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  • Day 9

    ein kleines bisschen frei sein

    March 17, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 23 °C

    gestern war es soweit. Die Farm wurde uns (Leah und mir) überlassen und der Druck ist etwas von mir abgefallen.
    Jeder erinnert sich evtl. an den Moment, als man in der Schule war und eine Matheaufgabe gemacht hat und der Lehrer die ganze Zeit hinter einem stand.
    Das ging selten gut.
    Gestern waren alle etwas aufgeregt, da es für die Farm Besitzer nach Deutschland ging.
    Wir haben dann nachmittags noch die Pferde gemacht und haben uns selbst erst einmal richtig angefangen kennenzulernen.
    Leah hat mir dann eine Reitstunde gegeben. Auf einem Dressurpferd zu reiten ist schon ein kleiner Unterschied zu den Pferden in Island.
    Hier ist jede Handhaltung, jede Beinbewegung und jedes bisschen Konzentration super wichtig.
    Nach dem Reiten sind wir dann noch mit den Hunden raus.
    Das war so der erste moment, in dem ich wirklich dachte: ok, wow. Du bist auf der anderen Seite der Erde und bist einfach frei. Einfach mal durchatmen. Einfach mal alles fallen lassen, was war in letzter Zeit. Was war in den letzten Monaten, Jahren.
    Ich hab mich auf einmal so geerdet gefühlt und hatte auf einmal keine Angst mehr.
    Der Moment, in dem man sich frei fühlt, nimmt einem die ganze Angst, die man bekommt wenn man eingesperrt ist.
    Wir haben dann noch lange geredet, haben zusammen gegessen und hatten einen schönen Abend.
    Heute morgen haben wir im Garten ein paar dinge fertig gemacht, sowas wie Hecken schneiden, Holz weg räumen, den Rasen bewässern (hier ist es gerade trocken und es soll nicht regnen und sogar noch mal über 30 Grad warm werden).
    Nachmittags hatte ich dann wieder Reitstunde mit meiner Reitlehrerin. (Sie kommt 2 mal Die Woche und trainiert die Pferde und die Backpackerinnen, die hier sind). Ich hab dann noch auf ihre Tochter aufgepasst damit sie ein bisschen ruhe hat bei Leahs Reitstunde.

    Danach bin ich noch mal mit einem Hund raus und hatte dasselbe Erlebnis, wie gestern.
    Manchmal tut loslassen erst weh, bevor es einen frei fühlen lässt.
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