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  • Tag 143–146

    Santa Marta

    19. März in Kolumbien ⋅ ☁️ 29 °C

    Am Dienstag machen wir uns auf den Weg nach Santa Marta, wir wissen zwar noch nicht genau wo wir hinwollen aber der Tayrona Nationalpark soll ganz schön sein und Minc würden wir auch gerne sehen. Beides ist von Santa Marta aus gut erreichbar. Am Busterminal werden wir sofort von zwei wichtig aussehenden Männern vom Busunternehmen Exalpa abgefangen, die uns fragen wo wir hinwollen. Als wir "Santa Marta" sagen, haben wir in wenigen Sekunden zwei Bustickets in der Hand und sitzen im Bus. Die Beiden haben es sichtlich eilig... Die Tickets sind ein wenig günstiger als bei dem beliebten, sicheren Busunternehmen expreso Brasilia. Wir überlegen noch kurz, ob es eine gute Idee war, Exalpa zu vertrauen, entscheiden uns dann aber, sitzenzubleiben. Die Fahrt beginnt unspektakulär, in Barranquilla stehen wir dann allerdings eine halbe Stunde still und werden anschließend alle rausgeschmissen. Dieses Prozedere kenne ich inzwischen: Aus irgendeinem Grund wollen die Fahrer uns doch nicht nach Santa Marta bringen und lassen uns kurzerhand in einen anderen Bus (Firma SuperStar) umsteigen. Im "SuperStar" fahren wir eine kurze Strecke, stehen dann allerdings wieder über eine halbe Stunde still, während eine Familie ihren Umzug in den Gepäckraum lädt. Zwischendurch kommen natürlich immer wieder Händlerinnen und Händler mit Agua, Arepas und Empanadas in den Bus. Wir kaufen so eine Art Milchbrötchen...
    Nach sechs Stunden sind wir endlich in Santa Marta und werden noch in der Tür vom ersten Taxifahrer abgefangen, der uns liebend gerne für den dreifachen Preis zum Hostel fahren würde. Draußen vorm Bus stehen außerdem drei Mototaxis und einige weitere Taxifahrer auf dem Bürgersteig, die uns alle mit "Taxi, Taxi, Santa Marta, Taganga, Minca!" begrüßen. Nachdem wir den ersten drei abgesagt haben, die Anderen aber trotzdem nicht lockerlassen, rutscht mir ein "¡Dejame en paz!" raus, was nicht nett ist, aber wirkt. Als nächstes machen wir uns auf die Suche nach einem Bus ins Centro, nach einigen kurzen Gesprächen mit Einheimischen wissen wir, wo der Bus hält und wie viel er kostet. Für umgerechnet 58 Cent werden wir dann bis in die Nähe des Hostels gefahren, die letzten Meter laufen wir. Ein anstrengender, lehrreicher Reisetag...

    Santa Marta erweist sich als anstrengender Mix aus Hotels, Taxen und Tourunternehmen. Man kann für alles eine geführte Tour buchen, egal ob nach Taganga an den Strand, in den Tayrona Nationalpark oder nach Minca. Wir überlegen kurz, eine Schnorcheltour zu machen, weil wir schon gerne Schnorcheln gehen wollen, aber erstens keine Schnorchel haben und zweitens müssen wir schnell feststellen, dass die guten Schnorchelspots nur per Boot zu erreichen sind. Da ich mir erst noch eine Badehose kaufen muss und die Schnorcheltour in wenigen Minuten losgeht entscheiden wir uns stattdessen für den Strand "Playa Grande" bei Taganga. Der liegt ein bisschen außerhalb und ist angeblich nicht so belebt wie der direkt am Ort.
    Der Strand ist bis zur Wasserlinie gepflastert mit Stühlen, es wimmelt nur so vor lauter Menschen, die Bars versuchen sich gegenseitig mit ihrer Musik zu übertönen und zu allem Überfluß werden wir ab Betreten der Sandfläche von einer Frau begleitet, die uns hartnäckig die Restaurants und Bars am Strand vorstellen möchte. Während wir die ca. 50 Meter Strand entlanglaufen werden wir von 20 Händlern angesprochen, die Bier und Wasser verkaufen. Ich bin total genervt und frage mich schon, ob der Tayronapark und Minca wohl genauso überfüllt und anstrengend sind. Zum Glück finden wir am anderen Ende von Strand einen schmalen Küstenpfad, auf dem gehen wir ein Stück weiter. Nach ca. 100 Metern kommen wir an eine steile Treppe, die runter ans Wasser führt. Dort sind wir erstaunlicherweise alleine, gehen baden, essen Mango und Papaya und beobachten das Getümmel am Strand und auf dem Wasser. Ab und zu fährt ein Jetski vorbei, ein Fischerboot zieht eine riesige aufgeblasene Banane mit johlenden Menschen drauf durch das Wasser. Aus dieser Entfernung sieht es eigentlich ganz schön aus 🙂 Dabei schmieden wir in Ruhe einen Plan für die nächsten Tage. Ziel: Raus aus Santa Marta.
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