Australia - back to the roots

March 2022 - May 2024
eine Mischung aus Wahnsinn und Mut.. ungefähr das war das Gefühl, als ich endlich im Flieger Richtung Australien war und ich in Deutschland erst einmal alles auf "Pause" gesetzt habe.
Viel Spaß beim lesen, beim Rituale finden und beim träumen.
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    aller Anfang..

    March 10, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 22 °C

    Oft wurde ich gefragt ''wieso Australien?'' - eine eindeutige Antwort habe ich nicht. Australien war schon sehr lange Top 1 auf meiner Liste.
    Mein Opa war hier öfter auf Geschäftsreisen. An Geschichten kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Eher an die "Abenteuer leben" auf Kabel1, welche wir oft zusammen geschaut hatten. Opa konnte noch so tief schlafen, kaum tauchte eine Schlange auf, war er Hellwach.
    Gibt es einen richtigen Moment, um einen solchen Schritt zu gehen? - Keine Ahnung. Meiner war jetzt.
    Im November/Dezember/Januar überkam mich all das, was mich durch die Corona Zeit aufgefressen hat, ich aber keine Zeit hatte, mich damit zu beschäftigen.
    Meine Aufgaben und meine Kollegen haben diese Zeit für mich so erträglich gemacht und irgendwie haben wir es überstanden.
    Immer mal wieder habe ich nach Alternativen im Job gesucht, hatte Vorstellungsgespräche, Job Angebote und die Möglichkeit von "Zuhause" weg zu gehen.
    Am 09.12.22 wurde mein Visum für Australien bestätigt, welches ich im Winter 2020 beantragt habe. Ab diesem Tag stand es fest, worüber ich schon so lange geredet habe.
    Ich werde nach Australien gehen.
    Wann? Wohin? - abwarten.
    Mitte Januar habe ich wieder angefangen zu arbeiten. Am dritten Arbeitstag meinen Flug gebucht, gleich nach meinem Kündigungsgespräch.
    Meine letzten vier Wochen Arbeit standen also an.
    Im Nachhinein betrachtet, waren all die Sorgen, ob es das richtige war, unberechtigt.
    Das schwerste für mich war es Abschied zu nehmen. Prioritäten zu finden, wen man auf jeden Fall noch sehen möchte vor der Reisen, wiedersehen zu sagen, zu trösten und vor allem sich auch in die Lage der anderen zu versetzen.
    Da ich beide Seiten kenne - die, die zuhause bleibt und die, die geht, konnte ich den Schmerz oft nachvollziehen. Zumal mir Abschiede sehr schwer fallen.
    Die letzten Tage + dem Auszug aus meiner Wohnung haben mir viel Kraft gekostet.
    Heute ist Tag 1 zu Ende. Und langsam realisiere ich, wo ich eigentlich bin.
    Ach ja, wo bin ich eigentlich? Auf einer Farm westlich Von Brisbane (genaue Adresse bei Interesse bitte privat anfragen).
    Die Farm wird von einem Ehepaar betrieben, welches 1991 zusammen zum Studieren nach Australien gekommen ist. Hauptsächlich wird hier Baumwolle angepflanzt.
    Außerdem gibt es hier ein paar Tiere (außer den Millionen giftigen Viechern) nämlich 4 Pferde, 4 Hunde, 2 Schafe, ein paar Ziegen, Hühner, Enten, Gänse, Vögel und Pfauen.
    Meine Aufgaben sind es, die Tiere zu versorgen, die Pferde zu bewegen und andere Hof arbeiten zu erledigen.
    Ich wohne hier in einem "Guest House", komplett alleine.
    Arbeitsbeginn ist morgens um 07:30 Uhr, bis man eben fertig ist.
    Info: ich bin hier +9h vor der deutschen Zeit.
    Heute musste ich erst um 14:30 Uhr anfangen. Rasen mähen. Das war super entspannt. Wurde nur ungefähr 200 mal gestochen von irgendwelchen Mücken, welche dank den Überschwemmungen eine super Chance hatten, sich fortzupflanzen.
    Danach war ich reiten. Dachte immer ich kann das. Ein wunder, dass ich nicht falsch rum drauf saß am Ende. Ist eben doch was anderes auf einem Isländer und einem Dressurpferd. (Falls dieser am Ende meiner Zeit hier komplett stumpf ist, tuts mir leid.)
    Am Abend war ich dann noch Essen bei den Besitzern und hab dann auch den Farmer kennengelernt. Johannes und Scarlett.

    Fazit von allem. Aller Anfang ist schwer. Das schwerste war tatsächlich das gehen von den Menschen, die mich immer ermutigt haben, meine träume zu verfolgen.
    Danke an alle, die mich gepusht haben, das zu tun, dass mir niemand Steine in den Weg gelegt hat oder versucht hat mir das auszureden.
    Das hat mir wieder einmal gezeigt, dass die Menschen, die mich umgeben richtig ausgewählt wurden. Fühlt euch gedrückt. <3

    PS: habe gerade meine Steuernummer beantragt. Damit ich ein Konto eröffnen kann.
    Wer meint, Deutschland ist streng bei dem allem, der war noch nie in Australien ;)
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  • Day 4

    Hallo neues zuhause

    March 12, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 25 °C

    tja, was gibts neues. Wo fange ich an.
    Erst einmal zum sachlichen Teil. Aller Anfang ist manchmal schwierig, wie auch in Island beschäftigt es mich hier oft, ob ich meine Arbeit wirklich gut genug mache, um meinen Boss zufriedenzustellen.
    Kommunikation ist super wichtig. Ich erwarte nicht, dass Menschen von sich aus kommunizieren, ich erwarte aber von mir selbst in dem Zusammenhang auch weniger zu denken.
    Alles ungesagte ist auch kein Gedanke wert. Sonst hört man nicht mehr auf, sich über unausgesprochenes Gedanken zu machen.
    Für mich ist es eine Riesen Überwindung, dinge anzusprechen, die mich unwohl fühlen lassen.
    Manchmal brauche auch ich einen kleinen Schubs, um mich zu trauen aus meiner Komfort zone zu gehen. Den habe ich bekommen und schwubsdiwubs läuft der Hase wieder.
    Wie manche von euch wissen, ist in Australien links Verkehr. Ich wurde etwas ins kalte Wasser geworfen und durfte dann mit dem Auto direkt in die nächste Stadt fahren. Manche Kreuzungen verwirren mich noch etwas und man kann kaum so schnell umdenken, wie man fahren sollte. Jeder von uns kennt die Situation, wenn man sich nicht auskennt, man aber das erste Auto an der Ampel ist. So war das gestern ungefähr an jeder Ampel, bei der ich nicht unbedingt über rot fahren wollte.
    Zusätzlich habe ich das erste tote Kangaroo gesehen. Hier wie bei uns ein überfahrenes Wildtier oder in Amerika dieses opossum. Heißt das so?
    Die gibt es hier übrigens auch. Laufen jeden Abend und jeden Morgen über mein Dach. Haben sich wohl den bequemsten Arbeitsweg ausgesucht.
    Ich erschreck mich jedes mal.
    Am Donnerstag Abend wollte ich aufs Klo und hab dann unter der Klobrille einen Schatten gesehen. Hab die Klobrille dann erst mal hoch gemacht und dann saß dort einfach eine dicke fette Kröte. Natürlich hab ich mich angestellt, wie der erste Mensch beim beseitigen. Konnte danach allerdings nicht mehr aufs klo. Wer weiß woher der kam und vor allem, was da noch so rein kommt. Ich mach euch mal ein Foto rein. Ist zwar nicht derselbe Frosch, aber die gleiche Art, nur war der auf der Klobrille natürlich viel größer und viel Angst einflößender ;).
    Meine Schnakenstiche vermehren sich und blaue Flecken und Kratzer auch. Aber ich wäre nicht Lara, ohne die ein oder andere Schramme.
    Heute morgen habe ich die erste Tier Runde alleine gemacht. Denke das dauert noch ein paar Tage, bis wirklich jeder Handgriff sitzt und bis ich mich dran gewöhnt hab alles umzudrehen oder drauf zu klopfen um zu sehen, ob eine Schlange zum Vorschein kommt.
    Ich würde gerne mal eine sehen (mit ABSTAND!!!), nur um mal zu wissen, wie die eigentlich aussehen.
    Nach den Tieren habe ich noch bisschen Rasen gemäht (hier ist sehr viel Rasen!!!) und nach der Mittagspause geh ich zu den Pferden und bewege die ein bisschen.

    Hätte ich den Blog gestern geschrieben, hätte ich bestimmt eine andere Aussage getroffen. Aber heute geht es mir echt gut. Ich gewöhn mich langsam an alles, trau mich mehr und kann meinem kopf und meinen Gedanken freien Lauf lassen.
    Die Zeitumstellung gestaltet den Kontakt nach Deutschland manchmal etwas schwierig. Nichts desto trotz ist er da. Darüber bin ich sehr froh.

    Habe mir grade Nudeln gekocht und eine Waschmaschine angeschmissen. Hier kostet eine Flasche Waschmittel 17 Euro. Und Spülmaschinen Tabs um die 9 Euro.
    Lebensmittel sind hier eh faszinierend teuer. Ist halt doch immer noch eine Insel.
    Hier hat es momentan 26 Grad und es geht ein leichter Wind. Da es viel bewölkt ist, verbrennt man nicht so schnell.
    Hier geht die Sonne momentan um kurz nach 18 Uhr unter. Und ich sags euch. Die Sonnenuntergänge sind toll! Gestern habe ich mir einen beim nachhause Fahren angeschaut. Ich bin sicher da kommen noch einige. Habe natürlich aber trotzdem ein Foto gemacht :)
    Das wars für heute.
    Cheers
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  • Day 7

    Eingewöhnungsphase. Check

    March 15, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 18 °C

    heute ist es genau eine Woche her, seitdem ich in den Flieger gestiegen bin.
    Und schon fühlt es sich so normal an.
    Ich lerne jeden Tag kleine dinge in meinem Alltag dazu, die mir keiner zeigt, wofür man aber nach un nach ein Auge dafür bekommt.
    Morgens habe ich mittlerweile eine gute Routine bekommen und merke immer wie voll mein Tag so ist.
    Morgens mache ich von 0730Uhr bis 0830Uhr die Tiere. Aufstehen tue ich meistens mit der Sonne. um ca 0600Uhr. Das macht mir komischerweise gar nichts. Die beste Zeit mich zu erreichen ist übrigens diese Zeit.
    um 0830Uhr gibt es "morning Tea" da plant man den restlichen Tag und redet über dies und das.
    Meistens gibts Kekse mit Kaffee oder was auch immer man möchte.
    Ich trinke meistens Wasser, da ich in der Stunde arbeiten davor wahrscheinlich auch das meiste an Wasser verloren habe.
    Morgens und Abends ist es hier echt gut frisch. Aber keineswegs kalt.
    Nach dem "morning Tea" geh ich meistens den Aufgaben nach, die so anstehen. Ich bin ehrlich, Rasen mähen ist meine neue Lieblingsbeschäftigung.
    Ich kann meine Kopfhörer rein machen, und um mich herum alles vergessen. Das ist super angenehm.
    Mittagspause ist dann von 1300Uhr - 1600Uhr. Das ist recht lange, reicht zum kochen, aufräumen, Einkaufen wenn man will oder eben zum schlafen oder ausruhen.
    Nachmittags gehe ich dann immer ab 1600Uhr zu den Pferden. Entweder reiten alleine, Reitstunde oder ich longiere das Pferd.
    Danach füttere ich die Pferde noch und gehe dann wieder in mein kleines Zuhause. um 1930Uhr gibts dann Abendessen im Farmhaus.

    Morgen fliegt das Farmer Ehepaar für zwei Wochen nach Deutschland. Weshalb ich eine Woche früher hier her gekommen bin, damit ich noch alles kennenlernen kann.
    Zu meiner Unterstützung ist Leah heute auf die Farm gekommen. Sie war 16 Monate bis November 2021 hier. Kennt die Farm also in und auswendig. Ich werde sicher einiges dazu lernen durch sie. Darüber bin ich sehr dankbar und das wird mir auch sehr im Umgang mit den Menschen hier helfen.

    Heute (dank Leah) habe ich etliche Tiere nachts gesehen, die ich lieber nicht gesehen hätte. Und einige Geschichten gehört über Löcher, welche im Dach sind. Alles weitere erspare ich euch. Sonst habt ihr in Zukunft auch bei jeder Erkältung angst mit offenem Mund zu schlafen :)

    Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich an Deutschland denke und das recht wenig Emotionen in mir auslöst. Dann merke ich, wie unabhängig ich von oberflächlichen Dingen, wie Orte, Job oder Wohnorten bin.
    Aber ich merke sehr, wie ihr mir fehlt. Die Menschen, die mich zuhause fühlen lassen. Und das kann hier jeder von sich behaupten, der das liest.
    Ich bin grade in meiner drei monatigen Ausbildung. Was ich hier lernen möchte? - zu sagen, was ich nicht möchte.
    Und dann kann die Reise wirklich los gehen.
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  • Day 9

    ein kleines bisschen frei sein

    March 17, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 23 °C

    gestern war es soweit. Die Farm wurde uns (Leah und mir) überlassen und der Druck ist etwas von mir abgefallen.
    Jeder erinnert sich evtl. an den Moment, als man in der Schule war und eine Matheaufgabe gemacht hat und der Lehrer die ganze Zeit hinter einem stand.
    Das ging selten gut.
    Gestern waren alle etwas aufgeregt, da es für die Farm Besitzer nach Deutschland ging.
    Wir haben dann nachmittags noch die Pferde gemacht und haben uns selbst erst einmal richtig angefangen kennenzulernen.
    Leah hat mir dann eine Reitstunde gegeben. Auf einem Dressurpferd zu reiten ist schon ein kleiner Unterschied zu den Pferden in Island.
    Hier ist jede Handhaltung, jede Beinbewegung und jedes bisschen Konzentration super wichtig.
    Nach dem Reiten sind wir dann noch mit den Hunden raus.
    Das war so der erste moment, in dem ich wirklich dachte: ok, wow. Du bist auf der anderen Seite der Erde und bist einfach frei. Einfach mal durchatmen. Einfach mal alles fallen lassen, was war in letzter Zeit. Was war in den letzten Monaten, Jahren.
    Ich hab mich auf einmal so geerdet gefühlt und hatte auf einmal keine Angst mehr.
    Der Moment, in dem man sich frei fühlt, nimmt einem die ganze Angst, die man bekommt wenn man eingesperrt ist.
    Wir haben dann noch lange geredet, haben zusammen gegessen und hatten einen schönen Abend.
    Heute morgen haben wir im Garten ein paar dinge fertig gemacht, sowas wie Hecken schneiden, Holz weg räumen, den Rasen bewässern (hier ist es gerade trocken und es soll nicht regnen und sogar noch mal über 30 Grad warm werden).
    Nachmittags hatte ich dann wieder Reitstunde mit meiner Reitlehrerin. (Sie kommt 2 mal Die Woche und trainiert die Pferde und die Backpackerinnen, die hier sind). Ich hab dann noch auf ihre Tochter aufgepasst damit sie ein bisschen ruhe hat bei Leahs Reitstunde.

    Danach bin ich noch mal mit einem Hund raus und hatte dasselbe Erlebnis, wie gestern.
    Manchmal tut loslassen erst weh, bevor es einen frei fühlen lässt.
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  • Day 12

    Von Tag zu Tag..

    March 20, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 23 °C

    Und schon wieder sind ein paar Tage vorbei..
    Leah und ich sind ein ganz gutes Team, finde ich.
    Heute ist wieder Sonntag und ich habe frei und genieße den Tag in der Sonne.
    Groß weg fahren oder was anderes machen lohnt sich hier null. Vermisse das aber auch nicht. Durch das große Grundstück und das große Haus, kann man hier ganz gut entspannen. In den letzten Tagen hat es immer ungefähr 28 Grad gehabt. Die Umstellung vom kalten Deutschland auf das doch relativ warme Australien fiel mir ausgesprochen leicht. Schätze mal, andersrum wäre echt eklig geworden.
    Ich weiß gerade garnicht so genau, über was ich schreiben soll.
    Mir geht es gut, dieser Ort fühlt sich immer mehr nach einem Zuhause an und man findet so langsam in eine Routine.
    Einerseits sind drei Monate in meinem Kopf eine so lange zeit. Aber ich weiß rückblickend betrachtet, wie schnell das doch gehen kann.
    Vor drei Monaten habe ich meinen Flug gebucht.

    Falls ihr irgendwelche fragen habt, könnt ihr die gerne stellen.
    Dann habe ich wieder ein bisschen Stoff für den nächsten Blog, über was ich schreiben kann. Gerne in die Kommentare oder mir privat ☺️

    Morgen fahren wir in die Stadt und erledigen dort ein paar Dinge. Freue mich schon drauf, hier etwas raus zu kommen.
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  • Day 15

    von Sonnenuntergängen und Wespen..

    March 23, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 22 °C

    zum zweiten mal fange ich diesen Blogeintrag nun an.
    Leider hat es den anderen dank des super Internets hier verworfen.
    Montag sind Leah und ich in die Stadt gefahren, da wir dort ein paar Termine hatten und auch direkt einkaufen gegangen sind.
    Es ist super spannend mal hier raus zu kommen, obwohl ich erst zwei Wochen hier bin.
    Am Montag habe ich mal wieder realisiert, was es für ein Privileg ist, ein auto und einen führerschein zu haben. Für viele Menschen selbstverständlich, was ich in Deutschland hatte. Jedoch habe ich das bei jeder Fahrt geschätzt. Immer und überall hin zu können. Das ist schon echt ein großer Teil vom Frei sein.
    Das merke ich hier auch, da ich hier einfach kein eigenes Auto habe und auf andere dabei angewiesen bin.
    Aber alles mit seiner Zeit. Das Australische Auto wird hier auch kommen. Evtl. kein Polo GTI aber auf jeden Fall auch eine gute Begleitung.
    Ich habe am Montag mein Bank Konto hier eröffnet und heute meine Steuernummer bekommen. Das Gehalt kann dann also eintrudeln hehe.

    Fast jeden Tag hatten wir die Möglichkeit einen schönen Sonnenuntergang zu sehen. Montag Abend habe ich mir mal den Sternenhimmel angeschaut. Jetzt weiß ich endlich, wieso es "Milchstraße" heißt.. Die Sterne hier sind unglaublich.

    Nichts käufliches dieser Welt wird mir mal so viel wert sein, wie Momente in denen ich in den Sternenhimmel blicken konnte, ich am Meer sitzen kann oder die Sonne auf meine Haut strahlt.
    Solche Momente geben mir unglaublich viel.

    Ich wünschte, ich könnte euch den Himmel hier zeigen. Leider kann ich die Bilder, welche ich mit meinem inneren Auge mache, nicht veröffentlichen.
    Aber stellt es euch einfach vor wie Schnee. Nur am Himmel.
    Mein Ziel ist es, hier irgendwann all diese Sternbilder zu kennen und zu wissen, was ich mir da tolles anschaue.

    Heute haben Leah und ich Holz weg geräumt. Leah wurde dann Mittags vor der Pause von einer Wespe in den Finger gestochen. - Sofort mit Zwiebel versorgt.
    Nach der Pause war ich dann wohl an der Reihe. Beim Holz weg räumen flog mir irgendwas schwarzes ins Gesicht. Konnte garnicht so schnell schauen, weiß auch nicht genau, was es war. Plötzlich tat meine Nase weh. Wusste auch erst nicht, ob es evtl. ein Stock war, der mir dagegen geflogen ist. Aber jeder von uns kennt den schmerz eines Wespen Stichs.
    Meine Nase tat sofort weh und ich bekam Schüttelfrost.
    Wollte dann erst mal heim und danach schauen.
    Habe auf dem Weg dann noch die Enten versorgt, damit die auch was zu essen haben.
    Der stich wurde dann auch mit Zwiebel versorgt und es schmerzt nur noch wellenweise.

    Dank meinem Kinästhetik Kurs in meinem Freiwilligen Sozialen Jahr habe ich mir beim Holzschleppen sonst nix geholt. Ein Bettlägerigen Patienten von A nach B zu hieven fühlte sich genau so an.

    Ich höre im moment Into the Dark von Point North die Acoustic Version rauf und runter. Egal ob beim arbeiten oder jetzt gerade beim schreiben.
    - Falls ihr rein hören wollt.

    Eure nachrichten, Kommentare und auch eure Gedanken an mich erreichen mich täglich, was mich sehr freut und sehr rührt. Danke dafür!
    Schön, dass ich euch hier so mitnehmen kann.
    Das trägt mich vor allem in den Momenten, in denen ich Zweifel.
    Ist schon immer noch sehr unglaublich, dass ich wirklich hier bin.
    Ich denke mal, dieser Gedanke wird mich noch einige male einholen. Und irgendwie genieße ich es, weil es mir jedes mal ein lächeln ins Gesicht zaubert.
    - träume sollten mit offenen Augen gelebt werden.

    Zu den wichtigen Dingen: ich hab leider noch kein Kangaroo gegessen.
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  • Day 18

    der Wetterfrosch

    March 26, 2022 in Australia ⋅ 🌙 8 °C

    Guten Abend, Guten Mittag oder was auch immer.
    Donnerstag, Freitag und heute hat es den halben bis ganzen Tag geregnet.
    Was das für uns bedeutet? - eine menge ausmisten bei den Pferden, keine Reitstunde, keine Arbeit die man draußen machen kann und jede Menge Moskitos die sich wunderbar fortpflanzen können.
    Allerdings traut sich bei Regen auch keine Spinne raus.
    Donnerstag bevor es angefangen hat zu regnen haben wir es noch geschafft alles Regenfest zu machen, die letzten Rasen noch gemäht und die Bewässerung der vorherigen Tage ausgeschalten.
    Die Luft war so drückend und die Luft war so geladen, dass ich sehr viel Energie hatte.
    Nachmittags hat es dann richtig gewindet und geschüttet. Leah und ich haben diese Zeit zum schreiben genutzt.
    Das war richtig schön. Das ist der Sommerregen, gegen den niemand etwas einzuwenden hat.
    Allerdings hätte ein Tag gereicht.
    Freitag haben wir dann die Garage geputzt und nachmittags wollten wir eigentlich Reitstunde machen, allerdings hat es immer noch geregnet.
    Leah und ich haben uns die letzten Tage morgens abgewechselt mit aufstehen und Tiere machen.
    Heute morgen bin ich um 6 Uhr dann zu den Pferden und habe mir dort noch etwas den Sonnenaufgang angeschaut. Leider mit Wolken.
    Die Reitstunde sollte dann heute stattfinden, hier kam dann aber noch mal was runter.
    Dann wurde es auf morgen verschoben aber jetzt schwimmt auch noch der Reitplatz.
    Leah und ich haben dann heute einen kleinen Ausflug gemacht und waren einkaufen.
    Jetzt genießen wir den Abend auf der Terrasse und hören den Grillen und den Fröschen zu.

    Ich komm immer mehr klar hier und freue mich jeden Tag darüber, wie sich alles schon nach einem Zuhause anfühlt. Und trotzdem ist jeder Tag etwas besonderes.
    Manchmal sagt man: die Zeit vergeht so schnell oder die Zeit vergeht so langsam.
    Aber wie schön ist es, wenn die Zeit so schnell vergeht und man in dieser Zeit trotzdem schon so viel erlebt und gelebt hat ?

    PS: heut hat mich übrigens ein Huhn gepickt. Hab versucht die Eier zu klauen. Hat Garnich weh getan.
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  • Day 22

    der Regen

    March 30, 2022 in Australia ⋅ ☁️ 24 °C

    Level um Level.
    So viele Dinge, die wir beeinflussen können. So viele Dinge, die wir selbst in der Hand haben. Unser Leben zum Beispiel.
    Oft wird man gefragt: "warum/wieso hast du dies oder jenes getan."
    Meine Antwort: warum nicht? Welchen Grund hatte ich dazu, es nicht zu tun.
    Entscheidungen, die man trifft, trifft man aus einem Grund. Egal, wie lange man darüber nachgedacht hat. Ob man aus Intuition gehandelt hat oder einfach mal spontan war.
    Egal von wem oder was das Leben vor bestimmt ist, ich glaube daran, dass das eh schon geschrieben ist. Irgendwo steht unsere Geschichte schon.
    Deshalb passiert alles aus einem Grund.
    Wir lassen uns von Dingen, Zeichen, Menschen, Lebenssituationen, Weisheiten oder dem Glauben an was auch immer leiten.
    Manchmal fragen wir uns evtl. "WARUM oder WIESO ich?!".
    Von uns hat sicher jeder schon ein mal ein Spiel gespielt, bei dem man von Level zu Level muss.
    Man wird getestet ob man bereit ist, für das was kommt.
    Man wird vorbereitet stark zu sein.
    Und das so lange, bis man es schafft aufzusteigen. Niemand der nicht bereit ist, wird das nächste Level schaffen. Weshalb man manchmal etwas länger braucht.
    Oder man weiß noch nicht, wie gut man ist, schafft es vielleicht mit Glück in das nächste Level und ist dann selbst überrascht, wie gut alles klappt.
    Wir suchen uns selbst aus, um was es in unserem Spiel geht.
    Suchen uns selbst unsere Mitspieler aus.
    Überlegen uns, ob wir in jedem Level Mitspieler brauchen, oder ob wir es auch mal alleine versuchen.
    Und alle die, die das lesen, haben schon so einige Level gespielt.
    - keiner hat bisher aufgegeben. Und wir sind alle stärker geworden.

    So viel zu meinen Gedanken, die mich den Tag über so beschäftigen. Der Ursprung dieses Gedankens kam durch ein Zitat, welches ich gelesen hab. "Things gets Harder before you level up, know that."

    Wir haben die letzten Tage täglich die Tiere versorgt, waren den Sattel in Toowoomba abholen, einkaufen und haben kleinere Dinge auf dem Hof gemacht. Dank dem Regen konnten wir nicht so viel arbeiten, jedoch haben wir vor dem Regen schon das meiste unserer To-Do Liste abgearbeitet.
    Morgen (Donnerstag) kommen Scarlett und Johannes wieder nachhause und Leah verlässt die Farm leider am Samstag.
    Ich glaub ich bin bereit, das jetzt auch alleine zu schaffen und habe jetzt noch mal die Chance auf ein 2. erstes mal auf der Farm.

    Gestern habe ich zum 1. mal bei Tag und aus der Nähe ein Kangaroo gesehen.
    Manchmal habe ich so diese AHA Momente, die mir dann noch mal verdeutlichen, wo ich eigentlich bin.

    Gerade windet es noch sehr, aber ich denke, das gröbste haben wir geschafft.
    Der Winter kommt.
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  • Day 24

    Ein paar Tage

    April 1, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 27 °C

    Einen Monat bin ich nun schon hier in Australien. Hier auf der Farm. Hier mit mir.
    Wie schnell vergeht doch die Zeit ? Andererseits kommt es mir schon so lange vor.
    Ich sitze gerade auf meiner Terrasse, sehe einen Teil des Sonnenuntergangs und rechts von mir gleiten Flughunde durch die Luft.
    Das Haus ist wieder leer. Leah ist Sonntag abgereist. Mit ihr habe ich eine sehr gute Freundin dazu gewonnen.
    Samstag Abend haben wir noch die Pferde gemacht und sind dann nach Toowoomba gefahren.
    Wir wollten abends noch weg gehen und durften dann im Stadthaus der Familie schlafen.
    Das Nachtleben hier ist irgendwie auch ein anderes als in Deutschland. Zumal es das zu der Zeit als ich gegangen bin ja auch nicht wirklich gab.
    Es war durchaus merkwürdig ohne Maske etc. feiern zu gehen.
    Das zieht hier kaum noch jemand an. Schön irgendwie. Ich erhasche mich auch immer seltener mit dem Gedanken, dass ich die Maske vergessen habe.
    Die Tage vergehen hier wie im Flug. Aber im Grunde gleicht jeder Tag dem anderen.
    Mittlerweile regnet es nicht mehr, jedoch ist alles noch sehr nass, was viele Arbeiten noch nicht möglich macht.
    Auch die Feldarbeiten pausieren gerade, weshalb in nächster Zeit auch kein anderer Backpacker kommen wird. Heißt, ich bleib weiterhin die einzige auf dem Hof.
    Die Frösche begleiten mich weiterhin täglich.
    Kürzlich bin ich abends mit dem Gator nachhause gefahren, da sprang mir einer in den Nacken. Bin etwas erschrocken.
    Gestern hab ich die Tür geschlossen und plötzlich kamen schreckliche Geräusche aus dem Türrahmen. Ein Frosch. Hab ihn wohl bisschen eingeklemmt. Aber er hat es überlebt.
    Momentan sind sehr viele Raupen unterwegs. Die sind ziemlich groß, so ca 10 cm. Kein Wunder, die Schmetterlinge sind hier auch richtig groß.
    Mein freier Tag wurde jetzt auf Samstag verlegt, diesen Samstag schaue ich mir evtl. das erste Auto an in Toowoomba.
    Habt’s fein und bis bald.
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  • Day 38

    Kangaroo statt Osterhase

    April 15, 2022 in Australia ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute morgen war ich ziemlich früh bei den Pferden, da ich wusste, dass ich nach den Tieren wieder in mein zuhause kann und den restlichen Tag außer reiten und den Tieren nichts arbeiten muss.
    Schließlich ist Feiertag. Da arbeitet hier auf der Farm keiner.
    Als ich von den Pferden zurück gefahren bin war der komplette Hof still. Kein Mensch war draußen unterwegs und die anderen Lebewesen haben sich sehr unauffällig verhalten.
    Ich genieße diese Stille so sehr, habe den Moment so genossen und hatte mal wieder ein fettes grinsen in meinem Gesicht. Wieso ? - Ich bin in Australien. Dieser Gedanke ist so befreiend und ich könnte jedes mal einen kleinen Luftsprung machen, wenn mir das so bewusst wird.
    Vor zwei Tagen bin ich auch sehr früh über den Hof geradelt und hab dann ein Kangaroo am Zaun lang hüpfen sehen. Neee ich habe tatsächlich kein Bild gemacht. Nicht weil ich den Moment so genießen wollte sondern weil es so schnell wieder weg war.
    Manchmal verirren die sich vom Feld auf den Hof und schauen mal kurz vorbei.
    Tatsächlich habe ich diese Woche auch endlich mal eine Schlange gesehen. Als ich mit dem Pferd vom Stall auf den Reitplatz gelaufen bin, lag sie da.
    Ziemlich klein. Evtl einen halben meter groß oder etwas kleiner.
    Bin kurz erschrocken, da Leah mir erzählt hat, dass kleine Schlangen ein bisschen gefährlicher sind, da die ihr Gift nicht portionieren, sondern alles auf einmal rein hauen. Hatte dann angst, dass Yates rein läuft und die den beißt.
    Einen Augenblick später dachte ich mir dann, dass es äußerst komisch ist, dass die sich nicht bewegt.
    War die einfach ausgetrocknet und tot.
    Langweilig.
    Über meinem Schlafzimmer wurden drei Baby Katzen gefunden.
    Katzen sind in Australien nicht heimisch und auch nicht sehr beliebt.
    Wir haben sie erst einmal dort gelassen und ich versuche etwas zu organisieren, dass man Mutter und Babies einfangen kann und diese zur Katzenhilfe in Toowoomba kommen.
    Ansonsten hat es diese Woche nur einmal geregnet.
    Wir haben fleißig den Rasen gemäht, Bäume geschnitten, und Unkräuter vernichtet. Reiten klappt immer besser. Zumindest so lange, bis mir jemand zuschaut und mir das Gegenteil davon sagt. :)
    Hier gibt es übrigens nicht den Brauch Ostereier zu färben, deshalb geh ich nachher rüber ins Farmhaus und wir machen das dort zusammen.
    Mir geht es gut. In manchen Momenten wünsch ich mich aber schon immer mal wieder zurück nachhause.
    Übrigens bin ich immer noch Auto los.
    Aber das ist in Ordnung. Das richtige wird schon kommen, früher oder später. Ansonsten fahr ich per Anhalter einmal rund um Australien oder eben mit dem Bus.
    Wenn ich gerade nicht mit Deutschland telefoniere, schlafe oder arbeite, höre ich viel Musik.
    Malen und schreiben tu ich hier sehr selten bis garnicht. Meistens ist mir nicht danach. Das ist meistens ein Zeichen, dass es mir gut geht.

    Habt ein schönes Osterwochenende und hoffentlich gutes Wetter. Hier scheint die Sonne und es ist etwas kühler als die letzte Woche (nur so ca. 25 Grad).
    Kuss Kuss
    Lara
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