Around the World

November 2022 - May 2025
A 893-day adventure by gUte Read more
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  • Day 11

    Auf nach Guatemala

    December 4, 2022 in Guatemala

    Als 4er Bande machen wir uns auf den Weg nach Guatemala. Mit der Fähre geht es nach Belize City, um den Bus nach Flores zu nehmen. Belize City ist eine krasse Stadt. Da möchte man nicht länger als nötig bleiben. Die Busgesellschaft weiß das auch und so hat sie ihre Station direkt an der Fähre und begleitet die Reisenden zum Parkplatz, damit unterwegs (100m zu Fuß) keiner verloren geht.
    Die Koffer und Rucksäcke werden auf dem Dach verschnürt und dann fahren wir ca. 5h durch die Landschaft.
    Ludwig, Tanja, Leslie und ich haben ein Häuschen in El Remate gemietet, an dem der Bus normalerweise vorbei fährt. Aber mit dem passenden Trinkgeld werden wir dort pünktlich zum Sonnenuntergang abgesetzt.
    Kaum im Haus angekommen, das sehr nett ist, fallen gewaltige Wassermassen vom Himmel. Was für ein Glück wir doch haben, daß wir das Prasseln von innen anhören können und nicht mehr unterwegs sind...
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  • Day 12

    Jungletour + Flores

    December 5, 2022 in Guatemala ⋅ ⛅ 24 °C

    Wo wir schon in El Remate sind, wollen wir uns doch mal umschauen. Es ist ein Dorf am Ufer des 2.größten Sees von Guatemala und viele Touristen gibt es hier nicht. Und da, wo es nicht so viele Touristen gibt, ist das Leben noch authentisch und die Leute sind interessiert und freundlich.
    Der Regen gestern Abend hat seine Spuren hinterlassen. Überall sind massive Pfützen und der See ist übervoll. Das ist für die Zeit im Jahr sehr ungewöhnlich werden wir informiert.
    Wir spazieren am Ufer entlang und der See ist wunderschön.
    Nach ein paar km gehen wir in den Dschungel und wandern Berge rauf und runter in der Hoffnung ein paar Brüllaffen zu sehen. Die können wir aber nur hören und die Tour ist eher ernüchternd. Es ist verdammt rutschig und außer ein paar Blattschneideameisen und einen Schmetterling sehen wir 0 Tiere. Es ist anstrengend und soooo schwül. Und damit ich nicht schon genug schwitze bekomme ich auch noch Hitzewellen dazu. Mein Shirt ist so nass, als wäre ich schwimmen gewesen. Puh...

    Nachdem wir zurück sind geht es nach einer Siesta wieder los. Wir fahren mit dem Minibustaxi nach Flores, die Stadt, zu der alle von Belize aus Kommenden, hin wollen. Der schöne Teil ist eine vorgelagerte Insel als eigenes Zentrum.
    Wirklich süß hier.
    Zum Sonnenuntergang nehmen wir den Minibus zurück und ich unterhalte mich mit dem Fahrer. Ihm gehört der Bus und er arbeitet jeden Tag von 5h morgens bis 19h Abends. Frei gibt es nicht und krank sein kommt auch nicht in Frage. Urlaub? Was ist das? Arbeitsschutz oder Gewerkschaft sind Träume und Wünsche an die Zukunft. Trotzdem ist er froh eine Arbeit zu haben, die ihm Freude macht.
    Als er hört, dass wir zu den Mayaruinen in Tikal wollen, sagt er, dass er uns Tickets besorgen kann und wir uns nicht an der Kasse anstellen müssen. Wir beratschlagen und beschließen ihm zu vertrauen. Ok. Der Preis ist der gleiche wie an der Kasse, sein Freund arbeitet dort und kann die Tickets bringen.
    Er fotografiert unsere Pässe, schickt die per WA zu seinem Freund und an der letzten Tankstelle vor el Remate findet die Übergabe statt. Ein Auto mit getönten Scheiben hält mit 5min Verspätung neben dem Bus, in dem alle weiteren Mitfahrer geduldig warten. Ich übergebe unser Geld und bekomme Tickets. Das ganze ist etwas surreal, denn irgendwie sieht das aus, als würden wir andere Geschäfte hier abwickeln 😅
    Um halb 6 morgens werden wir an der Hauptstraße von unserem Busfahrer erwartet.
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  • Day 13

    Tikal

    December 6, 2022 in Guatemala ⋅ ☀️ 24 °C

    Tikal: eine der größten Mayastädte, die bisher gefunden wurde. Über 100.000 Menschen sollen mal hier gelebt haben. Fast 600km2 misst die Fläche. Bis nach dem Untergang der Hochkultur der Dschungel sich alles wieder geholt hat. Fast täglich werden überall neue Ruinen gefunden und wie das Leben seinerzeit war, ist noch nicht vollends erkundet. Man weiß, dass die Menschen damals mathematisch und astronomisch was drauf hatten und dass es Menschenopfer gab. Es ist auf jeden Fall super interessant, was darüber bekannt ist und an was die Maya geglaubt haben.
    Und heute sehen wir Pyramiden und Gebäude als Zeugen ihrer Zeit.

    Um 5:30h stehen wir etwas müde an der Straße und pünktlich kommt Juan mit seinem Bus daher lädt uns und ein paar andere Leute, die dort arbeiten, ein.
    Tickets haben wir ja schon und so können wir nach der Kasse schnell weiterfahren (lange Schlange gab es aber eh nicht). Man fährt dann noch ein gutes Stück bis zu den Ruinen, die man sich dann über breite, lange Wege durch das satte Grün des Dschungels erschließen kann. Der Morgentau macht die Wege recht rutschig und schwups liege ich nach den ersten 200m schon im Schlamm. Aber alles gut, nichts tut weh. Nur die langen Klamotten sind lehmig, die ich eh später ausziehe, denn auf den kühlen Morgen folgt bald die schwüle Hitze.

    Wir steigen über Holzgerüste auf die Pyramiden und die Aussicht von oben ist atemberaubend. Man sieht ein paar weitere Pyramidenspitzen aus dem Blätterdach des Dschungels ragen und ansonsten ist es grün soweit das Auge reicht. Der Name des Landes passt. Übersetzt heißt Guatemala nämlich "Land der Bäume".

    Wir sehen so niedliche Tiere, die aussehen wie eine Mischung aus Nasen- und Waschbär, die Coatimundi oder auch Pizote (=Weißrüsselnasenbär) heißen. Voll drollig. Dann gibt es tolle Pfauen, die ihre Federn in schillernden Farben ausbreiten und dabei glänzen als wären sie mit Metallfarbe besprüht.
    Und Affen sehen wir auch. Aber die brüllen sich eher früh morgens wach oder später ins Bett. So als wollten sie rufen: AUFSTEHEN! oder AB INS BETT! auf brüllaffisch.
    Wie die Sonnenstrahlen durch die Blätter dringen ist teilweise magisch.
    Tikal ist ein ganz besonderer Ort und die 5h, die wir dort verbringen gehen viel zu schnell um...

    Nachdem wir wieder in el Remate angekommen sind, gehen wir ins Casa de David, ein Restaurant mit Hotel und was wir da sehen ist auch ein wenig magisch. Dort gibt es einen gro§en Garten, in dem ein riesiger Ceibo in einem Kreis aus Gras steht. Gleichzeitig ist der Kreis wie ein Kompass und zeigt die Himmelsrichtungen an, mit den Farben, die die Mayas damit assoziieren.
    Ein wunderbarer Mayagarten ist das.
    Die Story geht so:
    Die erste Göttin, Ixchel, nahm 4 Maiskörner in verschiedenen Farben, segnete diese und befeuchtete sie mit Speichel, damit sie wachsen können. Dann spuckte sie ein Maiskorn nach dem anderen in jeweils eine Himmelsrichtung aus. Rot gen Osten (symbolisiert den Sonnenaufgang), schwarz gen Westen (sterbende Sonne / Dunkelheit), gelb gen Süden (wie Gold) und weiß gen Norden (gleißendes Licht).
    Um Ihnen Leben zu geben wässerte sie die Körner mit Blut und so entstanden die Menschen mit ihren 4 Hautfarben.
    In der Mitte ist der Ceibo, der König der Bäume, der Mensch und Tier ihr Fleisch gibt, mit seiner Krone und Ästen den Kosmos trägt, mit seinen Wurzeln in die Unterwelt dringt und mit seinem Stamm diese 3 Ebenen energetisch verbindet.
    Der Mensch wurde also aus Mais erschaffen. Das war aber nicht der erste Versuch. Als erstes wurde er aus Lehm geformt, aber wmals es regnete zerlief er. Dann aus Holz, aber dadurch war er zu steif. Mais war die Lösung und deshalb gibt es Mais in den latein-amerikanischen Ländern so viel und mit so vielen Namen. Mais ist hier die Basis des Lebens...
    Dazu gibt es natürlich noch viel mehr zu erzählen, aber belassen wir das mal dabei.

    Wir setzen uns auf die Terrasse neben dem Garten, die den See überschaut. Ganz schön weit weg vom Restaurant. Aber auch dafür gibt es eine Lösung:
    Den Tukan-Express. Eine Seilbahn 🚡 mittels derer Essen und Getränke in einer Kiste, die sich mit Musik und blinkenden Lichtern ankündigt, rübergeschickt wird. Grandios 🤩
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  • Day 14

    El Remate - letzter Tag

    December 7, 2022 in Guatemala ⋅ ⛅ 25 °C

    Unsere Zeit zu viert neigt sich dem Ende zu. Ludwig und Tanja ziehen weiter gen Süden zum See Aitlan bei Antigua und Leslie und ich machen uns morgen wieder gen Norden Richtung Mexico auf. Wir waren alle zusammen ein prima Team und hatten eine Menge Spaß.
    Heute wollen wir Dorf und See noch einmal genießen. Wir schlendern durch die wenigen Straßen, spielen Fußball mit ein paar Kids und gehen schwimmen.
    Ludwig packt seine Drohne aus und ässt sie über den See steigen. Noch ein Bierchen zum Sonnenuntergang und die letzten Quetzal (hiesige Währung) in Verpflegung für morgen anlegen.
    ...und noch ein letztes Mal Tukan-Express erleben.
    Habt eine tolle weitere Reise Ludwig und Tanja! Wir sehen uns 😘
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  • Day 16

    Orange Walk Town - Belize

    December 9, 2022 in Belize ⋅ ☀️ 25 °C

    Leslie und ich nehmen den Bus zurück nach Belize, während Ludwig und Tanja von Flores aus nach Guatemala City fliegen und noch etwas länger im Land bleiben
    In Belize City wechseln wir den Bus, der uns nach Orange Walk Town bringt. Wir haben uns für diesen Ort entschieden, weil es von dort nicht mehr weit nach Mexico ist und wir auch das Festland von Belize einmal sehen wollten
    Wir haben ein Dorm (Mehrbettzimmer) in Ricky's Casa gebucht und finden auch gut dorthin. Was auffällt in dieser kleinen Stadt ist die Weihnachtsdeko.
    Jedes Haus hat etwas und manche etwas mehr 🤣
    Wir gehen spazieren und fallen auf wie bunte Hunde. Hier sind außer uns (und den 5 anderen Besuchern von Ricky's) und ein paar Mennoniten keine Weißen oder Touristen...
    Aber die Leute sind super freundlich.
    Wir gehen am Fluß entlang und sehen unser erstes Krokodil. Das ist ganz schön nah, wie es da am Ufer liegt und sich sonnt. Ich bleibe stehen und will nicht weiter. Leslie lacht mich aus: "Du, mit deiner Krokodilphobie." Ich: "geh du ruhig weiter, ich film das dann, wenn es dich frisst und lad das auf Youtube hoch"
    Am Ende des Flusswegs ist ein Restaurant, wo wir eigentlich hin wollen. Dort sehen uns ein paar Leute und einer kommt uns entgegen: "das Krokodil hat mehr Angst als ihr". Da wäre ich mir nicht so sicher, denke ich. Er geht bis auf 5m zum Krokodil 🐊 und es springt ins Wasser und verkrümelt sich. Der Weg ist frei. Also, auf zur Bar, was zu Essen und ein Bier bestellt und mit den Lokals Fußball gucken. Ist ja grad WM.
    Uns wird einiges erzählt. Von Früher, wo alle noch im klaren Fluss schwimmen waren und man sehen konnte, wenn ein Kroko auch dort auftauchte. Aber eigentlich kam das selten vor, die waren weiter flussaufwärts. Gefressen worden ist damals wohl keiner.
    Heute ist der Fluß eine braune undurchsichtige Brühe, verseucht von den Firmen, die sich daneben angesiedelt haben. Keiner schwimmt da mehr, außer den Krokodilen. Umweltschutz? Auf dem Papier ja, aber der Fluß verrät die Wahrheit.
    Wir ziehen weiter um die Häuser und bewundern die gemalten Reklameschilder der Geschäfte; die meisten handmade und kaum Neonreklame. Es kommt uns vor, als wären wir etwas in der Zeit zurück gereist.
    Wir werden eingeladen an einem Gottesdienst teilzunehmen und gehen in die Kirche, in der auf Spanisch gepredigt wird. Wir fühlen uns dann aber doch fehl am Platz und schleichen uns wieder raus. Auf dem Kirchplatz wird es ab und zu laut. Böller wie ein Kanonenschlag. Warum? Keine Ahnung. Um die Messe zu unterstützen?
    Wir essen gut und günstig bei Nubias kitchen und probieren die hier typischen Getränke Jamaica (Hibiskustee kalt) und Horchata (aus Reis, Zimt und Kondensmilch) - auch sehr lecker.
    Zum Schluß werden wir noch in eine Bar gebeten ("kommt rein, Argentinien spielt, es ist so aufregend!!!") und wir werden Zeugen von sehr emotionalen Fans, die ausflippen vor Glück, als Argentinien gewinnt.
    In Ricky's Haus sitzen wir dann noch mit Uwe zusammen, der uns von seinen Taucherlebnissen in Belize erzählt. Netter Typ, interessante Geschichten.
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  • Day 17

    Back to Mexico - Grenzüberquerung

    December 10, 2022 in Belize ⋅ ⛅ 29 °C

    Von Orange Walk Town geht es zurück zur mexikanischen Grenze. Wir nehmen den typischen öffentlichen Bus, der von allen Chickenbus genannt wird und ca. 2h braucht. Das sind alte amerikanische Schulbusse und kosten nur 2€ pro Nase.
    Ricky vom Hostel erklärt uns, dass wir an der Grenze möglichst schnell machen sollen, damit uns der Bus dann weiter mitnehmen kann. Er dürfte aber nur 15Min max dort warten. Uns so richtig vorstellen was er damit meint können wir noch nicht. Wir werden das wohl vor Ort schnallen. Bis dahin sitzen wir in der rollenden 80er Jahre Disco, denn wie so oft in Mexico tönt aus den Lautsprechern des Busses übertrieben laute Musik. Aber ganz lustig Carless Whisper von George Michael oder ähnliches zu hören. Die Sitze sind wenig bequem, oll und oft eingerissen, aber trotzdem finden wir die Fahrt ganz gut. Wir reisen so wie die locals, fühlen uns weniger touristisch und erleben es so, wie es authentisch ist. Wir fallen natürlich auf, weil wir die einzigen Weißen sind, aber auch nicht weiter schlimm. Die Leute gucken uns neugierig an und lächeln. Wir sind hier die Ausländer und ich wünschte, dass man bei uns in Europa auch so auf Fremde reagieren würde wie hier...

    An der Grenze beeilen wir uns, wie angeraten, schnell aus dem Bus zu kommen und unseren Pass stempeln zu lassen. Wie schon beim Grenzüberttitt nach Guatemala muss man Geld bei der Ausreise an Belize zahlen. Ca. 20$ pro Person. Das dauert und schon sind die 15Min fast um. Die anderen Leute aus Belize können schneller durch die Passkontrolle - ist ja auch ihr eigenes Land - und als wir endlich fertig sind, fährt der Bus von gerade in einiger Entfernung davon.
    Irgendwie haben wir die Vorstellung gehabt, dass die belizianische und mexikanische Grenzkontrolle dicht beieinander liegen.
    Das dazwischen aber noch einige Meter oder Kilometer Niemandsland liegen, haben wir nicht erwartet.
    Also stiefeln wir los, lehnen das Angebot von einem Tuktuk-Fahrer ab uns zu fahren und stellen bald fest, dass wir das vielleicht doch besser hätten annehmen sollen. Denn es ist heiß und die mexikanische Grenzkontrolle will einfach nicht auftauchen. Wir gehen und gehen auf der asphaltierten Straße mindestens 15Min, an alten Casino-Ruinen vorbei, überqueren einen Fluss und endlich taucht der mexikanische Grenzübergang auf.
    Da steht die gesamte Busgesllschaft, die den Bus noch erwischt hatte, in einer Reihe an und wir sind somit die letzten in der Schlange. Es ist heiß, die Sonne knallt und fast nirgends Schatten. Ich schwitze wie ein Schwein. Puh. Es geht sehr langsam voran. Nach fast 2 Stunden sind wir dann endlich dran in das Grenzhaus zu gehen und werden eingehend befragt. Wie lange wir in Mexico bleiben wollen zum Beispiel. Für Leslie sind es nur noch 10 Tage, ich sage ca. 3 Monate.
    Der Grenzbeamte ist super unfreundlich und will mein Rückflugticket sehen. Bei Leslie gibt es keine Probleme, aber ich soll 30€ bezahlen und erst dann bekomme ich mein Visum. Zunächst verstehe ich das nicht, da ich ja beim Hinflug bereits ein 180Tage Visum erhalten hatte, ohne großen Aufhebens.
    Aber jetzt würde ich über Land einreisen und was vorher war interessiert nicht.
    Gut, dass ich ein Rückflugticket habe (am 23.2.), auch wenn ich das nicht nutzen werde. Das habe ich, weil - so paradox das klingt - ein Hin- und Rückflug billiger war, als nur ein Hinflug. Und obwohl wir nur 10 Tage außer Landes waren, müssen wir erneut Visas bekommen.
    Ich muss zu einer Kasse gehen, dort mit Kreditkarte ca. 32€ zahlen und bekomme den Beleg. Für was auch immer machen sie auch noch eine Kopie von meiner Kreditkarte. Das finde ich sehr seltsam und fühle mich nicht wohl dabei, aber eine Wahl hat hat man eh nicht.
    Am Ende dürfen wir passieren und obwohl der Grenzbeamte 5x nach dem Abflug gefragt hatte und ich ein Visum bis genau zu diesem Tag erwartet habe, hat er am Ende das Maximum von 180 Tagen eingetragen. Also könnte ich jetzt bis Mai bleiben, wenn ich wollte.
    Zurück in Mexico, sind wir wieder in Chetumal - heute aber nur auf Durchreise.
    Glücklicherweise haben wir das Busticket für die Weiterfahrt erst am Nachmittag und so kommen wir pünktlich an der Bustentrale an. Wir fahren nach Mérida, Hauptstadt von Yucatán. 7h später kommen wir in einer neuen Zeitzone an und beziehen eine tolle Wohnung: geräumig, zentral und mit Dachterrasse und wir haben beide ein eigenes Bett.

    Nachdem wir uns eingerichtet haben, drehen wir eine erste Runde durch die Stadt und sind sofort begeistert. Überall ist was los. Die Leute tanzen auf der Straße, in den Cafés live-Musik, Straßen im Zentrum sind gesperrt, damit die Menschen ungehindert flanieren können und alle Welt scheint hier gute Laune zu haben.
    Nach der langen Fahrt stoßen wir auf unsere gelungene Reise an. Prost!
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  • Day 18

    Mérida mit dem Rad

    December 11, 2022 in Mexico

    Es ist Sonntag - Fahrradtag in Mérida.
    Der größte Boulevard in der Stadt wird für Autos gesperrt und man kann Fahrräder mieten und cruisen.
    Leslie und ich mieten 2 Räder für 4 Tage, so dass wir uns locker in Mérida umschauen können.
    Heute geht es los 😊
    Parque las Americanas ist die weihnachtliche Hochburg und der Platz mit den besten Marquesitas.
    Marquesitas - ein...äh...Nachtisch?...- sind eine Art gerollte, knusprige Crêpes gefüllt mit Käse und Nutella und wahlweise Früchte. Total krank und pro Portion Kalorien für 3 Tage. Aber muss man mal probieren wurde uns gesagt.
    Also ran an die Buletten...äh...Marquesitas.
    Nachdem wir uns mit viel Mühe durch diese mexikanische Errungenschaft gefuttert haben schlendern wir über den Weihnachtsmarkt und treffen sogar den mexikanischen Weihnachtsmann.

    Danach Rollen wir weiter durch die Stadt und entdecken allerlei schöne Ecken...
    Auf dem größten Boulevard stehen herrschaftliche Häuser und ein besonders schönes mit tollem Türmchen können wir sogar besichtigen.
    Eine tolle Stadt! So bunt und lebendig ♥️
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  • Day 21

    Free Guided Tour Mérida

    December 14, 2022 in Mexico

    Wir haben erfahren, dass es eine Tour mit Guide (Führung) gibt, die das Touribüro kostenlos (d.h. gegen eine Spende) anbietet.
    Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und gehen um 10h zum Hauptplatz, wo Victor unser Führer sein wird. Er spricht spanisch und engl...ischisch. Schnell wird klar, dass letzteres eher eine Art Fantasiesprache ist, die kaum einer in der Gruppe versteht. Mit der Zeit wird die Gruppe immer kleiner, denn nur 3 Leute (inklusive mir) sprechen Spanisch und der Rest rätselt genervt, wovon der gute Victor wohl erzählt. Die Führung geht auch nur einmal um den Platz und erläutert die Geschichte und die Gebäude um den Zocalo herum und obwohl das vermutlich nur ein Fußweg von 1km ist, dauert das Ganze mehr als eine Stunde. Im Grunde also nicht so toll...Es sei denn man spricht Spanisch. Das was er erzählt ist nämlich eigentlich hoch interessant.

    Zum Beispiel gab es hier früher 7 Maya-Pyramiden und die spanischen Conquistadores fanden diese vom Dschungel überwachsen vor, da die Maya-Hochkultur dort bereits nicht mehr vorhanden war. Trotzdem gab es noch einige Maya-Dörfer in der Umgebung, für die diese Stätten immer noch spirituelle Bedeutung hatten. In kürzester Zeit wurden diese "Eingeborenen" unterworfen. Die lokalen Mayas wurden gezwungen bei der Errichtung der ersten Gebäude zu "helfen" und mussten ihre eigenen heiligen Stätten - besagte Pyramiden - abbauen, damit die so gewonnenen Steine für die Architektur der Eindringlinge verwendet werden konnten. So verschwanden die Pyramiden und entstanden die Gebäude der Eroberer. Die erste Kathedrale von ganz Amerika z.B. und der Hauptplatz hat seine quadratische Form, weil hier mal eine Pyramide mit quadratischer Grundfläche stand. Der riesige Markt 2 Blöcke weiter ist auf der Fläche einer der Pyramiden errichtet und so weiter. Im Grunde ganz schön pervers, was man den Mayas angetan hat (vor 500 Jahren).
    Und auch heutzutage sind die Urvölker Mexicos in den meisten Fällen die Ärmsten der Armen und arg vom Rassismus gebeutelt. Denn auch in Mexico leben viele Rassisten, die den Rang einer Person, eines Landsmannes oder -frau, von der Hautfarbe abhängig machen. Je dunkler die Haut desto eher ist man Opfer von Repressalien, je heller, desto angesehener...
    Denn wer dunkle Haut hat, arbeitet wohl viel draußen auf den Feldern und kann somit nur eine arme Wurst sein und wer helle Haut hat, der muss reich und gebildet sein - so das rassistische Denken. Sowas Beklopptes, aber leider im täglichen Leben durchaus spürbar und sehr präsent.
    Als Weiße aus Europa bin ich privilegiert, auch wenn ich das gar nicht möchte.
    Es gäbe so viel darüber zu erzählen und ins Bewusstsein zu rücken, aber das muss dieses Land selber hinkriegen und es gibt durchaus positive Initiativen.
    Nachdem die Mayas 500 Jahre lang unterdrückt wurden, gibt es nun Projekte zur Erhaltung der Sprache und Kultur.
    Zum ersten Mal seit Jahrhunderten dürfen wieder die damaligen Ballspiele (allerdings ohne Menschenopfer) präsentiert werden, es gibt Restaurants mit Maya-Gerichten und es gibt Bilder die die Geschichte lebendig machen.
    Es lohnt sich hier mal genauer hinzuschauen. Kultur, Geschichte und heutige Realität sind wahnsinnig spannend.
    In einem der Häuser am Zocalo (Hauptplatz) gibt es Gemälde von einem Künstler, die die gesamte Geschichte unglaublich gut darstellen. Erst sieht man nur Flecken, aber lässt man das Bild wirken, erkennt man plötzlich Personen, Szenarien und Erzählungen...diese Kunst hat mich echt umgehauen.
    Leslie hat dann noch einen hoch gebildeten Maya kennengelernt, der uns viel über Mérida erzählt hat, worüber kaum jemand berichtet, denn der könnte am Ende mit Repressalien rechnen, die wir naiven Europäer uns nicht vorstellen können. Es könnte sein, dass der, der zu laut von den mafiösen Strukturen und der elitären Kaste der Stadt und des Landes erzählt, nie wieder gesehen wird...
    Das Leben eines Mayas oder eines Menschen generell wird in Mexiko anders bewertet als bei uns. Gruselig, aber das Verschwinden von unzähligen Personen jeglichen Geschlechts und Alters tragen Zeugnis davon...
    Und auch wenn das rassistisch ist, bin ich ganz froh, dass ich als weiße Europäerin davon weniger betroffen bin...

    Übrigens gilt Mérida als die sicherste Stadt Mexikos...
    Nach der Führung besuchen wir den Markt. Der erstreckt sich über eine immense Fläche und 2 Stockwerke. Alles was man braucht ist quasi thematisch geordnet. Hier Gemüse und Obst, da Fleisch und Fisch, Gänge mit einem Frisör neben dem anderen, Lederwaren, Juweliere, Technik und und und.
    Auf unserem Weg durch die Geschäftsviertel sehen immer wieder kurioses: Weihnachtsmänner, fliegende HändlerInnen, Menschen mit Vögeln.
    Außerdem sehen wir eine Kunsttischlerei von Innen. Der Meister ist total nett, erklärt mir aber, dass es in Mexiko kaum Frauen gibt, die dieses Handwerk ausüben. Es gehe sogar soweit, dass viele eine weibliche Tischlerin als schlechtes Omen ansehen bishin zu einem Fluch. Voll krass. Was für ein frauenfeindlicher Aberglaube. Ich bin hier also eine Kuriosität. Vielleicht sähen die Tischlereien nicht so chaotisch aus, wenn mal eine Frau das Zepter schwingen würde 😆
    Wieder mal viel dazu gelernt.

    Ach ja, man kann auch sein Fahrrad nicht parken wo man will. Dafür gibt's Radabstellstellen. Wer es irgendwo anschließt, läuft Gefahr, dass es weg ist. Das Schloß geknackt von der Polizei. Das wird hier Ernst genommen. Dafür ist die Verkehrssicherheit des Rads vollkommen egal. Kein Licht in der Nacht? - egal. Keine Bremsen? - Wurscht. Aber ja nicht auf einem Fußweg abstellen - die sind für Fußgänger da.
    Andere Länder, andere Sitten 😅

    Dann haben wir die Räder abgegeben und sind nochmal in ein Restaurant eingekehrt, weil die Musik uns lockte.
    Plötzlich wurden noch mehrere Teller mit Essen auf den Tisch gestellt, obwohl wir gar kein Essen bestellt hatten. Auf Nachfrage, ob hier ein Irrtum bestünde, wurde uns gesagt, dass man das zu den Getränken immer dazu bekommt. Hammer! Danach waren wir sogar satt 🤗
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  • Day 22

    Letzter Tag mit Leslie

    December 15, 2022 in Mexico ⋅ ☀️ 31 °C

    Ab heute reise ich also solo.
    Leslie nimmt Mittags den Bus nach Cancún und freut sich nicht wirklich ins kalte Deutschland zurückzukehren.
    Aber leider ist ihr Urlaub zu Ende und schweren Herzens müssen wir uns trennen.
    Auch mir fällt es schwer, denn zu zweit ist alles leichter und wir haben in den 3 Wochen zusammen sooo viel gesehen und sooo viel gemacht und es hat toll geklappt mit uns zwei.
    Ich bin echt dankbar, dass ich meine Reise mit ihr beginnen konnte, denn mittlerweile weiß ich wie der Hase in Mexico - zumindest in Yukatan - läuft 🐇

    Ich habe mir ein Hostel ausgesucht, dass gut uns günstig ist und sehr zentral liegt und habe ein Bett im 6 Bett Frauendorm. Außer mir ist nur noch eine weitere Frau da. Gabriela aus Belgien, die sich gerade einbürgern lässt, weil sie sich vor 4 Jahren in das Land verliebt hat.

    Das Hostel hat alles was man braucht. Eine große Küche, viel Platz mit Sofas und Hängematten im Innenhof, ja sogar nen Pool und kostet nur 8,50€/Nacht.
    Ich hab erstmal 3 Tage gebucht, um zu sehen ob ich es da auch wirklich mag und muss mich noch entscheiden wie und wo ich Weihnachten verbringen will.

    Mein Bett ist schon mal toll. Mit 1,20m extra breit. Im Innenhof gibt es auch 5 Schildkröten 🐢 🐢 🐢 🐢 🐢, kleine und große - voll süß, auch wenn die sich gut verstecken und man sie kaum zu Gesicht bekommt. Die Dusche ist zwar kalt, aber in Mérida ist es sooo warm, dass es nichts ausmacht. Zwei Straßen weiter liegt der Zocalo, also auch ne top Lage.

    Ich will eigentlich ein wenig traurig sein ob des Verlustes meiner Freundin, aber dafür ist gar keine Zeit, denn ich bekomme eine Nachricht. Ich werde in den USA ein Paar in Kalifornien besuchen und sie sind jetzt gerade in Mérida angekommen und wollen sich treffen. Nachdem ich mich also eingerichtet habe und noch ein paar Kontakte in Mexico angeschrieben habe, ist es auch schon Zeit zum Treffpunkt zu gehen. Zum Parque de Santa Lucia, wo immer was los ist.
    Heute ein Konzert und eine traditionelle mexikanische Tanzaufführung, die ich mir anschaue, solange die beiden noch nicht da sind.

    Ein verrücktes und nettes Paar mit cooler Einstellung zum Leben und wir verstehen uns auf Anhieb ganz gut.
    Wir bequatschen meinen Besuch, trinken und essen zusammen und am Ende bin erst nach Mitternacht wieder im Hostel.
    Zu spät um traurig zu sein. Das kann ich ja morgen noch nachholen 😜
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  • Day 23

    Mérida - X-Mas crazy

    December 16, 2022 in Mexico ⋅ ☀️ 32 °C

    Heute soll es eine weihnachtliche Autoparade geben. Ich will.mir das mal ansehen und was ich sehe ist unglaublich. Ich bin total geflascht, denn sowas habe ich noch nie gesehen. Autos sind dermaßen auf Weihnachten gepumpt, dass es schon fast weh tut.
    Es gibt scheinbar auch einen Lautsprecherwettbewerb. Aus jeder Karre tönt Musik dass die Ohren wackeln und die Karawane formiert sich am Zocalo, um dann durch die Straßen zu cruisen.
    Merry Christmas 🌲🌲🌲
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