Malerweg

October 2021
Die zweite vor 1,5 Jahren abgesagte Wanderung wird nachgeholt Read more
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  • Day 1

    Start in Liebethal

    October 3, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 11 °C

    Gleich am Start des Mahlerwegs ein erstes Highlight, der Liebethaler Grund. Der von der „offiziellen“ Webseite heruntergeladene GPX Track will mich parallel aber falsch und langweilig leiten, doch ich gehe zum Glück der spärlichen Beschilderung durch die wunderbare einmalige Schlucht des Liebethaler Grund. Gleich am ersten Tag lerne ich: Traue hier weder dem GPX-Track noch der manchmal lückenhaften und ausbaufähigen Wegmarkierung. Nutze beides und bilde einen logischen Mittelweg oder folge einfach den anderen Wanderern, die hier nicht gerade selten sind.
    Ach ja, ne Karte gibt es ja auch noch 🤷‍♂️
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  • Day 1

    Bis nach Rathen

    October 3, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Hinter Liebethal ging es nach ein paar Feldern noch einmal wieder steil hinab und wieder hinauf in die durch die Wesenitz geschnittene Klamm. Es folgte noch ein langer, heute sehr windiger Abschnitt durch ungeschützte Felder und Wiesen bis Lohmen. Dort traf ich zwei alte Freunde aus der Heimat, die vor Jahren von Niedersachsen nach Sachsen gezogen sind und mich ab hier auf den Rest der heutigen Tour begleiten.
    Es folgte ein bemerkenswert schöner Weg zwischen hohen Felswänden bis nach Wehlen an der Elbe, bei dem ich vor lauter Wiedersehensfreude und vielen alten Geschichten das Fotografieren vergaß. Hinter Wehlen ging es nach kurzer Rast auf dem Marktplatz wieder bergauf zur Bastei.
    An einem sonnigen Feiertag und Sonntag ist dort oben, wie auch auf den Wegen der „Bär“ los. Tolle Ausblicke ins Elbtal, doch ein längeres Verweilen machte aufgrund der Menschenmassen nicht wirklich Spaß. Diesen Ort mal einsam und nicht dicht gedrängt erleben, wäre sicher ein Traum.
    Dann der Abstieg Richtung Rathen ins Amseltal. Wieder an der Elbe trennten wir uns und ich ging zu meinen Hotel.
    Leider muss ich die restlichen 6 Etappen nun alleine wandern. 🤷‍♂️
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  • Day 2

    Durch den Amselgrund nach Rathenwalde

    October 4, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Da der heutige Tag so voll Eindrücke, Fotos und Qualen (d.h. Stufen) war, gibt es für diesen Abschnitt 3 Footprints.

    Am Morgen verließ ich das Hotel in Rathen und stieg den Amselgrund hinauf. Auf einem zwar die Gelenke strapazierenden aber irgendwie schön gepflasterten Wanderweg vorbei am Amselsee und immer den diesen speisenden Grünbach folgend hinauf zum Amselfall. In dem Haus am Amselfall ist eigentlich die Nationalpark Information untergebracht. Es war aber alles zu und diverse Bauzäune, die auch die Sicht auf den nicht so beeindruckenden Amselfall nahmen, deuteten darauf hin, dass hier renoviert wird.Read more

  • Day 2

    Der Hockstein

    October 4, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Heidewitzka, was für ein Felsen. Über die sogenannte Teufelsbrücke erreicht man, von Rathewalde kommend, vergleichsweise einfach die Spitze des Hocksteins. Oben drauf ist eine schöne Schutzhütte, in der sich aber bereits einige Familienausflügler (Opa, Vater und Sohn) tummelten. Gleich neben der Hütte die sehr ausgesetzte und glücklicherweise mit einem Geländer gesicherte Hocksteinaussicht über das tief unten liegenden Polenztal. Was Höhe angeht bin ich eigentlich nicht empfindlich, aber hier wurde mir echt mulmig. Ebenfalls heftig war der Abstieg durch die sehr beklemmende Wolfsschlucht in einem Spalt im Hockstein und über eine hunderte kleine Stufen aufweisende, sehr steile Treppe. Das war sicher die beängstigendstes Treppe meines bisherigen Lebens, wobei der Aufstieg sicher nicht ganz so krass ist wie der Abstieg.Read more

  • Day 2

    bis nach Kohlsmühle

    October 4, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach dem Abstieg vom Hockstein gleich wieder ein anstrengender aber schöner Aufstieg fast hoch bis zur Burg Hohenstein. Danach folgte ein sehr langer gewundener Waldweg vorbei an beeindruckenden Felsen bis nach Brand und der Brandaussicht. Von hier geht es erst über zig Stufen hinunter in den Tiefen Grund auf eine stark befahrene enge Straße ohne Fußweg der man etwas 300 m folgen muss ohne überfahren zu werden. Und dann folgt der wirklich nicht mehr spaßige Aufstieg nach Waitzdorf, natürlich über unzählige Stufen. Ich war fix und fertig als ich endlich oben angekommen bin. Leider konnte ich hier nicht mehr einkehren und mich erholen, denn ich mußte nach meinen Reiseunterlagen bis 16:30 in Kohlsmühle auf dem Bahnhof sein um den Zug nach Bad Schandau zu erreichen. Dort gerade noch rechtzeitig angekommen, erfuhr ich von einem dort zufällig parkenden Taxi 🚖, bzw dessen Fahrer, das hier schon seit Monaten kein Zug mehr fährt. Der Taxifahrer brachte mich einfach mal kostenlos zu meinem Hotel, da er meinte er würde sowieso öfters mal für meinen Reiseveranstalter arbeiten und sich dann dort bei dem sein Geld holen. Er hat sich nur meinen Namer aufgeschrieben, sonst nix.
    Trail-Angel mal etwas anders.
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  • Day 3

    bis Lichtenhainer Wasserfall

    October 5, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

    Am Morgen fahre ich mit dem Linienbus bis Altendorf und gehe dort wieder auf den Malerweg.
    Kurz hinter Altendorf heißt es, dass der Malerweg entlang der Dorfbachklamm gesperrt ist. Zum Glück treffe ich an der Absperrung einen älteren Einheimischen, der mir einen alternativen Weg erklärt.
    Zurück auf dem Trail geht es natürlich mal wieder bergauf. Über einen langen Waldweg erreiche ich die Schrammsteinen, eine langgestreckte, zerklüftete Felsgruppe, die natürlich auch noch über den an sehr steilen Treppenstufen nicht armen Jägeraufstieg erklommen werden muss. Oben angekommen folgt der Malerweg nun dem Schrammsteingradweg. An der Schrammsteinaussicht, einem tollen breiten Felsvorsprung, mache ich eine windige Mittagspause. Es folgen weitere Aufstiege und irgendwann geht es auch mal wieder abwärts, natürlich zum Teil auch wieder abenteuerlich steil und nicht immer ungefährlich. Am Zielort Lichtenhainer Wasserfall gibt es eine fast schon historische Straßenbahn, die Kirnitzschtalbahn die mich und viele andere Touristen zurück nach Bad Schandau bringt. Ein Erlebnis sonder gleichen
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  • Day 4

    Durch den Kuhstall bis Schmilka

    October 6, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Heut Morgen ging es wieder mit der Kirnitzschtalbahn zurück zum gestrigen Etappenziel.
    Nach einem relativ kurzen Aufstieg habe ich bereits das Highlight des Tage erreicht. Denn Kuhstall, eine nach zwei Seiten offene Felshöhle, bzw. Tunnel im Fels. Es folgt noch ein spektakulärer Abstieg vom Kuhstall zwischen Felswänden und über Leitern- und Treppenstufen.
    Der Rest der Etappe ist dann eigentlich nicht mehr so doll. Viel durch Borkenkäfer und Sturm verwüstetes Gebiet. Viele steile Auf und Abstiege, die an Sehnen, Bänder und Muskel zerren. Auch der höchste Punkt des Malerwegs, der über 550m hohe Große Winterberg hat nicht mal eine Aussicht. Das Ziel heute ist die Grenzstadt Schmilka.
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  • Day 5

    … bis Kurort Gornisch

    October 7, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Ein toller Tag, eine tolle Etappe - kein Vergleich zum gestrigen düsteren kaputter-Wald-Abschnitt.
    Mit dem Bus zurück nach Schmilka und dort bei sich auflösenden Frühnebel mit der Fähre über die Elbe ans Südufer. Dann ein anstrengender Aufstieg durch den dunklen, noch feuchten Wald auf die sonnenbeschienen Hochebene, aus der für diese Seite typischen, einzel stehenden Tafelberge hervorstehen. In der Ferne sieht man immer wieder die vor zwei Tagen bestiegenen Schrammsteine auf der anderen Seite des von hier nicht zu erkennenden Elbtals. Nach schönen Wegen und interessanten Orten, komme ich am Nachmittag zum Pabststein, der mit erstklassigen Aussichten und einer Bewirtung auf dem Gipfel belohnt. Nach einem steilen Abstieg folgt sofort wieder ein ebenso steiler Anstieg auf den Gohrisch, dem gleich daneben liegenden Tafelberg.
    Dann geht es nochmals steil und abenteuerlich wieder abwärts und in den Kurort Gohrisch in dem mein Hotel wartet.
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  • Day 6

    … bis Weißig und dann noch‘n Stück

    October 8, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 12 °C

    Ein weitere Tag bei besten Wetter auf der linken Elbseite.
    Start bei meiner schnuckeligen Pension (Villa Kunterbunt Style) in Grornisch.
    Das erste Highlight neben den immer wieder beeindruckenden Weitsichten ist der Pfaffenstein. Dieser Tafelberg wird über das sehr steile, enge und anstrengenden „Nadelöhr“ bestiegen, bzw. in meinem Fall erschnauft. Hier wundere ich mich, nicht zum ersten Mal, warum diese wahrlich nicht ungefährlichen Steige von Familien mit sehr kleinen Kindern und zum Teil sogar mit Babys im Rucksack bestiegen werden. Verstehe ich zwar nicht, muss ich als Kinderloser aber auch nicht, die Eltern werden (hoffentlich) schon wissen was sie tun 🤷‍♂️.
    Nach dem Genuß der (mal wieder) grandiosen Aussicht geht es nicht ganz so steil auf der anderen Seite des Pfaffensteins wieder abwärts und dann über einen langen schönen Waldweg einmal fast um den Quirl herum, der glücklicherweise nicht mehr bestiegen werden mußte. Anschließend ging es einmal ganz hinunter auf Elbniveau in den Ort Königstein um dann natürlich sofort wieder ebenso viel und steil aufzusteigen.
    Ich meine über die Mär vom Rheinsteig als “Rollercoaster” kann der Malerweg nur müde lächeln. Den Rheinsteig kenne ich zwar nur zwischen Koblenz und Rüdesheim (2018 u. 2020), aber der Malerweg packt mit seinen zusätzlichen Steigen in den Felsen und Tafelbergen noch ‘ne Schippe drauf.
    Und Burgen 🏰 gibt es hier auch, denn nach dem Ort geht es nun zur Burg Königstein, die ich zwar aus Zeitgründen nicht mehr betrete, an deren beeindruckenden Außenmauern ich aber vorbei gehe und zu der ich mich noch diverse Male umsehe.
    Den Rest der Strecke absolviere ich , sofern Steigung und Puste es erlauben, im Sauseschritt, denn ich bin spät dran heute. Hinter Weißig an den Rauensteinen verlasse ich den Trail und gehe nach Rathen zum Bahnhof um mit der S-Bahn im Abendrot nach Pirna zu fahren, wo ich meine beiden letzten Nächte in Sachen verbringe.
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  • Day 7

    … letzte Etappe, zurück in Pirna, nu?

    October 9, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 11 °C

    Am Morgen ging es im vollen Zug zurück nach Rathen und dann auf dem gleichen Weg wieder hinauf zum Malerweg, dorthin wo ich ihn verlassen hatte.
    Es folgte gleich der Aufstieg auf den lang gestreckten Tafelberg Rauenstein, auf dem ein recht langer Gradweg mit tollen Aussichten links und rechts verläuft. Wetter und Sicht waren großartig und es ist Samstag, also ist dort oben leider sehr viel los. Größere Wandergruppen und immer wieder Familien, die meinen sie müssen unbedingt ihre kleinen Kinder dort oben mit hin mitnehmen. 🤷‍♂️ Leider ist der teilweise sehr schmale Gradweg auch nicht als Einbahnstraße ausgewiesen und Rücksicht oder gar Abstandhalten oft Mangelware, mindestens zwei Mal mußte ich um einiges wieder zurück gehen um Platz zu machen.
    Irgendwann folgte ein sehr langer ruhiger Abschnitt parallel zur Elbe durch einen schönen Wald, der immer wieder Blicke auf die Elbe zuließ. Ich hatte voll das Rheinsteig Feeling 😍.
    Danach stieg der Malerweg nun ganz nach unten zur Elbe ab und folgte dem Elbradweg. Bereits um 14:30 erreichte ich nach diesem letzten etwas kürzeren Abschnitt die Stadt Pirna und den Trailhead, der leider nicht weiter ausgewiesen ist. (Kein Siegesfoto)

    Fazit Malerweg:
    Landschaftlich großartig, außer vielleicht die Bereiche des Nationalparks mit Borkenkäfer-Fichtenwälder. Der Weg ist zum Teil schwer zu gehen und eher wohl nichts für Anfänger, da er einige durchaus gefährliche und nicht immer vollständig gesicherte Abschnitte enthält, die an wenigen Stellen manchmal auch schon mal bessere Zeiten gesehen haben. Doch das ist ja auch ok, denn wer will schon eine langweilige 1000%ige Sicherung a la Disneyland? Etwas mehr Eigenverantwortung darf es schon sein.
    Die Markierung ist leider etwas lückenhaft, denn ganz anders als z.B. am Rheinsteig oder am Rothaarsteig, verwendet man hier zumeist Wegweiser und bis auf die letzte Etappe keine einfach anzubringenden und diebstahlsicheren Baummarkierungen, jedenfalls nicht für das schwarze M auf weißem Grund. Leider sind diese grünen Wegweiser einerseits nicht so häufig und pregnant und werden andererseits auch ab und zu von rücksichtslosen Idioten geklaut. 🤦‍♂️
    Ich wanderte daher auch nach GPS, was aber auch problematisch sein kann. Die von mir geladenen Tracks der Einzeletappen wichen z.T. stark vom eigentlichen Verlauf des Malerwegs ab. Hätte ich mich daran gehalten, wäre mir beispielsweise der wunderbare Liebethaler Grund am Beginn der Reise entgangen. Der von mir auch geladene Gesamt-Track dagegen war einwandfrei. Außerdem gibt es fast gar keine Schutzhütten (ich glaube ich habe drei oder vier gezählt) und immer mal wieder lange Abschnitte ohne Bänke.
    Insgesamt kann ich jedoch sagen, wer den Rheinsteig mag wird den Malerweg ebenso lieben. Ein tolles, großartiges aber auch anstrengendes Erlebnis.

    Danke fürs virtuelle Begleiten. Ich hoffe es hat Euch gefallen.
    Bis zum nächsten Mal. 🙋‍♂️
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