Via Alpina

June - July 2023
Meine Wanderung entlang der grünen Via Alpina von Vaduz nach Montreux Read more
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  • Day 16

    Grindelwald - Wengen

    July 6, 2023 in Switzerland ⋅ ☁️ 13 °C

    Bereits um 7 Uhr nehme ich den Zug zurück nach Grindelwald. So starte ich dann kurz vor 9 Uhr mit meiner heutigen Etappe.
    Von Grindelwald aus geht es zuerst runter nach Grindelwald Grund. Und danach geht es für ein ganzes Weilchen nur noch bergauf. Der Weg ist steil, unsexy und an der prallen Sonne. Ich frage mich ein paar Mal, wie bescheuert ich eigentlich bin. Immerhin laufe ich auf einer asphaltierten Strasse, kreuze mehrfach die Schienen der Jungfraubahn und ja, auch das Gondeli des Eiger Express… warum wohl bin ich weit und breit die einzige Person, die hie hoch läuft 😂
    Trotz der steilen Steigung komme ich sehr gut voran. Ich fühle mich gut!
    Als ich das Gasthaus Brandegg erreiche, entscheide ich mich, meine angedachte erste Pause zu verschieben- es läuft gerade einfach gut. In Alpligen (nach 2 Stunden) setze ich mich dann und gönne mir ein Rivella.
    Danach wird der Weg angenehmer und etwas abwechslungsreicher. Und siehe da, nun hat es auch vereinzelte andere Wanderer unterwegs.
    Nach etwa 3,5 Stunden und fast 1200 Höhenmeter später stehe ich oben auf der Kleinen Scheidegg. Es wimmelt von Leuten hier oben! Ich trinke etwas, stemple meinen Wanderpass und schiesse noch ein Foto. Dann aber entscheide ich mich, meine Mittagsrast in Wengeneralp zu machen. Hier auf der Passhöhe ist es mir zu touristisch.
    Inzwischen sind Wolken aufgezogen und die drei grossen Berge sind mehrheitlich verdeckt.
    Während meiner Mittagspause regnet es ein wenig.
    Als ich weiter gehe, ist der Spuk aber schon wieder vorbei.
    Ich laufe ein Stück auf der Abfahrtstrecke des Lauberhornrennens. Das Kernen-S beim Brüggli und die Bahnunterführung bei der Wasserstation - also Platz ist hier definitiv nicht viel… Etwas später komme ich noch zum Start des Slaloms. Wengen ist inzwischen schon sehr nah.
    Als ich im Hotel angekommen bin und eingecheckt habe, beginnt es wieder zu regnen. Zu Beginn nur wenig, aber plötzlich schüttet es wie aus Kübeln und dann beginnt es auch noch zu hageln. War doch gut, dass ich beim Runtergehen nicht getrödelt habe.
    Ich geniesse das Hotel. Es hat einen Pool und eine Sauna. Im Pool lasse ich mir an den Düsen meine Wasen kneten.

    Es schüttet im Verlauf des Nachmittags/Abends noch einige Male. Ich geniesse das Schauspiel im Trockenen.
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  • Day 17

    Wengen - Mürren

    July 7, 2023 in Switzerland ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute morgen habe ich zum ersten Mal etwas Motivationsprobleme. Dabei hilft es auch nicht, dass mir meine Knie schmerzen, als ich die Treppe runtergehe zum Frühstückssaal. Während des Frühstücks überlege ich mir, ob ich heute in ein Bähnli einsteige… ich habe keine Lust, aber ich vertage die Entscheidung, bis ich dann wirklich loslege.
    Als es dann soweit ist, schmerzen die Knie nicht mehr so sehr. Also nehme ich den Abstieg nach Lauterbrunnen doch zu Fuss in Angriff. Keine Lust ist schliesslich ja auch kein Argument für ein Taxi. Aber heute brauche ich Musik auf den Ohren. Und so kommt mit jedem Schritt auch die Lust wieder zurück.
    Der Weg geht steil bergab. Nach weniger als eine Stunde bin ich unten im Tal. Hier stemple ich wieder einmal meinen Wanderpass, fülle Wasser auf und dann nehme ich schon bald den Aufstieg nach Mürren in Angriff. Auch hier hatte ich mir am Morgen eine Alternative überlegt (Gondeli und dann Höhenweg entlang), aber auch diese Idee lasse ich nun links liegen.
    Der Weg ist extrem steil. Ich muss zwischendurch sogar mäandrieren, damit es einfacher geht. Aber ich komme sehr gut voran. Unzählige Bäche stürzen den Wald hinunter. Nach einer Stunde Aufstieg mache ich kurz Rast und trinke etwas. Bei einem kurzen Zwischencheck auf der Karte realisiere ich, dass es ja gar nicht mehr so weit ist. Ich habe bereits mehr als die Hälfte des Aufstiegs hinter mir.
    Beschwingt geht es also weiter. Für einen kurzen Moment führt der Weg aus dem Wald hinaus und ich habe einen wunderschönen Blick auf das Dreigestirn-Eiger, Mönch und Jungfrau.
    Bald darauf erreiche ich die Höhe und dann geht es der Schiene entlang nach Mürren. Hmm… seltsam, ich hatte mit meiner Motivation zu kämpfen, war aber deutlich schneller unterwegs als sonst…

    In Mürren angekommen gönne ich mir auf einer schönen Restaurantterrasse erst einmal etwas kaltes zu trinken. Danach gehe ich zum Hotel. Das Zimmer ist natürlich noch nicht bezugsbereit, aber ich kann mich dort kurz umziehen- immerhin bin ich ziemlich verschwitzt.

    Da es ja erst Mittag ist und ich mein Tagesziel bereits erreicht habe, laufe ich durch Mürren und hüpfe am anderen Ende des Dorfes in die Gondel. Oben auf dem Schilthorn geniesse ich das wunderbare Bergpanorama. Im Drehrestaurant esse ich schliesslich einen späten Zmittag. Schön, wie die Berge an einem vorbeiziehen.
    Auf dem Schilthorn ist derzeit eine grosse Baustelle. Es wird eine neue Bahn gebaut - Mürren rüstet sich für den Massentourismus. Mir gefällt das Dörfchen- gerade weil es im Unterschied zu beispielsweise Grindelwald eben deutlich ruhiger und urtümlicher ist. Hoffentlich geht das nicht verloren…
    Nun, am Abend geniesse ich die Ruhe und die Aussicht.
    Morgen wartet wieder eine strengere Etappe auf mich. Aber ich bekomme Begleitung 😍Jürg wird morgen gaaaanz früh mit dem ersten Zug daheim losfahren und dann marschieren wir gemeinsam über die Sefinenfurgge.
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  • Day 18

    Mürren - Griesalp

    July 8, 2023 in Switzerland ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute begleitet mich Jürg auf der Wanderung über die Sefinenfurgge ins Kiental. Da er aber erst noch anreisen muss, habe ich trotz langer Etappe am Morgen noch ausgiebig Zeit. Wettertechnisch kommt das auch ganz gelegen, denn am Morgen schüttet es noch ziemlich. Bis ich mich auf den Weg mache, Jürg vom Zug abzuholen, ist der Spuk aber dchon vorbei. Um halb zehn legen wir dann los. Erst geht es noch gemütlich durch Mürren, ehe dann der Aufstieg beginnt. Nach der Spielbodenalp wird es richtig steil! Irgendwann haben wir dann diesen ersten steilen Abschnitt hinter uns gebracht und der Weg bis zur Rotstockhütte wird gmögiger. Hier gönnen wir uns einen Zmittag.
    Gestärkt nehmen wir die restlichen zwei Stunden Aufstieg in Angriff. Auch hier ist es stellenweise wieder extrem steil. Der Himmel ist inzwischen deutlich weniger Wolkenverhangen. Wir sehen ein einzelnes Murmeli auf einem Felsen. Einmal müssen wir noch ein kleines Schneefeld überqueren. Und dann kommt der happige Schlussaufstieg. Am Ende ist der Weg so steil, dass er mit Treppen und Seilen gesichert ist.
    Wow, was für ein tolles Panorama. Für mich ist es auf jeder Passhöhe überwältigend zu sehen, wie weit ich schon gekommen bin. Meistens sieht man von hier oben ja zurück zu den letzten Pässen… heute habe ich Pass Nummer 9 absolviert.
    Nach einer kurzen Rast machen wir uns auf den Abstieg. Der Anfang ist wiederum mit einer Treppe und Seil gesichert. Als das Seil zu Ende ist / resp. nur noch am Boden entlang führt, ist es mir ganz kurz etwas mulmig… es geht schon sehr steil hinunter. Aber letzten Endes ist es kein Problem, die Treppe zu meistern. Danach wird der Weg eigentlich mühsamer. Es geht weiter steil über Schotter hinunter. Wir sind beide froh, als das viele Geröll weniger wird und wir auf „normalem“ Boden laufen.
    Der Abstieg ist lang und eigentlich landschaftlich eher langweilig- naja, wir waren vorhin auch ziemlich verwöhnt 😇
    Nach insgesamt 7 Stunden 20 Minuten (inklusive aller Pausen) kommen wir auf der Griesalp an. Es war eine wunderschöne Wanderung. Aber jetzt sind wir beide froh, dass wir angekommen sind und entspannen können.
    Wir gönnen uns einen Zvieri und später dann einen feinen Znacht.
    Jürg wird morgen mit dem ersten Postauto wieder den Heimweg antreten und ich habe einen Pausentag. Dies, weil ich erst in der Nacht auf Montag ein Platz in der Blüemlisalphütte habe.
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  • Day 19

    Ruhetag auf der Griesalp

    July 9, 2023 in Switzerland ⋅ ⛅ 24 °C

    Da ich erst morgen ein Bett auf der Blüemlisalphütte habe, komme ich heute in den Genuss eines Ruhetages. Ursprünglich war eigentlich geplant, dass ich die gestrige Etappe halbiert hätte und auf der Rotstockhütte übernacht hätte. Da die Hütte aber komplett ausgebucht ist, gab es keinen Platz mehr für Jürg und so haben wir umgeplant.
    Jürg ist heute morgen dann wieder frühzeitig den langen Heimweg angetreten. Und ich habe mich mal wieder darum gekümmert, dass meine Wäsche sauber wird.
    Auch wenn die Gegend wunderschön ist, ist mein Bewegungsradius heute sehr klein. Ich geniesse es, nichts tun zu müssen.
    Ich kümmere mich noch etwas um die nächsten paar Übernachtungen und muss feststellen, dass es dann nach Gstaad noch etwas schwierig werden könnte, etwas geeignetes zu finden… naja, ich vertage das Ganze auf übermorgen, wenn ich wieder Handynetz habe und telefonieren kann. Hier in der Griesalp habe ich nur WLAN. Morgen dann wahrscheinlich gar nichts…
    Am Nachmittag darf ich noch den Hot Pot benutzen. Das ganze ist aber ziemlich warm 😅
    Ich habe den ruhigen Tag sehr genossen. Morgen folgt der lange Aufstieg zum höchsten Punkt meiner Reise.
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  • Day 20

    Griesalp - Blüemlisalphütte

    July 10, 2023 in Switzerland ⋅ ☀️ 13 °C

    Der heutige Wandertag kennt nur eine Richtung: bergauf! Es beginnt aber ganz gmögig durch den Wald. Obwohl es noch Morgen ist, ist es bereits recht warm. Der Weg bis zur underen Bundalp ist kurzweilig. Danach komme ich aus dem Wald. Es läuft mir ganz gut. Bei der oberen Bundalp habe ich noch nicht das Bedürfnis, eine richtige Pause zu machen, also laufe ich weiter. Ab jetzt hat man das Ziel immer vor Augen. Es wird steil- und wird es wohl auch bis zum Schluss bleiben, denn von der Distanz her, ist es nicht mehr so weit…. Nur noch hoch 🏔️.
    Es hat viele Personen unterwegs. Schon bald wird die Vegetation karger und ich gehe nur loch über Geröllweg. Ich sehe ein Murmeli herumtollen… ja, ich würde auch gerne so flink über die Steine springen können…
    Stetig laufe ich weiter. Es hat im steilen Anstieg immer wieder Möglichkeiten, sich hinzusetzen. Diese nutze ich ab und zu auch. Der Weg ist sehr exponiert und erfordert deshalb einiges an Konzentration. Aber alles in allem geht der Aufstieg sehr gut. Meine Beine sind gut erholt.
    Nach dem steilen langen Aufstieg geht es um einen Felsen herum und dann sehe ich den langen Treppenweg bis zur Passhöhe. Die Treppenstufen sind angenehmer als der normale Weg. Man kann flach abstehen. Tritt für Tritt geht es aufwärts.
    Nach 3 Stunden 45 Marschzeit (also ohne Pause - habe Uhr gestoppt, wenn ich pausiert habe) und 1500 Höhenmetern komme ich auf dem Hohtürli an - dem höchsten Pass auf meiner Tour. Wow, ist das schön! Pass Nummer 10!

    Vom Hohtürli aus geht es nochmals 50 Höhenmeter weiter hinauf zur Blüemlisalphütte.
    Hier gibt es für mich erst einmal einen Zmittag und etwas zu trinken.
    Ich werde hier in einem der Massenlager-Zimmer (20 Personen) übernachten. Bin ja mal gespannt… Die Hütte ist komplett ausgebucht .
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  • Day 20

    Blüemlisalphütte

    July 10, 2023 in Switzerland ⋅ 🌙 9 °C

    Noch ein paar Impressionen von der Blüemlisalphütte und Umgebung.
    Zwischenzeitlich war die Hütte mitten in den Wolken. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang verzogen sich diese dann aber grösstenteils. Der Sonnenuntergang war sehr speziell. Die Sonne sah aus wie ein glühender Ball aber ringsherum färbte sich der Himmel nicht. Einfach nur diese leuchtende Kugel. Da es ziemlich windig war, verdrückte ich mich nach Sonnenuntergang zurück ins Haus.Read more

  • Day 21

    Blüemlisalphütte - Kandersteg

    July 11, 2023 in Switzerland ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute morgen ist der Himmel wieder strahlend blau. Kein einziges Wölkchen zu sehen. Die Nacht auf der Hütte verlief ganz gut. Es war einfach ziemlich warm im Schlafsaal. Um halb 3 standen die Bergsteiger auf. Für Wanderer gab es dann um halb sieben Zmorge. Nach dem Zmorge bin ich ziemlich zügig aufgebrochen. Ich wollte runter zum Hohtürli und die Passhöhe vor allen anderen erreichen, damit ich sie noch menschenleer habe. Mein Plan ist aufgegangen. Ich habe mich dort auf ein Bänkchen gesetzt und einfach die idyllische Ruhe und den Frieden genossen.
    Nun geht es an den Abstieg. Der Weg ist steil und der Belag rutschig. Aber ich fühle mich wohl. Meistens zumindest. An zwei Stellen muss ich also schon erst einmal leer schlucken. Viel Platz zum Abstehen hat es da nicht (knapp Platz für einen Fuss…) und auf der linken Seite geht es einfach nur das Loch runter. Aber beide Stellen kann ich ohne Probleme meistern. Phu! Der Weg bleibt noch eine ganze Weile auf dem schlottrigen Terrain und erfordert Konzentration. Aber es ist unheimlich schön und ich geniesse es sehr!
    Irgendwann bin ich genug tief, so dass der Boden auch wieder bewachsen ist. Nun komme ich auch in die Sonne - und obwohl es noch früh am Morgen ist, ist es schon sehr warm. Ein Trinkstopp muss her. Generell nehme ich es sehr gemütlich- ich habe es nicht eilig, hier oben ist es sicherlich deutlich schöner als unten in Kandersteg. Dementsprechend mache ich immer wieder mal kurze Päuselis und geniesse einfach die schöne Natur.
    Mit dem Oeschinensee im Blick wird der Weg richtig einfach.
    Am See angekommen muss ich natürlich sofort rein springen. Das Wasser ist extrem warm - ich schätze es auf knapp 20 Grad. So schön! Ich schwimme etwa 20 Minuten.
    Nun geht es zum wohlverdienten Zmittag- es ist allerdings erst 11 Uhr - ich muss mich im Restaurant also noch etwas gedulden y naja, da ich den wohl besten Platz auf der Terrasse habe, finde ich das nicht wirklich schlimm. Auch beim Zmittag lasse ich mir lange Zeit. Irgendwann setzen sich vier Frauen, die such auf der Hütte übernachtet haben zu mir. Eine der vier macht wie ich auch die Via Alpina am Stück. Die anderen drei begleiten die aktuell bis Gstaad. So wie sie erzählt, hat die immer irgendjemandem, der sie begleitet. Die vier werden dann später mit dem Gondeli nach Kandersteg fahren.
    Ich setze mich nochmals etwas an den See. Inzwischen wimmelt es von Leuten hier. Also entschliesse ich mich, das letzte Teilstück auch in Angriff zu nehmen. Ich hatte es mir bis zu diesem Zeitpunkt ja offen gelassen, ob ich lsufe oder gondle (mir wurde im Vorfeld von diesem Teil der Wanderung abgeraten). Aber ich fühle mich so gut, dass ich Lust zum Laufen habe.
    Der Weg ist in der Tat nicht extrem schön. Es ist eine kahle Schneise durch den Wald. An der prallen Sonne. Aber ich geniesse es trotzdem.
    In Kandersteg angekommen erkundige ich mich im Tourismus Büro über die Wegbeschaffenheit des nächsten Passes (Bunderchrinde nach Adelboden). Es sind für morgen Gewitter angesagt… Der Weg sei vor allem auf der Adelbodner Seite sehr steil. Könnte rutschig und schwierig werden. Naja, ich beobachte nun mal, wie sich die Prognosen entwickeln…
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  • Day 22

    Kandersteg - Adelboden

    July 12, 2023 in Switzerland ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Wetterprognosen für den heutigen Tag schliessen Gewitter im Verlauf des ganzen Tages nicht aus. Die Etappe würde eigentlich über den Pass „Bunderchrinde“ nach Adelboden führen. Das ist eine 7-stündige Wanderung mit einigen Höhenmetern. Die Passhöhe liegt auf beinahe 2400m. Bei den Gewitterprognsosen ist mir das Ganze zu riskant. Ich entschliesse mich daher für die sichere Variante der Kander entlang nach Frutigen und dann der Entschlige entlang nach Adelboden. Auf diesem Weg finde ich zur Not sicher irgendwo Unterstand oder kann auch relativ schnell abbrechen und auf einen Bus umsteigen.

    Als ich loslaufe, zeigt sich das Wetter von der besten Seite. Es ist nochmals so schön, dass ich an meiner Entscheidung zu zweifeln beginne. Aber nein, ich schiebe diese Gedanken beiseite und folge meinem Plan.
    Die Kander führt ziemlich viel Wasser. Naja, es hat ja in der Nacht auch zünftig geregnet. Plötzlich zieht Nebel auf und es ist deutlich kühler. Aber so schnell wie der Nebel gekommen ist, ist er auch wieder verschwunden.
    Ich laufe auf einem Lötschentaler Informationsweg entlang. Immer wieder mal hat es Schautafeln mit Erläuterungen zu der Lötschtalbahn oder anderen speziellen Orten (z.B. Mitholz).
    Kurz vor dem Blausee absolviere ich den 300. Kilometer 💪🏻😎
    Beim Blausee mache ich einen kleinen Abstecher. Ich sehe mir das Seeli und die Forellen an. Wenn die Sonne scheint, soll der See tolle Blautöne haben und man kann bis an den Boden sehen. Bei der heutigen Witterung erscheint die Farbe aber nicht ganz so spektakulär. Und leider darf man in diesem See nicht schwimmen…
    Ich gönne mir am See eine Pause und esse einen Znüni. Danach geht es ein Stück der Hauptstrasse nach, bis ich wieder auf einen Wanderweg/resp. eigentlich ist es ein Veloweg abzweigen kann. Der Himmel wird wieder ziemlich düster und es donnert. Dicke Regentropfen fallen vereinzelt - aber das Gewitter zieht nördlich vorbei. Ich bleibe also trocken ☺️.
    Bei Frutigen wechsle ich das Tal. Auf einem Bänkli mache ich eine Pause. Danach geht es zur Entschlige. Ich laufe auf einem Holzskulpturenweg. Immer wieder hat es schöne Schnitzereien am Wegesrand. Auf einem Schild steht etwas von Hängebrückenweg… als ich die Brücke über die Entschlige erreiche, bin ich etwas enttäuscht- das ist ja gar keine Hängebrücke. Weiter geht es dem Fluss entlang. Und siehe da, die nächste Brücke, die über den Fluss führt, ist tatsächlich eine Hängebrücke. Ich muss aber nicht drüber, mein Weg geht auf dieser Flussseite weiter.
    Aber ich komme trotzdem noch in den Genuss von zwei Hängebrücken über kleinere Zuflüsse zur Entschlige.
    Beim Restaurant Rohrbach mache ich Mittagshalt. Mein Plan war, dass ich ab hier der Hauptstrasse folge, da es dem Fluss entlang kein Wanderweg mehr hat und der Spissenweg nach Adelboden ist allein schon eine Tageswanderung… Die Strasse ist allerdings recht stark befahren, nicht sehr breit und es hat kein Trottoir oder ähnliches. Die Wirtin des Restaurants rät mir, ein kleines Stück den Bus zu nehmen und dann die Schlucht Cholereloch hochzuwandern und dann in Richtung Adelboden. Gemäss Swisstopo rechne ich aus, dass dies nochmals 1,5 Stunden sind. Bis hier hin bin ich schon über 4 Stunden (Marschzeit) und 20km lang unterwegs. Aber die Idee mit der Schlucht gefällt mir. Zumindest solange ich in der warmen Gaststube sitzen. Als ich an der Bushaltestelle auf den Bus warte wird es immer dunkler und kälter. Ein Blick auf den Radar verheisst nichts Gutes. Eine starke Front ist im Anmarsch. Hmm, bei Gewitter will ich eigentlich auch nicht durch eine Schlucht… hier länger warten und das Gewitter vorbeiziehen lassen, will ich irgendwie auch nicht. Ausserdem sollen noch weitere Fronten kommen…
    Da ich mit den 20km schon weiter gelaufen bin, als ich oben über den Pass gehabt hätte, entscheide ich mich, im Bus sitzen zu bleiben bis nach Adelboden.
    Und tatsächlich, bis ich ankomme, regnet und hagelt es. Ich warte beim Busbahnhof bis das Gröbste vorbei ist und suche dann mein Hotel.
    Zu meiner Überraschung hat das Hotel sogar einen kleinen Wellnessbereich mit einem Jacuzzi. Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen! Vorher muss ich aber wieder einmal Wäsche waschen…
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  • Day 23

    Adelboden - Lenk

    July 13, 2023 in Switzerland ⋅ ⛅ 18 °C

    Irgendwann musste ein Regenwandertag ja mal kommen.
    Da ich mich heute am Mittag mit Carola im Restaurant Büelberg verabredet habe, kann ich den Regen auch nicht wirklich absitzen und erst am Mittag aufbrechen. Aber wandern im Regen ist auch sehr schön. Als ich loslege, schont es gerade noch etwas, weshalb ich mich auch noch nicht wetterfest anziehe.
    Der Weg führt wie eine Autobahn einer Skipiste entlang. Ich komme richtig gut voran.
    Bald erreiche ich die Endstation der Bahn Bergläger. Inzwischen schüttet es. Beim Unterstand der Bahn ziehe ich nun endlich den Poncho über. Die vier Frauen, die auch schon auf der Blüemlisalphütte waren, sind auch da - ich glaube, sie sind mit der Gondel hierher gefahren - sonst wären sie jetzt nicht so trocken 😝. Sie sind gestern auch nicht über den Pass gelaufen. Allerdings haben sie im Gegensatz zu mir für die ganze Strecke den Bus genommen. Zugegeben, das macht mich schon etwas stolz auf mich 😉
    Während der nächsten Stunde lässt der Regen nicht nach. Der Weg geht weiter einem Bach entlang zur Gondelstation Geils. Auch hier marschiere ich einfach weiter. Bei diesen Temperaturen brauche ich keine Pause. Der Weg ist allerdings nicht sonderlich schön - alles auf Asphalt… Nach etwas mehr als 2 Stunden insgesamt erreiche ich bereits die Passhöhe - das ging richtig flott - angeschrieben waren 3 Stunden…
    Im Restaurant gönne ich mir eine warme Schoggi. Aber vorher muss ich mir ein trockenes T-Shirt und trockene Socken anziehen.
    Als ich wieder aufbreche, kommen die vier Frauen auch im Restaurant an.
    Nach einer weiteren halben Stunde auf einem extrem unangenehmen Weg treffe ich im Büelberg ein. Zwei welsche Frauen, die ich auch schon mehrfach nun getroffen habe, sitzen auf der Terrasse. Auch sie sind gestern mit dem Bus von Kandersteg nach Adelboden und auch heute mit dem Bus nach Lenk und dann mit der Gondel zum Pass hoch.
    Bald kommt dann auch schon Carola mit dem Bus an und wir gönnen uns einen feinen Zmittag.
    Danach wandern wir nach Lenk. Inzwischen hat der Regen aufgehört. Aber der Weg ist ziemlich matschig und rutschig.
    In Lenk angekommen durchqueren wir das Dorf und gehen zum Lenkerhof. Wir werden nun zwei Nächte in diesem tollen Hotel hausen und es uns gut gehen lassen.
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  • Day 24

    „Ruhetag“ in Lenk

    July 14, 2023 in Switzerland ⋅ ☀️ 26 °C

    Für heute war schon von langer Hand ein Ruhetag an der Lenk eingeplant. Meine Cousine Carola wollte mir Lenk resp. das schöne Hotel zeigen.
    Obwohl so richtig „Ruhetag“ kann man das auch nicht nennen. Schwimmen, ausgiebig zmörgele und dann, was machen wir wohl? Ah ja, wir können zur Abwechslung ja an der prallen Sonne zu den Simmenfällen wandern… einfach weil wandern so schön ist 😂😂😂. An den Simmenfällen habe weigere ich mich schliesslich, an meinem freien Tag nochmals eine Stunde zurückzugehen. Immerhin fährt in zwei Stunden wieder ein Bus 😉😎. Wir haben also schön Zeit, um im Restaurant an unserem Adventskalender-Projekt zu brainstormen.
    Zurück im Dorf muss ich feststellen, dass ich meine Stempelkarte im Hotel vergessen hatte. Na toll - so muss ich nun an meinem freien Tag nochmals eine Extrarunde drehen… grmpf!
    Wieder zurück im Dorf besorgen wir uns noch ein paar Zutaten für unsere Wanderverpflegung und dann geht es zum Relaxen zurück ins Hotel.
    Und was machen wir zwei wohl zum Relaxen? 🙈 Natürlich ein Exit-Spiel!
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