Italien Sizilien Tunesien 2024

ноября 2024 - марта 2025
In diesem Jahr wollen wir erst durch Italien und dann nach Sizilien. Den Winter wollen wir in Tunesien verbringen. Aber wie immer das Wetter entscheidet. Читать далее

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  • Street Art in Catania

    2 марта, Италия ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute Morgen war ich voller Tatendrang – mein Ziel: der Palazzo Biscari! Doch als ich mit meinem gewohnt majestätischen Timing ankam, musste ich feststellen, dass der Palazzo erst um 10:45 öffnet. Tja, was tun mit der überschüssigen Energie? Kaffeetrinken? Nein, zu langweilig. Ein spontaner Marathonlauf? Besser nicht. Stattdessen beschloss ich, mich in die wilde, bunte und manchmal herrlich chaotische Street-Art-Szene von Catania zu stürzen – und die hat es in sich!

    Die Via De Pasquale ist so etwas wie das Wohnzimmer der Straßenkunst in Catania. Hier haben sich Künstler mit Spraydosen verewigt, als wären die Wände eine riesige Leinwand. Mal sind es riesige Porträts mit durchdringendem Blick, mal surreale Kreaturen, die aussehen, als wären sie direkt aus einem verrückten Traum entsprungen. Und dann gibt es natürlich auch die politischen Statements – denn was wäre Street Art ohne eine Prise Gesellschaftskritik?

    Manche Werke sind so beeindruckend, dass man fast vergisst, dass man eigentlich mitten auf der Straße steht – bis ein Rollerfahrer mit gefühlten 180 km/h vorbeidüst und man sich panisch in eine Hauswand drückt (die zufällig auch bemalt ist – Kunst hautnah erleben!).

    Während ich von Wand zu Wand schlenderte, wurde mir klar: Catania ist nicht nur eine Stadt voller Geschichte, sondern auch eine mit einer gehörigen Portion künstlerischem Wahnsinn. Die Sprayer hier sind wahre Meister ihres Fachs – mit einer Sprühdose zaubern sie Bilder, für die andere eine ganze Kunsthochschule bräuchten.

    Nachdem ich mich an den bunten Wänden sattgesehen hatte, war es dann tatsächlich so weit: Der Palazzo Biscari hatte endlich seine Pforten geöffnet. Also machte ich mich auf den Weg – mit dem festen Entschluss, meine nächste Wand zu Hause vielleicht doch nicht einfach nur weiß zu streichen...
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  • Palazzo Biscari

    2 марта, Италия ⋅ ☁️ 16 °C

    Von der wilden Straßenkunstszene ging es direkt weiter zum Palazzo Biscari – ein Tapetenwechsel im wahrsten Sinne des Wortes. Während draußen Graffiti-Kunst auf rauen Wänden prangte, erwartete mich drinnen barocke Pracht in ihrer vollendeten Form.

    Ich hatte den Innenhof des Palazzo vor zwei Tagen abends schon gesehen – von außen, versteht sich. Denn wie so oft war der Palazzo zu. Heute aber war es endlich so weit! Voller Vorfreude stieg ich die Treppen zum Eingang hoch, nur um festzustellen: Ich war nicht allein. Ganz Catania schien dieselbe Idee gehabt zu haben. Der Vorraum war bereits so überfüllt, dass ich kurz überlegte wieder zu gehen.

    An der Kasse wurde ich von einer freundlichen Dame mit geschultem Blick gemustert. Sie erkannte sofort, dass meine Italienisch-Kenntnisse sich in einem eher überschaubaren Rahmen bewegten. Bevor ich überhaupt „Scusi?“ sagen konnte, bot sie mir an, den Palazzo auf eigene Faust zu erkunden. Jackpot!

    Denn während die italienische Führung gefühlt in jedes noch so kleine Pinselhaar eines Gemäldes eintauchte, hatte ich den perfekten Plan: einfach schneller sein! Während die Gruppe noch vor einem Bild stand und der Führer mit bedeutungsschwerer Stimme über „den außergewöhnlichen Duktus des Malers“ dozierte, schlich ich mich bereits in den nächsten Raum und genoss die barocke Pracht in herrlicher Ruhe.

    Und was für ein Palast das ist! Der Palazzo Biscari ist das prunkvollste Barockpalais in Catania – sozusagen die luxuriöse Antwort auf „Wie dekoriere ich mein Zuhause opulent, ohne dabei ein Maßband zu benutzen?“. Alles hier ist ein bisschen mehr: mehr Gold, mehr Stuck, mehr Spiegel, mehr Fresken. Besonders die berühmte Spiegelgalerie ist ein echtes Highlight. Hier kann man sich perfekt in Szene setzen – quasi das Selfie-Paradies des 18. Jahrhunderts.

    Während ich durch die riesigen, mit Fresken bedeckten Säle wanderte, fragte ich mich unweigerlich, wie das Leben hier wohl früher ausgesehen haben muss. Ich stelle mir vor, wie sich Adelige in aufwendigen Perücken gegenseitig mit höfischen Komplimenten übertrumpften („Mein Herr, Ihr Puder duftet heute besonders erlesen!“ – „Ach, Sie Schmeichler, aber Ihre Seidenstrümpfe erst!“).

    Nach einer ausgiebigen Runde durch die Räumlichkeiten hörte ich langsam die Führungsgruppe hinter mir näherkommen – Zeit zu verschwinden! Ich trat meinen Rückzug an, bevor sich der nächste Monolog über „die faszinierende Symbolik der Stuckverzierungen“ über mich ergießen konnte.

    Glücklich, mit einer Überdosis Barock im Kopf und ohne eine einzige ermüdende Erklärung über mich ergehen lassen zu müssen, trat ich wieder hinaus in die frische Luft. Manchmal muss man eben einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein!
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  • Römisches Theater und mehr

    2 марта, Италия ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach meiner Besichtigung des Palazzo Biscari stand heute ein weiteres Highlight auf dem Plan: das Römische Theater, Teatro Antico greco-romano di Catania. Doch wie es bei meinen Stadtabenteuern so ist, kommt man selten direkt ans Ziel – denn unterwegs lauern immer spannende Entdeckungen.

    So auch heute: Kaum war ich auf dem Weg, sah ich, dass die Basilica della Collegiata ihre Türen geöffnet hatte. Nun ja, wer kann da schon widerstehen? Also schnell noch ein Abstecher in die Basilika, bevor es zum alten Theater geht.

    Und was für eine Schönheit! Die Basilica della Collegiata ist eine prächtige Barockkirche, die sich in absolut bestem Zustand präsentiert. Von außen beeindruckt sie mit einer eleganten Fassade und geschwungenen Balkonen, aber von innen ist sie ein echtes Juwel. Wunderschöne Fresken, hohe Decken, beeindruckender Marmor – und, passend zur Saison, eine riesige Candelora. Langsam frage ich mich, ob es in Catania überhaupt einen Raum gibt, in dem keine Candelore ausgestellt sind...

    Auf nach Rom… äh, ins Römische Theater!
    Nach diesem ungeplanten, aber lohnenden Zwischenstopp ging es weiter zum Römischen Theater. Und hier hatte ich mal wieder Glück: Heute war der Eintritt frei! (Manchmal hat das ziellose Herumradeln eben doch seine Vorteile.)

    Der Eingang zum Theater? Täuschend unspektakulär. Von außen sieht er aus wie der Zugang zu einem ganz normalen Stadthaus in Catania. Keine riesigen Säulen, keine dramatische Ruinenkulisse – nichts, was einen darauf vorbereitet, dass sich dahinter eine antike römisch-griechische Theateranlage verbirgt.

    Doch kaum betritt man das Gebäude, wird klar: Hier steckt mehr hinter der Fassade, als man denkt! (Ganz so wie beim Palazzo Biscari – Catania ist eben ein Meister der architektonischen Überraschungen.)

    Das Theater selbst ist beeindruckend gut erhalten. Große Sitzreihen aus Lavastein, eine halbkreisförmige Bühne und ein ausgeklügeltes Wasserleitsystem, das es sogar ermöglichte, Naval Battles nachzustellen. (Ja, die Römer haben hier einfach mal Mini-Seeschlachten inszeniert – was macht man nicht alles zur Unterhaltung?)

    Das Erstaunlichste ist jedoch, wie die moderne Stadt sich um die antiken Mauern geschmiegt hat. Häuser, Gassen, Balkone – alles wurde einfach über und um das alte Theater herumgebaut, sodass es fast wirkt, als würde man ein Zeitportal betreten.

    Einmal mehr zeigt sich: Catania steckt voller Überraschungen! Und wer weiß, was mich morgen erwartet…
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  • Von der Notaufnahme nach Syrakus

    4 марта, Италия ⋅ ☀️ 12 °C

    Gestern Vormittag startete unser Tag mit einem Ausflug in die Notaufnahme des San Marco Hospitals in Catania. Der Wunderdoktor mit seiner „Ich-gucke-dir-in-die-Augen-und-weiss-alles“-Diagnose hatte leider nicht geholfen, also musste jetzt ein richtiger Arzt ran. Dank eines freundlichen Polizisten, der uns durch den falschen Eingang lotste, kam Andrea direkt dran – ein kleines Wunder in italienischen Wartezimmern. Trotzdem dauerte es vier Stunden, bis alle Untersuchungen abgeschlossen waren und sie mit einem neuen Rezept entlassen wurde.

    Zurück am Wohnmobil wurden wir dann wieder an die italienische Zeitrechnung erinnert: Alle Apotheken waren bis mindestens 16:30 Uhr geschlossen. Siesta muss sein! Also nutzten wir die Wartezeit sinnvoll und fuhren schon mal nach Syrakus. Am Hafen der Altstadt fanden wir einen schönen Parkplatz mit Aussicht – sehr praktisch, wenn man die Stadt direkt vor der Tür hat. Am frühen Abend machten wir dann noch einen kleinen Raubzug durch die nächste geöffnete Apotheke, um Andrea endlich mit den richtigen Medikamenten zu versorgen.

    Heute Morgen zog es mich früh aus dem Wohnmobil – die Gassen von Syrakus warteten darauf, erkundet zu werden! Mein erster Stopp war der Markt, wo die Händler noch verschlafen ihre Stände aufbauten. Ein paar Meter weiter stand ich plötzlich vor der Fountain of Diana – ein beeindruckender Brunnen mit einer Statue der römischen Jagdgöttin, die majestätisch über ein kleines Wasserspektakel herrscht.

    Von dort schlenderte ich weiter zur Kathedrale von Syrakus (Cattedrale metropolitana della Natività di Maria Santissima). Ein atemberaubendes Bauwerk, das eine wilde Mischung aus Antike, Barock und allem, was dazwischen lag, vereint. Das Beste: Die Kathedrale wurde auf den Überresten eines alten griechischen Tempels errichtet – man kann also buchstäblich durch die Geschichte spazieren.

    Nach der Besichtigung führte mein Weg durch verwinkelte Gassen bis zum südlichsten Zipfel der Altstadt. Hier thront die Mitoraj Sculpture, eine riesige, zerbrochene Bronzemaske des polnischen Bildhauers Igor Mitoraj. Sie sieht aus wie das Gesicht einer überdimensionalen antiken Statue, die einen schlechten Tag hatte – sehr beeindruckend und irgendwie ein Symbol für die Vergänglichkeit der Dinge.

    Direkt daneben steht das Castello Maniace, eine mächtige Festung aus dem 13. Jahrhundert, die einst das Eingangstor zur Stadt bewachte. Ich habe mir das Ganze von außen angeschaut – riesige Mauern, massiver Stein, jede Menge Geschichte. In Gedanken sah ich Ritter, die sich hier einst gegen Eindringlinge verteidigten… oder vielleicht auch einfach nur den Ausblick aufs Meer genossen.

    Zurück am Wohnmobil beschlossen wir, dass es jetzt Zeit für etwas Entspannung war. Also auf zum nächsten schönen Sandstrand – genug Stadt, Kultur und Apotheken für einen Tag!
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  • Beerdigungskult in Pozzallo

    6 марта, Италия ⋅ ⛅ 15 °C

    Von Syrakus aus machten wir uns auf den Weg zum Lido Otello, wenige Kilometer vor Pozzallo. Dort fanden wir einen wunderschönen Platz direkt am Sandstrand – die perfekte Kulisse für ein paar entspannte Tage. Morgens konnte ich kilometerweit am Ufer entlanglaufen, das leise Rauschen der Wellen begleitete mich, während der feine Sand unter meinen Füßen nachgab. Abends tauchte die untergehende Sonne das Meer in ein Farbenmeer aus Gold, Orange und Rot – ein Naturschauspiel, das immer wieder aufs Neue beeindruckt.

    Doch am Donnerstag zog, wie angekündigt, das schlechte Wetter auf. Regen war für die nächsten Tage vorhergesagt, und so entschieden wir uns, langsam in Richtung Palermo weiterzuziehen. Bevor wir Pozzallo verließen, machten wir jedoch noch einen Halt an einem Ort, der in starkem Kontrast zu den unbeschwerten Tagen am Strand stand: dem Friedhof von Pozzallo.

    Schon die lange Baumallee am Eingang ließ erahnen, dass dieser Friedhof mehr war als nur ein einfacher Begräbnisort. Hinter dem großen Tor, über dem ein mächtiges Kreuz thront, erstreckt sich ein Labyrinth aus geraden Wegen und verwinkelten Nischen. Hier stehen prächtige Familiengruften, kleine Paläste aus Marmor, teils wie Burgen gebaut, teils modern mit großen Glasfronten – ein Ausdruck tiefer Verehrung und der Bedeutung, die viele Familien ihren Ahnen beimessen.

    Doch zwischen diesen imposanten Bauwerken verlaufen auch lange Reihen schlichter Urnenwände. In kleinen, identischen Betonplatten eingelassen, ruhen hier jene, die sich kein Familiengrab leisten konnten. Und doch sind auch diese Gräber liebevoll gepflegt, frische Blumen schmücken viele der Nischen – ein Zeichen, dass hier jemand vermisst wird.

    Dann aber bleiben wir an einer Reihe von Platten stehen, vor denen die Blumentöpfe leer sind. Keine Kerze, kein Gedenkstein, keine Plastikblume. Denn niemand kennt die Namen der Menschen, die hier begraben liegen. Es sind jene, die auf der Überfahrt von Nordafrika nach Sizilien ihr Leben verloren, von den Wellen an Land gespült und hier anonym bestattet wurden.

    Pozzallo, eine kleine Stadt ohne große Sehenswürdigkeiten, wurde einst weltbekannt, weil hier täglich Hunderte von Migranten ankamen. Neben Lampedusa war es einer der Orte, an denen überfüllte und oft kaum seetaugliche Boote strandeten. So viele Menschen starben auf dem Weg in die vermeintliche Freiheit, dass die Behörden gezwungen waren, den Kühlanhänger eines Lastwagens als provisorisches Leichenhaus zu nutzen. Journalisten aus aller Welt kamen, schrieben große Reportagen – doch das Meer spülte weiterhin Körper an den Strand.

    Nach dieser eindrucksvollen und bedrückenden Besichtigung machten wir uns nachdenklich auf den Weg nach Palermo.

    Solche Orte zu besuchen ist uns wichtig. Sie erinnern uns daran, wie gut es uns geht – und wie viele Menschen für die Hoffnung auf ein besseres Leben alles riskieren. Manche von ihnen zahlen dafür den höchsten Preis.
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  • Street Art in Mazara del Vallo

    8 марта, Италия ⋅ ☀️ 18 °C

    Durch meine Recherchen über Mazara del Vallo wusste ich, dass es auch hier ein bemerkenswertes Street-Art-Projekt gibt: den "Percorso delle Saracinesche". Also machte ich mich bei bestem Sonnenschein auf den Weg in die Gassen von Mazara, um die Kunst zu genießen – und natürlich, um das Ganze mit der gebührenden Ehrfurcht (und einer ordentlichen Portion Neugier) zu bestaunen.

    Es gibt zwei große Projekte, die die Stadt verschönern – und das nicht nur bei Tageslicht. Der "Percorso delle Saracinesche" ist eine geniale Idee: Anstatt graue, langweilige Rollläden („saracinesche“) von geschlossenen Geschäften zu sehen, haben sich lokale Künstler ausgetobt und sie mit farbenfrohen Motiven bemalt. So wirkt Mazara selbst in der Siesta-Zeit nicht wie eine Geisterstadt, sondern wie eine lebendige Open-Air-Galerie. Man kann förmlich hören, wie die Wände flüstern: „Ja, wir sind gerade geschlossen, aber guck mal, wie schön wir trotzdem aussehen!“

    Doch das ist noch nicht alles! Die Stadt hat noch ein weiteres visuelles Highlight zu bieten: die kunstvollen Fliesenbilder. Überall in Mazara sind handbemalte Kacheln verteilt, die die Geschichte der Stadt erzählen – von der arabischen Invasion bis zu lokalen Traditionen. Es ist ein bisschen wie ein historisches Bilderbuch für Erwachsene, nur dass man es sich nicht auf der Couch, sondern beim Schlendern durch die Stadt anschauen kann. Manche dieser Fliesen erzählen von vergangenen Eroberungen, andere von der Kultur der Fischer – und wieder andere sehen einfach nur verdammt gut aus.

    Eins ist sicher: In Mazara del Vallo gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken – sei es auf Rollläden, Fliesen oder in den versteckten Gassen, die einem zuflüstern: „Bleib doch noch ein bisschen und lass dich verzaubern!"
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  • Kathedrale von Mazara del Vallo Cattedra

    8 марта, Италия ⋅ ☀️ 19 °C

    Die Kathedrale von Mazara del Vallo durfte bei meiner Besichtigungstour durch die Stadt natürlich nicht fehlen. Mazara hat eine beeindruckende Anzahl an Kirchen – allerdings scheinen viele von ihnen eine Art sizilianischen Dornröschenschlaf zu halten, sprich: sie sind einfach geschlossen. Doch zum Glück hatte die Kathedrale geöffnet.

    Und wow, was für ein Bauwerk! Schon von außen macht die Cattedrale del Santissimo Salvatore ordentlich Eindruck, mit ihrer barocken Fassade und den verschnörkelten Verzierungen. Aber innen? Da haut es einen wirklich aus den Sandalen! Die Deckengemälde sind ein Kunstwerk für sich – so detailliert, dass man sich fragt, ob die Künstler damals überhaupt mal geschlafen haben. Die Reliefs an den Wänden erzählen von biblischen Geschichten, und die Seitenaltäre sind so prunkvoll, dass man sich kurz fragt, ob man hier nicht versehentlich in eine königliche Schatzkammer gestolpert ist.

    Ich setzte mich also auf eine der schönen Holzbänke, atmete tief durch und ließ die ganze Pracht auf mich wirken. Es ist immer wieder beeindruckend, was die Baumeister vergangener Jahrhunderte geschaffen haben – ohne moderne Technik, aber mit einer unglaublichen Liebe zum Detail. Während ich so das kunstvolle Deckengewölbe bestaunte, dachte ich mir: Wenn das damals schon so spektakulär aussah, wie haben sich die Menschen wohl gefühlt, als sie die Kathedrale zum ersten Mal betraten? Wahrscheinlich genauso ehrfürchtig wie ich in diesem Moment.

    Eins steht fest: Wer nach Mazara del Vallo kommt und diese Kathedrale nicht besucht, hat definitiv etwas verpasst!
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  • "Der Koffer des Auswanderers"

    8 марта, Италия ⋅ 🌙 14 °C

    Heute Abend machte ich mich noch einmal auf den Weg Mazara del Vallo bei Nacht zu sehen und zur Gasse Porta Palermo. - Den Tipp dafür hatte ich von Christoph (https://findpenguins.com/europa-kontour.ch) bekommen –

    In dieser Gasse erwartet einen eine ganz besondere Installation: das Gedicht "La valigia dell'emigrante" ("Der Koffer des Auswanderers") von Gianni Rodari, in leuchtenden Buchstaben über die Straße projiziert. Eine echte Straßenpoesie – wortwörtlich!

    Diese künstlerische Installation ist Teil eines Projekts, das die Straßen von Mazara del Vallo mit literarischen und künstlerischen Elementen bereichern soll. Und mal ehrlich: Was gibt es Schöneres, als mitten in einer charmanten sizilianischen Altstadt plötzlich über ein poetisches Meisterwerk zu stolpern?

    Rodaris Gedicht erzählt von der Sehnsucht und der emotionalen Last derer, die ihre Heimat verlassen müssen – eine Erfahrung, die Mazara del Vallo als Hafenstadt seit Jahrhunderten begleitet. Die leuchtenden Worte laden dazu ein, für einen Moment innezuhalten und sich in die Gedanken eines Auswanderers hineinzuversetzen. Was nimmt er mit? Was lässt er zurück? Und wie schwer wiegt eigentlich ein Koffer voller Erinnerungen?

    Ein beeindruckendes Kunstprojekt, das Geschichte, Literatur und moderne Kunst auf wunderbare Weise verbindet. Definitiv einer dieser magischen Orte, die man in Sizilien nicht verpassen sollte!

    Die annähernde deutsche Übersetzung
    "Der Koffer des Auswanderers")
    Von Gianni Rodari

    Groß ist er nicht, er ist nicht schwer,
    des Emigranten Koffer ist fast leer.

    Etwas Erde aus meinem Dorf ist drin dass ich unterwegs nicht einsam bin...

    Ein Anzug, Obst und etwas Brot,
    mehr tut nicht not.

    Doch das Herz, nein, hab' ich nicht mitgenommen,es ist nicht in den Koffer gekommen.

    Es tat ihm zu weh, hier fortzugehen,
    jenseits des Meeres kann es nicht bestehen.

    Es blieb wie ein Hund, so treu und fest auf der Erde, die mich hungern lässt.

    Ein kleines Feld, dort ungefähr,
    doch der Zug fährt an , man sieht es nicht mehr.

    Danke für den Tipp Christoph 👍
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  • Mazara del Vallo

    9 марта, Италия ⋅ 🌬 16 °C

    Heute habe ich mich einfach ohne Ziel auf mein Fahrrad geschwungen und bin durch Mazara del Vallo geradelt. Einfach treiben lassen, das ist ja oft die beste Art, eine Stadt kennenzulernen – und Mazara hat mich dabei mal wieder völlig begeistert!

    Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Kirchen sich auf so einer kleinen Fläche tummeln. Kaum hat man eine entdeckt, steht ein paar Meter weiter schon die nächste. Manchmal hat man das Gefühl, hinter jeder Ecke könnte noch eine auftauchen. Leider sind viele von ihnen – typisch Sizilien – geschlossen, aber schon von außen sind sie echte Hingucker. Jede hat ihren ganz eigenen Stil: mal barock verspielt, mal schlicht und elegant, mal mit kunstvollen Fliesen verziert.

    Zwischendurch machte ich einen Abstecher in den Jardin Public, eine kleine grüne Oase inmitten der Stadt. Und dort stehen sie: die Maestosi Ficus – riesige, jahrhundertealte Feigenbäume, die mit ihren verschlungenen Wurzeln und mächtigen Kronen aussehen wie aus einer anderen Welt. Man könnte fast meinen, sie hätten heimlich die Kontrolle über den Park übernommen. Manche Wurzeln wachsen so abenteuerlich, dass man sich fragt, ob sie nicht vielleicht langsam versuchen, die Sitzbänke einzuwickeln.

    Mazara del Vallo ist wirklich eine faszinierende Mischung: arabische Einflüsse, mediterrane Leichtigkeit, beeindruckende Kirchen, eine Altstadt voller Überraschungen – und dann noch diese gigantischen Bäume, die alles überblicken, als hätten sie schon tausend Geschichten miterlebt. Kein Wunder, dass ich mich hier so wohlfühle!
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  • Sturm, Salz und eingeschweißte Croissant

    9 марта, Италия ⋅ 🌬 17 °C

    Gestern haben wir Mazara hinter uns gelassen und sind zu unserer letzten Station in Sizilien aufgebrochen: der Kultplatz bei Mamma Colette. Und ja, „Kult“ trifft es tatsächlich ganz gut – aber dazu später mehr.

    Mein ursprünglicher Plan war es, mit dem Rad eine kleine Erkundungstour zu den Salinen von Marsala zu machen. Die Saline Ettore e Infersa ist nämlich nicht nur ein wunderschönes Naturschutzgebiet, sondern auch eine Art Open-Air-Märchenbuch über die Kunst der Salzgewinnung. Schon seit Jahrhunderten wird hier das berühmte „Sale Marino“ geerntet, während die riesigen Windmühlen so fotogen in der Landschaft stehen, dass man fast erwartet, das gleich ein Instagrammer-Team mit Drohnen auftaucht.

    Leider machte mir der Wetterbericht einen Strich durch die Rechnung – und das früher als gedacht. Kaum hatte ich mich auf den Weg gemacht, setzte der angekündigte Sturm ein und blies mich fast vom Fahrrad. Ich hätte mir wohl lieber ein Segel an den Lenker binden sollen, dann wäre ich direkt nach Palermo geflogen.

    Also Plan B: Kaffee trinken und mit anderen Campern quatschen. Der Sturm draußen tobte, drinnen wurde dafür umso mehr getratscht. Reisegeschichten, Pannenberichte, Geheimtipps – es ist immer wieder faszinierend, wie viele verrückte Abenteuer man mit Gleichgesinnten teilen kann.

    Heute Morgen stand dann das legendäre „Mamma Colette Frühstück“ an, von dem in den sozialen Medien ja wahre Heldensagen erzählt werden. Erwartet hatte ich eine üppige Frühstückstafel mit frischen Croissants, Obst, hausgemachten Leckereien und vielleicht noch ein kleines Konzert dazu. Die Realität: eingeschweißte Croissants, verschiedene Aufstriche und Kaffee oder Tee. Nicht gerade ein kulinarischer Höhenflug, aber hey – der Gedanke dahinter zählt! Und genau das macht Colette: sie bringt die Camper zusammen, sorgt für Gespräche und gute Laune – und genau das macht diesen Ort so besonders.

    Morgen geht’s dann weiter nach Palermo, wo wir die Fähre nach Genua nehmen. Sizilien, du warst wild, wunderschön und voller Überraschungen!
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