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  • Day 200

    Resumee zu Costa Rica

    July 24, 2023 in Costa Rica ⋅ ☁️ 26 °C

    Alles in allem zu Costa Rica 🇨🇷
    -es ist ein sehr touristisches Land, teilweise durfte ich gar kein Spanisch reden, sie redeten nur Englisch mit mir
    -dies zeigte sich auch in den extrem überteuerten Preisen für Aktivitäten, diese sind sehr auf das Gehalt der Amerikaner:innen ausgerichtet, 60-100$ für ein paar Stunden sind nichts, das hat mich sehr negativ überrascht; auf Dauer sich ständig einschränken zu müssen war einfach mühsam: zB beim Wäsche waschen 1 kg hat locker schon mal 4$ aufwärts gekostet (im Vergleich dazu habe ich in Mexiko um weniger als 3€ 4-5kg gewaschen), das Wasser hat 2$ oder mehr im Supermarkt gekostet (Soft Drinks wie Eistee oder Cola war günstiger als Wasser!, die Einheimischen trinken das Leitungswasser, wahrscheinlich kaufen dieses Wasser nur Tourist:innen und sie können velangen was sie wollen), das Essen war extrem teuer (sowohl im Supermarkt als auch in Lokalen, außer in manchen Sodas (=lokale Essensbuden, wo es günstige Mittagsmenüs gibt), auch Souvenirs waren extrem teuer (ein Magnet kostete teilweise mehr als in den USA), der öffentliche Bus war als Einziges sehr günstig bei langen Distanzen, dafür war er aber auch extrem mühsam (Näheres dazu weiter unten)
    -die Natur und die Tierwelt sind wirklich einzigartig in Costa Rica, was ich in den knapp drei Wochen alles sehen konnte ist unfassbar und wirklich toll!
    -zu den Nationalparks: teilweise ist hier eine gewisse Vorausplanung notwendig, das war etwas blöd für mich, weil ich allgemein gerade eher spontan unterwegs bin
    -Währung in Costa Rica sind sowohl Colones als auch Dollars: was ich bis jetzt auf der Weltreise auch noch nie erlebt habe: meistens fährt man mit Dollar besser beim Bezahlen als wenn man mit einheimischer Währung zahlt, es war zwar nicht viel, aber dennoch etwas ärgerlich, da ich immer nur Colones mithatte
    -die Empathie der Costa Ricaner:innen habe ich leider nicht kennen gelernt: auf der Straße lächelte nie wer zurück, alle wirkten sehr seriös, es entstanden nie nette Gespräche, wenn man aktiv nach etwas fragte bekam man schon eine Antwort, sonst machten sie aber leider keinen sonderlich hilfsbereiten Eindruck… angeblich mögen die Costa Ricaner:innen keine Amerikaner:innen und ich könnte vielleicht als Eine eingestuft worden sein (?)
    -was mir sonst noch bei den Costa Ricanerinnen auffiel war, dass die Damen oftmals sehr knapp angezogen waren und fast immer manikürte Füße und Hände hatten. Natürlich nicht alle, aber dies ist mir in San Jose besonders aufgefallen.
    -der Weg ist das Ziel in Costa Rica: beim Besuch von den Nationalparks wanderte ich stets sehr langsam und veruchte nach Tieren Ausschau zu halten, dies war eine Umstellung für mich, da ich ansonsten oftmals möglichst schnell gehe, insgesamt wirkten die Wanderwege auf mich eher kurz und schaffbar und nicht allzu anstrengend
    -die Orte bzw. Städte waren entweder komplett touristisch oder nicht sehenswert, siehe den Blogeintrag zu San José (eine der ‚schirchsten‘ Städte meiner Weltreise bisher). Was ist eine echte costaricanische Stadt? Ich kann es ehrlich gesagt nur sehr schwer sagen
    -‚Pura Vida‘ lautet hier das Motto in Costa Rica, witzigerweise steht das nicht nur auf unzähligen Souvenirartikeln drauf, sondern es wird auch aktiv von den Costa Ricaner:innen, oftmals zum Abschied, so gesagt
    -zum Wetter in der Regenzeit: in Tortuguero war es schon sehr wechselhaft, in Puerto Viejo auch eher bewölkt, aber wirklich viel hat es zum Glück nie geregnet. Viele führen das auf das Jahr des El Niño, manche auch auf den Klimawandel, zurück. Mich hat das Wetter bei der Reise auf alle Fälle überhaupt nicht eingeschränkt
    -San José und Puerto Viejo sollen am ehesten noch unsicher sein, ich war, wenn es dunkel war immer in der Unterkunft und hatte keine Probleme, ansonsten habe ich mich schon sicher gefühlt in Costa Rica

    Zum öffentlichen Transportsystem: die Busse sind leider richtig schlecht. Alles läuft über San Jose, man verliert extrem viel Zeit, wenn man ständig über den Knoten fahren muss, es gibt sehr ungemütliche Stehplätze in den Bussen, sie sind eigentlich immer komplett überfüllt, es gibt keine Klimatisierung, der einzige Pluspunkt, den man ihnen geben kann: sie sind im Vergleich zu anderen Ländern sehr günstig
    Die Alternative zu den mühseligen Bussen sind extrem teue Shuttles, die gleich einmal 60$+ kosten, zum Vergleich: der Bus kostet ca 8$ für die gleiche Strecke. Dazu kam, dass die Busse 1-2 Mal pro Tag extrem früh abfuhren, d.h. dass man oftmals in San José strandete und kein Bus mehr ging und stets extrem früh aufstehen musste. Die Straßenverhältnisse waren dann dafür besser als erwartet, da hatte ich im Vorfeld nämlich auch einiges Schlechtes gehört, aber ich war immer nur mit den Bussen auf Hauptverkehrsrouten unterwegs, vielleicht liegt es auch daran.

    Zum Essen in Costa Rica:
    Zum Frühstück gibt es typischerweise Reis mit Bohnen und Ei und frittierte große Bananen (eigene Sorte namens Kochbananen, schmeckt roh wie eine sehr grüne Banane wie bei uns, ist 3x so groß wie eine normale Banane bei uns, außen grün innen oranglich). Mittags geht man als Einheimischer in Sodas essen. Hier wird als typisches Mittagsgericht Casado angeboten, das sind Bohnen, Reis, Pasta, Salat, mit Gebratenen seiner Wahl (Fisch, Huhn oder Schwein). Dazu hätte es noch einen Fruchtsaft gegeben, auf den ich sicherheitshalber lieber verzichtete. Ansonsten sind typische Snacks oder Essen Empanadas, Pinchos (Spieße) und Hendlstücke. Auf Raststationen sah ich auch oftmals Bananenchips und so Ringe, die nach Backerbsen schmeckten. Als Süßspeisen habe ich die höchste ekligen Maria Kekse (schmeckt wie Pappe) probiert und einige Backwaren. Sonst waren die angebotenen Desserts leider immer im höherpreisigen Bereich, sehr schade.

    Zu den Supermarktkuriositäten: Eistee und andere Soft Drinks sind dort billiger als Wasser, die Bananen waren sehr günstig, Reis, Bohnen und Nudeln sind leistbar, der Rest wie zum Beispiel Milchprodukte leider überhaupt nicht. Da ja so viel Reis gegessen wird habe ich von Maggi günstige Gewürzpackungen in gefühlt 20 Ausführungen gesehen.

    Zum Gesundheitssystem: ich konnte leider nur meinem Guide im Corcovado Nationalpark fragen. Im Süden ist die Gesundheitsversorgung anscheinend sehr schlecht. Es gibt eine staatliche & private Gesundheitsversicherungen für den Nationalpark. Wenn er sich im Nationalpark verletzt, muss er zu einer eigenen meddizinischen Einrichtung, die seine Verletzung oftmals nicht als Arbeitsunfall anerkennen will, damit die Versicherung nichts zahlen muss. Die Doktoren hier sind sehr arbeitsträge, man muss ewig warten bis man dran kommt. Es ist auch schwer an Medikamente zu kommen. Also insgesamt macht das Gesundheitssystem einen eher negatien Eindruck.

    Tipps, wenn mal selbst nach Costa Rica reisen will:
    -Fernglas/Gucker mitnehmen
    -Am Flughafen Geld tauschen und nicht abheben oder wenn man nicht den Bus nehmen will gleich ein paar Dollar in kleinen Scheinen mitführen und erst in der Stadt abheben.
    -Wenn man ankommt, muss man einen Stock von der Arrival Area rauffahren, um zum Öffi Bus oder zu einem Uber zu gelangen
    -Kölbi hat bei den Telefonanbietern das beste Netz
    -wäre ich zu zweit hier gewesen, hätte ich mich sicher ein Mietauto organisiert, das hätte so extrem Zeitersparnis gebracht
    -bei Langstreckenbussen immer das Busticket nach dem Einsteigen griffbereit haben, man wird sooft noch danach gefragt
    -Corcovado Nationalpark muss man eine Tour vorreservieren, da man ohne gar nicht reinkommt: Boat In Boat Out von Drake Bay machen ist meine klare Empfehlung
    -Nationalpark Manuel Antonio: Eintritt lange vorher kaufen und keine überteuerte Tour machen, auf AirBnb bietet ein Guide seine Dienste an
    -Englisch oder Spanisch? Englisch reicht vollkommen aus
    -Supermärkte Walmart oder Pali waren am günstigsten

    Alles in allem bin ich etwas zwiegespalten was Costa Rica angeht: von der Natur sicher einzigartig was ich hier alles sehen durfte. Andererseits haben mich die unfreundliche Art der Costa Ricaner:innen, die sehr schlechten öffentlichen Busverbindungen, das stetig extrem frühe Aufstehen wegen Bussen oder Touren und das Preisniveau in dem Land extrem gestört. Irgendwie habe ich es als anstrengendes Reiseland empfunden. Für mich passt es jetzt auf alle Fälle dass ich weiterfliege. 3 Wochen waren für mich glaube ich einfach zu lange.
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