Weltreise Sarah & Nils

August 2019 - September 2020
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  • Day 56

    Izu Halbinsel (Tayfun Hagibis)

    October 12, 2019 in Japan ⋅ 🌧 25 °C

    Wir sitzen gerade in einem hippen Fahrrad-Hotel auf einer Halbinsel westlich von Tokio. Es ist 16 Uhr, draußen tobt der Taifun Hagibis. Es regnet seit gestern Nachmittag ununterbrochen und laut Wetterbericht wird dieser Regen noch bis tief in die Nacht anhalten. Gegen 18 Uhr soll der Taifun auf das Festland treffen, ca. 20km südwestlich von uns.

    Obwohl Japan regelmäßig von Taifunen heimgesucht wird, dementsprechend über ausreichend Erfahrung verfügt und mit modernen Deich- und Kanalsystemen, großzügigen Evakuierungscentern und stadtweiten Lautsprecheranlagen über eine gute Notfall-Infrastruktur verfügt, merkt man die Besonderheit dieses 19. Taifuns der Saison an allen Ecken und Enden.

    Im TV wird rund um die Uhr über den stärksten Taifun aller Zeiten berichtet, in den Supermärkten sind Wasser, Brot und Instantnudelgerichte restlos ausverkauft, die Feuerwehrsirenen heulen seit gestern Abend durchgängig durch die Straßen.

    Unser Rezeptionist ist hingegen recht entspannt und versichert uns, dass wir hier im Hotel sicher sind. Zur Beruhigung spendiert er uns ein Bier auf Kosten des Hauses.

    Es fällt uns schwer die Ruhe zu bewahren. Wir sind als Deutsche Naturkatastrophen einfach nicht gewöhnt, vor allem nicht in diesem Ausmaß.

    Doch unser Hotel ist massiv gebaut, verfügt über einen zweiten Stock und die Gäste beruhigen sich gegenseitig. Eine professionelle Radsportlerin aus Neuseeland trainiert im Fitnes-Bereich und macht in keiner Weise den Eindruck besorgt zu sein. Sie gibt uns nur als Ratschlag mit auf den Weg trocken zu bleiben. Naja, vielleicht leichter gesagt als getan.

    Ein Mann mittleren Alters sitzt im Speisesaal und erzählt uns, dass zwar der Fluss in der Nähe kurz davor steht über die Ufer zu treten und das für die Stadt wirklich ein Problem darstellen könnte. Da unser Haus aber sicher ist, sollten wir den Einheimischen aus den Erdgeschosswohnungen nicht die Plätze im Evakuierungscenter wegnehmen. Klingt im ersten Moment einleuchtend, doch dann merken wir beim Essen, wie er sich heimlich (vielleicht zur Beruhigung) aus einer kleinen silbernen Flasche unter dem Tisch regelmäßig eine klare Flüssigkeit in seinen grünen Tee gießt und wir zweifeln doch ein wenig an seiner Notfall-Kompetenz. 

    Eine Familie mit drei kleinen Kindern beruhigt uns schlussendlich doch ein wenig. Die Kinder nutzen das große und kaum ausgelastete Hotel, das über zwei Etagen im Quarree gebaut ist, über einen kleinen Innenhof und jede Menge Treppen und Winkel verfügt als Abenteuerspielplatz. Sie freuen sich lautstark über den vielen Platz, die Rennräder und Ebikes, die überall herumstehen und über die Geschenke aus dem Getränkeautomaten des Rezeptionisten (wir sind also nicht die einzigen, die mit kleinen Aufmerksamkeiten des Hauses bestochen werden).
    Doch die Eltern sind tief entspannt und verfolgen stoisch die TV-Sondersendung zum Super-Taifun in Dauerschleife. Kann also nicht so schlimm werden.

    Mittlerweile ist es 17 Uhr, das Auge des Taifuns rückt immer näher und draußen heult der Wind durch die Straßen. Unser bisher noch so entspannter Rezeptionist scheint es sich anders überlegt zu haben und bittet uns ein neues Zimmer im zweiten Stock zu beziehen. Am liebsten jetzt. Sofort.
    Die ersten Nachrichten aus Deutschland erreichen uns, Spiegel-online berichtet ebenso über den Jahrhundert-Taifun wie auch das Heute Journal und Die Zeit-online.

    Wir hoffen inständig nicht auch Teil dieser Nachrichten zu werden und sehen uns schon im Geiste im ZDF-Morgenmagazin, wie wir zur Stimme von Dunja Hayali in einem Schlauchboot durch die engen Straßen Izu Nagaokas gefahren und anschließend unter den erstaunten Blicken der Einheimischen von zwei japanischen Feuerwehrmännner ins Evakuierungscenter getragen werden.

    Es ist jetzt fast 20 Uhr, das Schlimmste scheint überstanden. Der Wind hat deutlich nachgelassen, der Regen auch. Wir wurden nicht evakuiert, sind von der Aufregung des Tages tatsächlich ein wenig kaputt und bereiten uns langsam auf die Nacht in unserem neuen Hotelzimmer vor. Angeblich ist am Tag nach einem Taifun immer besonders schönes Wetter...
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  • Day 57

    Izu Halbinsel / Mt Fuji

    October 13, 2019 in Japan ⋅ ☀️ 27 °C

    Der erste vorsichtige morgentliche Blick aus dem Fenster eröffnet uns eine tolle Aussicht auf einen blauen Himmel soweit das Auge reicht.
    Dort wo gestern noch der Jahrhundert-Taifun durchgezogen ist, Überschwemmungen und Evakuierungen befürchtet und vorbereitet wurden sieht man heute keinerlei Nachwirkungen, zumindest nicht bei uns in der Stadt.

    Wir leihen uns Fahrräder aus (eBikes, schmale Reifen, liebevoll gepflegte Schaltung und Bremsen, blitzsauber und super Zustand) und brechen auf zu einer Radtour bei bestem Wetter. Unser Ziel: die Küstenstraße bis zum Aussichtspunkt auf den berühmten Mount Fuji.

    Nach dem Dauerregen gestern ist der Himmel heute wolkenlos und die Sicht klar. Unsere Räder tragen uns knapp 60km bergauf und -ab und wir haben immer wieder grandiose Ausblicke auf Japans höchsten Vulkan, sehen kleine Fischerorte und mehr als 500 Jahre alte Bäume.

    Wir halten unterwegs Ausschau nach Taifun-Schäden und sehen dann doch einige kaputte Häuser und Straßen. Und vor allem viele Bäume und Äste auf den Straßen und im Meer treibend. Aber überall sind die Einheimischen dabei aufzuräumen und zusammenzufegen. In geschäftigter Routine, Nachbarschaften wie eingespielte Teams. Es ist schließlich der 19. Taifun der Saison.

    Nah an der Küste treffen wir eine Frau vor ihrer Tauchschule, die uns lächelnd ihr völlig zerstörtes Haus zeigt. Unser Angebot ihr beim Aufräumen zu helfen lehnt sie ab, es kommen Leute zur Unterstützung und immerhin ist sie versichert. In diesem Land ist selbst die persönliche Katastrophe gut organisiert.

    Nach dem gestrigen Tag im Hotel tut uns der heutige Tag auf dem Rad, an der frischen Luft und in der Natur gut und abends ist die Aufregung des Taifuns schon fast wieder vergessen. Als letzte Station Japans steht ab morgen Tokio auf dem Programm...
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  • Day 60

    (teamLab) Borderless (Tokio 2/2)

    October 16, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 16 °C
  • Day 60

    Tokio (1/2)

    October 16, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach der sonnigen Radtour mit Blick auf Mt Fuji empfängt uns Tokio einen Tag später mit 15 Grad C und Nieselregen.
    Nach unseren Erfahrungen in Beijing, Seoul und der Region Kyoto/Osaka haut uns die Größe der Metropole nicht wie befürchtet um - wie schnell wir uns doch an Mega-Städte gewöhnt haben. Einzig der im ersten Moment unübersichtliche Nahverkehr mit drei verschiedenen Betreibern (Metro, Subway, JR) die für ihre Strecken jeweils ihre eigenen Fahrkahrten und Tagestickets verkaufen, verwirrt uns anfänglich ein wenig.

    Wir haben den Eindruck in einer Art komprimiertem Japan zu sein und erkennen einiges, was wir schon vorher auf unserer Japanreise gesehen haben: die unglaublich gute Organisation des Alltäglichen, die vielen bunten Lichter der Reklamatafeln und Manga-Läden, das fantastische Essen mit viel frischem Fisch und die liebevoll gepflegten Tempel- und Palast-Anlagen.

    Andererseits verschmilzt hier die Mischung aus zukunftsgewandter internationaler Metropole und traditioneller japanischer Kultur zu einer Stimmung, die wir bisher noch nicht erlebt haben.

    Ein Highlight unseres Japan-Aufenthalts ist definitiv der Besuch der TeamLab Borderless Art Ausstellung.
    Da jeder Reisende mit seinem Handy automatisch zu einem Hobby-Fotograf wird und immer auf der Suche nach einem guten Motiv die Umgebung abscant, ist diese Kunstgallerie die einzig logische Konsequenz, und die Umsetzung phänomenal.

    Es gibt keine Übersicht, keinen wirklichen Plan und Ablauf. Vielmehr besteht das Museum aus verschiedenen Themenräumen, in denen (digitale) Kunstprojekte mit Hilfe von Lichtinstallationen und Musik umgesetzt werden.
    So erzeugen wir während unseres vierstündigen Aufenthalts aus uns selbst heraus Schmetterlinge aus Licht, die anschließend über die Wände hinweg durch die gesamte Austellung fliegen, werden in einem digitalem Blütenmeer fast ertränkt, und treffen immer wieder auf kunterbunte Tiere die durch die Räume und Flure streifen - Tiger, Nashörner, Kängerus und überdimensionierte Frösche, teils mit farbenfrohen Blumen geschmückt. Wir durchstreifen einen verspiegelten Raum voller Lampen, spazieren durch Wetter-imitierende Kordeln voller Lichter und bringen mit unseren Händen Licht dazu die Richtung zu wechseln. Eine beeindruckende Erfahrung mit unendlich vielen wunderbaren Fotos.

    Ja, Japan, die zwei Wochen waren viel zu kurz für dieses abwechslungsreiche Land, mit all den Städten und bewaldeten Bergen, mit dieser reichen Kultur und Geschichte, dieser positiven, unglaublich respektvollen, höflichen und gut organisierten Gesellschaft.

    An unserem letzten Abend in unserer lieblings Sushi-Bar sind wir uns sicher: wir müssen definitiv wiederkommen.
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  • Day 63

    Hongkong

    October 19, 2019 in Hong Kong ⋅ ☀️ 28 °C

    Auf unserem Weg von Japan nach Südostasien legen wir noch einen kurzen Stop in Hongkong ein.
    Auch wenn die politische Situation zur Zeit nicht gerade als ruhig zu bezeichnen ist, verbringen wir insgesamt 4 Tage in der riesigen ostasiatischen Hafenstadt. Und obwohl wir müde sind von Großstädten, vielen Menschen und Verkehr beeindruckt uns die Stadt mit ihrem britischen Einfluss gepaart mit der chinesischen Kultur und Umgebung. Das Essen ist auch hier fantastisch, und neben den unzähligen hochklassigen und -preisigen Restaurants finden wir hier ebenfalls Imbisse und Streetfood-Stände, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden und bei denen wir für kleines Geld großartige Gerichte probieren können. Der öffentliche Nahverkehr ist sehr günstig und vor allem die kurze Fährfahrt zwischen Hongkong-Island und Kowloon ist sehenswert. Dazu ist die Nähe zur Natur wunderbar, mit kurzen Fahrten lassen sich viele schöne Ecken außerhalb der Innenstadt erreichen.

    Auf der anderen Seite könnte die soziale Ungleichheit innerhalb der Bevölkerung kaum größer sein.
    Einerseits ist Hongkong bezogen auf den Wohnraum die teuerste Stadt der Welt (gerade haben auch deutsche Medien darüber berichtet, wie ein Parkplatz in einem der vielen Wolkenkratzer für knapp 900 000 Euro verkauft wurde). Andererseits leben knapp 20 Prozent der Einwohner unter der offiziellen Armutsgrenze.

    Die Zeichen der Unterschiede sind in der ganzen Stadt sichtbar. So sieht man zwar eine unglaubliche, wunderschöne Skyline bis zum Horizont und viele teure Autos in den Straßen. Aber eben auch philippinische Dienstmädchen, die für 500 Euro monatlich 6 Tage in der Woche rund um die Uhr arbeiten und sich an ihrem freien Tag mit den anderen Leidensgenossinnen in der Stadt treffen, auf Brücken und an UBahn-Stationen auf dem Boden sitzen, zusammen essen, Karten spielen und mit ihren Familien in der Heimat telefonieren.

    Schließlich entfliehen wir der Großstadt für einen Tag, auch weil weitere Demonstrationen angekündigt sind, und fahren morgens mit der Fähre auf eine vorgelagerte Insel, wandern ein paar Stunden durch dichten Wald bergauf und -ab zu einem schönen Strand und verbringen den Tag in der Natur.
    Bei unserer Rückkehr spüren wir die Nachwirkungen der nachmittäglichen Demonstration. Der öffentliche Nahverkehr ist nahezu stillgelegt, wir nehmen die Fähre so weit es geht und laufen die restlichen Kilometer bis zu unserer Unterkunft. Die Hauptstraße durch Kowloon ist für Autos weiterhin gesperrt, die Eingänge der UBahn-Stationen sind verbarrikadiert und teilweise zerstört. Überall steht Wasser auf den Straßen, die Wasserwerfer waren im Einsatz.
    Dazu laufen Touristen und Schaulustige durch die Straßen, machen Selfies vor zerstörten Ampelanlagen und den Grafitis, die den Weg zurück zu unserem Hotel säumen.

    Wir können (auch durch unsere vorherigen Stationen) mit den Menschen mitfühlen, die ihre persönliche Freiheit in Gefahr sehen und sich nach Unabhängigkeit und richtiger Demokratie sehnen. Wir haben unterwegs gespürt wie es ist, wenn keine Google-Dienste funktionieren, wenn internationale Nachrichtenseiten und Twitter blockiert sind. Das Gefühl von einem Teil der modernen Welt mehr oder weniger willkürlich abgeschnitten zu sein ist furchtbar und bedrohlich.

    Die nächste Station unserer Reise ist Siem Reap in Kambodscha und wir freuen uns auf die alten Anlagen von Angkor!
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  • Day 68

    Angkor (1/2)

    October 24, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 27 °C

    Kambodscha ist unsere erste Station in Südostasien und sobald wir aus dem Flugzeug steigen freuen wir uns über die bekannte unkomplizierte Art, dass alles schon immer irgendwie klappen wird. Transfer nach Thailand in ein paar Tagen? Kein Problem. Morgen Tour nach Angkor? Kein Problem. Doch lieber zum Sonnenaufgang als zum Sonnenuntergang? Kein Problem. Herrlich!

    Das Gegenteil der Organisiertheit von Japan und lange nicht so geschäftig wie Hong Kong erscheint uns die Zeit hier gerade wunderbar einfach. Tropisch Wärme und Pool, günstiges Essen und diese unglaubliche historische Stätte entschleunigt unsere Reise schlagartig. Fühlten wir uns noch in den Tagen zuvor vom Treiben der vielen großen Städte tatsächlich etwas getrieben, hat sich durch die Ankunft hier in Siem Reap von der einen zur anderen Minute alles entspannt.

    Wir schlendern durch die Straßen und sehen die altbekannten Streetfoodstände, an denen Banana Pancakes, Grillspieße und Fruchtshakes verkauft werden, jede Menge Massagestudios, bunt beleuchtete Dr.Fish Schwimmbäder zum Abknabbern der fußlichen Hornhaut, einen ansehnlichen Night Market und natürlich unzählige Tuk Tuks.

    Unser Tag in den Anlagen von Angkor ist dann auch unglaublich beeindruckend. Wir besuchen unter anderem die alten Tempelanlagen von Angkor Wat, den Tempel der vielen Gesichter (Bayon) und die durch den Film Tomb Raider bekannt gewordene, vom Dschungel einverleibte Anlage von Ta Prohm.
    Auch wenn sich bereits zum Sonnenaufgang unzählige schlaftrunkene und doch erwartungsfrohe Touristen gegenseitig durch den Tempel treiben, verläuft sich im Laufe des Tages die Menschenmasse in der gigantischen Ansammlung historischer Stätten so gut, dass wir in Ruhe die einzelnen Highlights bestaunen können. Unser Tuk Tuk-Fahrer wartet dabei geduldig vor den jeweiligen Stationen und fährt uns in drückender Hitze von Tempel zu Tempel. 

    Das Schöne am Reisen ist neben der räumlichen und zeitlichen Freiheit dort zu sein, wo man gerade wirklich sein möchte und nur das zu tun was man mag, vor allem, interessante Menschen zu treffen.

    So ist es uns in Siem Reap ergangen, als uns der junge Rezeptionist unseres Hotels seine Weisheit des Lebens erklärte.
    Er sagt: "Im Leben muss man denken, sehen und fühlen.", und tippt sich parallel dazu mit den Zeigefindern beider Hände erst an die Stirn, dann an die Augen und abschließend auf den Bauch. Seine Erklärung: man muss über Vergangenes nachdenken, die Gegewart sehen und wahrnehmen und die Zukunft fühlen.

    In diesem Sinne: wir waren viel zu lange nicht am Strand, können hier nirgends einen sehen und fühlen uns definitiv bereit für die thailändischen Inseln!
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  • Day 75

    Koh Kood (Koh Kut)

    October 31, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Koh Kood ist unser Einstieg in einen insgesamt mehrwöchigen Thailandaufenthalt und eine traumhaft schöne Insel ohne große Hotelkomplexe und mit nur wenigen Touristen. Die Hochsaison beginnt erst in den kommenden Wochen und die ohnehin ruhige Insel wirkt dadurch noch verschlafener. Mit dem Roller ist man schnell in jeder Ecke um ein paar Wasserfälle, verschiedene Strände und Restaurants zu besuchen.

    Genau das richtige um sich am Strand mit dem Reiseführer entspannt auf die nächsten Ziele vorzubereiten, im salzigen Wasser die fliegenden Fische herumspringen zu sehen, mit den bereitgestellten Kayaks einsame Buchten und Strände zu erkunden oder mit den hoteleigenen SUPs auf dem Meer in den Sonnenuntergang zu paddeln.

    Und obwohl wir in den letzten Wochen teils wunderbares Essen genießen konnten, sind wir sofort wieder von der thailändischen Küche eingenommen und sind von der perfekten Kombination aus süß, sauer, salzig und scharf vom ersten Gericht an überwältigt. Außer Italien gibt es wohl kaum ein Land mit solch einer Fülle und Diversität von unfassbar leckeren Gerichten. Nichts geht über die verschienden grün, gelben und roten Kokos/Chili/Erdnuss-Currys und Suppen, über gebratenen Reis und die verschiedenen breiten und schmalen gebratenen Nudeln, Mango- und Papayasalate und die unzähligen Süßspeisen wie Mango auf sticky rice, Banana Roti oder die leckeren Fruchtshakes. Yammi!

    Die Strände von Koh Kood sind umrahmt von haushohen Palmen, die regelmäßig ihre kiloschweren Kokosfrüchte gefährlich nah neben uns in den Sand werfen und wir werden uns wieder bewusst, dass jährlich mehr Menschen durch herabfallende Kokosnüsse ums Leben kommen als durch Hai- und Krokodil-Angriffe zusammen.
    Eines Morgens machen wir uns an die Arbeit eine Kokosnuss aufzubrechen, doch ohne richtiges Werkzeug ist der Aufwand größer als gedacht. Wir brauchen eine halbe Ewigkeit um die braune Nussschale von ihrer natürlichen faserigen grünen Verpackung zu befreien und freizulegen, bevor wir die steinharte Frucht mit der richtigen Schlagtechnik auf den Felsen zum Knacken bringen. Doch das weiße Fleisch schmeckt hervorragend und der süße Kokosnusssaft erfrischt uns nach der schweißtreibenden Arbeit in der Mittagssonne.

    Insgesamt gibt es für uns wunderbar wenig zu tun und wir verbringen ein paar entspannte Tage bevor wir uns in Richtung Bangkok und dann in den Norden Thailands aufmachen.
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  • Day 81

    Nordthailand (1/2)

    November 6, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Von Bangkok aus beginnt unser Weg in den Norden Thailands, einen Teil davon bereisen wir mit unseren Freunden Verena und Christoph aus Köln, mit denen wir uns anschließend später auf den südlichen Inseln wiedertreffen werden.

    Mit dem Zug machen wir uns gemeinsam auf nach Kanchanaburi, wo die berühmte Brücke über den Kwai verläuft und ein paar Kilometer stadtauswärts mit Hilfe der australischen Regierung eine sehr beeindruckende Gedenkstätte gebaut wurde. Wir überqueren den Kwai-River in einem alten Zug mit offenen Fenstern, besuchen das informative Museum und durchwandern ausgestattet mit Audioguide und Walki Talki (safety first) den Hellfire-Pass, der von Kriegsgefangenen per Hand und einfachstem Werkzeug in den Felsen geschlagen wurde.

    Neben der Gedenkstätte besuchen wir ebenfalls den Erawan-Nationalpark, der vor allem durch seinen 7stufigen Wasserfall begeistert, der aussieht als wäre er aus einem gemeinsamen Projekt von Dali und Walt Disney sowie Jules Verne und den Gebrüdern Grimm entstanden und definitiv jedem Märchen gut zu Gesicht stehen würde.

    Auf dem Weg in die alte königliche Hauptstadt Sukhotai, mit ihren beeindruckenden Tempelanlagen aus dem 12.-14. Jahrhundert machen wir einen Stopp in Kamphaeng Pet und verbringen einen Abend bei Livemusik in einer durchaus ansehnlichen Bar, werden vom (selbsternannten) "Big Boss" persönlich per Handschlag begrüßt und tatsächlich sogar spätabends noch nach Hause gefahren. Ohne Bezahlung versteht sich, Ehrensache.

    Unsere letzte Station im Norden Thailands ist anschließend Chiang Mai, gefühlt der geordnete, irgendwie hippe und europäische (sehr) kleine Bruder Bangkoks. Durch die alten Stadtmauern und die umgebenden Flussanlagen ist deutlich ein Zentrum zu erkennen. Die Straßen sind sauber, verfügen über Bürgersteige und sind voll von kleinen Lädchen und Restaurants.
    Wir verbringen einige Tage in der Stadt und Umgebung, fahren mit dem Roller auf die umliegenden Berge und in Nationalparks, besuchen Tempel und botanische Gärten und genießen das wunderbare und überall verfügbare Streetfood bevor unser Weg über Chiang Rai und den beeindruckenden weißen Tempel ins benachbarte Laos führt.
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