• Nadine 17 11
Aug 2019 – Sep 2021

Jakobsweg - Camino Frances

A 769-day adventure by Nadine 17 11 Read more
  • Trip start
    August 2, 2019

    Anreise - Teil 1 (Karlsruhe)

    August 3, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Den letzten Abend und die letzte Nacht verbringe ich bei meiner Freundin Stefanie in Karlsruhe. Wir gehen entspannt in einer Weinbar Abendessen und lassen den Abend anschließend bei tollen Gesprächen auf dem Balkon ausklingen.

    Nach dem wir aufgestanden sind, in Ruhe gefrühstückt haben, und ich nochmal alle wichtigen Reise Dokumente durchgegangen bin, machen wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Gegen 8:15Uhr kommen wir dort an und haben somit noch 30 min Zeitpuffer um uns zu orientieren.

    Der Bus taucht dann - nachdem wir schon etwas nervös wurden, nach der Servicenummer des Busunternehmens und Alternativen Verbindungen nach Bayonne gesucht hatten - mit nur 50 min Verspätung doch noch auf. 😅 Die erste Hürde wäre also schön mal überwunden.

    Herausforderung Nr 2 lässt auch nicht lange auf sich warten. Die beiden Busfahrer sprechen natürlich nur französisch. Kein Deutsch, kein Englisch, kein Spanisch. Wir werden uns also mit Händen und Füßen unterhalten dürfen... aber was soll’s, wird schon irgendwie gehen. Und wenn nicht, habe ich seit gestern Abend die Telefonnummer der wundervollen Nicole, die ich beim Abendessen kennenlernen durfte und deren Familie aus Bayonne/ Saint Jean Pied de Port kommt und die sich angeboten hat im Notfall telefonisch zu übersetzen oder einen Familienangehörigen zur Unterstützung zu schicken. ♥️

    Das versprochen WLAN im Bus funktioniert schon mal ganz gut. Auch wenn ich davon nicht wirklich profitieren kann, da die angekündigten Steckdosen natürlich fehlen und ich deshalb Akku sparen muss, um morgen in Bayonne navigieren und bei Bedarf übersetzen zu können. Der Zeitvertreib mittels Hörbüchern und Musik entfällt somit auch....

    aber ich bin unterwegs und das ist alles was zählt....
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  • Anreise - Teil 2 (Bayonne)

    August 4, 2019 in France ⋅ ☁️ 21 °C

    Wieder erwarten stellt sich auch während der Fahrt keinerlei Nervosität ein, obwohl ja der gesamte Reiseverlauf an sich völlig ungewiss ist. Stattdessen ergreift mich ein völlige Ruhe, als würde alles genau so sei, wie es sein soll.

    Die Fahrt verläuft relativ ereignislos. Außer mir befinden sich nur 7 Spanier im Bus, die sich lautstark über alle Sitzreihen hinweg unterhalten. In Zürich steigen dann Volker und Agnes ein und setzen sich neben mich. Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass die beiden unterwegs nach Santiago/Muxia sind um Freunde zu besuchen, die sie auf einem der sieben jakobsweg kennengelernt haben die sie bereits gegangen sind. Wir unterhalten uns prächtig und die beiden erzählen, das sie sich auf ihrem ersten Jakobsweg Weg ca 150 km vor Santiago kennengelernt hatten und dann einige Jahre später sogar in der Kathedrale in Santiago geheiratet haben. So vergeht die Zeit wie im Flug.

    Später in Bern steigt dann noch Patrick, Sozialarbeiter aus der Schweiz zu und unser Trüppchen ist komplett. Die Gespräche sind kurzweilig und wirklich nett, so dass die Zeit wie im Flug vergeht. Als Volker dann noch den Whisky und vier Gläser als Schlummertrunk zückt ist der Abend perfekt.♥️

    In Bayonne komme ich gegen kurz vor 6:00 mit ca einer Stunde Verspätung an. Das ist quasi perfekt. Ich kann eine Stunde länger schlafen und kann in der Dämmerung statt in völliger Dunkelheit zum Bahnhof laufen. Der Bahnhof öffnet eh erst gegen 6:15, so dass ich nach meinen 5 min Laufweg nicht mehr all zu lange warten muss. Am Ticketautomaten lerne ich dann Lisa aus Nürnberg kennen. Wir verbringen die Wartezeit und die Zugfahrt gemeinsam.
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  • Saint Jean Pied de Port

    August 4, 2019 in France ⋅ ⛅ 20 °C

    In SJPDP mache ich mich gemeinsam mit Lisa und einer ganzen Pilgerschar auf den Weg vom Bahnhof in Richtung Pilgerinfo. Wir bekommen die letzten Infos bezüglich des Wetter und der Wegbegebenheiten. Auf dem Weg zum Frühstück in einer nahegelegenen Bäckerei kommen wir noch in einer Kirche vorbei, in der gerade Messe ist, was man anhand des wundervollen Gesanges sofort erkennen kann. Die Gemeinde singt mit einer Inbrunst mit, die ich in dieser Form noch nie in einem Gottesdienst erlebt habe. Wirklich ergreifend!

    Nach dem gemeinsamen Frühstück und einer kurzen Erkundungstour durch SJPDP trennen sich Lisas und mein Weg wieder. Sie muss nach der langen Busfahrt erst mal schlafen und nimmt sich ein Zimmer, während ich zur ersten kurzen Etappe aufbreche. Damit ich die Pyrenäen nicht am Stück überqueren „muss“.
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  • 1. Tag: SJPDP - Orrison

    August 4, 2019 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Da ich nicht genau wusste wann ich SJPDP heute erreiche und da ich generell nicht der größte Freund von vielen Höhenmetern bin habe ich mich entschieden mir die Etappe über die Pyrenäen auf zwei Tage aufzuteilen. Ich gehe heute also nur 8km, aber die sind mit ihren 800 Höhenmetern, ziemlich knackig. Aber mit einigen Pausen problemlos zu bewältigen. (Zzgl. der Wege in SJPDP und Bayonne
    Mit dem Wetter habe ich großes Glück den bei 24 Grad und bewölktem Himmel ist es weder zu heiß für den Anstieg noch sind es z schlechte Sichtverhältnisse um die herrlichen Aussichten zu genießen. Mit dem lichten Nebel der über allem liegt kann ich gut leben...
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  • Orisson

    August 4, 2019 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Ich übernachte heute im refugee Orisson, das mit 35€ (Halbpension) zwar deutlich teurer ist als die übliche Übernachtung auf dem Camino Frances, aber nach der Nacht im Bus und als Einstieg der Tour „gönne“ ich mir heute mal was. Die Mitabeiter sind super freundlich, das Essen und die Getränke sind gut und die Dusche/Badezimmer sauber. Also alles wie es sein soll :)
    Beim Abendessen gibts dann noch traditionelle Vorstellungsrunde, in der jeder berichtet wo er herkommt und was ihn bewogen hat den Jakobsweg zu gehen. Wirklich interessant, von der Familie die jedes Jahr eine Woche gemeinsam läuft und plant 2028 Santiago zu erreichen, bis hin zur 83 jährigem Koreanerin deren Gepäck größtenteils von ihrer Tochter mitgetragen wird ist alles vertreten.♥️

    Das 6-Bett-Zimmer teile ich mir nur mit der sympathischen Brigitte aus Frankreich, da eine 4-er Gruppe Mädels kurzfristig abgesagt hat....
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  • 2. Tag: Orisson - Roncesvalles

    August 5, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Die heutige Etappe führt von Orisson nach Roncesvalles. 19,8 km mit nochmal ca. 800 Höhenmetern. Der Tag beginnt mit dichtem Nebel, der sich wie feiner Nieselregen anfühlt und Sichtweiten deutlich unter 20m.
    Es geht also ausgerüstet mit Regenponcho und Regencape los.
    Nach nur 2 km muss das Regencape aber weichen. Mit ist es bei dem steilend Anstieg einfach zu warm. Der dichte Nebel hält sich bis kurz vor dem Ipanema Pass hartnäckig und weicht dann ganz plötzlich Sonnenschein, so dass ich die herrlichen Aussichten vom Pass aus genießen kann.
    Die 19,8 km sind anstrengend aber definitiv gut machbar. Auf Grund der tollen Sicht entscheide ich mich für die etwas längere und flachere Nebenroute über die GR12 für den Abstieg. Und erreiche kurz vor 14:00 Uhr Roncesvalles.
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  • Roncesvalles

    August 5, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 16 °C

    Nachdem ich mir ein Bett im Kloster organisiert, geduscht und meine Wäsche gewaschen habe, schaue ich mich ein wenig im Kloster und der Umgebung um und entdecke auch eine kleine Bar, wo ich mir ein Bier gönne. Kurz darauf stoßen noch ein paar Pilgerbekanntschaften des gestrigen und heutigen Tages dazu (Franciso, Allicia und Matteo aus Spanien, Pierre aus Frankreich, Andrea aus Italien, 2 Frauen aus Belgien und noch einige andere mehr). So werden aus dem einen Bier bei kurzweiligen Gesprächen spontan mehrere.
    Dann ist es auch schon wieder Zeit zum Abendessen, bei dem ich unter anderm Sarah aus Schottland, Andrea aus Italien, Piere aus Frankreich und Matteo aus Spanien wieder treffe.
    Danach ist noch Pilgermesse und eine Führung durch das Kloster angesagt, bevor es auch schon langsam wieder Zeit fürs Bett wird.
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  • 3. Tag: Roncesvalles - Zubiri

    August 6, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Die Nacht ist gegen ca 5:30 Uhr zu Ende, als die ersten Wecker klingeln und kurz darauf immer mehr Pilger beginnen ihre Rucksäcke zu packen. Ich versuche noch bis ca. 6:00 Uhr wieder einzuschlafen und gebe dann ebenfalls auf. Ich hänge zuerst meine Wäsche ab, die ich am Vorabend leider draußen vergessen habe, weshalb sie jetzt tropfnass ist. 🤦🏻‍♀️ zum trocknen an den Rucksack hängen funktioniert auch erstmal nicht, da es noch neblig und die Luft dadurch sehr feucht ist. Also wird die nasse Wäsche ins Handtuch eingeschlagen und im Rucksack verstaut. Macht den Rucksack gleich noch mal 1-2 kg schwerer, warum auch nicht 🙄 Nennen wir es lernen durch Schmerz , so schnell wird mir das vermutlich nicht wieder passieren. 😜

    Auch heute treffe ich beim Frühstück wieder auf bekannte Gesichter, entschließe mich aber dennoch wieder dazu alleine zu gehen. Alles ist herrlich unkompliziert. Keiner ist beleidigt, wenn man Zeit alleine verbringen möchte und es ist immer sofort jemand zur Stelle, wenn man mal das Bedürfniss nach Anschluss hat.

    Die heutige Etappe führt mich von Roncesvalles nach Zubiri. Knappe 23 km die größtenteils schattig im Wald verlaufen. Der Weg ist größtenteils eben, bis leicht bergab. Unterbrochen von einigen steilen Anstiegen (die sind natürlich in der prallen Sonne, wie soll es auch anders sein 😂)

    Als ich mich zur Pause in ein Cafe setzte, taucht dann wie aus dem nichts (noch bevor ich meine Bestellung serviert bekommen habe) wieder mein Italiensch/Spanische-Truppe aus der Bar von gestern auf. So bin ich in meiner Pause also wieder nicht alleine. Und als ich dann einige Minuten vor den anderen aufbreche um alleine weiter zu gehen ist es wieder überhaupt kein Problem und kein bisschen komisch.

    Auf dem weitern weg geht es hoch und runter, aber am anstrengendsten sind tatsächlich die letzten 4 km die über ziemlich unebenes Terrain und Geröll steil bergab führen. Entschädigt werde ich während des letzten Kilometers von Musik, die mir aus Zubiri entgegenschallt.
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  • Zubiri

    August 6, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 28 °C

    Ich erreiche Zubiri und suche wie immer zuerst nach einer Unterkunft für die Nacht. Ich habe Glück und die Unterkunft die ich mir im Reiseführer ausgesucht habe hat direkt noch ein Bett frei. Ich übernachte im Rio Arga Ibaia, einem alten renovierten Haus, mit insgesamt 18 Betten für 15€ inkl. Frühstück. Es ist alles sauber und gepflegt, die Unterkunft liegt zentral und der Hospitaliero ist ein supersympathischer älterer Spanier.

    Nachdem ich wie immer geduscht und meine Wäsche gewaschen habe will ich eigentlich ein wenig relaxen, aber da hab ich die Rechnung ohne meine Pilgerbekanntschaften der letzten Tage gemacht. 😂 ich lande also stattdessen in eine Bar, trinke Bier und esse Tortilla di Patata mit Francisco, Alice, Matteo und Sergio. Wir unterhalten uns in wie auch zuvor schon in einem ziemlich wilden Mix aus Englisch, Spanisch und Italienisch. Anschließend geht’s an den Fluss, wo eine Italienische Gruppe die die anderen irgendwo kennengelernt haben gerade ein Barbecue veranstalten. Wir essen noch eine Kleinigkeit, kühlen unsere Füße im erfrischend kalten Wasser und relaxen am Ufer bei tollen Gesprächen.

    Nachdem wir eine Stunde relaxt haben, wird zusammen Pasta gekocht. Anschließend geht es auf dem Dorfplatz wo am Abend eine Band spielt. Wir tanzen, haben Sie Spaß und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Die Band ist sehr ausdauernd und spielt bis 5:10! Da die Unterkunft gleich nebenan liegt, ist an Schlaf somit nicht zu denken, man versteht im Bett jedes einzelne Wort der Songs. Zu allem Glück fängt dann gegen halb sechs auch noch der brasilianische Zimmergenosse an im Schlaf laut zu reden und zu schreien. Der Arme scheint irgendetwas furchtbarees zu verarbeiten.
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  • 4. Tag: Zubiri - Pamplona

    August 7, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute habe ich zur Abwechslung mal keine Lust alleine zu laufen und so gehe ich die erste halbe Etappe mit Francisco zusammen. Er hat sich gestern beim Tanzen den Fuß verknackst und möchte zu Beginn etwas langsamer als der Rest seiner Truppe gehen. Wir gehen also die ersten 2,5 Stunden zusammen und unterhalten uns in einem völlig unkontrollierten, unkomplizierten mix aus englisch und spanisch. Als wir eine kurze Pause einlegen, treffen wir in einem Café Pause direkt wieder auf den Rest der Truppe, Wie immer, einfach so, ohne uns irgendwie verabredet oder abgesprochen zu haben.... nach der Pause gets gemeinsam weiter. (Francisco Spanien, Alicia - Spanien, Matteo - Italien, Alyce - Italien, Sergio - Spanien, und noch einige andere anderen Namen ich mich leider nicht erinnere, da ich bislang nicht besonders viel mit Ihnen gesprochen habe.)

    Die Strecke die laut Pilgerführer heute einfach und flach ist hat es mal wieder in sich. Denn flach bedeutet in diesem Fall nur, das der Endpunkt auf ungefähr der selben Höhe liegt wie der Startpunkt. Es geht den ganzen Tag abwechselnd hoch und runter, seltenen einmal tatsächlich flach geradeaus. Aber der Tag verläuft aufgrund der Gespräche abwechslungsreich und entspannt. Nur die Hitze macht mir bei den Anstiegen etwas zu schaffen, aber mit ausreichend Wasser und genug Pausen im
    Schatten ist auch das absolut machbar. Auf den letzten 4 km treffen wir dann noch auf Sarah aus Schottland die ich vom ersten Abend in Orisson flüchtig kenne und ich verbringe den Rest der Strecke mit ihr.
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  • Pamplona

    August 7, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 27 °C

    Nachdem wir uns eine Unterkunft (Jesus y Maria 9€) im Zentrum Pamplonas gesucht haben, folgt wieder das obligatorische duschen und Wäsche waschen. Anschließend geht es direkt in eine nahegelegenen Bar, wo wir bei Bier und Pinxtos (ähnlich Tapas) ein wenig relaxen. Während die anderen anschließend ein wenig relaxen, mache ich mich mit Luisa (Italien) auf den Weg die Stadt ein wenig zu erkunden. Wir schauen uns die Arena del Torro und die Kathedrale an und schlendern anschließend ein wenig durch die Gassen Pamplonas. Anschließend geht es auch schon fast direkt wieder zum Abendessen. Dieses besteht wieder aus verschieden Pinxtos in unterschiedlichen Bars.Read more

  • 5. Pamplona - Puente la Reina

    August 8, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Eigentlich war heute ein Ruhetag geplant, aber da die Beine ganz gut mitspielen und das Wetter für den Vormittag (an dem auf der nächsten Etappe ein Anstieg bevorsteht) ziemlich bewölkt vorhergesagt ist, entschließe ich mich, mich wieder meiner gestrigen Gruppe anzuschließen.
    Heute bin ich nicht besonders gesprächig, sondern eher nachdenklich gestimmt und so gehe ich oft einige hundert Meter vor Oder nach den anderen. Und wie es hier eben so ist, stört sich absolut kein Mensch daran wenn man mal Zeit für sich braucht sonder freut sich stattdessen um so mehr wenn man dann zwischendurch doch mal wieder zur Gruppe aufschließt oder die Pausen gemeinsam verbringt.

    Die Strecke ist knappe 26 km lang, da unsere Herberge etwas außerhalb liegt. Ca die erste Hälfte der Strecke geht es fast ständig bergauf, bis man nach ca 12/13 km den Perot del Person erreicht.
    Wo die eisernen Pilgerstatuen oben auf dem Hügel thronen.
    Danach verläuft die Strecke fast stetig bergab. Zuerst sehr steil über Geröll, später dann etwas flacher. Das ganze geht wie gewohnt etwas auf die Knie, aber bis morgen sollte es erfahrungsgemäß wieder besser sein. Das Wetter ist uns ebenfalls ziemlich gnädig, da es während des Aufstiegs fast die ganze Zeit ziemlich bewölkt ist und der Himmel dann erst pünktlich zum Abstieg aufreist.
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  • Puente la Reina

    August 8, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 34 °C

    Heute haben wir uns aufgrund des Wetters (36 Grad und Sonnenschein) eine Unterkunft mit Swimmingpool gesucht. Francisco war so gut und hat uns von unterwegs aus 16 Betten reserviert. Das ganze ist mit 12 € pro Person ein echtes Schnäppchen, dafür liegt die Unterkunft aber etwas außerhalb des Stadtzentrums. Nach einer kurzen Dusche, dem obligatorischen Wäschewaschen und Betten beziehen ist also relaxen am Pool angesagt. Da meine “deutsche Haut” heute aber bereits sehr viel von der Spanischen Sonne abbekommen hat. Gönne ich mir zwischendurch immer mal wieder Pausen im Schatten auf der Wiese, wo ich Musik höre, meine Gedanken schweifen lasse und das ein oder andere intensive Gespräch führe. So geht der Nachmittag schnell vorbei und wir machen uns auf den Weg ins Zentrum, wo wir bei Tapas, Bier und Sangria den Abend ausklingen lassen.Read more

  • 6. Tag: Puente la Reina - Estella

    August 9, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 29 °C

    Da es heute wieder sehr heiß werden soll, starten wir schon kurz vor Sonnenaufgang um der größten Hitze zu entkommen.
    Nach den ersten paar Kilometern steht bereits die heutige Herausforderung an. Ein relativ steiler aber “kurzer” Anstieg mit knapp 300 Höhenmetern. Der Rest der Strecke verläuft wieder relativ flach, also immer mal wieder kurze An- und Abstiege.
    Ich verbringe den Tag zuerst mit Alice und später mit Alicia. Gesprächsthemen sind unsere Gründe den Jakobsweg zu gehen und das Leben im allgemeinen.

    Wir erreichen auf Grund des frühen Starts bereits gegen 13:00 Uhr die Herberge und haben somit mehr als genug Zeit zum relaxen und die Stadt zu erkunden.
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  • Estella

    August 9, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 32 °C

    Den Nachmittag verbringen wir nach dem üblichen Programm mit einem ausgedehnten Mittagsschläfchen. Anschließend gehe ich mit Matteo und Alice auf Erkundungstour durch Estella.
    Abends wird dann wieder gemeinsam gekocht. Also alles in allem ein total entspannter Nachmittag/Abend. :)Read more

  • 7. Tag: Estella - Torres del Rio

    August 10, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Auch heute geht es wieder recht früh los, das es wieder recht heiß werden soll und wir 28km Strecke bis Torres del Rio vor uns haben.
    Auch wenn das Höhenprofil nicht wirklich entspannt aussieht lässt sich die Strecke sehr gut gehen. Sie fühlt sich tatsächlich einmal halbwegs flach an, da die Anstiege größtenteils sehr lang gezogen und damit gut zu bewältigen sind. Gleich zu Beginn (nach ca 2 km) kommen wir am
    Weinbrunnen des Klosters Irache vorbei. Entgegen der Ankündigung bekommen wir hier auch schon vor 8:00 Uhr Wein. Manuel packt dann noch Chorizo aus seinem Rucksack aus und es gibt ein erstes kurzes “Frühstück”. Denn Rest des Tages verbringe ich wieder größtenteils im Gespräch mit Francisco. Auch der Rest der Gruppe splitten sich beim gehen zusehends mehr auf und die Gespräche werden zusehends intensiver. Die Pausen verbringen wir aber nach wie vor alle zusammen und oftmals bilden sich hier dann neue Grüppchen für den weitern Verlauf der Strecke.
    Der Tag plätschert so vor sich hin und ich bin heute völlig Energiegeladen. Ich hüpfe und springe trotz des Rucksacks und der heißen Temperaturen über die Wege und breche immer wieder grundlos in Lachflashs aus. Möglicherweise werde ich auf diesem Weg verrückt, aber wenn dem so sein sollte, dann auf eine gute Art und Weise 😂 ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so entspannt und ausgelassen war. Alles ist hier auf dem Jakobsweg so leicht und einfach und fühlte sich vom ersten Moment an, als wäre ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Da waren ab dem Moment der Entscheidung diesen Weg zu gehen, zu keinem Zeitpunkt Zweifel, auch wenn ich auf sie gewartet habe. Sie kamen einfach nicht. Stattdessen fühlt es sich an als wäre alles genau so wie es sein soll und ich würde an einem unsichtbaren Seil auf Santiago zugezogen, oder dorthin geführt werden.

    Möglicherweise versteht man dieses Gefühl nur, wenn man selbst einmal einen dieser Wege gegangen ist....
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  • Torres del Rio

    August 10, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 27 °C

    Nachdem wir gegen 15:00Uhr angekommen sind. Geht’s erst mal zum Mittagessen. Ganz typisch ein Pilgermenü, mit der dazugehörigen Flasche Wein. Möglicherweise brauche ich nach diesem Trip erst mal einen Alkoholentzug. 😂Anschließend wird am Pool entspannt und dann noch ein wenig relaxt, bevor wir uns auch schon wieder auf den Weg zum
    Abendessen machen müssen.
    Nach dem Abendessen sitzen wir noch zusammen vor der Bar auf der Treppe und trinken eine Kleinigkeit. Die Gruppe wächst immer weiter an und setzt sich aus Teilgruppen zusammen, was mir ganz langsam etwas zu viel und ich denke ich werde mich in den nächsten Tagen wieder etwas separieren, auch wenn mir all diese Menschen fehlen werden...

    Mal sehen ...
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  • VianaViana

    8. Tag: Torres del Rio - Logroño

    August 11, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute starten wir erst gern 7:00 Uhr, da wir nur ca. 20 km Strecke zurücklegen und das Wetter mit bewölkten 24 Grad auch durchaus angenehm ist.
    Die erste Stunde werden wir außerdem von Regen begleitet. Aber nicht wirklich stark, so dass das mit der nötigen Ausrüstung absolut kein Problem darstellt.
    Die heutige Strecke ist tatsächlich einmal realtiv eben und lediglich die ersten 4 km gehen stetig leicht bergauf. Ich bin heute zwar wieder mit der Gruppe unterwegs, gehe aber größtenteils für mich.
    Lediglich mit Alicia und Francisco gehe ich einen Stück des Weges, da diese beiden uns leider in Logroño verlassen werden. Gerade diese beiden Spanier sind mir in der kurzen Zeit unheimlich ans Herz gewachsen. Zwei absolute “Herzensmenschen” die mir mit ihrer offenen, emotionalen Art, der gute. Laune, den tiefgründigen Gesprächen und ihrem viel zu schnellen spanischen Mundwerk mehr als nur fehlen werden. Obwohl ich die beiden erst seit wenigen Tagen kenne, fühlt es sich an, als wären sie mein Leben lang da gewesen. ♥️

    Mit Alicia spreche ich eine Zeit lang deutsch, da Sie Ihr Auslandssemester in Braunschweig verbracht hat und ihre Kenntnisse ein wenig auffrischen möchte. Das ganze ist völlig strange, da ich inzwischen seit über einer Woche kein Wort deutsch gesprochen habe ( von gelegentlichen Antworten auf die Frage wie dies oder jenes auf Deutsch heißt mal abgesehen) muss ich mich fast schon konzentrieren die richtigen Worte zu finden, da mir oft zuerst das englische (manchmal sogar das spanische) Wort in den Sinn kommt. Ein krasser Unterschied zu den bisherigen Reisen, auf denen ich immer deutschsprachige Reisebgleitungen hatte un deshalb trotz allem größtenteils auf deutsch kommuniziert habe.
    Ich habe mich nich nie so distanziert von meiner eigenen Muttersprache gefühlt. Völlig verrückt.....
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  • Logroño

    August 11, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Kurz vor dem Erreichen Logroños verlassen wir dir Region Navarra und kommen in der Region Rioja an.
    Wir erreichen bereits gegen 12:30 Uhr Logroño, so dass wir zuerst wie gewohnt unser Hostel beziehen und uns etwas frisch machen können. Anschließend geht’s dann zum gemeinsamen Tapas essen.
    Bevor wir uns auch schon schweren Herzens von Francisco verabschieden müssen. Der auf Grund von Zeitmangels seinen Weg an anderer Stelle fortsetzen und eine Teilstrecke mit dem Zug zurücklegen wird. Für den Rest der Truppe heißt es dann erstmal zurück ins Hostel und ein wenig relaxen....

    Mal sehen was der Abend noch so mit sich bringt...
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  • 9. Tag: Logroño - Najera

    August 12, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Nachdem wir uns gestern von Francisco und Alicia verabschieden mussten, spielen meine Emotionen heute früh verrückt, den gerade mit diesen beiden habe ich in den vergangenen Tagen sehr viel Zeit verbracht. Beide symbolisieren verschiedene Themen, die auch in meinem Leben wichtig/ problematisch sind. Und durch die wirklich offenen Gespräche mit den beiden Spaniern/in wird mir mal wieder bewusst, das ich mit meinen Problemen, Gefühlen und Gedanken keineswegs alleine bin. sondern, dass eine Vielzahl von Menschen ganz ähnliche Probleme und Ansichten hat. Ich weiß die offenen Gespräche, die Ansichten und den ein oder anderen Perspektivwechsel sehr zu schätzen. Außerdem ist es mit Francisco so herrlich einfach zu lachen. Aus diesem Grund hängt meine Laune heute einfach durch. Irgendwie fühl ich mich etwas verloren und entschließe dessen heute alleine zu laufen und mich nur in den Pausen den anderen anzuschließen.

    So gehe ich also die ersten 24 km erst mal alleine um den Kopf frei zu bekommen.
    Nach der letzten Pause fragt mich Matteo ob ich die restliche Strecke mit ihm gehen möchte. Er hat Schmerzen auf Grund einer alten Verletzung und braucht ein wenig Ablenkung. Ich hatte bislang noch nicht oft die Gelegenheit mich mit ihm zu unterhalten, da auch er ziemlich auf Francisco und Alicia fixiert war. Vermutlich fühlt auch er sich ohne die beiden heute einfach einsam.
    Und was soll ich sagen, dieser Mann trifft mich mit seinen Worten mitten ins Herz. Er spricht über sich selbst und beschreibt dabei meine eigenen Gedanken und Gefühle besser als ich selbst sie je in Worte hätte fassen können. Ich habe fast das Gefühl, das ich mich selbst besser verstehe, indem ich ihm zuhöre. Das mag kitschig klingen, aber so ist es.

    Die Strecke verläuft relativ eben und ist vom
    Weinanbau geprägt.
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  • 10. Tag: Najera - Grañón

    August 13, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    am nächsten Tag gehe ich mal wieder alleine, um ein wenig Zeit für mich zu haben, irgendwie ist mir heute einfach nicht nach Gesellschaft. In Santo Domingo de la Calzada treffe ich dann wieder auf Manuel, Matteo (2) und Andrew und gehe die letzten 7 km bis Grañón mit den dreien gemeinsam.

    Die Strecke verläuft größtenteils flach und ist recht einfach zu gehen.
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  • Grañón

    August 13, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    In Grañón übernachten wir in einer alten Kirche. Eine der Abende/Nächte die definitiv in Erinnerung bleiben.

    Nach der Ankunft genieße ich erst einmal in Ruhe die Sonne und ein Bier gemeinsam mit Matteo.
    Anschließend geht’s zurück und die Herberge, wo alle Pilger gemeinsam kochen. Vor dem Essen gibts dann noch eine kurze Pilgermesse in der Kirche und anschließend wird gemeinsam gegessen und abgespült.
    Das wirklich besondere an diesem Abend ist aber das Ritual, das nach dem Essen stattfindet. „The Pilgrim-Candle“. Wir sitzen im Kreis in einem nur von Kerzenschein erfüllten Raum und es wird eine Kerze herumgereicht. Derjenige der die Kerze in Händen hält teilt seine Gedanken und/oder Gründe zum Jakobsweg mit den anderen. Das ganze ist sehr emotional, auch wenn ich nicht alles verstehen kann, da es so mancher Pilger bevorzugt in seiner Muttersprache zu sprechen, aber das spielt keine Rolle, die Emotionen sind auch so greifbar. Ich verliere völlig das Zeitgefühl aber vermutlich dauert das ganze ewig, da wir annähernd 50 Personen sind.

    Anschließend geht’s dann noch in eine nahegelegene Bar.
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  • 11. Tag: Grañon - Villafranca M.d.O

    August 14, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir brechen kurz nach 7:00 Uhr wieder alle gemeinsam auf, aber wie üblich verliert sich die Gruppe auf Grund der unterschiedlichen Geschwindigkeiten recht schnell wieder aus den Augen.
    Ich gehe mal wieder alleine und verbringe den Vormittag mit Matteos IPod und seiner Playlist von seinem ersten Camino. Ab der Mittagspause hab ich dann aber mal wieder genug vom alleine sein und wir verbringen den restlichen Tag wieder gemeinsam. Im Gespräch und inmitten der Sonnenblumenfelder und herrlichen Landschaften vergeht die Zeit mal wieder wie im Fluge und wir kommen wie immer viel zu schnell an unserem Zielort an.Read more

  • 12. Tag: Villafranca - Burgos

    August 15, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute starten wir wieder recht früh, da wir uns eine Etappe mit ca 40 km vorgenommen haben um heute Burgos zu erreichen, da uns Gulia und Matteo morgen von hier aus verlassen werden.

    Ich gehe den Tag über wieder größtenteils mit Matteo gemeinsam. Der Tag vergeht durch die tollen Gespräche und den Spaß den wir haben einfach wie im Flug. Streckenweise gehen wir aber auch einfach schweigend nebeneinander her oder hören Musik...
    Lediglich die Strecke nach Atapuerca gehen wir getrennt, da jeder von uns im eigenen Tempo den Anstieg bis zum Holzkreuz bewältigen möchte. Das Kreuz auf dem Gipfel ist ein ganz besonderer Platz. Er hat etwas magisches, kraftvolles an sich, das ich nicht wirklich in Worte fassen kann. Aber alleine dort oben zu stehen, das Kreuz zu betrachten und den Wind in den Haaren zu spüren vermittelt mir ein Gefühl von Freiheit, Unbesiegbarkeit und Stärke. Ein wirklich besonderer Moment an einem wirklich besonderen Ort.

    Auch den Abstieg und den Weg bis zur nächsten Bar lege ich alleine zurück. Ich genieße die herrlichen Aussichten auf die wundervolle Landschaft und hänge meinen eigenen Gedanken nach....

    In der Bar versammelt sich dann wie gewohnt die ganze Gruppe wieder. Nach einer ausgedehnten Pause geht es weiter in Richtung Burgos.
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