• Nadine 17 11
Aug 2019 – Sep 2021

Jakobsweg - Camino Frances

A 769-day adventure by Nadine 17 11 Read more
  • Burgos

    August 15, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir kommen aufgrund vieler Pausen und ca 40 km Strecke erst am späten Nachmittag in Burgos an. Wir sind ziemlich groggy, da uns die Strecke u die heißen Temperaturen ziemlich geschlaucht haben und das sieht man uns vermutlich auch an, aber “who cares?”. Nach ner schnellen Dusche geht’s erst mal mit Matteo in die nächste Bar und stärken uns bei Bier und Tapas.

    Danach machen wir uns mit dem Rest der Truppe auf den Weg zum Abendessen in einem Restaurant unweit der Kathedrale.

    Anschließend gehts in eine Bar wo wir mit ein paar Drinks den Abschied von Matteo und Giulia feiern, die am nächsten Morgen nach Hause zurückkehren, da ihr Urlaub leider vorbei ist. Es ist ein ausgelassener Abend und ich lande mehrfach Bachata/Salsa tanzend mit Andrew auf der Tanzfläche, was mich daran erinnert wie sehr ich es liebe zu tanzen. Sogar nach 41 km wandern, in Flipflops uns ohne die geringste Ahnung von den beiden Tänzen zu haben. Der Entschluss zukünftig wieder öfter tanzen zu gehen ist gefasst...
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  • 13. Tag: Burgos - Tardajos

    August 16, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 28 °C

    Der heutige Morgen ist mein emotionaler Tiefpunkt auf dem bisherigen Weg, da ich mich von Matteo verabschieden muss. Es ist verrückt, das wir uns erst seit wenigen Tagen kennen, ich weiß mehr über sein Leben, seine Gefühle, seine Probleme, seine Zweifel und Beweggründe und er über meine als viele Menschen die uns seit Jahren kennen.
    Vermutlich ist das genau das was der Weg mit einem macht.

    Im wahren Leben haben wir alle Rollen Zu spielen. Wir sind im Job eine andere Person als bei unserer Familie, beim Sport ein anderer Mensch, als beim Opernbesuch, oder beim Abendessen mit Freunden. Jeder ist in seinen Rollen gegangenen und oft tragen wir Masken und halten teile unserer Gedanken zurück aus Angst vor Ablehnung oder aus Angst nicht so zu reagieren wie andere es von uns erwarten, oder wie “normal” ist.
    Aber hier auf dem Weg ist jeder er selbst. Ohne Maske oder sich zu verstellen.
    Man lernt sich auf einer völlig anderen Ebene, frei von jeglichen Smalltalk Gebrabbelt kennen. Du sprichst mit Menschen die du kaum kennst offen über die Dinge die dich wirklich bewegen oder die du denkst, denn was kann schon passieren? Dein gegenüber wirst du in der Regel (bis auf Ausnahmen) nicht wiedersehen.

    Du triffst das wahre ich, denn es spielt absolut keine Rolle wie du aussieht, woher du kommst, wie alt du bist, ob du verschwitzt bist, oder welchen Job du hast. Alle sind gleich auf diesem Weg. Und doch gibt es einige wenige die dich mit ihren Geschichten/Ansichten wirklich treffen. Und mit denen du mehr teilst als mit anderen.

    Und genau diesen Menschen muss ich heute gehen lassen. Der Abschied ist emotional, aber da wir uns beide sicher sind uns nach dem Ende meines Jakobsweges wieder zu sehen, ist es irgendwie erträglich, es ist ja nur ein Abschied auf Zeit.

    __________

    Nach dem Abschied, besichtige ich mit dem Rest der Truppe die Kathedrale. Anschließend essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und machen uns dann auf den Weg.

    Während die anderen heute um die 30 km gehen habe ich mich entschieden einen Ruhetag einzulegen und lediglich die 11 km nach Tardajos zurücklegen. Ich brauche einfach mal wieder ein wenig Zeit für mich.

    Die Strecke aus der Stadt heraus ist wie üblich nicht besonders hübsch, aber mit netten Unterhaltungen spielt das eh kaum eine Rolle. :)
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  • Tardajos

    August 16, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 31 °C

    In Tardajos angekommen trinken wir zum Abschied noch etwas in einer Bar bevor ich mich von den anderen verabschiede und mir eine Herberge suche.

    Die Herberge ist nett, aber irgendwie fühlt es sich komisch an wieder alleine zu sein. Ich trinke erst mal in Ruhe ein Bier im Garten und versuche beim Tagebuch schreiben meine Gedanken zu sortieren.

    Ich lerne Felix einen Franzosen kennen und wir beschließen zusammen zum Abendessen zu gehen, aber irgendwie ist der Gute sehr aufdringlich und rückt mir etwas zu sehr auf die Pelle und so verabschiede ich mich recht schnell wieder von ihm.
    Ich gehe dann stattdessen mit Joachim einem deutschen Veganer zum Abendessen. Das ist aber auch nur unwesentlich besser, denn er ist sehr barsch zum Personal und sehr belehrend mir gegenüber was meinen Fleischkonsum betrifft. 🙄

    Aber ein Gutes hat sein Benehmen immerhin. Als ich mich nach dem Essen bei der Kellnerin für sein Verhalten entschuldige und ihr erkläre da ich ihn vorher nicht kannte, gibt sie mir ein Bier aus, weil ich ihn ertragen musste. 😂

    Der Tag ist für mich dann abgehakt und ich beschließe möglichst noch vor Sonnenaufgang aufzubrechen um den beiden merkwürdigen Bekanntschaften des Abends nicht nochmal zu begegnen. Die Hoffnung “normale” deutsche Mitpilger zu treffen hab ich erstmal abgehakt....
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  • 14. Tag: Tardajos - Castrojeriz

    August 17, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Am nächsten Morgen gehe ich wie geplant schon gegen 6:00 Uhr los.

    Ich laufe natürlich prompt erst mal in die falsche Richtung 😂 was ich allerdings erst an der nächsten Straßenkreuzung bemerke, aber nachdem ich kurz auf meiner App gespickt habe finde ich schnell zurück auf den richtigen Weg und das ganz ohne umdrehen zu müssen. Im nächsten Ort treffe ich dann auf Anke, eine weitere Deutsche, mit der ich gestern in der Unterkunft ebenfalls kurz gesprochen habe. Sie hat vor wenigen Minuten aufdem Weg umgedreht, da sie den Friedhof nicht alleine im Dunkeln passieren wollte. Also gehen wir gemeinsam. Sie ist Mitte 40 und super sympathisch (endlich eine „normale“ Deutsche 😂)wir gehen die nächsten zwei Stunden gemeinsam, bis wir an einen Berg kommen und unsere Geschwindigkeiten einfach zu unterschiedlich sind. Die Unterhaltung mit Anke war interessant und kurzweilig und ich finde es schade mich schon wieder von ihr zu verabschieden, denn wir werden uns vermutlich nicht Wiedersehen, da die Distanzen die wir zurücklegen leider zu unterschiedlich sind.

    Ich gehe also alleine bis zum nächsten Ort weiter und gönne mir dort erst einmal eine Kleinigkeit zum Mittagessen. Dabei komme ich mit Lionel aus Paris (der inzwischen aber in Los Angeles lebt) ins Gespräch. Er ist vor 3 Jahren in LePuy gestartet und hat sich den Weg auf 3 Jahre aufgeteilt und hat gestern seinen Weg in Burgos fortgesetzt. Wir verstehen uns von Anfang an richtig gut h d ich hoffe wirklich ihn irgendwo auf dem Weg wiederzusehen. Zwischendurch taucht dann auch Joachim
    Der Veganer wieder auf und wir verdrehen beide innerlich die Augen, weil auch Lionel ihn schon kennen und schätzen gelernt hat. Dann trennen sich unsere Wege auch schon wieder, da ich mit der inzwischen ebenfalls angekommenen Anke plaudere, während er sich auf den Weg macht.

    Der heutige Weg ist wieder größtenteils flach und es bietet sich nur wenig Schatten. Es ist heiß, aber ein leichter Wind sorgt für ein wenig Abkühlung.

    Ich gehe anschließend noch bis Castrojeriz weiter.
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  • Castrojeriz

    August 17, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 31 °C

    In Castrojeriz angekommen trinke ich erst mal ein Bier mit Erico einem Italiener, den ich kurz zuvor an einem Brunnen kennengelernt habe.

    Anschließend geht’s für mich in die Herberge. Ich habe mal wieder Glück und bekomme auch hier prompt ein Zimmer. Ich unterhalte mich prächtig mit Francis einer älteren Dame aus den USA uns Anja einer Deutschen in meinem Alter. Das Pilgermenü gibt es für alle gemeinsam in der Herberge. Außer den beiden Damen mit denen ich mich zuvor schon unterhalten hatte sind heute noch drei Südkoreaner und ein französisches Ehepaar anwesend. Nach dem Essen hält der Hospitaliero noch einen kurzen Vortrag über die Wein Herstellung und führt uns durch seinen Weinkeller, wo es auch eine kleine Probe seines Weines gibt.
    Die sprachlichen Probleme macht er dabei mit gute Laune, Charm sowie dem Reden mit Händen und Füßen mehr als wett.

    Eine super lustiger geselliger Abend.
    Nach der Führung sitzen Anja, Ich und einer der Koreaner noch zusammen und plaudern für einige Zeit.
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  • 15. Tag: Castrojeriz - Villamentero

    August 18, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute gehe ich wieder gegen 6:30 los, den ich möchte die knapp 5 km bis zum Anstieg und diese gerne vor Sonnenaufgang hinter mir haben.

    Es klappt alles wunderbar und ich erreiche den Gipfel pünktlich zum Sonnenaufgang. Ich verweile für ein paar Minuten um den Anblick zu genießen und mache mich dann auf den Weg nach unten. Der Anblick der Landschaft im Sonnenaufgangslicht ist einfach herrlich, der Wind weht mir durchs Haar und ich fühle mich von der ein auf die anderen Sekunde mit einem Mal völlig frei. Alles was mich die letzten Tage/Woche/Monate belastet hat fällt mit einem Mal einfach von mir ab. Einfach so. Von jetzt auf gleich.

    Einige Zeit später wünsche ich mir wirklich dringend einen Kaffee, weiß aber, dass ich sicherlich noch eine Stunde warten muss, da der nächste Ort noch ein gutes Stück entfernt ist. Da taucht nach der nächsten Kurve plötzlich mitten im nirgendwo eine einzelne Herberge auf und gerade als ich diese passiere, tritt Lionel, den ich am Vortag kennengelernt hatte aus der Tür und we unterhalten uns kurz. Er bittet mich kurz zu warten und taucht dann mit zwei Kaffee wieder auf, weil ich wohl ausgesehen habe als könnte ich einen gebrauchen... auch das ist typisch für diesen Weg.

    Ich gehe dann weiter bis zum nächsten Ort und gönne mir dort ein Frühstück. Und wie sollte es anders sein, auch hier kenne ich jemanden. Matteo (der zweite 😂) der ebenfalls mit der italienischen Gruppe unterwegs war sitzt hier und wartet auf sein Taxi zurück nach Burgos, da er von dort heute nach Hause fliegen wird. Wir plaudern für die nächste Stunde bevor ich mich wieder auf den Weg mache.

    Die Strecke läuft sich heute quasi wie von alleine. Die Landschaft ist herrlich, die Sonne scheint aber es ist dennoch nicht zu heiß und der Wind weht was für eine zusätzliche Abkühlung sorgt. Die weitere Strecke ist flach und so gehe ich mal wieder weiter als ursprünglich geplant. So lande ich am Ende in Villamentero einem winzig kleinen Ort irgendwo im Nirgendwo.
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  • Villamentero

    August 18, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach dem beziehen meines Bettes, einer Dusche, sowie dem üblichen Wäschewaschen gönne ich mir ein Bier in der Bar, die zur Herberge gehört. Dort treffe ich auch Erico mit dem ich bereits gestern ein Bier getrunken hatte wieder.

    Kurz darauf tauchen dann auch noch Monika und Matteuz aus Polen sowie Simon aus Belgien auf, die ich bereits aus Grañón kenne. Wir plaudern ein wenig und relaxen in den Hängematten die im Garten aufgespannt sind.

    Das Pilgermenü in der Unterkunft ist das Beste das ich bislang bekommen habe. Es werden verschiedene Suppen, Salate und Hauptgänge aufgetischt. Und alles ist mit so viel Liebe gekocht....

    Nach dem Essen unterhalte ich mich bei dem ein oder anderen Kräuterschnaps mit Carlo und Gulia einem italienischen Päärchen, dass sich auf Weg kennengelernt hat. Die Geschichte der beiden ist wirklich herzerwärmend! ♥️
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  • 16. Tag: Villamenteor - Terradillos

    August 19, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 12 °C

    Die heutige Etappe wird immer als mental anstrengend beschrieben, da sie eigentlich immer nur geradeaus geht und nicht sehr abwechslungsreich ist. Die größte Herausforderung ist jedoch, dass sie teilweise für mehrere Kilometer keinerlei Schatten bietet. Ich hab jedoch mal wieder Glück und die Höchsttemperatur liegen nur knapp über 20 Grad und es ist bewölkt. Ideale Voraussetzungen also.

    Ich persönlich kann nicht ganz nachvollziehen, was an dieser Strecke andere so dermaßen herausfordert (ich habe sehr viele Beschwerden über diesen Streckenabschnitt gehört), für mich persönlich ist sie nicht anders als alle andere strecken auch. Klar ist es etwas ermüdend 17 km schnurgerade auf den Horizont zuzugehen, aber mir ist das nicht wirklich aufgefallen, da ich mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt war.

    In der Pause treffe ich Erico und Filippo (den ich gestern in Villamenteor flüchtig kennengelernt hatte) wieder und lerne außerdem Cecile aus Paris und Samuel aus Italien kennen.

    Und gehe anschließend noch bis Terradillos de los Templarios weiter.
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  • Terradillos de los Templarios

    August 19, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach dem Einchecken treffe ich erst mal wieder auf ein bekanntes Gesicht. Alessio ein weiterer meiner Italiener. Er, Carla und Gianluca haben sich in ebenfalls vom Rest der Gruppe getrennt, da ihnen das Tempo zu schnell war und auch sie ihre Kräfte bis Santiago einteilen wollen. Mit den dreien hatte ich bisher relativ wenig zu tun, da die Kommunikation aufgrund quasi nicht existenter gemeinsamer Sprachen nur recht eingeschränkt möglich ist. Ich gehe erst mal duschen und relaxe dann mit einem Bier im Garten, als Lionel und Cecile gemeinsam auftauchen. Die beiden kennen sich also auch schon. Die Camino-Welt ist eben klein. Während Cecile sich erstmal hinlegt unterhalten Lionel und ich uns bei dem ein oder anderen Bier. Später stößt dann auch Cecile dazu und irgendwann beschließen wir auch zu dritt zu Abend zu essen.

    Wir haben ein wirklich tolles, offenes Gespräch und richtig viel Spaß beim Essen. Zwei absolute Herzensmenschen, denen ich hoffentlich noch das ein oder andere Mal begegnen werde.

    Wir lassen den Abend an der Bar. Mit dem ein oder anderen Bacharan ausklingen.
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  • 17. Tag: Terradillos - Reliegos

    August 20, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 15 °C

    Ich mag die beiden Franzosen wirklich gerne, aber ich bin bereits kurz nach 6:00 Uhr wieder wach und es zieht mich auf den Weg, was so gar nicht zum Rhythmus der beiden passt, da sie immer erst gegen 8:00/9:00 Uhr starten und lieber in die Nachmittage/Abende hinein laufen. So gehe ich heute auch mal wieder alleine. Irgendwie spüre ich aber, dass ich diese beiden nicht zum letzten Mal gesehen habe...

    Die Strecke ist wieder mal recht flach und ih komme gut voran, so dass ich bis zum Frühstück in Sahagun schon etwas mehr als 15 km zurückgelegt habe. Ich unterhalte mich nett mit dem Wirt, einem Holländer, der inzwischen seit mehreren Jahren auf den Jakobswegen lebt und arbeitet. Da taucht dann auch Joachim der Veganer aus Tardajos wieder auf. Oh man ich dachte wirklich ich hätte ihn abgeschüttelt. Er verschwindet kurz darauf auch schon wieder da im das Angebot an Speisen nicht vegan genug ist. Dafür tauchen dann Eve und Mike (Mutter und Sohn) auf, die ich ebenfalls flüchtig aus Tardajos kennen. Wir plaudern noch ein wenig und dann geht es für mich auch schon wieder weiter.

    Als ich nach 36 km an meinem heutigen Etappenziel ankomme entschließe ich mich erst noch mal eine Kleinigkeit essen und trinken zu gehen bevor ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft mache. Und wem laufe ich in die Arme? Dem Rest meiner italienischen Gruppe die gerade dabei ist sich zu stärken bevor sie die letzten 12 km bis Reliegos zurücklegen. Die Freude ist riesig und da ich mich noch Dir fühle entscheide ich mich spontan ebenfalls noch bis Reliegos weiterzugehen. Andrew erweitert die Buchung in der Herberge telefonisch um ein weiters Zimmer und schickt mir die Adresse, da ich noch etwas länger Pause machen möchte während die anderen schon aufbrechen. Sergio werde ich dann später sowieso wieder einholen, da er Schmerzen hat und heute eher langsam geht.

    So kommt es dann auch und ich gehe die letzten 1,5 Stunden mit Sergio gemeinsam. Sehr schön, da ich mit ihm bislang relativ wenig Zeit alleine verbracht habe, obwohl er unheimlich sympathisch ist. Hatte sich vorher einfach nicht ergeben.

    Die Strecke ist ganz angenehm zu gehen, aber die letzten 3 km werden dann muskulär doch ein wenig schmerzhaft. Knapp 50 km sind dann eben doch zu viel für meinen Körper. Auch gut, so kenn ich wenigstens meine Grenze 😂.
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  • Reliegos

    August 20, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    In der Herberge gönnen wir uns dann mal wieder alle gemeinsam den Luxus einer geteilten Waschmaschine und eine Trockners, während wir in der Sonne sitzen und mal wieder Bier trinken. Vermutlich ist meine Leber nach dem Weg mehr in Mitleidenschaft gezogen als meine Füße. 😂

    Am Abend gehen wir dann gemeinsam zum Paella essen und ich genieße das italienische Geplapper, das mir mehr gefehlt hat als ich es mir vorher selbst eingestanden habe.
    Morgen geht es weiter nach Leon, von wo aus ein Großteil der Truppe nach einem Tag Aufenthalt abreisen wird. Ich entschließe mich ebenfalls einen Tag in Leon zu verbringen um noch etwas mehr Zeit mit den anderen verbringen zu können.
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  • 18. Tag: Reliegos - Leon

    August 21, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Die Strecke heute ist nicht besonders hübsch, aber das war zu erwarten, um in eine größere Stadt zu gelangen ist es nun einmal notwendig durchs Industriegebiet zu laufen und Straßen zu kreuzen. Aber dafür bin ich heute ja wieder in bester Gesellschaft.
    Ich verbringe den Morgen plaudernd erst mit Andrew und anschließend mit Alice und gehe die zweite Hälfte mal wieder für mich alleine. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir erreichen schon gegen Mittag Leon. Nach der üblichen Dusche und etwas Entspannung trinken wir noch ein Bier und machen uns dann mit dem Bus auf den Weg in Richtung Mittagessen.
    Zurück geht’s dann wieder zu Fuß. Wir relaxen noch etwas im Park und kehren dann in die Herberge zurück wo wir nochmal für 2 Stunden relaxen, bevor wir uns auf den Weg zum Abendessen machen.
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  • 19. Tag: Leon (Pausentag)

    August 22, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Nachdem wir am Morgen aufgestanden sind um Manuel und Luigi zu verabschieden, die heute beide bereits weitergehen, entschließen wir uns dazu uns noch einmal hinzulegen uns schlafen anschließend bis 09:30 Uhr. Einfach herrlich. Anschließend gehen wir in einem nahegelegenen Café etwas Frühstücken. Danach ist wieder etwas relaxen auf dem Zimmer angesagt. Sergio und Alice kümmern sich um ihr Busticket, da die beiden am nächsten Morgen nach Madrid wahren, dort nich einen Tag verbringen und anschließend von dort aus nach Hause fliegen. Anschließend heißt es dann schon wieder Abschied nehmen. Diesmal von Andrew. Er wartet im
    Hostel auf seine Mitfahrgelegenheit, während wir anderen die Kathedrale besichtigen gehen.
    Zurück im Hostel treffen wir auf Gianluca, Alessio und Carla, die inzwischen auch in Leon angekommen sind und mit denen wir zum Mittagessen verabredet sind.

    Zum Mittagessen treffe ich mich mit Cecile und es ist wie immer total unkompliziert. Anschließend Ruhe ich mich etwas aus und mache mich anschließend auf die Suche nach einem Geldautomaten. Auf dem Weg treffe ich George aus Rumänien wieder, den ich schon einige Tage nichts mehr gesehen habe. Wir unterhalten uns kurz bevor er weiter muss, da er zum Abendessen verabredet ist. Auf dem Weg zurück um Hostel treffe ich Lionel wieder und geselle mich für ein paar Drinks zu ihm. Kurz darauf taucht Cecile in Begleitung einer weitere Französin (Margalie) und die beiden gesellen sich zu uns.

    Anschließend treffe ich mich in Begleitung von Lionel und Cecile mit den Italienern zum Essen. Anschließend geht es bis früh um zwei in eine nahegelegenen Bar um den Abschied von Sergio, Alice und Gianluca zu feiern, die uns am nächsten Tag verlassen werden.
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  • 20. Tag: Leon - Villavante

    August 23, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute ist mal wieder Abschied angesagt. Sergio, Alice und Gianluca verlassen uns heute in Richtung Madrid von wo aus sie nach Hause fliegen werden.

    Die erste Stunde der Strecke ist nicht besonders schön, aber das bin ich ja inzwischen gewöhnt rund um die Städte. Nach ca zwei Stunden treffe ich mal wieder auf George und verbringe die nächsten Stunden mit ihm. Die Zeit vergeht wie im Flug un und wir haben wirklich tolle Gespräche.

    Er hat jedoch beschlossen nur bis Villar de Mazarife zu gehen, also trennen sich uns unsere Wege wieder, da ich bis Villavante weitergehe.

    Den Nachmittag/Abend verbringe ich mit Drinks und Abendessen mit Martin aus Deutschland und Antonio aus Mexiko.
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  • 21. Tag: Villavante - Astorga

    August 24, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Wie am Vorabend beschlossen gehe ich heute mit Martin aus Hamburg gemeinsam. Wir brechen erst gegen 7:00 Uhr auf, da wir heute entspannte 23 km vor uns haben. Nach ca 1 km stell ich dann fest, das ich meine Wanderstöcke in der Unterkunft vergessen habe. 🙄 Musste ja irgendwann passieren. Also wieder zurück. Werden heute dann wohl doch mehr km als geplant. 😂

    Die Landschaft ist toll, wir haben auch endlich wieder ein paar Höhenmeter, was mich tatsächlich nach den vielen flachen Etappen freut. Wirklich lustig, weil ich Berge eigentlich nicht leiden kann. Aber so ist das hier eben. Ich dachte vorher auch das ich nicht der Typ Mensch bin der alleine reist, auf Menschen zugeht oder das mein Englisch nicht besonders gut ist. Der Weg verändert einen eben....

    Auch das Wetter ist wieder super gut aber gegen Ende wieder superheiß und wir sind froh als wir in Astorga ankommen.
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  • Astorga

    August 24, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir kommen heute in der städtischen Herberge Siervas de Maria in einem ehemaligen Kloster unter. Wie üblich wird erst das Zimmer bezogen, anschließend geduscht und gewaschen. Ich treffe Mattheus, Simon und George wieder und wir plaudern kurz.

    Danach wird mit Martin gemeinsam die Stadt erkundet. Wir essen und trinken eine Kleinigkeit. Und schauen uns die Kathedrale, sowie den Gaudipalast an. Und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein.

    Auf dem Rückweg zur Herberge treffen wir dann auch noch Lionel wieder. Ich freu mich wirklich ihn nach 2 Tagen (endlich) wieder zu sehen.

    Martin und ich chillen etwas in der Herberge und machen und dann auf den Weg um ein paar Gläser Wein vor dem Abendessen zu trinken. Wir treffen auf Cecile und sie schließt sich spontan an. Anschließend gehen wir drei gemeinsam zum Abendessen und treffen auf dem Rückweg zum Hotel wieder auf allerlei bekannte Gesichter.
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  • 22. Tag: Astorga - Foncebadón

    August 25, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Nachdem mal wieder irgendein Fest stattfindet bekommen wir erneut nicht besonders viel Schlaf, da auch hier die Nacht zum Tag gemacht wird und die Spanier die ganze Nacht durchfeiern. Selbst als wir morgens aufbrechen ist noch der gesamte Plaza Major voller Feierwütiger.

    Die Strecke wird nun endlich wieder etwas bergiger. Ich freue mich tatsächlich über die Höhenmeter, was für mich eher untypisch ist, da ich Berge an sich nich mag. Aber hier verändert man sich halt und so freue ich mich also nun also über die kommenden Höhenmeter.

    Die Etappe ist weniger anstrengend als gedacht und die Höhenmeter sind wirklich gut zu bewältigen. Martin der mich heute wieder begleitet hat einige Probleme und so überlasse ich ihm meine Stöcke bis er sich in Foncebadón selbst welche kaufen kann, ich brauch sie heute sowieso nicht und so habe ich schon weniger Gewicht zu schleppen :)

    Wir hatten ursprünglich geplant nur bis Rabanal zu gehen, entschließen uns aber auf Grund des kühlen, bewölkten Wetter dazu weiter zu gehen. Die Steigung nimmt nach Rabanal etwas zu, ist aber dennoch gut zu bewältigen. Meine Laune steigt mit jedem Höhenmeter, die Landschaft ist ein Traum, der Wind der mir durch die Haare fährt ist einfach wundervoll und die ich habe das Gefühl mehr über den Weg zu fliegen, als ihn aktiv zu gehen. Es könnte nicht besser sein. Ein kurzer Teil des Weges führt durch einen kleinen Wald mit Mannshohem Farn und ich werde gedanklich zurück auf das Endstück des Tangariro Crossings in Neuseeland katapultiert.

    In Foncebadón angekommen bekommen wir die letzten beiden verfügbaren Betten, ein Doppelzimmer. Was soll’s, etwas teurer als sonst, aber vermutlich können wir wenigstens mal wieder eine Nacht durchschlafen. Und wir haben Handtücher! Richtige Frotteehandtücher! Ich hätte nie gedacht, das ich mich mal so dermaßen über einfache Handtücher freuen würde. 😂
    Es sind eben die kleinen Dinge, die wirklich zählen...
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  • Foncebadón

    August 25, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Wir relaxen etwas und gehen dann eine Kleinigkeit essen und trinken ne Flasche Wein dazu, wie man das hier eben so macht. Dann taucht auch plötzlich wieder Cecile auf und gesellt sich zu uns.

    Wir verabreden uns für den Abend zum gemeinsamen Abendessen.
    Lionel und Olivier schließen sich spontan auch noch an und wir verbringen den Abend zu fünft.
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  • 23. Tag: Foncebadón - Ponferrada

    August 26, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 13 °C

    Ich breche gegen 6:30 mit Martin gemeinsam auf, um zum Sonnenaufgang bereits am Cruz de Ferro zu sein.

    Am Kreuz treffe ich auch allerlei Bekannte wieder (Monika, George, Simon, Mattheuz,...) Martin geht dann wie vereinbart recht zügig weiter, da er mit diesem Ort nichts verbindet und ich meinen Stein gern in aller Ruhe ablegen möchte.

    Ich bleibe für eine halbe Stunde auf dem Steinhügel unterhalb des Kreuzes sitzen und hänge meinen Gedanken nach, bevor ich bereit bin den Stein tatsächlich abzulegen.
    Es ist aber weniger emotional als erwartet, da ich bereits einige Tage zuvor auf dem Weg realisiert habe, dass das “Thema” das dieser Stein für mich verkörpert, für mich abgeschlossen ist.

    Ich gehe den restlichen Tag endlich mal wieder alleine und das ist genau das was ich heute gebraucht habe. Der weitere Weg führt größtenteils steil bergab, teils auf gut begehbaren Wegen, teils über Geröll. Zwischendurch sind auch einige kleinere Anstiege dabei, die aber gut zu bewältigen sind.

    Alles in allem ist es eine der anspruchsvolleren Etappen, aber gut zu bewältigen wenn man sich Zeit lässt und einige Pausen gönnt.

    Die Landschaft und die atemberaubenden Aussichten belohnen einen allemal für die Anstrengung und der Wind der mich unaufhörlich begleitet ist einfach herrlich erfrischend und ich fühle mich unglaublich lebendig und frei.
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  • Ponferrada

    August 26, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Wie immer tauchen natürlich auch heute wieder einige bekannte Gesichter (Alessio, Carla, Martin, Cecile,...) in der Unterkunft auf, ohne das man sich irgendwie verabredet hätte. (Und es gibt unzählige Herbergen in Ponferrada) Aber das ist hier halt so. 😂

    Nach Dusche und Waschen besichtige ich mit Martin gemeinsam die Tempelritter Burg und gehen anschließend gemeinsam mit Cecile zum Abendessen.
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  • Villafranca del Bierzo

    August 27, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

    Bei der Ankunft trinke ich noch etwas mit Bettina und Roswitha. Und wechsle danach das Lokal um mit Martin, Dina, Chris und Anka ebenfalls noch etwas zu trinken.

    Nach dem beziehen der Herberge setze ich mich noch für ein paar Stunden an den Fluss und lasse die Füße im eiskalten Wasser baumeln während ich Tagebuch schreibe. Irgendwann gesellt sich Martin dazu und wir trinken Bier und unterhalten uns, bevor wir zum Abendessen gehen.Read more

  • Zufälliges Treffen mit Bettina und Roswitha

    24. Tag: Ponferrada - Villafranca del Bi

    August 28, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute gehe ich nur 25 relativ flache Kilometer um mich ein wenig für die folgenden beiden Tage zu schönen, denn die werden sehr anstrengend werden.

    Ich treffe unterwegs wieder allerlei bekannte Gesichter, gehe aber auch heute wieder größtenteils alleine. Mal abgesehen von Leonardo aus Italien mit dem ich 30 min verbringe und Bettina und Roswitha vom Pilgerstammtisch aus meinem Nachbarort die ich rein zufällig unterwegs treffe und mit denen ich dann die letzten 5 km gemeinsam gehe.Read more

  • 25. Tag: Villafranca del B. - O’Cebreiro

    August 28, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir starten gegen 7:00 Uhr, da wir relativ viele Höhenmeter und mehr als 32 km vor uns haben.

    Heute gibt es wieder zwei Alternativen und wir (Martin, Dina, Chris, Anka und ich) entscheiden uns for den Camino Duro, den “harten Weg”.
    Die ersten 2 km sind wirklich sehr steil, aber es lohnt sich allemal. Die Aussichten sind atemberaubend und die Alternativroute verläuft direkt an der Autobahn entlang. In Pereje nehmen wir unser Frühstück in einer sehr süßen Herberge unser Frühstück ein. Anschließend geht wieder jeder für sich selbst weiter.

    In La Faba treffe ich dann wieder auf Martin. Auch Anke mit der ich vor einigen Tagen (nach Taradajos) zusammen gelaufen bin sitzt in der Bar als ich ankomme. Die Welt ist eben klein, der Camino kleiner...
    Ich dachte ja sie aufgrund des unterschiedlichen Tempos nie wieder zu sehen, aber sie hat aus Zeitgründen einige Etappen mit Bus zurückgelegt und so sehen wir uns also doch wieder.

    Wir beschließen, dass wir die letzten 5 km nach O Cebreiro auch noch gehen wollen. Gesagt getan. Auch auf dem letzten Stück sind die Aussichten wieder wundervoll, der Anstieg ist human und absolut zu bewältigen wenn auch anstrengend.
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  • On the Top

    O'Cebreiro

    August 28, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 16 °C

    Nachdem alles notwendige erledigt ist schauen wir uns etwas im Dorf um und trinken das ein oder andere Bier mit Chiara, Drew und Allen, die wir schon ein paar mal unterwegs getroffen haben.

    Außerdem treffen wir Simon, Mattheus, Monika, George, Leonardo, Stephani, Alessio, Carla und viele andere wieder.

    Zum Abendessen gibt es Pulpo, Crocettas, Parata Bravas, Pasteta Galicia und zum Nachtisch Flan and Tarte de Santiago
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  • Martin und AlanWiedersehen mit AlessioMartin, Alan, Chiara und Drew

    26. Tag: O Cebreiro - Samos

    August 29, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir gehen heute erst gegen 7:00 Uhr los. Da das Wetter mit 25 Grad sehr angenehm, die Strecke nicht besonders anstrengend und schattig die Distanz mit 31 km gut zu bewältigen ist.

    Martin uns ich starten wieder gemeinsam, aber schon nach kurzer Zeit treffen wir auf George und gehen die ersten 10 km bis zur Frühstückspause mit ihm gemeinsam.

    Anschließend machen wir uns wieder zu zweit auf den Weg, treffen aber kurze Zeit später auf Allen aus Irland, den wir am Vorabend beim Bier mit Chiara und Drew kennengelernt haben. Der Ire ist super sympathisch und die Zeit vergeht wie im Flug. Zwischendurch gesellen sich dann auch noch zeitweise Mattheus und Monika dazu.

    Die Aussichten sind herrlich, die Wege bis auf ein paar sehr steile Passagen gut zu gehen und meine Laune ist wieder blendend.

    In den Pausen treffen wir wie immer noch mehr bekannte Gesichter, wie zum Beispiel Chiara aus Deutschland, ihren Mann Drew aus den USA, Alessio aus Italien, Simon aus Belgien, ein Ehepaar aus den Chicago und einige andere die man inzwischen flüchtig kennt.

    Inzwischen kennt man so viele Leute, das es wirklich schwierig ist, über längere Zeit alleine zu gehen. Aber das ist okay. Schließlich werde ich diese Menschen die mir inzwischen extrem and Herz gewachsen sind, in wenigen Tagen größtenteils wieder aus den Augen verlieren...
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