• Tina Schwendel
Apr – Sep 2024

Pacific Crest Trail

Pengembaraan 173hari oleh Tina Baca lagi
  • Tag 19 & 20: Idyllwild-Comeback

    26 April 2024, Amerika Syarikat ⋅ ⛅ 5 °C

    Wir verbrachten weitere drei Nächte und zwei Tage in Idyllwild. Das reißt natürlich ein ganz schönes Loch in die Reisekasse.
    Wir schliefen viel, aßen gut und unsere Hütte hatte sogar einen Whirlpool, den wir bei Regen genossen.Baca lagi

  • Tag 21: Meile 166.6 bis Meile 170.9

    27 April 2024, Amerika Syarikat ⋅ ⛅ 9 °C

    Nach einer sehr erholsamen Nacht im Hotelbett holte uns ein Paar mit einem Allrad-Pickup ab, um uns zum Fobes Trailhead zurück zu bringen. Wir waren sehr froh, dass wir diesmal nicht die 4 Meilen auf der unbefestigten Straße vor uns hatten. Vom Trailhead ging es in 1,5 Meilen und 350 Hm zurück zu unserem Ausgangspunkt.
    Wir gingen es langsam an, denn meine beiden Begleiter hatten Schmerzen in den Füßen.
    Nach 2,3 Meilen und weiteren 350 Hm kamen wir an einem Abzweig an, wo es wieder eine Meile bergab zu Wasserholen ging. Zum Glück war es diesmal nicht so steil. Dann verbrachten wir unsere Mittagspause dort und diskutierten über einen möglichen Lagerplatz für die Nacht. Eigentlich wollten wir es bis Meile 175 schaffen, doch die vielen Höhenmeter und eine schneebedeckte Stelle am Apache Peak bremsten uns aus.
    Zum ersten Mal kamen unsere Microspikes zum Einsatz. Ich war recht nervös, da es neben dem Trail steil bergab ging und an dieser Stelle vor ein paar Jahren jemand tödlich verunglückte. Ich lies mir also Zeit und schaffte es ohne Probleme auf die andere Seite. Ich bin froh, dass mir diese Erfahrung ein wenig die Angst vor dem Schnee, der morgen auf uns wartet, genommen hat.

    Wenig später schlugen wir unsere Zelte auf. Leider waren die guten, ebenen Plätze schon vergeben, aber wir haben unsere Zelte trotzdem ganz gut untergebracht. Da es hier oben auf 2.100 m recht frisch ist, verkrochen wir uns schnell in die Zelte.
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  • Tag 22: Meile 170.9 bis Meile 180.9

    28 April 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 13 °C

    10 Meilen, 16 km.. eigentlich ja eine Vormittagsrunde. Doch nicht auf dem PCT!

    Wir starteten gegen 8 auf den Trail, was für mein Empfinden schon ziemlich spät ist. Ich wusste, was heute auf uns wartete und wollte es einfach nur hinter mich bringen. Die ersten 5 Meilen ging es nur bergauf und über unzählige umgestürzte Bäume. Es war ein wahres Ganzkörperworkout, denn ab und zu musste man den Rucksack absetzen, um unter einem Baum durchzukriechen. An anderen Stellen kletterte man darüber oder versuchte drumherum zu laufen. Die Umleitungen führten allerdings dazu, dass es nicht einen Pfad gab, dem man folgen konnte, sondern man immer wieder mit dem GPS abgleichen musste, wo man hin muss.

    Nach einer Mittagspause an einem wunderschönen Zeltplatz, wo ich auch mein Zelt aufstellte, um es zu trocknen, ging es in Richtung Schnee. Da wir nun auf der vom Wind abgewandten Seite des Berges waren, ließen sich umgefallene Bäume nur noch einzeln blicken. Der Schnee war nun mein größtes Problem. Mit Microspikes und Eisaxt kämpfen Captain Sticky Buns, Smokey und ich uns Schritt für Schritt über den Schnee. Nach einiger Zeit war uns klar, dass wir das Tempo ein wenig anziehen müssen, wenn wir es noch bis zum auserwählten Zeltplatz schaffen wollten.
    Wir gaben unser bestes und wurden mit der Zeit etwas sicherer auf den Beinen. Einige Male landete ich mit dem Po im Schnee und rutschte auch ein paar Meter den Hang herunter. Glücklicherweise konnte ich mich immer schnell abbremsen.
    Es war anstrengend und wir waren super froh, als wir endlich am Zeltplatz angekommen waren. Ich konnte mir sogar einen schneefreien Platz sichern. Ich konnte es kaum erwarten in meinen Schlafsack zu kriechen, also gab es essen im Bett.
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  • Tag 23: Meile 180.9 bis Meile 185.7

    29 April 2024, Amerika Syarikat ⋅ ⛅ 13 °C

    Nach einer kuschlig warmen Nacht im Schlafsack startete der Tag früh, denn es war Zeit Mount San Jacinto zu besteigen.
    Der Gipfel liegt nicht auf dem PCT, aber irgendwie gehört er doch dazu.
    Nach den Schneeerfahrungen der letzten Tage, war ich morgens noch sehr skeptisch, ob ich wirklich da hoch will. Doch ich wollte dann auch keinen Rückzieher machen und hoffte einfach, dass schon alles gut gehen wird.
    Nur Captain Sticky Buns und ich machten uns auf den Weg, denn Smokey kommt weder mit dem Schnee noch mit der Höhe zurecht.
    Der Aufstieg ging ganz gut, denn der Schnee war von der Nacht noch hart gefroren. Das Problem war eher, dass wir Fußspuren folgten, die irgendwann fernab des GPS-Tracks verliefen. Da es jedoch die richtige Richtung war, folgten wir ihnen weiter und gelangten über einen sehr viel steileren Anstieg als geplant zur kleinen Schutzhütte am Gipfel. Dort verschnauften wir kurz und sammelten Kräfte für die letzten Meter bis zum Gipfel. Während wir dort saßen kam ein deutsch-amerikanisches Pärchen vorbei, was wir schon kannten. Zusammen haben wir dann den Gipfel erklommen.
    Und dann standen wir auf 3.296 m und ich war so stolz auf mich, dass ich mich getraut und es geschafft habe!
    Nach einer kleinen Stärkung traten wir zu viert den Abstieg auf der Nordseite des Berges an. Davor graute es mir ja fast noch mehr als vor dem Aufstieg.
    Es war mittlerweile 14 Uhr und der Schnee durch die Sonne weich wie Slushy-Eis. Ich hatte oft Schwierigkeiten mich auf den Beinen zu halten und landete wieder einige Male im Schnee. Da wir aber ja eh nach unten mussten, war es auch ganz wichtig einfach auf dem Po nach unten zu rutschen. Wir hatten definitiv Spaß dabei!
    Der Abstieg dauerte auch länger als wir es erwartet hatten. Die Meilen vergehen einfach nicht so schnell, wie wenn man festen Boden unter den Füßen hat.
    Gegen 17 Uhr trafen wir wieder auf den PCT und schlugen direkt unsere Zelte auf. Es war zwar kein eingetragener Zeltplatz, aber dennoch eine schöne Stelle. Wir fanden zwei schneefreie Plätze und nachdem wir unser Lager errichtet hatten, saßen wir in der Sonne, dehnten uns und freuten uns über diesen ereignisreichen Tag!

    Am Ende des Tages war ich so stolz auf mich, wie schon lang nicht mehr. Ich habe mich trotz Angst auf den Berg getraut und meine Fähigkeiten im durch den Schnee laufen verbessert. Der Tag wird mir in Erinnerung bleiben!
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  • Tag 24: Meile 185.7 bis Meile 193.0

    30 April 2024, Amerika Syarikat ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute ging es endlich raus aus dem Schnee! Doch vorher war noch eine große Hürde zu überwinden: Fuller Ridge! Es ist ein schneebedeckter Abschnitt im Abstieg. Wir hatten seit Tagen davon gehört und alle, die sie bereits überstanden hatten, haben uns geraten vorsichtig zu sein.
    Wir machten uns gegen 8.30 Uhr auf den Weg. Früher wäre sicher schlauer gewesen, um dem matschigen Schnee zu entgehen.
    Auf dem Weg kreuzten wir zuerst den San Jacinto River. Das war schon Adrenalin pur, da keiner von uns ins eiskalte Wasser fallen wollte. An einem Seitenarm des Flusses filterten wir dann das Wasser für den Tag.
    Der Fuller Ridge Trail führte zuerst auf der Südseite des Berges entlang, sodass anfangs viele schneefreie Passagen dabei waren. Jedoch war es auch hier nicht einfach, den richtigen Weg zu finden, sodass wir immer wieder mit dem GPS abgleichen mussten. Gegen 12 Uhr kamen wir auf der schneebedeckten Nordseite an. Nur noch 2 Meilen bis der Weg wieder schneefrei war. Wir kämpften uns Schritt für Schritt voran und brauchten ganze 3 Stunden bis zum Campingplatz am Ende des Trails.
    Dort machten wir eine lange Pause, trockneten unsere Socken, Schuhe und Füße und stärkten uns. Dann ging es drei schneefreie Meilen bergab zum heutigen Zeltplatz. Es fühlte sich wie ein Entspannungsspaziergang an und die Strecke war innerhalb einer Stunde erledigt, obwohl auch wieder ein paar Bäume zu überwinden waren.
    Mit dem Blick auf San Jacinto ging der Tag zu Ende. Verrückt, dass wir gestern noch dort oben waren!
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  • Tag 25: Meile 193.0 bis Meile 209.5

    1 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 19 °C

    Heute ging es bergab! Etwa 16,5 Meilen und 1.600 Hm stiegen wir hinab zur Interstate 10.
    Ich habe mich gefreut, einfach zu laufen ohne mich großartig auf jeden Schritt konzentrieren zu müssen. Leider wurde ich enttäuscht, denn auch ohne Schnee ist der Weg ganz schön steinig und uneben 😅
    Immerhin ging es bergab und es war auch nicht zu steil.
    Wir hatten tolle Aussichten ins Tal und zurück zu San Jacinto. Außerdem passierten wir den 200 Mile Marker! Da es so eintönig war, bergab zu laufen, habe ich heute zum ersten Mal Musik während des Wanderns gehört. Aber immer nur auf einem Ohr damit ich die Klapperschlangen klappern höre.
    Und dann passierte es tatsächlich: ich hatte meine erste ernste Begegnung mit einer Klapperschlange! Ich war recht schnell unterwegs und sah nur aus dem Augenwinkel eine große Schlange im Gebüsch liegen. Sie klapperte los, aber da ich schon auf ihrer Höhe war, konnte ich nicht mehr stehenbleiben und machte ein paar schnelle Schritte. Glücklicherweise setzte sie nicht zur Attacke an. Ein paar Meter weiter blieb ich stehen und warnte alle, die nach mir liefen. Voller Adrenalin ging es die letzten Meter bergab.
    Danach ging es durch das Tal zur Interstate 10 und von dort aus per Uber zu In-N-Out-Burger. Den hatten wir uns verdient!
    Die Nacht verbringen wir zu viert in einem Doppelzimmer im Casino in Cabazon.
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  • Tag 26: Meile 209.5 bis Meile 266.1

    2 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 7 °C

    Heute haben wir viele Meilen hinter uns gebracht.. im Auto!
    Der Abschnitt zwischen der Interstate 10 und Big Bear Lake ist dieses Jahr eine besondere Herausforderung. Der Trail wurde letztes Jahr durch einen Tropensturm zerstört.
    Normalerweise verläuft er im Flussbett des Mission Creek, doch dieses ist völlig ausgespült. Es ist machbar, den Weg zu gehen, jedoch haben uns alle geraten, den Abschnitt zu überspringen, da es pure Energie- und Zeitverschwendung ist. Einige haben sich auch schon verlaufen, da man die ganze Zeit mit dem GPS navigieren muss.
    Nachdem wir schon so viel Zeit für San Jacinto gebraucht haben, haben wir uns also entschlossen, mit dem Auto nach Big Bear Lake zu fahren.

    Dort angekommen waren wir doppelt glücklich, den Abschnitt übersprungen zu haben, denn alle die das Wasser aus dem Mission Creek getrunken haben, haben sich mit dem Norovirus angesteckt und liegen nun flach. Es kommt immer mal vor, dass sich Noroviren im Wasser befinden, aber eigentlich wird dann davor gewarnt.
    Unsere Filter können keine Viren aus dem Wasser filtern, sodass man zusätzlich ein chemisches Aufbereitungsmittel bräuchte.
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  • Tag 28: Meile 266.1 bis Meile 276.6

    4 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 7 °C

    Nach dem Frühstück und einem Zwischenstopp bei der Post, holte uns Trail Angel und Physiotherapeutin Dr. Jess ab, um uns zum Trailhead zu fahren. Sie ist wirklich ein wahrer Engel. Erst rückte sie Judiths Fuß wieder in die rechte Bahn und dann erklärte sie sich bereit, meine Schneeausrüstung bei sich aufzubewahren und mir zuzuschicken, wenn ich sie wieder brauche.
    Mit einem etwa ein Kilo leichterem Rucksack (also ohne Essen und Wasser gerechnet) ging es wieder Trail. Es ist schön zurück sein und sich keine Gedanken über kommende Gefahrstellen machen zu müssen, denn die kommen erstmal nicht mehr.
    Unsere geplanten 10 Meilen hatten wir gegen 17 Uhr geschafft. Dann bauten wir unsere Zelte so nebeneiner auf, dass wir im Zelt kochen und essen und uns trotzdem unterhalten konnten. Es war kalt und windig und für die Nacht war auch nicht wirklich gutes Wetter angesagt. Es war aber schön, wieder im Schlafsack zu liegen und einfach meinen kleinen Rückzugsort zu haben.
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  • Tag 29: Meile 276.7 bis Meile 294.1

    5 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 2 °C

    Die Nacht war furchtbar. Es hat gestürmt und geregnet und ich hab kaum ein Auge zugemacht, weil der Wind so laut durch die Bäume pfiff. Wir bleiben bis um 8 im Zelt, aßen unsere Overnightoats und hofften, dass zumindest der Regen aufhört.
    Gegen 9.30 starteten wir auf den Trail. Die Sonne zeigte sich zum Glück schnell und der Trail führte traumhaft durch den Wald. Er war heute nicht steil und die wenigen übrigen Schneeflecken meisterten wir ohne mit der Wimper zu zucken. Außerdem trafen wir die beiden Italiener Fabio und Edoardo wieder, die eigentlich weit vor uns waren, aber dann durch das Virus ausgebremst wurden.
    In der Mittagspause suchten wir heute die Sonne, weil es wirklich nicht warm war. Außerdem trockneten wir unsere Zelte, die wir heute Morgen nass zusammenpacken mussten. Leider zogen dann dunkle Wolken auf, sodass wir vorsichtshalber aufgebrochen sind.
    Weitere 6.8 Meilen hatten wir noch vor uns und es war schon fast 15 Uhr. Zum Glück ist das Terrain heute nicht so anspruchsvoll, sodass es schneller ging als in den Tagen in den Bergen. Gegen 18 Uhr waren wir fast am geplanten Zeltplatz, doch ein Fluss musste vorher noch überquert werden. Als wir mit nassen Schuhen aber sicher auf der anderen Seite angekommen waren, kam eine Nachricht von Fabio an. Er riet uns noch 2 Meilen weiter zu gehen, denn der Fluss war noch drei weitere Male zu durchqueren. Wenn wir es heute noch hinter uns bringen, konnten wir morgen mit trockenen Füßen starten. Also los.. noch zwei Meilen mehr.
    Gegen 19.20 Uhr waren wir dann endlich am Zeltplatz. Die Sonne war schon weg, sodass wir unsere Füße nicht mehr aufwärmen konnten.
    In einem Rekordtempo stellte ich mein Zelt auf und kroch in meinen Schlafsack. Gegessen wurde heute wieder im Zelt, denn es ist einfach zu kalt. Und außerdem versucht man nach 20 Uhr keinen Lärm mehr zu machen, denn das ist die Mitternacht der Wanderer und alle liegen schon im Zelt ⛺️
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  • Tag 30: Meile 294.1 bis Meile 307.9

    6 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 15 °C

    Letzte Nacht fielen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, was bedeutete, dass mein Zelt voller Frost und meine vom Vorabend nassen Schuhe gefroren waren. Zum Glück zeigte sich die Sonne gleich am Morgen, was alles erträglicher machte.
    Die ersten Meilen führten uns hinab zum Deep Creek. Diesen konnten wir dank einer Brücke sogar trockenen Fußes überqueren.
    Danach folgten wir dem Canyon des Deep Creeks den ganzen Tag und erreichten noch vor dem Mittag den 300 Mile Marker.
    Die Pause verbrachten wir am Ufer des Flusses und trockneten wieder unsere Zelte.
    Danach ging es schnellen Fußes weiter zum heutigen Ziel: den Deep Creek Hot Springs. Diese heißen Quellen zogen unsere müden Muskeln magisch an.
    Nach einer weiteren Fußdurchquerung kamen wir gegen 17 Uhr an den Quellen an. Schnell bauten wir unsere Zelte auf und genossen das warme Wasser in den Natursteinbecken bis die Sonne unterging.
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  • Tag 31: Meile 307.9 bis Meile 328.8

    7 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 14 °C

    Die letzte Nacht war wohl die wärmste, die wir bisher hatten. Ob es an den heißen Quellen lag?
    Der Tag startete gegen 8 Uhr mit einigen Meilen durch den Canyon des Deep Creek, den wir schließlich wieder durchqueren mussten. Die Kommentare unserer Navigationsapp FarOut sprachen von hüfthohem Wasser. Vorsichtshalber machten wir uns ohne Hosen auf den Weg auf die andere Seite. Auch barfuß war kein Problem, da der Grund schön sandig war, sodass unsere Schuhe trocken bleiben konnten. Die Durchquerung war wesentlich unspektakulärer als erwartet, denn das Wasser war nur etwa Knie hoch.
    Danach ging es in Richtung Silverwood Lake. Der Weg schlängelte sich entlang der Berge, es gab genug Wasser und es wehte eine leichte Briese. So ließ es sich gut aushalten, auch mit dem Wissen, dass am Ende des Tages zum ersten Mal über 20 Meilen auf der Uhr stehen.
    Ich lief heute viel allein, da ich mir die Pause nach meinem Rhythmus einteilen und nicht von anderen abhängig sein wollte. Das ist wahrscheinlich auch wirklich das beste bei so langen Strecken.
    Mittags traf ich Sarah aus der Schweiz und Edo aus Italien an einem schattigen Plätzchen, sodass wir die Pause zusammen verbrachten.
    Danach ging es getrennt voneinander weiter, doch Sarah holte mich kurz vor der Staudamm des Silverwood Lakes ein. Wir waren beide sehr überrascht, dass wir auf einmal vor dem Damm standen, denn wir dachten es sei ein natürlicher See.
    Die letzten 5 Meilen liefen wir zusammen und bestaunten den schönen See im Abendlicht.
    Gegen 18.30 Uhr waren wir dann endlich am Campingplatz. Diesmal war es ein offizieller mit Toiletten, Picknicktischen, Grills und dem ersten Bearlocker. In der Gegend treiben sich Schwarzbären herum, die durch Essensreste auf die Campingplätze gelockt werden. Um dem entgegenzuwirken, werden bärensichere Boxen aufgestellt, in denen wir unser Essen und alles was irgendwie besonders riecht (Zahnpasta, Sonnencreme, etc.) einschließen können.
    Mit einem doch etwas mulmigen Gefühl verschwanden wir in unseren Zelten.
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  • Der erste Monat

    7 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 13 °C

    Ich kann selbst kaum glauben, dass ich nun schon einen Monat auf dem PCT unterwegs bin. Einerseits fühlt es sich an, als wäre ich schon ewig unterwegs, andererseits bin ich doch erst gestern gestartet..
    Ein schnelles Fazit zum ersten Monat: Wandern macht Spaß 😁

    Im ersten Monat bin ich „nur“ 251,3 Meilen gelaufen. Das „nur“ bezieht sich lediglich darauf, dass ich in Zukunft mehr leisten muss, wenn ich es bis Mitte September nach Kanada schaffen will. Stolz bin ich trotzdem auf die rund 400 km!
    Ich hoffe, dass ich die Hotelübernachtung demnächst drastisch senken kann, denn 11 Nächte in einem Monat sind doch ganz schön viel.

    Nach einem Monat sind die Routinen schon deutlich zu erkennen. Das Auf- und Abbauen des Camps geht immer schneller. Ich weiß, wo was in meinem Rucksack ist ohne lange zu suchen. Schlafen im Zelt ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit und ich freue mich jeden Abend auf meinen Schlafsack.
    Ich werde auch allmählich zu „Hikertrash“.
    Man gewöhnt sich schnell an, nur noch das nötigste zu tun. Der Kochtopf wird nur kurz mit kaltem Wasser ausgespült und reinigt sich quasi mit der nächsten Mahlzeit. Die Feuchttücher für etwas Hygiene auf dem Trail sehen meinen Körper nun auch nicht mehr jeden Tag, sondern nur wenn es wirklich nötig ist. Und ich habe herausgefunden, dass es keinen Unterschied macht, ob man jeden Tag frische Socken anzieht oder einfach 6 Tage lang die gleichen trägt.

    Außerdem weiß ich nun auch, wie viel Wasser ich für eine bestimmte Strecke benötige und was ich gern auf dem Trail esse. Die Erdnussbutterramen zum Abendessen sind nach wie vor mein Favorit!

    Körperlich merke ich definitiv auch eine Veränderung. Meine Hose, die am Anfang super eng saß, rutscht nun schon ein bisschen. Meine Arme sind sehr viel muskulöser geworden, vor allem durch die Tage im Schnee. Und meine Beine laufen fast schon von allein. Ich glaube, ich bin noch nicht an dem Punkt, an dem ich sie Traillegs nennen kann, aber lang wird es sicher nicht mehr dauern.
    Klagen kann ich nur über meine Füße, die immer mal zwicken oder neue Blasen aufwerfen und über meinen Rücken, dem ich wohl mehr Aufmerksamkeit mittels Yoga schenken sollte.

    Im letzten Monate habe ich unglaublich viele Menschen kennengelernt. Manche sind einfach nur an mir vorbeigerannt und wahrscheinlich schon fast in Kanada, andere habe ich wirklich intensiv kennengelernt. Gruppen bilden und trennen sich wieder. Menschen, die man in den ersten Tagen kennengelernt hat, sieht man auf einmal nach drei Wochen wieder und freut sich. Einerseits ist es schön, dass man irgendwie immer unter Menschen ist, aber es ist auch sehr kraftraubend sich immer wieder vorzustellen und seine Geschichte zu erzählen.
    Man merkt auch, dass schon deutlich weniger Leute unterwegs sind als zu Beginn und alles etwas ruhiger wird.

    Am Trailname wird hart gearbeitet. Es gibt schon einige Vorschläge, aber so richtig sicher bin ich mir noch nicht. Ich werde euch wissen lassen, wenn es offiziell ist!
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  • Tag 32: Meile 228.8 bis Meile 347.2

    8 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 14 °C

    Nach einer ruhigen Nacht ohne Bär machte ich mich gegen 7 Uhr auf die nächste Etappe. Da der Internetempfang gut war, rief ich meine liebsten in Deutschland an, um ein paar Gedanken loszuwerden und neue Motivation zu sammeln.
    Der Weg fuhrt über sanfte mit Büschen bewachsene Hügel und schließlich durch einen Canyon zum Cajon Pass. Diesen erreichte ich nach 13 Meilen gegen 13 Uhr. Am Cajon Pass wartete etwas ganz besonderes: der einzige McDonalds direkt am Trail! Bevor ich diesen jedoch betrat, holte ich mir einen Becher mit frischem Obst bei einem kleinen stand direkt daneben. Obst vermisse ich nämlich sehr viel mehr als fettige Burger.
    Im Restaurant warteten schon viele andere Hiker und auch einige bekannte Gesichter. Wir verbrachten den gesamten Nachmittag da und machten uns erst gegen 16 Ihr wieder auf den Weg.
    Bis zum Campingsplatz waren es 5 weitere Meilen, die größtenteils bergauf gingen. Ich hatte es mir jedoch schlimmer vorgestellt als es war und war noch vor 18 Uhr am Zeltplatz. Schnell baute ich mein Lager auf, denn alles war von der Nacht am See klamm und musste noch trocknen bevor ich in den Schlafsack stieg. Dank der Wüstensonne war das aber auch kein Problem.
    Zum Abendessen gab es mitgebrachte Burger und einen tollen Sonnenuntergang. Wirklich dunkel war es jedoch nicht, da die Lichter der Stadt San Bernardino den Himmel erleuchteten.
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  • Tag 33: Meile 347.2 bis Meile 364.4

    9 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute klingelte der Wecker schon um 5 Uhr und ich machte mich um 6 Uhr auf den Weg. Ich wollte die kühlen Morgenstunden bestmöglich ausnutzen, denn heute stand ein harter Tag an. Vor mir standen 17.2 Meilen (ca. 27 km) und 1.600 Hm Aufstieg. Mit einem mulmigen Gefühl startete ich, denn so viele Höhenmeter habe ich noch nie an einem Tag überwunden.
    Der Weg schlängelte sich am Berg entlang und Schritt für Schritt gewann ich an Höhe. Ich war sehr viel schneller unterwegs als ich dachte. Mach 2 Stunden hatte ich schon fast 5 Meilen hinter mir. Nach einer kleinen Pause ging es wieder für 2 Stunden weiter. Dann beschloss ich eine längere Pause zu machen und saß ca. eine Stunde im Schatten, lüftete meine Füße und filtere Wasser.
    Da unterwegs gar keine Wasserquelle zur Verfügung stand, musste ich fast 5 Liter vom letzten Campingplatz mit auf den Berg schleppen. Zum Glück wurde es unterwegs immer leichter.
    Als ich gerade von meiner Pause aufbrechen wollte, kam Sarah den Berg hinauf und wir liefen zusammen weiter und machten eine Stunde später wieder Pause. Wir hatten nun schon 12 Meilen hinter uns.
    Die letzten 5 Meilen bis zum Zeltplatz ging es etwas steiler hinauf, sodass wir nicht so schnell vorankamen. In der Zeit haben uns die beiden Italiener eingeholt. Zu viert ging es weiter, auch mal wieder über Schnee.
    Eine Meile vor dem Zeltplatz entschieden sich die Italiener über einen Sidetrail in die Stadt Wrightwood abzusteigen und sich eine Dusche und ein Bett zu gönnen. Sarah und ich wollten uns jedoch das Geld sparen und entschieden uns für eine weitere Nacht im Zelt.
    Am Zeltplatz wartete schon Damian aus Oregon, den wir immer mal auf dem Weg trafen. Zu dritt genossen wir die Sonne und den schönen Ausblick auf die schneebedeckten Berge.
    Ich war total stolz auf meine Beine, dass sie mich so problemlos den Berg hinaufgetragen haben!
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  • Tag 34: Meile 364.4 bis Meile 369.3

    10 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ⛅ 10 °C

    Nero in Wrightwood

    Im Gegensatz zu einem Zero-Day, an dem offiziell keine Meilen auf dem Trail gelaufen werden, versucht man an einem Nero (near zero) so wenig wie möglich zu laufen und dann in einer Stadt anzukommen.
    Nach einer ruhigen Nacht auf 2.500 m Höhe und einem sehr schönen Sonnenaufgang starteten Sarah und ich gegen 7 Uhr in Richtung Highway. Die ersten beiden Meilen ging es durch Schnee und danach durch ein Skigebiet im Sommerschlaf. Den Highway erreichten wir nach 5 Meilen gegen 9.20 Uhr und waren überrascht, dass das der Highway sein soll, denn es war weit und breit kein Auto zu sehen. Wir stellten uns trotzdem hoffnungsvoll an die Straße und hatten gleich beim ersten Auto Glück. Eine Frau, die ebenfalls nach Wrightwood wollte, nahm uns mit und setzte uns beim örtlichen Baumarkt ab, der gleichzeitig als Gearstore und Treffpunkt für Hiker dient. Wir stellten unsere Rucksäcke zu den anderen und durchstöberten das Sortiment. Danach gab es einen frischen Smoothie, denn danach sehnt man sich die ganze Zeit auf dem Trail.
    Anschließend gingen wir in den Supermarkt und kauften für die nächsten Tage ein. Das ist immer noch der nervigste Part. Zum Glück weiß ich aber langsam, was ich gerne mag.
    Die nächsten Tage gibt es Overnightoats zum Frühstück, Wraps oder Bagel mit Thunfisch zum Mittag und Erdnussbutterramen zum Abendessen. Zwischendurch Riegel als Snacks und Elektrolyte ins Wasser.
    Mit vollen Taschen ging es zur Hütte, die wir uns mit Fabio, Edo und Judith teilten. Endlich konnten wir duschen, Wäsche waschen und all unsere Sachen sortieren. Ich bewegte mich so wenig wie möglich und lag einfach mal faul auf der Couch.
    Abends bestellten wir Pizza, da keiner nochmal rausgehen wollte.
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  • Tag 35: Meile 369.3 bis Meile 376.3

    11 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 21 °C

    Die Nacht im Bett hat richtig gut getan. Nach 9 Stunden Schlaf bin ich aufgestanden und habe mir draußen ein sonniges Plätzchen gesucht, um die Lieben zuhause anzurufen. Das hat ebenfalls gut getan und mir neue Energie für die nächste Etappe gegeben.
    Danach packten wir alle unsere Rucksäcke, die durch das viele Essen mal wieder schwerer waren als erhofft. Gegen 11 Uhr machten wir uns auf ins Stadtzentrum, wo ein Fest der Feuerwehr stattfand. Das Fest war dazu da, um über die Vermeidung von Waldbränden aufzuklären. Zudem gab es kostenlose Hotdogs und Softdrinks, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen haben.
    Nach einem kurzen Stopp im Supermarkt, um eine frische Avocado und einen Burrito zu holen, ging es per Anhalter wieder zum Trailhead.
    Da es schon 14 Uhr war, als wir starteten, planten wir nur etwa 7 Meilen zu gehen. Zuerst ging es recht flach durch einen Wald, dann hinab zur Vincent Gap und schließlich machten wir uns daran, Mount Baden-Powell zu besteigen. Naja zumindest bis zur Hälfte, denn dort fanden wir ein paar flache, schneefreie Stellen für unsere Zelte.
    Kurz bevor wir am Zeltplatz ankamen, füllten wir Wasser an einer Quelle auf. Leider war meine Wasserblase, die ich im Rucksack transportierte, nicht dicht, sodass fast mein kompletter Rucksack nass wurde. Die wichtigsten Sachen sind zum Glück in wasserdichten Säcken verstaut, aber ich war trotzdem den ganzen Abend damit beschäftigt, alles wieder zu trocknen. Das hat mit der Abendsonne recht gut geklappt, aber es war trotzdem sehr ärgerlich.
    Mein Zelt steht nun wieder umgeben von Schnee auf 2.500 m üNN.
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  • Tag 36: Meile 376.3 bis Meile 392.0

    12 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 17 °C

    Keine Gnade für die Wade! Das war das Motto des heutigen Tages. Gegen 7 Uhr machten wir uns auf, um die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel des Mount Baden-Powell zu überwinden. Der Weg war nun komplett unter Schnee begraben und die Serpentinen, die auf der Karte zu sehen waren, existierten nicht. Die Fußspuren führten in einer Linie Richtung Gipfel! Das hat sich angefüllt wie Treppensteigen, nur dass die Stufen manchmal nachgeben. Fast zwei Stunden habe ich für den Aufstieg gebraucht und war echt schon gut geschafft, obwohl der Tag doch gerade erst begonnen hatte. Oben angekommen waren die Strapazen schon wieder fast vergessen und ich war einfach nur stolz und glücklich. Der Ausblick war wieder umwerfend, doch leider nicht so wie erhofft. Bei gutem Wetter ist es der einzige Ort auf dem gesamten Trail, von dem man den Pazifik sehen kann. Auch durch die Nähe zu Los Angeles sieht man eigentlich die Stadt vor einem liegen. Leider war beides unter einer Wolkendecke verborgen.
    Nach einer Pause machten wir uns wieder auf den Weg. Dieser führte entlang des Grads immer bergauf, bergab durch Schnee. Ich dachte ja, mit dem Aufstieg zum Gipfel hätte ich das schlimmste hinter mir, doch das war auch nicht angenehmer. Ich rutschte wieder einige Male im Schnee aus und landete auf dem Hintern, was alle amüsierte.
    Ich war sehr froh, als wir gegen 14 Uhr endlich an unserem Platz für die Mittagspause ankamen. Es war ein Campingplatz mit Picknicktischen und einer Komposttoilette. Als erstes zogen wir Schuhe und Socken aus, um sie zu trocknen. Dann gab es wie immer einen Wrap mit Thunfisch und Avocado.
    Nach der Pause machten wir uns endgültig auf dem Weg aus dem Schnee. Es ging immer weiter bergab, auch mit der Energie. Es war für mich der bisher anstrengendste Tag!
    Den anderen ging es nicht anders und uns stand etwas sehr ermüdendes bevor: Roadwalking. Wegen einer gefährdeten Froschart ist der Trail für einige Meilen gesperrt, sodass man als Alternative an einem Highway entlanglaufen muss. Weil wir darauf keine Lust hatten, trampten wir einige Meilen zum nächsten Campingplatz. Zu viert auf der Rückbank mit zwei Hunden war es besonders kuschelig. Zum Glück sind die Autos hier alle ein bisschen geräumiger.
    Am Zeltplatz gab es wieder bärensichere Boxen, um das Essen zu verstauen. Ich hoffe jedes Mal, dass der Bär nicht bei uns vorbeischaut!
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  • Tag 37: Meile 392.0 bis Meile 411.7

    13 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach einer zum Glück bärenfreien Nacht ging es für mich um 7 Uhr allein auf den Trail, da die anderen noch nicht soweit waren und ich auch mal wieder Lust auf einen Tag allein hatte. Der Weg führte zunächst an einem Bach entlang und anschließend bergauf zum Cloudburst Summit. Einmal bin ich versehentlich falsch abgebogen und habe eine Abkürzung genommen. Man könnte fast den Eindruck bekommen als würde ich jeden Tag ein paar Meilen überspringen, aber das ist eigentlich nicht der Plan 😅
    Nach dem Aufstieg ging es für einige Meilen leicht bergab. Das tat mal wieder richtig gut, denn die Meilen verflogen nur so und ich überquerte Meile 400. Ich war viel schneller unterwegs als gedacht und obwohl ich einige kleine Pausen machte, hatte ich gegen Mittag nur noch 5 Meilen vor mir. An einem Bach füllte ich mein Wasser auf, aß meinen Wrap und lag eine Stunde lang auf der faulen Haut. Ich hatte Gesellschaft von einem Paar aus Deutschland, was ich schon immer mal getroffen hatte.
    Nach der Pause ging es wieder bergauf, jedoch war die Umgebung wieder sehr viel wüstenartiger als noch am Vormittag. Ich war hochkonzentriert und scannte jeden Meter des Wegesrandes nach Schlangen. Eine kleine lag direkt vor mir auf dem Weg. Sie ließ nicht nicht vertreiben, sodass ich geduldig warten musste, bis sie den Weg freigab.
    Kurz vor dem heutigen Zeltplatz füllte ich nochmal die Wasserreserven auf und begab mich auf die letzten Höhenmeter. Gegen 16.30 Uhr schlug ich mein Zelt mal wieder auf 2.000 m Höhe auf. Es war recht windig, doch ich fand einen guten Platz zwischen ein paar Büschen.
    Mit einer Runde Yoga und Stretching ging der Tag zuende.
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  • Tag 38: Meile 411.7 bis Meile 430.4

    14 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 18 °C

    In der Nacht musste ich mal wieder aus dem Zelt, aber was mich da erwartet hat, habe ich nicht erwartet. Von unserem Campingplatz konnte man direkt in die mit
    Lichtern übersäte Mojave-Wüste schauen.
    Das war ein faszinierender Anblick!
    Ansonsten war die Nacht zum Glück ruhig, denn der Wind hatte sich mit der Sonne verabschiedet.
    Ich startete wieder allein in den Tag. Die ersten 7 Meilen ging es nur bergab und ich war kaum zu stoppen. Bis ich die beiden Kanadierinnen Krista und Erin vor mir sah. Ich war verwundert, denn sie waren etwa eine halbe Stunde vor mir gestartet. Es gab jedoch einen guten Grund, warum sie dort standen.. ein klapperschlangenklappernder Busch direkt am Trail! Als ich ankam ist die zweite gerade am Busch vorbeigehuscht und war also auf der sicheren Seite. Die beiden warteten zum Glück bis auch ich es geschafft hatte. Für den mentalen Support war ich sehr dankbar!
    Danach ging es weiter in Richtung Tal, wo man an einer Feuerwehrwacht Wasser auffüllen konnte. Kurz vorher stand jedoch eine gut gefüllte Kühlbox. Trail Magic! Ich nahm mir eine eisgekühlte Cola und machte es mir mit den beiden Kanadierinnen an einem Picknicktisch bequem.
    Nach einiger Zeit trafen auch Fabio, Edo und Judith an dem Picknickplatz ein. Zusammen machten wir uns dann auf den Weg zur nächsten Wasserquelle, die 7 Meilen entfernt war. Dort verbrachten wir dann unsere Mittagspause im Schatten und sammelten Kraft für die letzten knapp 5 Meilen hinauf zum heutigen Campingplatz. Das war nochmal eine ganz schöne Herausforderung, aber der Ausblick von oben war wieder fantastisch!
    Am Zelplatz angekommen, habe ich heute mal den Aufbau meines Zeltes mitgefilmt. In Originalgeschwindigkeit hat es ca. 10 Minuten gedauert.
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  • Tag 39: Meile 430.4 bis Meile 444.3

    16 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute waren alle motiviert etwas eher zu starten, denn der nächste Stopp in der Zivilisation stand an. Um 7 Uhr ging es los Richtung Acton. Nach zwei Meilen kamen wir an einem Bach vorbei, wo ein amerikanisches Pärchen frühstückte. Völlig abgelenkt von ihnen, rutschte ich im losen Sand aus und fiel hin. Wir lachten alle herzhaft, denn zum Glück war nichts passiert. Das mit dem ausrutschen scheint wirklich mein Ding zu sein.
    Mit vollen Wasserflaschen ging es 8 weitere Meilen ins Tal hinab. Dort angekommen, war das Wasser auch schon wieder leer, denn wir sind zurück in der Wüste und es ist wirklich heiß.
    Im Tal wartete ein weiterer Bach auf uns, wo wir Wasser für die letzten 4 Meilen tankten und unsere Füße abkühlten.
    Gegen 14 Uhr kamen wir an einem großen Campingplatz mit Pool an. Die Fläche auf der wir PCT-Hiker zelten konnten, war schon gut besucht. Wir schlugen unsere Zelte auf, schmissen eine Wäsche an, duschten und belohnten ja mit Eis und kalten Getränken. Gegen Abend hitchten wir in den kleinen Ort Acton, um einen Burger im 49er Saloon zu essen und für die kommenden Tage einzukaufen.
    Zurück auf dem Campingplatz verkrochen wir uns in den Zelten und versuchten zwischen Autolärm vom Highway und dem Hupen der vorbeifahrenden Züge zu schlafen.
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  • Tag 40: Meile 444.3 bis Meile 454.4

    17 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ 🌫 11 °C

    Dank Ohrstöpseln und Augenbinde hatte ich eine sehr erholsame Nacht auf dem Campingplatz. Mit 13 Grad war es die mit Abstand wärmste Nacht bis jetzt.
    Den ganzen Vormittag hingen wir auf dem Campingplatz herum, sortierten das Essen und packten unsere Sachen zusammen. So richtig trennen konnten wir uns von den schattigen Ort.
    Gegen 14 Uhr sind wir in der Mittagshitze gestartet. Dank des Sonnenschirms war es allerdings recht erträglich.
    Das erste Highlight des Tages war das Complation Monument. Dieses Denkmal erinnert an die offizielle Einweihung des PCT als durchgängigen Weg im Jahr 1993.

    Danach ging es bergauf in Richtung Aqua Dulce. Die Hügel waren mit langem Gras bewachsen, welches sich im Wind hin und herbog. Ich war froh, als es endlich bergab ging. Nachdem wir einen Tunnel passiert hatten, wurden wir von tollen Felsformationen erwartet. Die Meilen vergingen schnell, denn es gab viel zu sehen. Schlussendlich kamen wir am Vasquez Rock vorbei. Dieser ist sehr bekannt, denn einige Szenen von Star Trek wurden hier gedreht.
    Danach ging es auf dem direkten Weg zum Mexikanischen Reataurant im Ort. Dort trafen wir uns mit den Italienern und den beiden Kanadierinnen zum Abendessen. Fast das gesamte Restaurant war von Wanderern eingenommen, denn die großen Portionen locken uns an. Nach dem Essen waren wir so voll, dass wir und ein Dutzend andere unser Lager direkt auf der Terrasse des Restaurants aufschlugen (natürlich mit Erlaubnis).
    Wir waren umzingelt von Ohrenkneifern, legten unsere Isomatten jedoch trotzdem einfach auf den Boden und hofften, dass sie uns über Nacht in Frieden lassen.
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  • Tag 41: Zero in Aqua Dulce

    17 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 14 °C

    Ungeplant ist dieser Tag zu einem Zero-Day geworden. Nach einer ruhigen Nacht auf der Terrasse des Mexikanischen Restaurants sind wir nur über die Straße zu einem Bistro gegangen, um zu frühstücken. Gut gestärkt wollten wir gegen 10 Uhr auf den Trail starten und vorher noch schnell Schuhe bei REI bestellen, denn dort ist gerade ein großer Sale. Während wir nach den Schuhen schauten, kam uns die Idee einfach in Richtung Los Angeles zu fahren und dort in den Laden zu gehen. Wir fanden noch zwei Amerikaner, die ebenfalls dort hin wollten und teilten uns ein Uber.
    Etwa 40 Minuten später waren wir im Paradies für jeden Outdoorliebhaber.
    Ich war erst der Überzeugung, dass ich einfach die selben Schuhe wieder kaufe, doch dann probierte ich ein anderes Modell und entschied mich um. Außerdem gab es eine neue Isomatte, die etwas breiter ist, sodass meine Arme nicht immer auf dem Boden liegen oder ich auf ihnen liege und sie einschlafen. Ich hoffe, dass sich mein Schlaf dadurch noch etwas verbessert und ich mich nachts besser erholen kann.
    Gegen 18 Uhr waren wir zurück in Aqua Dulce und checkten in Serenity‘s Oasis ein. Auf dem Privatgrundstück können Hiker gegen eine Spende zelten, duschen, Wäsche waschen und Akkus laden. Wirklich einladen fand ich es dort allerdings nicht.
    Wir waren zu faul unsere Zelte aufzubauen und beschlossen unter einer Überdachung zu „Cowboycampen“ also einfach die Isomatte dort auszurollen. Danach machten wir uns erneut auf zum Mexikaner, denn alle waren dort und es war Karaokenacht. Das war ein gelungener Freitagabend.
    Zurück am Zeltplatz wurden wir gewarnt, dass eine Art giftiger Tausendfüßler rumkrabbelt und wir vielleicht doch nicht auf dem Boden schlafen sollten. Also stellten wir gegen 10 Uhr noch unsere Zelte auf und verschwanden so schnell es ging darin.
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  • Ich habe einen Trailname!

    17 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 24 °C

    Ich habe ja schon oft erwähnt, dass es mir schwer fällt, mich im Schnee auf den Beinen zu halten und ich ständig ausrutsche. Nachdem ich dann auch noch im losen Sand ausgerutscht und hingefallen bin, war klar, dass „Islip“ (I slip = ich rutsche) mein Trailname sein muss.
    Die Idee entstand nachdem wir Mount Baden-Powell überwunden hatten und dort ein Wegweiser zum Mount Islip stand. Sticky Buns sah das Schild und wusste, dass dieser Name perfekt zu mir passen würde.
    Erst war ich skeptisch, aber nach einigen Tagen fand ich es doch ganz witzig und nahm den Namen an. Es gibt schlimmeres als wie ein 2.515 m hoher Berg zu heißen.
    Ich stelle mich nun immer offiziell mit diesem Namen vor und trage mich damit ins Trailregister ein.
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  • Tag 42: Meile 455.4 bis Meile 465.6

    18 Mei 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 15 °C

    Die erste Nacht auf meiner neuen Isomatte war ein voller Erfolg. Ich habe wirklich besser geschlafen als sonst.
    Wir machten uns erst gegen 10 Uhr auf den Weg zum Trail, da eine Mitwanderin noch etwas mentale Unterstützung brauchte und wir ihr mit ihrem GPS-Gerät geholfen haben.
    Wir folgten zunächst der Hauptstraße für einige Meilen, was natürlich nicht wirklich unseren Vorstellungen entsprach. Danach ging es über eine Dirtroad zum Trailregister, wo wir uns mit unseren Trailnamen eintrugen. Von dort aus wanderten wir 600 Hm bergauf zu einer Quelle, wo wir unsere Mittagspause verbracht haben. Gemessen an den gelaufenen Meilen, war diese ganz schön lang. Wir folgten dem Trail weitere zwei Meilen bergab zu einem kleinen Bach, wo wir nur Wasser auffüllen wollten. Allerdings war es auch schon etwas später und am Bach gab es einige Plätze für Zelte. Also entschieden wir uns, unsere Lager hier aufzuschlagen, denn wir hatten auch super Gesellschaft. Wir lernten Stinky Fish aus Kalifornien und Blossom aus Alabama kennen und verbrachten den Abend mit ihnen.
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