunkten ab. Dabei malt er sich derart viele Absturz-Szenarien aus, dass ich kurz davor bin, das (nicht vorhandene) Flatterband rauszuholen und damit das Gelände großzügig abzusperren. Ihm und dem deutschen TÜV zuliebe.

    Ach, wir sind schon ein richtig gutes Team - einer gleicht den anderen stimmungstechnisch immer aus.☺️🙂‍↕️ Heißt, ist der eine mal skeptisch, ist der andere mutig, und umgekehrt. Und ist es nicht süß, dass mein liebster Mann so auf uns aufpasst?🥰 Anders herum natürlich auch.

    Diesmal sind wir auf dem Fluted Cape Walk unterwegs. Dieser gehört zu den "60 Great short walks", die sich über ganz Tasmanien verteilen und vom Tourismusverband zusammengestellt wurden. Mal kurz, mal lang, mal am Berg und mal an der Küste, Mehrtagestour (optional) oder ein einfacher Spaziergang...alles ist dabei. Und die Wege sind bisher tatsächlich "great" und gewähren einen guten Einblick in die abwechslungsreiche Natur der Insel.

    So auch heute. Mächtige Doleritklippen stürzen sich ins Meer und geben immer wieder den Blick frei auf die felsige Küste. Vorher führt der Pfad direkt am Ufer vorbei an historischen Punkten aus der Walfängerzeit. Insgesamt begegnen wir wieder mal nur einer handvoll Leute...schön und schön ruhig alles. Und natürlich great.
    Schade, dass die Tour da nur 2,5 Stunden dauert!

    Ich versuche es noch mit einer längeren Pause auszureizen. Nach Inspektion und entsprechender Freigabe durch meinen Sicherheitsbeauftragten finden wir ein hübsches Plätzchen am Klippenrand. Und dann...wird der Apfel in Zeitlupe vertilgt und jeder Kekskrümel einzeln inhaliert.😁😊
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  • Cape Bruny Lighthouse

    1. maaliskuuta, Australia ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Leuchtturm am Cape Bruny ist der zweitälteste in Australien (ab 1836 erbaut) und liegt zudem auf unserem Weg zum Stellplatz.

    Da machen wir doch gerne einen kleinen Abstecher, und dieser lohnt sich auch: Schicker Leuchtturm, schöne Küste.
    Viel größeres Highlight ist jedoch das Echidna, das uns am Weg zum Lighthouse wieder fast vor die Füße rollt.

    Ameisenigel haben wir nun schon oft am Straßenrand entlang trotten sehen und wenn man eins über diese Tiere sagen kann, dann das: Die sind schon irgendwie ignorant. Ganz besonders, wenn sie auf Futtersuche sind.

    Da kann ein 40-Tonner gerade mal dreißig Zentimeter an ihnen vorbei donnern - die zucken kaum mal. 🫣 Und genauso jetzt am Leuchtturm. Ein Dutzend Touristenfüße scharren sich begeistert auf engem Raum um ihn herum, viele entzückte "Ohs" und "Awwws", aber...keine Reaktion von Mister Echidna. Nicht mal ein höfliches Kopfnicken gibt es da in Würdigung unserer Anwesenheit.

    Die Tiere erinnern mich schon so ein wenig an betagte Rentner, die halbtaub, ohne Sehhilfe und ohne nach rechts und nach links zu schauen sich und ihren Rollator langsamst über eine vierspurige Straße schieben...

    Frei nach dem Motto: Och joar...wird schon schief gehen.

    Aber vielleicht braucht man diese Attitüde auch, wenn man ein Ameisenigel ist und satt werden will. Wenn nur winzig kleine Insekten auf dem Speiseplan stehen, hat man wohl schlichtweg keine Zeit mehr für 40-Tonner und andere periphere Ablenkungen. Das ist vermutlich so, als wenn ein Mensch ausschließlich Haferflocken isst...einzeln. Und diese erstmal aufwendig suchen muss.

    Da hätte ich wohl auch a) ständig Hunger und b) wäre mir alles andere egal. 😅
    Nun denn, irgendwann hat das Echidna genug Erde aufgewühlt und verschwindet behäbig wackelnd wieder in der Hecke.

    Wir fahren schließlich weiter zu unserem Campingplatz, nicht ahnend, dass das nicht die letzte tierische Begegnung des Tages bleiben wird....
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  • Little Talks

    2. maaliskuuta, Australia ⋅ ☁️ 13 °C

    Inzwischen haben wir unsere Beziehung zu unserem rollenden Zuhause vertieft und ihm vor ein paar Tagen einen Namen gegeben. Darf ich vorstellen: Bruno! 🚐🐻😀

    Nach unserer Agathe in Neuseeland musste etwas mit B her und da unser Camper sehr lieb, groß und nur manchmal etwas brummig ist (z.B. bei gravel roads), erschien es ganz passend.

    Außerdem sieht er gut aus. So gut sogar, dass wir schon häufiger von anderen Reisenden auf ihn angesprochen wurden. Recht begeistert beballerten die Aussies uns direkt mit allerlei technischen Fragen, die wir dann leider nicht immer detailliert genug beantworten konnten (keine Ahnung, was für ein Wassersystem drin ist...?!)

    Aber immerhin, wir gehen scheinbar schon voll als Camper Profis durch. Zumindest 3 Ego-schmeichelnde Sekunden lang...bis wir als die Touristenlaien enttarnt werden, die wir nun mal sind😅.
    Unsere fehlende Expertise wird dann schnell kompensiert, indem die super freundlichen Australier einfach überall selbst rein gucken und sich ein Bild vom Camper machen ("Oh, let's have a quick look in the bathroom....Oooooh, come on over, Walter, that's nice in here!").

    Joar...No worries, help yourself!😄👍🏼🤭 Immerhin ist uns noch keiner UNTER das Fahrzeug gekrochen. Kommt vielleicht noch.

    Ach, sie sind schon sehr herzig, diese Aussies. Ganz im Ernst: Wir lieben die Mentalität hier!
    Immer entspannt, immer lächelnd, sehr bodenständig, und wenn man sie um Tipps oder Hilfe bittet, ist es für sie wie das Highlight des Tages und man gehört dadurch fast zum erweiterten Freundeskreis.

    Was man aber in seiner täglichen Zeitplanung grundsätzlich mit berücksichtigen sollte, ist die Vorliebe der Leute für einen kleinen Schnack. Oder auch einen größeren.

    Seit gut einer halben Stunde lauschen wir nun schon Rob (oder war es Roy?).
    Eigentlich wollten wir gerade aufbrechen, aber der übliche freundliche Austausch von Floskeln wurde von unserem Nachbarn direkt zum Anlass genommen, uns erst wieder mit Fragen zu Bruno (samt kurzer Inspektion) einzukreisen und dann nahtlos überzugehen zu Campertipps, seiner bunten Lebensgeschichte und seiner aktuellen Business-Agenda.

    Rob ist definitiv gekommen um zu bleiben - genauso wie seine Müslischale, die er inzwischen auf unserer Arbeitsplatte abgestellt hat.😅

    Wir lassen es gleichmütig geschehen und justieren gedanklich einfach die heutige Tourplanung nach.
    Immerhin ist es auch eine interessante Erfahrung: Wir bekommen u.A. Kinderbilder zu sehen, dicht gefolgt von Informationen über die Preisspanne von Abwassersystemen (sic!), der Mietmärkte im transpazifischen Vergleich und überhaupt, wie sicher fühlen wir uns in Deutschland eigentlich, wegen Russland und so? Sind wir zufrieden mit unserer Verteidigungspolitik, ist diese finanziell gut aufgestellt?

    Fragen, die wir nicht immer so recht zu beantworten wissen (schon wieder...🙈).
    Zum Glück fordern seine Töchter bald seine Aufmerksamkeit ein und wir können mit schwirrendem Kopf und deutlich später als gedacht den Campingplatz verlassen.

    Anschließend machen wir eine verkürzte, aber dennoch abwechslungsreiche Wanderung zu einem Felsbogen am Strand und dann...heißt es auch schon Fähre ansteuern und Abschied nehmen von Bruny Island. Morgen wollen wir bereits in der Hauptstadt Hobart sein.

    Mit Bruno auf Bruny - das war ein äußerst schönes und außergewöhnliches Wochenende! 🌅☀️💟
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  • Hobart

    3. maaliskuuta, Australia ⋅ 🌙 8 °C

    Nun ist es soweit: Wir wagen uns wieder in die geballte Zivilisation hinein.
    Es geht nach Hobart mit seinen knapp 250.000 Einwohnern, vierspurigen Straßen, und überhaupt... mehrspurigen Straßen! Und Ampeln. Und Menschen.
    Nach den letzten Tagen in eher abgeschiedenen Ecken sind wir erstmal ziemlich erschlagen vom Gewusel eines geschäftigen Montagmorgens. Oh Mann. Wie zum Kuckuck halten wir es da eigentlich in Berlin aus?!

    Diese Frage muss zunächst noch hinten angestellt werden, denn wir haben etwas zu erledigen - so ganz freiwillig sind wir nämlich nicht in der Stadt.

    "Quell" unseres Besuches ist eine große Wasserpfütze im Rucksack. Mein Trinksystem hat ein Leck, der Schlauch scheint (genau wie seine Besitzerin ab und an) nicht mehr ganz dicht zu sein. Blöd. In der Natur gibt's ja leider nicht so viele Ersatzschläuche...

    Also müssen wir rein in die Geschäfte. Zum Glück existieren hier gleich mehrere Outdoor-Ausrüster in einer Straße.
    Zum Pech vertreibt aber keiner davon unsere Marke - diese gibt's wohl mehr in Europa. Entsprechend findet sich kein passender Anschluss zum Schlauch. Das heißt, wir müssten gleich ein komplettes Trinksystem einer anderen Firma teuer neu kaufen.

    Bevor ich mich da schon innerlich die nächsten 3,5 Monate mit einer um den Hals gehängten Plastikflasche auf Wanderschaft gehen sehe, werden wir aber wieder mal von den lieben Menschen hier überrascht.

    Im dritten und letzten Laden schildern wir das Problem erneut einem Mitarbeiter. Dieser schaut sich den alten Schlauch eingehend an, verschwindet dann vor sich her murmelnd im Lager, verrückt dort gefühlt 10 Regale und wirft einige Kartons durch die Gegend...um irgendwann mit einem passenden Anschluss wieder zurück zu kommen. Andere Marke, aber gleiches System. Super!
    Und als wir sehr erfreut damit zur Kasse rennen möchten, hält er uns direkt zurück und gibt uns das Ersatzteil gratis mit. Einfach so.

    Soviel Kundenorientierung und Freundlichkeit machen uns sprachlos. Isn't that lovely?

    Das gesparte Geld wird da kurzerhand in einen Mitarbeiter-Gedenk-Kaffee investiert, welchen ich in Huldigung dieser netten Geste würdevoll herunter schlürfe.

    Danach reicht es aber auch wieder mit dem "Konsum". Es zieht uns raus aus der Stadt und rauf auf den Mount Wellington. Das ist der Hausberg von Hobart und zugleich der meistbesuchte Gipfel auf Tasmanien, was eventuell daran liegen könnte, dass man mit dem Auto bequem bis nach ganz oben kommt.
    Und vielleicht liegt's aber auch an der Aussicht, die sich hier bietet. Denn Holla die Waldfee, was für ein Panorama!

    Wir haben beste Sicht auf Hobart, Bruny Island, die Tasman Peninsula und vielem mehr. Die gesamte Küste liegt wie ein Relief-Modell ausgebreitet vor uns, es ist einfach malerisch. Wie immer versuchen wir erfolglos, den Eindruck entsprechend zu dokumentieren, aber naja...muss halt als Erinnerung reichen.

    Natürlich laufen wir auch hier noch eine kleine Runde (kein Tag ohne Walk!) , dann geht's auch schon weiter zum nächsten Stellplatz in lieb gewonnener Abgeschiedenheit.
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  • Devils kitchen - in Teufels Küche

    4. maaliskuuta, Australia ⋅ 🌬 18 °C

    Die nächsten 5 Nächte verbringen wir auf der Tasman Peninsula. Es locken felsige Küstenlandschaften, versteckte Buchten, verträumte Ferienorte, ein wenig Geschichte und vor allem: Ruhe und Natur. Mehr als genug Gründe also, um sich gründlich zu "kümmern" um die Halbinsel südöstlich von Hobart.

    Wir starten unseren Besuch mit einem Gang in Teufels Küche. Falls sich jemand mal gefragt haben sollte, wo die ist: Sie ist genau hier, am anderen Ende der Welt und liegt auf dem Tasman Coastal Trail.
    Dieser führt an der Steilküste entlang und gibt alle 100 Meter tolle Aussichten frei auf mehrere Felsbögen und viele Kanten, einen Wasserfall, der sich nach Regenfällen ins Meer ergießt (jetzt aber brach liegt) und halt auf besagte Devils Kitchen.

    Küchengeräte findet man hier eher weniger (obwohl, so ein Nudelholz im Baum wäre schon wieder genau mein Humor...😅).
    Es ist vielmehr eine Felsformation, die stetig vom Meer angegangen wurde und nun Löcher und Einbuchtungen gebildet hat.
    1:0 fürs Meer, würde ich mal sagen.
    Und wenn dann der Wind durch fegt, gibt es ganz spezielle Soundeffekte - Heulen, Stöhnen, Pfeifen... Im Dunkeln klingt es bestimmt gruselig oder gar teuflisch. Daher vermutlich die Namensgebung.

    Jetzt am helllichten Tag ist aber erst mal gar nichts gruselig. Dafür brennt die Sonne auf uns nieder und wir sind froh, dass der Weg bald in dichtere Vegetation abbiegt.

    Hier geht es wieder an der - diesmal ungesicherten - Abbruchkante entlang und wir freuen uns über noch mehr Ausblicke auf Küste und Fels in völliger Einsamkeit.
    Auf dem Rückweg folgen wir in Entdeckerlaune noch einem unscheinbaren Trampelpfad und werden belohnt mit einem versteckten Wasserfall, hinter dem man entlang gehen kann. Echt eine "coole" Überraschung.😀

    Tasmanien hat übrigens nicht nur die am wenigsten verschmutzte Luft der Welt (geografische Lage sei Dank), sondern auch eine der weltweit besten Wasserqualitäten. Man kann aus den vielen Gewässern bedenkenlos trinken - solange keine menschlichen Behausungen in der Nähe sind. Testen wir dann gleich, schmeckt hervorragend.

    Später suchen wir uns noch einen Campingplatz mit Strandzugang und flitzen einmal ins Meer - und schnell wieder heraus. 16 Grad sind uns dann doch etwas zu frisch für längere Schwimmeinlagen.🙈🙈🙈
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  • Port Arthur

    5. maaliskuuta, Australia ⋅ ☀️ 16 °C

    Im 19. Jahrhundert wurden englische Verbrecher und alle, die es werden wollten, in die Strafkolonien nach Australien über gesiedelt. Die Port Arthur Historic Site ist eines dieser ehemaligen Straflager und erzählt sehr umfassend aus der Zeit.

    Neben dem eigentlichen Gefängnis gab es hier fast eine eigene kleine Stadt: Mit Kirche, Garten, Krankenlager, Wohneinheiten für Soldaten und Beamten und und und... Ein großes Gelände mit über 30 historischen Gebäuden steht zur Erkundung bereit. Alles darf auch von innen besichtigt werden.
    Daneben sind im Eintritt noch eine kleine Bootstour durch den Hafen sowie Kurzführungen von Guides inkludiert.

    Wir verstehen da schnell, warum das Ticket
    2 Tage lang gültig ist - man schafft nie und nimmer, sich alles an nur einem Tag anzusehen (und anzuhören)!

    Zunächst legen wir aber die Leinen los für die kurze Schifffahrt. Auf zwei kleinen Inseln befanden sich der Friedhof und das Jugendstraflager. Im damaligen England wurde man schon mit 7 Jahren strafmündig, die jüngsten dokumentierten Gefangenen waren 9 Jahre alt. 😮
    Unvorstellbar. Oft waren es (auch bei den Erwachsenen) eher lächerlich kleine Vergehen wie der Diebstahl oder das Verstecken von Brot, für das man dann gleich mal ans andere Ende der Welt verbannt wurde. Und absurd lange Haftstrafen absitzen musste.
    Diese haben sich oft noch um weitere Jahre verlängert, da es extrem viele Regeln gab, die schnell gebrochen werden konnten (nicht zu erlaubten Sprechzeiten sprechen, nicht arbeitsam genug arbeiten, bestimmt auch atmen...).

    Immerhin wurden die Kinder nicht - wie zunächst damals üblich - mit Frauen und Männern zusammen in eine Zelle gesteckt. Mit einiger geistiger Verzögerung 😮‍💨 ist irgendwann eingefallen, dass so ein 9-jähriges Kind evtl. nicht besonders gut aus seinen "Missetaten" lernt, wenn es zusammen mit den erfahrenen Berufskriminellen aufwächst...
    Und so wurde also das Jugendstraflager errichtet.

    Die Bootstour führt durch die gesamte Bucht und gerade, als die allgemeine Stimmung angesichts der früheren Grausamkeiten dieses Ortes zu kippen droht, kommt etwas Aufmunterung vorbei geflippert...Delfine!

    Sofort gerät der Katamaran in gefährliche Schieflage, als fast die gesamte Menschenmenge zur Reling stürzt.
    Eine Frau klettert dabei sogar in völliger Ignoranz meiner Anwesenheit fast auf meinen Sitzplatz. Vier Zentimeter von meiner Nase entfernt hängt ihr Smartphone, danach beugt sie sich mit ihrem Oberkörper über mein Gesicht, sodass ich zwischen Stuhl und Oberweite eingekesselt auch mal eine Art "Gefangenen-Erlebnis" bekomme... Höflicher Protest meinerseits juckt nicht. Hach ja. Asiatische Touristen halt.

    Aber die Delfine sind schon wirklich ein Highlight. Sie sind äußerst zutraulich und sehen das Schiff wohl mehr als Spielkameraden, so wie sie um uns herum tollen. Echt schön!

    Den Besuch von Port Arthur können wir hiermit ausdrücklich empfehlen. Wir haben noch einige weitere Gebäude angeschaut, aber wie vermutet vieles nicht geschafft.
    Alles ist zudem perfekt organisiert und penibelst gepflegt. Es gibt ein großes und modernes Visitor Center mit überraschend guter Cafeteria und man bekommt für das Geld (ca. 30€/Person) gut was geboten.

    Wir fahren fast schon überladen mit Eindrücken zu unserem Stellplatz an der Lime Bay. Und der ist besonders schön: Für 7€/ Nacht gibt es an Ausstattung nur Toiletten, dafür stehen wir aber am Ufer einer unwirklich türkisblauen großen Bucht. Papageien ziehen vorbei, sehr entspannte Wallabys hoppeln über das Gelände...
    Es ist mal wieder malerisch und wir sind angesichts unserer Glückspilzigkeit schlichtweg erschlagen. 🍄🍄🍄

    Könnte da mal bitte jemand die Zeit verlangsamen? Danke.
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  • Cape Hauy

    6. maaliskuuta, Australia ⋅ ☁️ 15 °C

    Von Küstenwanderungen kann ich einfach nicht genug kriegen. Aussicht auf Fels UND Meer, garniert mit salziger Seeluft und Möwengeschrei...Eine Kombi, die schwer zu schlagen ist. Also meiner Meinung nach.

    Von daher bin ich sehr angetan, hier auf der Tasman Peninsula derart viele Küstenziele vorzufinden. Es gibt alleine 3 bekannte Kaps, die auf einer viertägigen Tour allesamt besucht werden könnten.

    Der Three Capes Track wurde erst vor ein paar Jahren eröffnet und ist DAS Wander-Aushängeschild der Gegend. Hat auch schon diverse Tourismuspreise gewonnen.
    Übernachtet wird dabei in modernen Selbstversorgerhütten, und perfekt aufbereitete Wege sowie ein Boots-Transfer führen zu den besten Aussichtsplätzen und eben zu den 3 Kaps. Das klingt sehr verlockend!

    Eine kurze und ernüchternde Recherche später steht aber fest: Zu Gunsten des Geldbeutels laufen wir den Track dann lieber doch stückweise. 350 Euro/Person, ohne Verpflegung, ohne alles...Ähmm, nö danke?!

    Heute nehmen wir uns das Cape Hauy vor.
    Der Name (Hau-ii?) erinnert mich ja leicht an einen Karate-Kampfschrei...
    Es könnte aber auch das Geräusch sein, das man irgendwann selbst macht, während man sich die über 4.500 Stufen hoch schleppt, die da auf dem Weg legen. So feine 600 Höhenmeter lang.😅🤭

    Bauch-Beine-Po Training - Check!✅

    Aber es lohnt sich. Sehr.
    Die Aussicht ist einfach grandios. Unwirklich anmutende Felshaufen, die aus einzelnen Doleritnadeln zusammen geklöppelt wurden, erstrecken sich direkt vor uns ins rauschende Meer. Rechts und links gibt es wieder Steilküste - ein Mix aus grün und grau. Hier bleiben wir gerne eine Weile.

    Nachdem die Lunchbox geleert und die Augen halbwegs satt gesehen sind, geht es irgendwann wieder zurück - die Stufen warten schließlich schon! Zum Glück geht es aber auch abwärts...

    Nachtrag: Ich habe gegoogelt.
    Das Kap wurde nach einem französischen Mineralogen benannt. Hauy wird dabei schlicht wie "Hoy" ausgesprochen. Weniger speziell als gedacht! Ich bleibe da lieber bei meiner eigenen Version...😉
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  • Cape Raoul

    7. maaliskuuta, Australia ⋅ ☁️ 16 °C

    War der gestrige Track zum Cape Hauy schon ein Fest, so ist die Tour zum Cape Raoul eine ziemliche Abrissparty.
    Kaum zu glauben, aber es geht sogar NOCH eine Spur schöner!

    Der Weg windet sich geschmeidig durch idyllischen Eukalyptuswald. Fröhliches Vogelgezwitscher überall. Der Anstieg ist nicht zu schwer und nicht zu leicht, zudem bleibt man stetig mit traumhaften Küstenabschnitten beschäftigt. Am Ziel gibt es wieder felsige Dramatik und über allem...scheint milde lächelnd die Sonne.

    Life is sowas von good, es ist kaum auszuhalten.
    Sogar die (giftige) Schlange, die am Wegesrand liegt, erscheint mir durch meine rosarote Tassie-Brille irgendwie gar nicht bedrohlich.
    Sie hat aber glücklicherweise genauso wenig Bock auf Kuschelkurs wie ich und schleicht sich schnell (zu schnell für Fotos) ins Dickicht.
    Am Kap Raoul angekommen geht es tierisch weiter. In der Ferne können wir Seelöwen beim Planschen beobachten. Ihre Heuler hallen auch 200 Meter höher noch durch die Felswände, es klingt ein bisschen wie Jubelschreie. Fühl ich!

    Kap Nr. 2 von 3 überzeugt also sehr. Das dritte Kap im Bunde, Cape Pillar, könnte nur mit Übernachtung im Zelt erreicht werden. Mangels Zelt lassen wir das aber.
    Ist wohl besser so. Wenn dieser Track auch nochmal eine Schippe besser wäre, dann hätte ich nachher besoffen vor Entzückung vielleicht doch noch mit der Schlange kuscheln wollen... Nene.

    Wir behalten heute lieber in konkurrenzloser Erinnerung und traben nach 16 km hochhappy zurück zum Parkplatz. Zwischenzeitlich überlege ich, wie ich 8-10 Stunden Zeitverschiebung mit einem Home Office-Arbeitsplatz in Australien vereinbart bekomme... hach ja....Träumen kann man ja.🙃🤭
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  • Cheers aus der Wineglass Bay

    8. maaliskuuta, Australia ⋅ ☁️ 18 °C

    Ehe wir's uns versehen, ist auch schon unsere letzte Woche auf Tasmanien angebrochen. Immer wieder überraschend, wie schnell die Tage doch dahin fliegen, wenn man auf Reisen ist.

    In der verbleibenden Zeit wollen wir auf jeden Fall noch die Ostküste besuchen. Diese soll besonders sonnig, relativ niederschlagsarm und vor allem voller schöner Strände sein. Klingt verlockend!
    Also verlassen wir die Tasman Peninsula schweren Herzens und nehmen Kurs auf die nächste Halbinsel, die Freycinet Peninsula.

    Zum Abschied trösten wir uns noch mit einem dekadenten Frühstück in einem der vielen sehr guten Cafés.
    Habe ich schon erwähnt, dass Tasmanien ein absolutes Paradies für Foodies ist...? Es gibt sogar mehre "Tasting Routes" auf der Insel, die an Weingütern, Trüffelfarmen, Honigstuben und dergleichen vorbei führen.

    Nun ja, ein paar Stunden Fahrt später kommen wir jedenfalls bei bestem Wetter auf der neuen Halbinsel an.

    Erste Erkenntnis:
    Der Freycinet Nationalpark ist ähnlich gut besucht wie Cradle Mountain. Es ist das erste Mal, dass wir mehrere Campingplätze anfahren, die alle wegen Überfüllung geschlossen sind. Bisher waren wir ja derart von Auswahl und Platz verwöhnt, dass das Wort "Vorabreservierung" schon fast aus unserem Wortschatz gestrichen wurde...
    Zum Glück haben wir aber schließlich noch ein vernünftiges Plätzchen gefunden.

    Zweite Erkenntnis:
    Wow, ist das (auch wieder) cool hier!
    Die Halbinsel besteht aus felsigen Erhebungen, welche von weißen, feinen Stränden und kristallklarem Wasser umrahmt werden. Der einzige Ort mit seinen Restaurants, Cafés und Eisdielen ist komplett auf Feriengäste ausgerichtet, allgemeine Urlaubsstimmung liegt in der Luft.
    Wir lassen uns nur zu gerne davon anstecken und beschließen, einen ganz gemütlichen Nachmittag einzulegen.

    Wir laufen also zu einem Aussichtspunkt auf die berühmte Wineglass Bay, hängen ein wenig an einem der Strände herum, überfressen uns an obszön großen Eiskugeln und versuchen ansonsten nur, der Wärme mit absoluter Regungsloslosigkeit zu trotzen.

    Klappt sehr gut!
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  • Rückzug

    9. maaliskuuta, Australia ⋅ ☁️ 21 °C

    Genug gefaulenzt, auf zu einer Wanderung!
    Das Wetter soll laut Vorhersage so sonnig wie gestern sein, also los...

    Während wir noch leicht verpennt, aber erwartungsfroh aus dem Bett kriechen, lacht sich Petrus jedoch eins ins Fäustchen - und schickt uns mal eben eine dicke Regenwolke vorbei. Nun prasseln Tropfen fast hämisch an die Scheibe...und unsere Planung geht damit quasi wörtlich den Bach runter. Tja...🤷🏼‍♀️

    Der Mount Amos sollte es werden, mit noch besserem Blick auf die Wine Glass Bay und anspruchsvollerem Zustieg. Von der Begehung wird bei Feuchte aber dringend abgeraten - zu rutschig. Und damit muss nun ein Plan B her.

    Da es auch nicht aufzuklaren scheint, entscheiden wir uns für den vorzeitigen Rückzug und fahren schon heute weiter die Küste entlang Richtung Norden.

    Auf der Suche nach einem niederschlagsfreien Plätzchen landen wir schließlich an der Bay of Fires.
    Hier liegen besonders viele schöne Spots zum Freistehen, meist direkt hinterm Strand.
    Damit man diese auch möglichst ungestört genießen kann, gibt es kaum Handyempfang oder Internet.

    Wir legen also einen weiteren ruhigen Tag ein.

    Putzen einmal die Wohnung von oben bis unten (total sinnvoll, wenn man am Strand steht...aber fürs Gefühl ist's gut 😅).

    Battlen uns in einer epischen Kniffel-Schlacht... (Die Gewinnerin wird nicht verraten😎😁🎲).

    Schauen ewig den Wellen beim wellen zu.

    Und lauschen dem Meer beim Rauschen. 🌊💙
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