• Michael Köck
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Panamericana

A 382-day adventure by Michael Read more
  • Columbia Gletscher

    June 15, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute machen wir einen Bootsausflug mit der Lulu Bell zum Columbia Gletscher. Wir packen Proviant ein, da der Ausflug bis zu 10 Stunden dauern kann. Die Tour startet um 10 Uhr 30 mit etwa 35 anderen Abenteurern. Captain Fred (ca 75 Jahre jung) erzählt viele Geschichten über Valdez, den Hafen, das Schiff Lulu Bell, die Öl-Pipeline und die Tiere. Es vergehen kaum Sekunden in denen Fred nicht erzählt.

    Die Öl-Pipeline führt von Valdez über 800km durch Alaska und das Öl wird dann in Valdez mit Schiffen abtransportiert. Vor vielen Jahren (1989) kam es nahe Valdez zum größten Öltanker Unglück in der Geschichte von Alaska. Die Exxon Valdez lief im Williams Sound Fjord auf Grund und das ganze Rohöl vershmutzte die Bucht für viele Jahre.

    Valdez wurde durch das große Erdbeben von 1964 und dem dadurch entstanden Tsunami komplett zerstört. Die Stadt wurde 7km entfernt neu aufgebaut, damit sie besser geschützt ist vor einem erneuten Tsunami.

    Auf der Fahrt zum Gletscher sehen wir viele Tiere: Seeotter, Seelöwen, Robben, Finnwale, Pacific White Sided Dolphins (sehen aus wie kleine Orcas), Adler, Ziegen und auch Schwarzbären. Nur Killerwale und Puffins verstecken sich wie immer vor uns. Mit dem relativ kleinen Boot fahren wir sogar in Höhlen, um Puffins sehen zu können, aber leider sind diese gerade alle ausgeflogen.

    Wir nähern uns dem riesigen Gletscher. Die Eisschollen im Wasser werden immer mehr und vor allem größer. Der Captain muss sich jetzt konzertieren und uns durch die vielen Eisschollen navigieren. Was nicht bedeutet, dass Captain Fred jetzt nichts mehr erzählt. Er redet munter weiter. Seit über 40 Jahren macht er das jetzt schon und er hat darin offensichtlich schon Routine. Er erzählte, dass er das Navigieren durch die Eisberge von seinem Vater gelernt hat. Dieser lernte es wiederum von seinem Vater, der es damals im Jahr 1912 schaffte, Kapitän der Titanic zu werden. Dieser Witz amüsierte mich sehr, weil man ich selben Moment hören konnte, wie der Bug unseres Schiffes auf einen Eisberg prallte und diesen zur Seite schob, damit wir weiterfahren konnten. 😃

    Fred lässt sich am Gletscher viel Zeit. Wir haben eine Stunde um alles zu beobachten. Der Gletscher kalbt und so stürtzen immer wieder riesige Eisbrocken begleitet von einem gewaltigen Donner ins Meer. Beeindruckend!
    Das Eis, dass heute täglich in den Pazifik kalbt, ist vor ca 2000 Jahren als Schneeflocke vom Himmel gefallen und hat sich danach von Pulverschnee zu Firn und dann zu Eis und schlussendlich zu Gletschereis umgewandelt. Gut erkennen kann man diesen Unterschied an den unterschiedlichen Farben. Gletschereis ist dunkelblau, Schnee ist..? 😃😉

    Nach etwa 10h geht dieser spannende, lehrreiche und tierreiche Ausflug zu Ende. Da das Wetter noch so schön ist und sogar die Sonne scheint, was in Valdez laut Einheimischen eine Seltenheit ist, beschließen wir noch eine Runde im Hafen laufen zu gehen. Danach genießen wir noch die heiße Dusche und auf dem Weg zum Bus beobachten wir 2 Weißkopfseeadler, die ihre Runden am Hafen drehen und auf Fischreste hoffen. Sie fliegen nur ganz knapp über uns drüber.
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  • Matanuska Gletscher

    June 16, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 18 °C

    Wir starten den Tag mit einer letzten Laufrunde am Hafen von Valdez. Hier gibts es einen Wanderweg mit 100hm pro 1km Runde, da geht ein bissl was! 😃
    Danach packen wir zusammen und düsen los Richtung Anchorage, da wir am Freitag am frühen Nachmittag dort ankommen möchten. Von Valdez nach Anchorage sind es etwa 6-7 Stunden.

    Der Glen Highway startet in Glenallen und endet in Anchorage. Dieser Highway führt am Matanuska Gletscher vorbei. Das ist der größte Gletscher in Alaska, der mit dem Auto erreichbar ist. Leider wird hier derart Profit daraus geschlagen, dass man kaum einen Platz zum fotografieren findet ohne etwas dafür bezahlen zu müssen. Zum Gletscher kommt man nur mit Guide ohne ist es verboten und eine Tour kostet 125 Dollar. Uns gelingt es ein paar Fotos zu machen und diesen gewaltigen Gletscher zu bewundern, danach beschließen wir aber weiterzufahren und nicht zum Gletscher zu wandern.

    Wir legen noch einige Kilometer zurück und halten am Long Lake, ein kleiner See mitten im Nirgendwo. Dort angekommen kochen wir ein mexikanisches One Pot Gericht mit Reis und beobachten einige Jugendliche, wie sie kurz bevor die Sonne hinter den Bergen verschwindet, in den recht erfrischenden See springen und schwimmen gehen. Uns ist schon vom zuschauen eiskalt. Jutta packt später der Mut, sie zieht sich ihren Bikini und den Bademantel an und geht Richtung See. Nachdem sie kurz die Zehen in den See rein gehalten hat war ihr Mut schnell wieder verflogen. 😃 Sie legte sich stattdessen schnell ins warme Bett! 😂 So wirds wohl nicht so schnell was mit der Karriere im Eisbaden.
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  • Anchorage

    June 17, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach einer entspannten Nacht am Long Lake starten wir gemütlich in den Tag und machen uns auf, um die letzten Kilometer nach Anchorage zurückzulegen. Auf dem Weg gibt es keine besonderen Sehenswürdigkeiten und so kommen wir zügig voran.

    Anchorage hat ca 300 000 Einwohner und ist die größte Stadt in Alaska. Wir finden einen kleinen Parkplatz in einer Siedlung direkt am Radweg. Nach einer kurzen Rast schnappen wir uns die Fahrräder und fahren von hier ins etwa 10km entfernte Stadtzentrum. Im Vergleich zu den Orten an denen wir die letzten Tage waren, ist Anchorage deutlich gestresster. Viel Verkehr, viele Menschen. Schon etwas ungewohnt. Auch viele Obdachlose und betrunkene bzw zugedröhnte Menschen fallen uns in dieser Stadt auf. Quasi eine richtige Großstadt, schon mit 300tsd Einwohnern. 😃

    Wir schlendern durch die Blocks. Einen richtigen Ortskern sucht man in dieser amerikanischen Stadt vergeblich. Nach einem kurzen Bummel durch die örtliche Shopping Mall, erkunden wir noch den Zielbereich des Marathons und dann gehen wir zurück zu unseren Rädern und fahren am Pacific Trail, welcher am Meer entlang führt zu unserem rollenden Zuhause.

    Wir fahren noch zum Kincaid Park am anderen Ende der Stadt. Dort startet morgen der Marathon. Der Park schließt offiziell um 22 Uhr aber wir hoffen, dass uns niemand vertreibt, denn wir wollen hier die kommende Nacht verbringen. Wir haben Glück, niemand kommt und kontrolliert. Um kurz vor Mitternacht gehen wir schlafen, die Sonne geht langsam unter und es dämmert schon ein wenig. 😃
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  • Halbmarathon in Anchorage

    June 18, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 15 °C

    Heutiger Blogbeitrag wurde von meiner reizenden Ghostwriterin Jutta verfasst. 😃

    Nach einer ruhigen und entspannten Nacht bereiten wir alles für Michi's Halbmarathoneinsatz vor. Ich packe noch meinen Rucksack mit Wechselgadarobe für meinen geliebten Ehemann und starte mit dem Fahrrad um 8:45, da der Lauf um 9 Uhr losgeht. Nach ca 13km halte ich an einer Labestation und warte auf Michi, um ihn anzufeuern. Ganz stolz und gut gelaunt winkt er schon aus der Ferne. Im vorbei laufen meint er, dass es ihm sehr gut geht und dass er die letzten 8 Kilometer noch etwas mehr Gas geben wird.

    Ich radle noch ein Stück hinterher und dann teilt sich der Weg. Nun warte ich am Zielbereich und Michi erreicht das Ziel nach 1h und 51 Minuten. Eine tolle Zeit. Ich hatte damit gerechnet, dass er länger braucht, da die Strecke ziemlich anstrengend war, auch mit dem Rad!! Immer wieder gab es Steigungen. Vorallem am Ende, kurz vor dem Ziel, gings noch einmal sehr sehr steil bergauf.

    Im Ziel gab es dann für uns sehr überraschend einige Sachen gratis. Zum Beispiel Käsetoast, auch für nicht Läufer, 1 Bier pro Läufer, Müsliriegel, Bananen und Laufleibchen aus dem letzten Jahr! Auch hier durfte sich jeder bedienen.

    Michi lernte im Zielbereich Biergarten noch diverse Läufer kennen. Unter anderem Karl aus Wisconsin, dessen Frau Österreicherin ist und scheinbar aus der Nähe von Krems stammt. Sie war aber leider nicht dabei.

    Da ich noch 16 Kilometer mit dem Rad zurück zum Bus fahren musste, blieb Michi noch mit Karl im Bierbereich sitzen. Außerhalb dieses abgezäunten Bereiches darf hier kein Alkohol getrunken werden. Michi konnte später mit dem gratis Shuttlebus (ein gelber amerikanischer Schulbus) zurück zum Startbereich, also zu mir und Ludwig kommen.

    Die Nacht verbringen wir wiedermal auf einem Walmart Parkplatz. Einkaufen bis 23 Uhr ist hier möglich und ein relativ schnelles Wifi gibts auch noch dazu. Camper werden hier für eine Nacht geduldet und deshalb stehn immer sehr viele Camper am Ende der großen Walmart Parkplätze. So passt Einer auf den Anderen auf und man schläft in einer "großen" Stadt gleich besser, wenn man weiß, dass Gleichgesinnte in der Nähe sind.
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  • Seward

    June 19, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach einer entspannten Nacht am Walmart Parkplatz beginnen wir den Tag mit einem Langschläferfrühstück und gehen am späten Vormittag einkaufen. Wir müssen unsere Vorräte wieder auffüllen, denn hier in Anchorage ist es deutlich günstiger als in den kleinen Dörfern, die viele Autostunden von hier entfernt liegen. Nur als Beispiel, in Anchorage im Walmart kostet ein Toastbrot 2,5usd, in Seward im Grocery Store zahlt man für den selben Toast 7,5usd. Sehr gut, dass wir soviel Stauraum im Bus haben! 😃
    Wir können das schnelle Internet auch dazu nützen, um wiedermal unsere Mamas anzurufen und zu berichten, dass es uns gut geht, dass Essen gut und das Wetter schön ist. 😃😉😘

    Der Großeinkauf ist rasch im Bus verstaut und wir starten von Anchorage Richtung Süden. Heute ist wiedermal ein Regentag, daher machen wir am Weg nach Seward nur einen kurzen Halt und erreichen den Hafenort schon nach etwa 2,5 Stunden Fahrt.

    In Seward stellen wir fest, dass dieser Ort extremstens touristisch ist. Man kann von Anchorage mit einem Luxuszug hierher fahren und täglich haben 1-2 Kreuzfahrtschiffe am Großen Terminal angelegt. Das heißt, es befinden sich täglich 1000e Menschen in Seward, die hier ein paar Stunden verbringen und wahrscheinlich nie mehr in ihrem Leben hierher zurück kommen werden. Die Preise sind dementsprechend. Burger gibt es ab 40usd aufwärts, Pommes sind aber um diesen Preis schon dabei! 😉 sogar fürs parken wollens hier 10usd, wir fühlen uns wie in Innsbruck, dort muss man auch für alles zahlen.

    Auf den zweiten Blick erscheint uns Seward dann doch als Perle am Pazifik. Die Stadt am Fuße des Marathon Mountains ist die Heimat von 2700 Bürgern. Die Bewohner leben großteils vom Tourismus und vom Fischfang. Auf den Hausberg der Sewardianer, den Marathon Mountain, findet einmal pro Jahr ein Rennen statt, dass von einer Bar im Ortskern bis zum Gipfel des Berges und retour geht. Gesamt 5 Kilometer mit knapp 1000 Höhenmetern. Ein ganz schöner Wadlbeißer, aber darüber bald mehr! 😃

    Viele Restaurants und Shops prägen das Bild des kleinen Ortes Seward. Am Ende der Ortsstraße befindet sich die Hauptattraktion der Region. Ein großes Aquarium, in dem man alle Spezien bestaunen kann, die hier in dieser Region, rund um Seward bzw dem Kenai National Park, leben. Wir statten dem Aquarium aber keinen Besuch ab, denn wir wollen es nicht unterstützen, dass diese wilden Tiere hier eingesperrt werden und mit ihrer Präsentation finanzieller Profit lukriert wird.

    Nach einem ausgedehnten Stadtspaziergang fahren wir zum Exit Glacier Nationalpark. Hierbei handelt es sich um einen Gletscherausläufer des Harding Icefields, eine 780 Quadratkilometer große Gletscherkappe, die mit dem Exit Gletscher eine Gletscherzunge bis hinunter auf ca 350hm über Adria 😃 schickt. Für morgen ist eine große Wanderung hinauf zum Harding Icefield geplant, deshalb schlagen wir unser Lager am Parkplatz des Exit Glacier Eingangsbereich auf. Hier gibt es Trinkwasser und Toiletten. Fast wie am Campingplatz, denn wir haben auch ein paar Campernachbarn. Ein Paar kommt aus Colorado, ein anderes aus Kalifornien. Wir geben uns gegenseitig Führungen durch unsere Camper und wir sehen, dass es in anderen Campern auch nicht immer aufgeräumt und geputzt ist, genau so wie in unserem! 😃

    Bereits am späten Abend packt mich die Motivation und ich backe im Bus noch schnell mit unserem Omnia Backofen einen Apfel-Bananen Kuchen. Dieser schmeckt traumhaft!

    Danach fallen wir erschöpft und glücklich ins Bett. Ein weiterer traumhafter Tag in Alaska geht zu Ende.
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  • Exit Glacier

    June 20, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir verbrachten die Nacht am Fuße des Exit Glaciers auf einem Parkplatz des Nationalparks. Hier gibt es Toiletten mit fließendem Wasser und man kann hier auch Trinkwasser auffüllen.

    Am Vormittag starten wir eine Wanderung zum Exit Gletscher, eine Gletscherzunge des Harding Icefields. Die Tour ist mit 6-8h und 1000hm beschrieben. Wir packen unseren Rucksack und los gehts. Überraschend viele Leute starten diese Tour, aber nicht alle gehen diese Tour bis zum Ende. Wir wandern am Anfang durch eine Art Regenwald und es fühlt sich auch so an, denn es ist sehr sehr schwül. Danach haben wir immer wieder freien Blick auf den Exit Glacier. Der riesen Gletscherbruch klafft wild auseinander und etliche Seracs drohen jederzeit in die Tiefe zu stürzen. Je höher wir kommen, umso mehr Schneefelder müssen wir queren bzw durchstapfen. Es ist aber alles gut ausgetreten und deshalb kommen wir zügig voran. Am Ende des Weges steht eine kleine Hütte. Ein Notbiwak. Man kann hier aber nicht einheizen, denn die Hütte ist komplett leer und hat keinen Ofen. Deutlich weniger Komfort als in vergleichbaren Hütten in Österreich, denken wir uns. Wäre diese Hütte in den Alpen, dann wären mit Sicherheit ein Holzofen, ein Tisch mit Sitzmöglichkeiten und 1-2 Stockbetten darin. Wahrscheinlich irgendwo in einem Kasterl ein paar Flaschl Bier versteckt.. 😉
    Ganz oben, am Ende des Trails angekommen, machen wir eine kurze Rast, Essen eine Kleinigkeit und bewundern den riesigen Gletscher und die Berge dahinter. Michi träumt schon von den vielen Touren die man hier machen könnte und erspät viele Rinnen, die sich gut zum Abfahren mit Ski eignen würden. Man blickt hier auf ein Gletscherfeld, dass sich gesamt auf über 780 Quadratkilometer erstreckt. Große Gipfel ragen aus dem Gletscher, um sich wild und uneinnehmbar in den Himmel zu schrauben. Ein gewaltiger Anblick! 😍
    Es ziehen einige sehr schwarze Wolken auf und wir beschließen wieder abzusteigen. Über die vielen Schneefelder rutschen wir schnell hinunter. Am Ende waren es 16km und 1100 und wir waren 5,5h unterwegs.

    Beim Bus angekommen kochen wir uns eine gute Nudelsuppe und Toast. Als Nachspeise gibt's wieder Kuchen, den Michi gestern noch gebacken hat.
    Wir tratschen noch mit einem deutschen Paar, dass mit ihren Motorrädern hier unterwegs ist und die gesamte Panamericana bereisen möchte. Sie haben ihre beiden Husquvarna Motorräder per Luftfracht von Frankfurt nach Anchorage verschickt. Die Anreise eines Motorrades kostete fast soviel, wie die Verschiffung unseres Busses.

    Wir rasten uns am Parkplatz aus und fahren am Abend zum Supermarkt nach Seward, nutzen das Wifi und schmieden Pläne für den restlichen Abend. Wir beschließen wieder Richtung Exit Glacier zu fahren, um dort in einem ausgetrockneten Flussbett die Nacht zu verbringen. Dies sollte einer der wildesten Übernachtungsplätze werden, den wir bisher auf unserer Reise erkunden durften. 😃
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  • Mount Marathon

    June 21, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Ausgeschlafen fahren wir Richtung Seward Stadt und halten beim Supermarkt. Wie so oft gibt es super Wifi und wir erledigen ein paar Dinge online. Nach der gestrigen Wanderung beschließen wir heute einen Ruhetag einzulegen. Aber gegen Mittag sieht Michi mehrmals zum Mount Marathon hoch und entscheidet hochzugehen, da das Wetter heute einfach perfekt ist. Mir ist aber heute nicht nach einer Wanderung zu Mute und daher bleibe ich beim Bus und mache mir einen gemütlichen Nachmittag.

    Michi geht die Strecke des Mt. Marathon Rennens hoch. Das Rennen findet jährlich am 4. Juli statt und gilt als härtestes 5 Kilometer Rennen der Welt mit ca 900hm. Profisportler wie Kilian Journet und seine Frau Emilie Forsberg (beide Ultrarunner) nahmen bereits daran teil. Rekord: 42 Minuten (rauf und runter!!)
    An den steilsten Stellen hat die Route 60 Grad und im Durchschnitt 40-45 Grad Steilheit. Ich bin ganz froh, dass ich nicht mit muss.
    Michi ist schnell oben und auch wieder schnell unten, aber er ist am Ende überrascht wie steil der Aufstieg ist. Leider erkennt man auf den Fotos die er gemacht hat nicht wie steil der Weg tatsächlich ist.
    Wir verbringen eine weitere Nacht in dem ausgetrockneten Flussbett, in dem wir gestern schon geschlafen haben. Davor kaufen wir noch Holz bei 2 Herren, die sich ein Business an der Einfahrt zum Ausgetrockneten Flussbett aufgebaut haben. Die 2 Herren haben gemeinsam zirka so viele Zähne wie ein Bieber und leider fehlt einem Herren sogar ein Ohr. Sie schauen etwas wild aus, sind aber sehr nett und freundlich zu uns. Wir zahlen 10 Dollar für ca 11 Holzscheite, das ist ein Spitzenpreis für Feuerholz in Alaska.
    Gemütlich heizen wir das Lagerfeuer ein, bereiten essbare Beilagen zu und tratschen mit einem Tour Guide aus Utha/USA, der mit seinem Pickup neben uns einen Platz gefunden hat. Er bietet geführte Touren rund um die Welt an. Die Gäste die ihn als Guide buchen entscheiden das Land und er als Guide bucht alles und begleitet die Reise als Fahrer und organisiert auch unterwegs alles. Eine tolle Idee um die Welt gratis zu bereisen und sogar noch Geld dafür zu bekommen. Seine heutigen Gäste hat er am nahen Campingplatz in einem Zelt positioniert, er selbst meidet Campingplätze und versucht immer frei zu stehen.

    Nach dem interessanten Gespräch gibt's frische Grillwürstl vom Lagerfeuer mit Grillbrot und Kartoffelgratin und ein kühles Bier von der Alaska Brewery dazu. Unser Tag klingt wiedereinmal sehr entspannt aus. 😃😍
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  • Fahrt nach Homer

    June 22, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Wieder eine gemütliche Nacht im Flussbett in der Nähe des Exit Glaciers verbracht. Ausgeschlafen düsen wir los Richtung Homer. Davor besuchen wir noch eine Fischwehr vor dem Bear Lake. Den Tipp haben wir von einem netten Mädl im Visitor Center in Seward bekommen. So etwas haben Jutta und ich noch nie gesehen. Der Fluss ist randvoll mit Lachsen. Beim ersten kurzen Blick sieht es so aus, als wären es Steine. Doch sieht man genauer hin, erkennt man, dass der Fluss nur so von Lachsen wimmelt. Soviele, dass man den Eindruck hat, dass diese vielen Fische fast zuviel sind für den kleinen Bach. Die Lachse stapeln sich schon teilweise übereinander und viele Rückenflossen ragen aus den eisigen Fluten dieses Gebirgsbaches. Die Lachse springen hoch auf die Wehr und müssen eine ziemlich starke Strömung überwinden, um den Fluss aufwärts in den Bear Lake zu kommen. Diese Lachse sind im Bear Lake geboren und haben dort ihre ersten beiden Lebensjahre verbracht. Danach sind sie den Bear River bis zum Pazifik geschwommen, haben dort zirka 4 Jahre verbracht und kommen nun zurück an den Ort ihrer Geburt, um dort zu laichen. Es ist ein absoluter Wahnsinn mit welchem Orientierungssinn diese Fische ausgestattet sind und mit welchem Kraftaufwand sie die langen Wege flussaufwärts bewältigen. Forschungen haben gezeigt, dass diese King Salmons bis zu 4000 Kilometer flussaufwärts wandern können.
    An der Fischwehr sind Wissenschaftler, die jeden Lachs zählen und vermessen. So können sie sehen wie viele Lachse hierher zurückkehren. Ein interessantes Spektakel.
    Leider erfahren wir später, dass nur die weiblichen Lachse den Weg in den Bear Lake schaffen. Diese werden von den beschriebenen Wissenschaftler nach deren Vermessung in den Fluss ober der Wehr eingebracht. Die männlichen Lachse werden von Fischereiarbeitern lebendig in große blaue Kisten gesteckt, dann wird Eis darüber geleert, um sie zur Weiterverarbeitung in die Fischfabrik nach Seward zu bringen. Die Wissenschaftler vor Ort regulieren die Wehr und die Fische können nur so lange weiterziehen, solange jemand vor Ort ist. Andernfalls springen sie verzweifelt immer wieder hoch, verletzen sich dabei und bleiben im Fluss stehen, da sie nicht weiterkommen. Sehr grausam. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Die Evolution brauchte Millionen von Jahren um diese Lachse mit so einem ausgeklügelten Magnetorientierungssinn auszustatten, doch hier an dieser Wehr gibt es kein Vorbeikommen für viele, sie folgen ihrem Instinkt und schwimmen in ihren sicheren Tod. 😢

    Wir fahren weiter und halten am Kenai Lake, ein traumhaft türkis funkelnder Bergsee auf dem einige Fischer ihr Glück versuchen. Mich freut es heute nicht fischen, deshalb gibt es heute hausgemachte Hot Dogs mit Sauerkraut und Gurkerl und wir genießen den warmen Tag. Hier am See hat es heute 27 Grad, Zeit für kurze Hosen. Weiter geht die Fahrt Richtung Homer.

    In der Stadt Soldotna füllen wir unsere Wassertanks wieder auf und suchen uns einen Stellplatz für die Nacht. In unserer iOverlander App finden wir einen tollen Platz am Meer. Da wollen wir hin.
    Beim Durchfahren durch Soldotna sehen wir noch einen großen Markt. Uns wird berichtet, dass dieser Markt jeden Mittwoch stattfindet. Es gibt Essensstände, Verkaufsstände mit selbsthergestellten Dingen und Live Musik. Wir verbringen einige Zeit hier, denn die Stimmung ist sehr gut. Die Leute sind aufgeschlossen und freundlich und so kommen wir mit einigen schnell ins Gespräch. Geschichten werden ausgetauscht und jede Menge guter Tipps für Homer und unsere weitere Reise erhalten wir auch noch.
    Zu leicht vortgeschrittener Stunde machen uns dann auf zu unserem Übernachtungsplatz, dem Whiskey Gulch Beach.
    Eine steile Straße führt direkt zum Meer. Wir genießen die Abendsonne von unseren Liegestühlen aus und blicken aufs Meer. Die sanften Wellen spielen mit dem feinen Kiesstrand. Weißkopfseeadler ziehen ihre Kreise über uns und uns trennt nur ein kurzes Stück Strand vom Meer.
    Einfach herrlich.
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  • Homer Spit

    June 23, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    In der Nacht stehen wir noch einmal auf und schauen aus dem Fenster. Es ist kurz nach Mitternacht und die Sonne geht gerade unter. Am Strand vor unserem Bus sitzen zwei Weißkopfseeadler. Einer von Ihnen hat einen Fisch erbeutet. Faszinierend. Plötzlich taucht etwas im Meer auf. Wir sehen eine graue Rückenflosse und schon ist es wieder weg. Das wiederholt sich noch ein paar Mal, aber mehr als die Rückenflosse bekommen wir nicht zu Gesicht. Leider können wir nicht sagen, welches Tier das war und auch auf den Fotos lässt es sich nicht erkennen. In dieser Gegend gibt es Buckelwale und Orcas, aber es war eine Nummer kleiner. Wir tippen auf einen Belugawal, leider werden wir es nicht erfahren.

    Nach dieser aufregenden Nacht müssen wir heute ausschlafen. 😃 Für uns ist diese Jahr jeden Tag Samstag! 😉 Ausgeruht geht es nach Homer. Dort angekommen besuchen wir zuerst das Visitor Center. Mit vielen Prospekten und Informationen starten wir Richtung Homer Spit. Eine Landzunge, die als Seitenmoräne eines Gletschers vor vielen tausend Jahren entstand. Hier befindet sich der Fischerei- und Privatboothafen, viele Restaurants, Bars, Geschäfte und Campingplätze.
    Wir entscheiden uns für einen einfachen Schotterplatz direkt an einer kleinen Lagune. Das sogenannte Fishing Hole. Für 20 Dollar kann man hier 24h stehen bleiben. Öffentliche Toiletten und Wifi gleich daneben. In der Lagune kann man wunderbar Lachs fischen. Wir haben aber leider an diesem Tag kein Anglerglück. Aber wir haben trotzdem das große Glück, dass uns jemand seinen frisch gefangenen Lachs schenkt, da er keine Kühlbox mit hatte. Gemeinsam mit ihm essen wir den frischen Lachs roh mit Soja Soße- Sashimi. Später gibt's dann noch gebratenen Lachs. Schmeckt ausgezeichnet, frischer gehts nicht!

    Danach schnappen wir uns unsere Fahrräder und düsen etwas am Spit entlang in Richtung Lands End, das Ende dieses Sporns wird so bezeichnet. Dabei hören wir wie jemand " Achtung" zu seinem Kind sagt. Wie sich durch Michi's Gesprächsbereitschaft herausstellt, heißt die Dame Heidi , stammt aus Saalfelden, hat in Innsbruck studiert und hat beim Auslandsstudium in den USA ihren Mann Andrew kennengelernt. Mit ihrer Tochter Thalia leben sie seit 10 Jahren in der Nähe von Homer. Wir gehen gemeinsam Eis essen und morgen Abend sind wir bei ihnen zum Essen eingeladen. Das beweist wiedermal, durchs reden kommen die Leut zusammen!

    Wir lassen den Abend vorm Bus ausklingen und schauen der Sonne langsam beim Untergehen zu. Alaska ist ein Traum!
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  • Ein entspannter Tag in Homer

    June 24, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Wir starten den Tag mit einer Laufrunde am Homer Spit. Zu Mittag gibt es den fangfrischen Lachs von gestern mit Reis und Salat. Als wir gerade losfahren wollen, entdecken wir einen grünen umgebauten Sprinter mit österreichischem Kennzeichen. Wir klopfen an und es ist tatsächlich jemand zu Hause. Didi und Elisabeth aus Oberösterreich sind etwa in unserem Alter. Die beiden sind bereits seit Februar unterwegs. Wir tauschen Erfahrungen und Erlebnisse der vergangenen Wochen aus.
    Am späten Nachmittag sind wir bei Heidi, Andrew und Thalia zu Hause zum Essen eingeladen. Sie wohnen etwa 13 Meilen von Homer entfernt in eine wunderschönen Haus mit großem Garten und Gewächshaus.
    Sie haben auch ein Guesthouse, welches sie über Airbnb vermieten.
    Wir werden bekocht mit frischem Lachs mit selbstgemachtem Pesto und frischem Salat aus ihrem Garten. Heidi und Andrew haben sich hier mitten im Nirgendwo ein kleines, fast autarkes Paradies geschaffen. Wasser trinken wir hier aus ihrem eigenen Brunnen und der Strom kommt zum Großteil von Sonnenkollegtoren, die am Dach des Hauses montiert sind. Ihre 6 kw Solaranlage liefert im Sommer soviel Strom, dass sie problemlos ihr Elektroauto damit aufladen können. Ein wunderschönes Stück Erde! Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir hier mit ihnen Zeit verbringen dürfen!
    Nach einem feucht-fröhlichen Abend mit vielen netten Gesprächen, verbringen wir die Nacht auf dem Grundstück von Heidi und Andrew und Jutta und ich schlafen wiedereinmal ausgezeichnet in unserem kleinen autarken Paradies, in unserem Jumper Ludwig. 😃😍
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  • Halbmarathon in Homer

    June 25, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach einer viel zu kurzen Nacht und viel zu vielen Bieren und Stamperln Maria Taferl Schnapps bei unseren neuen Freunden in der Nähe von Fritz Creek, fahren wir zurück nach Homer. An der High School ist Startnummernausgabe für den Halbmarathon, der heute in Homer stattfindet und wie könnte es anders sein, Michi nimmt daran teil. Wir fahren von Heidi's und Andrew's wunderschönem Haus zeitig in der Früh los zur High School, damit Michi sich anmelden kann.
    Der Lauf startet um 9 Uhr am Land's End, am Homer Spit und wir können am Gelände der Fähre gleich daneben parken. Ich wünsche ihm viel Glück, mache ein paar Fotos, lege mich ins Bett und hole den Schlaf der letzten Nacht nach. Bin ich froh, dass ich nicht mitgelaufen bin. :)
    Erholt stehe ich nach ca. 1,75h im Zielbereich des kleinen Laufevents. Sage und schreibe 30 Personen nahmen am Halbmarathon teil. Beim Start wurde jeder Name einzeln vorgelesen, um zu überprüfen ob alle da sind. Wie auch schon in Anchorage werden die Läufer hier kaum angefeuert und motiviert. Oft klatsche ich ganz alleine, wenn einer der Läufer ins Ziel kommt. Michi machte die etwas längere Nacht am Vorabend und die Biere und der Schnapps beim Lauf etwas zu schaffen, aber trotzdem kam er mit einer Zeit von 1.55h ins Ziel. Tolle Leistung!
    Nach dem Lauf gönnen wir uns noch eine ausgiebige Dusche und unserer Wäsche eine Waschmaschine.

    Frisch und erholt machen wir uns am späten Nachmittag auf zum Strand "Whiskey Gulch", an dem wir schon vor unserer Ankunft in Homer genächtigt haben. Dort treffen wir uns mit dem oberösterreichischen Pärchen (Lisi und Didi) und verbringen einen schönen, gemütlichen und lustigen Abend mit den beiden. Lisi und Didi haben einen Mercedes Sprinter vom ungarischen Zoll gekauft und dieses 4x4 Fahrzeug von Grund auf neu aufgebaut. Sie haben so diesem ca 2 Jahre alten Fahrzeug neues Leben eingehaucht und es mit viel Liebe zum Detail ausgebaut. Wir geben uns gegenseitig Führungen durch unsere Fahrzeuge und es wird noch bis in die Nacht fachgesimpelt über unsere Homemadecamper und viele Geschichten werden ausgetauscht über die letzten Wochen und Monate. Es ist immer wieder wunderschön, wenn man so weit weg von daheim so liebe Menschen kennenlernt! :)
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  • Wanderung Rogers Loop

    June 26, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 17 °C

    Am Morgen sind die österreichischen Nachbarn überraschenderweise (sie starten normalerweise schon um 7 Uhr) noch da. Sie sind aber schon dabei ihr Boot vorzubereiten, um im Meer Heilbut zu fischen.
    Jutta und ich fahren aber bereits früh zurück nach Homer während die beiden noch am offenen Meer fischen. Lisi schickt uns später ein Foto von ihrem Fang, ein Heilbut mit beachtlichen 10 Kilo. In Homer angekommen führt uns unser erster Weg zum Supermarkt und somit zum Wifi. Wir müssen uns dringend eine amerikanische SIM Karte besorgen, damit wir etwas unabhängiger werden, aber am Sonntag ist das leider auch in Amerika nicht möglich, obwohl die Supermärkte auch am Sonntag bis 22 Uhr geöffnet haben.
    Wir bekommen eine Nachricht von Heidi und verabreden uns mit ihr und Thalia für eine Wanderung.
    Außerdem buchen wir noch ein Wassertaxi für den nächsten Tag. Wir möchten in der Kachemak Bay gegenüber von Homer wandern gehen. Der Trail den wir gehen möchten heißt Grace Ridge und ist eine Überschreitung von Süd nach Nord mit Übernachtung im Zelt. Am nächsten Tag werden wir dort wieder abgeholt.
    Nach langem Hin und Her haben wir nun doch einen Bear Viewing Trip mit einem Wasserflugzeug am Mittwoch gebucht. Wir sind schon sehr gespannt.
    Heidi lädt uns wieder ein bei Ihnen auf dem Grundstück in unsrem Bus zu übernachten und bekocht uns sogar wieder mit fangfrischem Lachs und Salat aus ihrem Garten.
    Ein weiterer schöner Tag in Homer geht zu Ende. Heute hatten wir einen traumhaften Blick auf die Vulkane und Gletscher in der Kachemak Bay, da der Rauch von einem 1000km entfernten Waldbrand endlich vom Wind verblasen wurde. Der Rauch hat leider an den letzten beiden Tagen für einen eher diesigen Himmel gesorgt. Diese beeindruckenden Bilder mit grandioser Aussicht von Heidis Haus runter in die Kachemak Bay begleiten uns bis in den späten Abend. Was für ein traumhaftes Fleckchen Erde! 😍
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  • Grace Ridge Biwak

    June 27, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 13 °C

    Wir haben die Nacht wieder bei unseren neuen Freunden Heidi, Andrew und ihrer entzückenden Tochter Thalia in Fritz Creek, nahe Homer, verbracht.
    Die Beiden gaben uns einen sehr guten Tipp zur schönsten Wanderung in dieser Region, die Grace Ridge Traverse. Auf der lokalen Wanderkarte sind ca 30 Routen eingezeichnet. Viele Wanderungen starten am Festland und fast noch mehr starten auf den etwas vorgelagerten Inseln der Kachemak Bucht, was übersetz soviel wie Kohle Bucht heisst. Man kann sich bei dieser Vielzahl an Wanderrouten nur sehr schwer entscheiden, deshalb sind wir über Insider Tipps sehr dankbar! 😃😉
    Am besten kann man die Wanderung über die Grace Ridge von Süden nach Norden traversieren. Wir buchten uns also ein Wassertaxi für 14:15, dass uns vom Homer Spit zum Startpunkt des Trails bringen soll. Die Fahrt mit dem Wassertaxi dauerte zirka 45 Minuten. Dort angekommen landete das Boot direkt an den Strand an und wir durften über eine Leiter vom Boot abklettern. Der Bootsmotor heulte auf, es drehte sich rasch um die eigene Achse und schon war das Boot auch schon wieder verschwunden. Auf der sehenswerten Fahrt erzählte uns der Kapitän, dass er sehr gerne wandert und die Grace Ridge eines seiner liebsten Gebiete sei um diesem Hobby nachzugehen und um eine entspannte Zeit zu verbringen. Ausgezeichnete Wahl haben wir da getroffen, dachten wir uns! Die Rückfahrt mit dem Boot ist erst für morgen um 15:15 geplant, denn Jutta und ich haben unser Zelt, die Schlafsäcke und jede Menge Essen und Trinken dabei, um eine herrliche Nacht am Gipfel der Grace Ridge zu verbringen und morgen gegen Mittag erst wieder absteigen zu müssen.

    Perfektes Wetter war für heute und morgen angesagt. Bei viel Sonnenschein und kaum Wind starteten wir im dichten Wald der Grace Ridge Halbinsel gut gelaunt in unser neues Abenteuer. Es war sehr schwül und es herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit, doch wir kamen zügig voran. Sehr interessant war es, die verschiedenen Vegetionszonen der Insel zu erleben. Diese änderten sich alle paar Hundert Höhenmeter. Vom dichten Wald mit Laubbäumen und Nadelbäumen kamen wir zu den hohen Büschen und einem Hochmoor, danach folgten latschenähnliche Gewächse und weiter oben kam die Tundra Landschaft mit Gräsern und verschiedensten endemischen Wildblumen.
    Leider gibt es auch eine nicht so tolle Erfahrung, denn pro zurückgelegtem Meter wurden die Mosquitos immer mehr und mehr. Jutta räumte ihren kompletten Rucksack aus, wir brauchen nun unbedingt unseren Mosquito Spray, sonst fressen uns die Viecher bei lebendigem Leibe zusammen. Oh Schreck, wir haben den Mosquitospray im Bus vergessen. Ein furchtbares Missgeschick, das uns bestimmt im Leben kein zweites Mal passieren wird. Hoffentlich! 😂😃😉 Die Mosquitos stachen durch unsere Leibchen und Hosen durch, man wurde mit dem Verscheuchen nicht fertig, denn es saßen schon die nächsten auf unsrer verschwitzten Haut, als die einen gerade weggescheucht wurden. Nicht selten erschlugen wir auf einmal 5-6 Mosquitos. Wir zogen uns dann sogar freiwillig bei den hohen Temperaturen unsere Regenjacken an, denn durch die GoreTex Membran konnten sie uns nicht mehr stechen. 😃 Am Gipfel angekommen, bauten wir schnell unser MSR Zelt auf, denn ohne Außenhülle ist es ein Mosquitoschutzzelt. Wir haben dieses Expeditionszelt schon ein paar Jahre, aber diese Funktion haben wir hier und heute das erste Mal genutzt. Ein Traum! 😃😃
    Die Abendsonne wärmt das Zelt, wir liegen drinnen auf unseren Unterlegsmatten und hunderte Mosquitos schauen uns von außerhalb des Zeltes dabei zu. Gut so! 😃
    Gegen 23 Uhr wurden die Mosquitos immer weniger und wir trauten uns wieder aus dem Zelt. Der heutige Sonnenuntergang war einer der traumhaftesten den wir jemals sehen durften. Wir hatten das Gefühl, dass sich die Natur heute besonders viel Mühe gibt, um uns beide zu beeindrucken. Bis weit nach Mitternacht saßen wir vor unserem Zelt. Es war noch immer windstill und es hatte sehr angenehm Temperaturen für diesen Teil der Erde. Erschöpft und glücklich schlüpften wir gegen 1 Uhr in unsere Schlafsäcke, was für ein toller Tag! 😍
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  • Grace Ridge Trail Abstieg

    June 28, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Wir haben eine fantastische Nacht am Gipfel der Grace Ridge verbracht und sehr gut geschlafen. Da unsere Fähre zurück zum Homer Spit erst um 15:15 geht, haben wir ausreichend Zeit. Der Abstieg dauert etwa 2,5 Stunden. Wir packen in Ruhe unsere Sachen zusammen und gehen gemütlich Richtung Kayak Beach, am Nordende der Halbinsel.
    Die Wegfindung ist einfach, da der Weg gut ausgetreten ist und auch Steinmandln den Weg weisen. Heute ist die Mosquitoinvasion zum Glück nicht mehr so schlimm wie gestern. Trotzdem freuen wir uns auf den Strand. Der Weg führt wieder durch einen Wald, dann kommt Dschungel und dann das Meer. Eine kleine Bucht nur für uns alleine. Wir essen eine Kleinigkeit und legen uns später an den Kiesstrand in die Sonne und rasten hier bis uns die Fähre wieder abholt. Es ist zum Glück nicht so heiß und man hält es gut am Strand und in der Sonne aus. Die Fahrt zurück nach Homer ist ein bisschen rauer als am Vortag, da mehr und vorallem höhere Wellen sind. Wir sind schnell zurück und freuen uns auf eine warme, lange Dusche am Homer Spit.
    Für morgen ist Bear Viewing im Katmai Nationalpark ausgemacht. Wir werden früh morgends mit dem Wasserflugzeug über das Cook Inlet zu den Kodiak Bären fliegen. Die dort lebenden Braunbären sind die größten an Land lebenden Raubtiere der Welt. Sie erreichen dank der reichhaltigen Lachsspeisekarte bis zu 800 Kilogramm und sehen von der Größe her fast aus wie eine Kuh in den Tiroler Bergen. Wir freuen uns schon sehr auf Morgen!
    Eine ruhige Nacht verbringen wir am Parkplatz des örtlichen Supermarktes.
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  • Katmai Nationalpark

    June 29, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Die vergangene Nacht haben wir auf einem Supermarktparkplatz in Homer Downtown verbracht, weil heute der Ausflug zu den Kodiak Bären im Katmai Nationalpark stattfindet.

    Treffpunkt ist um 08:30 beim großen See von Homer. Von dort startet „unser“ Wasserflugzeug. Wir haben richtiges Glück und fliegen mit einer kleinen Maschine, einer Beaver und sind inklusive der beiden Piloten Kirstin und Erik nur zu 6. an Board. Das ist unser erster Flug mit einem Wasserflugzeug. Unsere Pilotin ist sehr erfahren. Sie und ihr Mann Erik fliegen beide schon seit sie 13 Jahre alt sind. Kirstin ist alle 2 Wochen für 2 Wochen in Europa und fliegt dort für Vista Jet, eine Charterfirma mit Sitz in Malta, mit einem Challenger Flieger. Das ist das selbe Fliegermodell, mit dem wir von Nürnberg aus die Repatrierungen weltweit geflogen sind.
    Der Flug zum Katmai Nationalpark dauert etwa 1h und 40 Minuten. Es ist ein sehr ruhiger Flug. Wir fliegen über Vulkane und Gletscher und bestaunen das „wilde“ Alaska von oben.
    In Brooks Falls angekommen müssen wir uns wie jeder Besucher ein Video über das richtige Verhalten mit Bären und das Verhalten im Nationalpark ansehen und bekommen im Anschluss einen coolen Pin, damit die Ranger sehen können, dass wir bereits das Video gesehen haben. Unser Essen dürfen wir nicht mitnehmen. Dieses müssen wir im Food Storage, am Eingang des Nationalparks einlagern. Nur reines Wasser ohne Sirup oder andere Säfte dürfen mitgenommen werden. Essen darf man nur im eingezäunten Bereich, da überall Kodiakbären herumlaufen könnten. Man kann hier auch in einer der vielen Hütten übernachten. Diese Aufenthalte werden verlost. Wenn man die Hütten genauer betrachtet sieht man, dass sie oftmals angekaut und zerkratzt sind, Bärenspuren.
    Auf dem Weg zu dem Wasserfall, der weltbekannt ist und als einer DER Bärenbeobachtungs-Hotspots weltweit gilt, läuft man zuerst über eine Plattform an einem See vorbei. Diese Plattformen können von den Bären nicht betreten werden, da sie mit hohen Toren verschlossen sind. Am See sehen wir bereits die ersten riesigen Bären und große Lachsschwärme.
    Die Bären jagen direkt vor unseren Augen und verspeisen genüsslich ihre frischgefangenen Fische. Weiter geht es zum Wasserfall. Auf dem Weg liegt überall Bärenkot und jederzeit muss man damit rechnen, dass ein großer Grizzley auftaucht. Aber wir sehen die Bären nur im Wasser während wir auf den Plattformen stehen.
    Beim Wasserfall angekommen beobachten wir die Bären wie sie gekonnt einen Fisch nach dem anderen rausholen. Zuerst fressen sie den Kopf, dann die Haut und dann werfen sie die Fische wieder weg und schnappen sich den nächsten. Die Haut und der Kopf haben das meiste Fett. Wir sind so nahe an den Bären, dass wir es knacken hören wenn sie vom Fisch abbeißen. Die Fischreste fressen sie erst später zum Saisonende, wenn es weniger Lachse gibt und das Angebot an Fischen nicht mehr so groß ist. Nur die faulen Bären suchen sich auch jetzt schon die Reste aus dem Wasser. Über 2h bestaunen wir dieses Naturschauspiel.
    Wenn man die Bären so lange beobachtet wird man immer vertrauter mit ihnen und man hat das Gefühl, dass man das größte an Land lebende Raubtier der Erde streicheln möchte, weil sie ausschauen wie überdimensionale Teddybären. Trotzdem muss man sehr vorsichtig sein und immer konzentriert bleiben falls man auf den Wegen zu den Plattformen von einem Bären überrascht wird. Das passierte uns Gott sei Dank nicht. 😃 Normalerweise ist der Andrang auf der vordersten Plattform an den Wasserfällen so hoch, dass man anstehen muss und nur 30 Minuten auf der obersten Plattform direkt beim Wasserfall stehen darf. Wir hatten das Glück, dass das der Andrang im Moment noch sehr gering ist, daher konnten wir über 2h dort stehen.
    Um 15:30 mussten wir wieder zurück beim Flugzeug sein. Die Zeit beim Bärenbeobachten verfliegt nur so.
    Der Rückflug ist auch sehr ruhig und der eine oder andere Passagier nützt den Flug über das Meer für einen kurzen Powernap.
    Zurück in Homer backen wir schnell einen Apfelkuchen, denn wir sind zum Lachsessen bei Heidi, Andrew und Thalia eingeladen. Die Nacht verbringen wir wie schon öfters in ihrem Garten bzw. Parkplatz.
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  • Housesitting

    June 30, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 19 °C

    Für heute haben wir noch keine Pläne. 😃

    Heidi und ihre Tochter fahren mit der Fähre nach Seldovia und nehmen ihre Fahrräder mit. Sie wollen dort campen und die Ruhe genießen. Heidi lädt uns ein mitzukommen, aber nach den vielen Eindrücken und Erlebnissen der letzen Tage ist uns eher zum Ausrasten zu Mute. Ganz überraschend sagt Heidi, dass wir auch gerne in ihrem Haus bleiben können. Heidi und ihre Familie sind schon sehr viel in der Welt herumgereist und wissen dadurch, wie wertvoll es ist wenn man als Reisender für ein paar Tage einmal die selbe Homebase hat in der man duschen, Wäsche waschen und in einer Küche kochen kann soviel man will. 😍 Was für ein tolles Angebot von Heidi! Das können wir nicht ablehnen. Dafür übernimmt Michi das Blumen gießen, was wie sich herausstellt eine sehr zeitaufwendige Arbeit ist. 😂 Aber wir haben ja Zeit.

    Heidi und Thalia fahren am Nachmittag los und wir schnappen uns unsere Campingsessel und genießen die Sonne in ihrem wunderschönen Garten. Wir dürfen uns sogar Lachs aus der Tiefkühltruhe nehmen, den Andrew 2 Tage zuvor gefischt hat. Was haben wir doch für ein riesen Glück, so eine tolle und lange Reise in guter Gesundheit einfach ganz sorglos absolvieren zu können. Jetzt dürfen wir unsere Zeit auch noch in so einem Traumhaus verbringen. Uns fehlen die Worte um zu beschreiben wie gut es uns geht!

    Endlich haben wir auch ausreichend Zeit um die Fotos der vergangenen Wochen zu sichern, Emails zu beantworten und die Eindrücke der letzten Tage wirken zu lassen.
    Die Nacht verbringen wir aber natürlich in unserem Bett im Bus. 😃
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  • Diamond Creek

    July 1, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute wird ausgeschlafen. 😃😃

    Am Vormittag verschwindet Michi für fast 2 Stunden im Garten und gießt alle Blumen und das ganze Gemüse.
    In der Zwichenzeit putze ich den Bus und versuche wieder alles zu ordnen. Danach entspannen wir, genießen die Sonne im Garten und lassen die Seele baumeln.
    Am Nachmittag bekommen wir dann Lust uns zu bewegen, deshalb fahren wir mit dem Auto nach Homer. Im Internet haben wir eine nette Wanderung gefunden: Diamond Creek.
    Ein kleiner Weg führt durch einen Wald und dann zum Meer. Am Strand wandern wir gemütlich weiter und bestaunen die Felswände. Man kann hier nach Fossilien suchen und eine Familie zeigt uns ihre Fundstücke. Unter anderem haben sie einen Stein mit einem fossilen Blatt gefunden. Sehr spannend. Außerdem liegen überall große Kohlebrocken. Das kommt daher, dass unter dem Festland von Homer in einigen Metern Tiefe eine Kohleschicht eingelagert ist. Bei Regen werden diese Kohlestücke und auch die Fossilien aus den steilen Flanken gleich neben dem Strand rausgewaschen und dutzende Hobby Fossilienjäger tummeln sich hier. Nach dieser beeindruckenden Wanderung geht’s weiter zum Supermarkt. Wir wollen für Heidi und Thalia morgen Schnitzel machen und müssen noch alle Zutaten besorgen. Wir sind ganz überrascht wie schnell wir alles finden und fahren dann zurück zum Haus von Heidi. Als Nachspeise soll es morgen Apfelstrudel geben und damit wir nicht alles am Vormittag machen müssen, starten wir noch am Abend mit den Vorbereitungen. Zur Feier des Tages backen wir auch noch 2 Nussbrote nach Oma Wegscheiders Rezept.

    Müde fallen wir um 1 Uhr ins Bett. 😃
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  • Abschied von Homer

    July 2, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute wird früh aufgestanden. 🫡

    Heidi und Thalia kommen zu Mittag zurück und sind bestimmt hungrig. Die Schnitzel sind schnell paniert. Die Spannung steigt. Werden die Schnitzel so schmecken wie daheim? Die Zutaten sind ja doch etwas anders, vor allem die „Semmelbrösel“.
    Heidi und Thalia kommen pünktlich um halb 12 mit großem Hunger nach Hause.
    Die Schnitzel schmecken großartig. Und wenn wir Preiselbeermarmelade hätten, dann gäbe es gar keinen Unterschied zu den Schnitzeln daheim. Der Erdäpfelsalat schaut mit den violetten Alaska Erdäpfel ziemlich interessant aus, schmeckt aber genauso gut wie daheim. Violette Erdäpfel für einen Rapid Fan, was so ein Urlaub für Überraschungen bringt.. 😂 Auch der Apfelstrudel schmeckt traumhaft gut. Ich sag euch das Eine, nach 2,5 Monaten schmeckt so ein selbstgemachtes Schnitzl plus Apfelstrudel Nachspeise schon sehr sehr geil!! 😃😃😍😍

    Zum Abschied bekommen wir noch 6 Portionen Lachs und viel Gemüse, Salat und Kräuter aus dem eigenen Anbau. Wir führen noch nette Gespräche mit den beiden und brechen am Abend auf Richtung Anchorage.
    Nach über 1 Woche in Homer und der schönen Zeit mit Heidi und ihrer Familie fällt der Abschied gar nicht so leicht. Aber wir freuen uns auch schon darauf weitere Orte in Alaska kennenzulernen. Da am Montag der 4. Juli und somit Feiertag in den USA ist, beschließen wir nochmals nach Seward zu fahren. In Seward findet das große Rennen auf den Mount Marathon statt, auf den Michi bereits hinaufgewandert ist und es gibt eine Parade und ein Feuerwerk anlässlich des Independence Day.
    Auf dem Weg nach Seward halten wir in Primrose und verbringen die Nacht auf einem kleinen Parkplatz am Kenai Lake, denn für morgen ist eine lange Wanderung zum Lost Lake geplant.
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  • Lost Lake

    July 3, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 14 °C

    Nachdem an den letzten Tagen eher wenig Bewegung und Sport an der Tagesordnung gestanden sind, ist es heute wiedermal an der Zeit etwas Bewegung zu machen und unsere müden Knochen auf einen Berg hinauf zu schleppen.
    Wir haben den Tipp für die heutige Wanderung wiedermal von absoluten Wanderinsidern aus der Region bekommen, Heidi und Andrew. 😃
    Direkt vor unserem Übernachtungsplatz in Primrose startet der heutige Wanderweg zum Lost Lake, einem Bergsee, versteckt in den Bergen zwischen Primrose und Seward, im Herzen des südlichen Alaskas.
    Der Primrose Trail ist an diesem verlängerten Wochenende gut besucht. Auch Mountainbiker sind vermehrt auf dieser gesamt zirka 27 Kilometer langen Strecke anzutreffen. Wanderer und Mountainbiker teilen sich die örtlichen Wanderwege. Es gibt keinerlei Beschränkungen bzw Verbote. Wir staunen sehr darüber, wie rücksichtsvoll und wertschätzend der Umgang miteinander ist.
    Der Wanderweg beginnt sanft ansteigend durch dichten Mischwald. Wieder erleben wir die wechselnden Vegetationszonen sehr intensiv. Heute sind Gott sei Dank nicht soviele Mosquitos unterwegs wie in den letzten Tagen und deshalb können wir den schweißtreibenden Anstieg etwas mehr genießen als bei unseren Touren davor. Am Lost Lake angekommen überlegen wir, ob wir den Trail weiter gehen um bei der Stadtgrenze von Seward wieder zur Bundesstraße zu kommen. Von dort müssten wir allerdings per Autostopp zurück zu unserem Bus kommen, deshalb entscheiden wir uns, den gleichen Weg wieder retour zu gehen. Traumhafte Ausblicke auf die Gletscher in der Umgebung säumen den Weg und die knapp 27 Kilometer lange Strecke vergeht wie im Flug.
    Beim Ausgangspunkt angekommen erfrischen wir uns im eisigkalten Kenai Lake. Obwohl heute ein sonniger und sehr warmer Tag ist, ist das Wasser dieses Gebirgssees eisigkalt und mehr als nur erfrischend. Nur bis zu den Knien schaffen Jutta und ich unser heutiges Bademanöver, weiter ist leider heute nicht möglich. 😃😃
    Danach fahren wir nach Seward um die kommende Nacht im uns bekannten, ausgetrockneten Flussbett zu verbringen. Dort treffen wir uns wieder mit unseren Freunden aus Oberösterreich, die mit ihrem Mercedes Sprinter Bus die Panamericana bereisen. Bei sehr lustigen Gesprächen, Bier und Rotwein fällt es uns nicht ganz leicht aufzubrechen, aber wir wollen uns um Mitternacht das große Feuerwerk in Seward, anlässlich des 4.Juli (Independence Day), anschauen.
    Interessanter Weise findet das Feuerwerk von 3. auf 4. Juli um 00:01 statt, und nicht so wie wir es vermutet haben am 4.7. am Abend. Wer lesen kann ist oft im Vorteil. 😉

    Danach gings retour zum Übernachtungsplatz und wir fiehlen erschöpft und müde in unser Bett.
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  • Independence Day in Seward

    July 4, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 16 °C

    Die Amerikaner feiern in den 4. Juli hinein. Auch im Flussbett. Es wird geschossen (mit halbautomatischen Waffen), lautstark Musik gehört und ziemlich viel getrunken. Wir schlafen aber trotzdem sehr gut.
    Am Vormittag startet das Programm zu den Feierlichkeiten am 4. Juli in Seward. Das Highlight ist der 95. Mount Marathon Run. Dieser Lauf entstand vor 95 Jahren durch eine simple Wette in einer der unzähligen Bars im Ort. Zwei Männer wetteten, dass einer der Beiden unter einer Stunde von der Bar zum Gipfel des Mount Marathon und retour zur Bar laufen kann. Leider brauchte er etwas über eine Stunde und die 30 USD Wetteinsatz steckte der in der Bar sitzende Herr ein. Aus diesem Jux entstand dieses lässige Laufevent, dass schon Ultraläufer wie Kilian Jornet und Emilie Forsberg gewinnen konnten.

    Die Männer starten um 11 Uhr. Wir sehen ihnen beim Start zu und gehen dann an die Stelle wo sie vom Berg herunter kommen. Mit einer riesen Geschwindigkeit laufen sie über Steine und Wurzeln. Wir treffen zufällig Nate, Michi’s Lauffreund aus Anchorage und seine Familie und auch die beiden die gemeinsam mit uns beim Bärenbeobachten nach Katmai geflogen sind. Vielleicht sollten wir langsam weiter fahren, wenn uns sogar schon die Amerikaner auf der Straße wiedererkennen… 😃😃
    Nach dem Lauf der Männer findet die Parade statt. Verschiedene Vereine haben ihre Fahrzeuge bunt geschmückt und verteilen Süßigkeiten, jubeln und natürlich weht überall die amerikanische Flagge im Wind. Was für ein übertriebener Nationalstolz, fast so schlimm wie in Tirol! 😉

    Um 14 Uhr startet der Lauf der Frauen. Dieses Mal sehen wir sie ins Ziel kommen. Wir werden Zeugen eines neuen Streckenrekords. Eine Alaskanerin gewinnt, nach nur 47 Minuten ist sie im Ziel und schaut sogar noch fit aus. Die 2. Frau kommt erst über 3 Minuten später ins Ziel. Wahnsinn. Aber einige schauen schon sehr mitgenommen aus. Die Strecke ist unglaublich, aber das haben wir ja schon vor einer Woche berichtet, als Michi hinaufgewandert ist.
    Am späten Nachmittag spielt noch eine coole lokale Band, die eine tolle Stimmung macht. Um 18 Uhr sind alle Feierlichkeiten vorbei und ruckizucki wird hier alles zusammen geräumt, als wär nie was gewesen. 😃 Deshalb starten wir am späten Nachmittag los in Seward und fahren in Richtung Whittier. Auf dem Weg liegt Moose Pass, ein kleiner Ort an einem See. Hier verbringen wir die Nacht auf einem kleinen Parklplatz neben dem See. Wir treffen ein junges amerikanisches Pärchen, die letzte Woche geheiratet haben und nun ihre Flitterwochen im Zelt in Alaska verbringen. Das Mädl ist bei der US Army und derzeit in der Nähe von Nürnberg stationiert. Die Welt ist echt ein Dorf.. 😃😃
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  • Jetski Gletscher Safari

    July 5, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Weiter geht die wilde Fahrt! 😃🍺

    Am Weg nach Whittier halten wir in Hope. Von dieser kleinen Stadt haben schon so viele geschwärmt und wir beschließen einen Abstecher dorthin zu machen. Aber leider ist der kleine Ort wie ausgestorben. Alles hat zu, auch das kleine liebe Café im „Zentrum“. Anscheinend ist hier nur von Donnerstag bis Samstag mehr los bzw ist am Tag nach den Feierlichkeiten zum Independence Day "Heute wegen gestern geschlossen". 😃
    In diesem kleinen verschlafenen Ort namens Hope gibt es sogar eine Bücherei und wie bei jeder Bücherei gibt es auch hier gratis Internet, welches sehr schnell ist und super funktioniert. Wir nutzen dies für eine schnelle Internetrecherche. Michi entdeckt beim Café eine Werbung für eine Jetski Tour zum Gletscher in Whittier. Nach kurzer Recherche und noch kürzerer Rücksprache mit seiner geliebten Gattin, ruft er dort an und sie haben noch genau einen Platz frei für heute. Das ist absolut großartig, denn das Wetter ist heute mehr als perfekt für so einen Ausflug. Nachdem ich nicht gerne Jetski fahre, passt es ganz gut, dass es nur noch einen Platz gibt. Leider hatte ich letztes Jahr in St. Tropez eine nicht so tolle Jetski Erfahrung. Michi ist mit dem Jetski gefahren und ich saß am Sozius. Nach ein paar wilden Minuten wurde ich seekrank.

    Wir haben noch ausreichend Zeit um nach Whittier zu fahren. Etwas Zeit muss man auch einkalkulieren, da der Tunnel nach Whittier nur einspurig befahrbar ist und auch gleichzeitig der Eisenbahntunnel ist. Deshalb muss man entweder zu gewissen Zeiten dort sein oder warten. Immer um Halb kommt man nach Whittier, um Punkt wieder retour, der Zug schummelt sich zwischendurch irgendwie durch.
    In Whittier angekommen machen wir noch einen kurzen Abstecher ins William Sound Museum. Hier erfährt man etwas über die Geschichte der Stadt. Danach liefere ich Michi bei den Jetskis ab. Die Tour dauert in etwa 4h.
    In der Zwischenzeit erkunde ich die Stadt mit dem Fahrrad. Eigentlich wollte ich schon wieder zurück zum Bus fahren, aber beschließe dann doch spontan noch über eine Schotterstraße zum anderen Ende der Stadt zu fahren. Am Ende der Straße ist ein wunderschöner Parkplatz mit traumhaftem Blick auf einen Gletscher auf der anderen Seite des Fjordes und das traumhaft türkis schimmernde Meer. Dort tratsche ich mit einem älteren Schweizer Paar. Sie genießen seit einigen Jahren ihre Pension und bereisen die Welt mit ihrem ausgebauten Mercedes Lastwagen. In den letzten 18 Jahren ihrer Weltreise mit dem LKW haben sie unglaubliche 350.000 Kilometer zurückgelegt. Die Beiden können Geschichten erzählen, absoluter Wahnsinn!
    Michi kommt um 18 Uhr zurück. Strahlend und mit den Worten „Das war bestimmt eines der coolsten Dinge, die ich bis jetzt gemacht habe“ werde ich begrüßt. Die Jetskitour war aber auch sehr anstrengend. Eine Strecke von 75 Kilometer haben sie mit den Jetskis zurückgelegt. Die Geräte haben unglaubliche 170PS und fahren Spitzengeschwindigkeiten von über 90 km/h.

    Wir beschließen zu diesem schönen Parkplatz zu fahren, den ich mit dem Fahrrad erkundet habe und wir verbringen die Nacht dort. Michi legt sich gegen 20 Uhr zum Rasten hin und steht an diesem Tag nicht mehr auf, so fertig war er vom wilden Jetski fahren im Prinz William Sound.
    Der Tag klingt entspannt bei einer atemberaubenden Aussicht aus.
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  • Portage Gletscher

    July 6, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 14 °C

    Am nächsten Tag ist das Wetter leider nicht mehr so schön wie gestern, als wir noch mit kurzer Hose und T-Shirt draußen sitzen konnten. Wir unterhalten uns noch ausgiebig mit unseren Schweizer Nachbarn. Sie sind schon seit 2018 unterwegs und waren davor schon viele Jahre mit dem umgebauten Mercedes Lastwagen in vielen Ländern der Welt unterwegs. Sie haben viele spannende Geschichten zu erzählen. 1978 machten sie eine längere Reise mit dem Auto in den Iran. Zu dieser Zeit regierte noch Reza Shah, ein Jahr später kam es dann zur Revolution im Iran.
    Das muss eine sehr intensive Erfahrung gewesen sein, den Iran vor der Revolution zu bereisen. Am Landweg fuhren sie nach Südafrika, damals konnte man durch Länder wie den Sudan oder Syrien noch leichter durchfahren als heute. Alleine in Indien verbrachte das Schweizer Paar ca 1,5 Jahre. Weitere 3 Jahre bereisten sie Südamerika.. so weit gereist, soviel erlebt und doch so wunderbar geerdet und am Boden geblieben, welch wunderbare Menschen! Wir wünschen ihnen noch viele wunderbare Reisejahre in bester Gesundheit! 😃

    Nachdem wir den ganzen Vormittag mit Geschichtenaustausch 😃 verbracht haben, fahren wir zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung, dem Portage Pass Trail. Dieser beginnt gleich in der Nähe des Whittier Tunnels. Ca. 4 Meilen (ca. 7km) geht die Wanderung zum Portage Lake und zurück. Vom See aus soll man einen traumhaften Ausblick auf den Portage Gletscher haben. Wir freuen uns schon darauf und sind sehr gespannt ob das Wetter mitspielt. Leider hängen über dem Pass ein paar dunkle Wolken, aber wir haben Glück, denn das Wetter auf der anderen Seite des Passes ist deutlich besser und wir genießen einen tollen Blick auf den Portage Gletscher und den See. Sogar die Sonne traut sich kurz heraus.

    Auf dem Weg zurück beginnt es etwas zu regnen. Beim Bus angekommen ziehen wir uns schnell um. 25min später ist der Tunnel für uns geöffnet und wir verlassen Whittier wieder. Beim Portage Lake auf der anderen Seite des Tunnels gibt es ein Besucherzentrum. Mit dem Jahrespass der amerikanischen Nationalparks bekommt man einen Gratis Eintritt in die kleine Austellung über den Gletscher. Es gibt hier sogar einen großen Kinosaal. Hier sehen wir einen tollen halbstündigen Film über die Region Chugach Bay und den Portage Gletscher. Am Ende des Films wird rasch die Leinwand hochgezogen und dahinter befindet sich eine große Glasfront und man hat einen großartigen Blick auf den See und die Berge. Geblendet von der Schönheit dieses Anblicks bleiben wir noch ein paar Minuten sitzen und genießen die wunderbare Aussicht! 😍 See, Gletscher, wilde uneinnehmbare Berge.. Alaska ist echt cool!

    Auf dem Weg nach Anchorage machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Girdwood und bestaunen Alaskas größtes Skigebiet. Wir fahren auf der Arlberg Avenue und der Garmisch Road durch das kleine Dorf. Das Skigebiet ist zirka so groß wie das am Ötscher.

    Nach dem Abstecher geht es weiter nach Anchorage, wo wir auch die Nacht verbringen.
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  • Anchorage die Zweite

    July 7, 2022 in the United States ⋅ 🌧 16 °C

    Heute ist ein regnerischer Tag in Anchorage. Endlich mal ein Ruhetag für uns! 😃 Wir nützen das schlechte Wetter, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen.
    Wir besuchen ein Outdoor- Geschäft und staunen über das reichhaltige Sortiment und die Einrichtung. Im Eingangsbereich befindet sich ein großer Kamin und im hinteren Teil des Geschäftes befindet sich ein Aquarium mit den verschiedenen Lachsarten. Überall sieht man ausgestopfte Tiere. Grausam und beeindruckend zugleich. Man kann hier auch Köder für Schwarzbären kaufen, denn diese dürfen im Gegensatz zu Kanada in den USA legal gejagt werden. Wir glauben, dass dies auch der Grund ist, weshalb wir in Alaska keine Bären mehr an der Straße sehen, weil schon ein Großteil abgeknallt wurde und die noch lebenden Bären tief in den Wäldern unterwegs sind um dort ihre Ruhe zu genießen!

    Nach einer Pediküre und Fußmassage für den weiblichen Teil unserer kleinen Reisegruppe und einer kleinen Shoppingtour beim H&M, geht die Fahrt weiter. Wir benötigen einen Arzt bzw ein Labor, weil wir die Zeit heute nützen, um Juttas Schilddrüsenwert bestimmen zu lassen. Leider wurde bei Juttas Gesundenuntersuchung vor Reiseantritt ein Zufallsbefund gemacht und seither muss sie Schilddrüsenhormone einnehmen. Wir sind uns nicht sicher ob unsere Reiseversicherung für diese Leistung aufkommt, deshalb haben wir ein wenig die Preise verglichen. Wir vermissen sehr schnell das österreichische Gesundheitssystem! Drei Gesundheitseinrichtungen wurden von uns in Anchorage aufgesucht und um die gleiche Leistung wurde angefragt. Einmal TSH Wert bestimmen kostet beim Ersten 500usd, beim Zweiten 200usd und beim Dritten dann 70usd. Das billigste machte das Rennen.. 😉

    Wir verlassen Alaskas größte Stadt ein weiteres Mal und sind froh den Trubel der Stadt hinter uns lassen zu können.
    Kurz vor Palmer gehen wir noch eine kleine Runde laufen und danach bei einer Tankstelle duschen. Duschen sind in amerikanischen Tanketellen etwas ganz normales. Um 2,5-5usd darf man die zumeist gepflegten duschen für ca eine halbe Stunde nutzen.
    Bei der angrenzenden Wäscherei unterhalten wir uns mit einer Einheimischen. Sie erzählt uns, dass ihre Schwester gerade gelandet ist. Diese war zum Fischen nach King Salmon geflogen und ist mit einem großen Fang zurückgekommen. Ihre Wäsche ist noch nicht fertig und sie fährt los, um den Lachs von ihrer Schwester zu holen. Da ihr Sohn nicht gerne Lachs isst, schenkt sie uns einen ganzen filetierten Lachs, plus einen geräucherten Lachs (selbstgemacht) und noch Maiskolben zum Grillen. Unser Fischvorrat ist nun wieder voll. 😃 Dankbar und voller Freude fahren wir noch ein paar Kilometer nach Palmer und verbringen dort die Nacht.
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  • Hatcher Pass

    July 8, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute wollen wir die Independence Mines besuchen. Diese Goldmine liegt am Hatscher Pass, nördlich von Anchorage.

    Die Goldsuche begann hier 1906 und die Independence Mines waren die 2. größten Anlagen von Alaska. Früher war hier sicher mal viel los und ein sehr buntes Treiben von Abenteurern und Goldsuchern. Heutzutage ist es sehr schade anzusehen, dass viele Bauwerke bereits eingestürzt sind. Die Hälfte der Anlage liegt eigentlich in Trümmern. Leider haben sie erst vor etwa 20 Jahren damit begonnen diese Minen zu „schützen“ beziehungsweise zu restaurieren und zu pflegen. In der Zwischenzeit sind jedoch schon viele Teile zerstört. Wir wandern eine kleine Runde durch die Ruinen und fahren dann weiter Richtung Norden über den Hatscher Pass. An der höchsten Stelle des Passes gibt es einen sehr schönen Rundwanderweg zum Hatscher Peak. Die Runde dauert etwa 1,5h. Vom Gipfel hat man einen traumhaften Rundumblick und man sieht sogar bis zu den Independence Mines und auf der anderen Seite bis zu einem kleinen Fjord, der im Pazifik mündet.
    Weiter geht die Fahrt zur Stadt Talkeetna. Eine Touristenstadt inmitten einsamer Wildnis in Zentralalaska mit traumhaftem Blick zum Denali.
    Die Straße nach Talkeetna ist wie ausgestorben. Wir sind ganz alleine unterwegs. Talkeetna ist mit dem Zug von Anchorage sehr gut zu erreichen und deshalb bei Tagestouristen sehr beliebt. Außerdem bekommt man hier auch das Permit zur Besteigung des Denali (auch Mount McKinley), den höchsten Berg von Nordamerika. Viele Touren zur Besteigung starten hier in Talkeetna mit dem Flugzeug.
    Am Abend haben wir einen atemberaubenden Blick auf den Denali bei Sonnenuntergang. Nur ca 30% der Besucher erhaschen einen Blick auf den Denali, so erfahren wir später. Das Denali Massiv macht scheinbar mit seinen unzähligen Gletschern und Gebirgsketten sein eigenes Wetter und deshalb ist der höchste Punkt Nordamerikas nur sehr selten zu bewundern. Wir sind so begeistert von diesem Anblick, dass wir ganz spontan für den nächsten Tag einen Denali Rundflug mit einem Kleinflugzeug buchen. Das Wetter ist für morgen in der Früh recht gut voraus gesagt, jedoch soll es vormittags schlechter werden. Wir werden sehen.. 😃
    Die Nacht verbringen wir am Parkplatz vorm kleinen Flughafen in Talkeetna mit Blick auf unzählige Flugzeuge und Hubschrauber. Ein Traum! 😍
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  • Rundflug Denali Nationalpark

    July 9, 2022 in the United States ⋅ ☁️ -1 °C

    Viele Leute sagen, dass ein Rundflug über den Denali Nationalpark das Highlight ihrer Alaska Reise war. Das müssen wir überprüfen.
    Gestern Abend haben wir spontan die große Denali Tour ohne Gletscher Landung gebucht.
    Beim Check- in in der Früh bekamen wir dann ein Upgrade zu unserer Tour und hatten nun auch eine Landung am Gletscher dabei. Was für ein großes Glück.
    Unser Pilot ist wieder sehr erfahren und nach einer kurzen Einweisung geht es auch schon los. Wir fliegen zuerst über Flüsse und Seen, erreichen aber schon bald den ersten Gletscher und ab diesem Zeitpunkt kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein großer Gletscher nach dem anderen, unzählige Kilometer lang. Der längste hat sogar eine Länge von 75 Kilometern. Daneben 4000er, 5000er und 6000er Berge, so schön, dass man es kaum glauben kann was man hier sieht. Und dann fliegen wir rund um den höchsten Berg Nordamerikas, den Denali, mit 6190m Höhe. Nur der Gipfel versteckt sich ein wenig hinter den Wolken. Eine Besteigung kostet mit Bergführer etwa 15 000 Euro pro Person. Der Denali gehört zu den 7 Summits und wird jedes Jahr von vielen Bergsteigern aus aller Welt bestiegen. Etwa 50% erreichen tatsächlich den Gipfel. Wie gestern beschrieben macht das Denali Bergmassiv sein eigenes Klima und deshalb sind Wetterstürze im Sommer mit Temperaturen bis -40Grad Celsius keine Seltenheit. Bergsteiger die auf 8000er erfolgreich waren, beißen sich am Denali die Zähne aus und brauchen 2-3 Saisonen bzw Besteigungsversuche um den Gipfel zu erreichen.
    Wir landen beim Kahiltna Gletscher, dort ist das Base Camp der Bergsteiger auf 2200m Höhe. Die Saison ist jedoch schon vorbei. Mai und Juni sind die niederschlagsschwächsten Monate, deshalb hat man da das größtmöglichen Wetterglück.
    Von dem Basecamp aus starten die Bergsteiger, die im Durschnitt dreiwöchige Tour über die Westschulter auf den Denali.
    Immer wieder wird erzählt, dass der Denali sein eigenes Wetter macht und sich das Wetter hier sehr rasch ändern kann. Dies können wir selbst beobachten. Bereits auf dem Weg zurück nach Talkeetna sieht man, dass es bei einigen der Berge, über die wir zuvor noch geflogen sind bereits regnet oder schneit und eisige Winde durch dieses Gebiet blasen.
    Zurück in Talkeetna sind bereits alle Berge hinter grauen Wolken verschwunden. Unser Pilot meint, dass wir wahrscheinlich die einzigen waren, die an diesem Tag auf dem Gletscher landen konnten.
    Der Flug war ein atemberaubendes Erlebnis, welches wir bestimmt nie mehr vergessen werden und definitiv ein großes Highlight dieser Alaska Reise.
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