• Lena Künzig

Study International

Ich werde ab Oktober 2018 5 Monate in Tokyo an unserer Partnerhochschule mein Auslandssemester genießen. Über Weihnachten 2018 kommen mich dort meine drei Geschwister besuchen. #JapanPlan Im September vorher werde ich den "Rest" Japans entdecken. Les mer
  • Korehanandesuka? What is this?

    26. september 2018, Japan ⋅ 🌧 18 °C

    Was kann das wohl sein?! Ein Regal voller Stempel! Und ich habe heute meinen ganz individuellen bestellt, so wie das jeder hier machen muss, der sich damit dann zum Beispiel auf dem Amt anmeldet. Das wird meine Unterschrift sein! Ein interessantes System!
    Klar muss man den Stempel auch wieder bezahlen, weil man den anfertigen lässt, aber so machen das auch alle japanischen Studenten. Man unterschreibt nicht mit Stift. Sondern die Buchstaben meines Namens werden in die japanischen Katakana übersetzt und die kommen dann in einen kreisrunden Ministempel mit ca. fünf Millimeter Durchmesser. Damit signiere ich dann sämtliche offizielle Dokumente und mache sie so gültig. Dass ich den Stempel jetzt nicht noch als goldenen Ring am Finger trag und damit ständig in heißem Wachs unterwegs bin, um die Weltherrschaftsdokumente unverfälschlich zu machen, ist grad alles! 😄 Nein, Spaß! Ich fand das heute ein sehr liebenswertes, irgendwie intensives Auseinandersetzen mit der eigenen Identität und ein weiterer Schritt mitten in die japanische Kultur.
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  • Japanese lesson with Eitaro

    28. september 2018, Japan ⋅ ☀️ 23 °C

    Endlich habe ich jemanden gefunden, den ich mit all meinen Fragen löchern konnte! Eitaro hat mir heute auf dem Amt geholfen, mich anzumelden. Da saßen wir dann auch eine Stunde und haben auf meine Versicherungskarte gewartet und währenddessen habe ich viel über die japanische Sprache und Geschichte von ihm lernen können.
    Es gibt zum Beispiel drei Systeme von Schriftzeichen, die alle gleichzeitig vermischt in allem Schriftlichen angewendet werden: Hiragana, Katakana und Kanji. In dieser Reihenfolge habe ich sie auch schon in meiner Sprachenlernapp kennengelernt. Ein Schriftzeichen der Hiragana entspricht einer Silbe im Deutschen. Die Katakana wurden eingeführt, als in Japan Worte Einzug gehalten haben, die nicht japanischen Ursprungs sind (z.B. englische Wörter). Diese werden dann in Katakana-Silben übersetzt, ein englisches Wort dann also nur japanisch ausgesprochen (das englische Wort für Rolltreppe "escalator" wird dann "eskarata") und in den Katakana-Silben "es", "ka", "ra" und "ta" geschrieben. So einfach ist das 😉
    Ganz im Gegenteil zu den Kanji! Diese entsprechen dem japanischen System chinesischer Schriftzeichen! Hier kann ein Schriftzeichen ganz viele Bedeutungen gleichzeitig haben und ein Wort, das man übersetzen will, kann man wiederum in ganz vielen verschiedensten Kanji schreiben. Ein Kanji kann ein ganzes Wort sein, oder nur eine Silbe. Hier kommt es also auf den Kontext an! Kyoto und Tokyo beispielsweise schreibt man mit je zwei Kanji. Kyoto war die Hauptstadt Japans vor Tokyo und wörtlich ins Englische übersetzt heißt es "city city" (also die Stadt der Städte, Hauptstadt eben). Zweimal das gleiche Wort, aber zwei unterschiedliche Kanji! Tokyo heißt wörtlich übersetzt "east city" (weil es logischerweise östlich von Kyoto liegt). "To" (japanisch korrekt "tou") kann also "Osten" oder "Stadt" bedeuten DESHALB hat "kyo" in beiden Städtenamen dasselbe Kanji, "to" jedoch ein jeweils anderes.
    Prost Mahlzeit auch! 🍻
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  • Unzählige Bars mit Live-Musik

    4. oktober 2018, Japan ⋅ ⛅ 21 °C

    Dafür ist Tokio tatsächlich prädestiniert! Live-Musik sämtlicher Genres in verschiedensten Bars zu allen Tages-und Nachtzeiten.

    Zum Beispiel feinster Funk and Soul mit Roxy Roca aus Texas, die Jungs aus dem Hostel in Nara

    https://open.spotify.com/artist/3m28dyU7wbL3ne8…

    mit ihrer japanischen Vorband "The Throttle"! Elvis inspired Rock und eine atemberaubende adrenalingeladene enthusiasthische Show!

    https://open.spotify.com/artist/56bU1UGvwInrCHN…

    So feiert man gemeinsam bis in die Morgenstunden, weil Musik alle Sprachbarrieren bricht und man gleichzeitig darüber mit Händen und Füßen in's Gespräch kommt, Kontakte in die Live-Musik-Szene knüpft und sich mehr und mehr vernetzt, aufgehoben und angekommen fühlt.

    🎤🎷🎸🎶♥️
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  • Pottery

    6. oktober 2018, Japan ⋅ ⛅ 19 °C

    Von wegen Food Porn! Wir sind fertig mit Essen, nicht auf Stühlen! Schuhe ausziehen kommt hier vor dem Büro meines Profs, vor meinem zukünftigen Arbeitsraum, aber auch im Restaurant vor. Der Tisch ist hier nämlich im Boden eingelassen, auf welchem man dann sitzt, da zieht man gern die Schuhe aus. Großartige Welcome Party für die Internationals, japanische Snacks wie glasierte Pommes, viel Reiskuchen und Matcha-Kitkat im Architektur-Departement und danach Sashimi, frittierte Knochen, viel Sake und chibano sakana (gehäckselter roher Fisch mit Zwiebeln, wird in Essig getunkt, aus Chiba direkt). Und alles wird standardmäßig auf großartiger, liebevoller Keramik serviert. Auffallend ist die Sorgfalt, mit der hier vieles stattfindet. Vor allem die Präsentation kulinarischer Köstlichkeiten!
    Was ist übrigens der Unterschied zwischen Sushi und Sashimi? Sushi ist mit Reis!
    Außerdem kulinarisch? Sogenannte cat oder owl cafés! Da hängen neben schlemmenden Gästen immer auch viele Katzen oder Eulen im Gastraum ab.
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  • Tag des Sports

    8. oktober 2018, Japan ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute ist nationaler Feiertag in Japan für den Sport. Und alle spielen Baseball! (jap. yakyuu) Eine der beliebtesten Sportarten in Japan seit sie 1872 durch den amerikanischen Englischprofessor Horace Wilson eingeführt wurde. 2006 war Japan sogar Baseball-Weltmeister!
    Nationalsport hingegen ist das Sumoringen. Es beinhaltet sehr viele religiöse Rituale des Shintoismus, hat eine tiefgründige Geschichte in Japan und während der Ausbildung müssen strengste Regeln befolgt werden!
    Bei angenehmem Tshirt-Wetter bin ich heute kurz an die Uni gefahren, um meine erste Präsentation vorzubereiten. Es geht um meine Japan-Reise, mein Herkunftsland und mein letztes Projekt auf Kreta. Ich freu mich drauf! So sonnig und warm (letzte Nacht mit offener Balkontür geschlafen!) ist es irgendwie immer, nachdem ein Taifun die Wolken vom Himmel gewischt hat.
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  • Lichtspiele

    11. oktober 2018, Japan ⋅ 🌧 21 °C

    Da haben sie ganz schön was auf die Beine gestellt! Das sogenannte teamLAB bestehend aus Künstlern, Designern, Programmierern, ITlern und Architekten wirbt mit der "grenzenlosen Welt" im Digital Art Museum in Odaiba, dem Hafen Tokyos. Die Fahrt dorthin mit der Yurikamome Line hat mich schon wahnsinnig fasziniert! Diese Bahn ist relativ neu und fährt weder unter der Erde noch drauf, sondern man befindet sich irgendwo zwischen all den Ebenen im Luftraum über dem Wasser! Straßen, Gleise und Hochhaus-Stockwerke sind immer über und unter einem. So erfährt man diese geschäftige Stadt, ihre großartige Skyline und das Leben darin auf Augenhöhe!
    Das neuartige Museum selbst mit all den interaktiven Lichtspielräumen hat mich sehr beeindruckt. Es besteht hauptsächlich aus schwarzen Wänden und unzähligen Beamern. Die projezieren aus Blumen bestehende Tiere, Regen und Bäume, Schmetterlinge und Fische auf alle Flächen um einen herum, inklusive Boden und Decke. Teilweise vertausendfachen Spiegel diese schwerelose Wirkung. Es ist kaum zu beschreiben, weil die Idee zumindest für mich wirklich super neu ist und eine teils lebendige, teils meditative Atmosphäre kreiert. Ich habe das Handy bewusst in meiner Rocktasche gelassen und mich dem berauschenden Spektakel ungefiltert hingegeben. Die langen Wartezeiten in unbespielten Gängen wegen unglaublich hohem Besucherandrang, die unabdingbare Präsenz der Smartphones und die mir teilweise unnatürlich vorkommenden Interpretationen des Gezeigten sind wohl der Brisanz des Museums zu schulden und entwickeln sich hoffentlich weiter zum Besseren mit der Zeit. Letzteres kollidiert vielleicht auch mit meinem Perfektionismus 😄 ich freue mich auf konstruktive Kritik an diesem Erlebnis!
    Abends endlich Lindy Hoppen! In Aoyama, neu entdecktes Viertel, noch mehr Architektur, good vibes of bouncing swing music, müde Beine, glückliches Herz ♥️
    Großartiger Tag.
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  • Tokyo National Museum

    13. oktober 2018, Japan ⋅ ⛅ 17 °C

    Die studentischen Vorzüge auch im Ausland: free guided tours for foreign students by volunteer staff! Haben einen großartigen Tag im riesigen Areal des Nationalmuseums verbracht und sind in die aufregende Geschichte Japans eingetaucht! Und das kostenlos! Buddha, Samurai, Textilkunstwerke, Keramik und vieles mehr haben mich in den grosszügigen Räumlichkeiten des Museums in ihren Bann gezogen. Gefallen hat mir die wertungsfreie Präsentation. Es ist halt einfach eine seriöse Art der Recherche, originale Ausstellungsstücke hautnah!
    Und zurückkommen an den Ort, an dem alles begann, sich an den allerersten Tag aus dem Flieger raus im schönen Ueno-Park zu erinnern, hat mich friedvoll gestimmt.
    Besonders genossen habe ich die traditionelle Teezeremonie...
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  • Ruoka

    23. oktober 2018, Japan ⋅ ⛅ 15 °C

    Das heißt FOOD auf finnisch, gohan heißt Reis und/oder auch Mahlzeit auf japanisch. Die Fotos habe ich nicht selbst geschossen! Wir hatten allerdings ein wunderbares Mittagessen und einen free bazaar von der Mothers and students organisation. Die Ladies haben für uns gekocht und auch Kleidung und Geschirr vom Bazar war alles kostenlos zum Mitnehmen! Das war eine so angenehme und liebevolle Atmosphäre, dass ich für die nächste Teezeremonie von ihnen mit Kimono-wearing schon angemeldet bin. Die Gnocchi sind allerdings von unseren italienischen Kollegen aus der Uni und haben nach 5 Stunden leidenschaftlicher Handarbeit geschmeckt. Kleine Abwechslung zu Frittiertem und Reis tut ganz gut während der kommenden 5 Monate... Da hilft aber auch der Naan Club vom English House unserer Uni, der dieses Semester das beste Naan Brot Chibas ausfindig machen will. Man trifft sich einmal im Monat in einem indischen / nepalesischen / himalayischen Restaurant und testet! Beim Essen also immer beste Gelegenheit, Menschen aus aller Welt aber vor allem auch interessierte Japaner kennzulernen. Zum Beispiel Saxophon und Klavier spielende, wieder einen jazzigen Kontakt geknüpft...Les mer

  • Kazuyo Sejima

    25. oktober 2018, Japan ⋅ ⛅ 16 °C

    So heißt die japanische Architektin, deren Meisterwerk, das Museum für den Künstler Hokusai in Sumida wir heute besichtigt haben. Nur von außen, weil es schon geschlossen hatte, weil wir vorher im Sumo- und Edo-Museum waren. Hinterher Sashimi- und Sushiplatte geteilt und geendet hat der Abend jetzt morgens um 03.00 Uhr nach tiefgründigen Gesprächen mit meinen lieben internationalen Studenten-Kollegen. Ein Juwel, das Hokusai-Museum, und ein wunderbarer Tag ♥️Les mer

  • Sakura

    28. oktober 2018, Japan ⋅ 🌙 17 °C

    Sakura bedeutet Kirschblüte, ist aber auch ein Ort nordöstlich von Chiba, wo uns unser Professor heute hin entführt hat. Wir haben drei traditionelle Samurai-Häuser besichtigt und anschließend das Museum of Japanese History. Anstrengend viel Input, bei wunderbar warmem sonnigen Wetter allerdings nur zu genießen!
    Die Materialität, die die einzigartige Atmosphäre schafft, das Licht, die lieben Leute um mich herum (Studenten sowie Guides) und der intensive Geruch nach Rauch in den Häusern, der mich rührend an das vertraute Anyiko in Kenya erinnert hat, haben diesen Tag wieder erlebnisreich, interessant und kurzweilig gemacht.
    Die Samurai, unter welchen es verschiedene Wohlstandskategorien gab, was man an ihren Häusern ablesen kann, haben den Rauch aus ihren Öfen ohne Zwischendecke direkt unter das Dach lassen - für dessen Abdichtung und zum Schutz vor Insekten.
    Jetzt noch Abendessen in der Gemeinschaftsküche und morgen startet das Language Exchange Program im English House.
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  • Happy Halloween

    1. november 2018, Japan ⋅ ⛅ 14 °C

    Dass die japanische Kultur stark von der Amerikanischen beeinflusst wird, kommt vor allem an einem Event wie Halloween in den touristischsten Vierteln wie Shi-BOO-ya (wie man es dann zu schreiben pflegt) zum Ausdruck. Mit meinem deutschen Hintergrundwissen hat mich der Ausnahmezustand eher an Mainz und Köln an Fasching erinnert.Les mer

  • Jazz

    3. november 2018, Japan ⋅ ☀️ 15 °C

    Seit Donnerstag und noch bis Sonntag ist das University Festival an unserer Uni. Der ganze Campus steht voller Stände, wo Kulinarisches aus aller Welt verkauft wird und die verschiedenen Clubs (Magician Club, Copy Dance Club, Karate Club und viele mehr) neue Mitglieder werben. Es gibt eine große Bühne inmitten des Parks, wo Konzerte, Modenschauen und die Wahl zu Mister und Miss University stattfinden. Es ist echt ganz schön was los, alle sind mega motiviert und freuen sich über jeden Besucher. Natürlich sind wir wieder auf sämtlichen Fotos zu finden. Vor allem auf denen von den Essensständen und den Jazzkonzerten, nicht auf der großen Bühne, sondern in den abgedunkelten und mit Elektro-Kerzen erhellten Vorlesungssälen. Und in Ikebukuro ging es dann gleich weiter auf der Friday Swing night der Tokyo Swing Dance Society!Les mer

  • So peaceful!

    3. november 2018, Japan ⋅ ⛅ 17 °C

    Die fast 2-stündige Zugfahrt in den Süden der Präfektur Chibas hat sich gelohnt! Der steile Aufstieg auf uralten Treppenstufen von ca. 50 min hat mein Herz im dichten Wald höher schlagen lassen. Vom Zug aus hatten wir (10 international students aus aller Welt) das Meer schon erblickt und während des Aufstiegs durch die Bäume immer wieder erspäht. Und es ist wunderschön! Vom Gipfel des Nokogiriyama hat man dann einen atemberaubenden Ausblick über die Bucht Tokyos bis zu meinem lieben Mount Fuji! Große Tankerschiffe liegen darin und das ewig goldene Licht der blauen Stunde... Heute war allerdings wieder einer der vielen Feiertage in Japan und zwar "Bunka No Hi", Tag der Kultur und dementsprechend viel los. Auch, weil sich oben die sagenumwobenen 1500 Buddha-Statuen befinden! Und da ich diesen für mich entdeckt hab, war ich besonders berührt von dem 30 m hohen stehenden Buddha Hyakushaku Kannon gleich am Eingang des Parks auf dem Gipfel. Ein magischer Moment. Abschließend Japans "Big Stone Buddha" Ishidaibutsu, sitzend. Mehr dazu und was ich boch alles aufregendes in Chiba erleben werde, seht ihr hier:

    https://youtu.be/7Z7cDTA1ybM

    🇯🇵♥️☀️🏞⛩
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  • Hamarikyu Gardens

    4. november 2018, Japan ⋅ 🌧 16 °C

    Im Hafen Tokyos uralte japanische Geschichte entdecken? Läuft! In Shimbashi's Parkanlage! Besonders beeindruckt war ich von der ehemaligen Falknerei, wo man früher Wasservögel gejagt hat. Versteckt in einem Wall klopft der Falkner mit einem Klöppel auf ein Holzbrett. Das heißt für die einheimischen Enten: Futter! Und sie kommen von den Teichen in den Kanal geschwommen, beobachtet durch einen Augenschlitz vom Falkner im Wall. Ihnen folgen die ausländischen Zugvögel, die auf den Teichen Rast machen. Und sobald sich diese auf dem Kanal befinden, werden die Falken auf sie los gelassen. Die packen sie, für die Falkner... Hamarikyu Gardens auch bei dem heutigen schon kalten Nieselwetter eine Oase zwischen meinen geliebten Ginza-Skyscrapers.Les mer

  • Kamakura

    5. november 2018, Japan ⋅ ⛅ 19 °C

    Habe die letzte Nacht im Ushio Guest House in Kamakura verbracht, 2 Gehminuten vom Strand entfernt! Kamakura ist ca. 2 Stunden von Inage entfernt, also auch um ein bisschen Abstand vom internationalen Trubel zu bekommen, war es mir das wert, nicht nur einen Tagesausflug dorthin zu machen. Und wenn man sich wie ich wieder die abgelegeneren Teehäuser mit Zen-Gärten ausspäht, erfährt man buchstäblich das Gegenteil von Trubel!
    Heute im Jomyoji-Tempel Matcha-Tee mit Moji genossen und wieder bewusst nicht fotografiert, so perfekt war es! Der Tee ultra dickflüssig, fast ein Sirup und saftig grün mit etwas hellerem grünen Schaum, der Miniblasen wirft, wie eine Art Crema beim Espresso. In einem großen Becher, den man mit beiden Händen nicht umschließen kann, aus sehr grober terracottafarbener Keramik mit weißer Glasur. Es ist da normal nur ein Bodensatz Tee drin, reicht aber auch. Man muss den Mund bisschen weiter aufmachen, so dick ist die henkellose Tasse! Und deren heißer Boden wärmt die Hände. Der Schaum knistert auf der Zunge und der Tee ist bitter... Deshalb gibt es dazu auf einer quadratischen Schale (außen schwarz, innen rot) zwei lilane Moji mit grünem marzipanähnlichem Topping. Sie sind ebenfalls viereckig und ca. 2 x 2 x 2 cm, glitzernd in Zucker gerollt. Diese beiden heute waren innen aus Reisteig und außen die süßliche Bohnenpaste, konventionell ist das hier immer andersrum.
    Und ich sitze nur da, kaum Besucher, betrachte den Steingarten vom Engawa aus, fühle die Tatami-Matte, rieche den Nebel und höre aus dem Bambusrohr das Tropfen von Wasser auf Stein.
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  • Shinjuku Trad Jazz Festival

    11. november 2018, Japan ⋅ ⛅ 17 °C

    In 27 venues indoor und outdoor war heute sizzeling live music mit hot bass, bouncing drums und killer diller brass geboten! Die vereinzelten Tänzer der Tokyo Swing Dance Society hatten also alle Füße voll zu tun, um die virtuosen Musiker in den Straßenschluchten genauso wie auf den Rooftops zu unterstützen. Wir haben das großartig gemeistert! Überall nur liebe Leute, super Swing, Jazz und Gipsy Blues und lachende Gesichter. Bei gefühlten 25 Grad und purem Sonnenschein kein Problem. Und das kostenlos mitten in Shinjuku!Les mer

  • Mount Takao

    18. november 2018, Japan ⋅ ⛅ 10 °C

    Da Mount Takao voller historischer Tempel und Schreine ist, hab ich mir diese mal genauer angeschaut. Erstmal sind wir fast drei Stunden hingefahren, schön mitten rein in die bewaldeten Hügel, von wo aus man einen Wahnsinns Blick über Tokyos Metropolregion hat! Da die Jahreszeiten und vor allem das Blätterfärben im Herbst in Japan recht intensiv gefeiert werden, war die "Wanderung" an einem Samstag eher ein Massenspaziergang, aber darauf haben wir uns nicht konzentriert.
    Zu einem Tempel oder Schrein geht man grundsätzlich bergauf. Es gibt immer Stufen, meistens sehr große aus Stein, die man hochsteigen muss. Mir ist noch kein einziger ebenerdiger begegnet. Dann gibt es davor eine große überdachte Schüssel mit Sand gefüllt. Da kann man Räucherstäbchen reinstecken, während mn betet. Meistens raucht und duftet der Sand allerdings auch von allein, weil heiße Kohlen drin liegen. Und diese warme Luft wedelt man dann zu seinem Kopf oder Gesicht hin, weil sie Weisheit symbolisiert. Damit man ganz weise wird.
    Anschließend steht man an 😉 auf weiteren vielen großen Steinstufen, um vor dem Anzubetenden (hinter Vorhängen, Scheiben und Gittern versteckt) ein paar Yen-Münzen in eine große Holzkiste zu werfen, ein Seil zu schwingen, um eine Glocke zu läuten (manchmal auch aus Holz) und zu beten. Davor und danach klatscht man ein, zwei Mal in die Hände.
    Auf dem Weg zum Gipfel von Mount Takao gibt es allerdings auch kleine Steinsäulen mit einer Kugel obendrauf und einem Steinrad in der Mitte. Auf dem sind viele japanische Schriftzeichen (Kanji), die zum Beispiel "Nase" oder "Stärke" oder "Zunge" bedeuten. Wenn man das mit der "Nase" dann nach vorne dreht, (siehe Bild), legt man seine Hände auf die Steinkugel und betet beispielsweise, dass einem die Nase wieder frei wird.
    Ich habe einen weiteren intensiven Kraftort auf Mount Takao gefunden und Schreine werden manchmal von Füchsen bewacht (Bild 4). Und das Beste auf dem Gipfel: Freie Sicht auf den Fuji-san ♥️
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  • The Void

    5. desember 2018, Japan ⋅ 🌙 15 °C

    Ward ihr jemals 38 Stunden am Stück wach? Ich habe mir eine Arbeitsweise angewöhnt, die in meinen drei Jahren Bachelor- und einem Jahr Masterstudium keine einzige Nachtschicht notwendig machte. Auch, weil ich weiß, wie wichtig mir mein Schlaf ist und um wieviel weniger effizient ich funktioniere wenn ich nicht genügend lang schlafe. Die Nacht vor der gestrigen Endpräsentation unseres zweiten Projektes seit Semesterbeginn war es nun endlich soweit. Montagmorgen 08.00 Uhr hab ich angefangen, die Präsentation fertigzustellen. Mein Part des vierköpfigen Teams: perspektivischer Schnitt, innenräumliche Atmosphäre und layouten der finalen Präsentation. Dienstagmorgen 08.00 Uhr hab ich mit letzterem angefangen, ohne auch nur einmal die Augen geschlossen geschweige denn mich hingelegt zu haben. 11.00 Uhr: Dusche - 12.00 Uhr Abmarsch - 13.00 Uhr Präsentation.
    Die Kritiker: Architekturgeschlichtler "das Lexikon" Martin Morris aus England, japanischer Architekt Fujio Yanagida und thailändischer Professor Ti haben unser recht extravagantes Konzept des Cultural Exchange Centers unglaublich konstruktiv kritisiert und nicht nur davon, sondern auch von den letzen vier Wochen Designprozess habe ich ganz besonders profitiert!
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  • Ferien

    8. desember 2018, Japan ⋅ ⛅ 4 °C

    Kurzer Spontanflug zurück nach Hiroshima aufgrund unserer FREIHEIT nach dem letzten Projekt. Mit im Boot: drei Italiener und ein Schweizer! Und wir genießen: Gemüse, Fleisch und Fisch (darunter Magen, Darm und Gambaretti) im YAKINIKU (yaki = Grill, niku = Fleisch), dem japanischen Grillrestaurant mit eigenem Tischgrill, vergleichbar mit Raclette! Auf dem Bild aber ersichtlich: alles Rohe einfach direkt aufs Gitter überm Feuer! UND: kein Käse!!! 😉Les mer

  • Isle hopping

    9. desember 2018, Japan ⋅ 🌬 4 °C

    Heute morgen noch die National Peace Memorial Hall for the A-Bomb victims in Hiroshima mit ergreifenden Berichten über die Schüler der Itchu school besichtigt, die ich im September noch nicht gesehen hatte, sind wir inzwischen per Shinkansen in Takamatsu eingetroffen. Für mich das erste Mal auf der Insel Shikoku (eine der vier Hauptinseln), starten wir von hier aus morgen auf die kleineren Inseln Teshima und Naoshima. Dort wurde von einem reichen Kaufmann einst ein Erholungsprojekt für Japaner aus turbulenten Metropolregionen gestartet. Er mochte Tokyo nicht 😉 und hat deshalb beschlossen, mit Kunst die Inseln zu einem Naherholungsgebiet zu machen.

    Eher poetisch, dafür unglaublich mitreißend in folgenden Artikeln beschrieben:

    https://ideas.ted.com/stunning-photos-from-an-a…

    https://ideas.ted.com/the-art-of-stillness-in-t…

    ... worum es uns eigentlich geht: ARCHITEKTUR! Natürlich, und zwar von Tadao Ando und Kazuyo Sehima mit ihrem Büro Sanaa 👌🏼♥️👧🏽
    Diese realisierten nämlich zwei einzigartige Museen und ich kann sie kaum erwarten, diese beiden morgigen Raumerlebnisse!
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  • Teshima Art Museum

    11. desember 2018, Japan ⋅ 🌙 7 °C

    This is art. Vom ersten Schritt im Innern der Architektur herrscht Stille. Schuhe tauscht man in eine Art Socken, Kamera(klicken) nicht erlaubt und der Atem für jedes Wort steht sowieso sofort still. Nur Wind hört man. Reiner weißer Beton und die Ausstellungsstücke: winzige Platten und Kugeln aus Wachs - und Wasser. Verteilt sich am Boden. Wird durch Poren im Beton ausgelassen und wieder aufgesaugt. Das ist alles.

    Für Fragen, Diskussionen und mehr Fotos bin ich gerne bereit. Nur lieber persönlich. Weil unbeschreiblich, unvergesslich.
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  • Chichu Art Museum

    11. desember 2018, Japan ⋅ 🌧 6 °C

    Der japanische Star-Architekt und Pritzker-Preisträger (höchste internationale Auszeichnung für Architekten) Tadao Ando ist bekannt für seine Handhabung von Beton. Er hat sein eigenes Rezept für dessen Mischung, das niemand anders kennt. Mit dem Chichu Art Museum auf der Insel Naoshima hat er einen Ort für Kunst und Architektur im Einklang geschaffen. So wie Sanaa auf Teshima das "Gebäude" selbst zum Kunstwerk gemacht hat, entwarf Tadao Ando Ausstellungsräume für unter anderen Claude Monet und James Turell, denen sich seine Architektur zwar unterordnet, gleichzeitig aber ein beispielhaftes Statement darstellt.
    Das Museum befindet sich unter Tage und öffnet sich grundsätzlich nur nach oben!
    Auch hierzu Fragen gerne an mich für ausführlichere Schilderungen und Bilder.
    Die lange Anreise war es auf jeden Fall ab dem ersten Schritt in die lange Eingangspassage wert! Weiterhin unbeschreiblich ♥️
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  • Miyajima

    12. desember 2018, Japan ⋅ ⛅ 12 °C

    "Floating" torii gate des Itsukushima Shrine. Bei Ebbe kann man hinlaufen, bei Flut befindet sich der ganze Schrein über Wasser. Die Atmosphäre wurde in unserem Fall stark von den wärmenden Sonnenstrahlen und den Muscheln am Strand beeinflusst. Haben das Wochenende auch viel auf Booten verbracht. Wunderbar!Les mer