Italien Sizilien Tunesien 2024

listopada 2024 - marca 2025
In diesem Jahr wollen wir erst durch Italien und dann nach Sizilien. Den Winter wollen wir in Tunesien verbringen. Aber wie immer das Wetter entscheidet. Czytaj więcej

Lista krajów

  • Tunezja
  • Włochy
  • Niemcy
Kategorie
Camper, Kemping, Wędrówki, Natura, Zwiedzanie, Wakacje, Praca i podróże
  • 9,8kprzejechane kilometry
Środki transportu
  • Samochód kempingowy8 272kilometry
  • Prom804kilometry
  • Lot-kilometry
  • Pieszy-kilometry
  • Wędrówka pieszo-kilometry
  • Rower-kilometry
  • Motocykl-kilometry
  • Tuk Tuk-kilometry
  • Samochód-kilometry
  • Pociąg-kilometry
  • Autokar-kilometry
  • Karawana-kilometry
  • Samochód terenowy-kilometry
  • Pływanie-kilometry
  • Wiosłowanie/Rzucanie-kilometry
  • Motorówka-kilometry
  • Żeglowanie-kilometry
  • Łódź mieszkalna-kilometry
  • Statek wycieczkowy-kilometry
  • Koń-kilometry
  • Narciarstwo-kilometry
  • Autostopem-kilometry
  • Cable car-kilometry
  • Śmigłowiec-kilometry
  • Boso-kilometry
  • 103ślady stóp
  • 127dni
  • 1,6kzdjęcia
  • 3,5klubi
  • Über Kairouan nach Monastir

    26 stycznia, Tunezja ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach einem entspannten Frühstück machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg nach Kairouan, der heiligen Stadt, die rund 75 km entfernt liegt. Wir hatten den Stellplatz am Jugendheim, den einzigen offiziellen Platz für Wohnmobile in Kairouan, als Ziel eingeplant. Doch schon die Anfahrt dorthin war mehr als ernüchternd: Der viele Müll entlang der Straßen trübte die Stimmung erheblich. Wir schauten uns an und waren uns sofort einig – wohlfühlen würden wir uns hier nicht.

    Am Jugendheim angekommen, folgte die nächste Enttäuschung: Das Gelände glich einer riesigen Baustelle. Hier zu bleiben war keine Option. Die weiteren in Park4Night eingetragenen Stellplätze waren entweder zu klein für unser Fahrzeug oder schlicht ungeeignet. Also fuhren wir quer durch die Stadt zur Touristinfo – nur um festzustellen, dass diese geschlossen war.

    Als letzte Hoffnung fragte ich im gegenüberliegenden Continental Hotel, ob wir auf ihrem großzügigen Parkplatz stehen könnten, natürlich gegen Bezahlung. Doch auch hier bekamen wir eine Absage. Der Pförtner verwies uns auf das nahegelegene Hotel Amina, aber dort angekommen war schnell klar: Der Parkplatz war viel zu klein und bereits voll. Das war der Punkt, an dem wir endgültig genug hatten. Kairouan musste ohne unseren Besuch auskommen. Wir setzten das Navi kurzerhand auf Monastir, und die Reise ging weiter.

    In Monastir angekommen, fanden wir einen schönen Parkplatz direkt am Hafen. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Boote gönnten wir uns eine wohlverdiente Kaffeepause. Anschließend schnappten wir uns die Räder und fuhren eine Runde durch die Stadt, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Der Kontrast zu Kairouan war sofort spürbar: Monastir begrüßte uns mit deutlich saubereren Straßen, einer lebhaften Atmosphäre und einem Hauch von maritimem Flair. Das Abenteuer ging weiter, und wir waren gespannt, was die Stadt noch zu bieten hatte.
    Czytaj więcej

  • Der Ribat von Monastir

    27 stycznia, Tunezja ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute stand der Ribat von Monastir auf dem Programm – ein wahres Juwel der mittelalterlichen Küstenverteidigung und eine der ältesten Festungen Tunesiens. Der Name „Ribat“ bedeutet auf Hocharabisch „Garnisonsort“, und die Besatzungstruppen nannte man Mourabitouns. Klingt fast wie eine Mischung aus Ritter und Mönch, was auch passt, denn neben militärischer Verteidigung stand hier auch die Religion hoch im Kurs.

    Errichtet wurde der Ribat im Jahr 797 unter dem Statthalter Hirthina, um die Küste vor feindlichen Angriffen – vor allem der Byzantiner – zu schützen. Und das Ding hat einiges zu bieten: Ein Wachturm für den Überblick, massive Steinmauern, Pechnasen für heiße Willkommensgrüße und ein Fallgitter für ungebetene Gäste. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Festung immer wieder ausgebaut, erweitert und angepasst – Kanonenplattformen kamen dazu, Frauen-Räume wurden eingerichtet, und irgendwann verlor der Ribat seine militärische Bedeutung und wurde mehr ein Ort der Besinnung und Einkehr.

    Heute beherbergt die Festung ein Museum, und man kann den einstigen Wachturm besteigen, der immer noch wie eine steinerne Erinnerung an vergangene Zeiten in den Himmel ragt. Von oben hat man übrigens eine fantastische Aussicht – definitiv ein Highlight, wenn man schwindelfrei ist!

    Nach so viel Geschichte und dem Herumlaufen auf jahrhundertealten Steinen waren unsere Füße reif für eine Pause. Im „Resto My Cocoon“ gab es genau das, was wir brauchten: ein herrliches Thunfisch-Omelett, frisch gepressten Orangensaft und einen Cappuccino. Gestärkt und entspannt ließen wir den Besuch des beeindruckenden Ribats Revue passieren.
    Czytaj więcej

  • Mausoleum von Habib Bourguiba

    27 stycznia, Tunezja ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach unserer Pause im „Resto My Cocoon“ schlenderten wir durch die Medina von Monastir. Diese verwinkelten Gassen voller kleiner Läden und geschäftiger Händler stammen aus dem Mittelalter und sind von einer imposanten Stadtmauer umgeben, die einst zum Schutz vor Angriffen diente. Die Mischung aus historischen Mauern und lebendigem Treiben versetzt einen direkt in eine andere Zeit.

    Unser letzter Programmpunkt des Tages führte uns zum Mausoleum von Habib Bourguiba, dem ersten Präsidenten Tunesiens und einer der prägendsten Figuren der modernen Geschichte des Landes. Die prachtvolle Anlage mit ihren großen Kuppeln und filigranen Verzierungen ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort der Ruhe und Besinnung. Hier ruht Bourguiba in einer beeindruckenden, mit Marmor geschmückten Grabstätte, die seine bedeutende Rolle in der tunesischen Geschichte würdigt.

    Am Abend wurden wir dann noch Zeugen eines ganz besonderen Schauspiels. Tausende von Staren versammelten sich am Himmel über Monastir und boten eine beeindruckende Tanzvorstellung. In perfekt synchronen Schwärmen zogen sie ihre Bahnen, formten immer neue, fließende Muster und flogen in scheinbar müheloser Harmonie über die Dächer der Stadt. Mal wogen sie sich wie Wellen im Meer, mal schossen sie wie ein lebender Pfeil durch die Lüfte. Es war ein faszinierendes Spektakel, das die Geräusche der Stadt verstummen ließ, während wir mit staunenden Blicken diesem natürlichen Wunder zuschauten. Ein würdiger Abschluss eines erlebnisreichen Tages – magisch und friedlich zugleich.
    Czytaj więcej

  • Präsidentenpalast von Habib Bourguiba

    28 stycznia, Tunezja ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute Morgen verlegten wir unseren Stellplatz um 5 km und landeten direkt am ehemaligen Präsidentenpalast von Habib Bourguiba – der heute als Museum dient. Der Palast, einst Symbol für Macht und Prestige, hat leider schon bessere Zeiten gesehen. Während die weißen Fassaden noch erahnen lassen, wie beeindruckend das Gebäude einst gewesen sein muss, sieht man dem Bauwerk an, dass es dringend eine Renovierung nötig hätte. Besonders der einst prächtige Springbrunnen im Innenhof, der sicher früher für das perfekte „Ich-bin-mächtig“-Ambiente sorgte, liegt heute trist und ungepflegt da.

    Das Museum im Palast ist dennoch faszinierend und gibt einen Einblick in das Leben und Wirken von Bourguiba, dem ersten Präsidenten Tunesiens. Von seiner ikonischen Sonnenbrille über elegante Anzüge bis hin zu einem alten, prunkvollen Schreibtisch wird hier alles präsentiert, was ihn als Staatsmann ausmachte. Besonders beeindruckend ist sein Büro, das noch immer so wirkt, als hätte er es gerade erst verlassen, um irgendwo im Palast eine wichtige Entscheidung zu treffen.

    Ein weiteres Highlight ist die Ausstellung seiner Limousine, die die Pracht vergangener Zeiten widerspiegelt. Doch auch hier wird man etwas wehmütig: Während die Erinnerungsstücke gut in Szene gesetzt sind, hätte das Gebäude selbst dringend mehr Aufmerksamkeit und Pflege verdient. Es ist schade, dass für die Erhaltung dieses Kulturguts offenbar nicht genügend Mittel bereitgestellt werden, denn die Architektur und Geschichte des Palastes hätten eine strahlendere Präsentation verdient.

    Beim Verlassen des Museums blieb ein gemischtes Gefühl zurück: einerseits die Bewunderung für Bourguibas Lebenswerk, andererseits die Ernüchterung über den Zustand dieses einst so beeindruckenden Ortes.
    Vom Palast aus fuhren wir weiter in nahe gelegene Sousse. Hier stehen wir jetzt direkt am Strand an der Sand beach bar und genießen das schöne Wetter.
    Czytaj więcej

  • Ein Tag in Sousse

    29 stycznia, Tunezja ⋅ 🌬 14 °C

    Nach einer stürmischen und regnerischen Nacht mit wenig Schlaf – danke an die Barbesucher, die sich wohl für Nachtaktive hielten und fleißig Bier und Schnäpse konsumierten – beschlossen wir, uns heute eine Auszeit zu gönnen und mit dem Taxi für umgerechnet 2,90 € nach Sousse zu fahren.

    Unser erster Stopp: die Great Mosque of Sousse. Diese Moschee ist eine der wenigen in Tunesien, die auch von Nicht-Muslimen besucht werden darf. Das Bauwerk, das eher wie eine Burg als eine Moschee wirkt, beeindruckt mit seinen dicken Steinmauern und dem Verzicht auf ein Minarett – ein echter Stilbruch im Vergleich zu den prachtvollen Moscheen, die man sonst kennt. Leider ließ uns die Besichtigung etwas ernüchtert zurück. Es ist zwar historisch interessant, aber irgendwie fehlte das „Wow“-Gefühl. Vielleicht hatten wir einfach zu hohe Erwartungen oder waren noch etwas müde von der unruhigen Nacht.

    Da wir uns den Ribat von Monastir bereits ausgiebig angeschaut hatten, war der Ribat von Sousse heute nur ein äußerlicher Augenschmaus. Wir hielten es für eine gute Idee, unsere Energie lieber für die nächsten Programmpunkte aufzusparen.

    Von der Moschee aus schlenderten wir in die berühmte Medina von Sousse. Und was soll man sagen? Die Medina ist wie eine lebendig gewordene Abenteuerwelt! Verwinkelte Gassen, die wie ein Labyrinth anmuten, und Geschäfte, die wirklich alles verkaufen, was man sich nur vorstellen kann – von Gewürzen über Schuhe bis hin zu Plastikspielzeug, das wahrscheinlich auch in der Sonne schmilzt. Ständiges Verhandeln ist hier Pflicht, und manchmal hat man das Gefühl, dass die Händler eher Spaß daran haben, als wirklich etwas zu verkaufen. "Special price for you, my friend!" – wer hätte gedacht, dass wir so viele Freunde in Sousse haben? Die Medina ist ein Erlebnis für alle Sinne: der Duft von frisch gebackenem Brot, der Klang von klappernden Töpfen und ein Farbenspiel, das von Teppichen bis zu Gewürzen reicht.

    Anschließend führte uns unser Weg zum Hafen, wo einige stattliche Piratenschiffe vor Anker lagen. Diese Schiffe, ein Mix aus Abenteuer und Touristenfalle, versprechen im Sommer wilde Seeräuberfahrten für die Besucher. Auch wenn sie jetzt nur da lagen und sich in den Wellen wiegten, hatte man fast das Gefühl, dass gleich ein Kapitän mit Augenklappe und Papagei auf der Schulter auftauchen könnte.

    Am frühen Nachmittag brachte uns ein Taxi zurück zum Wohnmobil. So schön es an der Strandbar war, wurde uns der Platz wegen der nächtlichen Unruhe und einiger „interessanter“ Gestalten, die sich dort herumtrieben, doch zu heikel.

    Also packten wir zusammen und fuhren rund 20 km weiter nach Hergla. Hier haben wir einen traumhaften Stellplatz direkt am Meer – ruhig, friedlich, und das Meeresrauschen sorgt hoffentlich für eine erholsame Nacht.
    Czytaj więcej

  • Hergla

    30 stycznia, Tunezja ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach einer sehr ruhigen Nacht am Strand von Hergla machten wir uns heute auf, das kleine Küstenstädtchen zu erkunden. Und was uns als Erstes auffiel: Es ist hier erstaunlich sauber! Keine herumliegenden Plastiktüten, keine wilden Müllhaufen – fast schon ungewohnt nach den letzten Tagen.

    Hergla, oft als „die kleine Schwester von Sidi Bou Said“ bezeichnet, ist ein charmantes Fischerdorf mit weiß getünchten Häusern, blauen Fensterläden und einer entspannten Atmosphäre. Im Gegensatz zu den großen Touristenhochburgen wirkt es hier noch angenehm authentisch. Die Gassen laden zum Bummeln ein, und immer wieder hat man einen tollen Blick auf das türkisfarbene Meer. Besonders schön ist der kleine Hafen, in dem Fischerboote sanft auf den Wellen schaukeln und man das Treiben der Fischer beobachten kann.

    Nach unserem Rundgang gönnten wir uns im Restaurant Maison Du Comte einen hervorragenden Cappuccino und einen frisch gepressten Orangensaft. Ein echtes Highlight des Restaurants ist die alte, voll funktionierende Ölmühle, die wir uns ansehen durften. Beeindruckend, mit welch einfachen, aber effektiven Mitteln hier früher Olivenöl hergestellt wurde!

    Das sonnige Wetter nutzten wir am Nachmittag, um den Grill anzuwerfen und uns ein leckeres Essen mit Meeresblick zu gönnen. So lässt es sich leben!
    Czytaj więcej

  • LKsar ein ganz besonderer Stellplatz

    31 stycznia, Tunezja ⋅ ☀️ 17 °C

    Am Vormittag verlassen wir Hergla und machen uns auf den Weg nach Latrach, etwa 70 Kilometer entfernt. Unser Ziel: ein ganz besonderer Stellplatz – LKsar, eine kleine Oase der Ruhe und Kunst, geschaffen von Lilia und Matthias.

    Kaum durch das Tor gefahren, spüren wir, dass hier die Zeit langsamer tickt. Hektik und Trubel bleiben draußen, stattdessen erwartet uns eine entspannte Atmosphäre inmitten von kreativer Architektur und liebevoll gestalteten Kunstwerken. Besonders beeindruckend sind die Gebäude im Stil von Hundertwasser, darunter auch die kunstvoll gestalteten Toiletten – so schön, dass man fast überlegt, sich hier etwas länger aufzuhalten als nötig.

    Aber nicht nur die Architektur ist außergewöhnlich, auch die tierischen Bewohner sorgen für charmante Gesellschaft. Am Morgen schaut gerne mal Sir Henry, das Pony, vorbei, während die Pfauen stolz durch das Gelände schreiten und darauf achten, dass ihnen auch genügend Bewunderung zuteilwird. Neben diesen tierischen Besuchern gibt es noch viele weitere glückliche Bewohner, die sich hier frei bewegen und für die ein oder andere Streicheleinheit vorbeikommen.

    Lilia und Matthias empfangen uns herzlich und nehmen sich die Zeit, uns über ihr Gelände zu führen. Neben Wasser, Strom, sauberen Duschen und Toiletten sowie einer gut ausgestatteten Außen Küche mit Sitzgelegenheiten gibt es hier auch allerhand Kuriositäten zu entdecken – eine Mischung aus Kunst, Natur und skurrilen Details, die diesen Ort so einzigartig machen.

    Da das Wetter für die nächsten Tage eher ungemütlich angesagt ist, beschließen wir, hier zu bleiben und die Schlechtwetterfront in dieser besonderen Oase auszusitzen. Ein besseres Versteck vor Regen und Sturm hätten wir wohl kaum finden können!
    Czytaj więcej

  • Die Punischen Gräber von Latrach

    4 lutego, Tunezja ⋅ ☀️ 13 °C

    Heute war nochmal Quad-Zeit! Wir machten uns mit unserem treuen Gefährt auf den Weg zu den nahegelegenen Punic Necropolis of Jebel Sidi Latrach. Die Strecke dorthin war ein echtes Offroad-Paradies – matschig, ausgewaschen und so richtig schön holprig. Genau das richtige Terrain, um das Quad artgerecht auszuführen!

    Oben angekommen, erwartete uns ein faszinierendes Zeugnis der Geschichte: Die punischen Höhlengräber von Jebel Sidi Latrach. Diese Nekropole stammt aus der Zeit der Phönizier und Karthager (etwa 7. bis 2. Jahrhundert v. Chr.) und diente als Begräbnisstätte für wohlhabende Bürger und Adelige. Die Grabstätten wurden direkt in den Felsen gehauen – teils als einfache Kammern, teils als aufwendige mehrstöckige Höhlen mit kunstvollen Nischen.

    Da die Höhlen über den gesamten Berg verstreut sind, war hier nochmal echtes Klettergeschick gefragt. Der Blick in die Vergangenheit war atemberaubend – es fühlte sich an, als wären wir auf einer echten Indiana-Jones-Expedition.

    Zurück am Stellplatz belohnten wir uns am Nachmittag mit selbstgemachten Reibekuchen – knusprig, goldbraun und einfach köstlich. Nach all der Action genau das richtige, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen!
    Czytaj więcej

  • Hammamet

    5 lutego, Tunezja ⋅ ☁️ 16 °C

    Nach einer regnerischen Nacht verlassen wir heute den schönen Platz LKsar. Unser heutiges Ziel Hammamet ist nur etwas über 20 km entfernt. Gegen Mittag erreichen wir den anvisierten Parkplatz direkt am Meer und in unmittelbarer Nähe zum Zentrum. Nachdem wir die Fahrräder rausgenommen hatten, ging es erstmal in ein schönes Strandcafé, um einen Cappuccino und die Sonne zu genießen.

    Anschließend radelten wir außen am Fort Hammamet über die Promenade am Strand vorbei. Zurück durch die Stadt in die Medina. Die kleine, überschaubare Medina war schnell durchquert, und wir besuchten das Fort Hammamet.

    Das Fort Hammamet – viel Mauer, wenig Museum, aber top Aussicht!

    Von außen sieht das Fort beeindruckend aus: eine massive Mauer, die Jahrhunderte überdauert hat und einst Piraten sowie andere Bösewichte auf Abstand hielt. Heute hält sie hauptsächlich neugierige Touristen wie uns in Schach. Der Eintritt ist schnell bezahlt, doch im Inneren gibt es nicht allzu viel zu entdecken – keine Ritterrüstungen, keine Schatzkammern, nicht mal eine einsame Kanonenkugel zur Dekoration. Dafür gibt es Treppen, viele Treppen! Aber die Mühe lohnt sich: Oben angekommen wird man mit einem grandiosen Blick über Hammamet und das Meer belohnt.

    Das Fort ist also weniger ein historisches Highlight als vielmehr eine Aussichtsterrasse mit Geschichte. Wir genossen den Panoramablick, machten ein paar Fotos und stellten uns vor, wie hier einst wachsame Soldaten nach feindlichen Segeln Ausschau hielten – oder vielleicht doch nur nach der besten Stelle für einen Sundowner?

    Nach dem Fort-Besuch fuhren wir noch etwas durch die Stadt, bevor es zurück zum Wohnmobil ging. Hammamet ist eine typische Touristenhochburg in Tunesien – zum Glück sind wir in der Nebensaison hier! Am Abend ging es nochmal in die Stadt zum Gewürzhändler, den wir am Nachmittag gefunden hatten. Jetzt hatte Andrea ihre Einkaufsliste dabei, und der Großeinkauf konnte beginnen. Unsere Gewürzvorräte für das nächste Jahr sind nun wieder bestens aufgefüllt!
    Czytaj więcej

  • Der Zorn der Revolution

    6 lutego, Tunezja ⋅ ⛅ 11 °C

    Gestern Abend lernten wir am Strand einen Tunesier kennen. Als ich ihn auf das große, zerstörte Haus nebenan ansprach, erzählte er uns, dass es einst eine von der Regierung genutzte Villa war, die während der Revolution gestürmt und verwüstet wurde.

    In den Scherben dieser Strandvilla spiegeln sich sowohl der Größenwahn des gestürzten Diktators Ben Ali als auch die Visionen der Befreiung. Das monumentale Gebäude überragt den Strand, einst erhaben thronend, mit imposanten Treppen und Säulen, die an antike Reiche erinnern sollten.

    Jahrelang diente das Anwesen dem Ben-Ali-Clan als luxuriöse Sommerresidenz. Heute ist es ein ausgehöhltes Symbol der einstigen Diktatur. Die ehemals weißen Außenwände sind von Ruß geschwärzt und mit Graffiti überzogen. Keine Wand blieb von handgeschriebenen Botschaften verschont. Die großen Fensterfassaden sind verschwunden, stattdessen bedecken Glasscherben den Boden, und im Swimmingpool stapeln sich Trümmer.

    Dieses Gebäude erzählt die Geschichte des Aufstands. Im Januar 2011, im Zuge der Jasmin-Revolution, wurde es von Demonstranten gestürmt. Jahrzehntelang unterdrückte Wut entlud sich hier. Die Revolution stürzte einen Diktator, der sich nach über 20 Jahren an der Macht unantastbar wähnte.

    Heute steht die Villa als Mahnmal – gegen die Arroganz der Macht, aber auch als Symbol des Widerstands. Sie erinnert daran, dass selbst scheinbar unerschütterliche Strukturen ins Wanken geraten können.
    Czytaj więcej