6-Monatsarbeitsvertrag, ab nach Grenoble, in ein schönes, kaffiges Städtchen? Wie oft werde ich Skifahren? Wie und wo wohnen? Wie viel Französisch lernen und wie viel für die Zukunft? Read more
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  • Day 1

    der letzte-erste Footprint in Dortmund

    September 17, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Stress. Stressiger. Gina.

    Mein Koffer zerstört die Waage: „Only 20kg allowed.“ jaja, ich weiß. Und das Backpack geht nicht als Handgepäck. Wie gut, dass du meine andern beiden Handgepäcke(Gepäckstücke?) noch nicht gesehen hast, Mr korrupter Fahrer. Drei italienische Gespräche später zahle ich anstatt 7€ extra für das zu schwere und 7€ extra für das Backpack mürrisch 10€, bekomme natürlich keine Quittung dafür und kann das gleiche Spiel nochmal in Freiburg mitmachen. (Hoffentlich….)

    Meine Kreditkarten, mein Reisepass und meine innere Ruhe sind noch immer unauffindbar, den Personalausweis habe ich allerdings schon seit 2 Monaten nicht mehr gesehen, also alles easy-peasy. Sollte ich überhaupt nach Frankreich (bzw. erstmal durch die Schweiz 🥸) einreisen dürfen, freue ich mich schon darauf ohne Dokumente ein Bankkonto zu eröffnen. 😂

    Mein Sitznachbar ist ganz nett, aber ich bin noch nicht in meiner typischen ‚Freunde-machen-Reiselaune.

    Habe ich überhaupt schon realisiert, was ich hier gerade mache? Meine Bauchschmerzen sagen ja, mein Kopf ist noch immer an der Tür hängen geblieben, die ich mir heute Mittag beim Packen dagegen gehauen habe. Naja!

    Ich hab ganz liebe Abschiedsmomente und -nachrichten erlebt und bekommen. Meine neue Wg erwartet mich morgen und ich hoffe einfach nur, dass meine Unterwäsche da bleibt, wo sie ist und nicht durch den Gepäckraum des Busses fliegt - mitsamt wild um sich schlagenden Reißverschluss (hmm, hört sich beides iwie halbwegs falsch an).

    Gute Nacht! Bonne nuit.
    Wenigstens habe ich mehr Platz als mein im Kissen eingequetschter Bär. Minimal zumindest…
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  • Day 2

    Bushaltestelle in Lausanne

    September 18, 2023 in Switzerland ⋅ 🌧 19 °C

    Hier, wo ich fast gestrandet oder eskortiert worden wäre. « Madame, Sie überqueren eine Grenze. Da brauchen Sie (eigentlich) einen Passport. »
    Das gleiche Problem, wie eine dem Französischen mächtigere Mitfahrerin. Ich sitze brav mit meinem angesabberten Kopfkissen im Arm auf dem Sitz und warte auf das Damoklesschwert - er sagt, nächstes Mal bitte er mich einen Ausweis dabei zu haben und trägt sich etwas auf diesen elektronischen Dingern, die la police immer dabei hat, ein.

    Wieder 3 Sachen fürs Leben gelernt bzw. verfestigt.
    - Wäre ich woanders geboren, würde mir das Leben nicht immer noch 20 Extrachancen bereitstellen.
    - Lausanne liegt in der französischsprachigen Schweiz. (Es ist viertel nach 11 und es gießt grau aus allen Kübeln.)
    - Und eine Uniform verleiht tatsächlich Respekt, vor allem, wenn man sich selbst im Unrecht fühlt.
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  • Day 2

    auf 360 Grad nur Berge, arrivée!

    September 18, 2023 in France ⋅ 🌧 23 °C

    Ich schwitze mir einen zu Tode. Das Gepäck ist schwer, das erste nette Gespräch mit dem Schaffner, der mich im Endeffekt auf Englisch willkommen hieß, ist vorbei, ich habe Angst vor den französischen Begrüßungsbisous in meiner neuen WG und im Bus habe ich vor Freude geweint, als ich die Berge gesehen habe. Kann aber auch ganz ehrlich die Anspannung in Verbindung mit französischer Musik gewesen sein, die seltsame Ausmaße annimmt.

    Mit meinen beiden Mitbewohnern habe ich jetzt auf Französisch gesprochen, der eine benutzt gefühlt nur Wörter, bei denen dann bei LEO coll. steht. -> das heißt umgangssprachlich…
    Mein Kopf raucht und ich werde heute gut schlafen können, mein Zimmer ist ein- und ausgepackt und morgen gehe ich wandern.
    Da werde ich dann von einer anderen FSA/einem TAPIF hoffentlich erfahren, um was ich mich hier in Grenoble kümmern muss, kann.
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  • Day 3

    1. richtiger ganzer Tag

    September 19, 2023 in France ⋅ ☀️ 23 °C

    So, das werde ich wahrscheinlich jetzt jeden Tag erzählen können, aber ich habe Französisch gesprochen (ich hasse administrative Gespräche schon auf Deutsch, aber mein Bauch purzelt nach dem Telefongespräch mit dem Sekretariat einer meiner Schulen immer noch irgendwo bei meinen Füßen rum)! Kann nur besser werden.

    Die Wanderung hat sich auf morgen verschoben. Eine Stadterkundung steht an: 🥰🥰🥰 toll hier, spontaner Trip zur Bastille nach oben, da möchte ich diesen Klettergarten mal mit Besuch ausprobieren, die Höhlen waren etwas gruselig, tbh.

    Hunger!! : Cheese Nana gefühlt mit Gemüse… goil!

    Um Punkt 19:37 Uhr verlasse ich freudestrahlend mit meinem eigenen Fahrrad einen Studentenladen, der Fahrräder repariert und verkauft.

    — habe ich schon erwähnt, dass ich hier an der Uni studieren möchte? — es gibt bunte Stühle, Räume zu sozialen Miteinander verweilen, Bäume und riesige Plätze, die Menschen sind mega nett und aufgeschlossen und es ist einfach nur wunderschön.
    Ich habe hier eigentlich nichts zu suchen, aber ich glaube ich werde öfters kommen…
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  • Day 4

    Chamechaude

    September 20, 2023 in France ⋅ ☁️ 12 °C

    Mein Reifen ist platt - oh weh, oh weh :(

    Gerade noch rechtzeitig schaffe ich es mich mit den anderen zu treffen, wir hitchhiken und werden zum Eingang der Wanderung mitgenommen: Schafe, Berge, kalte Luft und Wind, tolle Aussichten, französisch-englische Gespräche und die Erklimmung des höchsten Berges dieser Region: Chamechaude, 2082m!
    Von oben sieht man den Mont Blanc und ich bleibe (traurig) vor dem Seilzug stehen und traue mich nicht die 5 Meter hoch zum Kreuz zu klettern. Dafür erfriere ich ohne irgendeinen Windschutz, während ich warte.

    Der Weg runter ist spannend, 3 nette, ganz unterschiedliche Menschen nehmen uns mit. Die bilingualen Großeltern aus den USA und Frankreich, das Vater-Sohn Duo “Peter Pan bois” und der ehemelige „ich habe in Yale studiert“ Student!
    Auf dem Unicampus gönne ich mir ne Schwarma, kaufe alles für Chili sin Carne morgen zum Kochen ein und backe ungesunde geile Subway Muffins (Gruß geht raus an Kim) für meine Mitbewohner. Jetzt gehts in ne Bar mit anderen assistants de langues vivantes étrangères.
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  • Day 5

    Ich bin hier :)

    September 21, 2023 in France ⋅ ☁️ 23 °C

    Hmm, hab jetzt schon 2x über 10 Stunden geschlafen - würde sagen mein Körper und Kopf arbeiten.

    Donnerstagabend habe ich die tollste inside Frankreich Erfahrung ever gemacht: ein Konzert in einem Fahrradschuppen mit aber mal wirklich waschechten Franzosen inkl. Posaune, Klarinette und Akkordeon. So toll, vor allem als dann Slim Shady auf Französisch ausgepackt wurde, lol.

    List of accomplishments:
    - ich bin Mitglied in der Bücherei. (Habe schon 3 Kapitel von Suzanne Collins Prequel gelesen)
    - donnerstags darf ich jetzt in der Uni mitturnen 🤸
    - habe mich ohne Google Maps zurechtgefunden
    - Couscous Chili gekocht
    - bestimmt noch ein paar Sachen mehr

    Badly wanted?!:
    - Freunde finden, Freunde finden
    - hmm, was noch? Freunde finden
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  • Day 7

    Festival - Merci, Bonsoir

    September 23, 2023 in France ⋅ ☀️ 17 °C

    Es ist zu kalt, ich mache mich auf den Heimweg, sehr cooles Festival!! Vielleicht ziehe ich mich ganz warm an und komme zu den Konzerten heute Abend wieder. Mal schauen :)

  • Day 8

    Sonntags ist Kirche

    September 24, 2023 in France ⋅ ☀️ 20 °C

    Ein paar beobachtete Dinge:
    - die Franzosen lieben gestreifte Tshirts, die können hier gar nicht aus der Mode kommen, das sogenannte marinière :)
    - Pausen dauern hier viel länger, werden richtig gewertschätzt und man isst langsam und genussvoll
    - ich habe selten in meinem Leben so viele hilfsbereite, freundliche Menschen getroffen, die, ohne irgendetwas als Gegenleistung zu erwarten, helfen

    Heute morgen bin ich aus meiner Haustür gegangen und habe dabei ohne Grund gesungen, lol, dabei hatte ich das breiteste Grinsen ever im Gesicht. Ich liebs hier, mir fehlt definitiv der Anschluss, aber selbst ohne den bin ich (noch 🥴) vollkommen entspannt, glücklich, ruhig und zufrieden. Es ist jetzt genau eine Woche her, dass ich mich auf den Weg ins Nachbarland gemacht habe und es ist vollkommen normal hier zu sein, es fühlt sich richtig an! Ich habe kein Heimweh, also irgendwie so absolut gar nicht.

    Gestern war ich in der Kirche, das war auch total schön, es war eine tolle Stimmung, wurde schön gesungen, es waren größtenteils jüngere Leute da und ich war danach richtig hyped. Oh, und bei der Spendengabe war ein Gerät für Kartentransaktionen im Korb integriert. Krank, hier wird jeder Cent-Betrag mit der CB bezahlt.

    Mein Fahrrad funktioniert jetzt, nachdem Bob es vorhin mit mir repariert hat, das Kochen klappt ganz gut, ich muss super viel schlafen und mich ausrufen, damit mein Kopf diese Sprache verarbeiten kann und diese Woche probiere ich ein paar mehr Sachen aus, um Menschen kennenzulernen - aber all in all: absolut empfehlenswert hier zu sein, absolut glücklich diese Chance zu haben, absolut stolz auf mich selbst. Frankreich hat was. Und Grenoble hat noch viel mehr.
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  • Day 10

    Annecy (auf gehts mit dem Flixbus)

    September 26, 2023 in France ⋅ ☀️ 23 °C

    Gestern war ich bei nem Turnverein, muss ich mir noch überlegen, ob mir das wirklich gefallen hat, beim FlicFlac erstmal das Genick fast gebrochen… abends dann noch auf ein Bier mit den/m Amerikanern/Engländerinnen/Portugiesem. Heute um 8 Uhr gehts los: ab nach Annecy, sieht auf Google Maps seeeeehr nett aus :)

    Ich bin absolut überwältigt! Es ist wunderschön, ich bin im Wasser schwimmen gewesen, es war eisigkalt aber gleichzeitig auch nur erfrischend, die Stadt ist super schnuckelig und der Aufstieg hoch zum Orden Visitation Saint Marie, wooooorth it!
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  • Day 11

    Glücklich und nicht mehr ganz allein

    September 27, 2023 in France ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute mal ein etwas anderer, längerer, tiefgründigerer (?) Post!

    Wer kennt sie nicht, die tollen Reisevideos und Reels von Instagram, TikTok, whatsoever: das Leben ist toll, ich erlebe so viel, die Welt ist ein Kanonenrohr, das mit Glitzer gefüllt ist und überall knutschen Einhörner rum und meine Haut ist immer perfekt und ohlala, das Leben ist so schön und perfekt.

    Um 9 Uhr bin ich aufgewacht, nachdem ich gestern todmüde beim Telefonieren vor 11 Uhr eingeschlafen bin. Es hat mich mörderische Kraft gekostet nachmittags rauszugehen, davor habe ich was weiß ich nicht Unproduktives am Handy liegend im Bett getan und mich nur aufraffen können, nachdem ich mir mehrere Erinnerungen zum Joggen gestellt hatte, sowie 15x gecheckt, dass es auch ja immer noch 26 Grad Celsius sind. Ich habe mich regelrecht schlecht gefühlt nichts zu tun, zu chillen, so mies, dass ich noch nichtmals lesen konnte, weil mich das erfreut hätte. Warum? Weil ich es liebe hier zu sein, ich fühle mich toll, aber “ohne dich ist alles doof!” Ich bin halt alleine hier. Naja, gleichzeitig habe ich mir eingeredet - oder was heißt eingeredet, ich glaube wirklich, dass es stimmt und dass ich einfach mal damit leben muss - dass man auch Tage verschwenden darf, dass alleine sein auch toll ist, dass es in Ordnung ist sich nach einem Tag Ausflug auszuruhen, dass ich erst eine Woche hier bin und schon noch Freunde finden werde.

    Auf jeden Fall kam jetzt alles anders… Oho!!! Plottwist im Gange!
    Mein Gespräch mit dem Skiclub, wo ich im Dezember vorfahren möchte, um Wettkampftraining nehmen zu dürfen lief ganz okay und mit meinen Joggingklamotten schon an wollte ich mich dann läuferisch betätigen. Nur um herauszufinden, was das Leben direkt vor meinen Augen zu bieten hat. Einen Park. Mit Menschen. Die Volleyball spielen. Und noch Fußball, Spikeball und anderes, aber das tut in meinem heutigen Abend nichts zur Sache. Auf jeden Fall endete mein Volleyballspiel mit einem tollen, gemütlichen Abend inkl. Spiele, Wein, Bier und Snacks auf dem Rasen von Parc Paul Mistral, einem endlich gekauften (letztverfügbaren!!!) Ticket für BigFlo&Oli, einem neuen französischen Kontakt, besserem Vokabular und neuer Motivation und Lebensfreude. Ach ja, so wie einem empfehlenswerten Spiel: twin it!

    Das Leben IST nämlich wunderschön, reisen ist toll, man erlebt vieles und auch wenn ich bisher keine Einhörner gesehen habe, glaube ich doch, dass sie mir irgendwann, irgendwo, ganz unverhofft erscheinen werden. Aber man muss auch einfach zugeben, dass, obwohl ich glücklich und zufrieden in Frankreich bin, zwischenmenschliche tiefe Beziehungen vonnöten sind, aber was noch wichtiger ist: Zeit brauchen. Zeit, die ich habe. Definitiv. Noch mehr als 6 Monate, aber auch Zeit, die ich bis dahin irgendwie überstehen muss, ohne meine Freude über diese wundertolle Stadt, Erfahrung und Sprache zu verlieren.
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