Neuseeland (Südinsel)

декабря 2024 - марта 2025
  • Isabell und Carsten
Der zweite Teil unserer Neuseelandreise widmet sich komplett der Südinsel! Читать далее
  • Isabell und Carsten

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    30 дек.–2 янв. 2025, Новая Зеландия ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir fühlten es beim ersten Schritt aus dem Flughafen: vorbei war die Zeit des Dahinvegetierens in der Hitze. Die windigste Hauptstadt der Welt - Wellington - begrüßte uns stattdessen mit Sturmböen und angenehmen Temperaturen um die 20 Grad. Einen Tag später machten wir uns bei weniger Wind, aber trotzdem einigem Geschaukel, auf den Weg zur Südinsel. Schon die Fährfahrt erlaubte uns einen Blick auf die nächste Wanderroute: den Queen Charlotte Track.

    Die mehrtägige Wanderung über 71 km führte uns an vielen geschichtsträchtigen Orten vorbei. Diese haben trotz des Namens nur wenig mit der Namenspatronin Königin Charlotte von Mecklenburg-Strelitz zutun (wir sind uns jedoch sicher, dass sie im Herzen auch eine begeisterte Wanderin war). Vielmehr wurde an diesem Ort die Südinsel erstmals von Captain Cook auf seiner ersten Expedition betreten. Immer wieder lasen wir auf den Infotafeln von den ersten Begegnungen mit den Maori und der folgenden Umgestaltung der Region durch die Siedler. Es waren nicht immer Geschichten für das Herz.

    Doch genug Geschichte und zurück in Gegenwart! Bereits auf den ersten Metern brachte uns die Natur zum Staunen. Ein wunderschöner Regenwald an einem weißen Sandstrand mit glasklarem Wasser zum Empfang wurde mit einem ohrenbetäubenden Grillkonzert untermalt. Es geht natürlich um das Tier und nicht Menschen die beim BBQ singen. Führten uns die ersten Tage noch direkt an der Küste entlang, ging es im Anschluss hinauf auf den Grat zwischen zwei Fjorden. Farbwechsel aus Blau und Grün sollte unser ständiger Begleiter der nächsten Tage sein.

    Apropos Begleiter: auch auf den Campingplätzen lernten wir wieder viele nette Menschen kennen, von denen wir hoffen, einige nochmal auf der Südinsel zu treffen. Und auch bei jeder kleinen Pause kamen sofort ein paar der flugunfähigen Wekas aus dem Gebüsch, um etwas Essen zu stibitzen. Selbst vor Reißverschlüssen machen die kleinen Teufel nicht halt. Bei einer Unachtsamkeit konnte die Tüte höchst wertvoller Gummitierchen nur durch einen Sprint von Carsten gerettet werden. Besonders lebhaft bleiben uns jedoch die vierbeinigen Begleiter der Silvesternacht in Erinnerung, als eine Horde Opposums das Zeltlager auf der (zum Glück erfolglosen) Suche nach Futter überfiel.
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  • "Ohhs" und "Ahhs" auf dem Abel Tasman

    4–6 янв., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 18 °C

    Die Muskeln waren quasi noch warm vom wunderschönen Queen Charlotte Track, da hatten wir schon wieder die nächste familienfreundliche (=leichte) Wanderung ins Auge gefasst: den Abel Tasman Coastal Track, einen der zehn Great Walks Neuseelands.

    Die offizielle empfohlene Dauer für die 60 km sind 5 Tage. Da diese Empfehlung jedoch auch kleine Kinder, Sportunfallopfer und Couch Potatos umfasst, waren wir sicher es auch in 2.5 Tagen gut zu schaffen. Anders wäre es wegen der stark ausgebuchten Campingplätze zur Hochsaison auch gar nicht möglich gewesen.

    Schon kurz nach dem Start der Wanderung, dachten wir, der Shuttlebusfahrer hat versehentlich die Ausfahrt nach Fidschi genommen (wer jetzt die Stirn runzelt, hat in Geografie aufgepasst). In den schönsten Blautönen strahlte uns das Wasser an und hieß uns bei bestem Sonnenschein willkommen. Die weißen Sandstrände ergaben einen schönen Kontrast zum Wasser und den grünen Wäldern im Inland. Etwa wie der Queen Charlotte? Ja, aber viel krasser!

    Die Bezeichnung Coastal Track lässt zu Recht eine gewisse Küstenähe vermuten. Dadurch sind Teile des Tracks den Gezeiten ausgesetzt und können nicht jederzeit überquert werden. Die wichtigste Stelle ist eine 600m breite Bucht, die für uns nur zwischen 6-10 Uhr morgens "trocken" lag. Um dieses Zeitfenster am zweiten Tag zu schaffen, starteten wir mit knackigen 28 km bei perfektem Wetter am ersten Tag und schmuggelten uns ohne Buchung auf einen besser gelegenen Campingplatz.

    Von schönstem Regenwetter wurden wir dagegen am nächsten Tag begrüßt, als wir morgens die 9 km Strecke zu besagter Bucht hasteten. Aussitzen war nicht möglich ohne eine Schwimmeinlage zu riskieren. Es ging jedoch alles gut. Die Überquerung meisterten wir barfuß im Regen ohne Probleme, auch wenn das Wasser teilweise fast hüfthoch war. Nachmittags wurden wir dann mit wärmender Sonne für die Strapazen des Vormittags belohnt.

    Und auch am nächsten Tag war uns Frau Holle freundlich gesinnt. Sogar ein einzelner Seehund war so frei, sich uns aus gebührender Entfernung zu zeigen. Die schon bekannten Wekas waren auch wieder am Start und sorgten für jede Menge Action auf den Campingplätzen.

    Als wir, wie geplant, in den Charterbus zurück nach Nelson einstiegen, hatten viele "Ohh!"- und "Ahh!"-Ausrufe unsere Lippen verlassen.

    Fazit: Der Abel Tasman Coastal Track ist tatsächlich ein "Great Walk" und steigt auf in die Top 3 der schönsten Wanderungen, die wir je gemacht haben.
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  • Lekker Wandern

    9–16 янв., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 11 °C

    Kein Hügel ist zu hoch, keine Pfütze zu tief, kein Dessert zu groß. Diese Prinzipien sowie eiserne Disziplin haben das Ausnahmesportlerpaar Isabell und Carsten dorthin gebracht, wo sie jetzt sind: Neuseeland. Nachdem sie erste Bekanntheit durch das Umwandern der Alster mit drei Kugeln Eis erlangten und erst vor Kurzem den Queen Charlotte Track mit nur zwei Tafeln Schokolade absolvierten, wagten die zwei Abenteuerer sich nun an ihre bisher härteste Wandererfahrung: die Richmond Alpine Ranges. Knapp 150 km anspruchsvolles Gelände mit über 7000 Höhenmeter ohne Möglichkeit Süßigkeiten oder andere Nahrungsmittel aufzustocken. Erfahren Sie mehr in diesem exklusiven Interview von "Lekker Wandern", DEM Fachmagazin für alle Outdoorgourmets.

    LW: Isabell, Carsten, schön euch bei uns zu begrüßen zu dürfen. Was hat euch zu eurem neusten Abenteuer inspiriert?

    Isabell: Schon seit wir vom Te Araroa Fernwanderweg gehört haben, wurden die Richmond Alpine Ranges als einer der schönsten aber auch anspruchsvollsten Abschnitte beschrieben. Nach den vielen Tagen im Wald wollten wir am liebsten hoch hinaus und unsere Gummitierchen bei schöner Aussicht genießen.

    Carsten: Auch die logistische Herausforderung reizte uns. Mit Sicherheitspuffer hatten wir Verpflegung für 9 Tage im Rucksack. Glücklicherweise hatten wir vorher ausgiebig getestet welche Schokolade sich am besten eignet, um lekker zu wandern.

    LW: Wie ordnet ihr die Reise im Vergleich zu bisherigen Expeditionen ein?

    Carsten: Das war für uns beide definitiv die härteste Wandertour, die wir bis jetzt gemacht haben. Jeder Tag war lang und anstrengend, jeden Tag mussten wir früh aufstehen, um genügend Zeit für die nächste Etappe zu haben. Das forderte einiges an Tribut, mental und körperlich.

    Isabell: Für mich persönlich waren besonders die Regentage am schlimmsten, wenn einfach alles nass, feucht und ungemütlich war. Dafür hatten wir zumindest an den Tagen auf dem Berg gutes Wetter, das hat dann für gute Laune gesorgt.

    LW: Nun die wahrscheinlich wichtigste Frage für die Leserinnen und Leser: wie habt ihr euch verpflegt?

    Isabell: Morgens gab's knuspriges Müsli, mit Kakaopulver verfeinert, dazu leider nur Wasser. Milchpulver hatte in unseren Tests zu starke Auswirkungen auf die Luftqualität später am Tag. Am Abend haben wir uns immer eine warme Mahlzeit gegönnt, z.B. Kartoffelpü mit Erbsen und Nüssen oder 😘😘 mit Rosinen. Wenn es schnell gehen musste gab es auch mal die berüchtigten Instantnudeln.

    Carsten: Am Wichtigsten für die Seele waren natürlich die Snacks für den Tag. Zum Mittag aßen wir Wraps mit Erdnussbutter oder Biscoffs-Aufstrich. Dann gab es noch 500 g Schokolade, 400 g Gummitierchen und Powerriegel für die ganz harten Momente.

    LW: Wart ihr während der Zeit auf euch alleine gestellt oder gab es noch andere Hartgesottene in der Wildnis?

    Carsten: Ursprünglich nahmen wir natürlich an, dass niemand außer uns auch nur hoffen könnte, diese Strapazen zu überleben. Sobald wir unterwegs waren, stellten wir fest, dass es gut ein bis zwei Dutzend Wanderer gab, die das gleiche Projekt zeitgleich verfolgten. Der initale Argwohn ließ jedoch schnell nach, da alle die gleichen Schokoladensorten liebten, wie wir auch.

    Isabell: Durch die harten Prüfungen entstanden sogar einige Freundschaften und wir wanderten ein paar Tage gemeinsam.

    LW: Vielen Dank für das Gespräch, wir wünschen euch viel Spaß, Erfolg und viele Lekkereien auf allen zukünftigen Abenteuern.
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  • Geteilte Freude = Doppelte Freude

    18–24 янв., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 8 °C

    September 2015. Solange ist es her, dass ich (Carsten) über mehrere Tage alleine gewandert bin. Ich mag es mehr die Aussichten und Strapazen zu teilen, sich am Ende des Tages ein High Five zu geben und das Essen gemeinsam zu genießen. Doch es hat auch seine Vorteile: der eigenen Morgenroutine folgen, das eigene Tempo gehen, Pause machen (oder nicht), wenn es einem passt. Da Isabell sich ein paar entspannte Tage in Christchurch gönnen wollte, machte ich mich nun alleine auf die nächste Etappe des Te Araroa: den Waiau Pass.

    Der Waiau Pass führt über zwei Bergkämme, viel an Flüssen entlang, an Seen vorbei und durch Graslandschaften hindurch. Mit nahezu der gleichen Länge wie den Richmond Ranges, aber nur der Hälfte der Höhenmetern sowie wesentlich besser geformte Wege, verspricht sich auch der Schweißfaktor in Grenzen zu halten. Die Sektion hat den Ruf eine der schönsten des TA zu sein. Dank dem nahezu perfekten Wetter kann ich das nur bestätigen.

    Der erste Tag sollte mich bis kurz vor den ersten Pass bringen und begann mit einem eigenartigen Gefühl in der Magengegend. Seit fast vier Monaten verbrachte ich jeden Tag mit Isabell und hätte sie auch gerne auf dieser Etappe bei mir gehabt. Der zum Glück nur temporäre Verlust meines geliebten Basecaps trug auch nicht gerade zur guten Laune bei. Trotzdem konnte ich die schönen Momente genießen und hatte zumindest am Ende des Tages ein paar nette Gespräche in der Hütte.

    Die Wanderung über den Travers Saddle am nächsten Tag hatte alles was man sich von einer Wanderung wünscht: blauer Himmel, hohe Berge, weite Sichten. Auf dem höchsten Punkt traf ich einen bekannten Wanderer der schon in der Nacht aufgestiegen war, um den Sonnenaufgang zu genießen. Im Schlafsack eingemummelt kochte er sich gerade sein Frühstück, ein gemütlicher Anblick. Einen steilen Abstieg und ein paar unfreiwillige Ausflüge auf den Po später, ging es in Richtung des Blue Lakes. Der für die Maori heilige See hat nachgewiesenermaßen die zweithöchste Wasserklarheit der Welt und scheint wie von einem anderen Planeten. In der Hütte traf ich wieder auf Esther und Quentin von den Richmonds und freute mich sehr über unser Wiedersehen.

    Mit dem dritten Tag stand der Höhepunkt bevor: die Überschreitung des Waiau Passes. Die Wege dort sind sehr steil und man muss sich teilweise in die Wanderstöcke krallend zentimeterweise hoch und runter arbeiten. Am Gipfel wartete der immer gute Laune verbreitende Austin auf mich und so genossen wir gemeinsam den Moment, bevor er davon wanderte. Durch das sporadische Internet erfahre ich auch, dass mein Cap gefunden wurde. Nur der leere Platz neben mir auf dem Stein lässt mich ein wenig melancholisch werden. Der Abstieg bot ein wenig Kraxelei am Fels, zum Glück alles innerhalb meiner Komfortzone. Trotzdem gäbe an derartigen Stellen in den europäischen Alpen jede Menge Sicherungen und bestimmt auch ein paar zusätzliche Tritte. Im Tal angekommen überkam mich das tolle Gefühl, den schwierigen Teil geschafft zu haben, aber auch die schon bekannte Schwermut, noch gute 60 km bis zur Straße "rauslaufen" zu müssen.

    Die Wanderung am vierten Tag führte nach einigen Flussdurchquerungen auf einen richtigen Feldweg, der mich und einige andere zu einem Gewaltmarsch zur übernächsten Hütte verführte. Das anfangs noch enge Tal öffnete sich mehr und mehr zu einer savannenähnlichen Graslandschaft. Eine Gruppe Cowboys mit ein paar ungezähmten Pferden und die sengende Sonne machten den texanischen Eindruck perfekt. 44 km später kamen wir nach und nach in der Hütte an, froh darüber uns dadurch am nächsten Tag einen kurzen Tag erkauft zu haben.

    Am letzten halben Wandertag glitten die Gedanken voraus in Richtung Dusche, gutem Essen und natürlich am wichtigsten: dem Telefonieren mit meinem Lieblingsmenschen. Zur Mittagszeit war es dann endlich soweit, die Straße kam in Sicht und mit ihr all die Verheißungen der Zivilisation, die einem sonst so selbstverständlich, aber jetzt ganz besonders erscheinen.
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  • Isabell allein zu Haus

    18–26 янв., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 20 °C

    Mal wieder allein sein, nach dem eigenen Rhythmus leben, lesen, Podcast hören und einfach für sich sein - das wäre doch was! Außerdem kann Carsten dann auch mal mit seiner Geschwindigkeit wandern und seinem Wander-Rhythmus folgen.

    Das klang alles nach einer super Idee und so stand ich (Isabell) nach unserem Rest Day in Saint Arnaud nun an der Straße mit einem Hitchhiker Schild und musste eine geschlagene Stunde warten, bis mich endlich eine nette ältere Dame mitnahm.

    Stunden später checkte ich in mein zu Hause für eine Woche ein: die Little Red Hut in Christchurch. Gemütlich war es hier und nun war ich nach 4 Monaten mal wieder allein. Allein! Nur mit mir! Etwas, nach dem ich mich die letzten Wochen immer wieder gesehnt habe. Doch nun saß ich da mit mir selbst und wusste gar nichts mit mir anzufangen. Wie geht das nochmal mit diesem allein sein? Ich konnte das früher doch so gut. Kann man das verlernen? Und kann man es wieder neu erlernen? Und wie geht's Carsten wohl gerade? Und was verpasse ich Schönes? War es die richtige Entscheidung?

    Von all diesen Fragen geplagt, konnte ich mich die ersten Tage gar nicht so aufs allein sein einlassen und es war in meinen Gedanken irgendwie verlockender als in echt. Doch nach und nach fand ich meinen Rhythmus für die Woche, blieb morgens lange im Bett, hörte viele Podcasts, telefonierte mit ein paar lieben Menschen, erkundete die Stadt, ging laufen und zur Massage. Außerdem widmete ich viel Zeit für unsere gemeinsame Weiterreise. Gemeinsam - das klingt schön!

    Auch wenn ich die Woche allein sehr genossen habe, war die Sehnsucht nach Carsten und danach gemeinsam Abenteuer zu erleben doch größer. Glücklich vereint in Christchurch zeigte ich ihm ein paar schöne Ecken. Abends waren wir zu einer quasi TA-Grillparty eingeladen bei Dave, den wir vor einigen Wochen auf dem Whanganui River kennengelernt hatten. Dort trafen wir auch wieder auf zwei andere TA Hiker, die wir beim Tongariro Crossing und der Schlammschlacht kennengelernt hatten. Klein ist die Welt!
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  • Seitensprung

    27–29 янв., Новая Зеландия ⋅ ☀️ 15 °C

    Wir bekennen uns schuldig! Wir haben unsere treuen Gefährten Aurelius und Tiberius betrogen. Zu verlockend und verführerisch klang die Fahrradroute, die uns mehrfach von verschiedenen Reisenden sowie Einheimischen angepriesen wurde: die Alps 2 Ocean Cycling Route.

    Die gesamte Tour führt Fahrradbegeisterte über insgesamt 315 km durch schönste Natur. Gestartet wird am Aoraki/Mt Cook - dem höchsten Berg Neuseelands. Und um den Dreiklang der Superlativen zu komplettieren: die A2O ist zudem die längste zusammenhängende Fahrradroute Neuseelands.

    Nun aber genug der Marketingversprechen und zurück zu uns. Den offiziellen Start vom Mt Cook via Helikopter sparten wir uns, das hörte sich zu sehr nach RedBull-Film an. Stattdessen legten wir von den insgesamt 315 km "nur" 150 km in drei Tagen zurück. Es war also eine durchaus entspannte Radtour mit täglich spätem Start und früher Ankunft am Mittag oder Nachmittag. So fühlt sich also dieses Urlaub machen an, von dem alle immer so viel erzählen!

    Der von uns befahrene Abschnitt bestach vor allem durch kontrastreiche Natur mit saphirblauen Seen und karger Landschaft sowie einem schönen Bergpanorama - teilweise sogar auf His-Mt-Cookness höchstselbst. Der Weg führte uns entweder schnurstracks an künstlich angelegten Kanälen oder schön kurvig auf geschotterten Trails entlang. Neben strahlender Sonne und nur sehr kurzen Regeneinlagen, mussten wir es wettertechnisch mit einem 50 kmh starken Wind aufnehmen. Glücklicherweise nur wenige Kilometer gegen ihn. Schwerer zu kämpfen hatte unser Zelt in der Nacht, als der Wind in und um das Zelt tobte - aber es hat die Nacht gut überstanden. Einige andere Camper flüchteten sich jedoch in das nächstgelegene Haus eines Anwohners.

    Die dreitägige Tour hat definitiv unsere Vorfreude auf unsere USA-Reise geschürt und uns unsere Räder mal wieder schmerzlich vermissen lassen. Ist das bei Seitensprüngen nicht immer so?! Teilt eure Erfahrungen gerne dazu in den Kommentaren!😉

    Außerdem war es schon mal eine gute Vorbelastung für unsere Popos. Isabell hat die drei Tage Dank körpereigener Polsterung gut überstanden. Carstens Gluteus-nicht-so-Maximus hat nun aber dringend einen Erholungstag nötig!
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  • Der Weg war das Ziel

    4 февраля, Новая Зеландия ⋅ ☁️ 21 °C

    Eine kurze Rückschau auf den 19. November 2024 (stellt euch die folgende Schilderung also bitte in schwarzweiß und verpixelt vor wie im Fernsehen): Mit dem Tongariro Alpine Crossing betreten wir erstmalig den Te Araroa, Neuseelands 3000 km umfassender Fernwanderweg. Beeindruckt von unseren verbesserungswürdig gepackten Rucksäcken, machen uns die Touristen ehrfürchtig Platz, halten uns fälschlicherweise für TA-Wanderer auf einem bereits mehrmonatig anhaltendem Abenteuer. Wir nehmen die Anerkennung gerne an und kichern den Fakt, gerade mal bei Kilometer 5 zu sein, in uns hinein.

    Schnitt (ab jetzt weiter in Farbe und Ultra High Definition): wir schreiben den 4. Februar 2025. Wir kommen nach einer sechstägigen Etappe kontinuierlichen Wanderns in Wānaka an und gehen damit unsere letzten Schritte auf dem TA. Seit dem ersten Tag haben wir 710 km (Isabell) bzw. 833 km (Carsten) auf dem TA zurückgelegt. Es war eine Zeit voller Höhen und Tiefen. Im übertragenden wie auch im wörtlichen Sinne. Es ging durch Wälder und Flüsse, auf Gipfel, über Sättel, Bergkämme und Grade. Manche Kilometer lehrten uns viel über das Wandern, andere über uns selbst und manche schenkten uns Erinnerungen fürs Leben.

    Was den TA jedoch neben der Natur und der physischen sowie mentalen Herausforderung so besonders für uns machte, war das soziale Erlebnis. Noch am letzten Tag trafen wir Menschen, die wir tausend Kilometer entfernt zuletzt gesehen hatten, und man erinnerte sich an die gemeinsamen Momente. Auch wenn wir nur ein Viertel des Weges gegangen sind, fühlten wir uns als Teil der Gemeinschaft. Dafür sind wir dankbar und nun auch etwas traurig "die Karavane" ohne uns weiterziehen zu sehen.

    Weniger melodramatisch, aber nicht weniger bezaubernd, schließen wir mit einer kurzen Beschreibung der letzten Etappe. Der Name Breast Hill Track ließ aufregende Zeiten vermuten und tatsächlich wurden wir mit atemberaubenden Aussichten belohnt. Über vier Tage ging es durch einen Ausläufer der Alpen, und, zum Glück für Isabell, nur für einen Tag durch den Wald, bevor sich auf dem namensgebenden Gipfel der blaue Lake Hāwea und eine schneebedeckte Bergkette offenbarten. Im steilen Zickzack ging es am nächsten Tag Richtung See hinab, wo wir mit einem kostenlosen Getränk sowie Zeltplatz auf einem Hotel-Grundstück empfangen wurden. Ein mehr als angemessener Abschluss!

    P.S. Nach einhelliger Expertenmeinung sieht der Hügel enttäuschenderweise aus keiner Richtung wie eine Brust aus.
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  • Wiedersehen macht Freu(n)de

    7 февраля, Новая Зеландия ⋅ ☀️ 23 °C

    Damit wir nach dem Ende des TA nicht in ein tiefes Loch fallen würden, hat sich das Reisebüro Michel bereits während des Aufenthalts in Christchurch mit der Weiterreise beschäftigt, recherchiert und kommuniziert bis der Carsten kommt. Das Ergebnis war nicht nur ein tolles Programm an weiteren schönen Aktivitäten, es standen auch zwei große Wiedersehen mit Urlaubsbekannschaften auf dem Plan.

    Und so verbrachten wir einen tollen Nachmittag und Abend mit Alexa & Niels, die gerade auf einer Farm "House-Sitting" machten. Dazu gehört nicht nur das Aufpassen auf das Haus, sondern auch auf die zugehörigen Tierchen dort. So wurden wir mit lautem Wuff,-Wuff, Bwak-Bwak und - auf dem Weg zu unserem Baumhaus - Oink-Oink von allen herzlich willkommen geheißen! Alexa und Niels entpuppten sich als hervorragende Gastgeber und wir genossen nicht nur das für uns gekochte leckere Essen, sondern auch die schönen Gespräche mit den beiden.

    Zwei Tage später stand dann schon das zweite Wiedersehen-Highlight auf dem Plan: Gijs und seine Freundin Krista! Gjis hatten wir bereits im November auf der Nordinsel kennen- und direkt lieben gelernt! Niederländer halt! Nachdem er die letzten Monate alleine mit seinem Fahrrad das ganze Land durchradelt hatte, reist er nun noch mit seiner Krista und einem Auto durchs Land. Wieder hatten wir eine wundervolle Zeit mit lekkerem Essen und tollen Gesprächen. Auch die beiden nach über 35 Jahren Beziehung noch rumturteltauben zu sehen war herzallerliebst.

    Zwischen all den schönen Wiedersehen, lagen wir natürlich nicht auf der faulen Haut. Wir erklommen den Isthmus Peak, von dem aus wir zeitgleich sowohl den Lake Wānaka als auch Hāwea sehen konnten. Das Highlight neben der schönen Aussicht, war die Leichtigkeit, mit der wir auf den Gipfel gehüpft sind, denn die schweren Rucksäcke Bernd und Irene, (bei uns hat fast alles einen Namen), hatten eine wohlverdiente Pause und wurden durch leichte Tagesrucksäcke entlastet.

    Außerdem waren wir nochmal rollend unterwegs und radelten einen schönen Trail am Lake Dunstan entlang, bei dem vor allem die Herausforderung darin bestand, den uns entgegenkommenden unsicheren e-Bike FahrerInnen ja genug Platz zu gewähren. Der Grade 3 (Intermediate) Trail entpuppte sich als für uns sehr gut fahrbar und so konnten wir die wunderschönen Aussichten auf den See und die Umgebung in vollen Zügen genießen. Mindestens genauso sehr wie die extrem guten Kuchenstücke danach.
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  • Testsieger

    10–14 февр., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 11 °C

    Da war sie also, die letzte große Wanderung in Neuseeland: der Rees-Dart-Track. Er ist benannt nach den beiden Flüssen, an denen man sich über 5 Tage lang entlanghangelt. Das ist zum Glück nicht wörtlich zu nehmen, da die Wege angenehmerweise wesentlich besser zu bewandern waren, als so manch anderer Pfad auf dem TA. War der Track uns zum Beginn der Reise noch komplett unbekannt, hatte ihn so manch Einheimischer als einen der schönsten Wanderungen des Landes empfohlen. Auch der nahegelegene Drehort für Herr der Ringes Isengart ließ tolle Panoramen vermuten. Wir waren also gespannt.

    Beginnend mit einem eher sumpfigen Auftakt, konnten wir schon nach kurzer Zeit bei bestem Wetter die ersten Schneekuppen auf den Bergen und schöne Wasserfälle bestaunen. Auch die Anzahl der Wanderer hielt sich erfreulicherweise sehr im Rahmen. So kamen wir nach einem schön anstrengenden Tag auf der ersten Hütte an, gerade rechtzeitig um Isabell ein paar Stunden Ruhe für die Bewältigung einer Migräne-Attacke zu gönnen.

    Am nächsten Tag waren wir dann endgültig den Bäumen entronnen und freuten uns über einen kurzen Tag (4 Stunden) zur nächsten Hütte. Verwundert stellten wir fest, dass wir trotz viel Schlaf um 8 Uhr als Erste aufbrachen. Auf dem TA waren wir um diese Zeit immer die letzten. Hier und auch die nächsten Tage stellte sich raus, dass wir vorher einfach zu viel Zeit unter den Wanderfreaks verbracht hatten. Hier ging alles wesentlich gemütlicher zu und wir fühlten uns gut dabei, mal ausnahmsweise nicht die Bummelletzten zu sein.

    Am dritten Tag stand uns dann endlich das Highlight der Wanderung bevor: ein eintägiger Ausflug zum Cascade Sattel. Erleichtert um unser Gepäck ließen wir alles im Zelt und machten uns mit Tagesrucksäcken auf den Weg. Die bevorstehende Aussicht wurde von allen Entgegenkommenden höher gelobt als der Burj Khalifa. Eine Wanderin hatte sogar Tränen in den Augen bei der Schilderung der Aussicht. Würde diese wirklich so gut sein oder sind wir vielleicht doch schon zu abgestumpft nach vier Monaten im Land? Wie man so schön sagt: "Wir konnten nicht meckern". Mit dem Dart-Gletscher auf der einen Seite und dem Tal zur Mount Aspiring Bergkette auf der anderen, ist die Kinnlade schon für einen Moment der Gravitation zum Opfer gefallen. Und so kamen wir abends nach einem langen Tag mit einem Sonnenbrand und einem Lächeln im Gesicht wieder an unserem Zelt an.

    Nach unserem Highlight-Tag mussten wir nur noch zwei Tage lang heraus wandern, was mental manchmal herausfordernd sein kann. Wer selbst wandert, kennt vielleicht das Gefühl nach dem Gipfel nur wieder zurück laufen zu müssen. Jedoch wurden wir auch während der zwei Tage Herauswandern noch von schönen Aussichten hier und da belohnt, wir sahen eine ganz besondere Flusslandschaft, die wir beide so noch nicht gesehen hatten und genossen die gut ausgebauten Wege sowie das Kaiserwetter. Allein die furchtlose Rückkehr der Sandmücken in großer Zahl ließ uns während der Pausen und in den Abendstunden außerhalb des Zeltes keine Ruhe finden. Wenn wir dann aber im Zelt lagen und die hunderten Sandmücken zwischen Innen- und Außenzelt hin und herfliegen hörten, hörte es sich fast wie Regen an. Gemütlich!

    Unser Fazit: Alles in allem war der Rees-Dart-Track unter den besten drei Wanderungen mit dabei, vielleicht sogar auf dem ersten Platz. Die wunderschöne Landschaft und der zwar anstrengende aber nicht überfordernde Weg boten eine wirkliche hervorragende Kombination, die viel Anlass zum Staunen, Freude und Genießen bot.
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  • Am Ende der Welt

    16–20 февр., Новая Зеландия ⋅ ☁️ 20 °C

    Langsam naht nun das Ende unserer Zeit im Land der Kiwis und passend dazu näherten wir uns nun im Süden Neuseelands auch dem geografischen Ende der Welt: dem Fiordland-Nationalpark. Einer der größten und unberührtesten Nationalparks der Welt. Er besticht durch spektakuläre Fjorde, dichte Regenwälder, beeindruckende Wasserfälle sowie einer einmaligen Vogelwelt.

    Bevor es aber ans Ende der Welt ging, gönnten wir uns nach dem Rees-Dart-Track erst mal einen Tag Pause, an dem wir eine kleine Kajaktour auf dem Wakatipu See machten und ansonsten die Seele baumeln ließen. Abends stießen wir auf dem Campingplatz mal wieder auf bekannte Gesichter von unserer Zeit auf dem TA und verbrachten einen überragend netten Abend mit lieben Leuten.

    Um ans Ende der Welt zu gelangen, kann man vom Wakatipu-See aus entweder eine mehrstündige Busfahrt auf sich nehmen oder aber jedoch den direkten Weg über den Routeburn Track. Ein ca. 32 km langer Great Walk, der am Rande des Fiordland-Nationalparks endet. Ich denke, für welche Option wir uns entschieden haben, sollte jedem klar sein! Da die Great Walk Schlafplätze schneller als Taylor Swift Tickets weggehen, gab es nur die Option einen am Anfang des Tracks gelegenen Campingplatz zu buchen und dafür am nächsten Tag 26 km und alle Höhenmeter (über 1000 m) zu absolvieren. Nach unserem Training auf dem TA war das zum Glück kein Problem und die geführten (!) Gruppen, die für umgerechnet 1.300 € (pro Person) in Lodges auf dem Track übernachteten, staunten nicht schlecht über unser Vorhaben und unseren dynamischen Schritt.

    Nach dieser wunderschönen Wanderung waren wir nur noch eine Fahrt per Anhalter, eine kurze Busfahrt sowie eine Seeüberquerung per Boot und eine weitere Busfahrt über einen Pass vom Ende der Welt entfernt: dem Doubtful Sound! Dieser ist eigentlich ein Fjord und bekam seinen zweifelhaften Namen durch James Cook verliehen, der bei den starken Westwinden so doubtful war, ob er sein Schiff jemals wieder aus dem Fjord herausgesegelt bekommt, dass er es gar nicht erst versucht hat.

    Da wir diesen besonderen Ort mit dieser norwegischen Atmosphäre nicht nur husch husch von einem Schiff betrachten wollten, entschieden wir uns für eine zweitägige geführte Kajaktour in einer kleinen Gruppe mit insgesamt nur 8 Leuten. Und was sollen wir sagen: es war eine wirklich sehr eindrucksvolle Erfahrung durch diese abgelegene, wunderschöne Stille zu paddeln. Selbst die Wolken und der Regen am zweiten Tag taten da keinen Abbruch.

    Der krönende Abschluss unseres Ausflugs ins Fiordland war der Besuch des kleinen Buchladens, der von Ruth und ihrem Mann Phil betrieben wird. Bekannt wurde Ruth durch ihre berührende Lebensgeschichte, die sie in dem Buch "der Buchladen am Ende der Welt" festhielt. Somit hatten wir dort noch eine schöne Begegnung mit den beiden und schmökerten ein wenig in der besonderen Auswahl an Büchern am Ende der Welt.
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