Saar-Rhein-Mosel Törn

Mei – Julai 2025
  • Katharina unterwegs
  • Thomas Wassner
Im Herzen Europas sind wir mit der Linssen “Solaris” unterwegs auf Saar, Rhein und Mosel, 1200 km. Wir legen an deutschen, luxemburgischen und französischen Ufern an auf unserer “großen Sauerkrauttour” und freuen uns auf Land und Leute! Baca lagi
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Perjalanan bandar, Pasangan, Kapal pesiar, Budaya, Keluarga, Mendaki, Alam semula jadi, Bersiar-siar
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  • Ganz große Germania

    10 Jun, Jerman ⋅ ☁️ 20 °C

    Bumpy heute, der Rhein! Bei der Ausfahrt aus dem Schiersteiner Hafen freuen wir uns noch über das Wetter und beobachten Schüler beim Drachenbootfahren. Auf dem Rhein ist die Solaris dann nicht mehr so geschützt! Der Wind peitscht das Wasser auf, man sieht die weißen Schaumkronen. Viele voll beladene Tanker und Frachter kommen uns entgegen. Die Fahrrinne wird enger. Zeit für mich, die Schwimmweste anzuziehen, denn die Fender müssen hoch, sie werden von den Wellen arg hin- und her geschleudert.

    Wir erreichen den Rheingau! Rechts Hessen, links Rheinland-Pfalz, nach wie vor. Die Weingegend hier links heißt übrigens Rheinhessen, da soll sich noch jemand auskennen! Uns gut bekannte Orte ziehen rechtsrheinisch vorbei: Walluf, Eltville, Erbach, Hattenheim, Oestrich-Winkel, Geisenheim. Auf der linken Seite Ingelheim und beidseitig wunderschöne Rheinauen und einige schicke Herrenhäuser. Schließlich kommen wir nach Rüdesheim, unserem Ziel für heute. Eine spitze Kehre in den Hafen hinein, kurz gegen die Strömung, das kennen wir jetzt ja schon.

    Der Rüdesheimer Yachtclub hat seine Stege und das große Clubschiff “Dorotea” aus Hamburg in einem ruhigen Hafenbecken am Rhein. 2€ pro Bootsmeter, alles inklusive, sehr netter Empfang, wirklich toll. Neben uns liegt ein hübsches Piper Boat, klassischer holländischer Binnenschiff-Stil, “made to live on the water”. Das Paar bleibt 10 Tage hier, dann geht es weiter irgendwohin, Homeoffice auf dem Boot.

    Die sanitären Anlagen hat der Club “Klo-thilde” getauft. Wir stellen eine Maschine Wäsche an und laufen los, Rüdesheim erkunden. Bis zum Zentrum ist es nicht weit, vorbei an den Resten der Hindenburgbrücke, die im 2. WK von der Wehrmacht zerstört und nie wieder aufgebaut wurde. Sieht aus wie ein Kletterparadies für Ziegen. Im Rhein sind noch zwei Brückenpfeiler zu sehen.

    Ist Rüdesheim so kitschig wie sein Ruf? Das Rheinufer ist ein einziger riesiger Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Die ersten Souvenirläden kommen bald in Sicht. Wir laufen natürlich durch die Drosselgasse und amüsieren uns über die Versuche eines Gästeführers, Weinsorten zu erklären: “… in Germany we call this ‘Spät-bur-gun-der’…..” Es ist insgesamt nicht so viel los, wie man meinen sollte. Die Menschen zu beobachten ist kurzweilig.

    Wir entschließen uns, die Seilbahn hoch in den Niederwald auszuprobieren. Ganz süß, man sitzt offen in kleinen Gondeln und schwebt über den Reben. Unvergleichliche Aussicht auf den Rhein! Auch wenn es leider diesig ist und man nicht so weit sieht, wunderschön.

    Oben angekommen bestaunen wir den Monopteros, der gerade für einen Heiratsantrag dekoriert wird (?!) und vor allem das monumentale Niederwald-Denkmal von 1883 mit den übergroßen Allegorien von Vater Rhein und Tochter Mosel, ganz oben die riesige Germania mit wehendem Haar. Rheinromantik des 18./19. Jahrhunderts. Wir wundern uns, dass die Franzosen dieses Denkmal der Kaiserreichsgründung und des Sieges über Frankreich 1870/71 später nicht zerstört haben. Etwas weiter unten mitten in den Weinbergen finden wir ein kleines Restaurant mit toller Aussichtsterrasse, das Rebenhaus, wunderschöne Lage.

    Die Wäsche ist fertig als wir am Abend wieder im Hafen sind, und der Trockner funktioniert dieses Mal auch. Die Wanderung hat gut getan - der Riesling vom Weingut Dr. Nägler auch :)

    Heute, Di. 10.6.: Rhein talwärts vom Schiersteiner Hafen bis Rüdesheim, Rhein-km 505 - 525, Strecke 20 km, Schleusen 0, Fähren 2 (Oestrich-Winkel - Ingelheim), Dauer 2 Std., Wetter: bewölkt bis sonnig, sehr windig, 18-24 Grad
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  • Harte Felsen im Rhein

    11 Jun, Jerman ⋅ ☀️ 20 °C

    Bevor wir morgens losfahren, ist einiges zu tun: Stecke anschauen, im Boot alles verstauen, was hin und herfliegen könnte, Stromkabel abhängen, usw. Die Wasserkarte liest sich heute morgen interessant, um nicht zu sagen herausfordernd: Von der Nahemündung bei Bingen - also kurz hinter Rüdesheim, wo wir die Nacht verbracht haben - bis hin zur Moselmündung bei Koblenz durchfließt der Rhein die Gebirgsstrecke.

    Es ist schmal, die Fahrrinne ist nur 120-140m breit, es ist sehr kurvig und felsig. Auf keinen Fall soll man den betonten Fahrweg verlassen, eher 10-15m Abstand von den Tonnen halten, denn dahinter sind einzelne Felsen, Felsenriffe oder Geröllbänke. Sie sind je nach Wasserstand überspült und nicht mal an der Kräuselung des Wassers zu erkennen.

    Das ist wohl auch der Grund, warum wir eigentlich keine Sportboote unterwegs treffen :) Dafür umso mehr Frachter und Kreuzfahrtschiffe. Wie an einer Perlenkette, die meisten kommen uns entgegen und wegen der engen Fahrrinne sind sie recht nah. Als auch noch ein Kreuzfahrtschiff von hinten zum Überholen ansetzt, fragen wir lieber via Funk nach, ob wir weit genug rechts sind “Passt es so?” “Jetzt ja...” kommt die prompte Antwort. Nun fahren wir nur noch 5 m entfernt von der nächsten roten Tonne.

    Also volle Konzentration bei der Fahrt. Die Felsen, die man im Wasser sieht, flößen Respekt ein. Es geht mit 20 km/h schnell vorwärts. Und andererseits, was für eine hübsche Landschaft!!! Ein Ufer reizvoller als das andere. Das Obere Mittelrheintal ist UNESCO-Weltkulturerbe mit Burgen, Weinbergen und malerischen Städten.

    Kurz vor Sankt Goar, unserem Ziel heute, kommt ein besonders kurviges Stück Rhein: Jungferngrund, Kammereck, Geisenrücken, Betteck, und schließlich die berühmte Loreley! Es gibt auf den rund 5 Kilometern ab Oberwesel Lichtwahrschau, eine Art Ampelsystem auf dem Wasser, gesteuert von der Revierzentrale. Denn die großen Frachter können nicht überall aneinander vorbei. Und wir mittendrin.

    Tatsächlich gibt es an der Loreley sogar Stromschnellen. Der Rhein ist hier bis zu 25 m tief und hat eine super starke Strömung, was vor allem Bergfahrern viel abverlangt. Und wir haben dann auch noch Gegenverkehr an dieser Engstelle, grad noch gesehen, als er um die Ecke kommt.

    Wir sind stolz, diesen schwierigen Abschnitt gefahren zu haben und laufen in den Stadthafen Sankt Goar ein. Die Strömung ist auch da unglaublich. Das haben wir kurz vorher schon an der freifahrenden Auto- und Personenfähre beobachtet, die mit viel Schwung gekonnt an den Anleger driftete. So ähnlich machen wir das auch ;)

    Im Hafen lehnen wir uns zurück: links der Blick zur Burg Rheinfels, auf der anderen Seite Sankt Goarshausen mit der Burg Katz, rheinabwärts Burg Maus, beidseitig die bewaldeten Hänge des rheinischen Schiefergebirges, und das bei herrlichem Sonnenschein!

    Tolle Kulisse für unser spätes Mittagessen. Danach wandern wir hoch zur Burg Katz (privat, geschlossen) und auf den Loreleyfelsen, inzwischen ein neu gestaltetes Gelände mit vielen Aussichtspunkten und einem Visitors Center. Man kann von da oben die Frachter beim Strömungs-Driften um die Loreley beobachten - in Gedanken froh, dass man selbst unbeschadet durchgefahren ist ;)

    Heute, Mi. 11.6. Rhein talwärts von Rüdesheim bis St. Goar, Rhein-km 525-557, Strecke 32 km, Schleusen 0, Fähren 4, Dauer 2,5 Std., Wetter: sonnig, windig, 20-25 Grad
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  • Burgen- und Eisenbahnromantik

    12 Jun, Jerman ⋅ ⛅ 26 °C

    Der Stadthafen von Sankt Goar bzw. Sangewer, wie die Einheimischen sagen, hat eine Schwarzwasserpumpe! Der hilfsbereite junge Mann, der gestern beim Anlegen geholfen hat, ist auch heute zur Stelle und zaubert aus seinem Fundus den passenden Adapter für die “Waste” Öffnung der Solaris. Da ein Vakuum erzeugt werden muss, reicht es nicht, einfach einen Schlauch in die Öffnung zu stecken, er muss exakt passen. Während die Pumpe pumpt, hören wir die Geschichte von den Sangewer Rheinlotsen. Die jungen Männer haben die Schiffe früher durch die schwierige Loreley Passage gebracht. Die Konkurrenz war groß und sie konnten es sich nicht leisten, ein Schiff zu verpassen. Selbst menschliche Bedürfnisse erledigten sie vor Ort, sprich direkt in den Rhein. Die Sangewer Lotsen wurden deshalb ‘Rampenschisser’ genannt..

    Hm. Die Geschichte passt ja irgendwie zum Schwarzwasserabpumpen, aber jetzt brauchen wir dringend einen Themenwechsel. Die nächste Burgenetappe auf dem Rhein steht an. Unser Ziel heute ist die Lahnmündung kurz vor Koblenz.

    Wir genießen die Fahrt auf dem Rhein bei herrlichem Sonnenschein. Auf 30 km Burg an Burg. Man wundert sich, wenn auf einer Anhöhe mal keine steht: Burg Maus, Burg Liebenstein, Burg Sterrenberg, das Franziskanerkloster Bornhofen, die Kurfürstliche Burg Boppard, Burg Liebeneck, die Marksburg, der Scharfe Turm von Rhens, die Martinsburg von Oberlahnstein, Burg Stolzenfels und schließlich Burg Lahneck. Glücklicherweise sind keine Felsen mehr im Wasser und der Rhein ist meistens schön breit. Dafür gibt es aber reichlich Rheinschleifen. Die Frachter wechseln munter die Seiten, so dass sie in den Innenkurven fahren können, und wir machen es genauso.

    Bei Rhein-km 557 sehen wir die Lahnmündung. Eigentlich sehen wir wieder nur die Bober, die Einfahrt ist gut getarnt. Man entdeckt sie erst richtig, wenn man gegen den Strom gedreht hat. So schmal, verglichen mit dem Rhein! Ein paar hundert Meter dahinter legen wir an, direkt im Fahrwasser der ruhigen Lahn, an dem Bootshaus der Marina Lahneck.

    2€ pro Bootsmeter plus 3€ für den Strom; eine einzige Münzdusche, eine Herrentoilette, die für Damen suche ich noch. Sauber, ja schon. Es gibt WLAN, das gibt es nicht úberall. Zahlung geht per Paypal, das ist noch seltener. Einkaufen kann man beim Globus in Laufnähe, praktisch. Die Stadt Lahnstein mit ihren vielen alten Türmen schauen wir uns nur kurz an, für eine Burgenwanderung ist es zu heiß heute.

    Abendrot in der Marina. Die Eisenbahnbrücke, die zu der vielbefahrenen rechtsrheinischen Bahnstrecke gehört, ist zum Greifen nah, gleich neben dem Bootshaus. Wir sitzen an Deck, naschen Erdbeeren und lassen die Waggons an uns vorüberziehen, wie romantisch 😂
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  • Yellow Submarine

    13 Jun, Jerman ⋅ ⛅ 29 °C

    Bei Fluss-km 137,5 ist die Lahn zu Ende und mündet in den Rhein. Wir fahren heute in die andere Richtung, flussaufwärts. Vier kleine Schleusen passieren wir bis Bad Ems, alle 5-6 m breit, knapp 40 m lang und ca. 3 m Hub. Die Lahn ist an beiden Ufern grün und hügelig, die Schleusenzufahrten durchweg schmal. Ein willkommener Kontrast zum Rhein.

    Man muss mit Paddlern rechnen. Unberechenbar, wie sie sich verhalten. Ein Boot mit vier Mädchen, das eigentlich locker an der Solaris vorbei fahren könnte, stellt sich erst ans Ufer, dann plötzlich quer. Ich hätte es glatt gerammt, ein schnelles Aufstoppen hat‘s verhindert.

    Woran erkennt man, dass man nicht in Frankreich ist? Alle Schleusen auf der Lahn sind bemannt mit einem Schleusenwärter. Man erreicht ihn unter einer Festnetznummer - es sei denn, es ist Mittagspause. Die Anzeige der Schleuse Bad Ems und der Schleuse Nievern sind mechanische Klapptafeln, wie zu Kaisers Zeiten. Digitalisierung Fehlanzeige. Immerhin, man kann sich beim Schleusen mit den Schleusenwärtern unterhalten - zumindest mit einigen. Mit anderen eher nicht. Ein kleines Sportboot schleust mit, geteiltes Leid ist halbes Leid.

    30+ Grad und windstill ist es im kleinen Kutscher’s Yachthafen Bad Ems, unserem Liegeplatz für heute. Sehr ruhig. Rechts neben dem Boot die Thujahecke. Wir kommen uns vor wie ein Teil der Wohnsiedlung, denn der Yachthafen ist umgeben von kleinen Einfamilienhäusern. Nach dem Anlegen in der Box ganz hinten links, entscheiden wir uns bei der Hitze für möglichst wenig Bewegung und viel Eiswasser!

    Später schlendern wir los. Zehn Minuten Fußweg und man ist mitten in der Kurstadt Bad Ems, tatsächlich Weltkulturerbe „Great Spa Towns of Europe“ zusammen mit Baden-Baden und Bad Kissingen. Prunkvolle Häuser aus dem 19. Jahrhundert reihen sich aneinander, großzügige Parkanlagen an der Lahn mit vielen weißen Brücken und in der Mitte das eindrucksvolle Kurhaus und das alte Casino. Glücksspiel betrieb man hier seit 1720, aber die Preussen haben ein solches Treiben in einem Kaiserbad nicht geduldet und es 1872 beendet. 1987 wurde die Spielbank wiedereröffnet.

    Was uns aber wirklich begeistert, ist das kleine Beatles Museum und Yellow Submarine Café in der Römerstraße! Über 10.000 Exponate hat Axel Ketterer über viele Jahre gesammelt, von Bravo Covers über Beatles Spielkarten bis hin zu einer alten Jukebox. Er selbst steht hinter der Theke mit seiner grauen wallenden Mähne, zeigt stolz auf seine gelbe Zapfanlage im Yellow Submarine-Stil. Wie aus einer anderen Zeit! https://youtu.be/VZeu82GNRYU

    Heute, Fr. 13.6. Lahn bergwärts von Lahnstein bis Bad Ems, Lahn-km 137-127, Strecke 10 km, Schleusen 4, Fähren 0, Dauer 3 Std., Wetter: sonnig 25-31 Grad
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  • Bad Emser Kurhaus und Stadtwappen
    Kurhaus Bad Ems"Wir sind Welterbe", mal sehen, wie lange noch.Kurwaldbahn (Asthmabahn) am gehenüberliegenden Lahnufer - da sind wir losgelaufenVilla Kerstin Bad EmsKurhaus Bad EmsRussisch-Orthodoxe Kirche in Bad EmsBahnhofsbrücke Bad EmsTrimm dich!Emser Kurhaus von einer der fünf Emser BrückenEhem. Hotel GuttenbergKünstlerhaus Schloss BalmoralHundertwasser-Brunnen Bad EmsStillgelegte MalbergbahnKatze im Villenviertel

    Bad Ems bei 32 Grad

    14 Jun, Jerman ⋅ 🌙 22 °C

    Blauer Himmel, schnell nähern sich die Temperaturen der 30 Grad Marke. Deshalb machen wir heute erstmal ‚personal Admin‘. Wir liegen mit der Solaris seit gestern in Kutscher‘s Marina bei Bad Ems und haben Pause ;)

    30-40 cm große Fische schwimmen am Nachmittag nah an der Wasseroberfläche in der Marina. Ist das normal, ich meine, wenn sie noch nicht tot sind? Das Gewitter kommt immer näher, zieht aber vorbei. Immerhin frischt der Wind auf, das tut gut. Wir ziehen gegen Abend los, um das imposante Bad Emser Villenviertel zu erkunden und den ‚Röchelexpress‘, eine Standseilbahn. Der Spitzname spielt auf die an der Bergstation Bismarckhöhe befindlichen Kliniken für Atemwegserkrankungen an.

    Morgen geht es weiter Richtung Koblenz. Wir freuen uns, Brigitte, meine Schwester, besucht uns auf der Solaris und fährt mit uns in die Mosel!

    P.S. für Geschichtsfans: Wem sagt die Emser Depesche noch etwas? Früher kurten in Bad Ems die Prominenten, auch Wilhelm I. war mehrfach zu Gast. Ein Telegramm aus Bad Ems von ihm an Bismarck hat den deutsch-französischen Krieg von 1870/71 ausgelöst. Leider sind wir heute keinen Schritt weiter.
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  • Längsseits in der Rheinlache

    15 Jun, Jerman ⋅ ☁️ 21 °C

    Bad Ems verlassen wir im Regen und fahren zurück auf den Rhein. Die vier Lahnschleusen Bad Ems, Nievern, Ahl und Lahnstein kennen wir ja schon. Zu Tal schleusen ist ruhiger. Besonders an der alten Schleuse Ahl könnte der Kontrast zur schwierigen Bergschleusung nicht größer sein. In der Lahnstein-Schleuse mache ich erst am Poller, dann an der Eisenstange fest Aber die bewegt sich auf mich zu! Sie ist unten aus der Verankerung gerissen und nur noch oben fest. Auf Geheiß des Schleusenwärters machen wir uns los und schmeißen den Motor an. Ich hätte gern eine Gasmaske, denn die Abgase hängen in der Kammer. Die Solaris schwimmt frei in der kleinen Schleusenkammer, bis das Tor endlich aufgeht. Und raus an die frische Luft!

    Auf dem Rhein erreichen wir schnell die Rheinlache, ein kleiner Seitenarm, genau bei km 590. Wir legen beim Yachtclub Rheinlache Koblenz längsseits an. an einem sehr langen Steg. Der Liegeplatz ist in Ordnung, ruhige parkähnliche Umgebung, 30 Min bis zur Altstadt, nette Bootsnachbarn, 1,90 € pro Bootsmeter inkl. Wasser und Strom, sanitäre Anlagen leider außer Betrieb.

    Vom Yachtclub lässt sich zunächst niemand sehen und man findet weder eine Website noch andere Kontaktinfos. Geht auch ohne. Später treffen wir Klaus auf dem Steg, der zum YCRL gehört und ausführlich erzählt, wie hier alles funktioniert.

    Wir freuen uns, die Sonne kommt raus! Den Tag lassen wir mit einem Kinobesuch ausklingen - Danke, Claus für den Tipp - noch ohne Brigitte, denn ihr Besuch verzögert sich um 24 Stunden.

    Heute, So. 15.6. Bad Ems bis Koblenz Rheinlache, Lahn-km 127-137 und Rhein-km 586-590 Strecke 14 km, Schleusen 4 (auf der Lahn), Fähren 0, Dauer 3,5 Std., Wetter: Regen bis 15:30 Uhr, dann bewölkt bis sonnig, 20 Grad
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  • Besuch an Bord in Koblenz

    16 Jun, Jerman ⋅ ☁️ 17 °C

    Vorn am Mast der Solaris weht jetzt eine kleine blaue Europaflagge, neben der deutschen und der französischen am Heck und dem Linssenwimpel vorn am Bug. Brigitte ist an Bord gekommen und hat die Flagge mitgebracht. Wir freuen uns, dass unsere liebe Schwester und Schwägerin uns ein paar Tage begleiten wird!

    Den Tag haben wir beim Einkaufen und im Waschsalon am Bahnhof verbracht (kann man weiterempfehlen). Dafür hat später der Sundowner und das leckere gemeinsame Abendessen an Deck mit dem Blick über die Rheinlache Koblenz mehr als entschädigt.

    Gut, dass wir ruhig liegen in der Marina. Das Boot hinter uns hat abgelegt, so dass wir bis zum Rhein schauen können. Herrliches Sommerwetter. Wir haben Paddler, Nutrias, Fische, die allgegenwärtigen Nil- und Kanadagänse und sogar einen Reiher beobachtet - und eine Ente mit zwei Küken! Das leichte Schaukeln des Boots merken wir schon nicht mehr, unser Besuch schon, aber man gewöhnt sich dran und schläft wie in einer Wiege;)

    Carsten vom Yachtclub Reinlache Koblenz hat uns heute auf Nachfrage seine persönliche Karte gegeben, falls wir mal wieder einen Liegeplatz in Koblenz reservieren möchten. Der YCRL ist nur via Mundpropaganda erreichbar und das ist wohl auch so gewollt.

    Morgen Sightseeing Koblenz zu dritt!
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  • Auf den Spuren von Koblenz’ Skulpturen

    17 Jun, Jerman ⋅ 🌙 17 °C

    Wir drei kennen die Rhein-Mosel-Stadt von früheren Besuchen. Deshalb machen wir heute einen sehr entspannten Spaziergang durch Koblenz - insgesamt werden es dann doch etwa 13 km. Von der Rheinlache wandern wir am Rheinufer entlang bis zum Deutschen Eck mit dem Kaiser Wilhelm I Reiterdenkmal. Man hat einen schönen Blick auf die Festung Ehrenbreitstein am anderen Rheinufer und auf die Schiffe, die von der Mosel im den Rhein fahren und umgekehrt. Da werden wir morgen auch fahren!

    Wir verzichten auf die Gondelfahrt zur Festung und steuern die Altstadt an. Viele Skulpturen und Brunnen schauen wir an, das kurfürstliche Schloss (mit seiner sehr großen Außen-Baustelle), die Liebfrauenkirche, nette Altstadthäuer und nicht zuletzt… eine Eisdiele!

    Morgen verlassen wir den Rhein und Brigitte kommt mit.
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  • Die ersten Moselkilometer

    18 Jun, Jerman ⋅ ☁️ 27 °C

    In der Rheinlache Koblenz wären wir gern länger geblieben, es ist schön da. Aber wir haben uns für heute in Winningen an der Mosel angekündigt. Frühstück in der Morgensonne - Danke, Brigitte, für’s Brötchenholen! Wir legen ab, rückwärts-seitwärts-gedreht (?!) und nehmen Kurs auf das Deutsche Eck, wo ja die Mosel in den Rhein fließt. Brigitte fährt mit uns, zusammen mit Thomas und mir beobachtet sie den Verkehr und die Brückenbaustellen auf dem Rhein, und freut sich an der tollen Aussicht auf die Stadt und die Festung. Sie übernimmt sogar kurz das Steuer!

    Und Zack! sind wir in der Mosel, in weitem Bogen herum um’s Deutsche Eck. Keine Strömung mehr, die uns beschleunigt, denn wir fahren zu Berg und die Mosel hat Schleusen.

    Schnell kommt die Schleuse Koblenz in Sicht bei Mosel-km 2, ca. 170 m lang, 6 m Hub, keine Schwimmpoller oder Stangen, nur feste Poller. Über Kanal 20 teilt man uns mit, an der linken hohen Spundwand zu warten, bis die Schleuse wieder leer ist, ein Kreuzfahrtschiff schleust zu Berg. Nach schon 20 Minuten geht es weiter.

    Die Mosel ist schmaler als der Rhein und kurviger. Badestellen am Ufer, Schwimmer im Wasser, kaum Berufsschiffahrt. Die ersten Weinlagen kommen rechts und links in Sicht!

    Nach einer ruhigen Fahrt kommen wir am Schwanenteich an, dem Moselseitenarm, in dem die Marina Winningen liegt. Am gegenüberliegenden Ufer auf der Halbinsel Ziehfurth ist ein großer Campingplatz. Man hat eine schöne Aussicht auf bewaldete Hänge und Weinberge - und auch auf die A61, zweithöchste Autobahnbrücke Deutschlands. Inzwischen wissen wir auch, warum hier so viele Hubschrauber fliegen: die Polizei- Hubschrauberstaffel des Landes Rheinland-Pfalz ist in der Nähe stationiert.

    In der Marina zieht ein kleines blau-weißes Fischerboot seine Kreise, ein Ausbildungsboot. Ein schwarzes, rundes, ferngesteuertes Bötchen (?) kann sich grad noch retten, ich habe es für eine Ente gehalten…schließlich parken wir an Steg 2, Box 10. Die Marina ist nicht klein, 216 Bootsliegeplätze.

    Wir drei verbringen den Rest des Tages in dem hübschen Weindorf Winningen. Skurril: Aus dem Off ertönt ab und an Blasmusik, gefolgt von Veranstaltungshinweisen für Einwohner und Gäste, z. B. für den „Schwäbischen Besen PopUp“ am kommenden Sonntag - via Lautsprecher, die im Ort verteilt sind. Eigenwillig ist auch die Hexengeschichte der Winninger , das kann man sich anschauen unter https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3N3c…

    Wir freuen uns über eine andere Entdeckung, das Weingut Fries. Der junge Winzer Daniel Fries hat mindestens zwei gute Rieslinge im Sortiment von seinen Steillagen Röttgen und Uhlen und auch sein Cuvee ‚Terrasse‘ ist nicht schlecht. Ein guter Start unserer Moseltour!

    Die Solaris bleibt nun ein paar Tage in Winningen liegen. Brigitte fährt leider schon wieder heim und wir in die entgegengesetzte Richtung. Wir freuen uns, die Familie zu treffen!

    Heute, Mi. 18.6.: Koblenz Rheinlache bis Winningen, Rhein-km 590-592 zu Tal und Mosel-km 0-12 zu Berg, Strecke 14 km, Schleusen 1 (Koblenz), Fähren 2, Dauer 3 Std. 45 Min., Wetter: sonnig 27 Grad
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  • Bahnhof Winningen, man quert die Gleise
    Thomas im Mororraum bei den SicherungenTerassenweinbau an den Mosel-Steilufern über ca. 20 (!) EbenenA61 Moselbrücke bei Winningen, Neubau geplant 2034Winninger Uhlen hinter der AutobahnbrückeSchloss Liebieg (Niederburg), Kobern-GondorfOberburg Gondorf und Stammsitz der Fürsten von der Leyen, die B416 führt mitten hindurchSchleuse Lehmen, wir in Warteposition, der 180m Schubverband Santa Cruz fährt einKurz vor Alken/ Kattenes: Reben und ehemalige Lagen, aufgegeben, manuelle Bearbeitung zu teuerBurg Thurant, Hexenturm Alken, kurz vor LöfNette LeuteYacht Club LöfFairer Preis für einen guten Liegeplatz, danke Yacht Club Löf

    Moselaufwärts bis zur Insel

    22 Jun, Jerman ⋅ ☁️ 32 °C

    Das Besondere am Bahnhof in Winningen ist, dass man den Bahnsteig nicht betreten darf. Erst kurz vor Ankunft des Zuges schließt jemand die Tür der Bahnhofshalle auf und man kann zu einem der zwei Gleise gehen. Aus gutem Gund, denn während wir auf den Zug warten, brausen mehrere Güterzüge ganz nah am Fenster vorbei! Man hat sich entschieden, lieber einen Bahnwärter zu bezahlen als den Bahnhof umzubauen. Smart.

    Mit der Bahn sind wir wieder in Winningen an der Mosel angekommen, hatten eine tolle Familienfeier in den letzten zwei Tagen. Es ist 15 Uhr. Jetzt noch Schwarzwasser abpumpen und dann wie geplant weiter zum nächsten Moselhafen.

    Denken wir. Leider reagiert keiner der Schalter an Bord mehr, alle Anzeigen sind dunkel bis auf den Hauptstrom, der funktioniert, also auch der Kühlschrank. Aber der Steuerstand macht keinen Mucks! Das Handbuch warnt vor Reparaturen ohne Fachkenntnis, also rufen unseren Vercharterter an. Es ist wieder Sonntag ;) Und tatsächlich: Nach Ferndiagnose von Georg steigt Thomas in den Motorraum, schaltet alle Sicherungen aus, wartet 5 Minuten, wieder einschalten- gefixt! War wohl das heiße Wetter.

    Nun also Schwarzwasser abpumpen an der Tankstelle der Marina Winningen. Sage und schreibe 35 Euro soll das kosten! Man habe grad erst eine neue Anlage gekauft und übrigens, die würden sowieso nur fünf Boote in Anspruch nehmen - pro Jahr - , sagt der Hafenmeister. Alle anderen Boote entsorgen im Fluss. Wir verzichten. Kann es wirklich sein, dass sich so wenige Bootsfahrer für saubere Gewässer interessieren? Verklappen ist in deutschen Flüssen verboten!

    Beim Ablegen erwischt es mich dann. Thomas am Steuer, ich mache los - und Lumbago! Früher hat man Hexenschuss gesagt. Das fehlt mir jetzt noch… Ich kann trotz IBU vorerst nur still dasitzen. Solaris Crewmitglied -1, Passagier +1 .

    Auf der ganzen Strecke viele kleine Sportboote, Jetskis, ein paar Segelboote, SUPs und auch Schwimmer. Bei dem tollen
    Wetter ist man gern auf dem Wasser. Die kleinen Örtchen am Ufer wechseln sich ab mit steilen Weinbergen, teilweise Reben, teilweise Brachen. Trotzdem sehr hübsch!

    Bei Mosel-km 21 sehen wir die Schleuse Lehmen, 170 x 12 m, Hub 7,5 m. Hinter uns ist ein 170 m Schubverband, der darf zuerst alleine rein und wir warten. Eine Stunde später sind wir dran. Also, ich schaue mehr oder weniger zu, Thomas schleust. Die zweite Kammer ist schon jahrelang in Bau, erst wenn die mal fertig ist, dann kann die aktuelle Kammer renoviert werden. Uns stört es nicht, wir sind allein in der Schleuse und liegen gleich hinter dem unteren Schleusentor. Von Poller zu Poller hangeln wir uns und es geht ruhig nach oben.

    Unser Anleger für heute liegt hinter einer langgezogenen Moselinsel und heißt Löf. Ein ruhiges Weindorf mit nur noch zwei Weinlagen und einem Wein- und Heimatfest Anfang Juli. Löf liegt bei Mosel-km 26, ist schon über 1100 Jahre alt, hat um die 1500 Einwohner und seit erst 50 Jahren eine Moselbrücke. Die Durchgangsstraße verläuft parallel zum langen Steg des Yachtclubs, hier normal wegen der steilen Moselhänge an beiden Ufern.

    Morgen geht es weiter. Im Moseltal gibt es einige schöne Wanderungen und Klettersteige, aber mit dem Rücken, mal sehen.

    Heute, So. 22.6. von Winningen nach Löf, Mosel-km 12 - 26, Strecke 14 km, Schleusen 1 (Lehmen), Fähren 1, Dauer 2 Std. 45 Min, Wetter: sonnig, heiß, 33 Grad im Schatten um 18 Uhr
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