Footprints in Berlin

September 2018
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    Gut ist der Geruch des Gewinns ...

    September 12, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 22 °C

    Und wie gut das riecht, dieser Gewinn einer Reise nach Berlin. Es ist eine „Politische Bildungsreise“, was heißt, dass wir ein strammes Programm haben werden, aber vielleicht auch ein paar freie Zeiten, um selbst loszuziehen.

    Berlin ist immer schön, ob politisch oder unpolitisch. ❤

    Nun sitzen wir also im Zug 🚊und lassen Felder und Wälder an uns vorbeiziehen. Und während die Welt so an uns vorbeieilt, macht Jürgen ganz zufällig eine kleine Reise in die Vergangenheit.

    In der Reihe vor uns sitzt nämlich der Mann, der heute in Jürgens Elternhaus wohnt. Zufälle gibt's. ☺

    Später trafen wir auf „unsere Frau in Berlin“ im Amt für Arbeit und Soziales. Hier erfuhren wir, dass so ziemlich alle Mitreisenden die Fahrt bei Preisausschreiben, Tombolas und ähnlichem gewonnen hatten.

    Eine nette junge Frau in blumigem Outfit berichtete von der Geschichte der Gegend rund um das BMAS mit Mauerstraße und Wilhelmstraße. Sogar Joseph Göbbels hatte in einem Haus am Wilhelmplatz gelebt, bis es ihm zu klein wurde so als Propagandaminister.

    In der anschließenden Fragerunde interessierte vor allem die Rende, und die is sischer!

    Dann kurz einchecken im Hotel, Abendessen und ein kleiner Spaziergang in alle vier Himmelsrichtungen vom Hotel aus. In eine Richtung standen ein paar Damen 👭 und warteten geduldig, in alle anderen Richtungen sprach kaum jemand deutsch.

    Es war ein kurzer Spaziergang. 😎

    Ich hab hier Probleme mit dem Internet. Die Bilder will er irgendwie nicht hochladen. Ich versuch's weiter. 🔧🛠
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  • Day 2

    Kreuz und quer durch Berlin

    September 13, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute ging es nach dem Frühstück zuerst zum Stelenfeld. Die Zeit war zu knapp, um die Ausstellung unter dem Mahnmal zu besuchen, so sind wir nur zwischen den Stelen hindurchgegangen, was an sich schon recht beeindruckend sein kann.

    Ein älteres Ehepaar aus der Gruppe ist dort leider von drei „Studentinnen“, die Unterschriften sammelten bestohlen worden. Gott sei Dank ist ihre Geldbörse wieder aufgefunden worden, nur leider ohne Geld.

    Dann besuchten wir das Willy Brandt Haus mit der zerknitterten Bronzestatue, und nach dem Mittagessen ging es auf Stadtrundfahrt mit Stop und freier Zeit am Breitscheidplatz. Und immer schön die Handtaschen festgehalten!

    Am Potsdamer Platz gab es Abendessen, und danach wurde, wer wollte, in die Nacht entlassen. Wir wollten und liefen zu Fuß zum Brandenburger Tor, weil ich das noch nie beleuchtet gesehen habe. Dann noch schnell rüber zum Reichstag bei Nacht und mit dem Taxi zum Hotel auf einen Absacker in die Kneipe nebenan. Dort trafen wir unsere Reisebetreuerin mit ihrem Mann und haben uns noch sehr nett bei Bier und Radler unterhalten.

    Heute also „Berlin, wie ich es mag“. ❤
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  • Day 3

    Von Mauern und Masken

    September 14, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute mussten wir sehr früh los, weil wir einer Sitzung im Plenarsaal beiwohnen durften. Zuvor wurden wir instruiert, was wir dort alles dürfen bzw. nicht dürfen. Wir durften nur sitzen, und das ordentlich und gerade, wir durften nicht klatschen und nicht dazwischenrufen, auch nicht offensichtlich mit den Augen rollen oder ähnliches oder ... einschlafen. Bei den Abgeordneten sieht das ganz anders aus. Die rufen dazwischen, zeigen offenkundiges Missfallen durch Abwenden und Daddeln auf dem Handy, sind desinteressiert und unterhalten sich lieber anderweitig. Es war ein Kommen und Gehen, sodass Lieschen Müller aus Kleinkleckersdorf sich fragt: „Für wen machen die das?“

    Trotzdem war es mal sehr interessant, die Nahles, den Schulz, den Dobrindt und sogar den Schäuble usw. mal nicht auf der Mattscheibe, sondern in echt zu sehen.

    Dann ging es hoch in die Kuppel, was immer sehr schön ist. Vor allem, weil sich langsam die Sonne durch die Wolken wühlte.

    Nach dem Mittagessen beim Inder (hmmm, lecker) besuchten wir das Mauermuseum an der Bernauer Straße. Dort steht teilweise noch die Mauer, und an die Toten wird dort mit einem Bild und ihren Namen erinnert. Dies mit den Berichten zu Einzelschicksalen (wie z.B. von den beiden 11jährigen Jungs, die erschossen wurden) waren sehr berührend. Auch die Mutter des Chris Gueffroy, das letzte Opfer des Schießbefehls im Februar 1989, arbeitet im Museum und erzählt ihre Geschichte.

    Am Ende der Führung hatten wir frei und zerstreuten uns in alle Winde. Jürgen und ich schlenderten ein bisschen durch den Ostteil, der sehr viel mehr Charme besitzt als der Westteil, der mehr durch seine moderne Architektur beeindruckt.

    Hier in Mitte hat man das Gefühl, dass die Leute noch eigene Ideen verwirklichen. Man ist „schräger“, es gibt interessante und richtig hübsche Straßen, Gallerien und Läden. Z.B. den Shop mit den Masken und Kostümen, dem wir einen Besuch abstatteten.

    Weiter ging es Richtung Dom, wo wir eine Rundfahrt🚢 auf der Spree machten, was immer eine Empfehlung ist, wenn einem langsam die Füße weh tun. Und auch sonst macht es Spaß.

    Abends gab's einen leckeren Burger 🍔 in einem Restaurant, das aufgemacht ist wie ein American Diner, und in dem nur Musik aus den 60ern 🎶📻🎼 läuft.

    Es war ein rundum schöner Tag. 😀❤
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  • Day 4

    Berlin rennt

    September 15, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 13 °C

    Heute findet der Berlin Marathon statt.

    Nein! Nicht, was ihr vielleicht denkt, wir laufen nicht mit. Wir sind die „politischen“, nicht die „sportlichen“ Besucher. 😉

    Schon in den letzten Tagen begegneten uns immer wieder Gruppen von Läufern 🏃🏃🏃, die trainierten. Witzig waren vor allem die Japaner, die auf ihren Kappen eine Ananas 🍍 aus Filz angebracht hatten und immer strahlend und lächelnd winkten.

    Es laufen aber auch sehr berühmte Läufer und Läuferinnen mit, die schon bei Olympischen Spielen gewonnen 🏅 haben. So z.B. Tirunesh Dibaba aus Äthiopien.

    Für uns ging es zur Gedenkstätte für der Deutschen Widerstand. Dort im Hof wurden Graf Stauffenberg und andere im Juli 1944 nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler standesrechtlich erschossen.

    Unsere Reiseleiterin, Frau Wohlgemut (die übringens tatsächlich ein blaues und ein braunes Auge 👀 hat), erzählte, dass sie bei Dreharbeiten zu dem Film „Operation Walküre“ hier am Originalschauplatz zugegen sein durfte. Die Schauspieler hätten sich gegenüber im Hotel Maritim umgezogen, und es sei sehr bedrückend gewesen, Männer in diesen Uniformen über die Straße gehen zu sehen.

    Die Führung durch die Gedenkstätte war sehr interessant. Es gab so viele unterschiedliche Arten, wie die Menschen Widerstand leisteten, z.B. indem sie einfach „nur“ den Hitlergruß verweigerten.

    Man denkt auch nicht darüber nach, wie schwierig es z.B. war, Flugblätter herzustellen. Es war ja schon verdächtig, wenn jemand 1000 Blatt Papier kaufen wollte. Man brauchte eine Schreibmaschine, und die hatte damals kaum eine Privatperson. Es war ja Büroaustattung. Auch das Kopieren bzw. Vervielfältigen war nicht so einfach.

    Eine ältere Frau aus unserer Gruppe erzählte mir während der Führung, das die Nazis damals die Metzgerei ihres Vaters schlossen, weil dieser sich weigerte, in die Partei einzutreten.

    Die Gruppenleiterin erzählte, dass es auch Besucher der Gedenkstätte mit rechter Gesinnung gäbe, die sich selbst als Widerstandskämpfer sehen und als Opfer in einem Staat, in dem sie ihre Meinung nicht äußern dürfen. Damit sei schwer umzugehen.

    Im Anschluss an diesen Besuch vertrieben wir uns die Zeit noch am Potsdamer Platz. Es war überall Spektakel wegen des Marathons, und viele Straßen waren gesperrt 🚧. Überall warteten die Läufer - heute waren die Kinder dran - darauf, dass es für sie los ging.

    Nun sitzen wir im Zug, es geht heimwärts 🚅, und alle genießen ihr Lunchpaket mit Schrippe und Käsestulle. 🧀

    Es waren sehr schöne und interessante Tage, und ich würde so eine Bildungsreise unbedingt weiterempfehlen. 😀
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