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  • Day 135–138

    Mendoza

    March 12 in Argentina ⋅ ☀️ 32 °C

    Um das abgelegene Dorf Villa Meliquina zu verlassen, muss ich wieder per Anhalter bis zur nächsten Fernstraße fahren und ab dort habe ich eine Busverbindung gebucht. Da es sich hier aber nicht um eine offizielle Haltestelle handelt, verpasse ich ärgerlicherweise den Bus und muss erneut mein Glück mit dem Daumen am Straßenrand versuchen. Diesmal dauert es geschlagene zwei Stunden, die ich frustriert im Nieselregen verbringe, bis mich drei Italiener in ihrem Mietwagen mitnehmen. Daraus entwickelt sich eine amüsante und kurzweilige Fahrt zurück bis nach Bariloche. Hier steige ich am Abend in ein Flugzeug und reise weitere zwei Stunden bis nach Mendoza.

    Im hübschen Haus meiner überaus freundlichen Gastgeber Melisa und Mariano finde ich eine schöne Unterkunft und kann von hier aus die Stadt erkunden.
    Das Zentrum präsentiert sich modern, gut gepflegt und lebenswert, mit grünen Fußgängerzonen, vielen Plätzen und großen Parkanlagen. Zudem sorgen zahlreiche Straßenbäume und aufwendige Wasserspiele für zusätzliche Abkühlung. Das alles lässt einen schnell vergessen, dass wir uns mitten in einer äußerst trockenen Region befinden und jedes Stück Grün einer Menge Wasser und Logistik bedarf. So wird die Stadt von einem ausgeklügelten Netz aus Kanälen und Gräben durchzogen, um deren Bewässerung sicherzustellen.

    Mendoza ist international vor allem als Weinbauregion bekannt und so besuche ich im Vorort Luján de Cuyo das kleine Familienunternehmen von Carmelo Patti. Eine seiner Töchter gibt mir eine interessante Führung durch die Produktion und anschließend folgt eine Verkostung von vier verschiedenen Rotweinen im Alter von 5 bis 11 Jahren. Auch durch ihre lange Reifung haben sie allesamt eine hohe Qualität und hervorragenden Geschmack. Besonders der regionaltypische Malbec von 2013 ist ein wahrer Genuss.
    Anschließend spaziere ich durch die umliegenden Weinberge, die sich mitten in der Erntezeit befinden und voller reifer Trauben hängen. Dabei zeichnen sich im Hintergrund die gigantischen Gipfel der Anden ab, denen ich am folgenden Tag ganz nahe kommen werde.

    Mein Weg führt mich wieder nach Chile und auf der 8 stündigen Busfahrt bis in die Hauptstadt Santiago müssen die Anden überquert werden. Es geht hinauf bis auf 3.200 Meter und hinein in eine spannende und unwirkliche Landschaft aus Felsen. Aus dem Fenster kann ich sogar einen kurzen Blick auf den Aconcagua werfen, der mit 6.961 Metern der höchste Berg der Anden, beider Amerikas und außerhalb Asiens ist.
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