• Anna Fox

Von Günzburg nach Budapest 🚴‍

A 18-day adventure by Anna Fox Read more
  • Tag 13: von Bratislava nach Číčov

    April 30 in Slovakia ⋅ ⛅ 23 °C

    Bevor es losgeht, hole ich mir Proviant an einem Bestellfenster, an dem es süße frittierte Teilchen gibt, die jeden Tag eine andere Füllung haben. Danach geht es durch die Innenstadt von Bratislava und ich komme noch an ein paar der Sehenswürdigkeiten vorbei. Die Teilchen sind noch warm und ich esse schon eines in einem modernen Stadtteil von Bratislava. Bei der Weiterfahrt geht es am Hafengelände von Bratislava entlang und ich verfahre mich einmal, weil an einer Kreuzung fünf Radwege in verschiedene Richtungen abzweigen. Dann geht es über einen langen Damm entlang der Dunaj, wie sie hier heißt. Hier dürfen auch Fahrzeuge der Wasserwirtschaft fahren und es kommen ein paar Autos an mir vorbei. Aufgrund des Kraftwerks Gabčíkovo, dem größten in der Slowakei, wird die Donau immer breiter, bis sie schließlich mehr einem See gleicht als einem Fluss. Der Bau des Kraftwerks war umstritten und hat zu einem heftigen Streit zwischen Ungarn und der damaligen Tschechoslowakei geführt, der in mehreren Baustopps resultiert hat. Unter anderem, weil durch den riesigen Stausee das sensible Ökosystem des Auwalds zerstört wurde.

    Auf der Weiterfahrt entdecke ich noch einen Geheimtipp an einem Nebenarm der Donau: es gibt eine handbetriebene Seilfähre und auf der anderen Uferseite ein Baumhaus und zwei Schaukeln.

    Es geht weiter auf dem Damm bis Kyselica, wo ich die kostenlose Fähre nach Vojka nehme und damit die Grenze zwischen der Slowakei und Ungarn überquere, die auf der Donau verläuft. Wahrscheinlich wäre es schöner gewesen auf der anderen Uferseite bis nach Vojka zu fahren und dort die Fähre zu nehmen, da die Donau auf dem Abschnitt natürlicher ist. Auf der ungarischen Seite fahre ich ebenfalls am Damm entlang, der auch von schweren bis mittelschweren Fahrzeugen befahren werden darf, von denen mir aber keines entgegen kommt. Am Kraftwerk Gabčíkovo fahre ich wieder an die andere Uferseite und besuche das Infozentrum. Das Kraftwerk ist riesig und in der Schleuse überwinden die Schiffe einen Höhenunterschied von über 20 m. Heute begegne ich fast nur Rennradfahrern - nur einem E-Bike - und auch keinen Radreisenden. Vielleicht ist was dran an der These, dass alle Fahrradfahrer am Donauradweg nur bis Wien fahren. Bei der Weiterfahrt geht es erst auf gut ausgebauten Wegen weiter, doch schon bald kommt ein geschottertes Stück, das fast nicht befahrbar ist, weil die Schottersteine riesig sind. In einem Dorf an der Donau gibt es eine Durchsage an alle Einheimischen und ich frage mich, was hier über die Lautsprecher durchgegeben wird. In Medved'ov ist der Radweg durch eine Schranke plötzlich komplett gesperrt, aber ich kann drumherum fahren. Bevor ich die Unterkunft erreiche gibt es noch ein paar "Schranken", die Autofahrer daran hindern sollen auf dem Weg zu fahren, aber auch für Fahrradfahrer sehr schwierig befahrbar sind. Ich taufe sie "Uff", denn so fühlt es sich an, mit meinem Fahrrad darüber zu fahren. Einmal laufen viele Gänse neben dem Weg entlang, dann kommt auch schon der Abzweig in das ruhige Örtchen Číčov.
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  • Tag 14: von Číčov nach Štúrovo

    May 1 in Slovakia ⋅ ☀️ 26 °C

    Wenn ich schon in Číčov übernachte, dann will ich auch ein bisschen vom Ort sehen und so fahre ich durch die Hauptstraße an einer schönen Kirche vorbei und schaue mir noch ein Schloss an. Nur von außen, denn es ist in Privatbesitz. Danach nehme ich eine Abkürzung zurück zum Radweg, die wahrscheinlich eher für Mountainbiker geeignet ist. Man wird so durchgeschüttelt, das zum ersten Mal mein Rucksack vom Fahrrad fällt, obwohl er mit zwei Spanngurten befestigt ist. Die Abkürzung führt an einem Hof mit vielen Gänsen und einem Pfau vorbei. Auf dem Donauradweg angekommen, geht es wieder auf einem Damm entlang, der von hübschen lila Blumen gesäumt wird. In den Feldern drumherum sehe ich mehrere Feldhasen. Ich lerne auch ein neues Wort: Ďakujem - Danke. In Komárno nehme ich die Brücke nach Komárom auf der ungarischen Seite der Donau. Hier gibt es ein Fort, dass man auf eigene Faust erkunden kann und das viele (teilweise sehr dunkle) Gänge und Räume hat. Der Eintritt ist kostenlos, weil ein Volksfest mitten im Fort stattfindet. In Komárno findet ebenfalls ein Fest in der Innenstadt statt und ich hole mir Kofola und ein Stück Pizza. Besonderheit von Komárno: der Europaplatz, um den Häuser aus verschiedenen Ländern Europas stehen. Die Weiterfahrt in der Nachmittagshitze ist anstrengend und ich mache einige Pausen. Neben der Donau gibt es viele Sandstrände und es überrascht mich, dass viele Slowaken mit dem Auto über den Damm und dann direkt an den Strand fahren. Dort werden die Liegestühle aufgestellt und teilweise wird auch ein Feuer gemacht und gegrillt. Wegen dem Feiertag heute - es ist Tag der Arbeit - haben alle frei und es ist viel los. Als ich nicht mehr weit von Štúrovo entfernt bin, springe ich selbst kurz in die Donau. Das mit der Kommunikation klappt hier oft nur mit Händen und Füßen und meist besser auf Deutsch als auf Englisch. Die Dame an der Rezeption im Hotel ist richtig nett und gibt sich Mühe und man hat sogar eine Gemeinschaftsküche.Read more

  • Tag 15: von Štúrovo nach Nagymaros

    May 2 in Slovakia ⋅ ☀️ 21 °C

    Für heute Nacht war es echt schwierig eine Unterkunft zu bekommen. Zuerst wollte ich die 88 km nach Budapest zurücklegen, aber dort waren die Preise viel zu hoch (ab 250€ die Nacht). Eine verfügbare Unterkunft war nur über eine österreichische Seite buchbar und es hieß, dass es bis zu 12h dauert bis eine Rückmeldung kommt. Nach 12h - also heute früh - habe ich dort angerufen und man hat mir gesagt, dass nichts reserviert wäre. Danach habe ich eine andere Unterkunft über eine rumänische Seite gebucht. Das hat zum Glück geklappt.
    Wegen dem Aufwand komme ich spät los und fahre erstmal einkaufen, so lange es noch in Euro geht. Dann fahre ich über die Brücke nach Esztergom in Ungarn und hoch zur Basilika, die man kostenlos besichtigen kann. Es fühlt sich komisch an, nur über eine Brücke zu fahren und plötzlich in einem komplett anderen Land mit einer anderen Sprache und Währung zu sein. Nach dem Besuch der Basilika geht es über eine stark befahrene Straße in die Innenstadt, um ungarische Forint abzuheben. Esztergom hat auch ein schönes Rathaus, das nicht weit von der Bank entfernt liegt. Es ist schon Mittag als ich wieder am slowakischen Ufer weiterfahre und heute fühlen sich schon die ersten Kilometer anstrengend an, weil meine Beine weh tun. Die Radwege sind so mittelmäßig ausgebaut, es gibt gute und weniger gute Abschnitte und teilweise fährt man auf der Straße. Trotzdem sind viele Fahrradfahrer unterwegs. Der Grenzübergang nach Ungarn - ja, ich fahre heute zum 2. Mal über die Grenze - ist wegen der Tierseuche für Autos gesperrt; zu Fuß und mit dem Fahrrad darf man allerdings rüber. Rast mache ich an einer Radlertankstelle, wo ich allerdings sehr lange auf das Essen warten muss. Weil ich noch mit der Fähre nach Visegrád möchte und die Fähre nur stündlich fährt, muss ich mich im Abschnitt danach ziemlich beeilen. Hier wird die Landschaft wieder bergig und man sieht links und rechts der Donau bewaldete Hänge. Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig zur Fähre mit einem Durchschnittstempo von über 20 km/h.
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  • Tag 15: von Nagymaros nach Vác

    May 2 in Hungary ⋅ ☀️ 25 °C

    In Nagymaros nehme ich die Fähre rüber nach Visegrád, auf der Fußgänger wegen den Autos fast keinen Platz haben und die nur von einem Beiboot angetrieben wird. Der Name der Stadt erinnert mich an das Višegrad in Bosnien und Herzegowina, das ich während der Balkanreise besucht habe. Es fühlt sich heute sehr heiß an, 25°C, aber trotzdem wandere ich hoch zur Burg, die über dem Donautal thront. Zunächst geht es an einer kleinen Kapelle vorbei mitten durch den Wald. Als ich oben ankomme, hat die Burg nicht mehr lange offen, aber die Zeit reicht, um alles zu sehen. Man zahlt nur umgerechnet 5,50€ Eintritt und neben einer grandiosen Aussicht über das sogenannte Donauknie bekommt man viel geboten: Räume mit Wachsfiguren, Live-Musik und Treppen und Tore, die bis zu einem Burginnenhof führen. Sogar einen Falkner und einen Souvenirstand findet man und für etwas Extrageld kann man Bogenschiessen. Der Rückweg ist entspannt, ich esse noch ein Eis - Schlumpfeis, weil mich das an die Kindheit erinnert, das mir allerdings nicht mehr schmeckt. Als ich pünktlich an der Fähre bin, sehe ich diese gerade abfahren. Die Fähren fahren abends wegen dem Andrang anscheinend öfter und unabhängig von den Uhrzeiten. Wieder auf der anderen Seite, muss ich mich beeilen, da es schon sehr spät ist und ich ungerne in der Dunkelheit fahren möchte. Ich überhole einige andere Fahrradfahrer. Als ich nach fast 18 km in Vac ankomme, dämmert es bereits und ich finde die Unterkunft, nachdem ich mich einmal verfahren habe. Die ältere Dame der einfachen Unterkunft kann kein Englisch, ist aber sehr freundlich. Die Unterkunft zahlt man vor Ort in bar und ich übersehe eine 0 bei den Forint und gebe ihr 2.000 statt 20.000. Als sie nachfragt, verstehe ich nicht, was sie meint, aber dann müssen wir sehr darüber lachen.
    Leider muss ich mein Gepäck an dem Tag noch umpacken, nachdem Waschmittel ausgelaufen und die Kekspackung aufgerissen ist. Die Sauerei hält sich aber in Grenzen.
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  • Tag 16: von Vác nach Szentendre

    May 3 in Hungary ⋅ ⛅ 19 °C

    In der Früh geht es ins Zentrum von Vác, das einige schöne Gebäude hat. Es findet ein Markt statt und ich hole mir Palacsintas mit Nutella zum Frühstück. Mit der Fähre geht es rüber auf die Insel und von dort auf einer Landstraße über eine weitere Brücke wieder aufs Festland. Die Fahrt ist anfangs anstrengend, weil die Straße gepflastert ist. In Szentendre besuche ich das Freilichtmuseum, das auch im Reiseführer empfohlen wird. Leider liegt es etwas außerhalb und ich muss einen Berg hoch und über eine stark befahrene Landstraße, auf der die Autos ohne viel Sicherheitsabstand überholen. Das Museum präsentiert 10 ungarische Dörfer aus verschiedenen Teilen des Landes und ist so riesig, dass man sein Fahrrad mit rein nehmen darf. Neben der Ausstellung gibt es in einem der Häuser Pfefferminztee, in einem anderen Polenta mit Honig und in einem verschiedene Spielsachen von früher. Es gibt auch ein Haus, dass die Geschichte der Siebenbürgischen Sachsen thematisiert. Deutsche Auswanderer, die im 19. Jahrhundert nach Ungarn kamen.Read more

  • Tag 16: von Szentendre nach Budapest

    May 3 in Hungary ⋅ ⛅ 27 °C

    Vom Freilichtmuseum radele ich in die Innenstadt von Szentendre, in der heute richtig viel los ist. Ein gemütliches, touristisches Städtchen mit engen, gepflasterten Gassen. Ich schließe mein Rad an einem Brunnen in der Stadt ab und stolpere über die Stufe, auf der der Brunnen steht. Leider komme ich blöd auf, schürfe mir mein Knie auf und auch meine Hände ein bisschen und knicke mit dem Fuß und zwei Fingern um. Es kommen Leute, die mich fragen, ob alles okay ist, gehen dann aber weiter. Ohne Hilfe verletzt in einem fremden Land - alleine zu reisen ist doch nicht immer gut und nach dem Sturz kommen mir die Tränen, weswegen mich ein paar Leute anstarren. Als ich wieder aufstehen kann, hole ich mir Lángos zu essen und setze mich an einen Platz mit einer Kirche. Von hier sind es noch 28 km nach Budapest, die ich mir zutraue. Als kleine Wiedergutmachung esse ich einen Marzipanhasen. Die Schmerzen am Fuß werden immer schlimmer und ich komme sehr langsam voran und lege viele Pausen ein. Anfahren ist am schlimmsten - während dem Fahren bewegt man seinen Fuß kaum - und so versuche ich das Anfahren zu vermeiden. Der Radweg kurz vor Budapest ist sehr gut ausgebaut und bevor man in die Großstadt fährt, radelt man durch eine Art Dschungel mit riesigen Bäumen und schönen Lichtspielen durch Sonne und Schatten. An einer Stelle fahre ich an die Donau und kühle meine Füße im Wasser, allerdings erwische ich genau die schlammigste und stinkendste Stelle der Donau. Danach ist der Radweg nur schwer befahrbar, es gibt viele Restaurants an der Strecke und man wird von den ganzen Fußgängern aufgehalten. Ich nehme den Radweg über die Margareteninsel und möchte mich ins Gras legen, um zu lesen, aber inzwischen tut mein Fuß so sehr weh, dass ich das nicht wirklich genießen kann. Meine Ankunft in Budapest nach über zwei Wochen Radreise und 1111 km auf dem Tacho habe ich mir anders vorgestellt. Auf dem Weg zum Hostel komme ich noch an einem Fest vorbei: Vorteil: sehr gute Livemusik, Nachteil: man muss das Fahrrad schieben. Als ich das Hostel endlich erreiche, muss ich das Fahrrad über einen Aufzug in den 1. Stock bringen. Leider passt es nur senkrecht rein und als ich schon fast am Verzweifeln bin, hilft mir der Rezeptionist. Als ob der Sturz nicht gereicht hätte, bekomme ich ausgerechnet noch das obere Bett und brauche ewig, um die Leiter nach oben zu erklimmen und mein Handy aufzuladen. Nach einer warmen Dusche kühle ich das Bein und sitze in der Küche des Hostels. Die anderen Leute im Hostel sind sehr sympathisch, ein Inder teilt sein Abendessen mit mir und abends lerne ich Kaan und Alina kennen, mit denen ich mich gut verstehe. Alina erzählt von ihrer Stadt Lviv in der Ukraine, wie gerne sie dort lebt und wie günstig alles ist und empfiehlt auch ein Hostel dort. Kaan ist auch aus Deutschland und wir haben denselben sarkastischen Humor, weswegen der Abend sehr lustig endet. Die Leute im Hostel haben den Tag doch noch ein bisschen gerettet, auch wenn ich traurig darüber bin, dass ich von Budapest - dem großen Ziel meiner Reise - nicht viel sehen werde.Read more

  • Tag 17: Verletzt in Budapest

    May 4 in Hungary ⋅ ⛅ 21 °C

    Der Tag beginnt damit, dass ich im Hostel rumsitze und die Free Walking Tour storniere, die ich im Freilichtmuseum kurz vor dem Unfall gebucht hatte. Mein Fuß ist immer noch stark angeschwollen und tut weh, aber im Vergleich zu gestern ist es viel besser geworden. Ich schaue auf Google nach der nähesten Möglichkeit für ein Frühstück und finde einen Baumstriezelstand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Den Vormittag verbringe ich im Hostel. Alina und Kaan erkunden die Stadt und ich wäre am liebsten auch dabei gewesen. Mittags fahre ich mit der Tram zu einer Arztpraxis, die am Sonntag offen hat. Nachdem ich zahlreiche Fragen zu meinem Wohnort, meiner Adresse, Krankenversicherung und meinen Eltern beantwortet habe, fragt man mich, wie es mir geht. Die Ärztin ist sehr freundlich und kann gut Englisch. Eigentlich müsste man den Fuß röntgen, aber das ist an einem Sonntag schwierig und so bekomme ich Schmerzmittel verschrieben, die hier nur 2,50€ kosten.
    Mittags gehen Alina, Kaan und ich zusammen Lángos essen, in einem Restaurant, das mir meine Freundin Amanda empfohlen hat, die längere Zeit in Budapest gelebt hat. Die Portionen sind riesig und es schmeckt auch lecker. Weil ich Budapest nicht ohne was gesehen zu haben, verlassen möchte, mache ich einen Zwischenstopp an der Basilika, die auf dem Weg liegt, aber 6,50€, um eine Kirche zu besichtigen, sind es mir dann doch nicht wert.
    Du darfst auf keinen Fall Budapest verlassen ohne die Fischerbastei gesehen zu haben, hallt mir der Satz von Amanda noch im Kopf nach und so nehme ich den Bus zur Fischerbastei. Leider gibt es dort viele Stufen und ich brauche lange, um sie zu erklimmen. Die Aussicht ist phänomenal und es wirkt wie Fotospot Nr. 1, denn alle sind am Posen vor der Donaukulisse. Die Fischerbastei sieht auch beeindruckend aus und in Budapests Burgviertel gibt es einiges zu sehen. Da die Schmerzen nicht mehr so schlimm sind, wage ich es, ein paar Schritte zu gehen und die Aussichten vom Burgviertel über die historischen Bauten Budapests zu genießen. Wieder zurück im Hostel entspanne ich mich, lese mein Buch, packe ein bisschen vor und unterhalte ich mich mit Alina und Kaan. Manchmal ist es schade, dass man an weit entfernten Orten neue Freundschaften schließt und die Personen nicht einfach an den eigenen Wohnort mitnehmen kann.
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  • Tag 18: Heimreise

    May 5 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Um 11:40 Uhr geht mein Zug, davor packe ich ein paar Sachen und Alina, Kaan und ich gehen zu einer Bäckerei. Heute regnet es und Regen am letzten Urlaubstag fühlt sich immer so an, als ob die Stadt weint, dass man geht, auch wenn das natürlich übertrieben ist. Um 10 Uhr ist Checkout und ich bin sehr froh darüber, dass mir Alina und Kaan helfen, mein Fahrrad und Gepäck ins Erdgeschoss zu bekommen. Wir verabschieden uns und ich fahre zu Lidl, um meine letzten Forint in Reiseproviant zu investieren. Der Plan geht nicht auf und der Einkauf ist doch teurer als berechnet, daher muss ich mit Karte zahlen und am Bahnhof Budapest-Keleti noch mehr Reiseproviant kaufen. Am Bahnhof treffe ich Kaan kurz wieder, der heute nach Bratislava weiterreist. Als der Railjet einfährt, muss ich den richtigen Waggon finden und mein Fahrrad dort an der Decke aufhängen. Gar nicht so einfach, aber ein nettes, älteres Pärchen hilft mir. Wir kommen ins Gespräch und ich erfahre, dass sie ebenfalls entlang der Donau von Wien nach Budapest geradelt sind (aber mit dem E-Bike). Sie verreisen öfter mit dem Fahrrad und geben mir Tipps, wo ich meine nächste Tour machen könnte und erzählen von ihren Bahnerfahrungen. Leider hat auch unsere Bahn Verspätung. Erst nur 10, dann 20 min und irgendwann sind wir fast bei 60 min. Ich verpasse dadurch meinen Anschlusszug in München und die nächste Gelegenheit mit dem ICE Fahrräder mitzunehmen ist 2,5 h später. Außerdem muss ich mir für die restliche Strecke ein Fahrradticket kaufen - anscheinend hatte ich, obwohl auf der Fahrkarte 1 Erw und 1 Fahrrad steht, nur eine Reservierung für das Fahrrad. In München ist es sehr kalt und ich muss weitere Kleidungsschichten aus meinem Gepäck anziehen. Als nach 21 Uhr der Zug endlich einfährt, gibt es eine Türstörung des Fahrradabteils und ich muss durch den ganzen Zug Waggon laufen, um mein Fahrrad zum richtigen Platz zu bringen. Leider hat auch der ICE wegen einer technischen Störung am Zug Verspätung und ich steige in Stuttgart statt Ulm um, nachdem ich den freundlichen Schaffner frage, ob das okay ist. Bis ich am Ziel ankomme, ist es 0:50 statt 21:30 und es ist ein bisschen unheimlich nachts durch die Stadt zu fahren. Ich schrecke ein paar Waschbären oder Marder auf, die quiekend über die Straße rennen. Als ich an meiner Wohnung ankomme, bin ich froh, endlich schlafen gehen zu können.Read more

    Trip end
    May 5, 2025